Conan von funnymarie ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Shinichi, ich hasse dich,............................ ich verfluche dich,........................ du verdammter Mistkerl!“ Der Angesprochene hielt sich mit seiner verbleibenden Hand das an die Stimme zu gewandte Ohr zu. Vergebens, wie er sogleich feststellte! „Ich hasse dich,.................. Ich hasse dich, Oh Gott, scheiße........................ICH HASSE DICH, SHINICHI KUDO..............Du sollst in der Höhle schmoren.....Ahhhhhhhh!“ Bei ihm klingelte es in seinem Kopf, so laut hatte Ran diesmal geflucht und dann drückte sie erneut seine Rechte, die der Detektiv schon mittlerweile gar nicht mehr spürte. Seit ungefähr einer gefühlten Ewigkeit war sie taub und jegliche Versuche seinerseits, der jungen Frau die Hand zu entziehen, waren alle rigoros gescheitert. Aber er ließ alles geduldig über sich ergehen. Schließlich war es nicht das erste Mal in dieser kurzen Zeit, die die Braunhaarige ihn an schrie. Ran hatte es satt. Sie wollte nicht mehr! Und vor allen Dingen, sie konnte auch nicht mehr. Es sollte endlich einfach nur vorbei sein, aber nein! Schon seit Stunden wurde sie hier gequält. Eine erneute Schmerzenwelle durchzog ihren Körper und sie presste die Hand des selbsternannten Sherlock Holmes so fest zusammen, dass dieser sehr scharf die Luft einzog, um nicht genau wie seine Freundin laut auf zu stöhnen vor Schmerz. Shinichi hatte das Gefühl, das seine Rechte geradezu zerquetscht wurde und er flehte stumm genauso wie Ran endlich das Ende herbei. Rückblende Ran war jetzt seit gut einer Stunde im Bad und machte einen Test nachdem anderen. Aber immer kam dasselbe Ergebnis heraus. Positiv. Für die junge Frau bedeutete dies eine Katastrophe. Sie war erst 21 Jahre alt und gerade dabei eine Ausbildung zur Kindergärtnerin zu machen. Etwas, was sie sich schon immer gewünscht hatte und womit sie glücklich werden würde, dass wusste sie hundertprozentig. Es entsprach einfach ihrem Wesen sich um die kleinsten Mitbürger in ihrer Gesellschaft zu kümmern. Sie war ein herzensguter Mensch und hatte eine Engelsgeduld. Die perfekten Voraussetzungen für diesen Beruf. Auch in der Liebe lief es bei ihr jetzt wie am Schnürchen. Seit nun mehr drei Jahren war sie mit ihrer großen Liebe zusammen. Shinichi Kudo. Dem Meisterdetektiv. Einer Kuriväe auf seinem Gebiet, trotz seiner Jugend. In ganz Japan war sein Name in aller Munde und er löste einen Fall, nachdem anderen. Dennoch schenkte er nur sehr wenigen Menschen sein Vertrauen und ließ diese hinter die Fassade des allseits bewunderten Genies blicken. Sie gehörte ebenfalls zu diesen besonderen Personen. Ja, sie wusste sogar, dass sie für ihn die Wichtigste war. Die Braunhaarige kannte ihn am besten und durchschaute ihn mittlerweile fast immer. Er konnte so gut wie gar nichts vor ihr geheim halten, was er auch nicht mehr versuchte nach der Sache mit Conan Edogawa. Ja wenn sie an diesen Namen dachte, kamen ihr sehr schöne, aber auch sehr einsame Momente in den Sinn. Doch letztendlich zählte nur für sie, dass er, als die ganze Sache mit der schwarzen Organisation vorbei, wieder da war. Dass ihr Shinichi wieder zu ihr zurück gekehrt war und er hatte ihr die endlich Wahrheit gesagt über alles. Über seine Verjüngung durch dieses Gift, über seine zweite Identität, als den siebenjährigen kleinen Conan, über seine Suche nach den Männern in Schwarz, über den schlafenden Kogoro Muri, einfach über alles, aber das wichtigste waren seine Gefühle zu ihr gewesen. Nach all dieser Zeit hatte er ihr seine Liebe gestanden und was hatte sie gemacht. Dabei musste sie heute noch lachen, was ihren Liebsten aber nicht in positiver Erinnerung geblieben war. Sie hatte ihn eine ganze Woche ignoriert. Nichts, aber auch gar nichts hatte dagegen geholfen. Sie hatte zwar seine Beweggründe und all das Verstanden, was dazu geführt hatte, dass sich sie so lange Zeit nicht gesehen hatten und wenn doch, dann nur so kurz, dass ihr da fast wie ein Traum erschien, dennoch hatte sie diese sieben Tage benötigt, um das alles zu verarbeiten. Hinterher hatte es ihr furchtbar Leid getan, da er wahrscheinlich mehr durch gemacht hatte, als sie, trotzdem hatte sie einfach nicht anders handeln können. Aber nachdem diese Tage vergangen waren, war sie schnurstracks zu seinem Haus gelaufen und hatte geklingelt. Seine Eltern, die mittlerweile, als sie von ihrem Sohnemann hörten, dass es vorbei war, wieder in Japan waren, hatten ihr geöffnet. Noch heute musste sie grinsen, als sie an deren überraschte Gesichter gedacht hatte, denn natürlich war es Yukiko und Yusaku Kudo nicht verborgen geblieben, das Funkstille zwischen ihrem Spross und Ran herrschte. Doch die junge Frau hatte sich nicht mit ihnen aufgehalten. Auf direkten Wege hatte sie sich in sein Zimmer begeben, wo der Herr Meisterdetektiv noch friedlich in seinem Bett geschlummert hatte. Kurz hatte sie inne gehalten und ihn betrachtet. Es war Sommer und so schlief Shinichi nur mit einer kurzen Pyjamahose bekleidet in seinem Bett. Die Decke lag unbeachtet auf dem Boden und das durch dicke Vorhänge gedämpfte Sonnenlicht warf kleine Schatten auf seine muskelöse Brust. Deutlich zeichnete sich die Muskelstränge unter seiner Haut ab und sein tiefbrauner Oberkörper hob und senkte sich ruhig sowie gleichmäßig. Sein maskulines Gesicht hatte ihm Schlaf, wie das von Conan gewirkt. Ruhig und friedlich. Seine Haare hingen ihm wirr ins Gesicht, da er es wahrscheinlich nie kämmte, sondern nur mit einer Hand durchfuhr und damit dann die Sache für ihn erledigt war. Er sah unbeschreibbar gut aus. Ran hatte nicht anders gekonnt, als sich leise an die Seite seines Bettes zu setzen und ihn dann zum ersten Mal in ihrem Leben zu küssen. Zärtlich hatte sie ihre Lippen auf seine gelegt und sich doch gewundert, als dieser erwidert wurde. Sobald sie seinen Mund geschmeckt hatte, hatte sie ihre Augen automatisch geschlossen, riss sie jedoch an dieser Stelle wieder auf und blickte in zwei wunderschöne nachtblaue Iriden. Shinichi hatte nun auch seine beiden Arme um sie geschlungen, sodass sie nun auf ihm lag, jedoch mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit, als er sich plötzlich so wendete, dass sie unter ihm war. „Du hast mir verziehen!“ Mehr sagte er nicht und küsste sie erneut. So hatte ihre Beziehung angefangen und keinen einzigen Tag hatte sie es bereut, sich darauf eingelassen zu haben. Lange hatte sie auf ihn verzichten müssen, doch nun würde sie sich keinen weiteren Moment mehr ohne ihn erlauben. Ran lächelte verträumt bei dieser schönen Erinnerung, jedoch verpuffte dieses, als sie sich wieder daran erinnerte, weswegen sie hier im Bad war. Was sollte sie jetzt tun? Ihr Spiegelbild zückte darauf nur unwissend die Schultern. Eigentlich hatte sich Ran immer Kinder gewünscht, aber dies war einfach noch zu früh, nur war was die Konsequenz aus dieser Überlegung! Die Braunhaarige wurde bleich, als sie daran dachte. Eine Abtreibung kam für sie definitiv nicht in Frage. Niemals würde sie so etwas tun, jedoch führte dies unweigerlich dazu, dass sie dieses Kind behalten würde. Shinichi war bester Laune, als er sich mit dem Wagen auf den Weg nach Hause machte. Heute klappte einfach alles, was er sich vornahm. Er hatte mal wieder Inspektor Megure unter die Arme gegriffen und einen kniffligen Mordfall gelöst. Die Wahrheit hatte wieder gesiegt und der Täter war überführt worden von ihm. Anschließend hatte er sich noch kurz mit einem Klienten zusammen mit seinem Partner getroffen. Dabei musste er schmunzeln. Hätte man ihm vor zehn Jahren erzählt, dass dieser Ausgerechnet Rans Vater Kogoro Muri sein würde, er hätte demjenigen einen Vogel gezeigt und ausgelacht. Aber heute! Es hatte sich angeboten, da er erstens so seine Beziehung zu seinem zukünftigen Schwiegervater verbessern würde, was unverkennbar zutreffen würde, da er nicht beabsichtigte Ran jemals gehen zu lassen, zweitens teilten sie sich die Arbeit, womit beide mehr Freizeit hatten und das Geschäft florierte nur so, denn Kogoro war durch sein beherztes Eingreifen in seinen Fällen genauso berühmt und berüchtigt für seine detektivisches Können wir er selbst, was zur Folge hatte, dass sie sehr gefragt waren. Nach seinem Abschluss hatte Ran die Idee im Scherz geäußert, aber er hatte sich diese genau durch den Kopf gehen lassen und diesen Vorschlag Muri unterbreitet. Natürlich war er nicht sofort damit einverstanden gewesen, aber als Shinichi ihm die Vorteile dargelegt hatte und mit was für Einnahmen sie rechnen könnten, da war Rans Vater plötzlich Feuer und Flamme gewesen. Er lachte dabei diabolisch. Mit Geld konnte man ihn locken und dennoch machte ihm es mittlerweile großen Spaß mit dem rauchenden Ex-Polizist zusammen zu arbeiten. Sie waren bald ein gut eingespieltes Team geworden. Auf den Verkehr achtend fuhr er vorsichtig durch die Straßen, bis er an einen beschaulichen Vorort von Tokio angekommen war und in die Straße einbog, wo er sich mit Ran eine Dreizimmerwohnung teilte. Zwei Jahre leben sie nun zusammen in dieser und noch nie war er glücklicher gewesen. Ja, heute ging es ihm richtig gut und er wusste diesen Moment zu schätzen, kannte er doch zu genüge die Schattenseiten des Lebens. Jeden Tag machte er mit ihnen Bekanntschaft und oft genug sah er in die toten Augen einer Leiche, die ihres ausgehaucht hatte, eine für alle mal und unwiederbringlich. Auch hatte die Zeit als den Grundschüler Conan Edogawa geprägt. Das Glück schien ihm holt zu sein, denn er ergatterte auch noch vor seinem Wohnhaus einen Parkplatz. Geschwind machte er sich auf den Weg, um nach einen anstrengenden Tag voller Arbeit endlich wieder Ran in die Arme schließen zu können. Leise machte er die Wohnungstür auf und hörte zu seinem Entsetzen schluchzende Geräusche aus dem Bad kommen. Schnell trugen ihn seine Füße dorthin, dass schlimmste ahnend. Er fand eine weinende Ran vor, die auf dem Boden des Bades saß und einen, Moment, schaute er auch richtig!, positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt. Nur kurz erstarrte, bis ihn ein neuerliches Aufseufzen daran erinnerte, dass seine über alles geliebte Freundin auf den kalten Fliesen saß und sich die Augen ganz rot weinte. Die junge Karateexpertin indessen hatte das Eintreten von Shinichi gar nicht bemerkt! Sie nahm momentan gar nichts , was in ihrer Umgebung statt fand, wahr und als sie plötzlich das Auflegen einer nur allzu vertrauten Hand auf ihrer Schulter spürte, schrack sie erschreckt zusammen. Geschockt musste sie in die nachtblauen Augen des Detektivs gucken. Wortlos nahm er sie in seine Arme und Ran lehnte sich an ihn. „Wir werden das schaffen!“ Rückblendenende Eine weitere Wehe durchzog ihren Körper und sie schrie erneut auf. „Ich kann nicht mehr!“ Ihre Stimme klang einfach nur noch müde und man merkte ihr an, wie entkräftet sie mittlerweile war. Die Geburt zog sich nun schon seit Stunden hin und sie ermattete immer mehr. Schlaff ließ sie sich in die Kissen fallen und blickte mit tiefen Augenringen zu ihrem Verlobten. Shinichi sah sie besorgt an und wischte mit seiner anderen Hand die Schweißtropfen vom Gesicht. Auch bemerkte er die besorgten Blicke der beiden Krankenschwestern, die sich ebenfalls in dem Zimmer aufhielten. Ran schloss ihre Lieder, um kurz die Welt dortdraußen ausblenden zu können und die schmerzfreie Phase zu genießen. Dann fühlte sie das liebevolle Streicheln von ihrem Detektiv, der seine Finger zärtlich über Gesicht gleiten ließ. „Du machst das ganz toll, Ran. Es wird bestimmt nicht mehr lange dauern!“, vernahm sie seine gewisperten Worte an ihrem Ohr. Aber Shinichi war sich dessen nicht so sicher, wie er es gerade behauptet hatte. Irgendetwas stimmte nicht. Das sagte ihm sein Spürsinn und innerer Instinkt. Normalerweise war es bei Erstgebärenden so, dass es Kinder bei ihnen besonders eilig zu haben schien, aber sie saßen hier schon seit fast achtzehn stunden und das Baby wollte einfach nicht kommen. Erneut erregte eine der Schwestern seine Aufmerksamkeit. Unauffällig versuchte die Frau das Zimmer zu verlassen, während die Andere an sie beide heran getreten war und Ran gut zu redete. Er sollte auch gleich den Grund für das plötzliche Verschwinden der Frau erkennen, denn wenige Minuten später, betrat sie in Begleitung einer Ärztin erneut den Raum. Prüfend gingen die Augen derjenigen über Ran. „Hallo, ich bin Doktor Kasuragi!“, stellte sie sich freundlich vor. Ran nickte wie er selbst ihr nur zu. Abwartend sah er sie an. „Nun, ich bin hier, da ich hörte, dass es leichte Komplikationen gibt!“, fuhr sie sachlich fort. „Daher habe mich nun entschlossen, ihre Frau auf einen Kaiserschnitt vorzubereiten!“ Gerade als sie diese Worte ausgesprochen hatte, setzte bei Ran eine erneute Welle, bestehend aus Schmerz ein, was sie scharf die Luft einholen ließ. Aber das Baby schien auf natürlichem Wege das Antlitz der Welt erblicken zu wollen. Schlag auf Schlag setzte nun eine Presswehe nach der anderen ein. So schnell, dass die ausgesprochene Möglichkeit wieder verworfen wurde von der Ärztin, die jetzt ebenfalls die Geburt überwachte. Währenddessen hielt Shinichi weiter ihre Hand und ließ diese nicht los. Er ertrug ihre Schimpftiraden über sich selbst und auch den Anblick, der ihn schier wahnsinnig machte, weil er Ran nicht helfen konnte, durch die Sache musste sie allein durch und er konnte einzig und allein sie dabei unterstützen. Mehr nicht. Und schließlich hörte man einen lauten protestierenden Schrei eines Neugeborenen. Erleichtert und zitternd ließ sich Ran in die Kissen zurück sinken. Es war vorbei. Shinichi, der es noch immer nicht recht fassen konnte, blickte prüfend noch einmal auf seine Freundin hinab. Diese wiederum hatte ihre Arme ausgestreckt nachdem kleinen zappelnden Etwas, wofür sie die ganze Zeit solche Schmerzen erlitten hatte. Eingewickelt in eine Decke, wurde das Baby Ran auf den freien Oberkörper gelegt. Glücklich blickte die frischgebackene Mama zu Shinichi. „Ein Junge!“, sagte eine der Schwestern und lächelte warm. Der Vater in spe besah sich dieses Bündel Leben, was von nun an alles komplett durcheinander bringen würde. „Conan!“, wisperte Ran. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)