Hakuouki - Sakurano-ishi von Ascian_Dragon (Searching after the Cherryblossom Stone) ================================================================================ Kapitel 21: Killing me inside ----------------------------- Kapitel 21: » Die Anwesenden stockten. Heisuke weitete die Augen. Das war also Shinya? Wieso war er am Leben? …« Shinya stand Kaoru gegenüber. Dieser konnte es nicht glauben. Shinya lebte? Aber er sah ihn doch sterben. „Kaoru… All die Zeit habe ich auf diesen Moment gewartet…“ sagte er sanft und trat näher. Kaoru wich jedoch zurück. Shinya sah ihn besorgt an. „Was hast du?“ fragte er, dann fiel ihm etwas ein. „Ach so… Du hast mich ja sterben sehen… Weißt du, meine Eltern haben mich wiederbelebt…“ erklärte er und kam immer näher. Der Brünette schluckte. Das konnte nicht sein. „Du… Du kannst nicht wieder am Leben sein… Du…“ „Kaoru…“ Shinya stand nun direkt vor Kaoru und lächelte ihn an. „Ich bin wirklich hier. Ich stehe vor dir und…“ Er nahm ihn in den Arm. „Berühre dich. Ich habe dich so vermisst, Kaoru.“ Der Kleine zitterte. Heisukes Herz pochte schmerzhaft. Doch etwas sagte ihm, das etwas nicht stimmte. Auch Chizuru war schockiert. „Das ist… Shinya?“ fragte sie leise. Kaorus Zittern wurde stärker. „Shinya…“ murmelte er, doch er konnte sich nicht bewegen. Er konnte sich weder von ihm wegstoßen, noch konnte er die Umarmung erwidern. „Kaoru…“ Shinyas Stimme drang in sein Ohr. Der Brünette schloss kurz die Augen, ehe er diese mit einem Aufschrei aufriss. Aus seinem Rücken ragte ein Schwert heraus. Die anderen hielten inne, Chizuru schrie entsetzt auf. „KAORU!“ Shinya grinste bösartig und zog sein Schwert wieder aus Kaoru heraus, bevor er diesen von sich stieß. Kaoru fiel zu Boden und hustete. Blut lief ihm vom Mundwinkel. Heisuke rannte zu ihm und half ihm dabei, sich aufzurichten. Shinya leckte das Blut von der Klinge und lachte. „Dein Blut schmeckt immer noch so süß wie damals, Kaoru.“ Dieser starrte ihn an. „S… Shinji…?“ Der Oni nickte. „Endlich hast du es geschnallt!“ „A-Aber… w-wieso… Siehst du… „Warum ich so aussehe, wie Shinya? Ganz einfach. Du hast meinen Körper ruiniert. Unsere Eltern haben meine Seele in Shinyas Körper übertragen, damit ich weiterleben konnte! Seit diesem Zeitpunkt habe ich nur ein Ziel: Dich zu quälen! Ich habe alles getan, damit du leidest und mich nicht vergisst! Die ganze Zeit hatten wir Ketsueki uns nach Rache gesinnt. Klar, die meisten von ihnen waren Verräter, wollten nur diesen blöden Stein. Aber ich wollte dich! Dich quälen und dich töten… Mit meiner Hand… Mit Shinyas Hand!“ Kaorus Augen tränten. Sein Herz drohte stehen zu bleiben, sein Körper war taub. Er hörte nichts mehr. Seine Sicht verschwamm und um Kaoru wurde alles schwarz. Heisuke rief nach ihm, doch er hörte ihn nicht. Die Dunkelheit hatte Kaoru endgültig eingehüllt. „Du Bastard!“ fauchte Heisuke und drückte den Dunkelhaarigen fest an sich. Shinji grinste. „Lass mich raten. Du bist derjenige, den Kaoru mag, huh? Sei gewarnt. Wenn du dich auf ihn einlässt, töte ich dich zuerst, vor seinen Augen!“ sagte er und trat zurück. Er pfiff die Hunde zurück und sprang auf einen Baum. „Ich komme wieder. Denn gerade hat der Spaß angefangen!“ Shinji lachte teuflisch und verschwand. Die Hunde liefen davon. Chizuru lief zu Heisuke und Kaoru, welcher bewusstlos in dessen Armen lag. „Kaoru! Kaoru!!“ Sie rüttelte ihn, doch er wachte nicht auf. Chizuru kamen die Tränen. „Wieso… Wieso passiert so was ausgerechnet ihm?“ schluchzte sie und sie ergriff seine Hand. Heisuke schwieg. Er betrachtete Kaorus Gesicht, die trotz der Besinnungslosigkeit schmerzhaft verzerrt war. Die anderen Oni baten Senhime und Chikage, mit ihnen zu kommen, um über einen Plan zu reden. Die anderen waren bei Kaoru, der nun auf einem Futon lag und schlief. Hijikata saß neben Chizuru und hatte seinen Arm um sie gelegt. „Ich kann es nicht fassen… Shinji… Jetzt benutzt er Shinya, um Kaoru zu quälen… Wann hört dieser Alptraum auf?“ Heisuke senkte den Blick und er fühlte den Hass in sich, der sich durch Shinji immer weiter ausbreitete. Er hielt Kaorus Hand fest und hoffte, dass dieser bald aufwachte. Die anderen schwiegen. Souji blickte in die Runde. „Also ist dieser Shinji ein ernst zunehmender Gegner?“ „Wahrscheinlich. Er wirkte ziemlich stark und wenn er der Anführer der Ketsueki ist, dann sollte man ihn nicht unterschätzen…“ sagte Saitou, der neben ihm saß. Shinpachi sah zu Heisuke. „Ich kann den Kleinen nicht so sehen… Das tut einem echt weh…“ murmelte er, sodass nur Sanosuke ihn hörte. Dieser seufzte. „Was sollen wir jetzt tun?“ „Was ist mit San’nan-san?“ wollte Souji wissen und sah zu Hijikata. Dieser sah ihn nicht an. „Er wurde von den Oni festgenommen. Sie werden ihn für eine Weile einsperren, damit er kein Hindernis mehr darstellt.“ „Verstehe…“ Chizuru blickte auf und sah die Männer an. „Ich… Ich werde den Sakurano-Stein finden!“ sagte sie und wirkte sehr entschlossen. „Ich werde all das beenden! Und… ich hoffe, dass Kaoru dadurch wieder…“ Der Schwarzhaarige verstärkte seinen Griff und strich ihr über die Wange. „Überanstrenge dich nicht. Wir werden morgen aufbrechen… Und der Alptraum wird ein Ende haben.“ Die anderen schwiegen. Im Unterschlupf der Oni saßen Senhime und Chikage vor dem Ältesten und heckten einen Plan aus. „Gibt es einen geheimen Gang, der vielleicht unter der Insel bis zum Schrein führt?“ wollte erstere wissen. Der Alte überlegte. „Also… Es gibt viele Wege, die dort hin führen. Wir benutzen oft einen Gang, den wir in einer Höhle entdeckt haben. Aber es gibt noch einen Weg, etwas weiter von eurem Schiff entfernt. Aber dort ist ein Labyrinth, sodass wir ihn nicht bewachen. Niemand käme aus ihm heraus…“ Chikage verengte die Augen. „Zu dumm. Es scheint nämlich so, dass Kodou diesen Gang benutzt hat. Anscheinend hat er gewusst, dass dieser Gang nicht benutzt wird und hat eure Unaufmerksamkeit ausgenutzt.“ gab er von sich. Der Älteste weitete die Augen. „Du meinst, ein Mensch hat sich in dieses Labyrinth gewagt?“ fragte er und bekam zur Antwort ein Nicken. Senhime seufzte. „Kodou ist ja zu vielem fähig, besonders wenn es um verrückte Dinge geht. Aber wenn ihr sagt, das nicht einmal ein Oni aus diesem Labyrinth kommt… Dann könnten wir doch beruhigt sein, dass er den Schrein nicht findet… oder?“ Sie blickte zu Chikage, welcher nachdachte. „Ich bezweifle es. Kodou ist nicht gerade dumm. Er könnte es schaffen, aus diesem Labyrinth herauszukommen. Fragt sich nur, wie lange er dafür braucht.“ „Also meinst du, wir sollen jetzt aufbrechen?“ „Nein… Ich finde, wir sollten uns bis morgen vorbereiten…“ Die Brünette zögerte kurz, dann sah sie ihn wieder an. „Heißt das… du hilfst uns? Also jetzt richtig? Du unterstützt die Menschen im Kampf gegen die Oni?“ Der Blonde schien nicht gerade Gefallen daran gefunden zu haben, worauf er schnaubte. „Hab ich denn eine andere Wahl? Wie gesagt, ich will nicht, dass irgendwelche dahergelaufene Kinder an die Macht gelangen, die unsere Vorfahren in einen Stein versiegelt haben…“ knurrte er und sah dabei weg. Die Prinzessin kicherte leise, worauf der Älteste die beiden schmunzelnd ansah. „Ihr seid ja ein niedliches Paar.“ kommentierte er dieses Bild. Senhime sprang entsetzt auf. „Niemals!“ „Tze…“ gab Chikage von sich. Der alte Oni lachte nur vergnügt und die Brünette wandte sich beleidigt ab. Der Tag schien endlos zu sein, bis der Himmel Anzeichen für eine Dämmerung gab. Die Oni teilten ihre Waffen mit den Shinsengumi-Mitgliedern und Senhime berichtete ihnen von den geheimen Wegen, die es hier gab. Der Älteste hatte ihnen einen Weg empfohlen, den keiner außer ihnen kannte. Er führte unter die See zur Bergspitze und somit zum Schrein. Chizuru kümmerte sich weiterhin um Kaoru, der einfach nicht aufwachte. Der Älteste schickte einen ‚Arzt’ zu ihm. Es war ein junger Mann, ebenfalls ein Oni, der schon viele Orte in Japan gesehen hatte. Er selbst hatte Interesse daran gefunden, mit Medizin zu arbeiten und Chizuru stellte fest, dass auch Oni ein einfaches Leben leben konnten. Er untersuchte Kaoru und als er fertig war, seufzte er. „Was ist nun?“ fragte die Brünette besorgt. Der Oni lächelte matt. „Seine Wunde, die ihm zugefügt wurde, ist bereits verheilt. Aber die seelische Wunde scheint ziemlich weit aufgerissen zu sein. Er ist beinah innerlich zerstört.“ Chizuru weitete die Augen. Was sagte er da? Innerlich zerstört? „Es ist eine Frage der Zeit, wann er aufwacht… und ob er überhaupt wieder aufwacht. Er hat ziemlich viel durchgemacht, was ihn Stück für Stück innerlich mehr verletzte.“ Die Brünette war erneut dem Tränen nahe. „Aber er scheint sich an etwas festzuhalten. Seine Präsenz ist zwar schwach, aber wenn er aufgegeben hätte, würde sie ganz verschwinden. Du musst weiter an ihn glauben. Wenn er spürt, dass er nicht alleine ist, dann wird er sicher wieder aufwachen.“ sagte der Oni und erhob sich. Chizuru brachte ihn noch nach draußen. Heisuke betrat das Zimmer. Er blickte zu Kaoru und näherte sich diesem. „Kaoru…?“ hauchte er leise, während er sich hinsetzte. Er strich ihm über die Wange. „Hörst du mich?“ fragte er und seufzte, als keine Veränderung vorlag. „Ich weiß nicht, ob du mich hören kannst… aber… ich will dir was sagen…“ begann er und atmete tief ein. „Ich weiß, dass du verwirrt bist… Und ich weiß auch, dass du Angst hast. Chizuru hat mir von deiner Vergangenheit erzählt… Ich… ich verstehe es nun…“ Er drückte die Hand und spürte, wie sein Herz schneller schlug. „Als wir… uns geküsst haben, habe ich etwas gespürt… Es war ein warmes Gefühl…“ Er legte die andere Hand ans Herz. „Ich habe mich… so wohl gefühlt… Seit meinem Tod hatte ich eine Leere in mir… Doch… durch dich scheine ich die Lösung gefunden zu haben, diese Leere wieder zu füllen…“ Er lächelte leicht. „Das mit Sano hatte nichts zu bedeuten… Und dass du Chizuru ähnelst tut auch nichts zur Sache. Als ich Chizuru gestanden habe, das ich mich in sie verliebt hatte, hatte ich dein Gesicht in ihr gesehen…“ Er blickte wieder traurig und drückte Kaorus Hand an sich. Den Kopf hatte er gesenkt. „Kaoru… Du sollst wissen, dass ich für dich da bin… So wie du für mich da warst.“ Er blieb eine Weile so, bis Chizuru ins Zimmer kam. Sie lächelte, worauf Heisuke sie errötet ansah. „Uhm…“ „Ich weiß Bescheid!“ „Huh?“ Der Brünette war verwirrt. Die Jüngere kicherte und strich Kaoru über die Wange. „Weißt du… ich bin mir sicher, dass du es schaffen kannst, ihn zurückzuholen.“ „Chizuru…“ „Ihr beide seid echt süß! Wenn ich meinen Bruder Jemanden überlassen kann, dann nur dir, Heisuke-kun!“ Dieser wurde noch röter und senkte den Blick. Die Brünette seufzte anschließend. „Morgen werden wir aufbrechen… Es kann gut sein, dass Kaoru nicht mitkommen will… Schließlich wird Shinji Vorort sein.“ murmelte sie. Bei diesem Namen wurde Heisuke übel. Er atmete tief ein und blickte ernst. „Dieser Mistkerl… Ich mach ihn fertig!“ Chizuru blickte überrascht zu dem Brünetten, dann lächelte sie. Sie fand es schön, dass sie nicht die Einzige war, die sich um Kaoru kümmerte. Sie erhob sich, zwinkerte Heisuke kurz zu und verschwand. Dieser hob eine Augenbraue. Er wollte aufstehen, als sich Kaorus Hand bewegte. Er zuckte zusammen und sah in sein Gesicht. Braune Augen sahen ihn an. Leere braune Augen. Heisuke sah ihn erleichtert an, doch der Dunkelhaarige blieb emotionslos. „Wo…?“ Gerade wollte sich der Liegende aufsetzen, da drückte ihn Heisuke sanft zurück. „Du bist noch geschwächt.“ Kaoru war es tatsächlich. Er konnte sich nicht einmal wehren, also blieb er liegen. Den Kopf hatte er zur Seite gedreht. „Kaoru…“ „Sag mir… warum ich überhaupt noch weiterleben soll…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)