Lewin von D-Rabbit ================================================================================ Kapitel 4: Gedanken ------------------- Er sah wieder hinab. Es war wie immer. Die Toten, die Raben, die Dunkelheit. Seine Saat, er war sich da ganz sicher, sie wurde langsam erfüllt. Die Nacht würde in Umarmen, die Menschen werden ihn Fürchten und die Auserwählten hatten die Wahl. Dienen oder sterben. Es juckte ihn in den Fingern, er wollte schon jetzt raus, nicht in nächster Zeit, sondern JETZT! „Wie lange muss ich noch warten?“ Ein Rabe flog über ihn hinweg. Sein Blick folgte dem Vogel. Sie hatten eine gewisse Neigung… sie mochten ihn, warum auch immer. „Warten ist vielleicht gar nicht so schlecht“, er dacht kurz nach, „ja… es ist nicht schlecht, wegen einigen Tagen oder Wochen mehr, ich bin schon so lange gefangen, da sollte diese Zeit keine Rolle mehr spielen. Er brauchte einen Beschützer – der Sohn eines Beschützers, aus dem Blute Rahins. Er brauchte ein Kind – egal von wo, es musste nur einen starken Körper haben und stark werden, eine Frau war ihm am liebsten, doch ein Kind musste sie sein. Und er brauchte einen Krieger – Der Sohn des Generals. Keine schlechte Wahl. Er hatte die drei Markiert bei ihrer Zeugung, jeder trug ein kleines Mal neben dem Bauchnabel, ein Spitze. Er konnte das Grinsen nicht verbergen. Sein Plan schien für einmal aufzugehen. Der Krieg war ausgebrochen, wie er einst niederschrieb, seine Leute arbeiteten gut. Die drei Auserwählten wurden gefunden und sind nun vereint, jetzt mussten sie nur noch kommen um den Toten zu befreien und dieser Tote war er selbst. Sie würden sein Gefängnis öffnen, er würde sie umgarnen, seine Seele im Körper des Mädchens verankern, der Krieger würde ihm die Kraft geben, die er brauchte. Der Beschützer… er dachte kurz nach, wozu hatte er ihn erwählt. Nach einiger Zeit fiel es ihm wieder ein; er brauchte ihn nicht. Er hatte nur vier Personen gebraucht, welche er erwähnen konnte und daher musste er neben sich selbst noch drei andere Personen markieren. Mehr war er davon überrascht, einen Omayi markiert zu haben. Der Junge erschien nicht schwach, vielleicht konnte er ihn ja doch noch für etwas gebrauchen. Es spielte jedenfalls keine Rolle im Moment, er konnte drüber nachdenken, wenn sie sie Tore öffneten und er endlich wieder frei sein konnte, sogar mit einem neuen, jungen Körper. Einige Raben landeten nicht weit von ihm, sahen ihn an und er fing an zu lachen. „Was wollt ihr? Habt ihr schon wieder meine Gedanken gelesen? Ach nein, halt das hier ist ja mein Gefängnis, es ist in meinem Kopf, ich bin gefangen in meinen Gedanken, ihr könnt alles hören, was ich denke, denn wenn ich es denke halte es hier wieder so als hätte ich gesprochen. Warum spreche ich überhaupt, ich könnte auch denken, aber interessanter weisse versteht ihr das gesprochene nicht oder?“ Seine Hände stemmte er in die Hüfte. „Lasst es euch gesagt sein, egal was noch geschieht, ich komme hier raus.“ Sein Blick ging in die Tiefe, er konnte spüren, wie sich die drei trafen. Misstrauen, Angst, Hoffnung, Mut… Kommt einfach und befreit mich! Ich warte doch schon so lange auf euch, ihr seid die ersten die sich treffen, alle anderen sind schon davor gestorben… oder der Körper wurde zu alt… starb bei einem Unfall. Zorn stieg in ihm hoch. Die Organisation, die ihm immer alles vermisst hatte, sie existierte immer noch, war noch grösser als davor, aber ihr stärke hatte nachgelassen. Dieses Mal würden sie ihn nicht aufhalten können, da war er sich sicher. „Die Nacht wird vor mir fliehen und die Menschen flehen.“ Schon bald, meine lieben Sklaven, dachte er zuckersüss, schon sehr bald wird euer König zurückkehren und mit ihm der Friede, denn niemand lehnt sich gegen die Dunkelheit auf, nur die Nacht, doch sie wird sterben, so wie der Tag es einst schon tat. Die Raben erhoben sich und flogen davon. Ihre Flügelschläge waren noch lange zu hören, so wie ihr Gekreische. Bald komme ich wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)