Hakuouki - Sakurano-ishi von Ascian_Dragon (Searching after the Cherryblossom Stone) ================================================================================ Kapitel 28: The Truth of Yukimura --------------------------------- Kapitel 28: »Nur ihre Hände ließen sie nicht voneinander los…« Durch Chizuru ging ein Ruck. Sie sah zurück und weitete die Augen. „Kaoru…“ gab sie von sich und schluckte. Sie spürte, dass etwas passiert sein musste. Hijikata zog sie weiter mit sich. Sie sahen den Schrein vor sich. „Da ist es…“ murmelte er und sie blieben stehen. Der Schrein war blau, hatte goldene Verzierungen und in Kanji stand der Familienname Yukimura. Auf dem Schrein war eine weiße Schüssel, neben ihr jeweils zwei Kerzen, die brannten. Über der Schüssel hing eine Glocke. Chizuru schluckte. Sie hatten ihr Ziel erreicht. Sie standen direkt vor ihm. Sie blickte auf das Säckchen mit den Splittern und trat nun näher, als plötzlich die Erde bebte und hinter ihnen die Schattengestalt auftauchte. „Chizuru. Du hast endlich dein Ziel erreicht…“ sagte Yukimura mit einer rauen tiefen Stimme, die einen Widerhall hatte. Die Brünette zuckte zusammen und sah zu ihrem ‚Vater’, den sie jedoch mehr als hasste. „Du…“ zischte sie und ging rückwärts auf den Schrein zu. Hijikata hatte sein Schwert gezogen und stand neben ihr. „Warum tust du das? Du warst früher so ein netter Vater gewesen! Du hast Mutter geliebt! Was ist nur aus dir geworden?“ fragte sie laut und drückte dabei das Säckchen an sich. Die Gestalt fing an zu lachen, worauf Chizuru erzitterte. „Nett? Liebe? Was da für Worte aus deinem Mund kommen, meine Kleine.“ Die Gestalt wurde kleiner und vor ihnen stand nun ein Mann mit weißem Haar und goldenen Augen. Er trug einen Umhang und er schien äußerlich um die 35 Jahre zu sein. Chizuru weitete die Augen. Er sah aus wie damals… Nur das er ein wenig finsterer blickte. „Damals wollte ich alles tun, damit es euch gut ging. Doch deine Mutter wollte unter den Menschen sein. Ich habe solange mitgespielt, ich wollte im Hintergrund alles genau planen, wie ich an die Herrschaft gelangen könnte. Als der Überfall in unserem Dorf passierte und ihr von uns getrennt wurdet, sind wir hierher geflohen… Deine Mutter bekam diesen Stein, doch sie verheimlichte es vor mir. Erst als sie schwer krank wurde und ihn versiegelte, bekam ich davon Wind. Sie hatte Angst, ich könnte die Kontrolle über mich verlieren, weil der Stein einfach zu viel Macht besaß. Ehe ich sie fragen konnte, warum sie mir nichts gesagt hat, war sie bereits gestorben. Mit letzter Kraft schien sie jedoch die Splitter vor mir zu verstecken… Ich konnte es nicht dulden…“ erklärte er und blickte dabei ein wenig traurig, wobei Chizuru das Gefühl hatte, dass in diesen bösen Oni noch die gute Seite ihres Vaters war. Sie trat vor. „Aber… warum hast du angefangen, böse zu sein? Warum wolltest du uns töten? Hast du nicht auf uns gewartet?“ fragte sie und dabei stiegen Tränen hoch. Der Mann gab sich unbeeindruckt und trat ebenfalls näher. „Ich bin nicht böse, meine Kleine. Ich will nur Macht! Ich wollte mehr Macht haben, damit wir ein besseres Leben hatten und nicht mit diesen Menschen zusammenleben mussten. Ich wollte uns eine bessere Zukunft erschaffen, aber deine Mutter hatte sich geweigert!“ „Aber… Warum wolltest du dann noch mal heiraten?“ „Noch mal heiraten?“ wiederholte ihr Vater und blickte leicht verwirrt. Chizuru nickte. „Diese blonde Frau, die uns angegriffen hat!“ „Ach die… die war nur Mittel zum Zweck, ich brauche sie eigentlich nicht…“ murrte er und verdrehte dabei die Augen. Chizuru ballte ihre Hände zu Fäusten. „Und… Und warum hast du zugelassen, dass Kaoru und ich getrennt wurden? Warum hast du zugelassen, dass ihm so etwas Schreckliches angetan wurde? Wenn du die Menschen hasst, warum hast du mich bei Kodou gelassen?“ „Warum, warum… Wieso stellt ihr Menschen so viele Fragen!“ Mit diesen Worten hob er seinen Arm und Windklingen schossen auf Chizuru zu. Sie weitete die Augen, doch Hijikata konnte sie abwehren. „Toshi-san!“ rief sie und schluckte. „Na los! Mach dem ein Ende! Ich halte ihn auf!“ Er griff Yukimura an. Dieser beschwor ein Schwert und wehrte die Angriffe des anderen ab. Chizuru atmete tief ein, dann lief sie auf den Schrein zu. „Nein!“ zischte Yukimura und wollte hinterher, doch Hijikata stellte sich ihm in den Weg. Die Brünette erreichte den Schrein und schüttete die Splitter in die Schüssel. Sie wartete… doch nichts geschah. „Was? Warum passiert nichts?“ Hijikata blickte zu ihr und biss sich auf die Unterlippe. „Versuchs weiter!“ brüllte er, worauf sie zusammenzuckte. Nickend wandte sie sich den Splittern zu. „Oh heiliger Sakurano-Stein, erscheine!“ sagte sie und schloss dabei die Augen. Doch es passierte wieder nichts. Langsam verzweifelte sie, als plötzlich eine Stimme in ihrem Ohr drang. „Chizuru…“ „Eh?“ Sie blickte auf. Die Glocke über der Schüssel klingelte. „Ein Splitter fehlt…“ sagte die Stimme, die scheinbar aus der Glocke kam. „Was? Aber… wie finde ich ihn?“ „Jemand hat einen Splitter, der noch verborgen war… Du musst ihn zu dir rufen.“ „Aber woher soll ich wissen, wer ihn hat?“ Die Stimme schwieg. Chizuru überlegte. Kondou konnte es nicht sein, er war tot und hatte sich nicht blicken lassen. Senhime hatte auch keinen Splitter bei sich gehabt und Kimigiku auch nicht. Während sie überlegte, schoss ihr ein Bild durch den Kopf. „Uh…“ machte sie und starrte auf die Schüssel. „Kaoru…“ murmelte sie und schloss die Augen. Er hatte keinen Splitter gehabt… Er hätte aber einen haben sollen. Sie konzentrierte sich und dachte an Kaoru… Auf dem Vorderhof, wo Heisuke und Kaoru lagen, leuchtete der Körper des Letzteren auf einmal hell auf. Beide merkten davon nichts. Aus Kaorus Körper erschien ein kleiner Lichtstrahl, der nun in de Richtung des Schreins schoss und die Schüssel bestrahlte. Chizuru öffnete die Augen und ein weiterer Splitter lag nun mit den anderen. Sie weitete die Augen. „Also hatte Kaoru doch einen…?“ „Ja…“ ertönte die Stimme und die Glocke klingelte erneut. „Aber er war in seinem Körper, sodass er es nicht bemerkte.“ „Warum war er in seinem Körper?“ wollte Chizuru wissen, als sie plötzlich Hijikatas Schrei hörte. Sie drehte sich um und schrie entsetzt auf. Yukimura hatte seine Klinge durch Hijikata gebohrt, sodass diese aus dessen Rücken heraus ragte. „TOSHIZOU!“ kreischte sie und wollte zu ihm rennen, doch er umklammerte plötzlich die Klinge und blickte zu ihr. „Erledige… deine Aufgabe…“ Chizuru schluckte. Sie kniff die Augen zu und drehte sich zu den Splittern um, die nun leuchteten. „So nicht!“ Yukimura ließ einige Windklingen auf sie los, doch kurz bevor sie Chizuru erreichten, wurden sie durch eine Barriere abgewehrt. „WAS?“ rief er und schleuderte Hijikata von sich, welcher gegen die Wand knallte. Yukimura näherte sich dem Schrein, als vor diesem plötzlich ein Geist auftauchte. „Aber…“ Chizuru drehte sich um und weitete die Augen. „Mutter!“ rief sie, welche sie anlächelte. „Chizuru… Du bist so weit gekommen. Bald hast du es geschafft.“ sagte sie und wandte sich zu ihrem Mann. „Du hast dich wirklich verändert…“ meinte sie und schwebte näher zu dem Oni, den sie einst geliebt hatte und auf einer Weise immer noch liebte. „Shizuna…“ murmelte dieser und verengte die Augen. Er blieb stehen und sah dem Geist in die Augen, als dieser vor ihm zum Stehen kam. Shizuna blickte ihn verletzt an. „Du hast dich äußerlich nicht verändert… Aber im Inneren bist du böse geworden… Das ist nur wegen dieser Machtgier… Genau deswegen habe ich dir nicht von diesem Stein erzählt…“ sagte sie und senkte den Blick. „Es war ein Fehler, es mir nicht zu sagen! Wenn ich davon gewusst hätte… dann hätten wir ein besseres Leben haben können!“ „Nein!“ erwiderte Shizuna streng. „Das hätten wir nicht! Es würde zu Kriegen führen! Wir hätten ein Leben voller Leid gelebt! Es war besser, wenn dieser Stein verschwinden würde! Doch ich war zu schwach, ihn ganz zu versiegeln…“ Sie drehte ihren Kopf zu Chizuru, die die beiden beobachtete. „Deswegen soll Chizuru ihn jetzt versiegeln. Sie soll das Böse vernichten…“ Erneut wandte sie sich an ihren Mann. „Und du solltest sie nicht davon abhalten!“ „Shizuna…“ knurrte er und ließ die Windklingen durch den Geist sausen, worauf sich dieser auflöste. Chizuru zuckte zusammen, doch Shizuna tauchte wieder auf. „Ich bin schon tot. Du kannst mich nicht noch mal töten…“ murmelte sie und hob die Hand. Es wurde kalt im Raum. Yukimura biss die Zähne zusammen. Chizuru spürte durch die Barriere nichts, aber ihr Herz tat weh, mit anzusehen, wie sich ihre Eltern bekämpften. „Hört auf! Kämpfen führt zu nichts!“ rief sie verzweifelt. Doch ihr Vater ließ sich nicht einfrieren. Er schwang seinen Arm zur Seite und die Kälte war fort. „Du kannst mich nicht aufhalten! Ich bin der wahre König!“ „Du bist kein König!“ zischte Shizuna und kam näher. „Du warst niemals ein König und du wirst es auch niemals sein! Wir sind Oni, den Menschen nicht unähnlich! Damals hat es dir wie mir gefallen, mit ihnen zusammen zu leben! Wieso sonst hast du eingewilligt, mit uns in das Dorf zu ziehen?“ Yukimura schwieg. Er senkte den Blick. „Du wolltest dort leben… Ich habe nur eingewilligt… weil ich kein Zuhause hatte…“ „Das stimmt nicht!“ Shizuna blickte nun etwas sanfter zu ihm. „Du wolltest den Grausamkeiten deiner Familie entfliehen. Deswegen bist du mit mir gekommen.“ Yukimura ballte seine Hände zu Fäusten. Ihm kamen die Erinnerungen hoch, die er vor langer Zeit versiegelt hatte. Chizuru hatte die Hände ineinander gefaltet. Sie hoffte, dass ihre Eltern sich vertragen würden. Die Splitter leuchteten auf, wobei sie sich umdrehte. „Huh?“ machte sie und sah zu, wie sich die Stücke aus der Schüssel erhoben und sich zu einer Kugel formten. Ein helles Licht erstrahlte und durchflutete den ganzen Raum. Yukimura und Shizuna blickten zu dem Geschehen. Das weiße Licht färbte sich blau und der ganze Raum fing an, zu glänzen. Die beiden Erwachsenen sahen sich um. Shizuna war begeistert. „Wie schön… Lange hatte ich vergessen, wie wunderschön diese Kraft ist…“ Sie wandte sich jedoch ernst zu Yukimura, der ebenfalls begeistert schien. „Aber sie ist gefährlich… und zu groß, als dass du sie kontrollieren könntest.“ Er blickte zu ihr und verengte die Augen. „Es ist mir egal! Die Menschen und die anderen Oni sollen büssen, für das, was sie getan haben!“ Er rannte zum Schrein. Chizuru bemerkte das und schrie auf, als er seine Hand nach ihr ausstreckte. Er umfasste ihren Hals und hob sie hoch, sodass ihre Füße einige Zentimeter über dem Boden waren. Sie versuchte sich aus dessen Griff zu befreien. Shizuna weitete die Augen. „Yukimura!“ rief sie entsetzt und erschien neben ihm. „Lass sie los! Sie ist doch deine Tochter!“ Doch er ignorierte sie, hatte seinen Blick nur auf Chizurus schmerzverzerrtem Gesicht gerichtet. „Niemand außer mir darf diesen Stein besitzen! NIEMAND!“ zischte er und schien wahnsinnig zu werden. Chizuru schloss die Augen und fuhr mit der Hand zum Schwert… Sie zog es heraus und streifte damit Yukimuras Gesicht, welcher vor Schreck zurückwich und sie losließ. Chizuru fiel zu Boden und hustete. Shizuna hockte sich zu ihr. „Alles in Ordnung?“ fragte sie besorgt. Yukimura sah zu ihnen. „Wieso?“ gab er von sich und kam näher. Shizuna stellte sich schützend vor ihrer Tochter und blickte wütend zu ihrem einstigen Geliebten. „Komm nicht näher!“ „Wieso wollt ihr es nicht verstehen?“ Chizuru blickte traurig zu ihrem Vater, der nun verzweifelt zu sein schien. Sie blinzelte verwirrt. „Ich wollte alles tun… Ich war damals zu schwach gewesen! Ich wollte mich an die Menschen und an den Oni rächen, die meine Kinder von mir genommen hatten!“ Die Brünette weitete die Augen. Was sagte er da? Er wollte sie zurückholen, war aber zu schwach dafür? Er hatte es für Kaoru und für sie getan? Shizuna verengte die Augen. „Du wolltest gerade unsere Tochter töten! Und unseren Sohn hast du auch töten lassen!“ Chizuru stockte. Kaoru war tot? Schon wieder? „Nein…“ stammelte sie vor sich hin und starrte auf den Boden. „Nein!“ Yukimura schnalzte mit der Zunge. Er wich zurück und hob seinen Arm. „Kaoru ist nicht tot…“ murmelte Chizuru immer wieder und als Yukimura erneut Windklingen auf sie schießen wollte, schrie sie. „NEIN!!“ Eine Schockwelle schleuderte Yukimura weg, Shizuna erschrak. Die Splitter strahlten erneut stark auf und aus dem Schrein schwebte eine blaue Kugel… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)