Eine kleine Osterstory von Amazone_Naveala ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Gut gelaunt am frühen Nachmittag kam Néla von einer Stadttour zurück. Sie war mit ihrer Freundin Elizabeth Eis essen gegangen, alljährlicher Brauch vor, nach oder während den Ostertagen. Sie nahmen es mit diesen Feiertagen nicht sehr streng, daher verlegten sie es je nach ihrem Terminkalender. Diesmal war es ein, zwei Tage danach gefallen. Nun freute sich Néla auf einen angenehmen Ausklang des Tages zusammen mit Jack. Ostern war immer ein Tag für Zweisamkeiten, Ruhe und Zärtlichkeiten. Sie setzten sich in den Garten oder gemütlich auf die Couch vor den Fernseher bei ein paar guten Filmen. Leise vor sich her pfeifend schlenderte sie den kleinen Berg hinauf, wo sie ihre große Wohnung stehen hatten. Als Néla zum Eingang einbog, war alles still. Sie hatte erwartet, dass Jack es sich schon mit dem Grill auf den Steinen gemütlich gemacht hatte und einfach auf sie wartete. Doch statt dem Grill fand sie nur einen Tisch und zwei Stühle vor. Verwundert schaute sie sich um. „Jack? Wo bist du?“, rief sie verwirrt, doch niemand antwortete. Mit hochgezogener Augenbraue ging sie zur Wohnungstür und öffnete diese, zog ihre Jacke aus und hing diese an der Garderobe auf. Die Tasche und den Schlüssel weggelegt, schaute sie sich um. Es war alles still und aufgeräumt. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, Jack schien aufgeräumt und geputzt zu haben, das war schon einmal Freude genug. Lächelnd schaute sie sich im Flur um, hatte aber nichts gesehen, nur die kleine Stella kam maunzend und schnurrend auf Néla zu, streifte ihr um die Beine und freute sich auf die Rückkehr ihres Frauchens. Fröhlich hob die Rothaarige die vierfarbige Katze auf den Arm und ging mit ihr ins Wohnzimmer. Dort angekommen sah sie auf dem Esstisch in der Ecke einen Zettel. Verwundert setzte Néla Stella auf der Eckbank ab und nahm den Zettel in die Hand. Neugierig stieg die Katze auf den Tisch und setzte sich. Hallo meine Liebste… Ich habe mir dieses Mal eine besondere Überraschung für dich ausgedacht. Du kennst es doch, als Kinder sind wir in den Garten gegangen und haben die Ostereier und kleine Geschenke gesucht. Ich fand es eigentlich immer relativ nervig, doch ich weiß, dass du es immer geliebt hast und genau deshalb darfst du nach deinen Überraschungen suchen. Allerdings gibt es einen kleinen Unterschied. Ich habe überall Hinweise für den nächsten Ort verteilt, um zu verhindern, dass du den Höhepunkt direkt am Anfang findest. Also, der erste Hinweis ist dort, wo eigentlich immer die Hauptzeit des Abends abläuft, bevor wir es uns gemütlich machen. Viel Spaß bei deiner Suche und viel Erfolg. In Liebe dein Captain „Aha… da bin ich ja mal gespannt, was er für mich alles an Überraschungen hinterlassen hat… kommst du mit Stella?“, Néla klang erfreut und gespannt. Ihr Herz pochte laut vor Aufregung, pure Freude durchströmte ihren Körper. Schon als Kind liebte sie es, Dinge zu suchen und verstecken zu spielen und heute hatte sie nach Jahren mal wieder etwas, nach dem sie freiwillig suchte. Kurz dachte Néla über den Hinweis nach und mit einer schnurrenden Katze im Schlepptau ging sie in die Küche, schaute sich um. Auf dem Herd entdeckte sie nichts und war etwas verwirrt. Als Stella sich auf den Herd setzte und mit dem Schwanz hin und her schlug, kam Néla die Idee. Im Backofen fand sie, was sie suchte. Ein kleiner Muffin mit einem weiteren Zettel. Den Muffin schaute sie begeistert an, Erdbeermuffin mit Schokokeks. Freudig biss Néla ein kleines Stück ab und strahlte. Sie genoss den Geschmack und bevor sie den Zettel las, aß sie den Muffin auf. Nun jetzt schaute sie den Zettel an und las sich diesen durch. War ja nicht so schwer, nicht? :) Ich hoffe, der Muffin hat dir geschmeckt und ja, ich weiß, du leckst dir gerade die Finger wegen dem Zuckerguss. Ja der zweite Hinweis… der ist versteckt, welch Überraschung. Groß und flauschig, zumindest für die kleine Stella, für uns nur noch halbflauschig und haarig- haarig von ihr. Suche danach und du findest noch etwas… Direkt kamen Néla zwei Ideen. Einmal der Katzenkorb im Wohnzimmer und der Kratzbaum im Durchgangs-Katzenzimmer. Zuerst wollte sie zum Katzenkorb gehen, was sie auch tat. Genüsslich legte sich Stella in den Korb und gähnte. Lachend hob Néla die kleine Katze wieder aus dem Korb. „Nee, nee Stella. Ich brauche deinen heißgeliebten Korb!“ Das Kissen des Korbes hob sie schnell an, um nichts zu finden. Sie legte das Kissen und die Katze in den Korb und schaute sich um. Sie ging in das Katzenzimmer und ging zum Kratzbaum. Stella folgte ihr und blieb verwirrt vor diesem sitzen, wollte sich nicht darauf begeben, da sie schon erstmal nicht verstand, warum sie von Néla aus dem Korb gehoben wurde. Néla unterdes schaut in die kleine Höhle der Kratzbaumes, griff hinein, fand allerdings nichts. Die Röhre war auch leer, doch im Oberkorb entdeckte sie etwas. Etwas Papier und ein Stück Plastik, etwas lang war es. Sie holte einen Zettel und eine neue Katzenangel heraus. Verwirrt schaute sie die Katzenangel an und versuchte sie gleich an Stella aus. Die Katze war erfreut und spielte freudig mit der kleinen Maus, welche an der Angel hin. Nach wenigen Minuten des Spiels legte Néla die Angel weg und las den Zettel. Stella hatte bestimmt viel Spaß oder? Sicherlich, ist jetzt nicht direkt eine Überraschung für dich, aber du wolltest die ganze Zeit schon eine Katzenangel holen und hattest wegen der Arbeit keine Zeit dafür. Nun hast du sie und ich weiß, ihr werdet noch viel Spaß damit haben. Die drittletzte Station deiner Reise ist dort, wo du immer Stress hast, wenn du nicht lange genug gearbeitet hast. Nimm dir ein paar Minuten Auszeit und entspanne dich… Néla seufzte leicht genervt. Das Arbeitszimmer war ihr meistgehasstes Zimmer, denn dort musste sie die Arbeit erledigen, die sie auf ihrer Stelle nicht schaffte. Dieses eine Mal waren ausnahmsweise keine Blätterstapel auf dem Schreibtisch, stattdessen ein goldenes Etwas und ein weiterer Zettel. Néla besah sich das goldene Etwas und strahlte. Es war ein Schokoladen-Marzipan-Nugat-Ei. Doch bevor sie es aß, nahm sie das Ei und legte es auf den Wohnzimmertisch. Danach kehrte sie ins Arbeitszimmer zurück und begann den Zettel zu lesen. Na Süße, magst du deinen Proviant? Dieses Mal, lange Rede, kurzer Sinn, geh in unser Lieblingszimmer… Dort findest du die vorletzte Überraschung! Freudig kicherte Néla und war direkt auf dem Weg. Sie ging durch die Tür des Arbeitszimmers und ging einfach geradeaus, geradewegs ins Schlafzimmer. Was hier schon alles passiert war, ließ Néla bei dem Gedanken erröten. Hier war so viel passiert, der Beschluss, eine Beziehung zu führen und all dies, was mit der Beziehung noch kam. Als sie zum Bett schaute, übersah sie glatt die Überraschung, da sie an all die schönen und auch feurigen Momente dachte, die in diesem Bett ihre Heimat hatten. Seufzend setzte sie sich aufs Bett, ließ sich zurückfallen. Sie starrte an die Decke und viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf, die sie nicht unberührt ließen. Ihr wurde warm und ihre Wangen nahmen einen zarten Rotton an. Sie breitete Ihre Arme aus und landete mit ihrer Hand auf einem Zettel und einer Art Stängel. Neugierig drehte sie ihren Kopf auf Seite und sah nun, was auf dem Bett lag. Vorsichtig richtete sich Néla auf und besah sich die Rose, die auf dem Bett lag. Begeistert nahm sie diese in die Hand, schnupperte, nahm den leichten Geruch auf. Danach las sie den Zettel. Oh, eigentlich ist das schon das Ziel, du bist zu früh angekommen! Was soll ich nur mit dir machen…? Nein, Scherz, ich habe dich absichtlich hierhin gelockt. Ich hoffe, dir gefällt die Rose mein Liebling. Sie ist wie du es magst- frei von jeglichen Dornen. Habe ich dir auf einem der Zettel eigentlich schon hinterlassen, dass ich dich liebe? Wenn nein, dann habe ich es jetzt getan- ich liebe dich ♥ … Und jetzt, deine letzte Station, der Ort unseres ersten Kusses… P.S.: Bitte nehme die Rose als Zeichen dafür mit, dass du meinen Hinweisen gefolgt bist und nicht per Zufall gesucht hast. Aufgeregt stand Néla auf. Sie wusste direkt, wohin sie musste. Mit der Rose bewaffnet schaute sie sich erstmal nach Stella um. Sie hatte sie im Schlafzimmer nicht mehr gesehen und nun schaute sie nach ihr. Die kleine Katze begnügte sich mit der Maus an der Angel und schien beschäftigt. Grinsend ging Néla nach draußen und ging schnurstracks auf den Baum in der Ecke der großen Wiese zu. Dieser Baum grenzte an einen kleinen Hügel an, der die Verbindung zum anderen Ende der Wohnanlage darstellte. Mit heftig pochendem Herzen ging sie zielstrebig zum Baum, mit jedem Schritt wuchs ihre Nervosität. Als sie nur noch zehn Schritte von der Stelle entfernt war, bleibe sie stehen. „Jack? Bist du hier?“ Stille. Weiterhin aufgeregt ging Néla langsam um den Baum herum zur rechten Seite und blieb stehen, als sie Jack erblickte, blieb sie wie angewurzelt stehen. Mit seinem typischen Grinsen auf den Lippen, bekleidet mit schwarzen Hasenohren und einer engen, schwarzen Lederhose lehnte Jack am Baum, hatte die Arme verschränkt und schaute zu seiner Liebsten. „Ja, hier bin ich…“, raunte er leise. Er betrachtete Néla intensiv und sah auch, dass sie die Rose zitternd in der Hand hielt. Langsam befreite er sich aus seiner Position und ging auf Néla zu. Vorsichtig nahm er ihre Hände und beugte sich etwas zu ihr. „Du brauchst nicht nervös zu sein…“, flüsterte er ihr ins Ohr, worauf Néla errötend nickte. Die Rothaarige kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der Anblick ihrer großen Osterüberraschung war ein voller Erfolg und sie konnte einfach nicht mehr die Augen von ihm lassen. Wäre sie nicht so nervös gewesen, hätte sie sicherlich auch nicht die Finger von ihm lassen können, doch wie es so war, war sie zu keiner Bewegung mehr fähig. „Na, ist es mir gelungen?“ Jacks Stimme riss Néla aus ihren Gedanken und wieder nickte sie. „Ja… es ist dir gelungen…“, hauchte sie schwach. Nach und nach fand sie ihre Sprache wieder, auch ihre Röte legte sich etwas und nachdem Jack sie sanft näher zum Baum gezogen hatte, war sie auch schon wieder locker geworden und beinahe wieder ganz die alte. Verwundert schaute Néla zu einem kleinen Körbchen, welches mit einem Seil am Stamm befestigt war. „Was… was ist denn da drin?“, fragte sie neugierig und lächelte zittrig. Grinsend nahm Jack ihr die Rose aus der Hand und schaute sie verschmitzt an. „Finde es doch selbst heraus… eine kleine Überraschung für uns beide… die wir gleich am Ziel, welches du schon betreten hattest, ausprobieren können.“ Die ganze Zeit kam es Néla komisch vor, dass das Ziel ihrer Suche im Schlafzimmer enden sollte, doch jetzt konnte sie erahnen, was sich innerhalb der nächsten Minuten dort abzuspielen beginnen würde. Neugierig und auf Zehenspitzen griff Néla in das Körbchen hinein und war noch mehr verwundert. „Es ist flauschig und… raschelt… wenn ich es anfasse… was ist das?“ Vorsichtig holte Néla das kleine Etwas heraus und grinste sofort, als sie die erste Hälfte herausholte. Vorsichtig nahm sie die schwarzen Plüschhandschellen in die Hände und schaute dabei verführerisch lächelnd zu Jack, er hatte sich schon halb umgewandt und wartete nur auf ihr Zeichen. Mit leichten Schritten ging sie zu ihm und kette sich an Jack fest. „So, aber wer von uns angekettet wird, müssen wir noch auskämpfen!“ „Nur zu gerne, meine Liebe, ich bin mir sicher, dass wird noch eine angenehme… Diskussion…“ Mit einem Lächeln und leichter Röte im Gesicht, machten sich die beiden auf ins Schlafzimmer… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)