Plötzlich Piratin von Runenmagierin ================================================================================ Kapitel 5: Shoppingtour? ------------------------ Drei Stürme!Drei Gott verdammte Stürme mussten sie innerhalb von nicht einmal 48 Stunden überstehen. Gut, Juri wusste das sie auf der Grande Line waren und das man hier mit allem rechnen musste. Sie war hier immerhin aufgewachsen, wenn auch ganz am Anfang, wo man die wirklichen Gefahren gerade mal erahnen konnte. Dennoch, das war heftig gewesen.Vorher hätte es noch ungefähr zwei Tage gedauert bis sie die nächste Insel erreicht hätten, wie weit sie jetzt vom Kurs abgetrieben waren konnte niemand sagen. Juri begann wieder zu trainieren, das hatte sie lange nicht gemacht und musste feststellen das ihre Disziplin, besonders was ihre Meditationsübungen betraf, erheblich nachgelassen hatte. Zwar war Meditieren nie wirklich ihr Hobby gewesen, doch hatte sie sich ihrem Großvater zu liebe immer Mühe gegeben, auch beim Kenpotraining. Später war sie ihm dankbar gewesen, wegen der guten Lehren. Kid hatte sich über sie lustig gemacht, wenn sie sich im Seiza an Deck niedergelassen, und versucht hatte sich zu konzentrieren. Der verdammte Mistkerl, wenn er seine Teufelskräfte nicht hätte könnte sie es bestimmt mit ihm aufnehmen! Na ja, zumindest wenn sie wieder mehr trainiert haben würde, jetzt im Moment wäre sie ihm wohl doch unterlegen. Wieder einmal ließ sie sich mit untergeschlagenen Beinen an Deck nieder und versuchte alles um sich herum auszublenden und sich nur auf ihre eigene Atmung zu konzentrieren. Es viel ihr heute überraschend leicht was vielleicht daran lag das sie zum ersten mal seit Tagen wieder ruhigen Seegang hatten. Das Geräusch von Wasser hatte sie schon immer beeinflusst, beruhigt oder aufgewühlt. Wenn sie ehrlich war konnte sie sich kaum etwas schöneres vorstellen als auf einem Schiff zu leben, von schwimmen und tauchen mal abgesehen. Nur leider hing sie hier auf dem absolut falschen Schiff fest. Sie atmete noch einmal tief durch und tauchte nun vollends ab, weder die Rufe der Piraten noch das Pfeifen des Windes oder das Rauschen der Wellen erreichte sie noch. Wie lange sie so da gesessen hatte wusste sie nicht aber als sie die Augen wieder öffnete sah sie sich Kid gegenüber. Er war ihr gegenüber in die Hocke gegangen, so das er zwar etwas zu ihr runter gekommen war, aber immer noch auf sie herabschauen konnte. „Was?“ fragte Juri dem entsprechend gereizt. „Ich wollte nur wissen ob du's merkst.“ stellte er gleichmütig und grinsend fest. Juri knurrte verärgert. „Meditationsübungen sind kein Haki.“ brummte sie unwirsch. „Das macht man für eine bessere Konzentration, nicht um Andere spüren oder ihre Angriffe vorhersagen zu können.“ „Aha.“ am liebsten hätte sie ihm für die geringschätzige Erwiderung ins Gesicht geschlagen, was wusste er den schon davon? Noch vor zwei Jahren hatte es ihr das Leben gerettet das sie sich so gut konzentrieren und dementsprechend schnell reagieren konnte. Aber Kid das erklären zu wollen wäre wohl vergebene Liebesmühe gewesen. Sie wollte an ihm vorbei gehen und mit ihren Dehnübungen weiter machen, doch der Käpt'n packte sie am Arm und lies etwas um ihr Handgelenk zu schnappen, bevor sie auch nur mit einem Finger zucken konnte. Entgeistert betrachtete sie ihren linken Arm, um dessen Handgelenk jetzt ein Eisenring lag, der mit einem Schloss versehen war. „Was soll die Scheiße?“ fragte sie aufgebracht und funkelte ihn wütend an. „Sicherheitsmaßnahmen.“ erklärte er ohne mit der Wimper zu zucken. „Sonst gehst du uns noch verloren.“ fügte er aber gleich darauf wieder grinsend hinzu. Juri holte schon Luft für eine ihrer Meinung nach angemessenen Erwiderung, als Louis ihr von hinten einen Arm um die Schulter legte. Sie erstarrte sofort. „Weißt du der Käpt'n hat da was vergessen zu erwähnen,“ erklärte er amüsiert. Sie schnaubte immer noch wütend und befreite sich von seinem Arm, was er mit einem gespielt enttäuschten Laut quittierte. „Die nächste Insel ist in Sicht.“ klärte schließlich Killer sie auf. Er hatte sich etwas abseits gehalten und die ganze Szene beobachtet. „Drei Tage später als geplant, aber immerhin sind wir angekommen bevor der Proviant ausging.“ stellte Louis fest und lehnte sich lässig an die Reling. „Schön,“ gab sie bissig zurück „und was soll jetzt der Mist?“ sie wedelte mit dem Handgelenk um das der Eisenring lag. „Du würdest uns doch nur abhauen, wenn wir dich auf der Insel frei rum laufen lassen würden.“ erklärte Kid gelangweilt. Volltreffer, damit hatte er natürlich recht. Juri gab sich mühe nicht mit den Zähnen zu knirschen und dadurch ihren Ärger zu zeigen. Es schien ihr aber nur halb zu gelingen, denn Kid grinste triumphierend zu ihr runter. „Und,“ setzte er wieder an und Juri war sich sicher das sie nicht wissen wollte wie der Satz weiter ging, „ich hab heute absolut keine Lust auf Hasenjagt zu gehen.“ Juri konnte nicht verhindern das ihr die Gesichtszüge entgleisten. Der Satz klang zweideutig und verursachte ihr Übelkeit. Und das obwohl sie sich ziemlich sicher war das Kid die Finger von ihr lassen würde. Sie war jetzt fast drei Wochen an Bord in denen sie keine andere Insel angelaufen hatten und er hatte sie trotzdem noch nicht angerührt. Wenn er es also so nötig hatte würde er sich sicher nicht ein Mädchen nehmen das sich bis zum letzten wehren würde, oder bei welcher er zumindest davon ausgehen müsste das es so war, wenn er auch Andere, viel leichter, haben konnte. Und das war in fast allen Hafenstädten so, selbst in dem kleinen Dorf in dem sie aufgewachsen war hatte es Prostituierte gegeben, wenn auch nicht viele, weil dort nicht viele Reisende vorbei kamen. „Bei der Gelegenheit können wir dich auch endlich vernünftig einkleiden.“ stellte er gerade wie beiläufig fest. „Wenn wir schon nen Mädel an Bord haben sollte sie wenigstens auch so aussehen. Männersachen stehen dir echt nicht.“ Juri wusste einen Augenblick nicht wie sie reagieren sollte. „Jetzt sag nicht ich soll in deiner Begleitung shoppen gehen.“ brachte sie schließlich sowohl aufgebracht, als auch entgeistert heraus. Die Vorstellung war alles andere als angenehm. Sie bekam keine Antwort. „Das ist ja wohl ein ganz schlechter Scherz! Ihr denk doch wohl nicht das ich mir das antue!“ jetzt platzte ihr der Kragen. Sie bemerkte noch wie Killer sich aus dem Staub machte und Louis seinem Käpt'n aufmerksame Blicke zuwarf aber es kümmerte sie nicht. „Nen mir nur einen einzigen Grund warum ich das tun sollte! Da ...“ weiter kam sie nicht, Kids Hand schoss vor, er wollte sie packen, doch Juri wich aus. Sie schwieg jetzt und beobachtet ihn aufmerksam aus der Distanz. Kid streckte die Hand aus, im nächsten Moment ruckte ihr linker Arm nach vorne und riss ihren Körper mit. Er setzte seine Teufelskräfte ein. Mit rechts packte er ihr Handgelenk mit dem Eisenring, mit links griff er nach ihrer Kehle. Sie lenkte seinen Arm ab, kam aber nicht mehr dazu etwas zu tun, da er sie nun mit rechts von sich schleuderte. Sie kam hart auf den Planken des Decks auf und keuchte vor Schmerz. Langsam, aber ohne einen Laut von sich zu geben richtete sie sich wieder auf. Kid kam gefährlich langsam, und mit undefinierbaren Blick auf sie zu. Juri schluckte. Trotzig reckte sie das Kinn und sah ihn an als er dicht vor ihr stehen blieb. „Ich diskutiere heute nicht, verstanden?“ zischte er ihr zu und packte ihr Kinn als sie nicht antwortet. „Ob du verstanden hast will ich wissen.“ Der Druck auf ihrem Unterkieferknochen schmerzte. Das er so viel Kraft in einer Hand hatte. Einen Augenblick presste sie noch wütend die Lippen auf einander, dann fauchte sie ein „Verstanden“ zu ihm hoch und gab sich weiterhin alle Mühe ihn mit Blicken zu erdolchen, leider erfolglos. Eine Stunde später befand sie sich mit Kid in einer Einkaufspassage und sah sich nach Kleiderläden um. Die Vorstellung das sie nur Klamotten kriegen würde, die ihm auch gefielen machte sie nicht unbedingt glücklich. Aber was sollte sie machen, beim Thema Einkaufen gehen hatte sie bereits den Kürzeren gezogen und sie konnte sich nur zu gut vorstellen das die Diskussion über einzelne oder mehrere Kleidungstücke ähnlich enden würden. Schicksals ergeben seufzte sie und betrat den ersten Laden vor dem Kid schon genervt wartete. Erst einmal Gute Mine zum Bösen Spiel machen. Juri war angenehm überrascht als sie sich umsah. Es schien ein ganz normaler Klamottenladen zu sein, keine provokant knappen Klamotten im Angebot, es sah alles ganz gewöhnlich aus. Sie warf eine misstrauischen Blick über die Schulter auf den rothaarigen Piraten, doch der grinste nur. „Was hast du jetzt wieder zu meckern?“ fragte er spöttisch. Sie schnitt ihm eine Grimasse. „Du überlässt mir die Auswahl?“ frage sie dann mit hochgezogener Augenbrauen. „Solltest du vorhaben die wie eine Nonne auszustaffieren, sags gleich, dann übernehme ich die Auswahl.“ Er grinste anzüglich. Sie wollte gerade zu einer Antwort ansetzen als sie von einer milden Stimme unterbrochen wurde: „Kann ich ihnen helfen?“ Eine junge Frau mit Bonbon-rosa Haaren, die sie in einer wilden Hochsteckfrisur trug, stand hinter ihnen und lächelte sie freundlich an. Wahrscheinlich einer Verkäuferin. Juri wollte schon danken abwehren als Kid wieder das Wort ergriff: „Sie muss einmal Komplett eingekleidet werden.“ sagte er bestimmt und erstickte damit jeden Prostest seitens Juri im Keim. Die Verkäuferin nickte immer noch lächelnd und zog Juri gleich in Richtung der Unterwäscheabteilung. Das Mädchen schnappte entgeistert nach Luft und schaffte es gerade noch so abzubremsen. Die junge Frau sah sie verblüfft an als sie sich umsah und bemerkte das Kid ihnen folgte. Nein, das wollte sie definitiv nicht! Kid würde nicht zu sehen wenn sie Unterwäsche aussuchte! „Mach dir mal keine Gedanken Kindchen dein Freund findet uns schon.“ lachte die Verkäuferin belustigt. Für einen Moment verschlug es Juri tatsächlich die Sprache. „Er ist nicht mein Freund!“ donnerte sie dann los. Es dauerte Stunden bis Juri tatsächlich alles hatte was sie brauchte, Unterwäsche, Socken, Hosen, Röcke, T-Shirts, Tops, Pullover, Jacken. Wie sie es letzten Endes sogar geschafft hatte Kid aus der Unterwäscheabteilung heraus zu halten wusste sie nicht mehr aber es hatte geklappt. Die Verkäuferin war definitiv amüsiert gewesen und hatte sich partout nicht ausreden lassen das Kid und Juri ein Paar wären so das Juri irgendwann resigniert aufgegeben hatte. Obwohl es nicht sonderlich schwierig gewesen war die restlichen Klamotten zusammen zu bekommen war Juri jetzt mit den Nerven am Ende. Und jetzt mussten noch Schuhe gekauft werden, sie wusste einfach nicht mehr wie sie das noch überleben sollte. Ihr erster Weg, nach dem Juri auch mit Schuhen für alle Witterungen ausgestattet war, führte sie zurück zum Schiff wo sie mit Jack und Monsuter zusammen stießen, die den Proviant wieder aufgefüllt hatten. Juri verschwand schnell unter Deck in ihrem Zimmer und räumte die neuen Klamotten ein. Nur die Sachen die sich jetzt anziehen wollte behielt sie draußen, eine Schwarze Shorts und ein dunkelgrünes Cut-off-Top mit Rollkragen. Als sie alles eingeräumt hatte verschwand sie im Badezimmer um zu duschen. Danach ging sie wieder an Deck. Kaum angekommen richteten sich erst einmal alle Blicke auf sie. Juri fing Kids Blick auf und konnte sich vorstellen das er einige Bemerkungen über „die Shopping-Tour“ gemacht hatte. Mein Gott, sie würde diesen Tag nie wieder vergessen könne, sie war definitiv traumatisiert. „Ist irgendwas?“ fragte sie patzig als alle sie nur anstarrten und keiner irgendwas sagte oder sich abwandte. „Man möchte ja meine ihr hättet noch nie ein Mädchen gesehen.“ spottete sie. „Nur nicht nett werden,“ gab Louis belustigt zurück. „Wurde aber tatsächlich Zeit das du richtige Klamotten bekommst, jetzt sieht man ja erst was wir an dir haben.“ „Juri pfiff spöttisch durch die Zähne. „Weißt du, mir ist es herzlich egal ob du das siehst oder nicht.“ Louis lachte laut auf aber Juri drängte sich an ihm und den Anderen vorbei und brachte so viel Abstand zwischen sich und die Piraten wie Kid zuließ. Sie hatte immer noch den Eisenring ums Handgelenk und der Rotschopf ließ sie immer noch nicht wirklich aus den Augen. Jack war der einzige der noch fehlte aber er kam kurz drauf auch an Deck. Als er Juri sah schenkte er ihr sein merkwürdiges Lächeln, was sie automatisch dazu brachte es zu erwidern. „Dann können wir ja los.“ stellte Kid fest. „Monsuter, du hast heute die Schiffswache.“ Der Angesprochene brummte etwas und machte es sich auf Deck bequem. Der Rest der Mannschaft machte sich wieder auf den Weg an Land. Juri betrachtete das Geschehen etwas verblüfft und blieb wo sie war, bis Kid sich wieder zu ihr umdrehte. Kommentarlos zog er sie mit Hilfe des Eisenrings na seine Seite. „Landgang, Schätzchen. Da willst du doch nicht fehlen.“ stellte er spöttisch fest. „Auf deine Gesellschaft könnte ich für den Rest meines Lebens verzichten.“ gab sie ärgerlich zurück, war aber insgesamt zu müde zum streiten. Irgendeiner aus der Mannschaft hatte sich vorher umgesehen und führte sie alle direkt zu einer Bar. Dort setzten sich die Männer an einen Tisch, für einen Augenblick war Juri unbewacht, was sie nutzte um sich auf einen Barhocker am Tresen zu setzen. Sie musste sich zwingen sich nicht um zudrehen um nach Kids Reaktion zu sehen, sie meinte seinen Blick im Rücken spüren zu können. Vielleicht bildete sie sich das aber auch nur ein. Jedenfalls ließ er sie sitzen wo sie war. Juri bestellte sich etwas zu trinken und überlegte wie sie eine Flucht jetzt angehen musste. Ein wirkliches Problem war der Eisenring. Und da Kid sie nicht im Schlaf überwachen konnten musste sie damit rechnen das sie solange sie auf dieser Insel waren in ihr Zimmer eingeschlossen werden würde. Sie wusste durchaus wie man ein Türschloss mit einer Haarnadel öffnen konnte und hatte dem entsprechend ein Päckchen davon in dem Geschäft mitgehen lassen. Klauen war zwar nicht ihre Art aber sie wollte keine Verdacht erregen. Schön, jetzt musste sie sich nur noch was einfallen lassen wie sie an der Nachtwache vorbei kommen würde. Ihre Überlegungen wurden unterbrochen als sich jemand neben sie setzte. Flüchtig sah Juri auf und erkannte das es sich um einen jungen Mann handelte, bestimmt nicht mehr als drei vier Jahre älter als sie. Er schenkte ihr ein freundliches lächeln, welches sie leicht zögernd erwiderte. Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander und Juri versuchte weiter zu überlegen. „Bist du alleine hier?“ fragte der junge Mann schließlich. „Kann man so sagen.“ antwortete sie unbestimmt. Als sie sich ihm diesmal ganz zuwandte bemerkte sie aus den Augenwinkeln das Kid alles andere als zufrieden zu ihr rüber sah. Sollte er doch, sie hatte ihn nicht gebeten sie mit zu nehmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)