Hakuouki - Sakurano-ishi von Ascian_Dragon (Searching after the Cherryblossom Stone) ================================================================================ Kapitel 24: The war begins -------------------------- Kapitel 24: » Denn auch sie spürte langsam die gewaltige Kraft, die sehr wahrscheinlich ihrem Vater gehörte…« Kaum waren sie aus der Höhle, befanden sie sich in einer Halle. Der Boden und die Wände glänzten. Es sah aus, als wäre dieser Ort aus Kristallen gemacht. Die Gruppe spiegelte sich im Raum, während sie sich fortbewegte. Die Jungs waren nun konzentriert und hatten alles im Auge. Chizuru ließ sich von dem Lichtstrahl der Splitter leiten und sie erreichten ein Tor. Es war ein gewaltiges Tor. Ketten waren an diesem und auch Efeulianen. Man könnte meinen, es wäre das Tor zu Hölle oder so ähnlich, Chizuru hielt kurz den Atem an, um danach tief Luft zu holen. Die Splitter leuchteten stärker und die Ketten zerbrachen. Die Lianen rissen auseinander, während sich das Tor nach außen öffnete. Ein kalter Windzug wehte durch die Halle und sie waren draußen. Sie standen nun vor einem gewaltigen Wasserfall, auf diesem das Schloss ruhte. Chizuru machte große Augen. Dieses Bild war unbeschreiblich. Ein kleiner Pfad auf der Seite, welcher neben dem Wasserfall nach oben führte, war sehr schnell zu entdecken. Chikage ging darauf zu, gefolgt von dem Rest. Doch ehe sie den Pfad erreichen konnten, griff auf einmal ein Monsterhund an, welcher die beiden Mädchen im Visier hatte. Chizuru schrie auf und Senhime stellte sich schützend vor ihr, doch ein Schwert ließ das Tier töten. Chikage stand neben ihr und funkelte. „Chikage…“ gab Senhime von sich und spürte, wie ihr Herz raste. Einerseits vor Schreck, andererseits wegen dem Blonden. Dieser hielt sein Schwert bereit. „Sieh an. Du hast es also aus diesem Labyrinth geschafft, Kodou…“ murrte er. Die Gruppe wandte sich um und Chizuru erblickte ihren Ziehvater, welcher vor ihnen stand und hinter ihm einige dieser Monsterhunde waren. „K… Kodou…“ stammelte sie. Ihr fiel es schwer, ihn wie sonst ‚Vater’ zu nennen, da sie nun wusste, dass ihr Vater, ihr richtiger Vater, auf sie im Schloss wartete. Kaoru war voller Wut. Er trat vor und hielt sein Schwert bereit, doch Kodou zeigte keine Mienenveränderung. Er blickte nur auf Chizuru. „Ihr wollt also den Stein…“ sagte er und senkte ein wenig den Blick. Die Brünette zuckte leicht zusammen, als sie seine Stimme hörte. „Kodou…“ knurrte Hijikata und zog ebenfalls sein Schwert. „Dafür, dass du vor deinem Tode angefangen hast, deine Taten zu bereuen, willst du jetzt wieder alles von Neuem beginnen und die Menschheit ins Verderben ziehen?“ Der ältere schloss die Augen. „Ich verfolge nur ein Ziel… Ein Ziel, dass ich schon sehr lange im Auge behalte… Nicht umsonst habe ich die Rasetsu erschaffen.“ Ein Grinsen umspielte seine Lippen und er blickte ein wenig wahnsinnig auf die Gruppe. „Menschen sind doch schwach! Wenn wir sie alle zu Oni werden lassen, dann würde allein ein Kampf entscheiden, wer überlebt und wer nicht! Schwache Kreaturen dürfen nicht leben! Sie sollen alle sterben!“ „Ich glaube, der ist noch verrückter als vor seinem Tod…“ murmelte Sanosuke und verengte die Augen. Er zog seinen Speer hervor, doch Shiranui hielt ihn auf. „Nicht! Wir haben etwas Wichtigeres vor, als mit so einem zu kämpfen! Überlass es Amagiri!“ meinte er und blickte zum Besagten, der langsam auf den Betrüger zuging und seine Finger knacken ließ. „Du wirst uns nicht aufhalten können. Wir haben uns ebenfalls ein Ziel gesetzt und uns für ein Leben ohne Kampf entschieden. Daher würde ich dir abraten, dich mit uns anzulegen.“ sagte der Rothaarige und verschränkte die Arme vor der Brust. Er konnte Kämpfe einfach nicht leiden. Kodou hingegen hetzte seine Hunde auf ihn, doch für einen Oni war dies ein Kinderspiel, sie alle zu besiegen. „Ihr habt doch keine Ahnung! Ihr wisst nicht, was es heißt, hilflos einer Gefahr ausgesetzt zu sein, niemanden beschützen zu können und vor Angst alle, die man liebt, zurücklassen zu müssen. Ihr habt keine Ahnung, wie groß der Schmerz ist, zu zusehen, wie andere mit Schwerthieben ihr Leben verlieren und man selbst, kann nichts dagegen tun, weil man zu schwach ist!“ fauchte Kodou und zog sein Schwert. Kaoru jedoch hatte den Kopf gesenkt. Er umklammerte den Griff seines Schwertes fester und er atmete tief ein. „Ich weiß, wie es ist. Ich hab mein ganzes Leben lang nur darauf gehofft, stärker zu werden. Ich wollte jemand sein, der seine Mitmenschen beschützen konnte… Ich wollte nie wieder weglaufen und habe alles getan, um stärker zu werden…“ murmelte er. Kodou lachte auf. „Da! Da seht ihr es!“ „ABER!“ fauchte der Dunkelhaarige und blickte auf. Seine Augen wurden golden. „Ich wünsche mir, dass ich damals nicht DIESEN Weg gewählt habe… sondern einen anderen, um stärker zu werden.“ Er hob erneut sein Schwert. „Aber die Vergangenheit kann ich nicht ändern! Die Zukunft jedoch schon! Und wenn du wirklich das Ziel hast, die Menschheit in Oni zu verwandeln, dann werde ich dich mit allen Mitteln bekämpfen!“ schwor sich der Kleinere und auch Chizuru, welche neben ihn trat, blickte entschlossen zu ihrem Ziehvater. Dieser wich langsam zurück. „Aber… Jetzt, wo du ein Oni bist, kannst du doch deine geliebte Schwester beschützen!“ „Ja und? Die Shinsengumi sind auch nur Menschen, aber sie sind stark genug, um Chizuru ebenfalls zu beschützen!“ sagte Kaoru und seine Schwester lächelte ihn an. Er hatte Recht. Hijikata war stark genug, ebenso wie all die anderen. Sie alle hatten sie beschützt und würden es auch in Zukunft weiterhin tun. Chizuru trat nun vor, wobei Kodou zusammenzuckte. „Kodou-san.“ gab sie von sich. Dieser verengte die Augen. „Bitte lass uns durch. Es gibt viele Wege, stark zu werden… Und besonders du solltest merken, dass ich anders bin als damals, bevor ich nach dir gesucht habe…“ Der ältere Mann seufzte. Auch wenn er solch ein schreckliches Ziel verfolgte, so hatte er Chizuru wirklich wie eine Tochter geliebt, auch wenn er sie damals entführt hatte, nur weil sie eine weibliche Oni war. Er ballte seine Hände zu Fäusten und senkte den Blick. „Kodou-san?“ fragte die Brünette und wollte sich diesem nähern, als einer der Hunde sich plötzlich auf sie stürzte. Chizuru stolperte und fiel hin, wobei ihr das Säckchen mit den Splittern abhanden kam. Kaoru schwang sein Schwert und schleuderte das Vieh zurück. Es blieb reglos neben Kodou liegen. Der Dunkelhaarige half seiner Schwester auf, wobei diese zusammenzuckte und nach dem Säckchen Ausschau hielt. Zu ihrem Glück hatte Senhime es aufgehoben und gab es ihr wieder. Chikage trat nun vor, packte Kaoru an der Schulter und stieß ihn nach hinten. „Du hast auch einen Splitter, nicht wahr?“ fragte er Kodou, welcher zurückwich. Der Blonde näherte sich mit dem Schwert, als auf einmal ein starker Windzug kam und Kodou mit plötzlich erscheinenden Klingen entzwei schnitt. Chizuru schrie entsetzt auf, Senhime musste sie festhalten, da die Brünette gefährlich taumelte, als sie Kodous Leiche, der Oberkörper vom unteren Teil durchtrennt, auf dem Boden in einer sich schnell bildenden Blutlache lag. Alles ging zu schnell für sie. „V-Vater…“ stotterte sie und Chikage blickte auf. Am Ende des Pfades, auf dem Berg, stand eine Gestalt, die zu ihnen hinunter blickte. Als er sprach, hallte seine Stimme, sodass sie laut und bedrohlich wirkte, was die Gruppe zusammenzucken ließ. „Armselig, diese Menschen. Nichts als Zeitverschwendung.“ Die Person schwebte und visierte Chizuru an, welche ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. „Komm zu mir, mein Kind. Du bist die Auserwählte. Deine Mutter war nicht fähig, ihr Geheimnis zu wahren. Sie hat mir die Macht vorenthalten und dafür mit dem Tode bezahlt. Du sollst nicht so werden wie sie. Es sei denn, du willst deine Freunde in den Tod schicken. Entscheide dich.“ Mit diesen Worten verschwand die Gestalt. Chizuru schluckte. Es war ihr leiblicher Vater. Und er wirkte mächtig. Und anders. Kaoru schnaubte. „Hör nicht auf ihn! Wir müssen die Menschen beschützen! Wir werden nicht sterben, ehe der Stein endgültig versiegelt wurde!“ zischte er. Chizuru blickte zu ihm, dann nickte sie zögerlich. Er hatte Recht. Sie durfte sich nicht einschüchtern lassen, nur weil er ihr Vater war. Er hatte sie und Kaoru alleine gelassen. Wenn er doch so mächtig war, warum hatte er nicht nach ihnen gesucht? Sie wurde langsam wütend. „Ich lasse nicht zu, dass die Menschheit unter seiner Tyrannei leiden muss! Gehen wir!“ Die Entschlossenheit der Kleinen erschrak die Gruppe ein wenig, doch sie wusste, dass sie nun eine Entscheidung getroffen hatte. Eine Entscheidung gegen ihren Vater und für ihre Freunde, ihre neue Familie. Shiranui, der Kodous Leiche begutachtete, entdeckte etwas und fischte einen weiteren Quarzsplitter aus der Blutlache, die scheinbar aus dessen Tasche gefallen war. „Hey, hier ist noch ein Splitter!“ rief er und ging zu Chizuru, um ihr den Fund zu überreichen. Diese machte große Augen und betrachtete den Splitter. „Also haben wir jetzt alle beisammen?“ fragte sie. Senhime nickte. „Ich denke schon. Es sollte so sein.“ Daraufhin folgten sie dem Pfad. Er schien länger zu sein, als er aussah. Als sie jedoch endlich oben waren, staunten sie nicht schlecht: Es war ein riesiger Ort, ein silbernes Schloss mit vielen blauen Verzierungen und Muster stand über einem Fluss, welches unter diesem hindurch floss und schließlich den Wasserfall bildete. Es hatte drei Türme, zwei kleinere auf jeweils einer Seite, einen größeren in der Mitte. Das Tor war ebenso gewaltig: Es war bläulich und auf den ersten Blick würde man glauben, dass Efeulianen das Tor schmückten. Dabei war es nur eine weitere Verzierung. Eine Brücke war direkt vor dem Schloss, damit man über den Fluss hinein gelangen konnte. Die Fenster hatten Mosaikmuster, sodass es einem schwer fiel, hineinzublicken. Dafür waren sie aber groß. Um das Schloss herum befand sich eine Wiese mit den verschiedensten Pflanzen. Neben diesen ‚Garten’ war ein anderer Pfad, der Boden war weiß wie Schnee, ein eisblauer Zaun trennte den Weg vom Schloss. Man könnte meinen, es war ein Traumschloss. Doch die Gruppe konnte ahnen, wie es im Inneren aussah: Auch wenn es auf dem ersten Blick ganz hübsch aussah, ein bösartiger Herrscher regierte hier. Chizuru seufzte. Ihr Herz klopfte stark gegen ihre Brust, sie wurde leicht nervös. Sie fragte sich, ob sie hier gelebt hätten, wenn dieser Überfall damals nie passiert wäre… Auf einmal leuchteten die Splitter auf und deuteten auf den Pfad neben dem Schloss. „Anscheinend sollte der Schrein in dieser Richtung liegen.“ murmelte Kaoru und ging vor. Doch auf einmal schossen Pfeile auf ihn zu, worauf Heisuke ihn sofort zurückzog. Erschrocken stieß er gegen den Brünetten und wurde von diesem fest an sich gedrückt. Die Gruppe sah auf und erblickte einige Soldaten, die vom Schloss aus mit einem Bogen zu ihnen blickten. „Na so was! Wieso kommen die erst jetzt?“ wollte Shiranui wissen und lud seine Waffe. „Was wollt ihr, Fremdlinge? Der König erlaubt niemanden den Zutritt des Eispfades!“ rief einer der Soldaten und spannte den Bogen erneut, wobei er seinen Pfeil auf Chizuru zielte. Diese zuckte zusammen und umklammerte das Säckchen mit den Splittern. „A-Aber…“ Der blauhaarige Oni trat vor sie und grinste. „Na endlich mal wieder Action hier… Ich denke, wir können das hier übernehmen.“ murmelte Shiranui. Sanosuke musterte ihn, dann trat er auch vor, worauf Shinpachi ihn leicht verwirrt ansah. „Sano?“ fragte er und auch Heisuke wandte sich zu den Rothaarigen. „Ich werde Shiranui ein wenig unterstützen! Los! Versiegelt den Stein!“ sagte er und hielt sein Speer bereit. Chizuru wollte etwas sagen, als Chikage sie am Arm packte und sie hinter sich her zog. Kurz wandte er sich an die beiden, dabei sah er Shiranui ernst an. „Vermassle es nicht.“ knurrte er und ging. Shiranui gab nur einen Wink und zielte auf einen der Oni. Die Gruppe zögerte leicht, doch sie mussten weiter. „Wir sehen uns später!“ riefen Shinpachi und Heisuke, bevor sie hinter Chikage herliefen. Sanosuke lächelte nur. Er gab keine Antwort. Er wusste nicht, ob er sie wiedersah, aber wenn die Menschheit gerettet werden konnte, dann würde es sich lohnen. „Bereit, Harada?“ fragte Shiranui. „Sicher. Das erinnert mich an damals.“ sagte der Rotschopf, während die beiden sich nun den Gegnern stellten. Chizuru wollte wieder zurück, sie konnte Sanosuke doch nicht einfach hinter sich lassen. Sie machte sich Sorgen, dass sie ihn womöglich nicht mehr wiedersah. Doch der blonde Oni ließ sie nicht los. Sie folgten dem Pfad, der in einen Wald aus Eis führte. Die Bäume waren kristallklar, der Boden schimmerte bläulich. Kaoru blickte sich um und stellte fest, dass hier vieles aus Eis war. Unbewusst hatte er Heisukes Hand geschnappt und die Finger ineinander verhakt. Dieser bemerkte es sofort und er musste lächeln, als er die warme Hand des anderen spürte. In der Mitte des Waldes befand sich ein Loch. Eine steinerne Treppe führte nach unten, wo es dunkel war. Vor diesem Loch blieben sie stehen. Senhime zog die Brauen zusammen. „Also… irgendwie… ist mir das Ganze nicht geheuer!“ „Dann dreh doch um…“ murrte Chikage, der einfach mal die Treppen hinunter ging und noch immer Chizuru am Arm festhielt. Hijikata schnaubte und rannte ihm hinterher. Die anderen folgten ihnen stumm. Unten angekommen, nachdem sie die letzte Stufe erreichten, flammten plötzlich Fackeln auf, die an den Wänden hingen. Eine unheimliche Atmosphäre war zu spüren, die Angst kroch einem den Rücken hoch. Der Kommandant der Shinsengumi riss Chizuru von Chikage los und drückte sie an sich, während er den Oni zornig anstarrte. „Du kannst nicht immer alles machen, wie es dir passt!“ „Ich will nur das alles hinter mich bringen… Mehr auch nicht.“ „Was führt dich eigentlich überhaupt zu uns? Ich dachte, du verabscheust Menschen!“ „Das tue ich auch…“ Der Blonde gab sich gelassen, Hijikata jedoch wurde umso mehr wütender. Er packte ihn am Kragen und sah ihm in die Augen. „Dann verschwinde doch, anstatt deine wertvolle Zeit zu verschwenden!“ Der Oni ergriff die Hand des Anderen. „Ihr braucht die Hilfe von einem starken Oni! Außerdem lasse ich bestimmt nicht zu, dass den Mädchen etwas passiert! Sie sind schließlich wertvoll.“ knurrte er und schlug die Hand weg. Er ging weiter, während Hijikata ihm nachsah. „Dieser…“ „Streiten bringt jetzt nichts! Wir müssen weiter!“ rief Senhime und zog Chizuru mit sich. Der Schwarzhaarige rollte mit den Augen und setzte seinen Weg fort. Die Höhle war nicht direkt groß und breit, aber sie war kurz. Im nächsten Moment, nach einigen Treppenstufen nach oben, befand sich die Gruppe in einen weiteren Garten, der jedoch ebenfalls aus Eis und Kristallen bestand… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)