Never mention scenes von Pacey (DC-MDCT / CIB) ================================================================================ Kapitel 1: Picture (1/2) ------------------------ Picture (1/2) Es war Samstagnachmittag und Pacey musste heute leider arbeiten. Dawson passte unterdessen auf Brian auf, der sich mit einem Haufen Blätter, seinen Bundstiften und einer Unterlage an den Tisch gesetzt hatte. Der kleine Rabauke zählte nun schon knappe 5 Jahre. Nur noch ein paar Monate trennten den Jungen von der Vollendung eines halben Jahrzehnts. Dawson und Pacey waren nun 21 und lebten seit gut einem Jahr in L.A. . Während Pacey in einem Restaurant, im Civilisation unter Danny Brecher genauer gesagt, arbeitete, war Dawson als Regieassistent unter Todd Car tätig. Doch standen gerade keine Dreharbeiten an, sodass Dawson die Zeit mit seinem Patenkind nutzte. Doch gerade, als er sich zu dem Kleinen setzen wollte, klingelte sein Telefon und er musste nun ein Telefonat führen, welches in der Gegenwart von Brian nicht möglich war. So sagte er dem Jungen, er solle schon einmal ohne ihn anfangen und das er gleich wiederkommen würde. Denn am anderen Ende war niemand anderes als Tasha. So verließ er die Küche und ging raus auf die Terrasse, wo er sich ans Geländer lehnte und nun endlich abnahm. Nach 5 Jahren rief sie Dawson trotzdem immer noch jeden Tag an, um nach ihrem Sohn zu fragen. Denn fehlte dieser ihr mit jedem Tag mehr und Dawson rechnete schon damit, dass sie irgendwann kommen würde und ihn einfach mitnehmen würde. Würde Dawson auf jeden Fall nicht wundern. Doch nun redeten sie erst einmal wie eh und je, über Brian, aber auch darüber was bei ihnen so passiert ist. Es war immer derselbe Ablauf. Das war schon beinahe erschreckend. So ging das sicher eine halbe Stunde lang, bis Tasha wieder los musste und sie deshalb auflegen mussten. So ging Dawson zurück zu dem Jungen, der schon allerlei Bilder gemalt hatte und diese neben sich hingelegte hatte und schon fleißig dabei war, weiter zu malen. Doch als Brian Dawson sah, grinste er ihn an und zeigte ihm stolz seine Bilder. „Guck mal, Onkel Dawson. Die hab ich schon gemalt.“ verkündete er und reichte Dawson den Stapel Bilder. Dieser sah sich das erste an und Brian stellte sich auf den Stuhl, um die Reaktion seines Onkels genaustens zu sehen. So sah sich Dawson das erste Bild an. Es zeigte Brian mit Jay und Lilly. Die drei waren wirklich die besten Freunde, auch wenn Lilly nicht in L.A wohnte, doch war Brian nun mal zum Teil mit ihr aufgewachsen und manchmal besuchten sie, seine Familie ja auch. Da sahen sie sich auch und Jay kam oft mit, auch wenn Anny und Richard dies nicht taten. Dawson musste leicht schmunzeln, denn versuchte der Kleine schon langsam aber sich schreiben zu lernen und deshalb hatten Dawson und Pacey mal mit ihm und Jay die einfachsten Wörter geübt. Wie ihre Namen oder so Sachen wie Onkel, Tante, Mama und Papa. Und auch wenn es manchmal schon gut klappt, passierte es oft, dass ein Buchstabe mal nicht so wurde, wie er sollte. So auch hier auf den Bildern. Brian grinste leicht und zeigte mit seinen kleinen Fingern aufs Bild während er nun sprach. „Guck, das sind Jay, Lill und ich beim Camping.“ Dawson lachte leicht. „Achja, aber denkst du nicht da fehlt noch was?“ Brian sah ihn fragend an. Und Dawson grinste nur und wuschelte dem Jungen durchs Haar. „Naja zum Beispiel Bäume, Zelte oder ein Lagerfeuer.“ fügte Dawson nur an, doch Brian schüttelte nur den Kopf. „Nein, das wollte ich einfach nicht malen.“ meinte er nur und blätterte nun zum nächsten Bild. Das Grinsen des Jungen wurde, wenn das überhaupt noch möglich war, noch größer. Denn das nächste Bild zeigte doch tatsächlich Dawson, wie er im Anzug und Krawatte da stand. Dawson musste nun beschämt grinsen. Der Kleine war echt so niedlich. Wenn auch nicht gerade ein Picasso, aber naja… Dafür war er eben erst knappe 5. Auch die nächsten zwei Bilder wurden mit Stolz von dem kleinen Jungen präsentiert und vorgestellt, als seien es irgendwelche renommierten Kunstwerke aus einem Museum und Dawson wurde vom Maler höchstpersönlich durch die Galerie geführt. Das letzte Bild jedoch, welches Brian mit der Überschrift Mama versehen hatte, blieb vom Jungen unkommentiert. Dawson sah es eines Weile lang an, dann sah er zu Brian, der wie gebannt auf das Bild starrte. Er verstand nicht, wieso seine Mama nicht bei ihm war. Denn noch nie hatte er eine wirkliche Antwort auf die Frage bekommen. Und das machte ihn sehr sehr traurig. Denn viele seiner Freunde aus dem Kindergarten wurden von ihren Müttern dorthin gebracht und sie alle sprachen immer ganz viel von ihnen. Und er… Er wusste nichts über seine Mutter. Denn niemand erzählte ihm etwas. Das machte ihn manchmal echt wütend, doch konnte er das recht gut verbergen. „Meinst du… es würde ihr gefallen?“ fragte er nun aber doch nach langen Minuten des Schweigens. Sein Blick lag weiterhin auf dem Blatt und Dawson überlegte nicht lang, sondern nickte nur. „Ja, ich denke schon, dass es ihr gefallen würde. Da bin ich mir sicher.“ Nun sah Brian wieder zu Dawson auf. „Danke, Onkel Dawson.“ So nahm er ihn einfach nur in den Arm und drückte ihn einmal ganz doll. Das brauchte der Kleine einfach immer, wenn es um das Thema ging. So verweilten sie eine kurze Zeit, ehe Brian wieder aufsah und seinen Patenonkel anlächelte. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, setzte sich Brian wieder hin und malte nun weiter. Dawson sah sich derweil noch mal in Ruhe die Bilder an, lächelte und beobachtete den Kleinen beim Malen. Die Bilder würde er heute Abend noch einscannen und an Tasha schicken. So machte er es schließlich mit allen Bilder. Ende Part 1 Kapitel 2: Picture (2/2) ------------------------ Pictures (2/2) Brian war nun 7 Jahre alt und ging in die zweite Klasse. Die Schule machte ihm sogar wieder erwartend Spaß. Eine Sache, die er Gott sei Dank nicht von seinem Vater übernommen hatte. Denn auch wenn dieser es geschafft einen recht passablen Schulabschluss zu machen, so hatte er noch nie ein gutes Verhältnis zur Schule gehabt. Geschweige denn, dass er je Spaß dabei empfunden hätte. Doch Brian war da anders und das war auch gut so. An dem Mittwochnachmittag musste Pacey mal wieder länger arbeiten. Nichts ungewöhnliches, auch wenn er versuchte, diese Spätschichten so gering wie möglich zu halten. Doch Danny drillte ihn in letzter ziemlich hart. Immerhin sollte er in nicht allzu ferner Zukunft seinen Posten übernehmen, was Pacey natürlich nicht wusste und sich deshalb immer wieder aufregte, dass Danny ihn so sehr spuren ließ. Aber durch die vielen Spätschichten war Dawson wieder in seiner Funktion als Patenonkel dran den Kleinen zu hüten, was auch gar nicht so schlecht war, denn immerhin fand er so genug Zeit, um nebenbei an einem neuen Drehbuch zu arbeiten. Jay war nach der Schule mit zu ihnen gekommen und nachdem die Beiden ihre Hausaufgaben gemacht hatten und mit Dawson‘ s Erlaubnis eine Stunde ferngesehen hatten, beschlossen die Jungen sich in die Küche zu setzen und etwas zu malen. Das war ihnen nämlich noch wesentlich lieber wie schreiben. Doch die Ruhe, herrschte war doch ziemlich wunderlich, sodass Dawson sich von seinem Laptop löste und nach den Kindern sah. Die jedoch saßen ruhig und friedlich am Küchentisch und malten. Ein schönes Bild. Die beiden waren wirklich die besten Freunde und Dawson musste an Pacey und sich denken. Sie kannten einander zwar noch nicht so lange wie die Beiden, doch konnte er sich an eine Zeit ohne seinen besten Freund auch nicht erinnern. Das was sie hatten, hatten nun auch Jay und Brian. Und das freut Dawson sehr. So ließ er die beiden alleine, bis er am Abend Jay wieder bei Anny und Richard abliefern musste. Brian kam natürlich mit, doch ging er nicht wie gewohnt mit rein, da er heute Abend noch baden sollte und das bei ihm immer eine Weile dauert, weil er sich so davor scheute in die Wanne zu steigen. Er fand immer plötzlich 1000 Dinge, die er ganz plötzlich noch machen musste. Er war eben kein Badefreund. Doch heute ließ er das komischerweise ohne groß zu murren zu. Dawson kam nur einmal rein und half ihm beim Haarewaschen, doch den Rest schaffte der Kleine dann alleine. Er zog sich seinen Pyjama an und tapste runter in die Küche, räumte seine Sachen weg und nahm dann zwei seiner Bilder, um sie Dawson zu zeigen, der im Wohnzimmer saß und den Laptop schon wieder auf dem Schoss hatte. Brian kletterte neben ihm aufs Sofa und sah ihn mit großen Kinderaugen an. „Du Onkel Daaaawwwsooonn…?“ Brian hatte die Angewohnheit die Namen derer mit denen er sprach lang zu ziehen, wenn er was wollte. So warf Dawson ihm einen skeptischen Blick zu, lächelte aber leicht. „Ja, Brian, was gibt’s?“ fragte er skeptisch und Brian setzte einen solch unschuldigen Dackelblick auf, dem konnte keiner widerstehen. Mit diesem Blick konnte er von Dawson selbst ein Auto verlangen, er würde es ihm wohl kaufen. Es war einfach zu süß. Doch hatte der Kleine was weniger Großes im Visier. „Hast du kurz etwas Zeit… Ich will dir was zeigen.“ Nun lächelte Dawson sanft, nickte und stellte seinen Laptop beiseite. Brian freute sich über die nun ungeteilte Aufmerksamkeit seines Onkels und setzte sich neben ihm hin und zwar so, dass er Dawson direkt ansah. Er reichte ihm nun eines der Blätter und grinste vom einen Ohr zum anderen. „Das habe ich vorhin für dich gemalt.“ verkündete er stolz, wie jedes Mal, wenn er ihm ein neues Bild reichte. „Echt? Danke, das ist aber lieb von dir. „ hauchte der Blonde sanft und nahm es nun in die Hand und sah es sich genau an. Seit einiger Zeit steckte in Brians Bildern immer eine tiefere Bedeutung, als man es auf den ersten Blick vermutete. Und so auch hier. Dawsons erster Blick fiel auf die Tiere. Er musste schon schmunzeln, da Brian zu den Tieren immer die jeweiligen Laute geschrieben hat, die sie von sich gaben. Auch wenn sie Stellenweise ziemlich absurd waren, wie beispielsweise bei dem Hasen. Was Dawson jedoch recht schnell ins Auge fiel und ihn ein wenig beunruhigte war, dass auf dem Flugzeug Hawaii stand. Brian wusste immerhin nicht, dass seine Mutter dort lebte. Oder vielleicht doch? Auf seinem Gesicht drückte sich Sorge darüber aus, wie sicher dieses Geheimnis noch war. Der kleine Junge jedoch beobachtete den Blonden und war über dessen Reaktion verwirrt. „Was ist denn, Onkel Dawson?“ Erst jetzt realisierte er, dass Brian ihn ja beobachtete und deshalb nun auch seine Reaktion bemerkte. „Ach ähmm.. Ich fragte mich nur grad, warum das Flugzeug nach Hawaii fliegt. Hat das einen bestimmten Grund?“ Brian sah ihn ungläubig an. Für ihn schien das doch völlig nachvollziehbar. Immerhin hatte Dawson es ihm damals erzählt. „Na warum wohl. Denk doch mal nach!“ Dawson sah ihn immer noch fragend an. Brian seufzte nur. „Man Onkel Dawson! Und du willst Spielberg Fan sein. Da wurde doch Jurassic Park gedreht. Und da will ich mal hin und mir das angucken.“ Dawson atmete erleichtert auf. Gott. Er hatte eben solche Angst gehabt, dass der Junge es herausgefunden haben konnte, dass er an so etwas Naheliegendes nicht gedacht hatte. „Wieso woran hast du den gedacht?“ hakte Brian nun aber unerbittlich nach. Doch ging Dawson nun nicht weiter darauf ein, sondern richtete seinen Blick wieder auf das Bild. Brian sah ihn noch an, doch als er merkte, dass er keine Antwort bekommen würde, richtete auch er seinen Blick wieder aufs Bild. „Weißt du wer in dem Haus wohnt?“ richtete dieser nun die Frage an seinen Onkel. Dieser schüttelte den Kopf. „Also daaaaa…“ Er zeigte auf das Fenster links neben der Tür. „Da wohnst du. Und daneben wohn ich.“ Er grinste leicht und sah zu Dawson. „Ah, okay und wer wohnt über uns.“ hakte dieser nach, als Brian nicht weiter sprach. „Also über dir…“ Brian zeigte wieder auf das Bild auf das Fenster. „Da wohnt Papa und über mir…“ Der kleine Finger wanderte zu besagtem Fenster, doch hielt er in seinen Worten inne und senkte leicht den Blick, ehe er weiter sprach. „Da wohnt Mami…“ murmelte er, doch sein Blick blieb unverändert. Dem Jungen fehlte seine Mutter ganz offensichtlich sehr. Wie könnte sie auch nicht. Immerhin war ein Kind normalerweise mit Mutter und Vater gesegnet, doch Brian fehlte diese eine Komponente. Und auch wenn er Dawson hatte, der sicher weitaus mehr tat, als ein gewöhnlicher Patenonkel, so konnte er seine Mutter nicht ersetzen. Auch Anny, die ja in seinen Augen nur seine Patentante war, konnte diese Lücke nicht fühlen. Denn fehlten dem Jungen nicht nur eine Mutter, sondern auch seine Großeltern. Denn das Anny und Richard diese Position innehatten, wusste er nicht und von seine Großeltern väterlicherseits hatte er nur einmal gesehen und daran konnte er sich nicht erinnern. Pacey meinte damals nur zu ihm, als Brian ihn auf das Thema ansprach, dass dies damals kein sonderlich schöner Besuch war und das er ihm das ersparen wollte. Auf Brians Worte hin hatte Dawson seinen Blick auf ihn gelegt. Der Junge tat ihm so unendlich leid, doch er konnte ihm einfach nichts erzählen. Zum einen, da es sicher nicht vorteilshaft wäre, ihm von ihr zu erzählen und zum anderen, weil er Pacey damals ein Versprechen gegeben hatte. Brian sollte so wenig von ihr wissen, wie es nur ging. Das wäre wohl am Einfachsten für ihn. Klar war es nicht gerecht, dass Pacey diese Entscheidung für seinen Sohn traf, doch war es das einzig richtige in dieser Situation. So schlang Dawson nun seine Arme um sein Patenkind und drückte ihn leicht an sich. Der Kleine kuschelte sich direkt an ihn. Wieso musste das Leben nur so ungerecht sein? Was hatte der kleine Junge der Welt getan, dass er so gestraft wurde. Sie saßen eine Weile so da, bis Brian sich von ihm löste und Dawson ansah. In dem Blick des Jungen lag etwas ziemlich undeutliches. Etwas was Dawson nicht auf Anhieb verstand. Es war eine Mischung aus Angst, Zerrissenheit und sicher noch einiger anderer Gefühl. So genau konnte man das nicht erkennen. Auf jeden Fall schien er noch etwas auf dem Herzen zu haben. Doch wollte Dawson ihn zu nichts drängen. Brian senkte den Blick nun wieder, biss sich leicht auf die Unterlippe und schwieg weiterhin beharrlich. Es war, als würde im Inneren eine Entscheidung abwägen. Ob er etwas tun sollte oder nicht. So vergingen Minuten, ehe er einfach wortlos aufstand und die Treppen hoch lief. Dawson wusste nicht, was er davon halten sollte und fragte sich ob er ihm folgen solle. Doch gerade als er aufstehen wollte, hörte er die kleinen Schritte auf der Treppe wieder hinuntersteigen und zurück ins Wohnzimmer rennen. Brian hatte ein Blatt Papier aus seinem Zimmer geholt, welches er zweimal gefaltet hatte. Damit machte er vor Dawson Halt, gab es ihm aber nicht direkt, sondern warf noch einen letzten Blick hinauf. Man konnte nicht viel erkennen. Nur das auf nicht direkt einsehbaren Seite etwas gemalt war und auf der Rückseite, von welcher man ja ein Viertel sah, etwas geschrieben stand. Brian‘ s Blick war traurig, doch sah der Junge nun tapfer auf und streckte Dawson nun auch dieses Blatt entgegen. „Kannst du… Kannst du das Mama geben… Ich meine, falls sie sich irgendwann mal bei dir meldet oder so… Du musst mir auch nicht sagen, wann du es ihr gibst. Ich will nur… Dass sie es bekommt.“ Dawson nahm das Blatt an sich, sah kurz auf dieses, dann aber wieder zu Brian und nickte. Aber ehe er was sagen konnte, lief der Kleine wieder hoch. Und an dem Abend würde auch nicht wieder runter kommen. Er lag oben im Bett und weinte leise. Denn seine Mutter fehlte ihm sehr. Doch wollte er nicht vor seinem Onkel oder irgendwem sonst weinen. Das einzige Mal, dass er wissentlich vor jemandem geweint hatte, war sein Vater. Und auch wenn er dies nicht gerne tat, so war er der Einzige den er dabei in seiner Nähe zu ließ. Was das anging, kam Brian eben sehr nach seiner Mutter. Denn auch wollte nie vor einem anderen weinen. Doch bei Pacey war es immer was anderes gewesen. Dawson saß jedoch noch unten. Er öffnete das Blatt und sah sich das Bild an. Bei diesem Anblick musste selbst er schwer schlucken. Auf dem Bild waren drei Personen, die einander an den Händen hielten. Sie waren eine Familie. Das machte die Beschriftung klar. Sie repräsentierten das, was Brian nie hatte. Eine Familie aus Mummy, Daddy und ihm. Dawson wendete das Blatt und lass den Text auf der anderen Seite. Und was da stand, ließ selbst ihm die Tränen in die Augen steigen. Er ließ das für kurze Zeit auf sich wirken, faltete das Blatt allerdings wieder und legte es vor sich auf den Tisch. Sollte er das wirklich abschicken? Das wäre für Tasha sicher nicht leicht zu verkraften. Doch war das der Wunsch des kleinen Jungen und den würde er ausführen. Das hatten er und seine Mutter verdient. Kapitel 3: First meeting ------------------------ First meeting Und es begann mit einem Schokoriegel! 1999 Es war ein verregneter Tag in Capeside Massachusetts. Mitch Leery war mit seinem 4-jährigen Sohn Dawson beim Einkaufen, als er sah, wie ein Mann seines Alters gerade dabei war, seinen Sohn in die Schranken zu weisen. „Sag mal, was fällt dir eigentlich ein einfach die Schokolade einzustecken? Das ist verboten und das weißt du auch! Was fällt dir undankbarem Bengel ein?! Wieso musst du immer so einen Scheiß machen?“ Der Junge stand vor seinem Vater mit trotzigem Gesicht. Doch sagte er kein Wort. Weder zu seiner Verteidigung, noch zu seiner Entschuldigung. Der Vater seufzte und der Junge verharrt angespannt vor ihm, da er damit rechnete in Form körperlicher Gewaltausübung in die Schranken gewiesen zu werden, nichts ahnend das es eines Tages mal über den kräftigen Klapps auf den Hinterkopf hinausgehen würde. Mitch war nun auf den Vater und seinen Sohn zugelaufen, da ihm klar geworden war, wer der Mann ist. „John. Wir haben uns ja schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.“ begrüßte er nun seinen alten Freund. Der Junge hat Mitch erst mit großen Augen angesehen, nutzte die Chance nun aber zur Flucht. John Witter sah nun fragend in die Richtung aus der die Stimme kam, erkannte Mitch dann aber dann gleich auf Anhieb. „Mitch, hey. Stimmt, das ist schon wieder eine ganze Weile her.“ Als sein Sohn nun verschwand, sah er ihm seufzend und kopfschüttelnd hinterher. „Wer war den der Junge?“ fragte Mitch nun. „Das war mein jüngster Sohn.“ entgegnete er ruhig, sah dann aber wieder in die Richtung in, die der Junge verschwunden war. „PACEY!“ rief nun, durch den doch recht kleinen Supermarkt, doch ignorierte der Junge seinen Vater. Erstens wollte er nicht mit ihm reden und zweitens steckte er gerade mitten in einer Begegnung, die sein ganzes Leben prägen sollte. Denn Mitch‘ s Sohn war beim Betreten des Supermarktes auf Entdeckungstour gegangen und war mit Pacey zusammen gestoßen, als dieser um die Ecke gerannt war. Pacey war dabei mit dem Kopf gegen das Regal geknallt, als er hingefallen war, während Dawson sich gerade noch fangen konnte und somit auf seinen Füßen stehen blieb. „Au…“ Der kleine braunhaarige Junge hielt sich den Kopf. Dabei hatte er die Augen geschlossen und strich mit der Hand ein paarmal über die besagte Stelle. Als er die Augen jedoch wieder öffnete, erlebte er etwas, was er bis dato noch nicht erlebt hatte. Der Junge den ER gerade angerannt hatte, hielt ihm die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. In seinen schuldbewussten Augen lag zugleich etwas Entschuldigendes. Seine Worte bestätigten Paceys Eindruck. „Oh… Tut mir Leid. Hier, ich helf dir auf.“ murmelt der kleine blonde Junge. Pacey sah ihn ungläubig an. Wieso entschuldigte er sich bei ihm? Schließlich war er ihm doch reingelaufen. Pacey nahm nun aber doch seine Hand, lies sich aufhelfen, sah ihn jedoch fragend an. „Danke… Aber mir tut es leid. Ich bin doch dir reingelaufen…. Nicht umgekehrt…“ Doch sein Gegenüber lächelte nun leicht und winkte ab. „Ach was, ist doch meine Schuld. Ich stand hier und hab gelauscht, was da vor sich geht.“ Pacey seufzte leicht und senkte leicht den blick. „Achso… Naja, dann kennst du meinen Dad bereits. Denn so wie er eben war, so ist er immer. Und nicht nur wenn ich was Böses gemacht habe… Oder vielleicht mach ich auch immer alles falsch.“ murmelte Pacey nun traurig. Dawson sah den Jungen an und irgendwie tat er ihm Leid. Und das obwohl er ihn erst 5 Minuten kannte. Aber so war das eben bei Kindern. Sie sind zu so viel Mitgefühl fähig ohne zu wissen wieso. „Wieso hat dein Dad dich den angeschrien?“ fragte Dawson ihn nun und legte den Kopf leicht schief. Es wirkte so, als würde Pacey nun noch kleiner werden, als er ohnehin schon war. Er schien sich doch ziemlich zu schämen. „Weil ich einen Schokoriegel mitnehmen wollte. Einfach so.“ murmelte er 4-jährige, der immer noch gen Boden sah und mit dem Fuß kleine Kries auf dem Boden zog. Dawson sah ihn nur fragend an. „Und wieso wolltest du das tun? Du hättest ihn doch lieb fragen können.“ Doch Pacey schüttelte nur den Kopf. „Nein, das geht so nicht. Mein Dad kauft mir nie ein Schokoriegel oder so was… Egal wie lieb ich frage.“ erklärte er, seufzte leicht und trat an Dawson vorbei, um den Riegel wieder an seinen Platz zu legen. Der Brünette war wirklich geknickt. Denn aus Dawson Worten schloss er, dass Dawson seinen Dad nur fragen musste, wenn er was wollte. Doch bei seinem Vater war das zwecklos. Er sagte ja eh immer nein. Deshalb versuchte er es gar nicht mehr. Dawson sah ihm dabei zu, wie er demütig den Schokoriegel an seinen Platz legte und sich wieder umdrehte. Die Augen des Jungen wirkten blass und müde vom Leben. Paceys doch bisher kurze Kindheit war nicht gerade die schönste gewesen. Aber daran konnte er nun auch nichts mehr ändern. Deshalb lebte er sein Leben jetzt schon so, wie es ihm gefiel. Gegen jede Regel. Doch machte das sein Leben nicht gerade leichter. Ganz im Gegenteil. Nun tauchten Mitch und John auf, die sich auf die Suche nach ihren Jungs gemachte hatten und Pacey senkte gleich wieder den Kopf. „Hast du die Schokolade zurückgelegt?“ fragte ihn sein Vater nach wie vor sauer. Pacey nickte nur leicht. „Gut, dann lass uns gehen. Ich hab alles was wir brauchen.“ Die Strenge in der Stimme des Polizeichefs war nicht gewichen. Doch drehte er sich nun zu Mitch um, der derweil seinen Sohn an die Hand genommen hatte und setzte sogar ein leichtes Lächeln auf. „Na dann, bis bald Mitch. Ich hoffe dieses Mal vergeht nicht so viel, ehe man sich wiedersieht.“ Mitch lächelte ebenfalls und sah kurz zwischen Dawson und Pacey hin und her, die sich bis eben noch unterhalten hatten ganz offensichtlich. „Ja, ich denke, dass es gar nicht so lange dauern wird.“ gab er schmunzelnd von sich, ehe Pacey und sein Vater zu Kasse gingen und verschwanden. Dawson sah dem Jungen und seinem Vater hinterher. Verdammt jetzt hatte er vollkommen vergessen ihn nach seinem Namen zu fragen. Denn er fand, dass Pacey trotz seines komischen Vaters eigentlich kein schlechter Junge war. Und er fand es doof von seinem Vater, dass er ihm den Schokoriegel nicht einfach kaufte. Mitch wollte nun weiter einkaufen, doch zog Dawson seinem Vater am Hosenbein, sodass dieser seinen Sohn nur fragend ansah. „Du Daddy kannst du mir schnell etwas Geld geben, damit ich mir schnell den Schokoriegel da holen kann?“ bat Dawson ihn hastig. „Okay, pack ihn in den Einkaufswagen und wir bezahlen den zusa..“ – „Nein!“ fiel der Kleine seinem Vater ins Wort, lief zum Regal und nahm sich den Riegel raus, den Pacey zuvor dorthin gelegt hatte. „Ich brauch den jetzt, Daddy. Schnell!“ Als Mitch nun den Riegel sah, erinnerte er sich auch, dass es der war, den Pacey in der Hand hatte. Nun musste der Vater wieder schmunzeln. Er ahnte nämlich worauf dies hinaus lief. So gab er seinem Sohn den Dollar, der ihn gleich lächelnd umarmte und loslief. Dawson bezahlte den Schokoriegel und lief gleich aus dem Supermarkt und sah sich um. Er hatte Angst, dass Pacey und sein Vater im Auto weggefahren waren, doch er sah sie noch laufen in einiger Entfernung. Schnell folgte er ihm, blieb aber doch in ein, zwei Meter Entfernung stehen und atmete leicht schwer. „Hi du da!“ rief er Pacey und seinem Vater hinterher. Pacey erkannte die Stimme auf Anhieb, drehte sich um und sah Dawson, der ihn zu sich ran winkte. Er sah hoch zu seinem Vater, der daraufhin nickte, aber schon weiterging. So lief Pacey zu Dawson, der John hinterher, als dieser schon um eine Ecke ging. „Hier der ist für dich.“ sagte Dawson etwas kurzatmig und streckte Pacey den Schokoriegel entgegen. Dieser sah erst ihn, dann aber Dawson mit großen Augen an. Was war das nur für ein Junge. Erst entschuldigte er sich dafür, als Pacey ihn angerannt hatte und nun schenkte er ihm einen Schokoriegel. Irgendwie war das doch paradox. Doch Dawson, der so langsam wieder zu Atem kam, hatte nur ein breites freundliches Lächeln auf den Lippen. Da Pacey sich aber nicht rührte, legte er den Kopf leicht schief, sah ihn aber weiterhin fröhlich an. „Ich heiße übrigens Dawson.“ Nun zeichnete sich auch auf Paceys Lippen ein leichtes Lächeln ab. Denn auch ihm wurde jetzt erst bewusst, dass er bis eben ja nicht einmal den Namen seines gegenüber kannte und trotzdem tat er schon so etwas für ihn. Doch schien es Dawson ernst zu meinen, mit seinem Angebot. So nahm Pacey den Schokoriegel an, ohne ein Wort zu sagen, was nun wieder Dawson‘ s Stirn zum Runzeln brachte. Denn er hatte mit einer Antwort gerechnet. Irgendeiner. Am ehesten mit einem Danke. Doch statt etwas zu sagen, machte Pacey den Riegel einfach auf und Dawson wunderte sich doch etwas über die Dreistigkeit des Jungen. Dieser jedoch nahm nun den Riegel aus der Verpackung, brach ihn aber durch und reichte Dawson nun grinsend eine Hälfte. „Danke vielmals. Hier, die ist für dich. Ich heiße Pacey!“ Nun verstand Dawson und nahm lächelnd das Angebot an. Nun ja… So entstehen Freundschaften fürs Leben! Kapitel 4: Never sended E-Mail ------------------------------ 2017 Nach öffentlicher Bekanntgabe der Beziehung von Tasha und Steven Tasha, so lange ist es schon her, seit du mir damals diese E-Mail geschrieben hast. Und so oft habe ich mir vorgenommen dir zu antworten. Auch wenn ich nicht weiß, ob es richtig ist, doch ich wollte es so. Erst vergingen Stunden. Dann Tage. Dann Wochen, Monate… Nun sind es schon Jahre. Und auch wenn ich die E-Mail jetzt beantworte, so steht noch nicht einmal fest, ob ich mich überwinden kann sie abzuschicken. Denn dafür ist es doch schon viel zu spät, oder? Denn nichts was ich sage, könnte etwas an dem ändern, was war, ist oder sein wird. Und trotzdem sitze ich hier nach 6 Jahren, unser Junge ist gerade in der Schule mit seinem besten Freund und Onkel Jay und träumt von allerlei, und ich versuche nun krampfhaft all die Gefühle in Worte zu fassen, die mich die letzten Jahren quälen, fesseln, bewegen. Alles was ich dir schon immer sagen wollte, doch wozu mir der Mut fehlte es auszusprechen. Vorne weg, ich wollte nicht, dass es so endet. Ich wollte, dass es nie endet. Und ich werde dich jetzt hier auch nicht mit banalen Phrasen wie ‚Ich liebe dich‘ terrorisieren, denn erstens weißt du das und zweitens und das ist noch viel wichtiger, ist dies nicht das, was ich für dich empfinde. Das war es schon lange vor unserer Trennung nicht mehr. Das was ich empfunden habe, wenn wir zusammen waren, war pures Glück. Glück, meine Seelenverwandte gefunden zu haben. Denn das und nichts anderes sind wir für einander. Ob wir es wollen oder nicht. Wir sind seelenverwandt. Das habe ich schon gewusst als wir uns das erste Mal trafen. Gleich von Anfang an waren wir auf einer Wellenlänge. Und wer findet mit 15 bzw. 16 Jahren schon den Menschen, mit dem er sein Leben verbringen will… Naja das muss doch einfach Seelenverwandtschaft sein. Vielleicht erinnerst du dich ja noch genauso gerne an unseren ersten Tag. Wir trafen uns vor der Schule. Ich stieg aus dem Polizeiwagen meines Vaters, nachdem dieser mir noch einen Vortag gehalten hatte. Deine ersten Worte an mich waren „Hey, was für ein spektakulärer Auftritt" und ich konnte nur trotzig entgegnen, dass spektakulär etwas anderes war. Wir kamen ins Gespräch und kaum fünf Sätze später wurde uns klar, dass wir vielleicht mehr gemein hatten, als uns vorher klar war. So schwänzten wir dreist die Schule, um vor Dawsons Haus am Creek zu liegen und letztlich auch darin zu schwimmen. Dort gestand ich dir das ich noch ungeküsst und Jungfrau war. Gott, war mir das peinlich. Ich hatte Angst, dass dich das verjagen würde, denn du warst so anders, als die Mädchen, die ich kannte. Ich wusste nie wie du reagieren würdest. Und bis zu unserer letzten gemeinsamen Sekunde zusammen in meinem Zimmer wusste ich es nicht. Du hast mich immer überrascht. Auch damals in deinem Zimmer, bei unserem ersten Kuss. Du hast gewartete. Solange bis ich schließlich dich geküsst habe. Man hatte ich Schiss. Ich wusste nicht, ob ich es tun sollte. Doch ich bereue es nicht. Auch das was 12 Tage später passiert ist, habe ich nie eine Sekunde bereut. Und das hat viele Gründe. Zum einen, weil ich dich geliebt habe und auch jetzt noch liebe. Zum anderen, weil wir bereit dazu waren. Auch beziehungstechnisch. Und drittens… Weil mir diese Nacht das gegeben habt, was heute nach 6 Jahren mein Leben noch genauso definiert, wie schon am ersten Tag. Brian. Und für dieses Geschenk danke ich Gott inbrünstig. Doch weißt du was fehlt. Ich gebe dir einen Tipp. Als wir alle noch klein waren, gab es ein Spiel, was sicher jeder mindestens einmal gespielt hat. ‚Mutter, Vater, Kind‘. Naja, Vater und Kind sind da… Was fehlt, bist du. Tasha du ganz allein bist, was Brian und mir im Leben fehlt, um es perfekt zu machen. Du fehlst uns und ich weiß wie unfair es ist dir das alles ausgerechnet jetzt zu sagen, jetzt wo du mit Steven zusammen bist und ihr euch sicher ein Leben zusammen aufbauen wollt, doch ich musste es dir sagen. Das war ich mir, dir und was am wichtigsten ist, dass war ich Brian einfach schuldig. Ich will einfach das du weißt, wie sehr du hier fehlst und das es immer schwerer wird dem Kleinen nichts von dir zu sagen. Denn weißt du, ich würde ihm nur zu gerne von seiner wunderbaren Mutter erzählen. Die ihn liebt und die ihn nur sehr ungerne weggegeben hat. Die eine so herzensgute Frau ist, ein Familienmensch, ihrer Familie bedingungslos treu und ergebenst und mit einem Herzen gesegnet, in welchem die Welt Platz hätte, wo jedoch trotz alle dem nur wenige Menschen ein zu Hause finden. Das alles und noch viel, viel mehr würde ich dem Jungen sagen, doch das würde er nicht verstehen. Er versteht genauso wenig wie ich, wieso du dich in all der Zeit nicht bei mir oder bei Dawson erkundigt hast. Das verwirrt uns, doch versuche ich ihn so gut es geht von solchen Gedanken abzubringen. Nicht einmal Fotos kann ich ihm zeigen. Dabei gibt es so viele schöne Bilder. Von dir und mir. Von deinem bezaubernden Lächeln. Deinen hinreißenden, tiefen Augen. Ich würde ihm gerne alles von dir geben, doch das liegt nicht in meiner Macht. Ganz offensichtlich. Denn anscheinend ist unserer Liebe nicht stark genug, uns über das Hindernis hinwegzuheben. Oder ist sie vielleicht einfach zu stark? Liegt es daran, dass wir einander zu viel bedeutet haben und dass es deshalb so schwer fällt über diesen Fehler hinwegzusehen. Wenigstens ein bisschen. Wie dem auch sei. Nun ist meine Pause vorüber und ich muss wieder ans Werk. Schließlich kocht sich das Essen nicht von selbst. In ewiger Liebe Pacey betrachtet was er dort zu Papier gebracht hat, ehe er auch schon angesprochen wurde. „Los Witter leg den Laptop beiseite. Ich bezahl dich fürs Kochen, nicht fürs Schreiben.“ Ermahnte sein Chef Danny ihn zwar ernst, jedoch hatte seine Stimme dabei so einen sonderbaren Klang. Er meinte es ja nicht böse. Pacey sah ohne Wort zu sagen wieder auf den Monitor, verharrte Sekunden so, ehe er die E-Mail löschte und den Laptop zuklappte, um sich wieder an die Arbeit zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)