Hakuouki - Sakurano-ishi von Ascian_Dragon (Searching after the Cherryblossom Stone) ================================================================================ Kapitel 16: Keisuke Yamanami returns ------------------------------------ Kapitel 16: » Was niemand sah, war, dass Souji ab und zu nach Saitous Hand schnappte, was den Violetthaarigen erröten ließ…« Es vergingen Stunden und als es dämmerte, hielt die Gruppe an, um eine Pause einzulegen. In einem Wald fanden sie eine abgelegene Hütte. Vor der Hütte machten sie ein Feuer, da es langsam kalt wurde. Chizuru saß am Feuer und rieb sich die Hände. Hijikata kam zu ihr und legte ihr eine Decke um. „Huh? Toshi-san!“ sagte sie überrascht und lächelte. Der Schwarzhaarige setzte sich neben sie und blickte in die Flammen. Die anderen waren entweder in der Hütte oder irgendwo draußen. „Wie geht es dir?“ fragte der Kommandant, ohne sie dabei anzusehen. Die Brünette schwieg zunächst. Wie es ihr ging? Mehr schlecht als recht, wenn man es so sagen konnte. Sie bezweifelte, dass der ganze Alptraum mit Miku ein Ende hatte. Hijikata blickte zu ihr, als sie ihm nicht antwortete und legte einen Arm um sie, wobei er sie an sich drückte. „Chizuru. Wenn das alles vorbei ist, wohin würdest du gehen wollen?“ fragte er und hatte dabei die Augen geschlossen. Chizuru blickte ihn verwirrt an. „Wie meinst du das? Ich würde dahin gehen, wo du hingehst!“ Hijikata lächelte. „Das weiß ich doch. Aber gibt es keinen Ort, an dem du mit mir zusammen hingehen würdest?“ fragte er weiter und sah ihn dann in die Augen. Die Brünette blinzelte, dann schien sie zu überlegen. „Ich… weiß nicht so recht…“ murmelte sie, doch da fiel ihr etwas ein. „Uhm… ich… ich würde gerne sehen, wie die Sonne hinter dem Meer untergeht…“ Der Schwarzhaarige hielt inne, bevor er lachte. Chizuru wurde rot. „I-ich weiß, das klingt ein wenig komisch-“ „Nein… Ist es nicht. Ich hätte jetzt erwartet, dass du zurück nach Kyoto wolltest.“ „D-Da würde ich auch wieder hingehen wollen!“ rief sie peinlich berührt. Der Ältere sah ihr wieder in die Augen und strich ihr mit der Hand über die Wange. „Dann werden wir zuerst ans Meer gehen und dann zurück nach Kyoto reisen.“ sagte er, bevor er sich zu ihr herunter beugte und sie küsste. Heisuke sah dies aus der Ferne und seufzte. Er lehnte sich an einem Baum und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Wieso passiert mir das immer?“ fragte er sich und hielt die Hand vor seinen Augen. „Was passiert dir immer?“ erklang es neben ihm. Erschrocken blickte er in Kaorus Gesicht, welcher einige Äste im Arm hielt. Verwundert darüber, dass sein Gegenüber so verschreckt war, trat er einen Schritt zurück. „Tut mir Leid, ich wollte mich nicht anschleichen.“ Dabei lag ein Grinsen auf seinen Lippen, ehe er den Kopf leicht zur Seite neigte. Heisuke wurde rot und atmete tief ein. „Was machst du hier?“ wollte er wissen. Ihm war nicht nach anbrüllen. Kaoru blickte zu den Ästen, dann hob er wieder den Kopf und sah Heisuke leicht genervt an. „Feuerholz sammeln?“ „Uh… Ja… stimmt…“ Der Brünette setzte sich auf den Boden und vergrub seine Finger in sein Haar. Kaoru hockte sich hin. „He, alles okay?“ Er legte eine Hand auf seine Stirn, worauf das jüngste Mitglied der Shinsengumi leicht zusammen zuckte. Kaoru sagte nichts weiter. Er hatte mitbekommen, dass Heisuke Chizuru mochte und als er einen Blick zur Besagten wagte, verstand er, warum sich Heisuke so benahm. Er ließ die Äste einfach auf den Boden fallen und setzte sich neben den Verzweifelten. „Kann es sein, dass du Gefühle für meine Schwester hegst?“ fragte er auf einmal, jedoch in den Himmel blickend. Heisuke linste zu ihm und seufzte. „Ja…“ gab er von sich. Kaoru schwieg. „Als sie zu uns stieß, hatten wir uns schnell angefreundet. Sie war immer für mich da… und hat mir bis zum Ende beigestanden. Da ist es natürlich, dass man dadurch Gefühle entwickelt…“ erzählte er und hatte die Knie an sich gezogen. „Sie liebt aber Hijikata… Kann man ihr nicht verübeln, die beiden waren stets zusammen… Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie sich endlich gegenseitig ihre Gefühle gestanden haben. Hijikata ist stark. Er kann sie beschützen… im Gegensatz zu mir…“ „Ach was.“ murrte Kaoru und sah zu ihm. „Du benimmst dich ja schon wie ich! Hör auf damit! Das passt nicht zu dir.“ Der Dunkelhaarige wurde leicht rot, weswegen er wegsah. „Weißt du… Jemand hat mir gesagt, dass man zu sich selber sagen muss, dass man in der Lage ist, jemanden zu beschützen! Also sag nicht, dass du es nicht kannst! Wenn du fest daran glaubst, schaffst du es auch.“ Der Brünette lächelte leicht. „Dieser Jemand muss ja wirklich ‚weise’ sein…“ „Glaub mir, wenn du erfährst, wer es war, dann wirst du eher lachen…“ „Etwa Shinpachi?“ fragte Heisuke erschrocken. Kaoru kicherte. „Nein… Dann müsste ich mir Sorgen machen…“ Die beiden grinsten. Der Brünette lehnte sich zurück. „Hm… Vielleicht hast du Recht…“ „Vielleicht??“ wiederholte Kaoru gespielt entsetzt, worauf er Heisuke ganz leicht gegen die Stirn schnippte. „Auf dieser Welt wird es Jemanden geben, der nur für dich allein bestimmt ist! Also halt die Augen auf! Und zieh nicht so ein Gesicht… Lächeln steht dir viel besser!“ sagte er und erhob sich, wobei er die ganzen Ästen aufsammelte. Heisuke sah zu ihm und nickte. „Danke… Kaoru.“ Herzklopfen. Kaoru schluckte, als sich sein Herzschlag beschleunigte. Er nickte nur und lief zum Feuer. „Was war das…?“ fragte er sich leise und erblickte seine Schwester, welche sich an Hijikata gekuschelt hatte. Kaoru warf die Äste ins Feuer und verzog sich in die Hütte. Chizuru sah ihm verwirrt nach. „Was hat er denn?“ „… Doch nicht alle Äste auf einmal…“ knurrte Hijikata und blickte in das Feuer, welches kurz aufloderte. Souji lag auf einem Futon und zuckte leicht zusammen, als Kaoru hereinstürmte und sich in irgendeine Ecke verkroch. Der Brünette wollte dies gerade kommentieren, als er Saitou rausgehen sah. Er sprang auf und lief dem Strategen heimlich hinterher. Etwas weiter von der Hütte entfernt blieb Saitou stehen. „Denkst du, ich habe es nicht gemerkt?“ fragte er und drehte sich um. Souji stand mit gestemmten Händen in den Hüften vor ihm und grinste breit. „Und warum hast du nichts gesagt?“ fragte er zurück und näherte sich dem Violetthaarigen. Saitou verdrehte leicht die Augen und rührte sich nicht von der Stelle. Er betrachtete Soujis Gesicht und wandte seinen Blick nicht von ihm ab, als dieser ihn sanft gegen einen Baum drückte. „Souji… Du solltest wirklich nicht-“ Der Brünette legte seinen Zeigefinger auf Saitous Lippen. „Wenn es dich stört, dann stoße mich doch zurück.“ hauchte er und strich ihm über die Wange. Saitou seufzte und drückte Souji an sich, wobei dieser ein wenig überrascht war. „Souji… Versprich mir… dass du keinen Mist bauen wirst… Ich will… dich nicht verlieren…“ gestand er leise und verstärkte seine Umarmung. Der Brünette weitete die Augen. Er erwiderte die Umarmung und schloss die Augen. „Aber wie soll ich dir sonst ganz nah sein? Wenn du hinaus in den Kampf gehst… und ich alleine zurückbleiben muss, nur weil ich ‚meine Ruhe brauche’… Du könntest auch sterben… Und ich würde nicht mehr weiter leben wollen… Ich würde mich nach Rache sehnen… und dir folgen.“ Der Violetthaarige musste stark schlucken, als Souji dies so sagte. Er sah ihm in die Augen. Der Mond kam hinter den Wolken hervor und schien auf die beiden. Der Brünette lächelte und küsste ihn. Saitou erwiderte den Kuss und wirkte ernst. „Ich werde nicht sterben… Aber du sollst nicht übertreiben.“ sagte er. Der Kranke grinste und küsste ihn erneut. Dabei vergrub er seine Finger in sein violettes Haar und drückte seinen Körper gegen ihn. „Sou…ji…“ stöhnte der Stratege in den Kuss, doch lange waren sie nicht allein. Sie hörten Schritte und als sie ihre Köpfe zur Seite wandten, erstarrten sie. „Also… wenn ihr das machen müsst, dann tut es doch woanders und nicht in der Öffentlichkeit…“ knurrte Sanosuke Harada, der gerade von seiner Erkundungstour zurückkam und schüttelte nur den Kopf. Saitou drückte Souji etwas von sich und wandte sein glühendrotes Gesicht ab. Der Brünette lachte. „Hey!, Sano! Bist du neidisch, weil du niemanden hast?“ fragte er frech, worauf der Rothaarige seufzte. „Also so nötig habe ich es auch nicht…“ Er grinste schließlich. „Naja… lasst euch nicht von mir stören!“ sagte er und verschwand hinter den Bäumen. Souji grinste und blickte zu Saitou, welcher ihn entnervt ansah. Chizuru und Hijikata wollten gerade in die Hütte gehen, als sie einen grinsenden Sanosuke vorbei marschieren sah. Der Schwarzhaarige hob eine Augenbraue. „Wo warst du denn?“ Sanosuke blieb stehen. „Ich? Ich hab mich umgesehen… und einige interessante Dinge entdeckt…“ „Ach wirklich?“ „Ja… Aber… so wichtig sind sie nicht, um sie dir zu berichten!“ sagte er und verschwand in der Hütte. Chizuru blinzelte verdutzt. „Uhm…“ Kurz darauf raste ein wutschnaubender Saitou an sie vorbei, hinter ihm lief ein lachender Souji. „Hey, Hajime~! Warte doch! Sei doch nicht so, es war lustig oder nicht?“ „Nein, war es nicht!“ fauchte der Violette und die beiden betraten die Hütte. Hijikata verengte die Augen. „Was zum…?“ Chizuru zuckte mit den Schultern und ging ebenfalls rein. Die Nacht ging schnell vorbei, wobei die anderen einen sehr leichten Schlaf hatten. Besonders die Yukimura-Zwillinge konnten nicht schlafen, da sie beide eine Oni-Präsenz gespürt hatten, die sich jedoch nicht genähert hatte. Chizuru hatte Hijikata davon berichtet, weshalb die Gruppe auch wieder aufbrach. Nach einem langen Fußmarsch durch eine Einöde erreichten sie eine Stadt. Diese schien jedoch in einem Kampf zerstört worden zu sein. Häuser waren bis zur Hälfte entweder niedergebrannt oder bombardiert worden, einige Leichen lagen auf dem Weg verstreut. Niemand schien überlebt zu haben. Chizuru wurde bei diesem Anblick übel. Kaoru schluckte. Saitou und Hijikata gingen vor und musterten die Leichen. Souji seufzte. „Also… hier will ich nicht bleiben…“ murrte er und stemmte die Hände in die Hüften. Shinpachi verengte die Augen, als er weiter vorne etwas entdeckte. „Da steht Jemand.“ sagte er und hatte seine Hand in der Nähe seines Schwertgriffes. Auch Sanosuke hielt sich für einen Kampf bereit. Chizuru jedoch machte große Augen. „Aber das ist doch…“ Die ganze Aufmerksamkeit galt der Person vor ihnen, die sich ihnen näherte. Schulterlanges, braunes Haar wehte im Wind. Die Brille reflektierte das matte Sonnelicht. Ein Grinsen umspielte die Lippen und die Person kam zum Stehen. Hijikata verengte die Augen. „Lange ist es her, Hijikata-san…“ sagte die Person. „San’nan-san!“ riefen Chizuru, Heisuke, Sanosuke und Shinpachi im Chor, als sie ihn erkannten. Der Kommandant stellte sich jedoch schützen vor Chizuru. „Du lebst also auch, wie erwartet.“ meinte er nur. Keisuke hatte ein unheimliches Lächeln. „Ja… Aber nicht nur ich.“ Heisuke schluckte. Obwohl Keisuke die ganze Zeit auf ihrer Seite war und sich nur zum Schein mit dem Feind Kodou verbündet hatte, so wirkte er noch unheimlicher als zuvor. „Kodou-san lebt ebenfalls.“ sagte der langhaarige, worauf die anderen die Augen aufrissen. „W-Was?“ gab Kaoru von sich und schluckte. Keisuke musterte ihn und verengte die Augen. „Kodou-san ist auf dem Weg zum Yukimura-Berg.“ sagte er knapp und wandte sich ab. Chizuru trat vor. „S… San’nan-san!“ rief sie und hielt inne, als dieser sich zu ihr umdrehte. „Yukimura-kun…“ hauchte er und grinste. „W-Was hat Kodou… vor?“ wollte sie wissen und schluckte. Keisuke schloss die Augen. „Er will die Macht des Steins nutzen und alle Menschen in Oni verwandeln… Er will die Welt erneuern.“ „Steckt ihr mit den Ketsueki unter einer Decke?“ wollte Hijikata wissen, der eine Hand auf Chizurus Schulter legte. Keisuke jedoch wandte sich um und ging einige Schritte. „Wir verfolgen die gleichen Ziele… aber wir arbeiten nicht zusammen.“ Bevor er verschwand, ließ er etwas fallen. Chizuru blinzelte und lief zu der Stelle. Sie hob das glänzende Etwas auf und stellte fest, dass es ein Quarzsplitter war. „San’nan-san…“ murmelte sie und blickte auf den Weg vor sich, den Splitter fest umklammernd. „Ist er auf unserer Seite?“ wollte Souji wissen und legte den Kopf etwas schief. Hijikata wusste es nicht genau. Aber er dachte an den Moment, bevor Keisuke zu Staub zerfallen war. „Wir… Wir sollten Kodou verfolgen. Er hat bestimmt einen Splitter. Und wenn San’nan-san auf Kodous Seite wäre, dann hätte er uns den Splitter nicht einfach so überlassen.“ „Und wenn es eine Falle ist? Wenn er Chizuru zu sich locken will?“ fragte Kaoru und trat vor. Der Kommandant sah ihn ernst an. „Wir sollten ihn vertrauen!“ „Ich vertraue niemanden, der sich auf Kodous Seite schlägt!“ „Aber San’nan-san ist unser Freund!“ sagte Chizuru besorgt. Kaoru musterte sie eine Weile, ehe er sich abwandte. „Gut. Wenn ihr ihm vertraut… werde ich es auch tun müssen…“ „Danke Kaoru!“ Die Brünette wandte sich wieder zu Hijikata. „Gehen wir weiter!“ sagte sie entschlossen. Die anderen nickten und zogen weiter. Chizuru dachte an Kodou. Er hatte sie von ihrer wahren Familie getrennt. Aber sie konnte trotzdem nicht vergessen, wie gut er zu ihr war. Sie sah in ihm immer noch eine Vaterfigur. Es fiel ihr schwer, ihn zu hassen, obwohl er das mit den Rasetsu erst begonnen hatte. Vielleicht konnte sie ihn dazu bewegen, einen Neuanfang zu starten… Kaoru beobachtete sie derweil. Er hasste Kodou. Er hasste ihn, nachdem er Chizuru und ihn voneinander getrennt hatte. Doch Kodou war es auch, der sie wie eine eigene Tochter beschützt hatte. Der ältere Zwilling wusste nicht mehr, ob er Kodou noch immer als einen Feind betrachten sollte oder nicht. Er ballte die Hände zu Fäusten. Aber wenn Kodou tatsächlich vorhatte, jeden in einen Oni zu verwandeln, dann hatte er keine Wahl. Kodou musste sterben, egal was passieren mochte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)