Bitte lass mich nicht alleine. von Akira_Magnus ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Vergil öffnete schlagartig seine Eis-blass, blauen Augen, setzte sich schlagartig auf wodurch die dünne Stoffdecke runter rutschte und seine breite, blasse Brust frei legte. Sein weißes Haar war Zerzaust. Als er nochmals lauschte hörte er leise den Winden durch die Ruinen pfeifen, aber auch das flüstern der Feinde. Sein Blick glitt zu dem Mann der neben ihm im Bett auf dem Bauch lag. Die Decke lag ihm knapp über dem Po, sein breiter, brauner Rücken war entspannt und hob und senkte sich im Takt seiner Atmung. Die Arme waren nach oben zum Kopf gestreckt, wobei der linke Arm den Kopf stützte und das Gesicht somit auch verbarg. Nur der weiße Haarschopf war noch zu sehen. Ein lächeln stahl sich auf die Lippen des Blauäugigen. Dieser Mann hatte sein Herz gestohlen und andersrum war es auch so, das wusste Vergil. Also wollte er diesen Mann auch um jeden Preis beschützen, doch dafür musste er gehen. Mit einem traurigen Blick erhob er sich, bedacht darauf seinen Liebsten nicht zu wecken. Schnell zog er sich seine Hose und Weste in dunkel Blau, seine braunen Stiefel und seinen blauen Mantel an. Dann griff er nach Stift und Papier, schrieb seinem Liebsten einen Brief. Diesen legte er auf sein Kopfkissen, auf der Vorderseite den Namen seiner Liebe. Dann schnappte er sich sein Schwert, küsste den weißhaarigen auf die Wange und verschwand dann. Am nächsten Morgen erwachte der Ägypter, verwirrt darüber alleine zu sein. Er setzte sich auf und rief leise nach dem Halbdämonen, doch erhielt er keine Antwort. Er rieb sich durch die Augen und streckte sich einmal. Dabei viel ihm der Brief auf Vergils Bettseite auf. Auf diesem stand in der schönen Schrift seines Liebsten sein Name: Kura. Unsicher griff er nach diesem, öffnete ihn und begann zu lesen: „ Mein liebster Kura, bitte verzeih mir mein plötzliches verschwinden, doch es ging nicht anders. Ich musste gehen, um dich zu schützen. Du weißt was ich bin, wer ich bin. Du wusstest es von Anfang an, und doch hast du mich so genommen wie ich bin, mit allen Gefahren die kommen würden. Du sagtest das gefahren für dich nichts neues Währen, das du es mit jedem aufnehmen würdest nur um bei mir sein zu können. Doch ich habe mich schon immer geweigert dich mit diesen gefahren zu konfrontieren, dich ihnen auszusetzen. Denn du weißt nicht mit was du es zu tun hättest. Es übersteigt einfach deine Vorstellungskraft, und das ist auch gut so. Ich bitte dich, bleib in Kul-ELna, warte dort auf mich. Ich werde zu dir zurück kehren, doch weiß ich nicht wann genau. Ich liebe dich über alles. In ewiger Liebe: Vergil.“ Kura konnte nicht glauben was er da las. Wut und Trauer wallten in ihm auf, ließen ihn starr sitzen bleiben. Doch die Wut gewann die Überhand in ihm. „DU ARSCHLOCH!!“ schrie er, schleuderte Decke, Kissen und Brief aus dem Bett, sprang fluchend auf und fluchte auch weiter währen er sich anzog. „So leicht kommst du mir nicht davon.“ knurrte der weißhaarige Ägypter, während er in seinen Mantel schlüpfte. Er würde ihn nicht einfach so gehen lassen, nicht nach allem was sie zusammen durch gemacht hatten um endlich zusammen sein zu können. Mit einem Dolch in der Hand ließ er die Hütte, schwang sich auf sein Pferd und ritt los, auch wenn er nicht genau wusste wo er hin musste. Er würde Vergil finden, koste es was es wolle. Die Tage vergingen und wurden zu Wochen und aus Wochen wurde Monate. Kura war kaum noch zu Hause, suchte überall nach seinem Liebsten. Er würde ihn nicht einfach so gehen lassen. Doch fand er ihn nicht. Als er eines Abends wieder los zog, wusste er nicht das Vergil sich bereits auf dem Weg nach Hause befand. Doch machte die Sorge den Weißhaarige Dieb leichtsinnig was ihm zum Verhängnis wurde. Bei Einbruch der Nacht hatte Vergil das Versteck erreicht. Langsam sah er sich um, rechnete damit das Kura ihm eine verpasste oder gar nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte und ihn aus dem Haus jagen würde. Als er nichts hörte, ging er weiter in dem Haus herum, sah sich ausgiebig um. „Kura?“ fragte er nach, sah in jeder noch so kleinen Ecke nach dem Dieb. Doch fand er ihn nicht. Mit einem Mal blieb er blasse Halbdämon stehen. Wie hatte er das nur überhören können? Bzw. wie hatte er es NICHT hören können? Das leise Schnauben von Kuras Pferd Tornado war nicht zu hören. Sofort rannte er raus, wollte nach dem Pferd sehen, doch war dieses nicht anzutreffen. Entsetzten fuhr durch Vergils Körper, weitete die blass-blauen Augen des Halbdämonen. Ohne nach zu denken machte er kehrt und rannte in die Wüste. Im Gegensatz zu Kura hatte er den Vorteil das er so wohl Dämonen und Teufel wie auch Menschen spüren konnte, voraus gesetzt diese waren noch am Leben und die Tatsache das er Kura nur Schwach spüren konnte ließ ihn sich noch mehr beeilen. Dabei brannte Wut in seinen Augen, Wut auf sich und auch auf Kura. Die Leichtsinnigkeit des Diebes war ihm zum Verhängnis geworden. Er hatte nicht daran gedacht nach zu sehen ob er genug Essen und vor allem ausreichend Wasser dabei hatte. Die extreme Hitze am tage und die extreme Kälte in der Nacht hatten dann den Rest erledigt so das Kuras Körper an sein Limit gekommen war und er einfach auf seinem Pferd zusammen gebrochen war, ehe er von diesem runter in den Sand gefallen war. Dennoch war Tornado nicht von seiner Seite gewichen, hielt Wache über seinem Herren. Kurz vor Anbruch des Tages erkannte Vergil in der Ferne jemanden im Sang liegen, neben diesem stand ein schwarzer Hengst. //Kura!// schoss es ihm augenblicklich durch den Kopf und er beschleunigte seine Schritte erneut, auch wenn sich bereits bei ihm Spuren von Wasser und Nahrungsmangel zeigten. Als er das Pferd erreichte erkannte er Kura. Sofort kniete er sich neben ihn, drehte den Dieb auf den Rücken und gab ihm leichte Klapse auf die Wange. „Kura. Kura. Komm schon Kura, mach die Augen auf.“ sprach er auf ihn ein, sah sich in der Wüste um. Eine Oase konnte er mit den Augen nicht ausmachen und selbst wenn der schwarze Hengst noch in der Lage gewesen wäre sie beide zurück zu bringen, würden sie zu lange brauchen. Innerlich fluchend sah er wieder auf Kura runter, rüttelte diesen wieder und sprach weiter energisch auf ein ein. „Jetzt mach verdammt nochmal die Augen auf.“ knurrte er dann. Doch kam ihm dann eine Idee, auch wenn es etwas komisch war. Er zog Kura mit dem Rücken an seine Brust, hatte die Beine leicht geöffnet so das der Grabräuber sitzen blieb. Mit einem schnellen Ruck hatte er seinen linken Ärmel hoch geschoben und zog mit der rechten Hand nun sein Katana aus der Schwertscheide. Die Klinge des Schwertes setzte er auf sein Handgelenk, atmete kurz tief durch ehe er die scharfe klinge über seine haut zog. Sofort quoll Blut aus der Wunde, woraufhin Vergil das Schwert fallen ließ und mit der rechten Hand Kuras Kopf in den Nacken legte und dessen Mund öffnete ehe er ihm das blutende Handgelenk über den öffnen Mund hielt. Er konnte nur hoffen das es half, auch wenn sein Blut nicht das selbe war wie Wasser. Doch er wollte nur das Kura wieder zu sich kam. Doch je länger die beiden Weißhaarigen so da saßen, umso unwohler wurde Vergil. Nicht wegen des Blutverlustes, dieser war für ihn zu verkraften. Sondern wegen Kuras mangelnder Reflexe. Die Atmung des Diebes wurde immer Langsamer und auch der Schluckreflex war noch nicht auf getreten. „Verdammt noch mal jetzt mach endlich die Augen auf oder ich schwöre dir ich mach dir so was von die Hölle heiß.“ knurrte Vergil, als er plötzlich etwas an seinem Handgelenk spürte. Kuras Lippen hatten sich um die Wunde geschlossen, auch begann der Ägypter nun langsam zu Saugen. Erleichtert seufzte Vergil auf, ließ Kura weiter trinken bis dieser endlich die Augen öffnete. Erst dann entzog er ihm sein Handgelenk damit sich die Wunde wieder schließen konnte. „Was zum Teufel machst du hier? Weißt du was alles hätte passieren können?“ brummte Vergil, als Kura sich auf gesetzt hatte. „Das sollte ich ja wohl eher dich Fragen.“ erwiderte Kura, wenn auch nicht wirklich so finster und wütend wie er eigentlich wollte. Vergil seufzte auf, erhob sich und hob Kura auf seine Arme. „Lass uns nach Hause gehen. Du brauchst dringend was ordentliches zu Trinken und auch was zu Essen würde die nicht schaden, ebenso eine Mütze Schlaf.“ grinste er dann leicht, machte sich auf den weg nach Hause. Tornado folgte den beiden Weißhaarigen brav. Nach einiger Zeit hob Kura den Kopf, welchen er zuvor an Vergils Brust abgelegt hatte und sah zu seinem Halbdämonen auf. „Sag mal Verg....was hast du mir da eben eigentlich zu Trinken gegeben, wenn es schon kein Wasser war?“ fragte er leise sah. Dies ließ Vergil nur leicht grinsen. „Willst du das wirklich wissen?“ fragte er Sicherheitshalber noch mal nach, was Kura sofort Misstrauisch werden ließ. „Ja...also raus mit der Sprache.“ forderte er gleich. „Mein Blut.“ kam die nüchterne Antwort von Vergil, als wäre es Selbstverständlich. Kura konnte ihn nur entsetzt an sehen. „Ist nicht dein ernst? Das hat jetzt aber nicht i-welche folgen oder?“ fragte er gleich nach. Dies brachte Vergil nun endgültig zum Lachen. Kura kam sich leicht komisch vor, wartete aber die ganze Zeit auf eine Antwort. Nachdem Vergil sich endlich wieder beruhigt hatte, sah er Kura mit Tränen in den Augen an. „Nein nein keine Sorge. Du wirst dich schon nicht verändern.“ beruhigte er seinen Dieb. Dieser war sichtlich erleichtert. „Ein Glück.“ meinte er nur, ehe die beiden wieder Schwiegen. Als sie dann endlich am Horizont die Ruinen sahen erhob Kura nochmals das Wort. „Mach das aber ja nie wieder.“ ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)