Der Teufel an Deiner Seite. von Deryan (remake to: Prime Ministers first love -- Kap. 1 online --) ================================================================================ Prolog: > herzlos. ------------------ Der Teufel an Deiner Seite. > the heartless guy. Die Vernunft geriet in schiere Vergessenheit, wurde zur Nebensächlichkeit, als er sie erspähte. Sie war traumhaft schön, die pure Versuchung in einem Meer aus Gewöhnlichkeiten und der sonst so verhassten Eintönigkeit. Er wollte sie. Für den einen zarten Augenblick, da wollte er sie und nur sie allein. Seine dunklen Augen streiften abermals ihre Gestalt. Das hauchdünne Kleid betonte jede einzelne Kurve auf ihrem Leib und das lange, glatte Haar fiel ihr verrucht über die Schultern, als sie betont langsam zur ohrenbetäubenden Musik wippte. Er war berauscht, verzaubert von ihr, aber nur für diese eine Nacht. Ihre Lippen berührten das Martini-Glas, tranken den letzten Schluck der Köstlichkeit aus und hinterließen einen rosaroten Farbtupfer auf dem Rand. Dann streiften ihre Augen die seine und sie lächelte verzückt, dann von plötzlicher Schüchternheit erfüllt. Es war der geheuchelte Versuch eines unschuldigen Antlitzes und sie beherrschte es perfekt. Aber er wusste es besser, durchschaute das liebliche Geschöpf auf den ersten Wimpernschlag. Das nächste Lied erklang; eine Komposition aus Jazz- und Trip-Hop-Elementen erfüllten die luxuriöse Bar, hinterließ einen feinen Schauder auf seinen Armen, aber er bemerkte es beinahe nicht. Denn das liebliche Geschöpf schritt mit anmutigen Schritten auf ihn zu. Sie bewegte sich wie eine Katze an plaudernden Menschen vorbei. Ihre roten High Heels erklangen auf den schwarzen Marmorboden und verstummten schließlich, als sie das Ziel erreichte. Der Barhocker neben ihm war frei, jedoch nahm sie nicht Platz, denn das Platznehmen bedeutete eine unvorteilhafte Pose ihrer eignen Gestalt und noch schlimmer: die Enttarnung darüber, dass sie beim Sitzen nicht zu Atem kam. Außerdem saß er auch nicht, sondern lehnte bloß an der Bartheke und trank einen weiteren Schluck der alkoholischen Flüssigkeit. Sie verharrte neben ihn, beobachtete ihn aus blauen Augen. Er teilte ihren Blick nicht, sah weiterhin starr geradeaus. Der Ärger darüber, dass er ihr keine Beachtung mehr zu schenken schien, zeichnete sich auf ihren hübschen Gesichtszügen wider. „Darf ich?“ Es war eine rein rhetorische Frage. Sie nahm ihm das Glas aus der Hand und nippte daran. Es entpuppte sich als Whiskey und brannte in ihrer Kehle, jedoch ließ sie sich diesen bittersüßen Schmerz nicht anmerken. Ihr Kunstgriff krönte sich mit dem gewünschten Erfolg; seine Aufmerksamkeit gehörte endlich ihr. „Vielleicht sollte ich Dir einen eigenen Drink bestellen?“ Seine Stimme war rau, ebenso dunkel wie seine Haare und die Augen; der perfekte Kontrast zu seiner elfenbeinfarbenen Haut. Ihr Herz und der Verstand setzten für einen Atemzug aus. Dieses Antlitz, diesen starren Gesichtsausdruck kannte sie von irgendwoher. Die Antwort lag ihr praktisch auf der Zunge und doch schien sich ihr Erinnerungsvermögen im Urlaub zu befinden. „Dein Gesicht kenne ich von irgendwoher“, antwortete die Wohlgestalt stattdessen und gewährte somit ihrem Verstand diesen einen Aussetzer. Sein Blick offenbarte den Hauch von Skepsis, aber nur für einen Herzklang. Danach versteckte er sich wieder in seiner perfekten Maske aus schierer Emotionslosigkeit. „Bist du Schauspieler?“, fragte sie zügellos. Sie war beschwipst, womöglich sogar betrunken. Ihr Atem enttarnte sie. „Nein, kein Schauspieler, aber vielleicht Sänger oder doch Moderator?“ Jäh versteinerte sich sein Antlitz. Die anfängliche Faszination schwand mit jeder weiteren Frage über seine mögliche Beschäftigung, die kurioser Weise niemals über die Unterhaltungsbranche hinaus ging. Er rollte mit den Augen und offenbarte das berühmte, genervte Antlitz. Er schenkte ihr seinen berüchtigten Blick, dann wandte er sich dem schlaksigen Barkeeper zu und bestellte der Plaudertasche einen Martini mit der gleichzeitigen Hoffnung, sie möge mit ihrem dämlichen Ratespiel aufhören. „Mit extra vielen Oliven.“, fügte sie in einem arroganten Tonfall hinzu. Ein Bitte erklang nicht aus ihren rotbemalten Lippen, aber auch kein Dankeschön, als sie ihren Martini erhielt und einen großzügigen Schluck trank. Ihre Aufmerksamkeit galt dem unbekannten Schönen neben ihr. „Und noch immer kenne ich nicht den Namen des schönen Mannes, der mir einen Drink spendiert hatte.“, säuselte sie mit gespielt beleidigter Stimme, während ihr Zeigefinger mit ihrer braunen Strähne spielte. Ein weiterer Schluck des Feuerwasser würde ein leeres Martini-Glas bedeuten. Die Lippen berührten trotzdem das Glas und genossen den einen verbliebenen Schluck. „Sasuke Uchiha“ Die junge Frau war viel zu berauscht, um die Arroganz herauszuhören. Sie lächelte; ein verwegenes Lächeln, bei dem sie ihre perfekten Zähne entblößte. Nun wusste sie, wer der Gentleman im rabenschwarzen Anzug war. Und zu ihrer eignen Überraschung ließ sie dieses Mal ihr Erinnerungsvermögen nicht im Stich: „Sieh an“ Ihre Lippen waren dicht an seinem Ohr. „Neben mir lehnt der hinreißende Enkel des Premierministers. Welch Ehre ich doch habe.“ Die Träger ihres Kleides rutschten, so dass Sasuke einen herrlichen Blick auf ihre nackte Schulter ergattern konnte. „Was hältst Du von einer privaten Feier? Nur du und ich, in einem Hauch von Nichts?“, wisperte sie schamlos, bevor ihre Lippen seine Haut berührten. Ein kurzes Lächeln seinerseits. Bedeutungslos, da es nicht aus Herzen kam; eigentlich, nie aus Herzen kam. Fortsetung folgt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)