Hakuouki - Sakurano-ishi von Ascian_Dragon (Searching after the Cherryblossom Stone) ================================================================================ Kapitel 30: Sakura - Birth of the Sakurano-Stone ------------------------------------------------ Kapitel 30: »Das Licht schoss in den Himmel, der von Wolken bedeckt wurde…« Als das Licht verschwand, schoben sich die Wolken fort und ließen die Sonne scheinen. Ihre Lichtstrahlen erfassten den Berg. Das Schloss glänzte nun. Chizuru lag auf dem steinernen Boden und fühlte die Kälte, die von diesem ausging. Sie zuckte kurz zusammen, ehe sie die Augen öffnete und blinzelte. „Uh…“ Sie richtete sich auf und sah sich um. Sie lag vor dem Schrein. Die Splitter und der Stein waren fort, ebenso wie das Licht. Ihre Eltern waren ebenfalls verschwunden. Verwundert blickte sie umher und entdeckte Hijikata, der etwas weiter weg regungslos auf dem Boden lag. „Toshizou!“ rief Chizuru und sprang auf, doch sie taumelte, fiel wieder hin. „Meine Beine…“ wimmerte sie, doch sie wollte nicht aufgeben und versuchte es noch mal. Als sie ihren Geliebten erreichte, hob sie dessen schweren Körper an und strich ihm über das blasse Gesicht. „Toshizou…?“ flüsterte sie. In ihr schnürte sich etwas zusammen, als keine Reaktion kam. Sie rüttelte den Schwarzhaarigen ganz leicht. „Toshizou!“ rief sie und in ihr stiegen Tränen auf. Es konnte doch nicht sein. Es durfte nicht sein. Er wurde doch erst vor Kurzem wiederbelebt. Musste Chizuru nun alleine zurückgehen? Sie drückte den Schwarzhaarigen an sich und schluchzte. „Toshizou… Wach bitte auf…“ wimmerte sie und sah ihn nochmals an. Doch er rührte sich nicht. Ihr Herz schmerzte. War es das Ende? „… Wir haben doch… einander versprochen… wenn alles vorbei ist, dass wir zurück nach Kyoto gehen… Mit all den anderen…“ schluchzte sie und ihre Sicht verschwamm. Wie grausam es doch war. Sie hatte ihre Aufgabe erfüllt und war wieder allein. Sie blickte zum Schrein, der jegliches Leuchten verloren hatte, seit die Kugel versiegelt wurde. Sie schüttelte immer wieder den Kopf. Wurden ihre Freunde nur wiederbelebt… damit sie sie unterstützten, bis sie ihre Aufgabe erledigt hatte? „Nein…“ hauchte sie und blickte zu Hijikata. Vorsichtig legte sie ihn wieder auf den steinernen Boden und vergrub ihr Gesicht in ihre Hände. Bitterlich weinte sie um ihre Freunde, die scheinbar alle gefallen waren. Wenn man über das Schloss sah… wirkte es, als wäre es ausgestorben. Vor ihm lag Sanosuke auf dem Boden, eine Blutlache hatte sich unter ihm gebildet. Shiranui saß neben ihm. An seiner Schulter klaffte eine riesige Wunde, dennoch hatte er es geschafft, die restlichen Feinde zu eliminieren… Mit seiner letzten Kraft als Oni. Er blickte müde zum Himmel und seufzte, ehe er die Augen schloss. Im Eisgarten lag Kimigiku neben Sanmyaku, auch sie war voller Blut. Shinpachi hatte sich seit einiger Zeit nicht mehr gerührt. Amagiri wollte nachsehen, ob beide noch lebten, aber auch er hatte sich verausgabt. Er robbte in die Richtung der Kriegerin, doch auf dem halben Wege brach er zusammen. Er lag auf den Rücken und blickte in den Himmel, der sich langsam von den Wolken befreite. Das klare Blau spiegelte sich in den Augen des Rotschopfes wieder. Es würde wohl das Letzte sein, was er sah. In der großen Halle lag Souji inmitten von den toten Soldaten. Blut haftete an ihm und an seinem Schwert, doch dieses hatte er bis zum Schluss nicht losgelassen. Saitou taumelte in Richtung des Tores. Bis vor Kurzem hatten sich beide geschworen, dass sie Chizuru nachkämen, wenn sie es überleben würde. Der Violette spuckte Blut, während er sich dem eisernen Tor näherte. Bevor er diesen erreichte, kippte er vornüber und blieb liegen. Er wandte den Kopf zu Souji, der nicht mehr als zwei Meter von ihm entfernt lag. Er streckte seinen Arm nach ihm aus… und verlor das Bewusstsein. Chizuru sah all die Toten plötzlich vor sich. Sie schreckte hoch und musste feststellen, dass sie in diesem Augenblick wirklich alleine war. Tränen flossen ununterbrochen. „Warum…?“ fragte sie und blickte wütend zum Schrein. „WARUM?“ brüllte sie nun und erhob sich. Doch ihre Beine waren so schwach, sodass wie wieder hinfiel. „Warum sie? Warum kannst du nicht mich nehmen? Wieso muss ich am Leben bleiben?“ fragte sie weinend und hämmerte auf dem Boden. Erst herrschte eine Weile Stille, die ab und zu von Chizurus Schluchzen unterbrochen wurde. Auf einmal erstrahlte der Raum in ein sanft blaues Licht. Die Brünette zuckte zusammen, ehe sie leicht den Kopf hob. Vor ihr stand eine junge Frau, ihr Haar war bläulich, ihre Augen wirkten wie Kristalle. Sie trug ein langes weißes Kleid, welches bis zum Boden reichte. Sie schien zu schweben, denn sie glitt vom Schrein runter zu ihr. Chizuru sah sie mit geröteten Augen an. „Wer… sind Sie?“ fragte sie mit tränenerstickter Stimme, doch die Frau lächelte. „Mein Name ist Sakura.“ antwortete sie und kleine blaue Funken sprühten aus ihrem Körper. Chizuru spürte die Wärme, die von ihr ausging. Sakura hockte sich zu ihr runter. „Ich war lange Zeit in dem Sakurano-Stein gefangen…“ gestand sie, worauf die Brünette die Augen weitete. „Was…?“ „Vor langer Zeit hatte ich den Stein erschaffen. Er sollte eigentlich nur dazu dienen, Kräfte zu speichern, um sie meinem Enkelkind zu schenken. Ich wollte, dass mein Enkel ein gütiger König wird…“ begann sie zu erzählen und lächelte dabei. Aber das Lächeln ebbte ab, als sie weiter sprach. „Doch mein Sohn hatte davon erfahren und hatte einen großen Hass auf mich, weil er glaubte, ich gönne ihm die Kraft nicht… Er versiegelte mich in den Stein und gab ihn weiter. Immer wieder wurden neue Kräfte in ihn gespeichert und ich hatte das Gefühl, erdrückt zu werden.“ „Euer Sohn hat…“ Sakura nickte. „Nach einigen Generationen schaltete sich mein Verstand aus. Ich bin eigentlich ein friedliches Wesen, aber je mehr Kräfte in den Stein gespeichert wurden, desto größer wuchs mein Hass auf die Oni… Die Stimme, die dich dazu verleiten wollte, mit seiner Hilfe deinen Wunsch zu erfüllen, war mein dunkles Ich…“ Die Brünette schluckte. Diese nette Person hatte eine andere Persönlichkeit? Was das Gefühl Hass alles bewirken konnte… „Ich bin dir dankbar, dass du den Stein versiegelt hast. Und ich bewundere dich, dass du ihm widerstehen konntest. Bisher war jeder der Macht des Steins verfallen…“ Chizuru antwortete nicht. Sie blickte auf Hijikata, dann sah sie leicht wütend zu ihr. „Ich…“ Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. „Ich hätte mir am Liebsten gewünscht… dass meine Freunde… dass sie alle wieder am Leben wären…“ murmelte sie und senkte den Kopf. Sakura sah sie ein wenig erschrocken an, doch sie spürte, wie sich die Kleine fühlte. Sie legte ihre Hand auf ihren Kopf. „Du bist die Erbin der Yukimura… Auch wenn deine Kraft gering ist, so kannst du diese Gegend hier wieder aufbauen-“ „Was nützt mir das, wenn ich ganz alleine bin?!“ fauchte Chizuru und wagte es nicht, aufzusehen. Sie hatte ihre Augen geschlossen und schluchzte erneut. Sie wollte nicht alleine sein. Sie hatte sich doch erst mit Kaoru vertragen, sie hatte sich vorgestellt, wie die Zukunft mit all den anderen sein würde. Wie die Zukunft mit Hijikata sein würde. Sakura schwieg und erhob sich. Sie blickte auf. „Auch ich bin alleine… Ich bin die ganze Zeit alleine gewesen.“ sagte sie. Chizuru sah langsam zu ihr auf. „Seit ich in diesen Stein eingeschlossen war… habe ich keinen aus meiner Familie wiedergesehen. Sie müssten schon längst alle fort gegangen sein…“ Sakura senkte den Blick. „Ich sehne mich danach, zu ihnen zu gehen…“ Sie schlang ihre Arme um sich und schloss die Augen. „Jegliches Gefühl von Liebe ist in mir verschwunden… Es war schrecklich, in der Dunkelheit eingeschlossen zu sein, nur mit dem Hass weiterleben zu können…“ Die Brünette weitete die Augen, als Sakura anfing, zu leuchten. Diese ließ ihre Arme sinken und lächelte sie an. „Aber du… Kleine Chizuru. Du hast mir den Weg gezeigt. Den Weg ins Licht. Du wirst bestimmt eine großartige Anführerin. Aber dies ist dir überlassen.“ Sie wandte sich zu ihr und hielt ihr die Hand entgegen. „Benutze mich.“ Chizuru zuckte zusammen. „W-Was?“ „Benutze meine Kräfte, die noch vorhanden sind. Ich werde zwar sterben… aber dafür kehre ich zu meiner Familie zurück. Du aber sollst leben. Und wenn du deine Freunde wieder zurück haben willst… Dann verwende meine Kraft dafür.“ Chizuru stand auf. „Aber… wie soll ich das machen?“ „Nimm meine Hand und denk ganz fest daran.“ sagte die Blauhaarige. Die Brünette zögerte. Sie betrachtete die blasse Hand, dann ergriff sie diese. Auf einmal wurde ihr ganz kalt. Sakura löste sich langsam auf, aus ihr schoss eine Eiseskälte und der ganze Raum drohte einzufrieren. Chizuru kniff die Augen fest zu. Sie umklammerte die Hand und dachte an ihre Freunde. Sie alle sollten wieder am Leben sein. Sie alle sollten mit ihr zurück nach Kyoto. Sie wollte wieder mit allen zusammen sein… Ein letztes Mal… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)