Geh davon aus, dass mein Herz bricht von evaENERGY (Wenn meine Seele nicht mehr spricht, dann hab' ich diesen Kampf verlor'n.) ================================================================================ Kapitel 3: Abschied nehmen -------------------------- Sehr geschwächt stand ich auf und setzte mich zum ersten Mal wieder mit an den Frühstückstisch. Seit ich krank war, war Marten ununterbrochen bei mir gewesen und schwänzte ständig für mich die Schule. Als meine Mutter ihn fragte, warum er denn nicht zur Schule ginge, behauptete er, schon längst im Beruf tätig zu sein und jetzt gerade nur nach einer neuen Arbeitsstelle suche. Nun ja, es ist eben nicht so einfach, von einem Land in das andere ohne Komplikationen zu wechseln. Langsam und vorsichtig aß ich mit den anderen. Sie schienen Angst zu haben, dass sie mich überfordern würden, weshalb sie nicht mit mir sprachen. Nur meine Mutter ergriff irgendwann das Wort: "Es tut mir Leid, ich habe keinen Pfeil und Bogen besorgen können. So etwas gibt es wohl nur im Mittelalter." Ich wusste nicht, ob sie es im Scherz meinte, doch ich winkte nur ab. "Schon gut, Mama.", lächelte ich vorsichtig. "Ich habe schon eine Möglichkeit." Marten sah verwundert zu mir herüber. In diesem kurzen Augenblick wünschte ich mir, dass nicht er, sondern Inu Yasha neben mir säße und mich so ansähe. Ich brauche Inu Yasha wirklich. Ohne ihn bin ich nichts und ich weiß, ihm geht es ähnlich. Als ich wieder neuen Mut gefasst habe, stand ich auf und ging in mein Zimmer, wobei mich Marten unterstützte. "Ich will kurz allein sein.", nickte ich ihm zu. Ich muss noch letzte Kraft schöpfen. Als ich in mein Zimmer trat, sah ich überall Chipskrümel und eine leere Chipstüte auf dem Boden herumliegen. Mein Nachtschränkchen war geöffnet. Inu Yasha? Konnte das wirklich sein? Vollkommen überfordert mit der Situation öffnete ich jegliche Schublade des Schränkchens. Und tatsächlich - die leere Tüte auf dem Boden war dieselbe, die ich vor kurzem in das Fach gelegt habe. Beim Schließen der Schubladen fielen mir ein paar Bilder auf, die Souta mal von Inu Yasha und mir gemacht hat. Ich seufzte. Mein Geliebter. Ich muss dich einfach wieder sehen. Ohne groß nachzudenken griff ich Pfeil und Bogen und rannte mitsamt dem Diadem nach unten. Ich band es am Heiligen Baum fest und zielte dann genau darauf. Ich war sicherlich nicht so eine gute Miko wie Kikyou, aber ich will es werden. Ich schloss die Augen und versuchte, mich zu konzentrieren. "TRIFF!", rief ich dann und ließ den Pfeil los. Er traf. Das Diadem zersprang und das Juwel begann, in allen möglichen Farben zu leuchten. "Du hattest recht!", rief ich erfreut und rannte auf das Juwel zu. "Marten, du hattest recht! Es ist wirklich das Shikon no Tama!" Tränen liefen mir über das Gesicht. Inu Yasha! Nun würde ich dich endlich wiedersehen. Ich konnte es kaum erwarten. "Und ich hatte auch recht, dass du in der Lage bist, den Bann zu brechen.", lächelte er stolz. Ich ignorierte das und rannte sofort zum Schrein. "Warte, Kagome!", rief er mir nach und seine Stimme klang verzweifelt. "Was, wenn es wieder nicht klappt!?" Ich merkte, wie er mir nachlief. Es musste einfach klappen. Als ich vor dem Brunnen stand, hielt Marten mich fest, doch ich sprang. Unglücklicherweise zog ich ihn dadurch mit. Wir landeten. Aber nicht auf dem Brunnenboden, der zu erwarten war. Es war Japan. Im Mittelalter. Endlich kann ich ihn wiedersehen! Vorfreudig kletterte ich hinauf ohne daran zu denken, dass ich Marten versehentlich mitgenommen habe. Ich spürte, wie er mich zurückzog. "Kagome, wo sind wir hier?" Ich erschrak. Er war es wirklich. Wie war das möglich? Nur Inu Yasha und ich sind in der Lage, durch die Zeit zu reisen. "Komm mit, ich muss Inu Yasha sehen." Ich war mir ziemlich sicher, dass er schon auf dem Weg zum Brunnen war, weil er meine Fährte gewittert haben muss. Also kletterten Marten und ich nun gemeinsam an der Brunnenwand hinauf. Vorsichtig sah ich mich um. "Wir müssen auf der Hut sein.", flüsterte ich. Marten schrie. "OH NEIN! EIN MONSTER!", rief er und fiel zurück in den Brunnen. Ich sah Kirara vor mir stehen und sprang sofort heraus, um sie zu knuddeln. "Es ist so schön, dich zu sehen! Wo sind die anderen?" Kirara quietschte kurz und deutete dann fragend auf den Brunnen. "Marten?", rief ich. "Marten! Komm raus, Kirara ist nicht böse und sie ist auch kein Monster!" Langsam kletterte er hinaus und man sah ihm an, wie erleichtert er war, auf festem Boden zu stehen. "Willkommen im Mittelalter.", lächelte ich und spürte, wie meine Kraft zurückkehrte. Plötzlich fing Kirara an zu knurren. Es schien etwas auf dem Weg hierher zu sein, um mir das Shikon no Tama abzunehmen. "Kirara!", rief ich und sprang auf sie hinauf. Dann zerrte ich Marten dazu und Kirara trug uns auf ihrem Rücken zu Inu Yasha. Plötzlich wurde mir schlecht. Was sollte ich sagen, wenn ich ihn wiedersehe? Wird er erfreut oder erbost sein? Was soll ich nur tun? Mein Magen drehte sich. Was nicht unbedingt hilfreich war, war Marten, der sich um mich klammerte. Aber ich verstand das. Für ihn war es alles neu und verwunderlich. Ich wunderte mich sowieso immernoch, wie er dazu in der Lage war, mit mir gemeinsam durch den Brunnen zu reisen. Nachdem wir eine Weile geflogen waren, verlor Kirara an Höhe und setzte uns auf einer Wiese nahe einer heißen Quelle ab. Dort warteten Sango und Miroku. Nun ja, sie schienen nicht wirklich zu warten. Beschämt drehte ich mich um und bat Kirara, die beiden zu stören. Das die sowas in aller Öffentlichkeit machen... "Kiyaaah! Kirara, was soll denn das?", rief Sango erschrocken. Miroku reagierte erst, als Kirara dann erwähnte, dass ich wieder da bin. "Was? Kagome ist wieder zurück?!" Erfreut rannte sie auf mich zu und ehe ich mich versah, knuddelte sie mich herzlich. Ich drehte mich um und nahm sie auch in den Arm. Miroku kam dazu und verbeugte sich, Marten tat es ihm gleich. "Wen hast du denn da mitgebracht, Kagome?", wunderte er sich dann. "Das ist Marten, ein Junge aus meiner Zeit. Ich weiß auch nicht, wie er es geschafft hat, mit mir zusammen durch den Brunnen zu reisen. Aber naja, ich habe wahnsinnigen Hunger! Wollen wir nicht etwas essen?" Ich lächelte. Zum ersten Mal seit einem halben Jahr war ich wahnsinnig glücklich und hatte große Angst, dieses Glück im selben Moment wieder zu verlieren. Als wir in Ruhe beieinandersaßen und aßen, traf irgendwann Shippou ein, der von Kirara geholt wurde. Er wollte mich gar nicht mehr loslassen. "Meine Zauber sind jetzt viel stärker geworden!", schwor er und war völlig begeistert davon, mir alles zu erzählen. Ich war so glücklich wie lange nicht mehr. Nach einer Zeit der Stille fragte ich: "Wo ist eigentlich... Inu Yasha?" Alle sahen mich mitleidig an und schüttelten die Köpfe. "Frag lieber nicht.", sagte Sango enttäuscht. Miroku schaute weg und man sah ihm seine Wut an. "Er ist jetzt mit Kikyou zusammen.", erwähnte Shippou. Mein Herz blieb stehen. Nein. Das durfte nicht sein. Aber es war so. Ich war schnell wieder bei mir und verstand, dass er und sie füreinander bestimmt sind. "Seit er mit ihr zusammen ist, ist er komisch geworden...", erzählte Miroku dann vorsichtig. Ich lauschte neugierig, immernoch verletzt. "Ja, er hat gesagt, er wolle nichts mehr mit uns zutun haben und da Naraku ja nun verschwunden war, können wir tun, was wir wollen." Wortlos stand ich auf und ging in Richtung heiße Quellen. Ich entledigte mich meiner Kleidung und ließ mich ins Wasser nieder. Dort krümmte ich mich zusammen. Inu Yasha. Bedeute ich dir wirklich so wenig, dass du mich einfach ersetzen kannst? Einfach die Wärme meines Körpers ersetzen kannst durch die Kälte des Körpers der eigentlich schon lange toten Kikyou? Ich weiß, du liebst sie, aber liebst du mich nicht auch? Marten gesellte sich zu mir. Erst schrie ich auf und befahl ihm, zu verschwinden, doch er tat nicht, was ich wollte. Da ich nicht wollte, dass er mich nackt sieht, versteckte ich meinen Körper im Wasser. "Verzeih, Kagome.", flüsterte er und kam langsam auf mich zu. Mein Herz klopfte wie wild und er drängte mich so sehr an einen Stein heran, dass ich nicht fliehen konnte. Dann küsste er mich, erst sanft aufs Ohr und dann auf den Hals. "Bitte, hör auf damit...", flüsterte ich ängstlich. Ich wollte nicht, dass er das tut. Wenn das einer tun darf, dann nur... Inu Yasha. Auf einmal gab es einen lauten Knall und Marten lag bewusstlos unter Wasser. Ein kleiner Kobold schwebte neben mir und verschränkte die Arme. Er sah genau aus wie Inu Yasha. Verwundert blickte ich ihn an. "Inu... Yasha?" Er sah zurück. Nein, das war nicht Inu Yasha. Dieselbe Kleidung, dasselbe Gesicht, aber nicht derselbe Blick. "Du Idiot. Der Typ ist doch nur ein Mensch!", rief ich erzürnt und hievte Marten aus dem Wasser. Schnell zog ich mir etwas über und legte seine Kleidung über seinen nackten Körper. "Wer ist dieser Kerl?", hörte ich den Mini Inu Yasha meckern. Ich schüttelte den Kopf. "Was geht dich das an? Wer bist DU überhaupt?!", brüllte ich. Er sah mich verwundert an. "Wie bitte? Das ist der Dank dafür, dass ich dich zurückgeholt habe? Tzz!" Er schwebte davon. "Mein Name ist Chiyou... und ich bin ein Gott, kein Kobold, du Ziege!" Verschwunden war er. Marten kam langsam zu sich und erschrak, weil ich ihn nackt sah. Sofort drehte ich mich beschämt um und wartete darauf, bis er fertig war. Was wohl Sango und Miroku gerade machen? Ehrlich gesagt will ich das gar nicht wissen... "So, ich bin fertig. Verzeih, was passiert ist. Ich wollte nur ein Bad nehmen und als ich deine umwerfende Schönheit so sah... Sag mal, was war das eigentlich, was mich ausgeknockt hat?" Ich schüttelte den Kopf. "Ich habe den Eindruck, das wirst du noch früh genug erfahren." Zum ersten Mal nahm ich ihn bei der Hand und lief zu Sango und Miroku zurück. Sie schliefen. "Kirara!", rief ich. "Bring mich bitte zu Inu Yasha!" Kirara sah mich an. Dann schüttelte sie den Kopf. Als ich sie abermals bittete, tat sie es, doch Marten nahm sie mit. "Kirara, ich wollte alleine zu ihm." - "Sie tut das Richtige.", flüsterte Marten mir ins Ohr. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Wir sprachen nicht miteinander, während wir zu Inu Yasha flogen. Kirara flog zum Heiligen Baum, der ganz in der Nähe des Brunnens ist und ließ mich ein Stück dahinter herunter. Und dann sah ich ihn. In seiner Schönheit und seinem Glanz. Wie er zu dem Baum heraufsah, an den Kikyou ihn vor 50 Jahren heftete. "Kagome...", hörte ich ihn seufzen. Er seufzte? Wie bitte? In diesem Moment war mein Herz gefüllt von Liebe, doch ich traute mich nicht, zu ihm zu gehen. Vor ihm tauchte dieser kleine Gott auf, der sein Ebenbild war. "Meister Inu Yasha.", meckerte er. "Danke, Chiyou.", lächelte Inu Yasha seinen Gefährten an. "Danke, dass du Kagome zurückgebracht hast. Ich weiß nicht, wie lange ich es noch ohne sie ausgehalten hätte." Sein Lächeln war so rein und selig, dass es mein ganzes Herz erfüllte. "Aber wie sollt Ihr ihr nur gegenübertreten, Meister?", meckerte Chiyou weiter. "Ihr seid doch jetzt mit Kikyou zusammen, wie könnt Ihr da nur an Kagome denken?" Ich sah, wie Inu Yasha den Kopf schüttelte. Aber der Kleine hatte recht, die Antwort auf diese Frage würde mich auch mal interessieren. Trotzdem wunderte es mich, dass er meinen Geruch noch nicht wahrgenommen hatte. "Ich liebe Kikyou auch. Aber ich kann nicht ohne Kagome." Mein Herz schmerzte, Chiyou schüttelte den Kopf. "Meister, Ihr könnt nicht beide haben!" Plötzlich tauchte Kikyou auf, wie aus dem Nichts. Natürlich, deswegen konnte er mich nicht riechen. Kikyou hatte denselben Geruch wie ich und er dachte, sie wäre die ganze Zeit um sie. "Inu Yasha, mein Geliebter...", hauchte sie und begann, ihren Kimono aufzuschnüren. Er erwiderte diese Erotik und ich drehte mich um und sank zusammen. Kirara kletterte auf meine Knie und versuchte, mein Gesicht vor Tränen zu schützen. "Kagome...", flüsterte Marten. Plötzlich schrie Inu Yasha: "Kikyou, wir sind nicht allein!" Verdammt, dachte ich, er hatte die Fährte von Marten aufgenommen. "Schnell Kirara!", rief ich und Kirara verwandelte sich, um Marten und mich wegzutragen. Ich hörte Inu Yasha "Kagome" sagen, als wir verschwanden. Ganz leise, aber doch hörbar. "Kirara, bitte bring uns zum Brunnen zurück. Hier ist das Shikon no Tama nicht sicher.", sagte ich zu ihr. Sie tat, worum ich bat und brachte uns zum Brunnen zurück. "Bitte sag Sango und Miroku bescheid, nicht dass sie sich Sorgen machen. Ich weiß noch nicht, ob ich noch einmal zurückkehre." Erst vorsichtig und dann sehr herzhaft, nahm ich Kirara in den Arm und bohrte meinen Kopf in ihr Fell. "Danke, dass ich euch alle noch einmal sehen durfte. Endlich konnte ich Abschied nehmen." Kirara quiekte und schubste Marten und mich dann gemeinsam mit dem Shikon no Tama in den Brunnen. Zuhause angekommen war Marten bewusstlos geworden. Ich verkroch mich in einer Ecke des Brunnens und weinte. Das Shikon no Tama in meinen Händen, die Liebe in meinem Herzen. Alles vergebens. Ich wünschte, ich hätte Inu Yasha niemals kennengelernt... ***** Kapitel 3 - Ende Man, ich bin echt glücklich, einen Leser zu haben ^-^ Danke an Buffy12 für die lieben Kommis! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)