Young Hearts von Ran34 (Der 29. Wolf) ================================================================================ Prolog: -------- Ich hoffe, dass euch meine Fanfic gefällt!^^ Es ist die erste Geschichte die ich veröffentliche, also wenn ihr Tipps habt oder irgendwo einen Fehler entdeckt, dann immer raus damit!^^ So nun aber genug des zugetextes, fangen wir mit der Story an: --------------------------------------------------------------------------------- Seit Jahrtausenden verstecken wir uns schon vor den Menschen. Wir wurden gehetzt und gejagt, über Jahrhunderte hinweg, als sich eine Paraneua in den Köpfen der Menschen breitmachte. Die christliche und die katholische Kirche machten auf alles jagd, was sie sich nicht erklären konnten und was kein Bündnis mit ihnen eingehen wollte. Heutzutage haben wir nur noch wenig zu fürchten, doch abtrünnige Wölfe sind noch immer unterwegs. Die Menschen haben vergessen, dass es uns gibt, sie denken wir seien eine Ausgeburt ihrer Fantasie und tun jede Sichtung mit Hirngespinsten ab. Wir beabsichtigen auch, sie in diesem Glauben zu lassen, denn unsere Rudel können so unbemerkt durch ihre Wälder und Städte ziehen. Wir leben unter ihnen, unbemerkt. Schon seit Jahrhunderten lebt mein Rudel hier in Phoenix (USA). Wir sind sesshaft geworden, dennoch zog ich jede Nacht meine Streifzüge durch unser Revier, um meine achtundzwanzig Mitglieder vor allem Bösen zu schützen.So war es auch in dieser Nacht... Kapitel 1: Unverhofft kommt selten ---------------------------------- ... "Jack, nun komm endlich! Wir wollen los! Willst du uns etwa warten lassen?!" "Nein, Nola. Tut mir leid, ich war in Gedanken" >Ich habe es mir angewöhnt jede Nacht einmal die Grenzen unseres Reviers abzulaufen, ich bin zwar noch nicht sehr lange das Alpha-Männchen, doch ich nehme meine Position ernst, denn es laufen noch immer viele Einzelgänger dort draußen herum. Sie schleichen sich in dein Territorium und stellen deinen Rang in Frage, um sich einen Platz im Rudel zu erkämpfen. Sie stiften eine Menge Unruhe und sind, selbst heutzutage, nicht gerne gesehen.< Im Schimmer des Mondes sah man drei Gestalten, die im Lauf ihre menschlichen Züge verloren, kleiner wurden und den Gang auf vier Pfoten wählten. Jacks außerordentliches Fell reflektierte silbern das sanfte Mondlicht, er war selbst für einen Wolf kräftig und besaß die Aura und die Autorität eines Alpha-Tieres. "Halt! Spürt ihr das? Ein Mitglied hat sich vom Rudel entfernt!", knurrte Jack argwöhnisch. "Stimmt, aber ich kann alle 28 Rudelmitglieder spüren!", stimmte Nola zu. "Nola, Phil, ihr führt den Rundgang fort und ich verfolge diesen Wolf." Die beiden wussten es wäre sinnlos ihrem Alpha zu wiedersprechen, deshalb setzten sie, ohne ein weiteres Wort, ihren Rundgang fort. Jack sah ihnen nach, bis sie hinter der nächsten Böschung verschwunden waren, bis er anfing die Fährte des unbekannten Wolfes aufzunehmen. Schnell spürte er ihn auf, er verfolgte ihn bis zu einer alten Höhle. Jetzt hatte auch der Fremde ihn bemerkt, knurrend wandte er sich um. "Sag, was machst du hier?! Du bist in mein Revier eingedrungen!", knurrte Jack zähnefletschend. Die beiden Wölfe umkreisten einander und ließen sich nicht aus den Augen. "Ich bin nur auf der Durchreise und hatte nicht vor, lange zu bleiben.", sprach der fremde Wolf mit ruhiger und doch bedrohlicher Stimme. "Wieso riechst du wie wir?" "Was?! Das kann nicht sein! Ich gehöre keinem Rudel an." Nachdenklich bewegte Jack sich auf ihn zu und begann am goldschimmernden Fell seines gegenübers zu schnuppern. Mit strenger Stimme fragte er den Wolf: "Wie ist dein Name?" Nach einigem Zögern die kam die Antwort:"Ich nenne mich Haku." Jack blickte lange und nachdenklich in die Augen seines Gegenübers. Haku wusste: wenn der Alpha-Wolf ihn hier nicht haben wollte, wäre es ein leichtes für ihn, Haku zu zerfleischen, deshalb schien es ihm, als sei eine Ewigkeit vergangen bis sein starkes Gegenüber das Schweigen brach. "Also gut Haku, du kommst mit mir und bleibst bei mir solange du hier bist. So habe ich ein Auge auf dich." Jack wandte sich zum Gehen und Haku folgte ihm ohne zu zögern, seine Instinkte rieten ihm, dass es das Beste sei. Als Jack am nächsten Morgen aus seinem Schlafzimmer kam, sah er Haku zusammengerollt vor seiner Tür liegen. Er schien das Bedürfnis gehabt zu haben vor seiner Tür zu wachen. >Warum hat er sich nicht verwandelt? Er müsste längst seine menschliche Gestalt angenommen haben.< Als er leise an dem gold- und silbern schimmernden Wolf vorbeigehen wollte, erwachte dieser. "Komm, du musst hungrig sein, ich mache uns etwas zu Essen.", sagte Jack mit ruhiger Stimme. Er stieg die Treppen hinunter und ging ihn die Küche, Haku folgte ihm ohne ein weiteres Wort. Während er das Frühstück zubereitete, fragte Jack: "Warum verwandelst du dich nicht? Du bist doch ein Werwolf!" "I-i-ich kann es nicht. I-ich habe k-keine Kontrolle darüber.", stotterte der kleine Haku. Jack betrachtete den kleinen Wolf nun genauer, denn für gewöhnlich haben nur Jungtiere Probleme sich zu verwandeln. Er fragte sich, wie er nur so blind sein konnte?! Jetzt wo er den Kleinen genauer betrachtete wurde ihm klar, dass er einen jungen Wolf vor sich hatte, er würde ihn auf ca. 16 Jahre einschätzen. Nach dem Frühstück legte Haku sich auf den Teppich im Wohnzimmer und schlief wieder vor Erschöpfung ein. Plötzlich hörte Jack Nola und Phil, er ging zur Tür und öffnete sie. Sein erster Blick traf die besorgte Miene Nolas. "Was ist los?" "Wir haben uns Sorgen gemacht. Was ist gestern noch passiert, Jack?" Plötzlich weiteten sich Phils Augen und er versuchte sich an Jack vorbei zu drängeln, hinein in sein Haus, doch er versperrte ihm den Weg. "Er ist hier!", knurrte Phil. "Ist das, das Benehmen eines Chi-Tieres?! Ich lasse dich erst herein, wenn du dich beruhigt hast, Phil!", ermahnte ihn Jack. Phil atmete ein paar Mal tief durch, um sich wieder zu beruhigen und um seine Kontrolle wiederzuerlangen. Jack musterte ihn von oben bis unten. "Ok, kommt herein, aber leise! Er schläft grade.", sprach Jack im sanften Flüsterton. Fragend schauten sich Phil und Nola an, so kannten sie ihr Alpha-Tier nicht. Für gewöhnlich war er ruhig und sehr beherrscht, doch auch eine solche Sanftheit hätten sie ihm nicht zugetraut. Vorsichtig betraten sie sein Haus und schon nahmen sie den fremden Wolf wahr. Während Jack weiter auf Phil einredete, bewegte Nola sich langsam auf Haku zu, sie streckte die Hand aus, um ihn zu berühren, als Jack mit einem Satz knurrend zwischen sie sprang und mit einer abwehrenden Haltung das Jungtier schützte. "Jack! Was ist los mit dir?!", rief Phil. "I-ich weiß es nicht. Es tut mir leid Nola." "Phil sieh nur, er ist noch ein Jungtier! Und er scheint Fieber zu haben.", wandte sie sich mit besorgter Stimme an Phil und Jack. Wie, um sie zu bestätigen, ertönte plötzlich ein Wimmern von Haku. "Der Junge muss seine menschliche Form annehmen, sonst kann ich ihm nicht helfen.", sagte Nola ernst. Ein wenig verzweifelt sah der starke Alpha das Jungtier an. Er hob Haku hoch und während er die Treppe mit ihm im Arm hinaufstieg, sagte er zu Nola:"Sag Phil, er möchte mich auf der Arbeit entschuldigen und ich möchte, dass du alles herholst, was du brauchst um sein Fieber zu senken." "Er hat keine Kontrolle über seine Verwandlung, deshalb werde ich bei ihm bleiben.", fügte er leise hinzu, bevor sie aus seinen Augen verschwand. Vorsichtig legte er das Wolfsjunge auf sein Bett. Gedankenverloren begann er Hakus Fell zu streicheln. Haku öffnete seine Augen und blickte dem starken Mann über ihm direkt in die Augen. Nach und nach schwand das Fell und vor ihm lag ein nackter, muskulöser Junge, seine Haare waren blond und wurden von einer silbernen Strähne durchzogen, seine Augen waren grün, doch der goldschimmer in ihnen war nicht gänzlich gewichen. Etwas verschüchtert bot er ihm Kleidung an. >Warum in drei Teufelsnahmen, schüchtert mich der Anblick eines Jungen ein?!< Haku, der durch das Fieber keinerlei Scham empfand, nahm die Kleidung dankbar an. Nachdem er sich angezogen hatte und unter der Decke verschwunden war, hörte Jack die Haustür ins Schloss fallen. Nola stieg die Treppen hinauf und bewegte sich in Richtung Gästezimmer, als von der Tür rechts neben ihr Jacks Stimme erklang:"Wir sind hier." Sie öffnete die Tür und fand den Jungen im Bett des Alpha-Tieres wieder. >Na wenn das kein Grund ist Fragen zu stellen...<, dachte Nola, während sie sich zu Haku herabbeugte. Ängstlich schaute Haku zu Nola herauf. "Alles ist gut Haku, das ist Nola. Sie sorgt dafür, dass du wieder auf die Beine kommst.", flüsterte Jack in ruhigem Ton, woraufhin sich Haku entspannte und sie gewähren ließ. Während der ganzen Untersuchung ließ Jack sie nicht einen Moment aus den Augen, es war ihr schon beinahe unangenehm, so von ihrem Alpha unter die Lupe genommen zu werden. "Jack, ich muss jetzt los. Sorge dafür, dass der Kleine seine Medizin regelmäßig nimmt!" "Keine Sorge, ich kümmere mich um ihn.", sagte Jack geistesabwesend. Bevor Nola das Zimmer verließ, schaute sie noch einmal auf die Szenerie zurück: Dort saß ihr Rudelführer auf seinem Bett, hatte eine Hand auf die Wange des Neulings gelegt und sprach mit ihm so liebevoll, als sei er sein Sohn. >Ich bin froh an unserem Alpha eine so sanfte Seite zu sehen. Er wird sicher noch lange ein treuer Führer sein!<, dachte sie noch im Herausgehen. ------------------------------------------------------------------------------- So damit ist das erste Kapitel beendet...^^ Ich hoffe es hat euch gefallen und ich würde mich sehr über eure Rückmeldung freuen, damit ich weiß, ob ich mehr von der Geschichte veröffentlichen soll. lg~ ------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 2: Ein neues Zuhause? ----------------------------- ... Am Abend war Hakus Fieber endlich gesunken und er schlief tief und fest. Zum ersten Mal ließ Jack von ihm ab, um seinen allabendlichen Rundgang zu machen. In dieser Nacht war er alleine unterwegs, er hörte die Käuze rufen und den Wind, der sanft an den Blättern raschelte. Es war keine Seltenheit, dass er alleine seine Streifzüge durch das Revier zog, denn für ihn bot es eine gute Möglichkeit nachzudenken, fernab von der Zivilisation, fernab von jedwedem Einfluss. >Wieso fühle ich mich so verantwortlich für den Kleinen? Normalerweise hätte Nola bei ihm bleiben sollen, immerhin ist sie die Ärztin unseres Rudels. So kann es nicht weitergehen, ich muss mich beruhigen und einen klaren Kopf bekommen. Wo soll das bloß hinführen, wenn ich mein Rudel mit Misstrauen bedenke?! < Am nächsten Morgen erwachte Jack durch den Geruch von Kaffee. Als er die Augen aufschlug, sah er in Hakus Gesicht, er saß neben ihm mit einer Tasse Kaffee in der Hand. „Guten Morgen. Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe, aber ich habe mir gedacht, dass du sicherlich Hunger hast. I-Ich habe Frühstück gemacht.“ Verlegen schaute Haku auf den Boden. „Was ist los?“ „Naja, ich wollte mich entschuldigen, weil ich dir so viele Umstände gemacht habe! Ich durfte sogar in deinem Bett schlafen und du hast hier unten auf der Couch übernachtet.“ Als er diese Worte aussprach, bemerkte er erst seinen schmerzenden Rücken, doch Jack sagte mit sanfter Stimme: „Es ist alles in Ordnung so. Weißt du schon wie lange du bleiben willst?“ „Falls es dir nichts ausmacht, würde ich gerne eine kleine Weile hierbleiben. Es ist schon so lange her, seit ich das letzte Mal an einem Ort verweilen konnte.“ >Wie lange er wohl schon unterwegs ist? Und dann noch dieser traurige Blick! Ich werde das Thema wohl vorerst auf sich beruhen lassen, bis er bereit ist mir von sich aus alles zu erzählen. < „In Ordnung, ich zeige dir dann nach dem Frühstück, wo das Gästezimmer ist, aber jetzt habe ich wirklich Hunger.“ Beim Frühstück unterhielten sich die beiden zwischen den Bissen: „Wie alt bist du eigentlich?“ „Ich bin 17. Wieso?“ „Mir war zuerst nicht bewusst, dass du noch ein Jungtier bist, ich dachte du wärst schon erwachsen. Erst als du mir erzählt hast, dass du deine Verwandlung nicht unter Kontrolle hast, wurde ich stutzig.“ „Ich denke, dass dieses Problem weniger mit meinem Alter zu hat, als mit dem Umstand, dass ich die meiste Zeit als Wolf durch die Gegend streife. Mal ganz abgesehen davon, wie alt bist du eigentlich? Für einen Alpha siehst du noch recht jung aus!“ „Ich bin 20 und…. Oh! Ich muss jetzt wirklich los, sonst komme ich zu spät!“ Jack sprang auf und während er sich eine Jacke überwarf, rief er ihm zu: „Es tut mir leid, dass ich jetzt so übereilt aufbreche, aber ich bin gegen 17 Uhr wieder da! Mach niemandem die Tür auf … und vielen Dank fürs Frühstück!“ und schon fiel die Tür ins Schloss, das Geräusch eines Motors ertönte und verklang allmählich. >Irgendwie muss ich mich doch nützlich machen können! Am besten ich räume ein wenig auf und wische Staub! < Schon fing er an durch das Haus zu wuseln und sich die einzelnen Räume vorzunehmen, doch in den ersten Stock traute er sich nicht. Man konnte schließlich nicht einfach in die `Höhle` des Alphamännchens (bei dem man grade zu Besuch war) hereinspazieren und alles durcheinander bringen! Nur weil er dort schlafen durfte, hieß das nicht, dass ihm alles erlaubt wäre. >Nein, dies ist ein besonderer Umstand. Ich sollte mir nichts einreden! Dennoch… wenn er ein Gästezimmer hat, warum hat er mich dann in seinem Bett schlafen lassen?! Ich denke dies ist eine Frage, die ich ihm irgendwann stellen werde. < Nach all dem hin und hergewusel im Haus war er so müde, dass er sich auf die Couch im Wohnzimmer legte, auf der Jack zuvor genächtigt hatte und einschlief. Hände und Füße wichen Pfoten und das gold-silberne Fell überzog fast jedes Stück Haut, bis aus dem Jungen ein junger Wolf geworden war. Derweil verbreitete sich das Gerücht eines neuen Wolfes in der Stadt wie ein Lauffeuer: „Habt ihr schon gehört? Unser Alpha soll dem Neuen erlaubt haben hierzubleiben!“ „Hauptsache er bildet sich nicht ein, von uns akzeptiert zu werden!“ „Wohin soll das denn führen, wenn hier einfach jeder kommt und geht wann er will?!“ „Denkt ihr nicht, dass Jack weiß was er tut?“ Jack wusste, es würde nicht leicht für Haku werden von dem Rudel akzeptiert zu werden. Er war sich auch durchaus bewusst, dass das Rudel von jetzt an alle Schritte der beiden nachverfolgen würde, denn es kam nicht alle Tage vor, dass ein fremder Wolf vom Alpha akzeptiert wurde. >Es wird das Beste sein, wenn ich das Rudel langsam an ihn heranführe und ich mich mit ihm zeige. Damit sollte die Gefahr verringert werden, dass er angegriffen wird. Ich hoffe bloß, dass nichts schiefgeht!< Sein Entschluss war gefasst, deshalb machte er früher Schluss (Als Polizeipräsident von Phoenix konnte man sich sowas ab und an mal leisten, immerhin musste man ständig auf Abruf sein und Überstunden stehen an der Tagesordnung). Er schaute auf die Uhr, es war jetzt 15 Uhr, demnach war er zwei Stunden früher zu Hause als geplant. Schon als er die Haustür öffnete, konnte er seinen Augen nicht trauen. Man konnte ihm nachsagen, was man wollte, aber Jack war keineswegs unordentlich, doch durch seinen Job ließen Staubwischen und andere Tätigkeiten dieser Art eher zu wünschen übrig und nun… nun betrat er ein Haus, in dem das Wort Staub ein Fremdwort war. Haku hatte alle Arbeit geleistet, doch wo war er? Vorsichtig blickte er um die Ecke, als er den schlafenden Wolf entdeckte, es wärmte ihm das Herz wie er so dalag. Er machte ein paar Schritte auf ihn zu und legte ihm sanft eine Hand auf den Kopf und begann sein schönes Fell zu streicheln. Langsam öffnete Haku seine Augen und es dauerte eine Weile bis er begriff, wo er war und wer ihn da streichelte. „Oh… du bist ja schon zu Hause!“ „Ich habe heute früher freigemacht. Danke, dass du mein Haus wieder in Schuss gebracht hast!“ „Oh ja, das, ähm… ich wollte mich irgendwie dafür erkenntlich zeigen, dass du so viel für mich tust und das ist das einzige, was mir eingefallen ist.“ „Es freut mich sehr, dass du dir solche Gedanken gemacht hast, aber das musst du nicht tun.“ „Bitte bring mich nicht davon ab. Ich fühle mich nicht gut dabei, wenn ich dir nicht wenigstens ein bisschen Dank zollen kann!“ „Wenn du dich damit besser fühlst, dann kannst du meinetwegen den Haushalt machen, solange du hier bist.“, zufrieden lächelnd schaute Haku ihn an. „So, jetzt werde ich dir aber dein Zimmer zeigen, immerhin wurden wir heute Morgen so abrupt durch die Zeit unterbrochen!“ Der Wolf folgte Jack die Treppe hinauf, sein Blick fiel auf die Tür rechts von ihm, wo er bis heute Morgen noch geschlafen hatte. Beinahe wäre er in Jack hineingerannt, denn dieser hielt plötzlich vor einer Tür auf der linken Seite des Flures. „Hier, dies wird dein Zimmer für die nächste Zeit. Es ist etwas staubig, da ich nicht häufig Besuch bekomme, aber du kannst dich hier gerne so einrichten wie du magst.“ Vor ihm lag ein Zimmer mit Doppelbett, alles war sehr rustikal gehalten und die Wand wurde geziert von hellen Holzvertäfelungen, ein großes Fenster ließ den ganzen Raum in sanftem Licht erstrahlen. „Es ist toll!“, Hakus Augen weiteten sich vor Begeisterung. „Ich möchte, dass du dich jetzt verwandelst, damit ich dich ein paar Leuten vorstellen kann, denn ich glaube nicht, dass es den Passanten gefällt, wenn ein Wolf in ihrer Stadt frei herumläuft!“, sagte Jack mit einem liebevollen Lächeln. Haku gab sich große Mühe, doch egal wie sehr er sich anstrengte und egal wie sehr er sich konzentrierte, sein Körper wollte ihm nicht gehorchen. „Du bist zu verkrampft. Atme tief durch und entspann dich, du darfst nichts erzwingen!“, bei diesen Worten legte er ihm eine Hand auf den Kopf und begann ihn zwischen den Ohren zu kraulen. Haku spürte, wie er sich durch diese liebevolle Berührung entspannte, alle Sorgen losließ und sich verwandelte. „Na siehst du, so einfach geht das!“, entgegnete Jack ihm mit einem strahlenden Lächeln. Haku spürte, wie seine Wangen langsam heiß wurden. >Wenn Jack nur wüsste, dass ich mich jetzt, wie auch das letzte Mal durch seine Berührung verwandelt habe! Ich sollte es ihm besser nicht erzählen, ich werde einfach so lange üben, bis ich mich von selbst verwandeln kann. Nicht, dass er es noch merkt!< Er war so in seine Gedanken vertieft, dass er nicht bemerkte, dass Jack bereits an der Haustür stand und sich anzog, während er ihm zurief: „Vielleicht sollten wir auch gleich noch nach etwas Kleidung für dich Ausschau halten. Du kannst ja schließlich nicht ewig in meinen Klamotten herumlaufen.“ -------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe, dass euch meine Geschichte gefällt!^^ Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen, da ich die Geschichte noch nicht komplett geplant habe, habt ihr sogar noch die Möglichkeit etwas zu Beeinflussen, also wenn ihr eine tolle Idee für ein Bonuskapitel oder eine weitere Szene habt nur her damit!^^ Vlt werde ich sie noch in die Story mit einbauen! lg~ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 3: Im Kreuzverhör ------------------------- „Lass uns zunächst zu Emily gehen, ich denke, es wäre das Beste, wenn du sie auf deiner Seite hast!“ „In Ordnung, aber wer ist Emily, wenn ich fragen darf?“, fragte Haku vorsichtig. "Ja, darfst du.", Jack lächelte, „Emily ist sehr wichtig für unser Rudel, denn bei ihr muss ein Wolf sich beweisen. Sie ist unsere beste Jägerin und bekleidet demnach auch einen sehr hohen Rang, sie ist unser Delta. Sie leitet die erste Jagd der Jungen und damit auch das Aufnahmeritual.“ Jack machte eine kurze Pause, sprach dann aber weiter: „Wenn du dich entscheiden solltest hier zu bleiben, musst du sie bei der Jagd überzeugen, nachdem die Ranghöchsten entschieden haben, dass du bleiben kannst.“ Er beobachtete Haku genau, denn er erhoffte sich eine Reaktion, mit der unterschwelligen Hoffnung, dass er vielleicht bleiben wollte, doch Haku sagte nur mit fester Stimme:“Gut, bring mich zu ihr." Schweigen legte sich über sie, während sie weiter in den Wald hinein schritten, in dem Emily wohnte. Haku bereitete es Unbehagen neben einem so stillen Alpha durch den Wald zu laufen, deshalb versuchte er eine möglichst unverfängliche Frage zu stellen: “Wer ist eigentlich das Beta-Tier?“ Jack schluckte schwer und sah verlegen auf den Boden. >Habe ich etwa etwas Falsches gefragt?< „Oh, es tut mir leid, ich sollte nicht so neugierig sein.“ „Nein, nein, es ist nur so, dass … weißt du, bei unserem Rudel handhaben wir diese Position ein wenig anders als üblich.“ „In wie fern?“, jetzt war Hakus Interesse geweckt, denn es war unüblich für ein Rudel etwas anders zu regeln, als gemeinhin bekannt. „Naja… ich bestimme das Beta-Tier. Ich… wie soll ich es sagen… ich habe mir noch kein Beta-Tier ausgesucht.“, Jack hoffte, dass er keine weiteren Fragen stellen würde. >Wie es scheint, möchte Jack mir nicht genau erzählen, was es mit dem Beta auf sich hat. Ich sollte vielleicht besser nicht weiter fragen.< „Oh, das ist wirklich ungewöhnlich! Ich hoffe, dass du bald jemanden findest, der diesen Posten bekleiden kann!“, Haku schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln. >Werde du doch mein Beta-Tier<, hätte er beinahe gesagt, ohne nachzudenken. >Nein, das geht doch nicht. Wie kann ich so etwas denken?!< Als Jack sich aus seinen Gedanken riss, bemerkte er, dass sie bereits vor Emily`s Haus standen. „Da wären wir!“ Schon schwang die Haustür auf und eine schöne, dunkelhaarige, junge Frau bat die beiden herein. Man sah ihr ihren Rang an, sie war stark und hielt selbst Jacks Blick stand. Ihr Blick blieb fest auf Haku gerichtet und folgte ihm bis ins Wohnzimmer. Haku fühlte sich unbehaglich, doch er straffte seine Schultern und ließ sich nicht beirren. Sobald alle saßen, begann Jack zu sprechen: „Emily, darf ich vorstellen: Dies ist Haku. Er wird für eine kleine Weile bei uns bleiben.“ >Oh ja, ich habe schon von dem fremden Wolf gehört, der bei unserem Alpha wohnen soll. Ich hoffe nur er macht keinen Ärger!< Sein Instinkt riet ihm dazu, warum er es tat wusste er nicht. Er neigte zur Begrüßung den Kopf, womit er ihr gleichzeitig ihre Überlegenheit demonstrierte. Überrascht weiteten sich ihre Augen: >Ich habe noch nie einen Einzelgänger gesehen, der sich so leicht einzuordnen weiß, auch wenn er fast noch ein Jungtier ist!< „Jack geh doch bitte in die Küche und hol uns dreien eine Tasse Tee. Ich habe ihn bereits zubereitet.“ Jack wusste worauf sie aus war. Jetzt konnte auch er Haku nicht mehr helfen, er würde jetzt auf Herz und Nieren getestet werden. Denn auch wenn man es ihr nicht ansah, hatte die hübsche Jägerin schon einige Jahre auf dem Buckel und wusste wie man jemanden durchschaut. „Woher kommst du?“, fragte Emily mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Haku wusste, dass dies keine Frage war, die sich auf einen Ort bezog. Nein, sie wollte ihn ausfragen und genau wissen aus welchem Rudel er stammte. Jetzt war es für ihn an der Zeit, die erste Hürde zu nehmen: Emily. „Ich will ehrlich zu dir sein, da ich denke, dass du eine Lüge sofort durchschauen würdest. Ich kann dir nicht sagen aus welchem Rudel ich stamme, weil meine Mutter mich alleine aufgezogen hat. Wir sind ständig durch die Gegend gezogen und haben uns nie einem Rudel angeschlossen.“ >Wieder einmal überrascht mich dieses Junge mit seiner Weisheit und der Art und Weise wie es mit mir spricht.< „Gut, dann werde ich ebenfalls Klartext reden und keine gute Miene zum bösen Spiel machen. Wo ist deine Mutter jetzt? Auch wenn ihr immer nur zu zweit unterwegs wart, dann müsste sie doch jetzt bei dir sein.“ Haku schluckte: „Sie haben sie… Die Jäger nahmen sie gefangen und töteten sie, seitdem ziehe ich durch die Gegend, ohne Ziel.“ >Er sagt die Wahrheit. Ich schätze da habe ich einen wunden Punkt getroffen. Dennoch Emily, reiß dich zusammen. Seine wahren Absichten kennst du bis jetzt dennoch nicht!< „Warum bist du in unser Revier gekommen? Es gibt genug Städte in denen keine Wölfe leben, was willst du dann hier?“ „Es war ein Zufall, ich war so erschöpft, dass ich euren Geruch nicht wahrgenommen habe. Eigentlich wollte ich nur eine Höhle für die Nacht finden, doch dann hat Jack mich überrascht.“ „Mittlerweile müsstest du doch ausgeruht sein, warum bist du dann immer noch hier? Haku schwieg eine kleine Weile um zu überlegen. >Ja, warum bin ich nicht schon längst weitergezogen? Das ist doch sonst nicht meine Art!< Plötzlich erschien Jacks Gesicht vor ihm. Vorsichtig wählte er seine Worte: „Eigentlich ist das nicht meine Art, doch aus irgendeinem Grund fühle ich mich hier sehr wohl. Bis jetzt habe ich nicht vor ewig hier zu bleiben, doch ich würde gerne noch eine kleine Weile bleiben.“ Sie bemerkte sofort, dass er ihr etwas verschwieg, doch kurzeitig leuchteten seine Augen auf. Sie folgte seinem Blick, der leicht verträumt Jack ansah. >Tja, einen solchen Grund würde ich wohl auch nicht aussprechen, wenn der Betroffene mithört. Ich sollte mich jetzt entscheiden. Er hat mich nicht angelogen, bis auf die Tatsache, dass Jack der Hauptgrund ist, weshalb er hierbleiben möchte.< „Gut, meine Entscheidung ist gefallen. Von mir aus darfst du noch eine kleine Weile hierbleiben, doch ich möchte, dass du morgen noch einmal zu mir kommst. Es gibt da etwas, dass ich dich fragen möchte.“ Haku verstand. Sie wollte ihn etwas fragen, wovon Jack nichts mitbekommen sollte. „So hier ist der Tee.“, Jack stellte jedem schwungvoll eine Tasse auf den Tisch. Mit einem erleichterten Lächeln nahm Haku seine Tasse entgegen. „Was habt ihr jetzt noch vor?“ „Wir wollen noch in die Stadt und ein paar Kleidungsstücke für Haku besorgen, er kann ja nicht ewig in meinen Sachen herumlaufen.“ Sie sah, wie Haku leicht errötete, sie schenkte ihm ein wissendes Lächeln. Jack bemerkte von alldem nichts. Nachdem der Tee bei einem gemütlichen Beisammensein geleert wurde, verabschiedeten sich Haku und Jack von Emily. „Bis morgen, Haku! Ich hole dich um 11 Uhr ab.“, rief Emily während sie den beiden hinterher winkte. -------------------------------------------------------------------------------- Falls überhaupt jemand meine Fanfic liest: Wie schon gesagt, habe ich mir meinen Daumen aufgeschnitten, deshalb dauert es etwas mit den Kapiteln, weil ich sie zu Anfang immer handschriftlich schreibe. Tadadadaaaaa~ das Kapitel ist hiermit beendet, ich hoffe es hat euch gefallen!^^ lg~ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 4: Shopping mit Folgen ------------------------------ Gut gelaunt sagte Jack: „Wir gehen jetzt zu Mr. Willson. Er hat einen Herrenbekleidungsladen, wie er ihn so schön nennt. Ich weiß zwar nicht, wie lange du bleiben willst, aber du solltest dir genügend Sachen aussuchen.“ „Ich weiß ja nicht. Ich habe keine Ahnung, wie ich dir das zurückzahlen soll?!“ „Keine Angst, wir finden da schon eine Möglichkeit. Fürs erste ist es in Ordnung, wenn du das Haus sauber hältst.“ „Aber…“ „Kein `aber`. Ich mache das, weil ich es möchte.“ „Na gut, aber nur so lange, bis ich eine andere Möglichkeit gefunden habe es dir zurückzuzahlen!“ In dieser Hinsicht war er stur. Er musste niemanden haben, der ihm alles schenkte! Er konnte auch arbeiten und Geld verdienen, auch wenn es Jack war, ihm wollte er nichts schuldig sein. „Jack! Dich habe ich ja schon ewig nicht mehr gesehen!“ Erschrocken zuckte Haku zusammen. Er hatte den Mann nicht kommen sehen. Wie um ihn zu beruhigen legte Jack seine Hand auf Hakus Schulter. „Mr. Willson, wie geht es Ihnen?“ „Gut, danke der Nachfrage! Wen hast du denn da mitgebracht?“ >Wieso fragt er das? Es ist doch offensichtlich, dass ich nicht hierher gehöre.< Plötzlich weiteten sich Hakus Augen. Er hatte es vorher gar nicht wahrgenommen, doch jetzt roch er es ganz deutlich: Mr. Willson war ein Mensch. >Wie kann er einem Menschen vertrauen? Sie haben uns Jahrhunderte lang verfolgt und würden es auch jetzt noch tun, wenn sie daran glauben würden, dass es uns gibt!< Ein leises Knurren kroch langsam Hakus Kehle hinauf, er konnte es grade noch unterdrücken, als er bemerkte, dass alle Blicke auf ihn gerichtet waren. „Haku ist alles in Ordnung?“, fragte Jack besorgt. „Ja, es… es geht schon“ Besorgt sah Jack ihn an, doch er fuhr unbeirrt fort: „Wie eben schon gesagt. Das ist Haku. Er wird für eine kleine Weile bei mir Wohnen.“ „Freut mich dich kennen zu lernen!“ Nur widerwillig ergriff Haku seine Hand. Zusammen schritten sie nun in Mr. Willsons Laden. Hakus misstrauischer Blick ließ keine Bewegung unbemerkt. „Haku du kannst dich hier ein wenig umsehen und dir aussuchen, was du möchtest. Ich komme gleich nach, ich muss noch kurz etwas mit Mr. Willson besprechen.“ „In Ordnung.“ Auch wenn er neugierig war und Mr. Willson nicht über den Weg traute, wollte er nicht lauschen, deshalb machte er sich auf den Weg und sah sich in dem Laden um. Zu seinem Erstaunen wurde er schnell fündig und es fing an ihm Spaß zu machen in dem kleinen Laden herumzustöbern. Mit einem Lächeln auf den Lippen trat Jack auf ihn zu: „Dafür, dass du am Anfang wenig begeistert warst, scheint es dir ja jetzt um so mehr Spaß zu machen.“ Haku errötete, deshalb wandte er sich schnell um und sagte: „Ich werde mal in die Umkleide gehen und die Sachen anprobieren.“ Jack machte es sich auf einem Sofa vor den Umkleidekabinen bequem und wartete darauf, dass Haku herauskam. „Zeig dich mal, damit ich sehen kann, was du dir ausgesucht hast.“ Als Haku aus der Kabine trat, weiteten sich Jacks und Mr. Willsons Augen. >Nicht nur, dass er Stil hat, nein, er sieht auch noch zum Anbeißen aus! …Was denke ich da bloß?!<, verdattert sah Jack zu Boden. „Oh, passt das nicht zusammen? Dann sollte ich mich wohl nochmal umziehen.“ „Nein, halt! Du siehst super aus!“, sagte Mr. Willson erschrocken „Warte, ich werde dir noch ein paar Sachen hereinreichen, die dir gefallen könnten!“ Auch die nächsten Kleidungstücke sahen nicht minder gut an ihm aus. >Wo soll das bloß hinführen, wenn ich nicht einmal jetzt die Augen von ihm lassen kann?!< Freudig verkündete Mr. Willson: „So und nun das letzte Kleidungsstück, das jeder Mann besitzen muss.“ Nach diesen Worten trat Haku zögerlich aus der Kabine hervor. Jack sprang auf und murmelte: „Ich geh kurz auf die Toilette“. Er ließ die beiden völlig verdattert zurück. Im Badezimmer angekommen drehte er den Wasserhahn auf und wusch sein Gesicht. Sein Herz klopfte wie wild und seine Wangen glühten. >Jack, du musst dich beruhigen. Das einzige was du gesehen hast, war ein junger Wolf in Menschenkleidung. Rein objektiv betrachtet könntest du dir auch jeden anderen Wolf oder Menschen in dieser Kleidung vorstellen, den du kennst! ...Ach wer will sich schon etwas vormachen? Fakt ist, Haku sah verdammt heiß aus, ja, ich finde Haku heiß, aber das muss ja noch lange nichts heißen.< Nach und nach verlangsamte sich Jacks Herzschlag und er begab sich wieder zu den anderen. „Hey, Jack ist alles in Ordnung?“, fragte Mr. Willson, denn Haku stand nur völlig perplex da und schaute auf seine Füße. „Ja, ich musste nur ganz dringend, immerhin saß ich schon eine ganze Weile da. Also Haku hast du dich entschieden, was du willst?“ Zögerlich nickte Haku und deutete auf eine kleine Tüte. „Meinst du das reicht? Du solltest schon genug Sachen für ca. eine Woche haben.“ „I… in Ordnung.“ Zögerlich suchte Haku sich noch ein paar Sachen, von denen die er anprobiert hatte, aus. „Sehr gut, ich zahle mit Karte.“ Mr. Willson hielt ihm den Beleg hin, den er unterschreiben musste. Ohne, dass Haku etwas davon mitbekam machte er eine kleine Randnotiz neben seine Unterschrift und schob ihn wieder zu Mr. Willson. „So Haku, dann lass uns mal weiter.“ Mr. Willson war ein sehr korrekter Mann, deshalb besah er sich den Bon nochmals genauer, um zu überprüfen, ob er auch alles richtig gemacht hatte. Dabei fiel ihm die Randnotiz von Jack ins Auge. Er las: Bitte schicken sie es zu mir nach Hause. >Wusste ich es doch. Dieser Haku ist schon schnuckelig, das ist unbestreitbar.< -------------------------------------------------------------------------------- So damit ist auch das vierte Kapitel abgeschlossen!^^ Ich hoffe es gefällt euch. Was ist dieses Kleidungsstück, das Jack so aus der Fassung gebracht hat? Tja, das ist das große Geheimnis, dass es zu lüften gilt, also ich bin auf eure Vermutungen gespannt! (\(^v^)/) lg~ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 5: Eiskaffee mit Karamell --------------------------------- `Lass uns mal weiter` entpuppte sich als ein kleines, abgelegenes Café, in dem die beiden nun saßen. Haku`s Blick entfernte sich nicht von der Tischplatte, während sie in Schweigen gehüllt waren. „Hör zu, ich weiß du machst dir immer noch Gedanken wegen vorhin, aber…“ „Hey Jacky, welch eine Ehre dich auch mal hier zu sehen!“, sagte die gut gelaunte Kellnerin, die plötzlich neben ihrem Tisch stand. Haku blickte auf, denn dieser freundliche Tonfall kam ihm bekannt vor. Er blickte in ein ihm vertrautes Gesicht, doch er kannte diese Frau nicht. Sein Blick fiel auf Jack, der sich fröhlich mit ihr unterhielt. Er sah wieder zu der Kellnerin, zu Jack und wieder zurück. War das möglich? Konnte es ein weibliches Abbild von Jack geben, das auch noch im selben Tonfall sprach und sich ähnlich gestikulierte? Ja, das konnte es, sonst würde sie ja wohl kaum vor ihm stehen. „Jo, wie oft soll ich dir noch sagen, dass du mich nicht Jacky nennen sollst!“ „Ach komm schon, es ist doch nur ein Zeichen meiner Liebe.“ „Das nenn ich mal ne komische Liebe!“ „Apropos komische Liebe, wen hast du mir da eigentlich mitgebracht?“ „Naja, mitgebracht ist vielleicht der falsche Ausdruck.“, ein mahnender Blick lag in Jacks Augen: „Das ist Haku.“ Noch immer das Schauspiel der beiden betrachtend sagte er leicht abwesend: „Hallo“ >Meine Güte was ist bloß mit dir los Haku?! Bist du jetzt noch nicht einmal fähig eine normale Konversation zu führen?! Ist dein Hirn wirklich schon so vernebelt von den Geschehnissen des Tages?< „Hi, ich bin Jolie, aber du kannst mich auch gerne Jo nennen. Ich bin Jacks große Schwester.“ >Das würde diese verblüffende Ähnlichkeit erklären.< „Hi, ich denke, von mir hast du sicherlich schon einiges gehört. Ich werde für eine kleine Weile bei Jack unterkommen, so lange bis ich weiterziehe.“ „Ich hoffe diese Weile wird noch ein bisschen länger dauern, damit wir uns noch ein wenig besser kennenlernen können“, sie zwinkerte ihm zu und ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen. „So, aber jetzt zum Geschäftlichen. Was kann ich euch bringen?“ „Ich hätte gerne das Übliche.“ „Hmm… ich glaube ich hätte gerne einen Eiskaffee mit Karamell, wenn ihr sowas habt.“ Für einen kurzen Moment weiteten sich Jolies Augen, dann sagte sie: „Eine ungewöhnliche Bestellung… Kommt sofort!“ „Welchen Rang hat Jolie? Ich meine, sie scheint dir sehr ähnlich zu sein, deshalb würde ich ihn recht hoch einschätzen.“ „Sie hat den Rang Phi, damit steht sie noch über Nola... Haku, ich möchte nicht, dass du dich in meiner Gegenwart schlecht oder beklemmt fühlst, deshalb kannst du mir ruhig sagen, wenn dich etwas bedrückt.“ „In Ordnung. Mir liegt da tatsächlich etwas auf dem Herzen…“ Tief in seinem Inneren hoffte Jack, dass er ihm jetzt sagen würde, dass er ihm verfallen sei und sie dann glücklich bis an ihr Lebensende wären, aber die Wahrscheinlichkeit, dass das passieren würde lag wohl bei 1%. Die 1% sind das bisschen positive Denken, dass er noch diesbezüglich besaß, aber wer weiß, wann die auch noch flöten gehen würden. „Ich weiß manchmal nicht, wie ich mich dir gegenüber verhalten soll. Einerseits bist du eine Respektsperson und andererseits bist du so nett zu mir, wie ein guter Freund. Ich weiß einfach nicht, wie ich einen Weg dazwischen finden soll?!“ Es versetzte ihm einen leichten Stich, als Haku das von ihm gefürchtete Wort `guter Freund` aussprach. „Du gehörst doch nicht zum Rudel, das heißt, dass du keinen Rang bekleidest und somit kann ich auch nicht über dir stehen. Ich möchte, dass du ganz normal mit mir umgehst.“ Traurigkeit mischte sich in Hakus Blick. >Er hat recht, ich gehöre nicht zum Rudel. Es tut weh das zu hören, aber dennoch es ist eine Tatsache. Doch ist es nicht das, was ich mir wünsche? Zugehörig zu sein, eine Heimat zu haben und Gefährten zu haben, die einen mögen?< „Ja, du hast recht, ich gehöre nicht zum Rudel, also sollte ich mir darum wohl keine Sorgen machen.“, sagte er mit härterer Stimme, als er beabsichtigte. >Oh mist, ich habe anscheinend ein Talent dafür, immer das zu sagen oder das zu tun, was ihn verletzt. So wird meine 1% Chance wohl nie steigen. Ich schätze ich habe sie alleine heute schon halbiert.< „So, hier ist eure Bestellung. Zwei Eiskaffee mit Karamell.“ Überrascht sah Haku Jack an. Er blickte ihm direkt in die Augen und sah darin die Traurigkeit, die sich in Jack breitmachte. Er legte ihm eine Hand auf die Wange und wandte seinen Blick nicht ab. „Sei nicht traurig, ich weiß du meintest das nicht so.“ Hakus Hand brachte seine Wange zum prickeln, seine Haut war so weich und seine Stimme so sanft. Sein Herz füllte sich mit Wärme und er hoffte dass Haku ihn immer so berühren würde. Jolie betrachtete die ganze Szene von außen. Sie hatte bereits das Gefühl, dass zwischen den beiden mehr war, als sie zugaben, doch jetzt war es unübersehbar. „Und jetzt lass uns unseren Eiskaffee trinken, bevor er warm wird.“, bei diesen Worten schob er sich, gut gelaunt, einen großen Löffel Eis mit Karamellsauce in den Mund. Schweigend saßen sie da, tranken ihren Eiskaffe und sahen sich schmunzelnd an. „Hey Jo, wir gehen jetzt.“ „Alles klar. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder Haku!“ „Oh, ihr geht schon?“ „Ah, stimmt… darf ich vorstellen, dies ist mein Mann Daniel Connor. Uns beiden gehört dieses Cafè.“ „Ich hoffe, ihr beehrt uns bald wieder!“, sagte Daniel freundlich. Auf dem Weg nach Hause unterhielten die beiden sich lange. Am Abend setzten sie sich gemeinsam auf den Fußboden der Terrasse, ließen die Beine baumeln und beobachteten den Sonnenuntergang, der an diesem Abend besonders schön für sie zu leuchten schien. Haku schlief noch auf der Terrasse ein und anstatt seiner lag nun ein erschöpfter Jungwolf neben Jack. -------------------------------------------------------------------------------- Schneller als erwartet habe ich nun auch das fünfte Kapitel fertiggestellt!^^ Ich hoffe es gefällt euch! Tja das Geheimnis über das besagte Kleidungsstück ist noch nicht gelüftet! Aber im nächsten Kapitel werde ich das Rätsel lösen. ;) lg~ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 6: Auf der Lichtung --------------------------- Als Haku seine Augen aufschlug, dauerte es eine Weile bis er begriff, wo er war. Dies war nicht sein Bett im Gästezimmer, auf der Couch lag er auch nicht. Plötzlich spürte er etwas Warmes neben sich. Erschrocken sah er zur Seite. Haku errötete. Neben ihm lag ein silberner Wolf, sein Ohr zuckte und langsam öffneten sich seine Augen. Er blickte Haku direkt an und sagte mit schläfriger Stimme: „Guten Morgen. Ich hoffe du hast gut geschlafen!“ „Wieso liege ich in deinem Bett? Und warum bist du ein Wolf?“ „Oh, du bist gestern auf der Terrasse eingeschlafen und dann hab ich dich in mein Bett gebracht, weil ich mich beeilen musste. Ich musste doch noch meinen Rundgang machen. Als ich dann wieder kam, war ich so müde, dass ich nur noch ins Bett wollte. Leider habe ich vergessen, dass ich dich in mein Bett gelegt hatte, da hab ich im Halbschlaf beschlossen, dass ich als Wolf einfach neben dir schlafen würde, weil wir dann beide genug Platz haben.“ , verlegen blickte Jack zur Seite. Er sprang vom Bett und sagte: „Ich gehe duschen.“ Noch während er ging, verwandelte er sich in einen gut aussehenden, durchtrainierten Menschen. Haku, der die ganze Zeit über Sicht auf Jack hatte lief bis über beide Ohren rot an. >Eines muss ich mir definitiv eingestehen: Er ist nicht nur nett und intelligent, nein, er sieht auch noch verdammt gut aus! Ich hätte nicht gedacht, dass sich unter den Klamotten auch noch so ein Körper verbirgt! Meine Güte, Haku, jetzt reiß dich mal zusammen!! Was hast du erwartet?! Er ist immerhin ein Leittier!< Das Geräusch fließenden Wassers holte ihn aus seinen Gedanken. >Ich sollte Frühstück machen. Denk dran, du musst dich nur konzentrieren, dann klappt das schon!< Haku wandte all seine Konzentration auf, die er besaß, doch nichts passierte. Er versuchte sich an gestern zu erinnern, was machte er nur falsch?! Plötzlich sah er wieder Jack vor sich, der ihm sanft über den Kopf streichelte. Er fühlte, wie sein Herz warm wurde und er sich aufrichtete. Er ging ins Gästezimmer, um sich umzuziehen, als er heraus kam, stand Jack nur mit einem Handtuch bekleidet vor ihm. Beide starrten sich an. „Ich zieh mir schnell was an“, sagte Jack hastig während er in sein Zimmer verschwand. „Äh,… ich mache schon mal Frühstück“, sagte Haku ebenso hastig und beeilte sich nach Unten zu kommen. Beide saßen mit hochroten Köpfen im jeweiligen Zimmer und versuchten sich zu sammeln. Haku lenkte sich ab, indem er Frühstück machte und Jack versuchte angestrengt über seine heutige Kleidungswahl nachzudenken. Doch dabei griff Jack leider daneben, da er daran denken musste, dass sein Paket mit der `heißen Ware` bald ankommen müsste. Schnell zog er sich etwas über und machte sich auf in die Küche. Wie schon so oft legte sich das Schweigen über sie, während sie beim Frühstück saßen. Plötzlich ertönte ein Bellen von draußen. Jack richtete sich auf, um zu sehen, wer da draußen war. Lächelnd kam er zurück. „Vielleicht wäre es jetzt ein guter Zeitpunkt für dich zu üben, dich bewusst in einen Wolf zu verwandeln.“ Haku verstand nicht, wieso er dieses Thema ausgerechnet jetzt anschnitt, bis er aus dem Fenster sah. „In Ordnung, ich versuche es.“ Es fiel ihm sehr viel leichter, sich in den Wolf hineinzuversetzen, als in den Menschen. Schnell spürte er die veränderte Wahrnehmung und den veränderten Blickwinkel, aus dem er Jack nun ansah. Jack lächelte und öffnete ihm die Tür. Voller Vorfreude rannte er hinaus zu der auf ihn wartenden Wölfin. „Es schien mir, als würdest du dich so wohler fühlen, deshalb dachte ich, wir machen ein kleines Wettrennen.“ „Ich fühle mich als Wolf tatsächlich wohler! Aber mittlerweile fühle ich mich in meiner menschlichen Gestalt auch nicht mehr so unwohl.“ „Na dann los! Wollen wir doch mal sehen, ob du schon eingerostet bist!“, sagte Emily und rannte los. Haku rannte los. Er genoss es den Wind endlich wieder um sein Fell wehen zu spüren, den Boden über den er hinweg lief zu fühlen und außer Atem zu gelangen. Am Anfang hatte Emily eindeutig die Nase vorn, doch Haku holte schnell auf und nach kurzer Zeit liefen sie Seite an Seite. Emily wurde langsamer und Haku passte sich ihrem Schritt an. „Da wären wir.“ Sie standen an einer kleinen Lichtung, am Rande ihres Revieres. Die Sonne schien und man spürte deutlich den Sommer. Lange würde es nicht mehr dauern, bis einem die Hitze des Tages zu schaffen machen würde. Sie legten sich auf den moosbewachsenen Boden und unterhielten sich: „Wie es scheint bist du nicht eingerostet, du hast dich sogar zurückgehalten. Naja so ist das eben, wenn man gegen einen Wolf antritt, der so lange durch das Land gezogen ist.“ „Du hast es gemerkt? Ich wollte nur höflich sein, aber es hat mir wirklich Spaß gemacht, endlich wieder so durch die Gegend laufen zu können.“ „Du hast es vielleicht noch nicht ausprobiert, aber auch als Mensch wirst du nicht minder schnell sein!“ „Vielleicht sollte ich Jack mal fragen, ob er das mal mit mir zusammen ausprobiert.“ „Das halte ich für keine gute Idee. Du weißt es vielleicht nicht, aber Kämpfe, zum Beispiel um den Rang, werden unter uns durch sportliche Wettkämpfe entschieden, bei denen man sowohl Intelligenz, als auch Geschick unter Beweis stellen muss. Würdest du nun also gegen unseren Alpha laufen, dann würde das in deiner jetzigen Position, von den anderen Wölfen unsres Rudels, als Herausforderung des Alphas aufgefasst werden.“ „Das stimmt, das wusste ich nicht.“ „Naja, in der heutigen Zeit müssen wir uns ein wenig Anpassen. Aber es gibt ja nicht nur Werwölfe, sondern auch normale Wölfe. Kommt ein normaler, fremder Wolf in unser Revier, dann werden die Kämpfe wie seit Jahrhunderten ausgetragen.“ „Was meinst du mit normaler, fremder Wolf? Gibt es auch normale Wölfe, die diesem Rudel angehören?“ „Das ist kompliziert, ich erkläre es dir ein anderes Mal. Warum ich dich aber eigentlich hergebracht habe, ist um noch ein wenig mehr über dich zu erfahren.“ >Da ist sie meiner Frage aber geschickt ausgewichen! Ich sollte es erst einmal darauf beruhen lassen, aber ich werde mal ein Ohr offen haben, falls jemand darüber ein Wort verliert. Es ist schon erstaunlich, wie oft die Wölfe hier bis jetzt meinen Fragen ausgewichen sind!< Währenddessen bei Jack. „Oh, Mr. Willson, was machen Sie denn hier?“ „Naja, ein solches Paket muss man unter diesen Umständen einfach persönlich vorbeibringen! Wo ist denn der zukünftige Träger, dieses formidablen Herrenbekleidungsstückes?“ „Der ist glücklicher Weise grade nicht anwesend.“ „Ach wie schade, ich hätte ihn gerne nochmal damit gesehen. Man muss schon sagen, der Junge sieht verdammt gut aus.“ >Jetzt hab ich Jack eine kleine Falle gestellt. Mal sehen wie er darauf reagiert.< Jack antwortete nicht. Das brauchte er auch nicht, denn sein Gesichtsausdruck war Mr. Willson Antwort genug. „Ich sehe, wir verstehen uns.“, sagte Mr. Willson mit freundlicher Stimme. „Ja, sie haben recht, aber das macht die Sache auch nicht leichter.“ „Vielleicht sollten Sie es ihm als Geschenk überreichen. Wissen Sie, wann er Geburtstag hat?“ „Ja, das hatte ich mir auch so gedacht, aber das mit seinem Geburtstag muss ich erst noch in Erfahrung bringen.“ Haku und Emily lagen immer noch auf der Lichtung und unterhielten sich, als Haku plötzlich etwas einfiel: „Sag mal Emily, was hat es mit dem Beta-Tier auf sich? Jack wollte es mir nicht sagen.“ „Naja das ist so: Wenn ein neuer Alpha gewählt wird, dann wird die Beta-Position erst einmal nicht besetzt, denn der Alpha allein bestimmt das Beta-Tier. Die einzige Voraussetzung, die das Beta-Tier erfüllen muss, ist ein Rudelmitglied zu sein.“ „Ich dachte, das Beta-Tier wird der- oder diejenige, der oder die nach dem Alpha am stärksten ist?!“ „Normalerweise ist das auch so, aber wir handhaben das anders. Das Rudelmitglied, dass Gefährte des Alphas wird, bekommt die Position. So leiten sowohl Alpha, als auch Beta unser Rudel.“ Nach einem langen, ausführlichen Gespräch mit Mr. Willson, machte Jack sich auf den Weg Emily und Haku zu suchen, immerhin sind, seitdem sie zusammen verschwunden sind, schon 6 Stunden vergangen! Als er in die Nähe einer kleinen Lichtung kam, hörte er ihre Stimmen zu sich herüber wehen. Während er ihnen entgegen ging verfolgte er ihr Gespräch. „Hey Emily, sag mal wann hast du eigentlich Geburtstag?“ „Ich hab am 25. September Geburtstag und du?“ „Meiner ist am 26. Juli… Emily, ist etwas?“ Haku drehte sich um und sah Jack hinter sich stehen. „Ich habe euch gesucht, ihr seid jetzt schon seit 6 Stunden hier draußen.“ „Oh, das tut mir leid, ich…“, setzte Emily an. „Jack, sag mal, wann hast du Geburtstag?“ Ein wenig verwirrt antwortete er: „Am 15. Juli.“ „Oh, das ist ja nur noch eine Woche hin!“ >Sieh mal einer an, es scheint, als wäre Haku gar nicht mal so chancenlos, wenn Jack ihm so etwas durchgehen lässt.< -------------------------------------------------------------------------------- So meine Lieben, endlich habe ich es geschafft ein weiteres Kapitel fertigzustellen!^^ Ich hoffe es gefällt euch! Ich konnte mich einfach nicht dazu überwinden zu verraten, was das misteriöse Kleidungsstück ist^^" Im nächsten Kapitel wird es einen Zeitsprung geben, wohin, das könnt ihr ja mal versuchen zu erraten! >.< lg~ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 7: Stressy Birthday, Lovely Birthday -------------------------------------------- Stressy Birthday Eine Woche später. „Guten Morgen, aufstehen Jack. Heute ist dein Geburtstag.“ Langsam, aber nur ganz langsam öffnete er die Augen und blinzelte in das lachende Gesicht Hakus. Bei diesem Anblick ging ihm das Herz auf. Zum ersten Mal seit langem freute er sich über seinen Geburtstag. „Komm, das Frühstück ist fertig.“ Mit einem Lächeln im Gesicht machte er sich auf den Weg in die Küche. Zum ersten Mal seit langem saß er im Schlafanzug am Frühstückstisch. Dieser war über und über mit Delikatessen bedeckt. „Meine Güte Haku! Seit wann bist du wach?!“ „Keine Angst, ich bin nur ein klein wenig früher aufgestanden als sonst, aber eine Kleinigkeit fehlt noch.“ Haku holte einen Käsekuchen aus dem Kühlschrank. Jacks Augen weiteten sich: „Woher weißt du, welchen Kuchen ich am liebsten esse?“ „Ich hab einfach mal geraten. So und jetzt lass es dir schmecken.“ Das mit dem geraten stimmte so natürlich nicht. Haku hatte allen Mut zusammengenommen und Jacks Mutter angerufen, die natürlich gar nicht begeistert war. Immerhin war er ein fremder Wolf, der nicht zum Rudel gehörte, bei ihrem Sohn wohnte und nun auch noch die Frechheit besaß sie anzurufen. Als er sie dann aber fragte, was Jacks Lieblingskuchen sei, da fasste sie ein wenig mehr Vertrauen und gab ihm sogar noch ihr Familienrezept. „Meine Güte! Der schmeckt fast wie der Käsekuchen meiner Mutter, nur noch besser!“ Erfreut über dieses Lob, erstrahlte ein fröhliches Lächeln auf Hakus Gesicht. >Wenn Haku so weiter macht, verlier ich noch den Verstand! Er sieht gut aus, kann kochen, hat ein wunderschönes Lächeln und überzeugt meine Umgebung von sich.< Plötzlich klingelte es an der Tür. Nola und Phil gratulierten Jack zum Geburtstag, doch bevor sie sich zum gehen wandten, warf Phil Haku einen bösen Blick zu, der mehr als deutlich sagte: Du bist hier nicht erwünscht. „Es wird heute nicht das letzte Mal geklingelt haben. Letztes Jahr war es dasselbe, alle Mitglieder kamen und haben mir gratuliert.“, sagte Jack ein wenig genervt mit einem entschuldigendem Lächeln. Es kam, wie Jack es prophezeit hatte, alle halbe Stunde klingelte es an der Tür. Um die Mittagszeit war den beiden ein wenig Ruhe vergönnt. Haku war morgens so eifrig gewesen, dass vom Frühstück so viel übrig blieb, dass sie nochmals davon essen konnten. Kurz nach 13 Uhr ging der Marathon weiter, bis um 16 Uhr Jacks Familie vor der Tür stand. „Na ihr drei. Kommt doch rein!“ Haku sah in zwei vertraute Gesichter, Jolie und Daniel. Nur die dritte Frau im Bunde kannte er nicht. „Oh, du bist also Haku. Endlich treffen wir uns mal persönlich.“ Jack wunderte sich zwar über diese Bemerkung, aber beachtete die beiden nicht weiter und gesellte sich zu Jolie und Daniel ins Wohnzimmer. „Und? Wie ist er dir gelungen?“ „Ganz gut, möchten Sie ein Stück?“ „Ja, gerne doch!“ Haku gab Mrs. Bannistor ein Stück von dem Kuchen und sie gesellten sich zu den anderen ins Wohnzimmer. Alle unterhielten sich ungezwungen, doch Jack und Haku hatten beide ein Auge auf Mrs. Bannistor, die den ersten Bissen des Käsekuchens in den Mund schob. Jack wusste, dass kochen das Leben für seine Mutter bedeutete. Dies war eine Hürde. Würde der Käsekuchen ihr nicht schmecken, dann hätte Haku eine Hürde mehr zu nehmen, würde er bleiben wollen… Glück gehabt. Ein strahlendes Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht seiner Mutter ab und sie sagte: „Vorzüglich!“, und aß schnell weiter. So ging auch dieses Familientreffen glimpflich über die Bühne. Geschafft setzte Jack sich in den Liegestuhl auf der Terrasse. >Wer konnte ahnen, dass die drei bis um 20 Uhr bleiben?!< Die Sonne ging grade unter und Jack begann sich zu entspannen. Auf leisen Sohlen ging Haku zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter, während er sich herabbeugte um ihm sein Wasserglas zu reichen. Ihre Blicke trafen sich und die Welt schien einen Moment lang still zu stehen… -------------------------------------------------------------------------------- So und den Rest dürft ihr euch jetzt denken :P Nein so gemein bin ich dann doch nicht. Also wer die Überschrift gelesen hat, dem müsste etwas auffallen, nur so ein kleiner Tipp von mir. Also ich hoffe euch gefällt das Kapitel und ich gebe mir Mühe euch nicht so lange warten zu lassen!^^ lg~ -------------------------------------------------------------------------------- Lovely Birthday Sollte er es tun oder nicht? Langsam, ganz langsam, während ihre Blicke sich fester in ihren Bann zogen, bewegten sie ihre Lippen aufeinander zu. Sie hielten den Atem an. Überraschender weise war es Haku, der sich überwand und nun ihre Lippen zusammenführte. Sanft und mit sehr viel Gefühl lagen nun ihre Lippen aufeinander. Langsam lösten sie sich wieder voneinander, doch als sei es ein Fehler gewesen sich zu trennen, legten sie sich wieder aufeinander. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, setzte Haku sich auf Jacks Schoß und er schloss ihn in seine starken Arme. Sanft schmiegte Haku sich an seine Brust. So verharrten sie, bis Haku einschlief. Kapitel 8: Auf Sonne folgt Regen -------------------------------- Jack erwachte vom Klingeln seines Weckers. Das Geräusch kam ihm so unwirklich vor, dass er eine Weile brauchte um zu begreifen, dass Haku ihn heute nicht geweckt hatte. Er stand auf und ging in die Küche. Er fand einen gedeckten Tisch, doch keinen Haku vor. Auf dem Tisch lag ein kleiner Zettel, auf dem stand: Mach dir keine Sorgen, ich bin Einkaufen gegangen. Kann ich in deiner Pause bei dir vorbeischauen? Wir müssen reden. Ich wünsche dir einen schönen Tag. Lg Haku. Was sollte er jetzt tun?! >Irgendwann müssen wir sowieso darüber sprechen. Wie heißt es so schön: Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen.< Entschlossen schrieb er ein `Ja` auf den Zettel und verließ, nachdem er sich angezogen hatte, mit einem mulmigen Gefühl das Haus. Als Haku nach Hause kam, sah er sofort auf den kleinen Zettel, auf dem die knappe Antwort stand. Er war erleichtert. Er konnte es nicht ertragen, solche Zustände ungeklärt zu lassen. Er würde sich bald auf den Weg machen, denn das Einkaufen hatte länger gedauert, als vermutet. Plötzlich hörte er es im Obergeschoss rumpeln. Haku spitzte die Ohren und hörte Schritte. Und schon roch er es: Eine fremde Person, ein Mensch, erdreistete es sich hier am helllichten Tage einzubrechen! Lautlos versteckte er sich hinter der Treppe und verwandelte sich vorsichtshalber, denn seine Fähigkeiten als Wolf wusste er einzuschätzen. Die schweren Schritte des Einbrechers ließen die Dielen der Treppe knarren. >Er mag das lautlos nennen, aber ich nenne es ohrenbetäubend!< Als der Einbrecher unten angekommen war und etwas aufhob, was zu Boden gefallen war, nutzte Haku die Gunst der Stunde und sprang mit einem Satz auf ihn. Er knurrte und fletschte die Zähne. „Geh runter von mir, du elende Töle!“ Der Mann versuchte ihn von sich herunter zu schubsen, doch Haku bellte so laut er konnte. Überrascht starrte der Mann ihn an, doch er fing sich sehr schnell wieder und schlug Haku mit geballter Faust in den Magen. Haku heulte auf und wich ein wenig zurück, doch als der Mann Anstalten machte, sich zu erheben, biss er ihm ins Bein. Viele Schläge fuhren auf ihn nieder, doch er ließ nicht locker, bis er Sirenengeheul und Emily`s Stimme vernahm. Ihm wurde schwarz vor Augen und er spürte nur noch den leichten Windhauch, als er in sich zusammensackte. Als er die Augen aufschlug, sah er Emily`s Gesicht vor sich. Sie sah ihn besorgt an. „Nola, er ist aufgewacht.“ „Hallo Haku, wie geht es dir?“, fragte sie mit sanfter Stimme. Er wollte sich ein wenig aufrichten, doch ein stechender Schmerz in Kopf und Magengegend ließen ihn zusammenfahren. „Bleib liegen Haku!“ „Wo… wo ist Jack?“ „Ich habe ihn gleich angerufen, nachdem ich dich hergebracht habe. Er kümmert sich um alles und kommt dann später hierher.“, sagte Emily in beruhigendem Tonfall. „Haku, hör mir zu… Glaubst du, du schaffst es dich in einen Menschen zu verwandeln? Ich könnte dich dann besser behandeln.“ „In Ordnung.“ Im jetzigen Zustand fiel es ihm erstaunlich leicht sich fallen zu lassen. „Das ging ja schneller, als gedacht!“, sagte Nola erfreut. Schon wurden ihm seine Lider schwer und er fiel abermals in einen tiefen Schlaf. Als er das nächste Mal seine Augen öffnete, sah er Jack, der förmlich in den Raum geschlittert kam und auf ihn zulief. „Haku! Wie geht es dir? Ist alles in Ordnung?“, fragte er völlig außer Atem. Nola und Emily verließen unaufgefordert den Raum. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht!“ „Mir geht es, den Umständen entsprechend.“ „Du hättest den Mann einfach gehen lassen sollen.“ „Das konnte ich nicht, immerhin ist er bei dir eingebrochen! ... Was wollte er eigentlich? Hat er etwas gestohlen?“ „Nein.“, Jack schwieg kurz, dann fuhr er fort: „Er hat eine Bombe gelegt. Er hat wohl nicht damit gerechnet, dass du nach Hause kommst.“ „Wie erklärst du es überhaupt, dass ein Wolf in deinem Haus war? Darüber hab ich bis jetzt gar nicht nachgedacht, es tut mir leid!“ „Mach dir mal keine Sorgen. Hättest du dich nicht in einen Wolf verwandelt, dann hätte Emily dich wahrscheinlich gar nicht bemerkt! Viele meiner Kollegen gehören unserem Rudel an, deshalb habe ich genug Zeugen dafür, dass der Wolf, der bei mir lebt, abgerichtet ist.“ „Aber… ich habe ihn doch gebissen!“ „Aber du hast losgelassen, als Emily kam und das sahen alle als Beweis meiner Aussage. Außerdem ist dies doch eine Lappalie, wenn man bedenkt, dass eine Bombe im Haus des Polizeidirektors entschärft werden musste!“, sagte Jack mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Ich sollte vielleicht gehen und dir deine Ruhe gönnen.“ „Nein, bitte bleib.“, Haku sah ihn mit einem Hundeblick an, der ihn schmunzeln ließ. Er legte eine Hand an seine Wange und sagte: „Aber nicht mehr allzu lange. Du musst dich erholen und ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen.“ Jack kehrte aufs Polizeirevier zurück. Dieser Mann würde ihm nicht ungeschoren davonkommen. Nicht nur, dass er ein Attentat auf ihn geplant hatte, nein, er hatte auch seinem geliebten Haku übel zugesetzt! Da der Fall ihn jedoch persönlich betraf, durfte er den Täter nicht selbst befragen, deshalb setzte er seinen besten Mann auf ihn an und verfolgte das Verhör hinter einem Spiegel. „Warum haben Sie die Bombe im Haus des Polizeichefs gelegt?“ „Weil Leute, wie der feine Mr. Bannistor, mich ankotzen! Er blickt von oben herab auf die Leute, die seiner Position nicht ebenbürtig sind und lässt andere seine Arbeit machen!“ Der Inspektor ballte die Fäuste: „Mal ganz abgesehen davon, dass das völlig absurd ist, ist das kein Grund jemanden umbringen zu wollen!“ „Ich hatte nicht vor ihn umzubringen! Ich wollte ihm lediglich zeigen was es heißt etwas zu verlieren!“ „Was ist es denn, dass er sich hat Ihnen gegenüber zu Schulden lassen kommen?“ „Das kann ich Ihnen genau sagen! Er hat meinen Bruder hinter Gitter gebracht!“ „Ihr Bruder war ein Verbrecher und der Chef hat ihn lediglich festgenommen. Das Gericht hat ihn für schuldig erklärt.“ Phil machte seine Sache wirklich gut, er war schon immer ein guter Polizist, wenn er auch manchmal etwas zu zielstrebig und stur war. „Wissen Sie, was mit ihm passiert ist, nachdem er ins Gefängnis kam?! Soll ich es Ihnen verraten?! Er hat sich erhängt! Da ist der Verlust eines Hauses doch wohl leicht zu verkraften! Es hätte auch niemand gemerkt, dass ich die Bombe gelegt habe, wäre diese doofe Töle nicht gewesen!“ „Also geben Sie alles zu?“ „Ja, aber ich nehme mir einen Anwalt und werde den Polizeichef wegen Körperverletzung anzeigen!“ Phil wandte sich zum Spiegel und zeigte mit dem Daumen nach oben. Er stellte das Tonbandgerät aus und sagte: „Ich würde Ihnen dringend davon abraten den Chef anzuzeigen, es könnte sehr unangenehm für Sie werden.“ „Soll das eine Drohung sein?!“ Phil fletschte die Zähne und seine Eckzähne wandelten sich zu den Reißzähne eines Wolfes, ein Knurren, dass nur der Täter und Jack hören konnten kroch seine Kehle hinauf. Er stand auf und verließ den Verhörraum: „Festnehmen!“ Der Täter blieb völlig fassungslos zurück. „Danke Phil, gute Arbeit!“, lobte Jack ihn. „Dein kleines Problem mit der Anzeige habe ich auch gleich gelöst. Sie werden ihn für unzurechnungsfähig halten und in die Geschlossene schicken.“ Ohne ein weiteres Wort ging Phil an ihm vorbei. Er mochte ein guter Polizist sein, doch manchmal schienen seine Methoden, wenn es um das Rudel ging, sehr zweifelhaft zu sein. Nola führte einige Untersuchungen an Haku durch, während er schlief. Sie wollte ihn nicht aufwecken. Vorsichtig schob sie das T-Shirt, das Jack bei seinem letzten Besuch mitgebracht hatte, damit Haku nicht splitterfasernackt hier liegen musste, nach oben. >Der Schlag in den Magen scheint keine inneren Verletzungen hervorgerufen zu haben, doch eine starke Prellung und ein schlimmer blauer Fleck, sind leider nicht auszuschließen. Die Schläge auf den Kopf werden, Gott sei Dank, nur eine leichte Gehirnerschütterung zur Folge haben. Der Junge ist wirklich zäh. Er ist mir irgendwie ans Herz gewachsen. Es ist ein wenig selbstsüchtig, doch ich wünschte er würde bleiben!< -------------------------------------------------------------------------------- So, damit wäre das 8.Kapitel abgeschlossen! Ich hoffe es gefällt euch! >.< Leider sind Haku und Jack etwas zu kurz gekommen, aber keine Angst, ich verspreche, dass dies sich ändern wird ;) lg~ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 9: Zuckerbrot und Peitsche ---------------------------------- -------------------------------------------------------------------------------- So meine Lieben, hier ausnahmsweise mal ein paar Anmerkungen meinerseits zu Anfang. Ich möchte mich bei meinen fleißigen Kommischreiberinnen, auf spezielle Art, bedanken. Ich bin gespannt, was ihr dazu sagen werdet, aber lest selbst: -------------------------------------------------------------------------------- 2 Tage später. Jack schlang sich Hakus Arm um den Nacken und legte ihm seine Hand stützend auf den Rücken. „Hast du Schmerzen? Geht`s?“ „Jack, ich bin nicht schwanger, sondern habe einen blauen Fleck.“ „Tut mir leid.“ „Ist schon in Ordnung, ich weiß du meinst es nur gut. Jetzt lass uns lieber schnell reingehen. Unsere neugierige Nachbarin Kathatrina Diehl beobachtet uns schon!“ Zusammen gingen sie ins Wohnzimmer. Jack setzte Haku auf der Couch ab. „Brauchst du irgendetwas? Soll ich dir etwas bringen?“ „Nein, nein, brauchst du nicht. Setz dich einfach zu mir.“ Jack setzte sich neben ihn, doch er wusste nicht, wie er mit der jetzigen Situation umgehen sollte. Immerhin hatten sie noch nicht darüber gesprochen. „Haku, ich…“, weiter kam er nicht, denn Haku schlang seine Arme um ihn und schmiegte sich in seine Halsbeuge. „Willst du, dass ich bleibe?“, flüsterte Haku und sein Atem kitzelte ihn. Jack wusste, dies war keine Frage, die auf Bleiben oder nicht Bleiben bezogen war. Seine Antwort auf diese Frage wird ihrer beider Zukunft bestimmen. >Kann ich es verantworten? Soll ich wirklich so egoistisch sein und ihn seiner Freiheit berauben? Ist er sich dessen überhaupt bewusst? Wenn er einmal diesem Rudel angehört, dann gibt es keinen Weg zurück.< „Du wärst dann nicht mehr frei.“ „Für dich würde ich diese Freiheit aufgeben… wenn du es willst.“ >Sollte ich ausnahmsweise Mal an mich denken? Kann ich ihn mir noch wegdenken? Absurde Frage, natürlich kann ich das nicht!< „Ja, bitte bleib.“ Damit war es beschlossen. Haku würde sich den scharfen Augen der Rudelführung stellen und die Aufnahmeprüfung des Rudels machen. Jack beugte sich hinab und küsste ihn auf die Wange. Haku hob seinen Kopf und ein langer inniger Kuss besiegelte ihr Schicksal. Während sie sich weiterhin küssten, setzte Haku sich auf Jacks Schoß und lehnte sich gegen ihn, sodass er rücklings auf die Couch fiel. Er schmiegte sich an seine starke Brust und fuhr mit der Zunge seine Halslinie entlang, bis hin zum Ohr. Diese Zärtlichkeit ließ Jack erzittern. „Haku, wir… ah!“, weiter kam er nicht, denn Haku hatte ihm zärtlich ins Ohrläppchen gebissen. Jack nahm Hakus Gesicht in die Hände und blickte ihm tief in die Augen, während er ihn und sich zurück in eine sitzende Position küsste. Mit zittriger Stimme sagte er: „So leid es mir tut, und das tut es wirklich, müssen wir aufhören.“ „Warum?“ „Wenn du meinetwegen im Rudel aufgenommen wirst, dann wird dich niemand akzeptieren. Ich denke, dass du doch vor allem um deinetwegen akzeptiert werden willst und wenn die anderen erfahren, dass wir zusammen sind, dann wird dies dem nicht grade förderlich sein.“ „Ich verstehe, worauf du hinaus willst. Also gut, aber küssen darf ich dich doch?“, fragte er mit einem Hundeblick. „Ja,… aber nur, wenn uns keiner sieht. Wenn du aufgenommen wurdest, dann ist alles in Ordnung.“ „Ich lege mich jetzt in mein Bett, ich bin müde.“ „Okay, ich werde die nötigen Vorbereitungen treffen. Ich denke, dass du dich darauf einstellen kannst in 2 Wochen vor die Rudelführung treten zu müssen.“ „Alles klar.“, sagte er und ging nach Oben. >Das war knapp, wenn das nur der Anfang ist, dann habe ich ein Problem. Naja, zwei Wochen, was ist das schon?< Jack sollte erst noch erfahren, wie hart zwei Wochen sein konnten… Tag 1 (von 12) Jack platzte versehentlich herein, als Haku grade sein T-Shirt ausgezogen hatte und die Creme gegen seine Prellung auf den makellosen Körper auftrug. Haku dachte sich nichts dabei, doch Jack ergriff panisch die Flucht. >Oh Schande, das fängt ja gut an!< Tag 2 Verlief glimpflich für Jack. Tag 3 Jack wurde vom Klingeln seines Weckers geweckt. Im Halbschlaf ging er zum Badezimmer. Er öffnete die Tür und erhaschte einen Blick auf den vollkommen entblößten Haku unter der Dusche. Er begab sich unverzüglich in die Küche und versuchte das Bild, des nackten Hakus, aus seinem Kopf zu verdrängen. „Oh Jack, tut mir leid, dass der Wecker dich geweckt hat, aber ich war noch duschen und der Wecker war schneller als ich.“ „Kein Problem.“, sagte er knapp. Tag 4 Heute hatte Haku ihm ein Lunchpaket mitgegeben. Als er es in seiner Mittagspause öffnete, fand er einen kleinen Zettel darin vor, auf dem stand: Du solltest auf der Arbeit etwas essen! Ich hoffe es schmeckt dir! (\(^v^)/) Viel Spaß auf der Arbeit! Komm bald nach Hause! Hdl H. >Wir sind erst seit so kurzer Zeit zusammen und es kommt mir vor, als würden wir uns schon ewig kennen! Hach… ich will nach Hause. Nur noch ein paar Stunden arbeiten!< „Chef, geht es Ihnen nicht gut?“ „Doch, alles bestens.“ „Sind sie sicher? Sie sehen so fiebrig aus! Nicht, dass Sie noch krank werden!“ „Nein, nein, mir geht es gut. Machen Sie sich keine Sorgen Mrs. v. Heilbronn.“ Tag 5 Jack wachte von alleine auf und ging in die Küche, um Frühstück zu machen. Heute wollte er ausnahmsweise mal Frühstück machen. Zu seiner Überraschung hatte er sogar die Chance dazu, denn von Haku war weit und breit keine Spur. Grade als er den Tisch fertig gedeckt hatte, kam Haku durch die Haustür. Schweißperlen tropften von seinem Kinn auf sein Schlüsselbein. Ein, wie Jack fand, hoch erotischer Anblick. „Oh, du bist ja schon wach! Ich war joggen und habe gleich noch Brötchen mitgebracht.“ Jack nahm ihm die Brötchentüte aus der Hand und zog ihn zu sich heran. Leidenschaftlich legte er seine Lippen auf die von Haku. Er fuhr mit seiner Zunge über Hakus Lippen. Überrascht über diesen plötzlichen Überfall öffnete er den Mund, um etwas zu sagen, doch Jack nutzte diesen Moment, um sich seinen Weg in seinen Mund zu bahnen. Beide genossen diesen leidenschaftlichen Kuss, doch Haku rief sich zur Vernunft und setzte dem Kuss ein Ende. Mit einem Lächeln auf den Lippen sagte er: „Komm, lass uns Frühstücken. Nach dem vielen Laufen habe ich Hunger bekommen.“ Tag 6 Heute wollte Jack sich revangieren. Er stand extra früh auf, um eine Blaubeertorte zu machen. Gerade als er die Torte in den Kühlschrank gestellt hatte, kam Haku die Treppe herunter. „Oh, du bist ja schon wach!“ „Natürlich, immerhin ist heute ja dein Geburtstag!“ „Oh, du hast dich daran erinnert!“ Jack ging auf ihn zu und nahm ihn in die Arme: „Natürlich! Happy Birthday… So jetzt will ich dich nicht länger aufhalten, du willst doch sicherlich joggen.“ „Ja, ich bringe dann Brötchen mit.“ Plötzlich kam Jack eine Idee: „Halt warte kurz, ich komme mit!“ „Aber Jack…“, er hörte Haku nicht mehr zu, denn er war bereits nach Oben gesprintet. Rasch zog er sich um und lief wieder nach Unten. „Es kann losgehen.“ >Die Torte braucht sowieso noch eine kleine Weile und ich habe noch genügend Zeit, bis ich zur Arbeit muss.< „Die anderen werden das nicht gutheißen!“ „Ach was, wir laufen doch nur zusammen und nicht gegeneinander! Außerdem hast du Geburtstag.“ „Na gut, dann los! Wollen wir doch mal sehen, ob du mit mir mithalten kannst!“, sagte Haku und lief los. „Meine Güte, Haku! Ich hätte nicht gedacht, dass du das Tempo gleich dermaßen anziehst!“ >Obwohl er das sagt, kann er locker mit mir mithalten! Er hat sich den Rang als Alpha wirklich verdient! Dennoch weiß ich nicht, wie schnell die anderen sind.< Nachdem sie wieder zu Hause waren, holte Jack die Torte aus dem Kühlschrank. „Jack, ich wusste ja gar nicht, dass du backen kannst!“ „Ich kann einiges von dem du nichts weißt!“, sagte er lächelnd. Gespannt sah Jack zu, wie Haku ein Stück Torte zu seinem Mund führte und es schließlich hineinschob. Seine Miene hellte sich auf: „Die ist dir wirklich gut gelungen!“ Bevor Jack sich zum Gehen wandte, um auf die Arbeit zu gehen, sagte er: „Dein Geburtstagsgeschenk liegt oben auf deinem Bett. Du darfst es erst aufmachen, wenn ich auf der Arbeit bin, in Ordnung?“ „Ja, danke. Viel Spaß auf der Arbeit.“, sagte Haku und gab ihm einen Abschiedskuss. Haku saß auf seinem Bett mit der großen Schachtel in den Händen und traute sich nicht sie zu öffnen, als es plötzlich an der Tür klingelte. „Herzlichen Glückwunsch Haku!“ „Danke Emily. Ich bin froh, dass du da bist!“ „Na wer würde denn deinen Geburtstag vergessen?!“ „Nein, darum geht es nicht. Komm mal mit.“ Haku nahm Emily am Handgelenk und führte sie die Treppe hinauf, bis in sein Zimmer. „Schau mal, das habe ich von Jack bekommen, aber ich traue mich nicht es aufzumachen!“ „Warum denn nicht?“ „Weil er gesagt hat, dass ich es erst aufmachen darf, wenn er auf der Arbeit ist. Da mach ich mir natürlich Gedanken, was da drin ist!“ „Mach es doch einfach auf, dann weißt du es.“ Haku hob den Deckel von der Schachtel ab. Seidenpapier und ein Zettel mit Jacks Handschrift kamen zum Vorschein. „Na los, lies vor. Was steht denn da?“ „Alles Liebe zum Geburtstag, ich hoffe dir gefällt dein Geschenk! Ich habe uns ein Tisch im Royal Wing reserviert. Wir treffen uns um 20 Uhr dort.“ „Oh mein Gott, sieh nur Haku, was es ist! Ich glaube, er will dass du es anziehst.“ Während dessen bei Jack. >Ob ihm mein Geschenk gefällt? Ich hoffe es! Heute ist wirklich nicht grade ein Tag zum Arbeiten! Aber ausgerechnet heute habe ich eine Konferenz, die sich nicht verschieben lässt! Zumindest kann ich heute Abend noch etwas mit Haku unternehmen, Hauptsache ich komme nachher pünktlich raus!!!< Ja, er war pünktlich, überpünktlich, deshalb hatte er beschlossen drinnen zu warten. Als Haku das Restaurant betrat, drehten sich alle nach ihm um. „Entschuldigen Sie, wo ist der Tisch, der auf Mr. Bannistor reserviert wurde? Ich bin etwas früh dran und werde dort auf ihn warten.“ „Einen Moment, ich schaue kurz nach… Ah, hier. Bitte folgen Sie mir, Mr. Bannistor erwartet Sie bereits.“ Haku wurde in eine ruhigere Ecke des Restaurants geführt. Jeder schaute sich nach ihm um. Der Platzanweiser blieb stehen und deutete auf ein Separee. Als Haku den Raum betrat, war er von ihm geblendet, er sah umwerfend aus. Ein Grinsen machte sich auf Jacks Gesicht breit. Haku hatte seine schulterlangen Haare hinten zusammengebunden, die obersten Knöpfe seines Hemdes standen offen und sein dunkelgrauer Nadelstreifenanzug saß wie angegossen. „Der Anzug steht dir super!“ Haku setzte sich. „Ich dachte er würde dir nicht gefallen, aber du hast mich grade vom Gegenteil überzeugt.“, sagte Haku mit einem diabolischen Grinsen und zeigte nach unten. >Mist, er hat es bemerkt! Aber was soll ich machen?! Er sieht in dem Anzug einfach zum anbeißen aus!< „Du bist einfach zu aufmerksam! Also, was willst du essen? Bestell dir was du magst.“ Nach dem Essen: „Willst du noch einen Nachtisch?“ „Eigentlich schon, aber den kann ich hier nicht bekommen. Lass uns nach Hause gehen.“ „Warte schon mal beim Wagen, ich bezahle noch schnell und komme dann nach.“ >Ich glaube es wird mir heute verdammt schwer fallen mich zusammenzureißen! Aber es muss sein.< Während der Fahrt schwiegen sie, erst als Jack die Haustür schloss, begann Haku zu sprechen: „Du musst dir bald wirklich einen besseren Grund einfallen lassen, warum wir uns zusammenreißen müssen! Das kann nicht mehr lange gutgehen!“ „Es muss! Verstehst du? Ich möchte, dass das Rudel dich akzeptiert und ich möchte, dass du innerhalb unseres Rudels endlich dein zu Hause findest! Also bitte, mach es mir nicht noch schwerer!“ „Ich glaube, du machst es dir selber schwer.“ „Wie meinst du das?“ „Naja, du scheinst ja auf Männer in Anzügen zu stehen, sonst hättest du mir keinen geschenkt.“ „Es ist nicht so, dass ich auf Männer in Anzügen stehe. Ich meine ich bin Polizeichef, ich sehe jeden Tag Männer in Anzügen und stehe nicht auf sie. Eigentlich stehe ich überhaupt nicht auf Männer, aber du bist eine Ausnahme. Verstehst du? Also es ist auch nicht so, dass ich etwas gegen Schwule hätte, aber…“ „Ich verstehe was du meinst… Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch.“, erwiderte Jack und küsste Haku zärtlich auf den Mund. „Ich weiß, du hast mir schon sehr viel geschenkt, aber dürfte ich noch einen letzten kleinen Wunsch äußern?“ „Na klar, was wünscht du dir?“ „Kann ich heute Nacht bei dir schlafen? Ich möchte nur neben dir schlafen und mit dir kuscheln.“ „Na gut, aber ich muss noch meine Runde drehen. Du kannst ja schon mal ins Bett gehen, ich komme dann später nach.“ Haku tat wie ihm geheißen und wartete nun auf Jack, doch schneller als er gucken konnte, schlief er ein. Er erwachte erst, als er spürte, wie ein kühler Körper sich an ihn schmiegte. >Ist es so kalt draußen? Wir haben doch schon Juli.< „Es ist eisig draußen, wir haben eine sternenklare Nacht. Darf ich mich bei dir aufwärmen?“ „Ja, darfst du.“ Arm in Arm schliefen die beiden zusammen ein. Tag 7 Ein, erstaunlicherweise, ereignisloser Tag. Tag 8 Das Thermometer zeigte 29°C an, dabei war es erst 9 Uhr! >Gott sei Dank, habe ich heute frei! Im Polizeihauptquartier wird es jetzt sicherlich tierisch heiß sein! Wo ist Haku eigentlich?< Jack ging los und suchte Haku. Er fand ihn schließlich, nur mit einer Shorts bekleidet, im Garten, er hängte grade die Wäsche auf. Durch das Wohnzimmerfenster beobachtete er ihn, er konnte sich einfach nicht an ihm sattsehen. Haku bückte sich um ein Hemd von Jack aus dem Wäschekorb zu holen, als er sich wieder aufrichtete fiel es Jack das erste Mal auf. Eine große Narbe zierte seinen Rücken, sie führte von der rechten Schulter bis hin zur linken Hüfte. >Warum ist mir das nicht schon früher aufgefallen?! Er muss wirklich schon einiges mitgemacht haben! Ich hoffe, dass wenigstens die Aufnahme ins Rudel glatt läuft! Ich könnte es nicht ertragen, wenn sein Leben schon wieder eine tragische Wendung neben würde und ich ihn verlieren würde. Wenn Haku nicht aufgenommen wird, dann muss ich mich entscheiden. Entweder ich stehe zu meinem Rudel und bleibe ihm ein treuer Alpha, verliere aber Haku oder ich lege meinen Rang als Alpha nieder und folge ihm. Keines von beidem würde mir leicht fallen!< Jack trat nach draußen: „Soll ich dir helfen?“ „Ja, danke.“ Tag 9 Es war ein sonniger Tag, eigentlich lief alles gut. Haku erledigte seine Aufgaben, wie jeden Tag, doch heute hatte er mal keine Lust für sich alleine zu kochen. Jack hatte heute mal wieder ein Meeting und würde erst spät nach Hause kommen, deshalb beschloss Haku eine Dose Ravioli zu essen. Er suchte den Öffner, mit dem man die Dosen an der Seite aufschnitt, doch er fand ihn nicht, deshalb benutzte er den elektrischen Dosenöffner. Dieser schnitt quasi den Deckel kreisförmig aus, doch oftmals blieben einige Stellen unberührt. So auch dieses Mal, deshalb schob Haku den Deckel vorsichtig nach Oben. Er beschloss den Deckel ganz abzumachen rutschte aber mit dem Daumen, mit dem er Druck ausübte, ab und schnitt sich in den Finger. Schnell hielt er ihn unter fließendes Wasser, als auch schon das Blut aus der Wunde quoll. Er drückte Küchenpapier drauf, um die Blutung zu stillen, doch schnell färbte sich das Papier rot. Er kramte hastig in dem Verbandkasten und fand schließlich was er suchte: Eine Kompresse und Klebeband. Er drückte die Kompresse auf die Wunde und umklebte seinen Daumen plus Kompresse damit. Er lief zum Telefon um Nola anzurufen, doch es hob niemand ab. Verzweifelt rief er Jack an. „Sekretariat des Polizeihauptreviers Phoenix, Mrs. v. Heilbronn am Apparat, was kann ich für Sie tun?“ „Bitte, holen Sie Mr. Bannistor schnell an den Apparat, ich weiß nicht was ich machen soll!“ „Es tut mir Leid, der ist grade in einem Meeting und ist erst in zwei Stunden wieder zu sprechen. Kann ich Ihnen vielleicht helfen?“ „Ja, vielleicht können Sie das. Ich habe mir grade in den Finger geschnitten, der Schnitt hört nicht auf zu bluten und ich erreiche meine Ärztin nicht! Was soll ich tun?!“ „Wie heißen Sie?“ „Haku, ich bin Mr. Bannistors Mitbewohner.“ „Okay Haku, bleiben Sie ganz ruhig. Haben Sie stark klebende Pflaster zu Hause?“ „Moment ich schau kurz nach… Ja, habe ich und jetzt?“ „Am besten kleben Sie das Pflaster so fest um Ihren Finger wie Sie können, vielleicht hört es dann auf zu bluten.“ Man hörte ein rascheln durch den Telefonhörer. „Gott sei Dank, jetzt scheint es erst einmal nicht mehr ganz so stark, durchzubluten.“ „Dann versuchen Sie jetzt am besten nochmals Ihre Ärztin zu kontaktieren. Wenn Sie wollen gebe ich Mr. Bannistor Bescheid, wenn er aus dem Meeting kommt.“ „Nein, tun Sie das nicht, er macht sich sonst nur unnötig Sorgen. Ich komme jetzt erst einmal alleine klar. Ich danke Ihnen.“ „Nichts zu danken.“ Nachdem er es noch ein paar Mal bei Nola versuchte, ging sie endlich ran. Er schilderte ihr, was passiert war und machte sich auf zu ihrer Klinik. „Oh Haku, da hast du aber ordentlich zugelangt. Das muss genäht werden.“ „Mist, was glaubst du, wie lange es braucht um zu verheilen?“ „Wärst du ein Mensch würde ich sagen mehr als vier Wochen, aber da du ein Werwolf bist, hast du Glück. Ich schätze mal ca. 4-5 Tage bis nur noch eine kleine Narbe zu sehen ist.“ „Zum Glück, dann lass uns anfangen.“ Während sie seinen Schnitt nähte sagte sie: „Jag mir aber ja nicht nochmal so einen Schrecken ein! Besonders nicht mehr vor deiner Aufnahmeprüfung!“ „Ich werde es versuchen. Danke.“ „Wofür?“ „Naja, du hast mich jetzt schon das dritte Mal zusammengeflickt, da dachte ich, es wäre mal an der Zeit danke zu sagen.“ „Kein Ding Haku, das ist schließlich mein Job.“ Als Jack nach Hause kam, blieb ihm fast das Herz stehen, als er Hakus Daumen sah. „Kaum lässt man dich mal einen Tag alleine, machst du so etwas!“ „Es tut mir leid Jack. Sei bitte nicht böse.“ „Ich bin nicht böse, ich mach mir nur Sorgen um dich.“ Am späten Abend „Jack könntest du mir vielleicht mal helfen?“, rief Haku aus seinem Zimmer. Als Jack sein Zimmer betrat, sah er Haku mit einem verzweifelten Blick vor sich stehen. Er hatte eine kurze Schlafanzugshose an und hielt das Oberteil in der Hand. Jack nahm das Oberteil und sagte: „Streck deine Arme nach vorne. Genau so… Siehst du, war doch gar nicht so schwer. Und jetzt schlaf schön.“ „Danke, du auch.“ Tag 10 „Ähm Jack, ich bräuchte nochmal deine Hilfe.“ „Na klar, wobei denn?“ „I… ich bekomme den Reißverschluss von meiner Hose nicht zu.“ „Warte ich helfe dir.“ >Oh Mist. Genau solche Situationen wollte ich doch vermeiden!< „Mist, er klemmt.“ Jack musste auf die Knie gehen, um zu sehen, warum der Reißverschluss klemmte. >Oh Schande, auch das noch.< Nicht nur Jacks, sonder auch Hakus Kopf verfärbte sich knallrot. Jack zerrte mehrmals an dem Reißverschluss, doch er wollte sich nicht schließen. „J… Jack, du… du solltest das vielleicht lassen. Wenn du weiter so dran herumzerrst, dann hab ich ein Problem.“ „Oh, en... entschuldige, das habe ich nicht beabsichtigt.“ „Das weiß ich doch. Ich gehe kurz ins Bad. Dann ziehe ich eben die nächsten Tage eine Jogginghose an.“ Tag 11 Heute musste Haku nochmals zur Untersuchung zu Nola. „So, dann wollen wir uns das doch mal ansehen… Oh, das sieht sehr gut aus. Ich ziehe kurz die Fäden.“ „Ich bin so froh, den Daumen bald wieder benutzen zu können! Es ist furchtbar nicht selbstständig zu sein und andauernd jemanden um Hilfe bitten zu müssen!“ „Das glaube ich dir. So, jetzt hast du es überstanden. Mach noch nicht zu viel mit dem Finger, aber fang langsam an ihn zu bewegen.“ „Danke! Bis dann.“ „Bis dann! Ich hoffe, wir sehen uns erst morgen wieder!“ „Ja, das hoffe ich auch!“ Zu Hause angekommen wurde er bereits von Jack erwartet. „Und wie sieht`s aus?“ „Alles gut, morgen werde ich den Daumen wieder ganz normal benutzen können.“ „Jag mir bitte nie wieder so einen Schrecken ein!“, sagte er mit sanfter Stimme und schloss Haku in seine Arme. Haku drückte sich ganz fest an ihn. „Kann ich heute Nacht bei dir schlafen? Ich bin total aufgeregt und bei dir fühle ich mich so geborgen. Deine Gegenwart beruhigt mich immer.“ „Meinetwegen.“ Diese Nacht hatte Haku große Probleme einzuschlafen. Er kuschelte sich an Jack und lauschte seinem Atem und seinem Herzschlag. Der Klang seines regelmäßig schlagenden Herzens beruhigte ihn und schon bald sank er herab ins Reich der Träume. ----------------------------------------------------------------------------- Wer hätte das gedacht?! Kapitel 9 ist endlich abgeschlossen!!>.< Und Kapitel 10 ist schon in Arbeit. Wenn ihr wollt, dann schaut doch mal auf meinem Weblog vorbei. Dort schreibe ich neueste Ereignisse und viele Dinge, meine FF betreffend, auf!^^ lg~ ----------------------------------------------------------------------------- Kapitel 10: Die Prüfung ----------------------- Tag 12 Die heiße, drückende Luft schlug auf die Gemüter aller. Heute war es soweit, Haku würde sich dem Rudel stellen. Die sechs ranghöchsten Mitglieder hatten sich bereits versammelt und Jack begann zu sprechen: „Wie ich sehe sind wir mehr als vollzählig. Alle ranghöchsten Mitglieder sind heute versammelt. Es geht um die Aufnahme eines außenstehenden Wolfes, in unser Rudel. Wenn ihr alle bereit seid, dann bitte ich jetzt den Antragsteller herein.“ Alle 10 Versammelten nickten und Haku betrat den Raum. Haku war überrascht so viele bekannte Gesichter zu sehen: Jack, Phil, Emily, Jolie, Nola, Mrs. Bannistor und Daniel. Die anderen Gesichter waren ihm neu. „Hallo, ich bin Miron Forster. Wir kennen uns noch nicht, aber ich habe schon viel von dir gehört!“ „Hallo, mein Name ist Haku, freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen.“ >Sehr gut, seine Umgangsformen lassen schon mal nicht zu wünschen übrig. Ich werde ihn weiter im Auge behalten, mal sehen, wie er sich macht.< „Gut, dann lasst uns beginnen. Stellt eure Fragen und bedenkt eure Entscheidung gut. Nola, du fängst an, wenn du keine Fragen hast, dann teile uns deine Entscheidung direkt mit.“ „Ich hatte bereits die Gelegenheit dich ein wenig kennenzulernen. Du bist gesundheitlich fit und hast einen starken Willen, ich denke, dass du eine Bereicherung für unser Rudel wärst, deshalb bekommst du von mir ein Ja. Du kannst bleiben und wirst von mir in unserem Rudel aufgenommen.“ Als nächstes sprach Jolie:„Auch ich kenne dich bereits ein wenig. Du verstehst dich gut mit dem Alpha und bist freundlich allen gegenüber, auch denen die du nicht kennst. Dennoch hegst du ein leichtes Misstrauen gegen Menschen. Doch ich denke, dass unserem Rudel deine freundliche Art und dein leichtes Misstrauen gut tun würden, deshalb gebe auch ich dir ein Ja. Du kannst bleiben und wirst von mir in unserem Rudel aufgenommen.“ Haku verstand jetzt, wie die Prüfung aufgebaut sein wird. Der rangniedrigste Wolf der Anwesenden fängt an und danach der nächsthöchste Wolf. Jeder wird unterschiedliche Aspekte von ihm zu Tage fördern. Entweder durch Fragen oder durch Feststellungen, dann wird derjenige seine Entscheidung gleich mitteilen. Miron sprach nach Jolie: „Ich kenne dich noch nicht sehr gut. Der erste Eindruck, den ich von dir hatte war gut, doch ich möchte meine Entscheidung noch verschieben, da ich erst hören möchte, was die anderen noch über dich zu sagen haben. Ich gebe das Wort weiter an Emily.“ „Ich kenne dich bereits recht gut. Ich bereue meine Entscheidung nicht, dir erlaubt zu haben für eine kleine Weile zu bleiben. Bereits bei unserem ersten Gespräch wusstest du dich einzufügen und hast mich als Ranghöhere anerkannt, dies ist ein Verhalten, dass bei einsamen Wölfen selten zu finden ist. Nicht nur das, erst vor kurzem hast du unserem Alpha einen großen Dienst erwiesen. Du hast einen Anschlag auf ihn verhindert und dabei sogar Verletzungen in kauf genommen. Ich habe gesehen, wie du gekämpft hast. Du wärst eine sehr große Bereicherung für uns, deshalb gebe ich dir mit Freuden ein Ja. Du kannst bleiben und wirst von mir herzlichst im Rudel aufgenommen.“ >Bis jetzt habe ich drei Stimmen für mich und eine Enthaltung, aber es liegen immer noch 6 Personen vor mir!< Als nächstes ergriff Phil das Wort: „Ich kenne dich nicht sehr gut, aber gut genug um dich einschätzen zu können. Du bist bereits eine ganze Weile hier, dafür dass du eigentlich nur kurz bleiben wolltest. Du hast dich bei unserem Alpha eingenistet und auf seine Kosten gelebt. Zu guter Letzt hätte unser Alpha beinahe eine Klage wegen Körperverletzung am Hals gehabt, weil du so unüberlegt gehandelt hast! Deshalb gebe ich dir ein Nein, geh und komm nie wieder!“ >Damit ist es eigentlich besiegelt. Ich muss gehen, es sei denn man gibt mir die Chance ihn umzustimmen. Oh Gott, dass hatte ich schon befürchtet. Das ist eben das Problem, wenn alle zustimmen müssen… Im Rudel gibt es das Wort Demokratie eben nicht. Hoffentlich stimmen nicht noch mehr Mitglieder gegen meine Aufnahme!< Jack begann zu sprechen: „Normalerweise würde ich jetzt mein Urteil fällen, aber heute sind noch weitere Mitglieder anwesend, die ihren Rang nicht tragen, ihn aber besitzen und deshalb hier sprechen und richten werden. Ich gebe das Wort nun also an Daniel weiter.“ „Wir sind uns erst zwei Mal begegnet, doch ich hatte immer ein Auge auf dich. Deine, wie ich finde, wichtigste Charaktereigenschaft ist deine Ehrlichkeit. Du bist nicht nur ehrlich bei dem was du sagst, sondern auch deine Reaktionen kommen von Herzen. Auch ich war erst misstrauisch, doch deine ehrliche Art hat mich einfach überzeugt. Für mich ist eine ehrliche Haut im Rudel immer willkommen, deshalb gebe ich dir ein Ja. Ich übergebe das Wort an Mrs. Bannistor.“ „Ich kenne dich genug um zu wissen, dass du meinen Sohn nicht ausnutzt. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich dir gegenüber sehr misstrauisch war und als du mich angerufen hast, war ich wenig begeistert, doch dein Anliegen zeugt von deiner Gutherzigkeit. Dass du mich überhaupt angerufen hast, zeugt von deinem Mut. Meine Kinder sind mir so wichtig wie nichts auf der Welt und du hast dich, die Zeit die du hier warst, herzlich um eines gekümmert. Ich muss Phil definitiv wiedersprechen, du hast nicht auf Jacks kosten gelebt, sondern ihm geholfen. Deine Kochkünste haben mich schließlich gänzlich überzeugt. Ja, du kannst bleiben und wirst von mir herzlich ins Rudel aufgenommen.“ Eine ihm unbekannte alte Frau begann zu sprechen: „ Ich kenne dich nur durch Gerüchte und flüchtige Blicke, deshalb frage ich dich: Warum willst du bei uns aufgenommen werden?“ Haku schluckte: „Ich habe hier zum ersten Mal in meinem Leben echte Freunde gewonnen. Euer Alpha ist mir sehr ans Herz gewachsen, so wie viele andere. Ich hätte es nicht gedacht, aber es würde mir das Herz brechen, würde ich fortgehen müssen.“ „Das genügt mir als Antwort. Ich sehe Daniels Aussage als bestätigt. Es gibt viele unehrliche Menschen und Wölfe auf dieser Welt, wir brauchen jemanden wie dich. Deshalb, Ja, du kannst bleiben und wirst von mir ins Rudel aufgenommen.“ Die Frage des alten Mannes kam wie aus der Pistole geschossen: „Wie weit würdest du gehen, um ins Rudel aufgenommen zu werden?“ Haku musste eine Weile nachdenken, was er auf diese Frage entgegnen sollte. Schließlich sagte er: „So weit, Phil herauszufordern.“ „Du beweist Kampfgeist, dass gefällt mir. Du kannst bleiben, wenn du mir beweist, wie stark dein Kampfgeist wirklich ist. Mach deine Worte wahr und schlage Phil.“ „So, ich bin der letzte, der über dich richtet. Ich kenne dich sehr gut, denn ich habe jetzt mehrere Wochen mit dir zusammengelebt. Fast alle der genannten Dinge sind wahr, doch es sollten noch ein paar Ergänzungen folgen. Du bist sehr bescheiden und starrköpfig. Du willst nichts geschenkt haben und versuchst alles um niemandem etwas schuldig zu sein. Du bist ehrgeizig und geschickt, umgänglich und fürsorglich. Du wirst von mir ins Rudel aufgenommen und darfst bleiben. Ich könnte mich an dieser Stelle für dich einsetzen, doch du würdest das nicht wollen, denn du hast dich dazu entschieden um deinetwegen aufgenommen zu werden. Wir haben noch eine ausstehende Stimme und eine, die an eine Bedingung geknüpft wurde, deshalb hören wir uns zunächst an, was Miron zu sagen hat.“ „Ich habe jetzt aufmerksam verfolgt, was die anderen zu sagen hatten und wie du darauf reagiert hast. Ich habe mich deshalb dazu entschieden einen Test mit dir zu machen. Dazu musst du mit mir ins Nebengebäude kommen, wenn das in Ordnung ist?“ „Ja, ich komme mit Ihnen.“ „Damit ist es beschlossen. Haku und Miron gehen ins Nebengebäude und machen den Test.“ „Komm“, sagte Miron und Haku folgte ihm. Miron schloss ihn an einen Lügendetektor an und sagte: „Pass auf. Dies ist ein Lügendetektor, ich werde jetzt testen, wie gut du lügen kannst. Es ist gut ehrlich zu sein, aber manchmal muss man lügen um sein Rudel zu beschützen, deshalb will ich sehen, ob du den Lügendetektor austricksen kannst. Also los: "Oh, du bist schon 24 Jahre alt?“ „Ja“ „Meine Güte, du bist Mr. Willsons Sohn?!“ „Ja“ „Wie lange kennen wir uns jetzt schon?“ „Seit meiner Geburt“ „Und zu guter Letzt: Empfindest du etwas für Jack?“ „Nein“ „Wusste ich es doch! Naja, das war gemein, aber du hast den Test mit Bravur bestanden!“ Ein wenig entsetzt darüber, dass er sich verraten hatte, sah er Miron flehentlich an. „Meine Güte kannst du süß dreinschauen! Keine Angst ich werde dich nicht verraten. Aber ich werde dir etwas verraten.“ „Was denn?“ „Nimm die Herausforderung an. Am besten du forderst ihn zum Laufen heraus.“ „In Ordnung, danke.“ „So jetzt lass uns rübergehen, wir sollten die anderen nicht länger warten lassen.“ „Wie hast du dich entschieden Miron?“ „Haku, du darfst bleiben und wirst von mir in unserem Rudel aufgenommen.“ „Sehr gut, jetzt steht nur noch eine Sache aus. Nimmst du die Herausforderung an?“ „Ja, ich fordere Phil heraus, sich mit mir in Sachen Schnelligkeit zu messen, bei einem Wettlauf.“ „Phil, nimmst du die Herausforderung an?“ „Mit Vergnügen!“ Ein raunen ging durch die Menge. Jack schluckte, sprach dann aber weiter: „ Nun gut, so sei es. Heute Abend werden die beiden um die Aufnahme laufen.“ „Was hast du dir dabei gedacht Phil im Laufen herauszufordern?! Er ist einer unser schnellsten Läufer! Fast so schnell wie ich!“, fragte Jack aufgebracht. „Miron hat mir dazu geraten.“ Jack ging bei sich zu Hause auf und ab und murmelte: „Er wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Aber nur was?!“ „Jack, beruhige dich, alles wird gut. Oder hast du kein Vertrauen in mich?“ Ruckartig drehte Jack sich um, ergriff Hakus Schultern und küsste ihn. „Natürlich hab ich das, aber ich halte diese Anspannung nicht mehr aus!“ „Vertrau mir, es wird alles gut. Ich liebe dich und werde dafür kämpfen mit dir zusammenbleiben zu können.“ Alle versammelten sich am Waldrand. Emily begann zu sprechen: „Ich habe eine Laufstrecke im Wald abgesteckt. Alle hundert Meter steht ein Rudelmitglied und beobachtet euch, damit niemand schummeln kann. Folgt einfach dem Weg und den Mitgliedern. Das Ziel ist der Start. Wir werden euch hier erwarten. Seid ihr bereit?“ Beide antworteten Synchron: „Ja.“ „Sehr gut, dann stellt euch an die Startlinie… Auf die Plätze… fertig… los!“ In einem enormen Tempo liefen die beiden los. Phil war ca. 1 Meter vor Haku. Der Boden war sehr uneben und Haku musste sich konzentrieren, um nicht über eine Baumwurzel zu stolpern. Phil dagegen setzte auf Geschwindigkeit. Haku verlor Phil nicht aus den Augen, dennoch hinkte er immer ein Stück zurück. Haku schärfte seine Sinne, um alles in seiner Umgebung besser wahrzunehmen und sich sicherer bewegen zu können. Er erahnte die Baumwurzel schon, als er auf die Kurve zulief. Noch immer jagte Phil in einem beachtlichen Tempo vor ihm davon. Plötzlich hörte Haku einen Aufschrei. Phil war über die Baumwurzel in der Kurve gestolpert und schien nicht wieder aufstehen zu können. >Wenn ich jetzt weiterlaufe, dann würde ich Phil schlagen und würde im Rudel aufgenommen werden, aber zu welchem Preis? Ich wollte doch auf faire Art und Weise gewinnen und nicht, weil jemand sich verletzt und ich ihn dann überholen kann!< Haku verlangsamte sein Tempo und blieb vor Phil stehen. „Komm ich helfe dir.“ „Ich will deine Hilfe nicht!“, sagte Phil erbost, doch ein erneuter Versuch aufzustehen ließ ihn aufschreien. „Ich will fair gewinnen, also komm und lass dir helfen.“ Phil murmelte etwas vor sich hin, doch er machte keine weiteren Anstalten Haku Hilfe abzulehnen. Haku kniete sich nieder und schlang sich einen von Phils Armen um den Nacken und legte seine Hand um seinen Brustkorb um ihn hochzuziehen. Phil stützte sich dabei auf sein unversehrtes Bein. Die Rudelmitglieder an denen sie auf der Laufstrecke vorbeikamen, staunten, als sie sie sahen. „Lass mich hier sitzen und lauf durchs Ziel.“ „Nein, das werde ich nicht. Ich setze jetzt meinen egoistischen Willen durch und schleife dich mit mir durchs Ziel.“ Alle, die am Ziel warteten, machten sich Sorgen, da bis jetzt keiner der beiden zu sehen war. >Eigentlich hätten sie schon vor einer halben Stunde wieder hier sein müssen!<, dachte Emily besorgt. Da kam Haku auch schon mit Phil in Sicht. Er hob sich den größeren, kräftigeren Mann auf den Rücken und lief das letzte Stück bis zum Ziel. „Schnell, er braucht Hilfe. Er hat sich das Bein gebrochen.“ Nola machte sich sofort auf und fuhr mit Phil in ihre kleine Klinik. Keiner wusste, wer von beiden nun gewonnen hatte, da sie ja gemeinsam durchs Ziel gelaufen sind. Der alte Mann trat zu Haku und Jack und sagte: „Der Junge hat wahren Kampfgeist bewiesen. Für mich ist es beschlossen, er bekommt ein Ja. Du darfst bleiben und wirst von mir in unserem Rudel aufgenommen.“ Haku sackte auf dem Rasen zusammen: „Jack, was mache ich denn jetzt? Phil ist dagegen, dass ich bleibe und das heißt, ich darf nicht bleiben!“ Jack hockte sich zu ihm und legte ihm einen Arm um die Schultern. Gerade als er den Mund öffnete um etwas zu sagen, fiel ihm Miron ins Wort. „Das hast du sehr gut gemacht Haku! Sei nicht traurig, schau mal. Ich habe eine Verbindung zu Phil und Nola in der Klinik aufgebaut. Phil geht es jetzt besser, er wurde geröntgt und hat Schmerzmittel bekommen, sie warten jetzt nur noch auf das Röntgenbild.“ „Miron hat mir das Bild geschickt, auf dem wir beide über die Zielgerade `laufen`. Du hast gewonnen, aber nur um eine Nasenläge!“, damit brach die Verbindung ab. „Hört mal alle her! Haku hat Phil geschlagen und darf somit den Aufnahmeritus machen!“, rief Jack begeistert. Er nickte Miron zu. >Miron ist als Profiler einfach ein Ass! Er wusste, dass Haku Phil so dazu überreden konnte, bleiben zu dürfen. Natürlich spielte auch ein wenig Glück mit rein. Aber was Haku nicht weiß ist, dass Phils Bein auf dem Foto deutlich über die Zielgrade ragt. Somit hätte eigentlich Phil gewonnen, doch dieser hat mit seinem Verzicht auf den Sieg, Haku als Mitglied anerkannt.< „Geh zu Emily, sie wird dir alles erklären. Ich warte zu Hause auf dich.“ Alle Anwesenden verließen die Versammlung und gingen nach Hause. Haku aber ging mit Emily wieder in den Wald hinein. „Pass auf, der Ritus ist eigentlich eine Jagd. Mit der ersten erfolgreichen Jagd werden die Jungtiere in unser Rudel aufgenommen. Üblicherweise grenzen wir dabei den Wald ein, sodass allein der Wald ihr Jagdgebiet ist. Da du nun aber ein ausgewachsener Wolf bist gilt das für dich nicht mehr. Auch du musst erfolgreich Jagen, aber dein Jagdgebiet wird nicht nur der Wald sein, sondern auch das Gebiet um unser Revier. Keiner wird dir helfen, ich werde zu Hause auf dich warten. Wenn du einen Fang gemacht hast, dann komm damit zu mir. Hast du noch irgendwelche Fragen?“ „Wie lange habe ich Zeit?“ „Solange du willst, aber du darfst erst zurückkehren, wenn du Beute gemacht hast. Also dann, viel Glück!“ „Danke! Bis später.“, sagte Haku und lief los. Er verwandelte sich in einen Wolf, denn in menschlicher Gestalt wäre es ihm unmöglich mit bloßen Händen Beute zu machen und ließ seine Kleidung bei Emily. >Wo bleibt er nur? Er kann doch unmöglich so lange brauchen um Beute zu machen! Ihm ist doch hoffentlich klar, dass es auch reicht, wenn er einen Hasen erlegt?! Oh Mist, dass hätte ich ihm vielleicht sagen sollen. Nicht dass er erst morgen wieder kommt! Bitte bau keinen Mist und komm schnell wieder!< Nach einer halben Stunde schrak Emily auf, es war nur eine feine Duftnote, doch sie konnte es riechen, Blut. Sie spitzte ihre Ohren. Ganz leise und noch recht weit entfernt hörte sie schwere Schritte und Schleifgeräusche. >Was ist das? Der Geruch des Blutes überdeckt alle anderen Gerüche! Ich sollte nachsehen, was da los ist!< Emily stand auf und schlich mit leisen Schritten den Geräuschen entgegen. Je näher sie kam, desto beißender wurde der Blutgeruch, er wurde so stark, dass sie das Ausfahren ihrer Reißzähne nicht verhindern konnte. Ihre Instinkte waren geweckt, der Geruch der Jagd lag in der Luft. Langsam war sie der Quelle so nah, dass sie schemenhafte Umrisse erkennen konnte. Etwas großes, braunes kam auf sie zu. Sie schlich dichter heran, zu den schweren Schritten und dem Schleifen gesellte sich nun auch noch ein Schnauben. Sie konnte eine menschliche Gestalt ausmachen, die etwas trug und gleichzeitig hinter sich her schleifte. Sie versteckte sich hinter einem Baum, in ihrem jetzigen Zustand durfte sie kein Mensch sehen. Die Geräusche kamen näher, doch plötzlich wurde es still. Sie hörte ihren eigenen Herzschlag in den Ohren dröhnen. „Emily, ich weiß dass du dich hinter dem Baum versteckst, komm da raus.“ >Kann das sein? Ist es wirklich möglich, dass…< Sie trat aus ihrem Versteck und ging langsam auf die Person zu. Diese ließ das riesige, braune Etwas fallen. „Oh mein Gott, Haku! Ist alles in Ordnung?“ „Ja es ist nur ein Kratzer, aber hilfst du mir vielleicht mal das Vieh zu deiner Hütte zu schleppen? Oder muss ich das auch alleine machen?“ „Nein, nein, aber wo hast du denn einen Büffel her? Die sind hier in der Gegend doch so gut wie ausgestorben?!“ „Naja, wenn man dem Glauben schenkt, was die Menschen sagen. Ich habe in meinem Leben schon einige gesehen, aber sie verstecken sich vor den Menschen genauso wie wir.“ Zusammen trugen sie den erlegten Büffel zu Emily`s kleinem Haus. „Der ist verdammt schwer! Wie hast du es geschafft ein solches Tier bis hierher zu schleifen?“ „Naja, als Wolf ist es mir nicht gelungen, deshalb habe ich mich in einen Menschen verwandelt. Es ist dann deutlich leichter so ein Vieh zu tragen.“ „Aber wieso hast du denn so ein großes Tier erlegt?“ „Weißt du, wenn du von Beute sprichst, dann denke ich nicht grade an einen Hasen, besonders dann nicht, wenn es sich um einen Aufnahmeritus handelt! So können wir das Fleisch unter uns aufteilen.“ „Ich muss jetzt nur noch zusehen, dass niemand das Tier findet! Wo soll ich denn bitteschön ein solches Vieh verstecken?!“ „Hast du vielleicht meine Sachen da? Es ist doch etwas frisch hier draußen, ohne Kleidung.“ „Oh, oh ja natürlich. Deine Sachen liegen auf der Terrasse.“, sagte sie, ohne den Blick auch nur einen Moment von dem Tier abzuwenden. „Ist es okay, wenn ich jetzt nach Hause gehe? Ich würde mich gerne duschen, immerhin klebt das ganze Blut an mir.“ „Ja, mach das. Ich werde mir schon was einfallen lassen. Schön, dass du bei uns bleibst!“ „Ja finde ich auch.“, sagte Haku und ging nach Hause. Als Haku sich dem Haus näherte, sah er wie die Gardinen sich bewegten und Jack aus dem Haus gelaufen kam: „Oh mein Gott! Ist alles in Ordnung?!“ „Ja Jack, es ist alles in Ordnung, jetzt lass uns reingehen, bevor unsere Nachbarin mich sieht und die Polizei alarmiert.“ „Haku, du… du bist über und über mit Blut beschmiert! Was hast du nur gemacht?!“ „Ich war jagen Jack und nun gehe ich unter die Dusche.“, sagte Haku und ging Schnurstraks zum Badezimmer, zog sich aus und stellte sich unter das warme Wasser, dass endlich das klebrige Blut von ihm waschen würde. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und wieder zugemacht. „Haku, es tut mir leid. Ich wollte nicht so reagieren, aber ich war einfach überrascht.“ Haku war froh, dass die Dusche einen Sichtschutz hatte, nicht nur, dass er nicht wollte, dass Jack ihn so sah, nein, es war ihm überaus unangenehm sich vorzustellen plötzlich nackt vor Jack zu stehen. „Haku?“ „Was denn?“ „Kann ich mit unter die Dusche?“ Überrascht zog Haku den Sichtschutz ein wenig beiseite und blickte in die großen, bettelnden Hundeaugen Jacks. „N… na gut komm rein.“ Das rascheln seiner Klamotten war zu hören, als Jack sich auszog. Haku glaubte, dass ihm gleich das Herz herausspringen würde. Jack stieg zu ihm unter die Dusche und nahm ihm den Schwamm, den er grade festhielt aus der Hand. „Ich wasche dir deinen Rücken, sonst bekommst du das so nicht ab.“ Es herrschte ein unangenehmes Schwiegen, dass von einer gewissen Spannung erfüllt war. Haku blickte beschämt zu Boden, während er die liebevollen Berührungen des Mannes, der hinter ihm stand, genoss. Er entspannte sich, denn er begann sich wohler zu fühlen, als der beißende Geruch des Blutes nach und nach von ihm abließ. Jack wischte mit dem Schwamm über seinen Nacken und seine Schultern. Haku spürte, wie sich die feinen Härchen in seinem Nacken aufstellten. Plötzlich spürte er etwas Warmes an seinem Nacken. Beim Anblick seines Nackens, den Jack grade erst von dem Blut befreit hatte, konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Er presste seine Lippen an Hakus Nacken. Als Haku einen leichten Schmerz verspürte stellten sich nicht nur sämtliche Härchen auf. Sanft knabberte Jack an Hakus Hals und glitt mit seiner Zunge bis zu seinem Ohr hinauf. Sanft biss er ihm ins Ohr, Haku fiel das Atmen langsam schwer, doch noch immer haftete sein Blick an den Bodenfliesen der Dusche. Als Jack ihm sanft in die linke Brustwarze kniff, entfuhr ihm ein Stöhnen und er musste sich mit der Hand an der Wand abstützen. Haku nahm seinen Mut zusammen und dreht sich zu Jack um, als er ihm in die Augen sah, erkannte er die gleiche Erregung in ihm, die auch ihn selbst überkommen hatte. Leidenschaftlich spielten ihre Zungen miteinander. Haku löste den Kuss und sagte: „Sollten wir nicht vielleicht bis morgen warten?“ „Ja sollten wir, aber wollen wir das?“ „Eigentlich wollen wir das nicht, aber es ist vielleicht nicht so gut, wenn ich gleich am Tag nach meiner Aufnahme nach dir rieche.“ „Ja, du hast recht, aber… uhn.“, Haku biss Jack leicht in die rechte Brustwarze. „Nichts aber. Wir gehen jetzt aus der Dusche und dann legen wir uns ins Bett und kuscheln noch ein wenig bevor wir einschlafen. Deinen Rundgang brauchst du heute nicht zu machen, den habe ich schon gemacht.“ „Na gut, ich gebe mich geschlagen.“, sagte Jack mit einem Lächeln auf dem Gesicht. >Wieso sage ich so etwas? Es war doch sowieso nicht mein Plan heute über ihn herzufallen. Ich muss mich wirklich zusammenreißen! Bei ihm gehen mir schon fast die Triebe durch! Also Jack, du hast ein Ziel, konzentrier dich darauf, dann hast du immer noch genügend Zeit deinen Trieben freien Lauf zu lassen!< Als Jack sich von hinten an Haku ankuschelte, spürte dieser seine Erregung, doch es machte ihm nichts aus, denn er liebte ihn. Am nächsten Tag. „Haku, komm mit Jack bei mir vorbei. Ich habe bereits den Rest des Rudels angerufen. Wir müssen deine Beute jetzt teilen, bevor die Mittagshitze das Fleisch ungenießbar macht, außerdem kann ich das riesen Vieh nicht verstecken!“ „Ja, wir machen uns gleich auf den Weg. Bis gleich.“, Haku legte auf und sagte zu Jack: „Komm, wir sollen zu Emily gehen, jetzt.“ Er schnappte sich Jack und zusammen gingen sie durch den kühlen Wald zu Emily`s Haus, wo sich bereits der Großteil des Rudels versammelt hatte. Alle redeten über Hakus erstaunlichen Jagderfolg. Auch Jack staunte nicht schlecht, als er den Büffel sah. >Das erklärt natürlich einiges. Zum Beispiel das viele Blut und warum er gestern so schnell eingeschlafen ist. Der Arme hat sich ja total verausgabt!< Jack wandte sich an das Rudel: „Zum ersten Mal seit Jahren werden wir heute den Jagderfolg eines neuen Mitgliedes aufteilen. Durch seinen Erfolg hat er sich unserem Rudel mehr als würdig erwiesen.“ „Junge, das hast du gut gemacht!“, rief der alte Mann, der seinen Kampfgeist getestet hatte. „Lasst uns das Fleisch aufteilen und jeder macht zu Hause etwas Schönes draus, danach könnten wir uns doch im Park treffen und zusammen Hakus Aufnahme feiern! Was haltet ihr davon?!“, schlug Miron vor. Zustimmendes Gemurmel ging durch die Reihen. Damit war es beschlossen. Emily zog dem Tier das Fell ab und verteilte das Fleisch ans Rudel. Am Nachmittag versammelten sich alle im Park und feierten Hakus Aufnahme, bis in die Nacht hinein. Als die Nacht den Tag ablöste, nahm Jack Haku zur Seite: „Ich muss mit dir sprechen.“ „Ja, was gibt’s?“ „Es gibt da noch eine Sache, die nicht geklärt ist.“ „Und die wäre?“ „Dein Rang. Du hast zwar Phil geschlagen, doch willst du ihm auch seinen Rang streitig machen? Du hättest die Möglichkeit seinen Rang einzunehmen.“ „Nein, das möchte ich nicht. Deswegen bin ich nicht gegen ihn angetreten.“, sagte er kopfschüttelnd. „…oder…“ „Oder was?“ „Würdest du es akzeptieren, wenn ich dich zu meinem Beta mache?“ „I… ich habe mir noch gar keine Gedanken darüber gemacht, ich weiß nicht, ob ich fähig wäre einen solchen Posten zu bekleiden!“ „Liebst du mich?“ „Ja, natürlich, aber…“ „Willst du dein Leben mit mir teilen, bis das der Tod uns scheidet?“ „Ja, aber… was?“, erst jetzt wurde ihm das Ausmaß dieser Frage bewusst und er erinnerte sich daran, was Emily ihm erzählt hatte: „Oh Jack, i… ich weiß nicht was ich dazu sagen soll?“ „Sag ja… Ich weiß, wir kennen uns noch nicht sehr lange, aber vom ersten Augenblick an war da etwas, dass uns verband oder empfinde nur ich so?“ „Nein, mir geht es genauso, aber was wird das Rudel dazu sagen, wenn du einen Mann als Gefährten wählst?“ „Sie werden es akzeptieren. Es ist meine Entscheidung und der Alpha wird ja nicht durch Erbfolge bestimmt.“ „...Dann willige ich ein. Ja, ich würde liebend gern dein Beta werden!“, sagte Haku glücklich und schlang die Arme um Jack. „Hört mal alle her. Ich habe eine Ansage zu machen. Phil Reynolds wird seinen Rang behalten, Haku erhebt keinen Anspruch darauf.“ Johlender Beifall und Pfiffe ertönten. „Ich habe noch etwas bekannt zu geben.“, es wurde still und alle spitzten die Ohren, „Haku hat eingewilligt mein beziehungsweise unser Beta zu werden.“ Ein Raunen ging durch die Menge, gefolgt von Glückwünschen und tosendem Beifall. Mrs. Bannistor trat auf die beiden zu: „Ich muss zugeben, dass du mich damit sehr überrascht hast, aber du hast eine gute Wahl getroffen! Herzlich Willkommen in der Familie Haku!“, sagte sie voller Euphorie und umarmte Haku schwungvoll. An diesem Abend wurden sie noch von vielen Mitgliedern beglückwünscht, deshalb zog sich der Abend sehr in die Länge. Bei Sonnenaufgang sah man zwei wunderschöne Wölfe gemeinsam durchs Revier streifen, die nun beide ihre Hände/Pfoten schützend übers Rudel halten werden. -------------------------------------------------------------------------------- So meine lieben, dies wäre nun das Ende von Young Hearts... ... es sei denn, ihr wollt, dass ich weiterschreibe, dann werde ich das natürlich mit freuden tun. Ansonsten werde ich mich wohl einem neuen Projekt widmen. Also bitte seid nicht erbost über das Ende, wenn ihr wollt wird die Story um Haku und Jack fortgesetzt! >.< Auf meinem Weblog werdet ihr dann innerhalb der nächsten Tage erfahren, wie ich mich entschieden habe. -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 11: Wolfsweek --------------------- Bonuskapitel >Es ist immer noch nichts Ernsteres zwischen uns passiert, dabei hatten wir doch solche Schwierigkeiten uns zurückzuhalten! Zu allem Überfluss tagt jetzt auch noch der Polizei-Aufsichtsrat und was heißt das für mich? Jack ist den ganzen Tag nicht zu Hause und kommt erst spät wieder, das meinte er zumindest. Ich werde einfach auf ihn warten, vielleicht ist er ja doch nicht allzu kaputt. Es ist ja auch nur eine Woche, ich hoffe er kommt bald!< Am nächsten Morgen erwachte Haku in Jacks Bett, neben ihm lag dieser tief schlafend. Er wachte nicht einmal auf, als Haku aufstand. Das Meeting gestern musste ziemlich lange gedauert haben und ihn wohl mehr geschafft haben als vermutet. >Ich habe nicht einmal mehr mitbekommen, wie und wann er nach Hause gekommen ist.< Der heutige Tag verlief fast wie der gestrige, bis auf die Tatsache, dass Jack ein klein wenig früher nach Hause kam. „Ich bin so erledigt! Wie kann man nur so viel über eine kleine Anmerkung diskutieren?!“ „Willst du sonst schon einmal ins Bett gehen? Ich mache dann den Rundgang alleine, wenn du willst.“ „Nein, ich komme mit. Ich muss mich bewegen, von dem vielen Sitzen wird man total steif!“ Haku erhoffte sich seine Chance, doch die frische Luft tat ihr letztes, damit Jack todmüde ins Bett fiel. >Langsam verliere ich die Hoffnung, dass wir diese Woche auch nur ein kleines Stückchen weiterkommen! Er kann ja nichts dafür und er tut mir leid, weil sein Job im Moment so hart ist, aber was ist mit mir? Ich habe kein Problem damit mal zurückzustecken, aber im Moment will ich das nicht!< Am nächsten Tag setzte Haku sich ins Wohnzimmer und kam ins Grübeln. Wie konnte er es schaffen, dass Jack, wenn er nach Hause kam, nur noch an ihn dachte und seine Müdigkeit vergaß? Er grübelte und grübelte, doch es wollte ihm nichts einfallen. Seine Gedanken begannen abzuschweifen und in eine ganz andere Richtung zu gehen. >Wie würde wohl ein Mischling zwischen Mensch und Werwolf aussehen? Hmm… wenn ich mich konzentriere, dann kann ich mich sowohl in einen Wolf, als auch in einen Menschen verwandeln. Ist es dann nicht auch vielleicht möglich, dass wenn ich mich sehr konzentriere, dass ich dann einzelne Körperteile verwandeln kann? Hmm… vielleicht sollte ich es einfach mal ausprobieren? Ich meine, was habe ich zu verlieren? In meinen Gedanken um Jack komme ich im Moment eh nicht weiter.< Haku betrachtete sich im Spiegel. Das erste was ihm einfiel, war seine Eckzähne zu Reißzähnen zu verlängern. Er sah in den Spiegel und konzentrierte sich auf das Wachsen der Zähne, doch es wollte und wollte nicht gelingen. Grade als er aufgeben wollte, sah er, wie seine Reißzähne ausfuhren. Er lachte auf. >Ich sehe fast aus wie ein Vampir! Das ist wirklich lustig, was könnte ich noch verändern? Oh… mir kommt da grade eine Idee, mal sehen ob ich das hinbekomme.< Zwei Tage später. Haku hatte sich die Zeit, in der Jack auf der Arbeit war, mit dem Üben seiner Verwandlungskünste vertrieben. Jack kam heute etwas früher nach Hause als geplant, da sie die Tagung heute endlich zu einem Ende gebracht hatten. Haku schien so beschäftigt zu sein, dass er gar nicht bemerkte, wie die Haustür aufging und wieder ins Schloss viel. Jack fand ihn in der Küche vor, er war grade dabei das Essen vorzubereiten. Bei seinem Anblick fuhren reflexartig seine Reißzähne aus, er traute seinen Augen nicht. Nicht nur, dass sein Liebster leicht bekleidet war und eine Schürze trug, nein, während Haku vor sich hin summte, kochte und Jack noch immer nicht bemerkte, wippte seine Rute auf und ab. Ja, ihr habt richtig gehört: Seine Rute. Als Jack seine Aktentasche fallen ließ, zuckte eines der Wolfsohren in seine Richtung, doch er gab Haku nicht die Chance zu reagieren. Mit schnellen Schritten ging er auf ihn zu und umarmte ihn von hinten. Seine Zunge fuhr über seinen Nacken, hin zu seinem menschlichen Ohr. Er konnte ein leises Knurren nicht unterdrücken. Haku`s Nackenhaare stellten sich unter dem Einfluss seines wohligen Knurrens auf. Jacks Instinkte waren geweckt. Vorsichtig knabberte er an seinem Ohrläppchen und drückte ihn fester an sich. Zum ersten Mal in seinem Leben konnte er seine Reißzähne nicht einfahren, Hakus Anblick überflutete seine Reize. Als er Haku leicht in die Schulter biss, stöhnte dieser auf. Jack drehte Hakus Gesicht zu sich und als er ihn küsste, fuhr seine Zunge über Hakus, nun ebenfalls herausragende Reißzähne. Haku ließ sich auf das Spiel ein, allerdings nicht ohne selbst aktiv zu werden. Ihre Küsse wurden immer inniger und leidenschaftlicher. „Ha… Jack ich… ich muss den Herd ausstellen!“ Während Haku sich geschickt aus Jacks Griff gewunden hatte und den Herd ausstellte, dachte er: >Meine Rechnung scheint ja mehr als aufgegangen zu sein! Allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, dass er mich sofort anfällt!< Haku machte sich auf und ging nach Oben. Jack verfolgte, während er hinter ihm her ging, die Bewegungen seiner Rute. Sobald Jack das Schlafzimmer betreten hatte, schloss er die Tür. Das Atmen fiel ihm deutlich schwer und seine Hitze staute sich in seiner Körpermitte. >Heute hat er es auf die Spitze getrieben! Wer soll sich denn da bitte noch beherrschen? Ich muss nur zusehen, dass mein Kopf einigermaßen klar wird, nicht dass ich über ihn herfalle wie ein Tier. Genau das versuche ich doch die ganze Zeit zu vermeiden, aber er ist der erste Partner, bei dem ich so heftig reagiere. Mal ganz davon abgesehen, dass kein vorheriger Partner je in menschlicher Gestalt eine Rute und Wolfsohren hatte!< Geduldig beobachtete Haku, wie Jack versuchte sich zu sammeln, doch das war genau das, was er verhindern wollte, deshalb ging er auf Jack, der an der Tür lehnte, zu und strich ihm über die Brust. Jack blickte auf und Haku legte seine Lippen auf die seinen und forderte ihn mit seiner Zunge heraus. Er streifte ihm das Sakko von den Schultern und entfernte die schon gelockerte Krawatte gänzlich. Jack legte eine Hand in Hakus Nacken und zog ihn noch dichter zu sich. Während ihre Küsse immer leidenschaftlicher wurden, knöpfte Haku Jacks Hemd auf. Jack schob ihn von sich weg aufs Bett zu. Rücklings landete er auf dem Bett und Jack beugte sich über ihn. Er fuhr mit seiner Hand zu Hakus Rücken und öffnete die Schleife seiner Schürze, dabei streifte er seine Rute und ein erstaunter Laut entfuhr Haku. Nachdem er die Schürze abgestreift hatte, glitt seine Hand unter Hakus Shirt. Sanft liebkoste er seine Brustwarzen und küsste sich Hakus Bauch hinab. Er öffnete seine Hose und drehte Haku um, sodass seine Rute nun in die Höhe zeigte. Haku verlor seine kurze Hose und Unterhose schneller, als er gucken konnte. Jack lehnte sich nun über ihn und streichelte seine Rute und biss ihm leicht in die Wolfsohren. Beide atmeten schwer und ihr Puls war auf hundertachtzig. „Hah… bitte, Jack. Halt… halt dich nicht mehr zurück!“, bei diesen Worten machte er sich an seiner Hose zu schaffen. Jack hatte große Probleme sich zusammenzureißen, doch bei diesen Worten konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Er benutzte einen Finger und Haku stieß ein ersticktes Stöhnen aus. „Soll ich weitermachen? Wenn es dir zu viel wird, dann sag Bescheid! Ich will dir nicht wehtun.“ „Ngh… es geht. Mach weiter, bitte.“ Wie befohlen machte er weiter, bis Haku soweit war, dass sie ihre Liebe nun auch körperlich besiegeln konnten. Während sich ihr Liebesspiel immer weiter zuspitzte, konnte Haku ein leises knurren nicht unterdrücken und er krallte sich in Jacks Rücken. Beide kamen zum Höhepunkt und schmiegten sich eng aneinander. „Mach… mach das ja nicht, wenn ich zur Arbeit muss!“, sagte Jack außer Atem. „Nein... ver… versprochen. Ich… ich liebe dich.“, sagte Haku außer Atem, aber glücklich. „Ich liebe dich auch!“, sagte er und küsste Haku liebevoll auf die Stirn. Beide spürten, wie ihre Reißzähne sich langsam ein klein wenig einzogen. Hakus Wolfsohren und seine Rute verschwanden ebenfalls. „Jack?“ „Ja?“ „Danke.“ „Wofür?“ „Ich habe schon die ganze Zeit das Bedürfnis mich bei dir zu Bedanken. Danke, dass du so viel für mich getan hast. Danke, dass du für mich da bist, mir einen neuen Lebensinhalt und ein Zuhause gegeben hast und vor allem: Danke, dass du mich so liebst.“ Jack zog Haku zu sich heran und hielt ihn so fest, bis sie eingeschlafen waren. -------------------------------------------------------------------------------- Sooo damit ist das Bonuskapitel Wolfsweek beendet. Ich hoffe es hat euch gefallen!! Und ich hoffe, dass jeder es lesen kann, sonst muss ich mich nocheinmal ransetzten >////< Ich hoffe, dass ihr auch das neue Cover sehen könnt! Wenn nicht, dann müsst ihr nur auf das alte klicken und könnt euch dann das neue Ansehen (Komisch, aber egal :P)!^^ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 12: Einfaches Glück --------------------------- Jack und Haku machten wie gewöhnlich ihren Rundgang durch ihr Revier, als Haku plötzlich ein leises Wimmern vernahm. Er wandte sich dem Laut zu. >Was ist das? Wo kommt plötzlich dieses Wimmern her? Ich sollte nachsehen gehen, Jack scheint nichts bemerkt zu haben.< Haku wandte sich um und ging dem Wimmern entgegen, Jack blieb fragend stehen und schaute ihm nach. „Bleib da, ich komme gleich wieder, ich will nur etwas nachschauen.“, flüsterte er und Jack nickte ihm zu. Leise schlich er sich durch den Wald und das leise Wimmern wurde zu einem Fiepen. Das Geräusch kam aus einem umgestürzten, hohlen Baumstamm. Er schlich an den Stamm heran und schaute hinein, seine grün-grauen Augen weiteten sich. Jack schaute in die Nacht hinein, in der Hoffnung Haku zu erblicken. Schon bald sah er sein gold-silbriges Fell zwischen den Bäumen aufblitzen, er schien etwas im Maul zu haben. Jack kniff die Augen zusammen, um zu erkennen, was das Bündel war. Als das Etwas in Haku`s Maul den Kopf hob, riss Jack überrascht die Augen auf. „Wo kommt der Welpe her?!“ „Reg dich nicht auf Jack, er war alleine und von seiner Familie keine Spur.“, nuschelte er um den Welpen nicht fallen zu lassen. Haku brachte ihn mit nach Hause. Jack beobachtete den Welpen argwöhnisch. Haku verwandelte sich zurück und setzte sich den Welpen auf den Schoß. „Riech doch mal an ihm, dann weißt du was ich meine.“ Auch Jack verwandelte sich, trat näher und roch an ihm. „Er… er riecht nicht, nur ein wenig nach dir.“ „Genau das meine ich! Wäre er ein Welpe unseres Rudels, dann würde auch unser Geruch an ihm haften. Doch er riecht nach nichts!“ „Aber wo kommt er her?“ „Ich weiß es nicht, ich habe sein Fiepen gehört, er lag alleine in einem hohlen Baumstamm.“ „Wieso konntest du ihn hören und ich nicht?“ „Ich kann es dir nicht sagen Jack.“ „Er kann noch nicht sehr alt sein. Wie sollen wir ihn füttern? Wir haben nichts zu Hause und es ist Sonntag.“ „Heißt das, dass der Welpe bei uns bleibt?“ Jack seufzte: „Ja, genau das heißt es. Wir können ja wohl schlecht einen Welpen verhungern lassen! Dadurch, dass an ihm kein Geruch haftet, könnte auch seine Mutter ihn nicht wiederfinden.“ „Wir müssen der Kleinen noch einen Namen geben.“ „Oh, es ist ein Mädchen?... Nein… das spielt keine Rolle. Haku, wir müssen erst die nächsten paar Tage abwarten, ob sie überlebt. Dann erst können wir ihr einen Namen geben.“ „Sie wird überleben Jack. Dafür werde ich sorgen!“ Haku nahm die Kleine auf den Arm und ging mit ihr und Jack nach Oben. Sie legten sich ins Bett und platzierten den Welpen zwischen sich, damit er sich aufwärmen konnte. Am nächsten Morgen erwachte Haku durch ein Wimmern an seinem Ohr. Die Kleine lag neben ihm und bettelte, doch er konnte sie nicht füttern. Er zog sich eilig an und lief los. In ihrer Nähe hatte ein kleiner Laden aufgemacht, bei dem man Grundnahrungsmittel wie Eier, Mehl und Milch kaufen konnte. Morgens bekam man dort auch Brötchen, weshalb man Haku dort schon sehr gut kannte, er war meist einer der ersten Kunden. „Morgen Haku! Heute bist du aber sehr schnell unterwegs.“ „Ja. Morgen Brian. Ich habe es auch wirklich eilig! Ich nehme das Übliche und ein großes Paket Milchpulver.“ Überrascht sah Brian ihn an: „Ich frag lieber nicht, wofür du das brauchst.“ „Nein, gib es mir einfach, ich muss schnell wieder los!“ „Ich schreibe es auf die Rechnung, dann kannst du es später bezahlen. Du scheinst es ja sehr eilig zu haben.“ „Allerdings. Danke Brian!“ Haku beeilte sich nach Hause zu kommen, denn jetzt hatte er zwei Mäuler zu stopfen. Während er nach Oben lief und die Kleine holte, erwärmten sich unten das Wasser und der Kaffee. Als er wieder Unten war, rührte er die Milch an, tunkte eine Ecke eines sauberen Küchentuches hinein und hielt es dem Welpen unter die Nase, in der Hoffnung, dass sie anfangen würde zu saugen. Sie roch daran, doch sie verweigerte das Trinken. Er tunkte seinen kleinen Finger in die Milch und hielt ihn ihr hin. Wieder schnupperte sie daran und begann zu saugen. Immer wieder tunkte er seinen Finger ein und sie saugte die Milch ab. >Ich muss später nochmal los und eine Nuckelflasche besorgen, sonst wird sie nicht satt!< Eine Hand auf seiner Schulter riss ihn aus seinen Gedanken: „Soll ich in meiner Pause kurz vorbeikommen und ein Fläschchen besorgen? Sonst bist du noch morgen dabei sie zu füttern.“ „Ich würde sonst auch losgehen, du brauchst nicht extra vorbeikommen.“ „Doch, lass mich das machen, du kannst nicht einfach weg und die Kleine alleine lassen.“ „Stimmt, du hast recht. Ich habe das Frühstück leider noch nicht fertig.“ „Kein Problem, ich mach das schon, fütter du sie nur weiter.“, sagte Jack liebevoll und küsste Haku. „Danke.“ Als Jack in seiner Mittagspause nach Hause kam, erwartete er, dass Haku nicht viel geschafft hätte, doch das Gegenteil war der Fall. Er hatte bereits die komplette Hausarbeit erledigt. „Oh, Jack. Da bist du ja endlich! Die Kleine fängt schon wieder an zu wimmern!“ Jack musste bei Hakus Anblick schmunzeln. Er hatte sich einen weiten Kapuzenpullover von ihm angezogen, der vorne eine durchgehende Bauchtasche hatte. Aus der Bauchtasche schaute ein Ohr des Welpen heraus. „Bist du jetzt unter die Kängurus gegangen?“ „Sehr witzig. Der Kleinen war kalt, aber ich wollte meine Hausarbeit erledigen und dies war nun mal die ideale Lösung.“ „Schon gut, sieht niedlich aus. Hier das Fläschchen.“ „Oh, super! Ich rühr gleich mal die Milch an, setz dich so lange, das Essen ist schon fertig.“ >Er scheint ganz in seinem Element zu sein! Erstaunlich, wie Multitasking-Fähig er ist! Man könnte meinen, er sei eine Frau und der Welpe sein Kind. Andererseits ist es natürlich schön ihn so zu sehen. Hoffentlich kann ich ihm so viel von einer Familie geben, dass er glücklich ist! Eigene Kinder haben wir ja nicht, was eigentlich schade ist.< Während die Kleine begierig aus dem Fläschchen saugte, aßen die beiden zu Mittag. „Ich werde mich mal umhören, ob jemand einen Wolfswelpen vermisst.“ „Was… was ist, wenn sie von niemandem vermisst wird?“ „Dann wird sie wohl bei uns bleiben müssen.“ „Meinst du, dass sie ein Werwolf ist?“ „Das ist schwer zu sagen, es kann auch sein, dass sie ein ganz normaler Welpe ist. Es ist schon merkwürdig, nicht einmal ein fremder Geruch, der von der Mutter hätte stammen können lag in der Luft! Du solltest morgen mal mit ihr zu Nola gehen, damit sie die Kleine untersuchen kann.“ „Ja, das werde ich, so wie sie im Moment frisst nehme ich an, dass sie es schaffen wird! Wir sollten uns also bald einen Namen für sie überlegen.“ „Ja, wir überlegen uns morgen gemeinsam einen, nachdem du bei Nola warst ok?“ Am Abend stellte Haku sich ein Fläschchen mit Milch ans Bett für den Fall, dass der Welpe Durst haben würde. In der Nacht begann sie wieder zu wimmern und stupste Haku an, doch dieser erwachte nicht. Stattdessen griff Jack über ihn, ergriff das Fläschchen und fütterte die Kleine, sie schmiegte sich in dieser Nacht ganz eng an Jack. -------------------------------------------------------------------------------- Sooo~ dies ist der 1. Teil des zweiten Extrakapitels! Ich hoffe euch gefällt mein kleines Extra und ihr wollt wissen, wie es weiter geht! >.< -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 13: Suprise ------------------- Am nächsten Morgen stand Jack früher auf, holte Brötchen und deckte den Tisch, als er hoch ging, um nach Haku zu sehen, lag dieser nicht in ihrem Bett. Stattdessen lag der kleine Welpe alleine da, er nahm sie auf den Arm. Als er das Zimmer verließ kam Haku grade aus dem Bad. „Ist alles in Ordnung? Du siehst nicht gut aus, geht es dir nicht gut?“ „Doch, doch… alles in Ordnung.“ Bei Nola in der Praxis. „Oh, Haku, schön dich zu sehen! Was gibt es neues?“ Haku holte die Kleine aus Jacks Pulli hervor. „Darf man gratulieren?“ „Wie meinst du das?", fragte er stirnrunzelnd, bevor er fortfuhr: "Ich habe die Kleine verlassen im Wald gefunden.“ „Oh, nichts, vergiss es. Ich werde sie mir mal ansehen.“ Während der Untersuchung ließ Haku sie nicht einen Augenblick aus den Augen. Als der Welpe nach der Untersuchung zu wimmern begann, knurrte Haku sie leicht an, doch kurz darauf verstummte er und schlug sich die Hand vor den Mund. „Haku, was ist los mit dir? Geht es dir nicht gut?“ Nola ließ sich nicht davon abbringen ihn zu untersuchen, immerhin war es ihre oberste Pflicht als Ärztin, dass es ihren Patienten gut ging. Sie prüfte ihn auf Herz und Nieren. Als sie ihn abhorchte, weiteten sich ihre Augen. „Rück raus mit der Sprache, was fehlt dir, Haku?“ „Ich fühl mich einfach seit ein paar Wochen schlapp und in den letzten paar Tagen ist mir übel, das ist alles, vielleicht habe ich einen Magen-Darm-Virus oder so. Hauptsache ich stecke den Welpen nicht an.“ „Habt ihr rausgefunden, wessen Welpe das ist?“ „Nein, an ihr haftete auch kein Geruch. Es ist, als wäre sie aus dem Nichts aufgetaucht! Hätte ich ihr Wimmern nicht gehört, dann läge sie vermutlich immer noch dort.“ „Was soll das heißen, hättest du sie nicht gehört?“ „Jack hat sie gar nicht gehört oder auch nur wahrgenommen, aber warum wissen wir nicht.“ „Ich verstehe. Wenn du Hilfe mit der Kleinen brauchst, dann stehe ich dir gerne bei und… Haku? Vielleicht solltest du auch nochmal mit Emily sprechen… Wegen der Kleinen natürlich.“ „Ja das werde ich. Danke.“ Am Abend. „Und? Wie ist es gelaufen, ist mit der Kleinen alles ok?“ „Ja, alles gut. Wir sollten uns jetzt Gedanken machen, wie wir sie nennen wollen.“ „Hmm… gar nicht so leicht. Hast du einen Vorschlag?" „Wir könnten sie Fia, nach meiner Mutter nennen…“ „Ja, lass sie uns Fia nennen, der Name ist schön!“ „Gut meine Kleine, dann heißt du von jetzt an Fia, auf das dir der Name Glück bringen wird! Ich werde jetzt ins Bett gehen Jack. Kannst du den Rundgang heute ohne mich machen?“ „Ja klar, kein Problem. Ich bin in einer halben Stunde wieder da und komme dann auch ins Bett.“ „Bis gleich.“ Als Jack wiederkam, fand er Haku schlafend vor und Fia kuschelte sich an ihn. Ein paar Tage später traf Haku sich mit Emily, Fia war natürlich mit im Bunde. „Nola sagte bereits, dass du vorbeikommen würdest und dass ich dir etwas über die Erziehung von jungen Wölfen beibringen soll. Ich finde die Idee mit dem Pulli übrigens toll!“ „Ja, danke. Ihr ist immer kalt und da dachte ich, ich nehme sie am besten so mit. Weißt du, wann sie ihre Augen öffnet?“ „Wie alt ist sie denn jetzt?“ „Wir schätzen sie auf sechs Tage.“ „Keine Angst, sie öffnet ihre Augen in ca. sechs Tagen und dann fütterst du sie noch ungefähr drei Wochen mit Milch, bis sie auch zum Teil feste Nahrung bekommen muss... Wie heißt sie denn?“ „Sie heißt Fia, wie meine Mutter.“ „Na dann willkommen im Rudel, Fia.“ Plötzlich krümmte Haku sich vor Schmerz. „Was ist los Haku? Hat sie dich getreten?“ „Nein, nein… es… es geht schon. Mach dir keine Sorgen.“ „Nola sagte mir schon, dass ich ein Auge auf dich haben sollte und sie hatte damit wohl nicht so ganz unrecht. Du weißt, dass du immer mit mir reden kannst?“ „Ja, ich weiß. Aber ich weiß selbst nicht, was mit mir los ist…“ „Ist deine Übelkeit denn besser geworden?“ „Ja, ich schätze mal, dass ich mir den Magen verdorben habe. Alles ist gut, keine Sorge. Aber sag mal, Emily, es gibt immer noch einige Dinge, die ihr mir verschweigt, obwohl ich Teil des Rudels bin.“ „Es gibt einige Dinge, die du schon noch zur gegebenen Zeit erfahren wirst. Im Moment liegt uns eher deine Gesundheit am Herzen! Spielst du vielleicht auf etwas Bestimmtes an?“ „Nein, das war eher allgemein.“ Sechs Tage später. „Jack sieh nur! Sie macht die Augen auf! Schau nur, sie sind blaugrau!“ „Tatsächlich! Du bist ja eine Süße! Wenn sie so weiterwächst, dann passt sie bald nicht mehr in die Tasche vom Pulli! Dann musst du dir was anderes einfallen lassen.“ „Sie wird schon bald selber laufen können. Dann wird es schwierig auf sie aufzupassen!“ „Vielleicht gibt es ja irgendeine Möglichkeit, wie ich ein bisschen weniger arbeiten kann und dir dafür hier mehr helfen kann.“ „Nein, ich bekomme das schon hin. Wenn ich deine Hilfe brauche, dann sage ich dir Bescheid.“ „In Ordnung, aber ich muss jetzt los. Schönen Tag dir, bis heute Abend.“ Zwei Wochen später. „Hast du Haku in der letzten Zeit mal gesehen? Ich mache mir langsam Sorgen um ihn.“ „Nein. Ich habe ihn auch nicht gesehen, Brian. Dabei ist er sonst jeden Tag gekommen!“ Als Jack das Gespräch mitbekam, sagte er: „Keine Sorge. Ihm geht es gut. Er ist nur in letzter Zeit… sehr beschäftigt.“ „Oh, der Polizeipräsident. Sie kennen Haku? Ich mache mir wirklich Sorgen, weil er es so eilig hatte und nicht mal Zeit hatte seine Rechnung zu bezahlen, dabei ist er sonst immer so gewissenhaft!“ „Ja, ich kenne ihn. Ich bezahle seine Rechnung, er hat im Moment genug anderes um die Ohren.“ „Das ist wirklich nett von Ihnen… Sagen sie mal, er ist doch nicht etwa Vater geworden oder?“ „Wie kommen sie denn darauf?... Naja, so könnte man es schon irgendwie sagen.“ Er ging von dannen und ließ die beiden Verkäufer tuschelnd zurück. Zu Hause angekommen fand er einen Haku vor, der der kleinen Fia hinterherlief. Seit sie laufen konnte, hatte Haku alle Hände voll zu tun. „Hier die Brötchen… Ich muss auf einen Kongress nach New York, heute Abend, aber das habe ich erst heute Morgen durch einen Anruf erfahren. Meinst du, du kommst alleine zurecht? Ich werde Emily und Phil noch anrufen und sie bitten den Rundgang zu erledigen.“ „Nein, ich mache den Rundgang. Du kannst sie lieber bitten mir Fia für eine halbe Stunde abzunehmen.“ „Gut ich rufe sie dann noch an bevor ich gehe. Ich versuche auch so schnell wie möglich wiederzukommen!“ „Ich schaff das schon, aber… Jack? Komm schnell wieder nach Hause!“ Er küsste Haku auf die Stirn, denn in letzter Zeit mochte er es nicht, wenn er ihn berührte. >Haku benimmt sich wirklich merkwürdig, ich werde mit ihm sprechen, wenn ich wieder da bin. Vielleicht liegt es ja an der Kleinen. Ich weiß es einfach nicht… Hauptsache ich komme schnell wieder, ich habe sowieso schon ein schlechtes Gewissen ihn die ganze Zeit mit Fia alleine zu lassen.< Am Abend kam Emily und nahm Haku Fia ab. Er verwandelte sich und ging los. Er wusste, dass Emily ihm durch das Fenster hinterher sah, doch er drehte sich nicht noch einmal um. Er wollte so schnell wie möglich wieder zu Hause sein, er fühlte sich nicht gut, seit Stunden hatte er Schmerzen, doch er wollte sich nichts anmerken lassen. Er schleppte sich durch den Wald, die Schmerzen wurden stärker und schließlich suchte er die Höhle auf, die er noch von seinem Treffen mit Jack kannte. Er musste sich unbedingt hinlegen. „Nola, ich mache mir Sorgen um Haku, er wollte schon vor einer dreiviertel Stunde zurücksein! Ich kann hier nicht weg, ich muss auf Fia aufpassen.“ „Ich mache mich gleich auf den Weg. Meinst du er ist im Wald?“ „Ja, er wollte seinen Rundgang machen, ist aber nicht zurückgekehrt.“ „Ich bin schon unterwegs. Ich melde mich bei dir, wenn ich ihn gefunden habe.“ Nola setzte sich in ihr Auto und fuhr los. >Ich hoffe, dass ich recht hatte und es nichts Ernstes ist. Ich muss mich beeilen, wenn ich recht habe, dann habe ich nicht mehr viel Zeit. Gut, dass ich für alle Eventualitäten vorbereitet bin und alles dabei habe.< Sie parkte ihren Wagen am Waldrand, stieg aus und lief los. Anhand seines Geruches konnte sie ihn nicht finden, was ihre Theorie noch bestärkte. >Wo könnte er sein? Spontan fallen mir nur zwei Orte ein: Der hohle Baumstamm, wo er Fia gefunden hat und die Höhle, wo… Das ist es!< Von ihrem Gefühl und ihrer Intuition geleitet, lief sie ihrem Ziel entgegen. Sie näherte sich vorsichtig der Höhle und da erblickte sie ihn. „Haku, wie geht es dir? Lässt du mich rein? Ich will dir helfen.“, sagte sie mit ruhiger Stimme. Er sah auf und knurrte leise, doch als sie ein Schritt näher kam, ließ er sie gewähren. „Wie geht es dir?“ „Ich bin durcheinander. Wie geht es ihnen?“ „Wenn du mich nachsehen lässt, kann ich es dir sagen.“ „Ja, ich will wissen ob es ihnen gut geht.“ Haku schob sich ein wenig beiseite und gab zwei kleine Fellknäule frei. Nola beugte sich herunter und horchte die beiden ab, ihre kleinen Herzen schlugen schnell und kräftig. Auch optisch sahen sie gesund aus. „Es scheint ihnen gut zu gehen. Warum hast du uns nichts gesagt, Haku, wir hätten dir helfen können.“ „Ich wollte es mir selbst nicht eingestehen. Es war wirklich merkwürdig, man hat auch fast nichts gesehen.“ „Ich weiß, das sieht man üblicher Weise auch nicht, grade bei einem so kleinen Wurf.“ „Ich verstehe immer noch nicht. Nola, wie ist das möglich?“ „Es ist noch nicht oft passiert, aber es kann passieren, dass sich der Hormonhaushalt von einem Partner umkehrt und er dann anstatt Pheromone Östrogene ausschüttet und so dieses kleine Wunder zustande kommen kann. Hast du Jack etwas darüber gesagt?“ „Nein, ich habe auch überhaupt keine Ahnung davon gehabt.“ „Wir sollten zu Emily zurück. Sie macht sich große Sorgen um dich.“ „Oh nein, ich hab die beiden ganz vergessen!“ „Kannst du aufstehen? Wenn ja, dann bringe ich dich Heim. Ich habe im Auto noch einen Pulli mit Bauchtasche, da kannst du die beiden reintun und sie warmhalten.“ „Ja, ich glaube schon, dass ich aufstehen kann. Wenn diese Umstellung stattfindet, heißt dass, das ich… sie auch füttern kann?“ „Nein, das kannst du nicht. Deshalb wissen auch viele nichts davon, dass so etwas passieren kann. Nicht nur, dass es sehr selten geschieht, früher gab es kaum eine Möglichkeit die Welpen großzuziehen! Komm, ich nehme dir einen ab, dann geht es schneller.“ Nola nahm einen Welpen auf den Arm und Haku trug den anderen, während er den einen Welpen nicht aus den Augen ließ. Beim Wagen angekommen, verwandelte Haku sich zurück und zog sich an. Er legte die Welpen in die Bauchtasche, wie er es schon mit Fia getan hatte, als sie noch nicht laufen konnte. Nola fuhr mit den dreien zu Emily, noch bevor sie ausstiegen sagte Haku: „Bitte erzähl es noch niemandem! Ich mache das selber und auch Emily sollte noch nichts davon erfahren. Wir sagen einfach, ich hätte Fieber und mir wurde dann schwindelig und ich bin im Wald eingeschlafen, ist das in Ordnung?“ „Na gut, aber lange wirst du es nicht mehr verheimlichen können!“ „Danke, Nola. Schick Emily bitte nach Hause, ich gehe gleich ins Bett. Ich bin kaputt. Könntest du mir morgen noch drei Fläschchen besorgen? Ich glaube ich komme mit einer nicht mehr aus.“ Nola tat wie ihr geheißen und verließ mit Emily das Haus. Am nächsten Morgen kam sie wieder um Haku die Fläschchen vorbeizubringen. „Nola hilf mir! Während ich die Kleinen füttere läuft Fia wieder irgendwo hin und macht Mist!“ „Hier hast du die Fläschchen. Ich geh und suche Fia.“ Nachdem er die Kleinen gefüttert hatte und Nola Fia wieder eingefangen hatte, fasste Haku einen Entschluss. Er griff zum Telefon und wählte eine ihm vertraute Nummer: „Hallo, bei Bannistor.“ „Hallo Mrs. Bannistor. Ich rufe an, weil ich sie etwas Fragen wollte.“ „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du nicht so förmlich sein sollst! Nenn mich einfach Mum. Was gibt es denn, Haku?“ „Ich wollte dich fragen, ob du vorbeikommen kannst. Es gibt da eine Sache, bei der ich deine Hilfe brauche. Es fällt mir schwer das jetzt zu erklären, aber kannst du kommen?“ „Natürlich, wenn du meine Hilfe brauchst bin ich gleich da. Bis gleich!“ „Das ist eine gute Entscheidung Haku. Bis jetzt hat es noch nie jemand geschafft einen ganzen Wurf alleine großzuziehen. Außerdem hast du jetzt auch noch unterschiedlich alte Junge bei dir, das ist erst recht kompliziert.“ „Ja, ich glaube auch nicht, dass ich das ganz alleine schaffe! Kannst du noch so lange bleiben, bis Jacks Mutter da ist?“ „Ja klar, kein Problem. Ich versuche ihr dann alles zu erklären… oh, wenn man von Teufel spricht.“, es klingelte an der Tür. Haku öffnete die Tür und ließ die strahlende Mrs. Bannistor herein. Als sie eintrat, kam Fia sofort angerannt. „Och nein, bist du süß! Wo haben die beiden dich denn gefunden?“ „Im Wald“, antwortete Haku direkt. „Ist dieses kleine aufgeweckte Bündel der Grund, warum du meine Hilfe brauchst?“ Haku sah Nola hilfesuchend an. „Genauer genommen ist sie nur ein Teil des Grundes Mrs. Bannistor. Ich weiß nicht genau wie ich das ausdrücken soll… sagen wir es so: Sie sind Großmutter geworden.“ Überrascht sah sie Haku an: „Ist das wahr? Heißt das, dass du… ? Das ist ja fantastisch! Ich gehe mal davon aus, dass ihr dieses kleine Energiebündel adoptiert habt?“, Haku nickte nur. „Kann ich die Kleinen mal sehen? Wie viele sind es denn?“ „Zwei“, sagte Haku und holte die Kleinen aus seiner Tasche hervor. „Ach Gott! Die sind ja bezaubernd! Jetzt verstehe ich auch warum du meine Hilfe brauchst! Bei dem Altersunterschied wirst du sicherlich Schwierigkeiten haben, alle unter Dach und Fach zu bekommen!“ „Ja, das ist der Grund warum ich Sie… dich angerufen habe. Es wäre schön, wenn du mir vielleicht heute helfen könntest.“ „Natürlich! Kein Problem, …hach Haku! Du hast mich grade zur glücklichsten Schwiegermutter dieser Welt gemacht!“ „Wie ich sehe, kommt ihr zwei klar. Ich muss jetzt zur Arbeit. Viel Spaß!“ „Wieso nimmst du das so locker auf? Hast du das gewusst? Also, dass das möglich ist?“ „Ja, ich bin zwar alt, deswegen aber noch lange nicht unwissend. Immerhin war ich mal eine der ranghöchsten Wölfe! Vor ca. hundert Jahren ist das schon einmal vorgekommen, damals war ich noch eine junge Frau. Komm, ich zeige dir, wie du das Essen der Kleinen zubereiten musst, wie heißt sie eigentlich?“ „Das ist Fia. Ich weiß wirklich nicht, wie ich ihr Futter jetzt zubereiten soll.“ „Wir gehen einfach mal davon aus, dass sie eine normale Wölfin wird. Normalerweise bekommt sie gekautes, wiederhochgewürgtes Fleisch, aber in der heutigen Zeit haben wir da andere Möglichkeiten. Du kannst ihr zum Beispiel Hackfleisch geben, dass kann sie auch schon mit ihren Milchzähnchen fressen und Beeren und Obst. Nebenbei braucht sie immer noch Milch, aber gib ihr nach und nach weniger davon.“ „Danke. Ohne dich wäre ich aufgeschmissen.“ „Das ist so nicht richtig, Haku. Du darfst nie vergessen, dass wir ein Rudel sind, jeder würde dir helfen, wenn du ihn fragst! Weiß Jack eigentlich Bescheid?“ „Nein, ich habe es ihm noch nicht gesagt.“ „Das solltest du möglichst bald tun! Er kann dir auch helfen und er ist der Vater der beiden, er sollte das schon wissen.“ „Ja, ich werde es ihm auch noch sagen, wenn er aus New York wiederkommt... Wann verwandeln sich die Kleinen eigentlich? Es wäre um einiges leichter, wenn sie ihre menschliche Gestalt annehmen würden.“ „Das kannst du leider nicht bestimmen, wenn sie es wollen, dann verwandeln sie sich. Im Moment sind sie noch blind und taub, ich glaube nicht, dass sie es die nächsten Tage tun werden. Vielleicht nächste Woche, wenn sie ihre Augen aufmachen?“ „Wir sollten uns auch Gedanken über ein Kinderzimmer machen. Ich kann ja unmöglich auf Dauer drei Welpen zwischen uns schlafen lassen!“ „Das sind alles Dinge, die ihr noch klären könnt. Die Frage ist, wie bringst du das Jack bei?“ „Wie bringt wer mir was bei?“ „Oh, Jack! Ich habe dich gar nicht kommen gehört. Seit wann bist du wieder da?“ „Ich bin eben grade nach Hause gekommen. Ich habe mich extra beeilt um noch eine frühere Maschine zu erwischen. Also? Was verheimlicht ihr mir? Oh, hallo Fia!“, die Kleine kam auf ihn zugerannt und wedelte mit ihrer Rute. „Herzlichen Glückwunsch zur Vaterschaft, mein Sohn!“, seine Mutter umarmte ihn und er sah Haku ungläubig und fragend an. Mrs. Bannistor löste sich von Jack und dieser nahm Fia auf den Arm. Plötzlich ertönte ein leises Fiepen. Jack sah zu Fia, doch diese schaute ihn glücklich und mit großen Augen an. Als das Fiepen wieder ertönte, realisierte Jack, woher das Geräusch kam. Er blickte auf und sah Haku eindringlich an. Er schritt auf ihn zu und das Fiepen verstummte. Plötzlich nahm er eine Bewegung im Pullover wahr. Mit seiner freien Hand hob er eine Seite der Bauchtasche an, sodass er hineinschauen konnte. Er setzte Fia auf den Fußboden und kniete sich hin, während er die kleinen Lebewesen beobachtete. „Wie… also, wann… ich bin sprachlos, ich weiß nicht, was ich sagen soll.“, Jack setzte sich auf den Fußboden und sah zu Haku auf, dieser blickte ihn unsicher an. Als Jack sich mit seinen Händen über sein Gesicht fuhr, kniete Haku sich zwischen seine Beine. „Jack, es tut mir leid, ich weiß, ich hätte es dir…“, weiter kam er nicht, denn Jack hatte ihn zu sich herangezogen und küsste ihn innig. Haku spürte etwas Nasses auf seinen Wangen, weinte Jack? „Ich liebe dich, Haku.“, er schloss Haku fest in seine Arme, achtete aber darauf, dass er die Jungen nicht erdrückte. „Ich liebe dich auch, Jack.“, sagte Haku und alle Anspannung fiel von ihm ab, auch er begann zu weinen, „Ich habe dich vermisst! Schön, dass du wieder da bist.“ „Ich habe dich auch vermisst! Doch mit einer solchen Überraschung hätte ich nicht gerechnet! Ich werde mir ein paar Tage frei nehmen und teilweise zu Hause arbeiten, um dir zu helfen, in Ordnung?“ „Ja, danke, Jack.“ „Du musst dich nicht bedanken, es sind doch immerhin auch meine Kinder! Hast du ihnen schon einen Namen gegeben?“ „Nein, ich wollte auf dich warten. Aber ich fände es schön, wenn wir den Jungen Hotaru nennen könnten. Wie wollen wir das Mädchen nennen?“ „Ja, der Name gefällt mir gut! Wollen wir das Mädchen Mai nennen? Ich finde diesen Namen so schön!“ „Sehr schön, dann heißen unsere beiden also von jetzt an Hotaru und Mai! Plus die große kleine Fia… Du machst mich glücklicher alles andere auf der Welt!“ -------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe ihr habt mich noch lieb!!! Einige von euch waren ja echt froh, dass sie kein eigenes Kind bekommen haben, deshalb hoffe ich mal, dass euch meine Kreativität dennoch gefällt und ihr die beiden Nachzügler doch noch ins Herz schließen könnt!!! >.< Die sind total drollig! Also hier meine Frage: Könnt ihr euch Vorstellen, dass ich noch eine Fortsetztung schreibe oder sagt ihr: ne lass mal, jetzt ist aber auch genug von Haku und Jack! -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 14: Open your Eyes Darling ---------------------------------- Am späten Abend, als Haku grade das Zimmer verlassen hatte, in dem Jack mit den Welpen saß, passierte das schon Ersehnte. „Sieh nur Haku! Sie öffnen ihre Augen!“, Haku kam aus dem Nebenzimmer und hockte sich neben Jack. Blinzelnd öffneten beide Welpen nach und nach die Augen und sahen sie aus ihren bräunlichen Augen an. Fia setzte sich neben ihre Ziehväter und beobachtete, während sie mit der Rute wedelte, ihre Geschwister. Mit einem leisen Fiepen machte sie die beiden auf sich aufmerksam, worauf Hotaru und Mai sie durch ihre kleinen verträumten Augen ansahen. „Ich würde sagen, dass die Zeit der Ruhe jetzt vorbei ist… sie werden sicherlich innerhalb der nächsten Woche anfangen alles zu erkunden und unsere kleine Fia wird ihnen sicherlich zeigen, was für Blödsinn sie alles anstellen können.“ „Ach Haku, male mal nicht den Teufel an die Wand. Wenn wir Glück haben, dann verwandeln die beiden sich bald und sind dann noch in ihrer Bewegung eingeschränkt.“ „Wie verhält sich das eigentlich, wenn sie sich in einen Menschen verwandeln? Auf welchem Entwicklungsstand sind sie dann? Ich meine, ich habe bis jetzt noch nie einen Welpen aufwachsen sehen…“ „Wenn sie sich in der nächsten Zeit in einen Menschen verwandeln, dann werden sie durchaus weiterentwickelter sein, als manch andere Menschenkinder. Sie werden schon gut sehen und hören können. Laufen können sie noch nicht, aber sie werden wohl krabbelnd, auf allen Vieren, ihre Umgebung unsicher machen.“ „Sie werden schon bald so groß sein, dass ich sie nicht mehr mit mir herumtragen kann! Das werde ich wirklich vermissen…“ „Nimm es nicht so schwer.“, Jack zog ihn zu sich und küsste ihn liebevoll. Die kleine Familie machte es sich auf dem Bett bequem, so wie die letzten Nächte auch. Zwischen Haku und Jack lagen die drei Welpen und kuschelten sich eng aneinander, bis sie letztendlich alle fünf einschliefen. Jack und Haku schraken am nächsten Morgen hoch, weil Mai und Hotaru angefangen hatten zu schreien. Haku traute seinen Augen nicht. Wo gestern Abend noch die drei Welpen gelegen hatten, lagen nun zwei weinende Babys und ein ratlos dreinblickender Welpe. „Hört auf zu weinen, ist ja gut… Ihr habt bestimmt hunger… Jack nimmst du die beiden? Dann kann ich schon mal die Milch fertig machen.“, er stand auf und ging in die Küche. Jack gesellte sich nur wenige Minuten später mit den Kleinen auf dem Arm zu ihm. „Nun hört schon auf zu weinen ihr zwei. Schaut mal, euer Papa macht euch jetzt was zu Essen.“, langsam wurden die beiden ruhiger und das blonde Mädchen kuschelte sich an ihren Vater. „Sie ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten, Haku und sie kuschelt sich genauso an mich.“ „Aber unser kleiner Hotaru sieht dir sehr ähnlich.“, plötzlich spürte Haku ein leichtes ziehen an seinem Hosenbein. „Ja Fia, ich mache dir auch gleich was.“, mit strahlenden Augen sah sie Haku an. Haku drehte die Verschlüsse der Nuckelflaschen zu und machte sich dran Fias Essen fertig zu machen, derweil setzte Jack sich mit seinen Kleinen an den Küchentisch. Die beiden sahen ihn erwartungsvoll an. „So Fia, hier ist dein Essen.“, mit diesen Worten stellte er Fia einen Napf mit kleinen Fleischstücken und Gemüse hin, „Gib mir mal einen der beiden. Ich glaube nicht, dass du beide gleichzeitig füttern kannst.“ Jack reichte ihm Hotaru und nahm sich die Nuckelflasche, die Haku kurz zuvor auf den Tisch gestellt hatte. Die beiden tranken gierig ihre Milch und schliefen nach einem Bäuerchen wieder ein. Sie brachten die beiden nach Oben ins Kinderzimmer. Sie hatten ein unbenutztes Zimmer, das Jack als Rumpelkammer benutzt hatte, umgebaut und dies war nun ein Kinderzimmer, in dem zwei Kinderbettchen und ein Hundebett lagen. Die Wände waren in einem warmen Gelb-Ton gestrichen und das große Fenster ließ viel Licht in das beschauliche Zimmer. Während sie die beiden in ihre Bettchen legten, dachte Jack: >Das Rudel weiß noch nicht, dass wir Welpen bekommen haben. Nola und meine Mutter wissen es natürlich, aber den Rest haben wir noch nicht informiert. Ich weiß auch nicht, ob das klug wäre, denn dass zwei Männchen Welpen bekommen können, ist doch eher weniger bekannt. Ich weiß nicht, wie mein Rudel darauf reagieren würde. Zu allererst sollte ich wohl mal meine Schwester informieren, dass sie Tante geworden ist und jetzt wo die beiden ihre menschliche Form angenommen haben, können wir uns mit ihnen auch in der Öffentlichkeit zeigen, auch wenn es mir nicht gefallen wird, von allen möglichen Leuten deswegen angesprochen zu werden. Die Leute wissen ja nicht einmal, dass wir zusammen sind (obwohl ich glaube, dass unsere Nachbarin da schon einen Verdacht hegt) und wie soll man ihnen da erst die gemeinsamen Kinder erklären?! Ich sollte das nochmal mit Haku absprechen, was wir sagen, wenn wir auf die beiden angesprochen werden… Manchmal ist es wirklich nicht einfach die Kulturkreise der Menschen und die der Werwölfe unter einen Hut zu bekommen. Laut dem Gesetzt sind Haku und ich nicht mehr als ein Liebespaar, aber laut unserem Rudel sind wir beide verheiratet. Werwölfe binden sich fürs Leben an einen Partner, deshalb hat meine Mutter auch nicht wieder neu geheiratet, nachdem mein Vater gestorben ist.< „Jack, weißt du wo Fia ist? Sie ist nicht mit hoch gekommen.“ „Oh Mist. Warte ich gehe sie suchen. Nicht, dass sie wieder irgendetwas anstellt!“, mit hastigen Schritten lief Jack die Treppe herunter und suchte das kleine Wolfsmädchen überall: „Haku, ich kann sie nicht finden! Ich glaube sie ist ausgebüchst. Ich werde nach draußen gehen und sie suchen. Bleib du hier, für den Fall, dass sie wiederkommt.“ Haku ging nach Unten und suchte seine kleine Ziehtochter nochmals im Haus. Plötzlich klingelte es an der Tür, Haku öffnete und vor ihm stand seine Nachbarin Miss Diehl. In ihren Händen hielt sie die kleine, schuldig dreinblickende Fia: „Ich denke die Kleine gehört zu ihnen. Urplötzlich stand sie in meiner Küche!“ „Es tut mir leid. Wir haben einen kleinen Moment nicht aufgepasst und da ist sie entwischt.“ „Schon gut. Aber vielleicht sollten Sie ihr ein Halsband umlegen, damit jeder weiß, wem sie gehört, für den Fall das sie mal wieder abhauen sollte.“, sagte sie mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht. „Natürlich, daran haben wir bis jetzt noch nicht gedacht. Danke, dass Sie sie vorbeigebracht haben! Wir werden versuchen öfter ein Auge auf sie zu haben.“ „Ist schon in Ordnung, sie hat ja nichts angestellt. Ich werde dann mal wieder rüber, einen schönen Tag noch!“ „Danke, Ihnen auch!“, sie drehte sich um und ging zu sich nach Hause. „So meine Kleine, wir haben noch ein Wörtchen zu reden! Du sollst doch nicht weglaufen, wir haben uns große Sorgen um dich gemacht Fia!“, er setzte sie auf dem Boden ab, woraufhin sie sich zu seinen Füßen unterwarf. „Ist schon gut. Komm steh auf, ich suche jetzt Jack und du bleibst schön hier und passt mir gut auf deine Geschwister auf, hörst du?“, sie legte den Kopf schief und lief darauf nach Oben ins Kinderzimmer. Haku schloss die Haustür hinter sich und ging die Straße hinab auf der Suche nach Jack, dieser kam ihm bereits entgegen: „Ich habe sie nicht gefunden.“ „Keine Angst, sie ist schon wieder zu Hause, sie war bei Miss Diehl.“ „Dann bin ich ja beruhigt. Hat sie etwas angestellt?“ „Nein, aber wir sollten ihr wirklich ein Halsband besorgen, für den Fall, dass sie nochmal abhaut.“ „Wie wäre es, wenn wir nachher einen Einkaufsbummel machen? Die Kleinen brauchen noch Kleidung, ich meine, sie können ja nicht ewig in ein und demselben Stramplern herumlaufen. Bei der Gelegenheit besorgen wir dann auch gleich ein Halsband für Fia.“ „Wir sollten dann vielleicht Emily einweihen, damit sie auf Fia aufpassen kann.“ „Komm lass uns rein gehen und dann rufe ich sie an. Jetzt wo die beiden schlafen, könntest du ja mal wieder joggen gehen, wenn du Lust hast.“ „Klar. Ich bringe dann auch gleich Brötchen mit.“ Sie betraten das Haus und Jack ging ins Wohnzimmer um zu telefonieren. Haku ging direkt nach Oben ins Kinderzimmer: „Wir sind jetzt wieder da Fia. Wenn du willst kannst du nach Unten zu Jack gehen. Ich gehe jetzt Brötchen holen.“ Langsam tapste sie die Treppen herunter und ging ins Wohnzimmer, während Haku sich umzog und das Haus verließ. Fia sprang auf die Couch und kuschelte sich reumütig an ihren Ziehvater. Dieser legte eine Hand auf ihren Kopf und kraulte sie zwischen den Ohren, während er das Telefon mit der anderen hielt. Währenddessen genoss Haku die Freiheit, die er verspürte, als ihn beim schnellen Lauf der Wind umspielte und die Landschaft an ihm vorbeizog, bis er an seinem Ziel angekommen war. „Hallo Haku! Dich habe ich ja schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen!“ „Hallo Brian. Ja, es tut mir leid, ich hatte in letzter Zeit viel um die Ohren.“ „Das habe ich gemerkt, so viel, dass du vergessen hast deine Rechnung zu begleichen.“ „Oh, tut mir leid Brian.“ „Nicht so schlimm. Der Polizeipräsident hat deine Rechnung beglichen. Er meinte, man könnte sagen, dass du Vater geworden seist. Ist dem so?“, fragte er mit einem Lächeln. „Ja, so könnte man das durchaus sagen.“ „Dann hast du meine herzlichen Glückwünsche zu dem Familienzuwachs! Was kann ich denn für dich tun?“ „Das Übliche, Windeln und Milchbrei.“ „Hier, komm doch mal mit dem Wonneproppen vorbei!“, Brian schob ihm den Kassenbon zu. „Ja, vielleicht mache ich das morgen mal!“, Haku bezahlte und machte sich wieder auf den Weg. Zuhause angekommen empfing ihn Jack mit schlechten Nachrichten: „Emily ist nicht da. Sie ist für ein paar Tage verreist. Was machen wir denn jetzt mit Fia?“ „Lass uns erst einmal Frühstücken und dann sehen wir weiter… Ich habe anstatt der Milch gleich mal Brei besorgt. Auf dem Stand, auf dem sie im Moment sind, denke ich, dass wir sie schon mit ein wenig Brei füttern können.“ „Ja, versuch das mal. Das hält dann auch länger vor, als die Milch.“, sagte er, während er anfing zu Essen. „Stimmt. Nochmal zu Fia. Wir können sie unmöglich alleine lassen. Sie nimmt sonst das ganze Haus auseinander!“ „Ich weiß, aber Nola können wir nicht schon wieder in Beschlag nehmen und meine Mutter hat heute auch keine Zeit.“ „Wir suchen uns irgendwie immer die ungünstigsten Momente aus! …Apropos ungünstige Momente. Mir kommt da eine Idee, wen wir fragen könnten, aber nur, wenn du damit einverstanden bist.“ „Ich bin mit fast allem einverstanden, solange wir nur los können und unsere Besorgungen machen können.“ „Wie wäre es, wenn wir unsere Nachbarin fragen, ob sie auf die Kleine aufpassen kann?“ „Wie kommst du denn ausgerechnet auf unsere Nachbarin?!“ „Fia hat sich zu ihr in die Küche geschlichen, als sie abgehauen war und Miss Diehl hat sie wieder rübergebracht, aber sie war keinesfalls verärgert.“ „Einen Versuch ist es wert. Soll ich rüber gehen und sie fragen?“ „Nein, ich mach das schon. Frühstücke du nur zu Ende. Ich geh mal eben rüber und bin gleich wieder da.“ „In Ordnung… Haku?“, mit fragendem Blick drehte er sich zu Jack um. Dieser war aufgestanden und küsste ihn sanft. Haku ging mit eiligen Schritten zur Tür seiner Nachbarin und klingelte. Diese öffnete ihm ein wenig verschlafen. „Oh, habe ich sie geweckt?“ „Nein. Ist schon in Ordnung, ich habe nur ein wenig verschlafen, weil ich mich nochmal hingelegt hatte, nachdem Fia bei mir aufgetaucht war. Was gibt es denn?“ „Ich wollte sie fragen, ob Sie vielleicht für ein paar Stunden auf Fia aufpassen können?“ „Ja, kann ich machen, aber muss sie nicht langsam lernen alleine zu bleiben?“ „Normalerweise schon, aber im Moment hat sie leider zu viel Blödsinn im Kopf. Wäre sie alleine, dann würde sie uns wahrscheinlich das Haus auseinander nehmen.“ „Dann werde ich wohl ein besonders gutes Auge auf die Kleine haben müssen. Haben sie ihr schon ein Halsband besorgt?“ „Das ist einer der Gründe, warum wir heute los wollen. Nur leider können wir sie nicht mitnehmen.“ „Wann bringen Sie sie mir vorbei?“ „So in einer Sunde?“ „Ja, das ist in Ordnung. Bis nachher!“, mit einem Lächeln gingen beide auseinander. >Sie ist wirklich nett, auch wenn sie uns ab und zu beobachtet. Vielleicht ist sie nur neugierig, weil ich mich bis jetzt nicht richtig vorgestellt habe? Ich denke wirklich, dass wir sie besser kennenlernen sollten.< Eineinhalb Stunden später in der Mall. „Denkst du wirklich, dass es eine gute Idee war, Fia bei unserer Nachbarin zu lassen?“ „Ja, das denke ich, Jack. Sie ist wirklich nett! Und jetzt lass uns nach den Babyklamotten Ausschau halten.“ „Wie erklären wir die Kleinen, wenn uns jemand mit ihnen sieht? Ich meine wir können einem Menschen wohl schlecht erzählen, dass wir die leiblichen Eltern sind!“ „Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Es tut mir ein bisschen weh das zu sagen, aber die einfachste Möglichkeit wäre, wenn wir sagen, dass nur einer von uns der Vater ist und die Mutter zu Hause auf ihre Kleinen wartet oder so.“ „Ja, das denke ich auch. Du solltest der leibliche Vater sein. Wir sagen dann einfach, dass deine Frau abgehauen ist und dich mit den Kleinen alleine gelassen hat.“, es versetzte ihm einen leichten Stich, wo er doch ein so stolzer Vater war. „In Ordnung. Sieh nur, da bekommen wir ein Halsband für Fia!“ Nach kurzem hin und her verließen sie den Laden mit einem braunen Lederhalsband, an dem eine Plakette in Form eines Knochens hing, auf der ihre Telefonummer und der Name Fia stand, und der passenden Leine. „Morgen musst du ja schon wieder arbeiten gehen“, sagte Haku mit traurigem Gesichtsausdruck. „Ja, leider, aber auf der Arbeit kann man leider schlecht auf mich verzichten. Ich werde aber sehen, was sich machen lässt. Vielleicht kann ich ja, ab und zu, zu Hause arbeiten.“ „Ich hoffe es. Manchmal sind deine Arbeitszeiten echt furchtbar!“ „Ich weiß.“, Jack legte Haku einen Arm um die Schultern. Sie betraten ein Babybekleidungsgeschäft. Leicht überfordert mit der Auswahl trennten die beiden sich und suchten jeder für sich ein paar Klamotten für ihre Kleinen aus. Die weibliche Kundschaft ließ die beiden dabei nicht aus den Augen. Jack stand ein wenig überfordert vor den Stramplern für Mädchen. „Entschuldigung? Kann ich Ihnen helfen?“ „Ja, das wäre gut. Ich bin mir unsicher, welche Größe meine Kleine hat.“ „Wie alt ist sie denn?“ >Oh mist. Ich kann ihr ja wohl schlecht sagen, dass die Kleine grade mal 12 Tage alt ist! Mal überlegen, wie alt ist sie bei ihrer Größe und Entwicklungsstand für einen Menschen? ...ich schätze mal so neun Monate…< „Sie ist ca. neun Monate alt.“ „Dann brauchen sie ungefähr 74 und wenn sie noch Socken kaufen wollen, dann würde ich Ihnen Größe 18 empfehlen, weil Mädchen meist kleinere Füße haben.“ „Danke. Sie haben mir wirklich sehr geholfen.“ „Kein Problem. Wenn Sie noch Fragen haben, dann können Sie mich gerne nochmal ansprechen, ich werde mich sowieso noch eine kleine Weile umsehen.“, mit diesen Worten drehte sie sich um und ging von dannen. Jack suchte sich ein paar weiße und orange Strampler aus und machte sich dann auf die Suche nach Socken. Haku hingegen hatte inzwischen ganz andere Probleme: >Meine Güte, wie kann man nur so aufdringlich sein?! Ich meine… hallo?! …ich stehe hier grade mit meinen beiden Kindern vor den Strampelanzügen für Jungs, da kann die mich doch nicht die ganze Zeit anstarren! Wenn mich nicht alles täuscht, dann starrt diese Menschenfrau mir grade rotzfrech auf den Hintern! Beruhig dich Haku… du nimmst jetzt diese blauen und orangen Strampler und gehst dann einfach weiter zu den Socken. Irgendwann bist du schon außer Sichtweite!< Haku schnappte sich die Strampler und ging mit eiligen Schritten zu den Socken. Jack stellte sich etwas abseits, als er endlich die Socken gefunden hatte, um Haku zu beobachten. Dabei fiel ihm die Verkäuferin auf, die um die Ecke schielte und doch tatsächlich seinen Haku anstarrte. Werwölfe mochten es definitiv ganz und gar nicht, wenn ein anderer ihre Gefährten mit seinen Blicken auszog. Doch Jack beschloss einen kühlen Kopf zu bewahren und sich einfach vor Haku zu stellen, sodass dieser aus dem Sichtfeld der Feindin geriet, doch in diesem Moment bückte Haku sich, um ein paar runtergefallene Söckchen aufzuheben. Er konnte nicht widerstehen, ging auf Haku zu und legte ihm eine Hand auf den Hintern. Dieser blickte ihn zuerst empört an, küsste ihn darauf jedoch auf die Wange. Still und heimlich zog sich die aufdringliche Frau zurück und beide atmeten auf. „Danke, du hast mich echt gerettet! Ich weiß nicht was ich gemacht hätte, wenn die mir weiter auf den Hintern gestarrt hätte.“ „Nichts zu danken, aber ich kann sie irgendwo auch verstehen. Dein Hintern ist schon echt knackig.“, Haku lief rot an und beeilte sich zur Kasse zu kommen und zu zahlen. Sie verließen doch recht eilig das Geschäft und machten sich auf den Weg nach Hause. Immerhin wollten sie ihrer Nachbarin nicht zu viel mit Fia zumuten. Nachdem sie zu Hause angekommen waren, ging Haku gleich rüber zu Miss Diehl. „Oh, Sie sind ja schon wieder da!“ „Ja, wir haben unsere Besorgungen schneller erledigt, als gedacht. Ich hoffe, sie hat Ihnen keinen Ärger gemacht!“ „Nein, sie hat sich wirklich gut benommen. Wir haben ein wenig gespielt und geschmust, aber die meiste Zeit war sie eigentlich ganz ruhig. Ich denke mal, dass sie Sie vermisst hat. Soll ich sie gleich holen?“ „Ja, das wäre nett.“ „Kommen Sie kurz mit rein, dann brauchen Sie da nicht vor der Tür stehen bleiben.“, Haku tat wie ihm geheißen und folgte Miss Diehl in ihr Wohnzimmer, wo Fia bereits freudestrahlend auf ihn zulief. „Na meine Kleine. Hast du mich vermisst?“, daraufhin wurde er durch große Augen, mit einem niedlichen Hundeblick angesehen. „Ich denke, da haben Sie Ihre Antwort! Wenn Sie mal wieder weggehen wollen, dann können Sie die Kleine auch gerne bei mir lassen.“, sagte sie lächelnd. „Ja, danke. Das ist nett, ich werde sicherlich darauf zurückkommen.“, sie verabschiedeten sich und Haku ging mit seiner glücklichen Fia nach Hause, zu ihren aufgeweckten Geschwistern. ------------------------------------------------------------------------------------- Ja, lange ist`s her, seit es das letzte Kapitel gab, aber hier ist es nun!^^ Kapitel 14! >.< Ich hoffe, es gefällt euch!^^ ------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 15: Nach der Ruhe... ---------------------------- „Hälst du es wirklich für eine gute Idee mit den kleinen Joggen zu gehen?“ „Warum nicht? Der Kinderwagen ist doch dafür ausgelegt und Fia geht mir mittlerweile bis zu den Knien, also warum sollte ich es nicht ausprobieren?“ „Na gut, aber ich komme mit!“ „Jack, ich will doch nur zu Brian.“ „Ich weiß, aber was soll ich denn hier zu Hause ohne dich machen?“ „Na gut, dann kommst du halt mit, aber wie willst du das Brian erklären?“ „Okay, ich bleibe hier, aber versprich mir, dass du schnell wieder nach Hause kommst!“ „Natürlich.“, er küsste ihn sanft mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Seine Kinder schauten ihn bereits mit großen, erwartungsvollen Augen an. Fia trug ihr neues Halsband, an dem er nun die Leine befestigte. Er nahm die Leine in die eine Hand und schob mit der anderen den Kinderwagen vor sich her. Als er das Gehen ausprobiert hatte, fing er langsam an zu laufen. Die Kleinen sahen sich mit großen Augen um und nahmen alles gierig in sich auf. Haku hielt den Kinderwagen nun mit beiden Händen fest, ohne die Leine loszulassen und begann loszulaufen. Fia lief freudestrahlend neben ihm her und ließ die Zunge zur Seite heraushängen und Hotaru und Mai fingen an zu lachen. Mit großen Augen blickte Brian ihn an, als er mit seinen drei Kindern vor ihm stand. „Du hast gar nicht erwähnt, dass du gleich doppeltes Glück hattest!“ „Wenn man es genau nimmt dann dreifaches.“ „Meine Güte, jetzt verstehe ich auch, warum du in letzter Zeit so viel zu tun hattest! Ein Welpe und dann noch Zwillinge!“ „Tja ich kann mich über Langeweile nicht beklagen.“ „Das glaube ich dir. Aber die sind wirklich goldig!“, er hockte sich vor den Kinderwagen und Fia ging vorsichtig auf ihn zu und schnupperte an ihm. Er hielt ihr eine Hand hin, an der sie schnuppern konnte und sie begann daraufhin ihm die Hand zu lecken: „Wie heißen denn deine Schützlinge?“ „Die Kleine, die einen Narren an dir gefressen zu haben scheint, heißt Fia. Und das hier sind Mai und Hotaru.“ „Deine Tochter ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten. Die kann wirklich nur von dir sein.“ „Von wem denn sonst?“ „Ja, du hast recht. Ich schätze mal, dass der kleine Hotaru seiner Mama ähnlich sieht?“ „Das könnte man so sagen. Sie fangen jetzt an zu krabbeln und Fia hat auch nur Blödsinn im Kopf.“ „Ich denke mal, du nimmst das Übliche oder? Windeln hast du für deine Wonneproppen ja erst gestern gekauft.“ „Genau.“, sagte er mit einem Lächeln. Brian war der erste Mensch, dem er wirklich vertraute. „Komm mich doch mal wieder mit den dreien besuchen!“ „Na klar! Es hat ihnen wirklich Spaß gemacht mit mir zu laufen, von daher wird das kein Problem sein.“ „Man sieht sich!“, mit einem letzten Winken verabschiedete er sich, bevor er die Beine in die Hand nahm und wieder nach Hause lief, wenn auch nicht ganz so schnell wie sonst, immerhin sollte Fia noch mit ihm mithalten können. „Da seid ihr ja wieder!“ „So lange hast du nun auch wieder nicht warten müssen.“ „Ich will nun mal jede Minute genießen, die ich heute noch mit euch verbringen kann! Immerhin muss ich nachher wieder zur Arbeit und komme erst heute Abend wieder!“ „Ja leider, aber das kann man nicht ändern… Sag mal Jack, gibt es eigentlich so etwas wie einen Kindergarten für Werwölfe? Ich denke, dass es wichtig wäre, dass unsere Kleinen auch andere Kinder kennenlernen. Wir müssen das Rudel sowieso bald aufklären.“ „Ja, den gibt es, Sam leitet ihn. Du müsstest sie auf deiner Wilkommensfeier gesehen haben. Ich finde, dass wir das Rudel erst nach und nach aufklären sollten. Ich will kein großes Aufsehen darum erheben!“ „Lass uns das heute Abend nochmal besprechen, wenn du wieder von der Arbeit zurück bist.“ „In Ordnung, ich muss auch gleich nach dem Frühstück los.“ Ein paar Stunden nachdem Jack gegangen war, klingelte es an der Tür. „Ich bin so froh dich zu sehen Ayako! Ich schaffe einfach nichts! Habe ich einen Unband eingefangen, so muss ich gleich wieder zum nächsten laufen!“ „Deshalb bin ich ja da. Jack hat mir erzählt, dass er heute wieder anfängt zu arbeiten und da dachte ich, dass du bestimmt meine Hilfe gebrauchen kannst!“ „Ja, danke.“ „Kümmere du dich erst einmal um die Sachen die du noch zu erledigen hast und ich passe solange auf die Kleinen auf.“ Gesagt getan. Haku wirbelte im Haus herum und versuchte alles so schnell wie möglich zu erledigen, während Ayako mit ihren Enkeln in den Garten ging. >Da will man sie mal besuchen und sie ist nicht da! Ich denke, dass ich sie bei Jack und Haku zuhause antreffen werde. In letzter Zeit ist sie recht häufig dort, sie scheint wirklich einen Narren an Haku gefressen zu haben, was sollte sie sonst so oft dort zu suchen haben? Normalerweise ist Mutter keine Klette, sie lässt uns unsere Freiräume und wartet, bis wir uns bei ihr melden.< Jolie klingelte an der Haustür, doch niemand öffnete ihr, deshalb beschloss sie im Garten nachzusehen, denn sie konnte deutlich die Stimme ihrer Mutter vernehmen. Sie ging am Haus vorbei zum Garten. Auf halbem Weg krabbelte ihr eine Miniaturausgabe von Haku entgegen. Sie hob das kleine Geschöpf etwas verwundert hoch und erblickte auch sogleich Haku. Immer wieder blickte sie von dem Kind zu Haku und zurück. Haku blieb wie versteinert stehen, bis Ayako mit Hotaru auf dem Arm und Fia an ihrer Seite auf Jolie zuging. „Mum, wie… wie ist das Möglich?“, ein wenig verwirrt schaute sie die beiden Kinder an. „Komm. Wir sollten uns hinsetzten und das in Ruhe besprechen.“, als sie ihrer Mutter und Haku folgte, schnupperte sie an dem Baby. >Es riecht eindeutig nach Jack, aber auch nach Haku. Wie ist das möglich? Das Baby sieht aus wie Haku, aber es benimmt sich wie Jack, als er noch ein Baby war!< „Ich bin auf deine Erklärung gespannt …Mir fallen da zwar ein paar Möglichkeiten ein, doch keine ergibt wirklich Sinn.“ „Ich denke mal die erste Frage, die dir unter den Nägeln brennt ist, wer der Vater der beiden ist oder?“, Jolie nickte leicht. „Jack ist der Vater der beiden, aber… Haku auch.“ „Wie soll das gehen?! Es können nicht beide der Vater sein! …Es sei denn… du meinst doch nicht etwa...?“ „Doch. Du weißt es vielleicht nicht, aber männliche Werwölfe können durchaus zusammen ein Kind bekommen. Es passiert zwar nur sehr selten, aber es ist möglich und dies wird wohl dem ganzen Rudel nach diesem Ereignis wieder ins Gedächtnis gerufen.“ „Würde ich nicht sitzen, dann würde ich jetzt wahrscheinlich aus den Latschen kippen. …Wann hattet ihr vor mich einzuweihen? Ich meine, ich bin immerhin die Tante dieser Welpen!“ „Es tut mir leid Jolie. Wir mussten erst einmal selbst mit dieser Situation klarkommen, weil wir, genau wie du, überrascht wurden. Wir hatten vor es dir innerhalb der nächsten Tage zu sagen, aber jetzt hast du es ja schon selbst herausgefunden…“ „Unglaublich! Da hat mein Bruder doch tatsächlich noch vor mir Junge bekommen! Unfassbar… Aber so süß wie die beiden sind, hat er es richtig gemacht.“, in diesem Moment ertönte ein leises Wimmern neben Jolies Stuhl. Sie blickte herab und sah direkt auf den kleinen Wolfswelpen, der sich ihr unterworfen hatte. „Huch, wer ist denn das?“ „Das ist unsere kleine Ziehtochter Fia.“ „Alles ist gut Fia, du kannst aufstehen.“, bei diesen Worten kraulte sie sie am Bauch. „Wie heißen denn die Kleinen?“ „Die Kleine die du auf dem Arm hast, heißt Mai und das hier ist Hotaru.“, beim Klang ihrer Namen giggelten die beiden fröhlich. „Die sind so süß, da will man doch glatt eigene.“, sagte sie und seufzte. „Also ich hätte nichts dagegen… Ich frage mich sowieso schon, warum es bei euch keinen Nachwuchs gibt!“ „Das passt im Moment einfach nicht Mum. Das Café kann leider im Moment nicht auf mich verzichten und auf Daniel erst recht nicht.“ „Aber du musst mir versprechen mich noch mit Enkeln zu beglücken, bevor ich das Zeitlich segne.“ „Sag doch nicht so etwas Mum.“ „Doch genau so ist es! Ich werde nicht ewig leben und ich habe euch recht spät bekommen.“ „Keine Angst Mum, ich habe nicht vor noch ewig zu warten, bis ich endlich Mutter werde! Solange kann ich mich ja mit meinen Nichten und meinem Neffen beschäftigen!“, sagte sie fröhlich. Sie unterhielten sich noch lange, sodass sie gar nicht bemerkten, wie die Zeit verging. „Huch, wir haben ja volles Haus.“, Jolie sprang auf und ging auf ihn zu. Sie pikste ihn mit einem Finger in die Brut, während sie sagte: „So und du meintest mich nicht über unseren Familienzuwachs aufklären zu müssen, Jacky?!“ „Jo, so war das nicht, ich…“, plötzlich fing sie lauthals an zu lachen. „Du benimmst dich wirklich manchmal wie ein kleines Kind Jo.“ Sie ließen den Abend gemütlich ausklingen und als Jack und Haku im Bett lagen und er Jack beim schlafen beobachtete, dachte er: >Es ist wirklich schön zu wissen, dass nach und nach mehr Leute über unsere kleine Familie Bescheid wissen und die uns eventuell unterstützen können. Wenn die Kleinen ein bisschen älter sind dann werde ich sie definitiv mal über Nacht zu ihrer Oma oder ihrer Tante geben! Seid die drei da sind, haben Jack und ich nicht wirklich Zeit für Zärtlichkeiten… ich vermisse das schon irgendwie.< ------------------------------------------------------------------------------------- Hier ein relativ kurzes Kapitel, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem! >.< Als Entschädigung gibt es morgen das nächste Kapitel!^^ Ich bedanke mich nochmal herzlichst bei meinen treuesten Lesern und hoffe, dass ihr am Ball bleibt! >///< lg~ ------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 16: ...kommt der Sturm ------------------------------ Am nächsten Morgen war es windstill, sonnig und friedlich. Die kleine Familie kam nach und nach aus den Federn und trudelte in die Küche ein. „Ich gehe heute alleine Brötchen holen, dann bin ich schneller, ich hab nämlich einen Bärenhunger!“ „Mach du nur, ich füttere solange die Kleinen, dann können wir in Ruhe gemeinsam Frühstücken.“ „Alles klar, bis gleich… und Jack?“ „Hm?“ „Ich liebe dich.“, er küsste ihn flüchtig und verließ das Haus. Vor der Tür traf er zufällig auf Miss Diehl. „Oh guten Morgen! Wo wollen Sie denn schon so früh hin?“ „Ich wollte Brötchen holen und sie?“ „Ich auch. Sie gehen doch bestimmt zu Brian oder?“ „Ja.“, sagte er mit einem Lächeln. „Wollen wir dann nicht zusammen gehen?“ „Ich habe nichts dagegen.“ Währenddessen stellte Jack das Radio an, er hörte gerne Nachrichten, um möglichst schnell auf dem neuesten Stand zu sein. Er stellte den Wasserkocher an und lief dann seinem ausgebüchsten Sohn hinterher, als grade die Nachrichten liefen. „Arrrgh, jetzt habe ich die Nachrichten verpasst! Ich weiß, dass ihr Hummeln im Hintern habt, aber bleibt doch bitt mal für eine kleine Weile still sitzen.“ Während er die Kleinen fütterte, kamen erneut die Nachrichten. *Es hat uns eine Eilmeldung des Wetterdienstes erreicht. Mehrere Tornados haben sich über dem US-Bundesstaat Arizona gebildet. Wir bitten alle Bewohner Arizonas ihre Keller aufzusuchen und dort ruhig zu verweilen. Die Behörden bitten Sie Ihre Verwandten ebenfalls möglichst schnell in Kenntnis zu setzten, damit die Anzahl der Verletzten verringert wird! Achtung! Besonders betroffen sind die Städte Phoenix, Glendale, Scottsdale, Mesa und Tempe!* „Oh scheiße! Kommt Kinder, das Essen müssen wir leider im Keller fortführen.“ >Haku hat nicht einmal ein Handy! Was mach ich denn jetzt?! Ich kann im Moment nur hoffen, dass er entweder rechtzeitig nach Hause kommt oder irgendwo anders unterschlupf findet.< „Komm Fia, wir müssen in den Keller.“, sie sah ihn mit großen Augen an und folgte ihm dann nach Unten. Währenddessen bei Haku. „Hallo Brian.“ „Heute mal ohne die Kleinen?“ „Hey Brian! Hör dir das mal an!“, rief sein Angestellter und drehte das Radio lauter. „Scheiße! Ich schätze mal, dass ihr hier bleiben müsst. Wir müssen sofort runter in den Keller! Beeilt euch!“, er drängelte die beiden zu einer Tür im Boden, die zum Keller des Ladens führte. Noch ehe er sichs versah wurde die Luke über ihm geschlossen und er war gefangen zusammen mit Brian, Miss Diehl und dessen Angestellten. „Das kann doch nicht sein… das…“, er ging auf und ab und kam nicht zur Ruhe. „Haku du musst ruhig bleiben. Die Tornados sind gleich hier und du wirst es auf keinen Fall mehr rechtzeitig nach Hause schaffen!“ „Ich weiß!“, sagte er etwas lauter als beabsichtig und seine Mitmenschen schraken zusammen. Er setzte sich und legte den Kopf in die Hände. >Hoffentlich hat Jack rechtzeitig das Radio eingeschaltet und die Warnung gehört! Ich bin hier gefangen und weiß nicht, wie es meiner Familie geht, ob sie sich in Sicherheit gebracht haben! Selbst wenn sie sich in Sicherheit gebracht haben, ist das noch immer keine Garantie, dass es ihnen auch nach dem Tornado noch gut geht! Jack… bitte lass es dir und unseren Kindern gut gehen!< Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und blickte auf. „Es wird schon gut gehen.“ „Ich hoffe es… die Tornados sind gleich da. Ich höre sie schon.“, alle spitzten die Ohren, vernahmen allerdings erst ein paar Minuten später die ersten Geräusche des herannahenden Windes. Währenddessen bei Jack. Alles war still, man hörte nur Fias leises Fiepen. Seine Schützlinge sahen ihn mit glasigen Augen an. >Sie können es auch hören. Die Tornados sind gleich hier und ich weiß nicht einmal ob Haku in Sicherheit ist! Jack… du musst dich jetzt voll und ganz auf deine Rolle als Vater konzentrieren und dafür Sorge tragen, dass deinen Kindern nichts geschieht.< „Alles wird gut… euer Papa kommt wieder… ihm geht es gut… nicht weinen, alles wird gut.“, er wiederholte diese Worte wie eine Beschwörungsformel und wiegte sich und seine Kinder hin und her um sie und vor allem sich selbst zu beruhigen. Der Sturm wütete über dem Laden. Haku ging hin und her und hatte die Hände ineinander verschränkt. Er war nicht mehr fähig das Knurren, das sich den Weg durch seine Kehle bahnte zu unterdrücken. Alle Anwesenden drückten sich in die Ecken des Kellers, der eher einem Lagerraum glich. „Sie sollten sich beruhigen.“ „Ich soll mich beruhigen?!“, knurrte er, selbst durch das Tosen des Windes war seine Stimme zu vernehmen. „Haku, es wird ihnen schon nichts passiert sein.“ Er setzte sich auf den Fußboden und legte sein Gesicht in seine Hände, während er hin und her wippte, um sich zu beruhigen. „Der Sturm nimmt langsam ab, du kannst schon bald hier raus.“ „Ihr habt doch keine Ahnung…“, ihm liefen Tränen der Verzweiflung die Wangen herunter. Miss Diehl kniete sich neben ihm nieder und schlang einen Arm um seine Schulter: „Sprich mit uns… manchmal hilft es zu reden Haku.“ >Der Junge ist ja total aufgelöst! Ich muss ihn unbedingt beruhigen, bevor er zu früh heraus stürmt und womöglich Gefahr läuft verletzt zu werden.< „Wissen Sie Miss Diehl. Dies ist nur der Erste! Der andere Tornado wird uns auch bald erreicht haben… es ist noch längst nicht vorbei!“ „Nenn mich Katharina. ...Es mag sein, dass dies noch nicht vorüber ist, aber Fia wird schon in Sicherheit sein und Mr. Bannistor bestimmt ebenfalls.“, jetzt gesellte auch Brian sich zu ihnen und versuchte Haku zu beruhigen. „Habt ihr einen Keller Zuhause?“ „Ja, haben wir.“ „Na siehst du, deine Frau wird sicherlich mit den Kleinen im Keller verschwunden sein.“ „Du bist verheiratet und hast Kinder? Das wusste ich ja gar nicht.“ „Ja.“ „Willst du mir nicht etwas von ihnen erzählen? Die kleine Fia kenne ich ja schon.“, sagte sie freundlich. „Sie sind immer putzmunter und halten einen richtig auf Trab.“, er schmunzelte, als er daran dachte, wie er den kleinen Krabbelmäusen hinterherlief. „Wie viele Kinder hast du denn?“ „Drei, wenn man Fia mitzählt. Hast du auch Kinder?“ „Nein, ich lebe alleine, dass müsstest du doch mittlerweile mitbekommen haben. Wie sieht`s denn bei dir aus Brian?“ „Ich bin geschieden, aber Kinder habe ich keine. Ich bin eigentlich froh von dieser Schreckschraube davongekommen zu sein.“ „Du sollst Haku aufbauen und ihn nicht noch weiter runterziehen Brian!“ „Ja ja, tut mir leid. Woher kennt ihr beiden euch eigentlich?“ „Wir sind Nachbarn.“ „Aber ich dachte du hast nur einen Nachbarn, weil du ganz am Ende der Straße wohnst?“ „Ja und?“ „Da wohnt doch der Polizeipräsident oder ist der umgezogen?“ „Nein, der wohnt immer noch da. Haku lebt doch bei ihm.“ „Haku ich verstehe grade gar nichts mehr. Was ist dann mit deiner Frau?“ „Ich habe keine.“, er hielt sich noch immer den Kopf und schaute auf den Boden. „Ich dachte du bist verheiratet?“ „Bin ich ja auch.“, langsam war er wirklich genervt. „Ist deine Frau etwa verstorben?“, fragte Brian vorsichtig. „Nein.“ Während Brian noch immer heftig am überlegen war, machte sich in Katharina eine Vermutung breit, die sie nicht auszusprechen wagte, die aber schon einige Male in ihr aufgekeimt war. Sie nahm ihren Mut zusammen und flüsterte ihm ins Ohr: „Wie… wie ist dein Nachname Haku?“ So leise, dass sie es kaum verstand formten seine Lippen die Worte, die ihre Vermutung bestätigten: Bannistor. „Was tuschelt ihr da?!“ „Mensch Brian, jetzt halt doch mal für einen kleinen Augenblick die Klappe! Ich bin langsam wirklich genervt!“, Hakus Nerven waren zum reißen gespannt. Er hörte wie Dachziegel überall zerschellten und der zweite Wirbelsturm über sie hinwegfegte. Katharina saß neben Haku und verarbeitete, was Haku ihr grade gesagt hatte. >Haku hat mit Fia eingeschlossen drei Kinder. Er ist verheiratet, hat aber keine Frau und anscheinend auch keine gehabt und er lebt bei Mr. Bannistor. Da ist doch der einzig logische Schluss, dass meine Vermutung richtig ist, dass die beiden…< „Gehe ich recht in der Annahme, dass…“ „Ja mein Gott und jetzt lasst mich in Ruhe. Versteht ihr nicht, dass meine Familie grade unter den Trümmern begraben sein könnte, die diese Tornados hinterlassen haben?!“ „Es tut mir leid Haku. Ich habe nur versucht dich ein wenig auf andere Gedanken zu bringen.“ „Ich weiß, es tut mir leid. Mich bringt nur diese Unwissenheit im Moment um!“, sagte er in einem wesentlich sanfteren Ton. „Fragt mich mal! Katharina scheint grade ein Licht aufgegangen zu sein, während ich noch immer im Dunkeln tappe.“ „Ich lasse dich auch weiter im Dunkeln tappen.“ „Weißt du ob es jetzt vorbei ist? Ich meine kommt da noch ein Wirbelsturm oder ist es vorbei?“ „Wir müssen noch ein wenig hier bleiben. Dort zieht noch einer an der Stadt vorbei, aber er könnte jederzeit seine Richtung ändern.“, er deutete mit seinem Finger auf die rechte Wand. „Und was ist mit den anderen beiden?“ „Die sind weitergezogen und haben schon an Kraft verloren. Ich denke nicht, dass die nochmal umkehren werden, aber man sollte auf alles gefasst sein.“ „Du hast wirklich ein gutes Gehör Haku.“ „Ich weiß. Ich hätte die Wirbelstürme schon viel früher hören müssen! Dann würde ich jetzt nicht hier sitzen…“ „Es ist sowieso schon erstaunlich, dass du sie hören kannst, also mach dir keine Vorwürfe.“ „Doch, die mache ich mir!“, er stand wieder auf und schritt den Raum auf und ab. >Wir sitzen hier schon seit Stunden drin! Ich kann nicht mehr! Ich muss wissen, wie es Jack und den Kindern geht! Ich komme einfach nicht zur Ruhe… Der andere Wirbelsturm ist gleich vorbeigezogen und wenn der weg ist, dann bin ich es auch…<, wieder entfleuchte ihm ein Knurren. >Er benimmt sich wie ein eingesperrtes Tier, das unruhig und aggressiv durch die Gegend läuft. Sonst ist er doch immer eher ruhig und gelassen. So kenne ich ihn gar nicht, aber ich glaube mir würde es genauso gehen, wenn ich Kinder hätte und nicht wüsste ob diese in Sicherheit sind… das mit den Kindern habe ich zwar immer noch nicht ganz verstanden, aber ich gehe davon aus, dass er mich darüber noch aufklären wird.< Haku spitze die Ohren, doch das einzige was er hörte waren die von Dannen ziehenden Tornados, die Chaos und Zerstörung hinterließen. Doch keine schienen die Richtung zu ändern und wieder zu kommen, deshalb war es für Haku beschlossene Sache. Er drückte die Luke auf und ließ sie, ungeachtet des Lärms, auf den Boden klatschen. Er ging aus dem Keller und eilte aus dem Laden hinaus. Die anderen schauten ihm ungläubig hinterher. „D… die Luke… war… war abgeschlossen.“, alle sahen ihn mit großen Augen an. „Jeff! Seit wann schließt man eine Kellertür bei einem Tornado ab?! Die hätten uns nicht wieder hier rausholen können du Idiot!“ „Es tut mir leid Boss, ich war einfach ein wenig in Panik.“ Haku lief um das Leben seiner Familie nach Hause, so schnell wie seine Beine ihn tragen konnten. Als ihr Haus in Sicht kam, sah er schon, dass das Dach abgedeckt war. Er lief in den Garten, wo sich die Luke zu ihrem Keller befand, doch alles was er vor sich sah, war ein Haufen zerdepperten Tones. Die Dachziegel hatten die Luke unter sich begraben. Verzweifelt wühlte er sich durch die Scherben und schon bald kam ein kleiner Teil der Luke zum Vorschein. Hektisch grub er weiter, während ihm Tränen die Wangen herunterliefen. Als er es geschafft hatte die Luke endlich freizulegen, riss er sie auf und stürmte in den Keller hinein. Sofort drang ihm ein leichtes Fiepen entgegen, er folgte dem Geräusch in die hinterste Ecke des Kellers. Er erblickte Jack, der die schlafenden Babys im Arm hielt und neben dem die fiepende Fia lag. Jack blickte Haku durchdringend an, während ihm Tränen die Wangen herunter liefen. „Jack!“, Haku ging mit hastigen Schritten auf ihn zu und legte seine Arme um ihn. „Gott sei Dank geht es dir gut.“, er schmiegte sich enger in seine Halsbeuge, weil seine Arme unter Mai und Hotaru begraben lagen. Haku nahm Jacks Gesicht in die Hand und küsste ihn wieder und wieder, während ihm Tränen die Wangen herunterliefen. „Wie sieht es draußen aus?“ „Viele Dächer wurden komplett abgedeckt und viele große Äste und zum Teil auch Bäume liegen auf den Straßen.“ „Ich tue es ungern Haku, aber ich muss dich jetzt alleine lassen. Grade jetzt ruft meine Arbeit mich am dringendsten.“ „Ich weiß, aber können wir nicht wenigstens vorher sehen, ob es Ayako, Jolie und Daniel gut geht?“ „Ja, lass uns das machen, ich rufe dann von da aus das Revier an.“, Haku nahm ihm Hotaru ab und half ihm auf die Beine. Die kleine Fia stellte sich hin und stützte sich mit ihren Pfoten gegen Hakus Bein ab. „Ich bin natürlich auch froh dich zu sehen meine Kleine.“, er streichelte ihr mit einem liebevollen Lächeln über den Kopf. Gemeinsam machten sie sich auf zu Ayakos Haus, sie hatte Glück, denn ihr Dach war nur zum Teil abgedeckt worden. Ayako kam ihnen bereits entgegen, als sie den Garten betraten. „Zum Glück geht es euch gut! Ich habe mir Sorgen um euch gemacht.“ „Wir sind auch froh, dass es dir gut geht! Wir wollen jetzt nochmal nach Jolie und Daniel sehen, willst du mitkommen?“ „Ja, kommt.“, sie nahm Jack Mai ab und zusammen gingen sie durch die Straßen, die wie leergefegt waren. Das Café, das in der Innenstadt liegt, war vom Sturm bis auf ein paar umgestürzte Blumentöpfe verschont geblieben. Sie betraten das Café und die kleine Glocke an der Tür erklang. Sie hörten ein leises Rumpeln und schon kamen ihnen Jolie und Daniel entgegen. „Euch geht es gut!“, Jolie kam auf sie zugelaufen und schloss jeden in ihre Arme. Die Kleinen, die mittlerweile aufgewacht waren, sahen sie mit großen, strahlenden Augen an. Daniel trat hinter Jolie und sah die Kleinen liebevoll an. „Na ihr Stoppelhopser. Ich bin euer Onkel Daniel. Jolie hat mir schon begeistert von euch erzählt. Ihr seid wirklich süß.“, dabei stupste er Mai und Hotaru auf die Näschen. „Jetzt, wo ich weiß, dass es euch gut geht, werde ich mich mal an die Arbeit machen. Ich habe schon von unterwegs angerufen, dass ich die Aufräumarbeiten gleich organisieren werde.“ „Ich werde mit dir kommen.“ „Nein, du bleibst hier bei den Kindern.“ „Nein, ich werde mit dir kommen. Ich denke, dass Jolie und Daniel sich gut um die drei kümmern werden.“ „Ja, Jack. Lass die Kinder ruhig hier. Wir werden schon gut auf sie aufpassen. Du brauchst jeden Mann um wieder alles in Gange zu bekommen!“ „Na gut, ihr habt mich überzeugt. Dann komm Haku, wir müssen uns beeilen.“, sie liefen so schnell sie konnten, ohne aufzufallen, zum Polizeihauptquartier. Gefolgt von Haku betrat Jack sein Büro: „Was kann ich für sie tun Mr. Bannistor?“ „Gut, dass Sie hier sind Mrs. v. Heilbronn! Beschaffen Sie mir bitte den Bürgermeister so schnell wie möglich her, ach und bitte stellen Sie eine Verbindung zum Rundfunk her.“, ohne ein weiteres Wort verließ sie den Raum. „Was hast du jetzt vor Jack?“ „Während wir darauf warten, dass der Bürgermeister endlich eintrifft, werde ich die Nachrichten informieren, dass wir freiwillige Helfer suchen. Dann werde ich Phil bitten nach allen Rudelmitgliedern zu suchen und zu überprüfen, ob es ihnen gut geht und die Krankenhäuser informieren, dass sie auf einen großen Ansturm gefasst sein müssen und sie natürlich Ersthelfer schicken sollen.“ „Die einzige Sache, die ich dir in diesem Fall abnehmen kann ist der Anruf bei Phil.“ „Am besten rufst du ihn gleich an. Hier ist seine Nummer, ich telefoniere jetzt mit den Nachrichten.“, Haku verließ den Raum. „Könnte ich einmal ihr Telefon benutzen Mrs. v. Heilbronn?“ „Natürlich. Im Moment herrscht sowieso Ausnahmezustand." „Danke.“, er nahm den Hörer ab und wählte Phils Nummer. „Inspektor Reynolds hier.“ „Hallo Phil, hier ist Haku.“ „Ist etwas passiert?“ „Nein. Wir möchten dich darum bitten bei allen vorbeizuschauen und zu überprüfen, ob es ihnen gut geht.“ „Wird erledigt. Gibt es sonst noch etwas?“ „Du kannst noch freiwillige Helfer zusammentrommeln, sie sollen vor dem Polizeipräsidium auf mich warten.“ „Alles klar. Passt auf euch auf.“ „Machen wir und pass du auch gut auf dich auf!“, als er aufgelegt hatte, schaute Mrs. v. Heilbronn ihn geschockt an. „Sie… Ihre Hände…“, Haku folgte ihrem Blick und schaute auf seine Hände. Sie waren über und über mit Blut beschmiert, er musste sich mehrmals an den Scherben der Dachziegel geschnitten haben, als er nach seiner Familie gegraben hatte. „Halb so schlimm. Sie haben nicht zufällig Verbandszeug da? Ich meine, es gibt ja viele Leute, die kein Blut sehen können, da wäre es besser, wenn ich nicht so durch die Gegend laufe.“ „Ja kommen Sie mit.“, sie führte ihn in Jacks Badezimmer, in dem ein kleiner Erste-Hilfe-Koffer stand. Während sie seine Hände versorgte sagte er: „Ich wollte mich nochmal bei Ihnen bedanken. Sie helfen mir jetzt schon zum zweiten Mal.“ „Ach dann sind Sie der Mitbewohner von Mr. Bannistor, der sich vor einiger Zeit am Daumen geschnitten hatte.“ „Ja. Ich schätze ich habe es im Moment mit Verletzungen an der Hand.“ „Sie sollten wirklich besser auf sich Acht geben.“ „Bitte sagen Sie Mr. Bannistor nichts davon. Er macht sich nur unnötig Sorgen. Sagen Sie ihm bitte nur Bescheid, dass ich draußen auf die freiwilligen Helfer warte.“ „Haben Sie ein Handy dabei?“ „Nein. Ich habe gar keins.“ „Ich leihe ihnen solange meins. Dort sind die wichtigsten Nummern eingespeichert. So kann Mr. Bannistor Sie jederzeit erreichen und Ihnen sagen, wo Sie gebraucht werden.“ „Danke, ich mache mich dann mal auf den Weg.“ „Passen Sie gut auf sich auf und seien Sie vorsichtig!“ „Ja, versprochen.“, er machte sich auf und wartete draußen auf die ersten Freiwilligen. Sie klopfte an der Tür und trat dann ein: „Haku ist bereits nach Draußen gegangen und wartet dort auf die ersten Freiwilligen. Ich habe ihm mein Handy geliehen, damit Sie ihn jederzeit erreichen können. Ich dachte, dass das ihn Ihrem Sinne wäre.“ „Das haben Sie sehr gut gemacht, danke.“, er wählte sofort Mrs. v. Heilbronns Nummer, als sie den Raum verlassen hatte. „Hey Haku. Pass auf, am besten du teilst die Gruppen so ein, dass in jeder Gruppe ein Rudelmitglied vorhanden ist. Den Rest des Rudels nimmst du mit in deine Gruppe. Ihr könnt effizienter arbeiten, wenn ihr keine Menschen bei euch habt, die eure Arbeit möglicherweise behindern.“ „Alles klar. Die ersten Helfer sind schon da. Ich werde noch eine halbe Stunde warten und nach und nach die ersten Gruppen losschicken. Ich gehe dann mit meiner Gruppe in das am stärksten betroffene Gebiet.“ „Das dürfte dann wohl ungefähr der Stadtteil sein, in dem wir wohnen. Am besten ihr geht nach Dobbins Creek, South Mountain Heights und Talasera. Diese Gebiete dürften wohl mit am stärksten betroffen sein, weil sie direkt am Stadtrand liegen. …Und Haku… pass auf dich auf.“ „Mach ich… das gleiche gilt für dich. Wir sehen uns heute Abend zu Hause.“, sie verabschiedeten sich und Mrs v. Heilbronn kam herein. „Der Bürgermeister ist soeben eingetroffen.“ „Bringen Sie ihn in mein Büro.“ Erst spät abends fanden die beiden sich zu Hause wieder ein. „Wie geht es dir Jack?“ „Gut. Mein Tag war einfach nur stressig.“, erst jetzt erblickte er Haku Hände. „Was hast du gemacht?!“ „Oh das. Das braucht dich nicht zu beunruhigen Jack. Das ist in null Komma nichts wieder verheilt.“ „Das meinte ich, als ich gesagt habe, dass du auf dich aufpassen sollst.“, er löste die verdreckten Bandagen und blickte auf Hakus blutige, entzündete Hände. „Das tut nichts zur Sache. Ich habe lieber ein paar verletzte Hände, als eine verschüttete Familie.“, Jack zog ihn ins Bad und hielt seine Hände unter kaltes Wasser. „Du hast uns doch nicht etwa mit bloßen Händen ausgegraben?!“ „Was hätte ich denn tun sollen Jack?!“ „…Ich hätte vermutlich genauso reagiert, es tut mir leid. Ich mache mir nun einmal Sorgen um dich.“, er zog ihn zu sich und küsste ihn liebevoll. „So und jetzt lass uns das hier neu verbinden.“, er desinfizierte die Wunden und legte Haku neue Bandagen an. „Wir müssen noch die Kleinen von Jolie und Daniel abholen.“ Jack schüttelte mit dem Kopf: „Nein, ich habe schon mit ihnen telefoniert. Die drei bleiben heute Nacht bei den beiden.“ „Glaubst du, sie kommen mit ihnen klar?“ „Natürlich. Wenn sie das den ganzen Tag über geschafft haben, dann schaffen sie das auch die Nacht über.“ „Du hast recht. Was machen wir jetzt noch mit dem restlichen Abend?“ „Ich hätte da eine Idee, aber nur, wenn du noch nicht zu müde bist…“ „Ich bin ganz Ohr…“, Jack beugte sich zu seinem Ohr herab, strich mit seiner Zunge Hakus Ohrmuschel entlang und biss ihm dann ins Ohrläppchen. „Angh… ob ich noch so fit bin?“ „Fit wirst du dabei…“, hauchte Jack ihm mit tiefer Stimme ins Ohr. „Dann musst du aber sehr überzeugend sein.“, raunte Haku. „Bin ich das nicht immer?“, fragte er, während er Haku langsam in Richtung Treppe schob. „Ich kann mich nicht so recht dran erinnern. Das letzte Mal ist schon so lange her.“, sagte er mit einem verführerischen Grinsen. „Dann sollte ich deine Erinnerung vielleicht mal ein wenig auffrischen.“, Jack biss Haku wieder leicht ins Ohr. „Ja, vielleicht solltest du das.“, Haku schrie überrascht auf, als Jack ihn über seine Schulter warf und ihn nach Oben ins Schlafzimmer trug. Er legte ihn wieder vorsichtig auf dem Bett ab und sah Haku tief in die Augen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren küssten sie sich, immer heißer, immer inniger. Jack streichelte sanft und liebevoll Hakus Körper, während dieser seine Arme um Jacks Nacken schlang. Er zog Haku seine verdreckte und verschlissene Jeans aus und küsste sich von seinem Knie seine Innenseite entlang bis hin zu seiner schwarzen Boxershorts. Als Haku Anstalten machte sich aufzusetzen und ihn zu berühren sagte Jack: „Du bleibst heute ruhig liegen. Du musst deine Hände schonen.“ Er tat wie ihm geheißen und machte keine weiteren Anstalten sich aufzusetzen oder seine Hände zu benutzen. Jack fuhr mit seiner Zunge über den Stoff unter dem sich Hakus wachsende Erregung zu zeigen begann. Er knabberte an seiner Erhebung, ohne sie von dem Stoff zu befreien. Küsste sich dann nach Oben bis zu seinem Schlüsselbein und knabberte daran. Haku hob trotz des Verbotes eine Hand an, um Jacks Gesicht zu seinem zu führen. Als sie sich erneut küssten, spürte Jack Hakus herausragende Reißzähne. Sie küssten sich immer heißer, während Jacks Hand wieder nach unten wanderte. Haku Hand, die unbemerkt zu Jack Hintern gewandert war, kniff diesen. Mit einem Aufkeuchen Jacks fuhren auch seine Reißzähne aus und er biss Haku versehentlich in die Lippe. Wie um sich zu entschuldigen leckte er immer wieder über die blutende Stelle, während seine Finger sich ihren Weg in Haku bahnten und dieser sein Stöhnen nicht mehr unterdrücken konnte. Wieder vereinten sie ihre Lippen und Zungen zu innigen küssen, während Jack Haku Boxershorts von dessen Hüften zog und sich selbst seiner Beinkleider entledigte. Wie von selbst fanden sie ihren Weg zueinander und vereinigten sich wieder und wieder mit innigen Stößen, während hier und da ein leises Knurren durch ihre Kehlen schlich. Beide trieben sich eng umschlungen zum Höhepunkt und blieben dann, sich fest in den Armen haltend, liegen, während sie sich liebevoll in die Augen sahen. Als Jack sich aus Haku zurückzog seufzte dieser leise auf und schmiegte sich noch enger an Jack. Beide trieben sie glücklich ins Land der Träume. ------------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe, dass sich das Warten für euch gelohnt hat und das euch das Kapitel gefällt! >.< Mir schwirrte diese Idee schon ne ganze Weile im Kopf herum und ich dachte, dass dies der perfekte Augenblick sei um sie umzusetzten!^^ Es wird auf jeden Fall noch ein Kapi geben! Wann kann ich euch jetzt noch nicht so genau sagen... aber es kommt 100 pro!!! Kapi und Szenenwünsche sind immer gerne gesehen! >.< Also wenn ihr eine Idee habt, dann raus damit. Ich sammle sie und setzte die meisten davon auch um.^^ ------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 17: A Part of your Past... ---------------------------------- “Danke, dass ihr auf die Kleinen aufgepasst habt!“, sagte Haku in freundlichem Ton zu Jolie und Daniel. „Ach, das ist doch kein Problem! Wir hatten so viel Spaß zu fünft! Und es hatte noch etwas Positives…“ „Oh, ich höre? Da macht ihr mich jetzt wirklich neugierig!“ „Daniel und ich haben beschlossen es zu versuchen und einen Wurf zu bekommen!“, sagte sie freudig. „Das ist wirklich toll!“ „Ja, meine Mutter ist auch total begeistert. Aber wir haben immer noch ein kleines Problem zu lösen.“ „Stimmt, ihr braucht noch eine zusätzliche Arbeitskraft… Also wenn du auf die Kleinen aufpassen würdest, dann würde ich mich anbieten, hier auszuhelfen.“ „Das würdest du für uns tun, Haku?!“ „Natürlich… ihr seid doch jetzt ein Teil meiner Familie und da hält man doch zusammen.“ „Danke Haku!“, sagte Jolie und fiel ihm um den Hals. „Naja, aber noch ist es ja nicht so weit. Das heißt aber nicht, dass du uns die drei nicht nochmal hier lassen kannst! Wir passen gerne auf die kleinen Wonneproppen auf!“, sagte Daniel lächelnd. „Ich werde darauf zurückkommen, aber ich muss jetzt langsam wieder los.“ „In Ordnung. Kommt bald mal wieder vorbei!“ „Natürlich.“, sagte Haku und verabschiedete sich von den beiden. Als Haku die Tür des Ladens geschlossen hatte und ein paar Minuten in Richtung Zuhause gegangen war, spürte er die Präsenz eines fremden Wolfes. Er nahm die Beine in die Hand und lief mit dem Kinderwagen vor sich und Fia neben sich in die Richtung, wo er ihn vermutete. Er bog in eine dunkle Sackgasse ein und da sah er ihn. Er stellte den Kinderwagen schützend hinter sich ab und legte dem Fremden ruckartig eine Hand um die Kehle und knurrte ihn an. „Was willst du hier?!“ „Begrüßt man so einen alten Bekannten?“, fragte sein Gegenüber recht gelassen. „Dringst du immer in anderer Rudel Reviere ein, ohne dich anzukündigen, nur um jemanden einen Besuch abzustatten, Spike?“, er umschloss die Kehle seines Gegenübers noch fester. „Ich konnte ja nicht ahnen, dass du dich einem Rudel angeschlossen hast.“, brachte er nun leicht gequält hervor. „Verschwinde hier, bevor ich dich in Stücke reiße.“ „Warum? Weil du das brave Schoßhündchen eines Alphas sein möchtest?“, Hakus Knurren wurde noch tiefer und bedrohlicher. Hinter ihm hörte man das leise Fiepen seiner Welpen. „Ich bin niemandes Schoßhündchen und nun geh!“, der andere verzog sein Gesicht zu einem gequälten Lächeln. „Was ist los Haku? Seit wann bist du denn so zahm? Führst ja sogar die Welpen vom Alpha aus.“ „Lass die Welpen daraus!“, Haku fuhr seiner Krallen aus und bohrte sie ihm in den Hals. „Ach? Sie müssen dich wohl an dich selbst erinnern, als du noch so klein warst und deine Mutter samt Welpen aus dem Rudel verstoßen wurde.“, Hakus Reißzähne fuhren aus und in seinen Augen glomm ein gefährliches Glitzern auf. „Warum bist du hier?! Warum jetzt?“, fuhr er ihn an. „Ich habe dich gesucht. Ich dachte, dass wir vielleicht wieder zusammen durch die Gegend ziehen könnten, so wie früher.“, Haku lockerte seinen Griff ein wenig. „Was bewegt dich plötzlich zu einer solchen Idee? Du hattest die ganzen Jahre über die Gelegenheit dazu!“ „Ok, du hast recht… Azuen will dich sehen.“ „Ich werde mich keinen Zentimeter von diesem Rudel entfernen, richte ihm das aus und sag ihm, dass ich nie wieder etwas von ihm hören will.“ „Kannst du mich nicht loslassen und mich zu eurem Alpha bringen? Dann kann ich zumindest ein paar Tage hier bleiben und wir könnten doch unsere Kindheitserinnerungen wieder ein wenig aufleben lassen.“ „Nein. Du bekommst keine Erlaubnis noch länger hierzubleiben, ich will, dass du gehst!“ „Das hast du doch nicht zu bestimmen. Lass mich mit eurem Alpha sprechen, dann kann ich mich wenigstens ein paar Tage ausruhen…“ „Du scheinst nicht zu verstehen, Spike. Ich sagte, dass deinem Antrag nicht stattgegeben wird und du dieses Revier augenblicklich verlassen wirst!“, Fia stellte sich jetzt neben Haku und begann ebenfalls Spike anzuknurren. „Ich begleite dich jetzt aus dem Revier, solltest du irgendwelche faulen Tricks versuchen, dann beiße ich dir die Kehle durch.“, langsam lockerte Haku seinen Griff, bis er Spike schließlich ganz losließ. Als Spike gefolgt von Haku aus der Gasse trat, sah er sich von dem halben Rudel umzingelt. „Daniel, bring die Kleinen bitte nach Hause, ich komme gleich nach.“, diese nickte nur, nahm die drei und machte sich auf den Weg. „Wie es scheint, hast du tatsächlich ein Rudel gefunden, dass bereit ist dich aufzunehmen.“, sagte er mit einem höhnischen Lachen, während er das `dich` besonders betonte. „Pass auf, wie du mit ihm sprichst!“, warnte Phil ihn mit gefletschten Zähnen. Während er schwieg, wurde er vom halben Rudel zum Rand ihres Reviers getrieben. Bevor er die Grenze übertrat sagte Haku zu ihm: „Komm nie wieder und richte Azuen aus, dass er ebenfalls niemanden mehr herschicken soll oder ich beiße ihnen, jedem einzelnen, die Kehle durch! Habt ihr das gehört?! Jedem fremden Wolf, der von Azuen geschickt wurde, wird der Kopf abgerissen, auch wenn es dieser Eindringling hier sein sollte. Das ist ein Befehl!“ „Das ist es wirklich, was du willst? Dafür hast du deine Freiheit aufgegeben? Für ein lausiges Pack Wölfe verrätst du deine Freunde?!“ „Wir sind keine Freunde, Spike und das weißt du wohl besser als ich.“, Haku wandte sich um und ging, erst langsam und dann immer schneller, bis er anfing zu laufen, nach Hause. Als er die Tür öffnete, kam ihm Daniel sofort entgegen: „Wer war das? Was war da los?“ „Das war jemand aus meiner Vergangenheit, der nur Ärger bedeutet. Es ist wichtig, dass in der nächsten Zeit kein fremder Wolf hier eindringt!“ „Dann solltest du die Wölfe verständigen.“ „Wie meinst du das?“ „Sag nicht, dass es dir noch niemand gesagt hat!“, bemerkte Daniel ungläubig. „Wärst du so nett und würdest mich aufklären? Ich bin im Moment ein wenig gereizt, also los.“ „Die Wölfe leben und patrollieren an der Grenze unseres Gebietes und sind Teil des Rudels.“ „Warum hat mir nie jemand etwas davon erzählt?“ „Weil viele nicht gerne darüber reden.“ „Was verschweigt ihr mir?“ „Ab und an kommt es vor, dass in einem Wurf Welpen geboren werden, die sich nicht in einen Menschen verwandeln können. Diese Wölfe können natürlich nicht hier in der Stadt leben, auch wenn sie genauso wie alle anderen zum Rudel gehören.“ „Warum redet ihr nicht gerne darüber? Ich meine, sie sind doch genauso ein Teil des Rudels wie alle anderen! Gibt es noch etwas, was mir verschwiegen wurde?!“ „Haku, du musst verstehen, dass es vielen Eltern nicht leicht fällt ihr Junges so nah und doch so fern zu wissen. Sie haben nicht die Möglichkeit dauerhaft mit ihnen zusammenzuleben und das bricht ihnen fast das Herz.“ „Das kann ich verstehen… heißt das, dass Fia auch irgendwann dort leben muss?“ „Nein, Fia ist ein besonderer Fall. Dadurch, dass ihr quasi publik gemacht habt, dass Jack einen zahmen Wolf bei sich zuhause hält, wird Fia wohl viel eher akzeptiert.“ „Gibt es noch irgendetwas, was ihr mir verschwiegen habt? Ich meine, ich ebenso euer Anführer, aber wie soll ich euch helfen, wenn ihr mir gegenüber nicht offen sprecht?!“ „Gut, dann sollte ich dir noch eine Kleinigkeit erzählen. Was für die Wölfe gilt, gilt so ähnlich für die Menschen. Es kam jetzt auch schon ein paar Mal vor, dass Welpen zur Welt gekommen sind, die menschlich waren, aber viele Eigenschaften eines Wolfes geerbt haben. Die meisten von ihnen können sich auch mit den Wölfen verständigen. Durch die Mischung unserer Rassen wird dies auch immer häufiger. Es ist alles sehr kompliziert.“ „Das heißt, dass wir in dieser Stadt Menschen haben, die eigentlich Werwölfe sind, sich aber nicht verwandeln können?!“ „Ja, genau das heißt es. Aber diesen Rudelmitgliedern fällt es natürlich wesentlich leichter als den Wölfen!“ „Gut, dann werde ich mich zu den Wölfen begeben und mit ihnen sprechen.“ „Willst du nicht lieber vorher nochmal mit Jack darüber sprechen?“ „Nein. Zum einen bin ich grade ziemlich sauer auf Jack und zum anderen ist das meine Angelegenheit, mit der ich das Rudel nicht in Gefahr bringen will.“ „Ich bleibe so lange hier und warte auf dich. Ach ja und eines solltest du noch beachten: Auch wenn dieses Rudel Jack als ihren Alpha akzeptiert, so kann es sein, dass sie dir noch nicht trauen! Auf jeden Fall hat auch dieses Rudel einen Anführer, ihr Name ist Malika. Du solltest ihr den gleichen Respekt zollen, den wir auch euch zollen. Am besten du machst dich jetzt auf den Weg.“, ohne weitere Worte verließ Haku das Haus, verwandelte sich in den Wolf mit silber-goldenem Fell und liefdurch den Wald. -------------------------------------------------------------------------------- So, nach langer Zeit endlich mal wieder ein Lebenszeichen von Haku und den Kleinen!^^ Dieses Kapi knüpft eigentlich direkt an das vorherige an. Na? Hab ich euch jetzt neugierig gemacht? Wollt ihr mehr? Ich hoffe es doch, weil ich dran bin und auch noch das nächste Kapi schreibe! Vieleicht noch ein paar für euch vielleicht sinnlose infos: 1. dies ist das 76. Kapi, dass ich in diesem Jahr bei animexx veröffentlicht habe! >.< 2. Ihr wart soooo fleißig und habt mir schon 173 Kommis geschrieben! >.< Vielen, vielen Dank! lg~ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 18: ...wants to bring you back -------------------------------------- Als er die Grenze ihres Reviers überschritt, fühlte er sich ein wenig unwohl, doch er hatte keine Gelegenheit sich weiterhin darüber Gedanken zu machen, da ihm ein Wolf entgegen kam. „Malika erwartet dich bereits.“, sagte der Wolf und verneigte sich. „Dann führe mich bitte zu ihr.“, Haku folgte dem Wolf, doch obwohl er hätte misstrauisch sein sollen, hatte er das Gefühl hier ebenso zu Hause zu sein. Als die beiden Rudelführer sich sahen, neigten sie ihr Haupt, ohne aber die Rute zu senken. „Es freut uns dich endlich mal persönlich kennen zu lernen. Wir haben schon viel über dich gehört.“ „Ich wäre früher gekommen, aber man hat mir einiges verschwiegen.“ „Keine Angst, wir nehmen es dir nicht übel. Aber was führt dich nun zu uns?“ „Ich weiß, dass ihr mich nicht kennt, doch ich möchte euch um einen Gefallen bitten.“ „Was wäre das für ein Gefallen? Hat es etwas mit dem Eindringling von heute Vormittag zu tun?“ „Ja. Ich möchte euch bitten eure Patrouille zu verschärfen. Kein fremder Wolf soll weiter als bis an die Grenzen des Reviers stoßen.“ „Wir haben bereits von deinem Befehl gehört. Doch was bringt dich dazu so weit zu gehen? Du warst uns als gütig und liebevoll bekannt, woher kommt dieser Hass?“ Haku zögerte kurz, doch begann dann zu sprechen: „Dieser Hass ist Teil meiner Vergangenheit, die beginnt mich einzuholen.“ „Was ist damals passiert, dass in einem liebevollen Menschen ein solcher Hass aufkeimen kann?“ „Der Alpha, der nach mir suchen lässt, hat damals meine Mutter, mich und meine Wurfgeschwister aus dem Rudel verbannt. Einer nach dem anderen ist verstorben, bis nur noch meine Mutter und ich übrig blieben. Der Eindringling, der gesandt wurde mich zu holen, hat damals meine Mutter an die Jäger verraten und zugesehen, wie sie bei dem Versuch mich zu schützen ihr eigenes Leben gelassen hat.“ „Wir danken dir für deine Offenheit, Haku. Ehrlichkeit steckt in deinen Worten, deshalb werden wir dir folgen, wie wir auch Jack folgen und wir werden deinem Gesuch stattgeben.“ „Ich danke dir Malika.“, er verneigte seinen Kopf. Sie erwiderte die Geste: „Nun geh und beschütze die, die dir wichtig sind.“ Sein Schritt strotzte vor Autorität, doch auch vor Verbundenheit zu den Wölfen, als er wieder in die Schatten des Waldes eintauchte. Er lief so schnell er konnte zu seinen Kindern, auch wenn seine Pfoten noch immer schmerzten. Er verwandelte sich zurück, bevor er auf das Haus zuging. Kurz bevor sein Finger die Klingel betätigen konnte, öffnete Jack ihm die Tür. „Wie geht es dir?“, Haku ging an ihm vorbei, ohne mit ihm zu sprechen. „Bitte Haku, ich wollte…“, er berührte ihn sanft an der Schulter. „Du wolltest WAS Jack?! Mir weiterhin nicht genügend vertrauen um mich in alle Geheimnisse einzuweihen?! Habe ich dir nicht genügend gezeigt, wie sehr ich dich liebe?!“, während sie diskutierten, gingen sie in den Garten, weil Daniel noch immer anwesend war. „Es hat sich keine passende Gelegenheit ergeben mit dir darüber zu sprechen…“ „Oh doch Jack, die gab es… zum Beispiel als wir Fia bei uns aufgenommen haben oder als Mai und Hotaru zur Welt gekommen sind. Du hattest genug Gelegenheiten!“ „In Ordnung. Ich gebe es zu! Doch wie wäre es für dich gewesen, wenn du es gewusst hättest? Wärst du dann genauso unbefangen mit Fia umgegangen? Die Gewissheit, dass sie irgendwann gehen müsste wäre immer präsent gewesen. Ist es das was du willst? Immer Angst haben, dass du eines deiner Kinder weggeben musst?“ „Nein, natürlich nicht!“, Haku liefen Tränen der Wut und Verzweiflung die Wangen hinunter. Jack schloss ihn in seine Arme: „Komm, sprich mit mir darüber. Das ganze Rudel macht sich Sorgen, ich mache mir Sorgen.“ „Weißt du noch, was ich euch erzählt habe, als ich Emily darum gebeten habe eine Weile hier bleiben zu dürfen?“ „Ja, aber was hat das damit zu tun?“ „Ich habe euch nicht alles erzählt. Meine Mutter wurde zusammen mit meinem ganzen Wurf aus dem Rudel verbannt…“ „Aber warum?“ „Du kennst die alten Gesetze Jack. Ein Weibchen darf sich nur mit Erlaubnis des Alphas mit einem fremden Wolf paaren und gegen dieses Gesetz hat sie verstoßen.“ „Sie wurde aus dem Rudel verbannt, weil sie sich mit einem fremden Wolf gepaart hat?! So ein Gesetz gibt es doch seit einem halben Jahrhundert nicht mehr!“ „So siehst du das Jack, aber Azuen ist da anderer Meinung. Er beherrscht sein Rudel durch Gewalt und Unterdrückung.“ „Was ist dann mit euch passiert?“ „Meine Mutter war noch sehr jung und schaffte es nicht uns alle alleine durchzufüttern. Einige schafften auch die lange Reise oder den harten Winter, der in diesem Jahr hereingebrochen war, nicht.“ „Wie viele von euch sind denn übrig geblieben und was ist mit deinem Vater?“ „Was von meiner Familie übrig geblieben ist, dass siehst du hier. Ich habe keine Ahnung, was mit meinem Vater geschehen ist oder wer er war.“ „Das tut mir leid.“ „Ist schon ok. Jedenfalls sind meine Mutter und ich irgendwann auf eine andere Wolfsmutter mit ein paar ihrer Jungen gestoßen, die den Anschluss zu ihrem Rudel verloren hatte. Spike, der Eindringling, der heute für Aufruhr gesorgt hat ist einer ihrer Welpen gewesen, allerdings aus einem vorherigen Wurf. Mit diesen sind wir beide dann ein paar Jahre durchs Land gestreift. Irgendwann kam dann eine schlimme Trockenperiode und meiner Mutter blieb nichts anderes übrig, als ein Schaf eines Bauern zu reißen, damit wir nicht verhungerten. Spike hat uns danach jedoch hintergangen… der Bauer war uns dicht auf der Spur, doch wir hätten es geschafft zu fliehen, wenn er sich nicht in einen Menschen verwandelt hätte und meine Mutter, oder eher gesagt mich, verraten hätte. Der Bauer hatte einen Jäger beauftragt, damit dieser uns auf die Schliche kommt. Leider habe ich den Fehler gemacht und mich zwischen den Wurzeln eines Baumes verfangen, als der Jäger schon ganz nahe war. Spike war bei ihm und bemerkte mich natürlich sofort. Ohne mit der Wimper zu zucken hat er mich verraten und die letzte Möglichkeit die meiner Mutter blieb, war die, sich vor mich zu werfen und mich zu schützen. Verstehst du Jack? Sie ist für mich gestorben!“, viele, dicke Tränen benetzten Jacks Hemd. „Das ist wirklich furchtbar… Darf ich dich noch etwas fragen?“, Haku nickte nur als Antwort. „Woher stammt die große Narbe auf deinem Rücken?“ „Ich hatte mich in den Baumwurzeln verfangen und mir blieb keine andere Wahl, ohne auf die Schmerzen zu achten, bin ich davongelaufen, so schnell ich konnte. Dabei habe ich mir den Rücken aufgerissen, doch das war nichts im Vergleich zu dem klaffenden Loch in meinem Herzen. Ich habe mich nur noch ein letztes Mal umgeschaut und was ich sah, war Spikes höhnisches Lachen und die letzten Dinge die ich hörte waren die geflüsterten Worte meiner Mutter: Vergiss mich nicht.“, Jack schloss Haku fest in seine Arme, streichelte seinen Rücken und küsste ihn immer wieder sanft aufs Haar. Daniel, der die ganze Szene mitbekommen hatte, fasste für sich einen Entschluss und schnappte sich das Telefon, was er allerdings nicht bemerkte, war die Tatsache, dass die Kleinen aus der offenen Balkontür gekrabbelt waren. Jack und Haku blickten auf, als ihnen plötzlich etwas an den Hosenbeinen zog. Neben ihnen saßen ihre Goldstücke und blickten sie aus großen Augen an. Haku und Jack bückten sich gleichzeitig und hoben die drei auf ihre Arme, sodass Hotaru und Fia auf Jacks Arm und Mai auf Hakus Arm waren. Die beiden lächelten sich an und gingen mit ihren Jungen ins Haus. „Gut, dass ihr wieder da seid. Ich werde jetzt gehen und mich noch um ein paar Sachen kümmern.“ „In Ordnung.“, ein wenig verdutzt ließen die beiden Daniel ziehen. „Jack…“ „Ja?“ „Ich glaube, dass wir ein Problem haben.“ „Wie kommst du bloß darauf?“, fragte er mit einem ironischen Unterton. „Nein, im Ernst. Das halbe Rudel dürfte unsere Kleinen gesehen haben und jetzt spekulieren, was es mit ihnen auf sich hat.“ „Ach so ein Problem meinst du, mal ganz abgesehen davon, dass die Stadt nach den Tornados immer noch nicht voll funktionstüchtig ist und hier neuerdings fremde Wölfe ein und aus gehen.“ „Ich weiß, dass es im Moment ein wenig viel wird, aber was unternehmen wir deswegen?“ „Wir werden sie zunächst reden lassen. Viel wichtiger ist, dass wir diese Sache mit den fremden Wölfen klären. Was wollte er von dir?“ „Er wollte, dass ich ihn zu Azuen begleite.“ „Ist das nicht der Alpha, der deine Mutter verbannt hat? Was will er von dir?“ „Ich weiß es nicht…“ „Er wird bestimmt nochmals jemanden schicken. Vielleicht solltest du deinen Befehl so umändern, dass jeder Eindringling auf direktem Wege zu dir gebracht werden soll, bevor du jeden gleich umbringen lässt.“ „Vielleicht habe ich ein wenig überreagiert. Du hast recht, vielleicht sollten wir den nächsten, der hierher kommt befragen.“ „Gut, ich werde losgehen und nochmals mit den anderen reden und dann irgendwann werden wir uns um das Rudel kümmern. Wir sollten sie vielleicht nur Stück für Stück an den Gedanken gewöhnen, dass wir Welpen haben. Fia ist ja schon bei weitaus mehr Mitgliedern bekannt, vielleicht sollten wir sie allen vorstellen?“ „Ja, das ist eine gute Idee. Aber ich will erst diese Sache mit Azuen geklärt haben, das lässt mir keine Ruhe. Ich nehme jetzt die Kleinen mit hoch ins Bett und wir warten dann dort auf dich, bis du wieder zurück bist.“ -------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe es gefällt euch! >.< Ich habe das Kapi doch nochmals geteilt und das bedeutet, dass es noch ei weiteres Kapi oder vielleicht sogar noch zwei weitere gebn wird! Also, ich hoffe ihr bleibt dabei und habt immer noch Spaß an der Story!^^ lg~ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 19: Azuen ----------------- Wie Jack vermutet hatte, schlich tatsächlich nur wenige Tage später erneut ein Fremder ums Revier. Die Wölfe an der Grenze ihres Revieres fingen ihn, wie befohlen, ab und brachten ihn zu Jack und Haku. Haku, der das Heulen der Wölfe schon vom Weiten gehört hatte, brachte ihre Jungen zu Katharina in Sicherheit, damit sie vor den Augen des Neuankömmlings verborgen blieben. Sie öffneten die Tür und traten heraus, um den Fremden entgegenzunehmen. „Wie befohlen, bringen wir euch den Eindringling.“, bei diesen Worten neigten die Wölfe ihre Köpfe und senkten demütig ihre Ruten und Ohren. „Danke, ihr könnt jetzt gehen.“, sagte Jack in einem väterlichen Ton zu ihnen und sie machten auf dem Absatz kehrt. „Wer bist du?“, fragte Haku mit strengem Ton. „Du bist Haku, liege ich da richtig?“ „Fragt wer?“ „Karu.“ „Was willst du hier, Karu?“ „Das müsstest du doch wissen.“ „Warum hat Azuen dich geschickt?“ „Er will dich.“ „Wie meinst du das?!“ „Du bist doch neulich Spike begegnet. Er hat Azuen erzählt, dass du noch am Leben seist und jetzt will er, dass du zu ihm kommst.“ „Warum sollte ich das tun? Ihr habt doch sicherlich mitbekommen, dass dies jetzt mein Rudel ist und ich werde es auch nicht verlassen.“ „Er hat schon vermutet, dass du das sagen würdest. Ich soll hier bleiben, als Gewährleistung, dass sie dich im Austausch gegen mich wieder gehen lassen.“ „Was bedeutest du ihm schon?! Ihm ist das Wohlergehen seines Rudels doch egal!“ „Ich bin sein ältester Sohn Haku. Wie du dir sicherlich vorstellen kannst, wird unser Alpha noch immer durch Erbfolge bestimmt.“ „Ich werde darüber nachdenken und du wirst so lange bei Emily untergebracht.“, ohne irgendwelche Anstalten zu machen, folgte Karu ihm bereitwillig zu Emilys Hütte, während Jack die Kleinen wieder von Katharina abholte. >Wie macht sie das bloß immer?<, Emily stand vor ihrer Hütte und erwartete sie bereits. „Kann ich ihn eine Weile bei dir unterbringen?“ „Ja, er kann so lange hier bleiben. Was soll ich machen, wenn er versucht zu fliehen?“ „Alles was nötig ist, um ihn hier zu behalten und wenn du ihm das Bein brechen musst! Aber ich denke, dass er nicht so dumm ist, etwas zu versuchen.“ „Wir haben uns eine ganze Weile nicht mehr gesehen, du wirkst verändert.“ „Es ist viel passiert. Ich werde in den nächsten paar Tagen zu dir kommen und mit dir über alles sprechen, wenn das in Ordnung ist?“ „Du kannst mit mir über alles sprechen, und wenn du Hilfe brauchst, dann musst du mich nur fragen.“ „Danke Emily.“, sagte Haku, bevor er sich umdrehte und ging. Nachdem Haku nach Hause kam und es sich die kleine Familie auf der Couch gemütlich gemacht hatte, brach Jack das Schweigen, das entstanden war: „Wirst du gehen?“ „Ich weiß es nicht. Auf der einen Seite hasse ich ihn, aber auf der anderen Seite vertraue ich darauf, dass er mich wieder gehen lassen wird, weil er uns sogar seinen Sohn als Austausch dargeboten hat.“ „Ich halte das trotzdem für zu gefährlich! Er verabscheut euch, er hat deine Familie des Rudels verwiesen und jetzt will er plötzlich etwas von dir wissen?!“ „Er wird uns nie in Ruhe lassen, wenn ich nicht gehe…“ „Es ist deine Entscheidung, aber versprich mir, dass du auf dich aufpasst.“ „Ich werde mein Bestes geben, immerhin warten mein Mann und meine Kinder hier auf mich. Ich liebe euch und werde euch auch für nichts in dieser Welt hergeben.“, er wurde von Jack mitsamt ihrer Kinder fest in die Arme geschlossen und in einen Mantel aus Wärme und Geborgenheit gehüllt. Noch am nächsten Tag machte er sich auf zu Emily, nachdem er jedes seiner Familienmitglieder einmal in den Arm genommen und geküsst hatte. „Ich hätte nicht gedacht, dass du heute schon hier auftauchen würdest.“ „Ich auch nicht. Wie hat sich Karu gemacht?“ „Er hat sich sehr gut gemacht und ist, um ehrlich zu sein, sogar ein angenehmer Zeitgenosse.“ „Das freut mich zu hören, doch ich denke, dass ich dir zunächst ein paar Antworten schulde. Lass uns zum Reden am besten reingehen.“ „Was möchtest du denn mit mir besprechen?“ „Es geht um meine Familie.“ „Stimmt etwas nicht mit Jack und Fia?“ „Es ist alle sin Ordnung mit ihnen, es ist viel eher so, dass sich unsere Familie verändert hat.“ „Wie meinst du das? Spann mich nicht länger au f die Folter Haku!“ „Ich bin Vater geworden.“, antwortete Haku wie aus der Pistole geschossen. Emily betrachtete Haku etwas genauer, nahm ihn genau unter die Lupe: „Wenn du sagst, das du Vater geworden bist, dann meinst du nicht, dass ein anderes Weibchen von dir einen Wurf bekommen hat, oder?“ „Nein, natürlich nicht!“ „Das habe ich mir gedacht. Das heißt, dass unser Alpha-Paar Nachwuchs hat und keiner ist informiert?“ „Ja, es tut mir leid. Es hat einfach eine Weile gedauert, bis ich das Ganze auch für mich sacken lassen konnte, immerhin war ich überhaupt nicht darauf vorbereitet!“ „Ich mache dir das nicht zum Vorwurf Haku, aber ich denke, dass es langsam an der Zeit ist, dass ihr es dem Rudel sagt.“ „Das werden wir auch noch, aber erst einmal muss ich jetzt meine Vergangenheit endgültig hinter mich bringen.“ „Aber das ist noch nicht alles, warum du mich aufgesucht hast oder?“ „Nein, du kennst mich einfach zu gut. Hör zu, für den Fall, dass ich nicht wiederkommen sollte, musst du Jack beiseite stehen und mit ihm zusammen unsere Welpen großziehen.“ „An so etwas will ich gar nicht denken Haku! Du musst einfach wiederkommen!“ „Bitte, versprich es mir. Ich traue Azuen nicht weiter, als ich meine Pfoten sehen kann! Ich glaube nicht an das Gute in einem Wolf, der kein Herz hat und genauso könnte auch dies eine Falle sein, doch das Wichtigste ist, dass es euch gut geht. Hörst du?“, Emily nickte, doch ihr standen die Tränen in den Augen. „Gut, ich verspreche es dir, aber nur, wenn du mir versprichst, dass du alles in deiner Macht stehende tun wirst, um wiederzukommen!“ „Ich liebe euch alle, ihr seid wie Schwestern und Bruder für mich. Hier habe ich meine große Familie gefunden. Euch will ich nicht mehr missen, außerdem beherbergt ihr hier auch noch meinen Mann und meine Kinder!“, sagte er mit einem liebevollen Lächeln. Emily schloss Haku fest in die Arme, bevor dieser ihr Haus und ihr Revier verließ. Er verwandelte sich in einen Wolf und während er erhobenen Hauptes lief, blickten ihm die Wölfe an der Grenze wehmütig nach, in der Hoffnung, dass er wohlbehalten wiederkommen möge. Zwei Tagesmärsche waren es bis zum Seykan - Rudel und mit jeder Meile, die er sich seiner Vergangenheit näherte, wurde er vorsichtiger. Als er nur noch eine halbe Stunde Fußmarsch vom Revier des Rudels entfernt war, sah er auch schon die ersten Späher zurück zum Rudel laufen. >Ich hoffe, dass ich das Richtige tue! Nichts wäre schlimmer, als nicht mehr zu meiner Familie zurückkehren zu können…< Nur zögerlich betrat er das fremde Terrain, was sich auch als klug herausstellte, denn die Wölfe des Seykan-Rudels stellten sich ihm entgegen, umzingelten ihn und brachten ihn zum Alpha… Azuen. „Willkommen.“, sagte Azuen, ein großer weiß-grauer Wolf, ohne eine Miene zu verziehen. „Ich bin gekommen, so wie du es gewollt hast. Was willst du nun von mir?“, fragte Haku, ohne sich seine Nervosität anmerken zu lassen. „Ich will Gnade walten lassen und dir erlauben wieder in mein Rudel aufgenommen zu werden.“, sagte der ergraute Wolf. „Du kennst doch die Bedeutung dieses Wortes gar nicht! Was ist deine wahre Absicht?“ „Lass uns ein Stück gehen.“, die anderen Wölfe blieben zurück, sahen Haku jedoch mit strafenden Blicken hinterher. „Nun sprich. Ich hatte nicht vor mit dir einen gemütlichen Plausch zu halten!“ „Du bist wirklich ein kräftiger Wolf geworden und das, obwohl du damals einer der schwächsten aus dem Wurf warst.“, Haku begann leise zu knurren. „Hör zu, mein Sohn wird es als Alpha nicht weit bringen, doch als ich hörte, wie du dich entwickelt hast, da dachte ich mir, dass du vielleicht mein Nachfolger werden könntest.“ „Wie kommst du au diese absurde Idee?! Du hast mich verbannt und ich werde auf keinen Fall wieder hierher zurückkehren!“ „Ich biete dir hier einen Platz als Alpha an, ist dir das überhaupt klar?“ „Natürlich ist es mir das und ich lehne ab. Ich will auf gar keinen Fall Oberhaupt dieses Rudels werden.“ „Dann lässt du mir leider keine andere Wahl.“, Azuen heulte kurz auf und schon kamen fünf kräftige Wölfe auf Haku zugesprungen und setzten ihn außer Gefecht. „Bringt ihn in mein Zelt und vergesst ja nicht, ihn anzubinden!“ Als Haku wieder zu sich kam, bemerkte er, dass er gefesselt war. Er versuchte sich loszumachen, doch es gelang ihm nicht. Was ihm als nächstes auffiel war, dass er sich anscheinend wieder in einen Menschen verwandelt hatte. Draußen vor dem Zelt vernahm er aufgeregtes Stimmengewirr, plötzlich lösten sich zwei Stimmen aus ihnen heraus. Ihre Besitzer schienen direkt vorm Zelt zu stehen. Die eine Stimme konnte er eindeutig Azuen zuordnen, doch der Klang der anderen war ihm unbekannt. „Wo ist er?“, fragte die fremde Stimme streng. „Wir haben ihn in diesem Zelt gefesselt. Dieser Verräter von einem Alpha wollte fliehen, deshalb hatten wir keine andere Wahl.“, Haku hörte Azuens Gegenüber verächtlich schnauben. „Wie lange ist er hier schon angekettet?“ „Circa zwei Tage. Die Jungs haben ihn wohl doch ein wenig härter erwischt, als ich gedacht hätte.“ Der Fremde riss die Zeltplane beiseite und blieb erstarrt stehen. -------------------------------------------------------------------------------- Fieses Ende oder? Naja, das muss halt so sein, sonst wisst ihr ja nicht, dass es auf jeden Fall weitergeht! >.< Ich hoffe, euch gefällt auch dieses Kapitel und dass ihr euch auf noch mehr Kapis freut!^^ lg~ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 20: Das Hiamovi-Rudel ----------------------------- Erschrocken rissen Haku und der Fremde die Augen auf. Nur für einen kurzen Augenblick war ihnen die Überraschung anzusehen, doch dann setzten sie wieder ihre gefühllosen Masken auf. „Warum ist euer Alpha derart angekettet? Dazu noch splitterfasernackt?!“, er betrachtete den an Händen, Füßen und Hals angeketteten Haku mit einer Spur von Wut. „Dass hatte ich Ihnen doch eben bereits erklärt.“ „So behandelt ihr einen Alpha? Selbst wenn er versucht hat zu fliehen, ist das noch lange kein Grund ihn so zu halten!“ „Ihr versteht nicht, er hat uns Jahre lang tyrannisiert und…“ … Währenddessen beim Keyan-Rudel. „Jack, ist alles in Ordnung bei euch oder brauchst du noch Hilfe?“, fragte Emily am Telefon. „Danke Emily, es ist alles gut. Macht Karu dir auch keine Probleme?“ „Nein…“, sagte sie betreten. „Was ist los?“, fragte er besorgt. „Ich mache mir ernsthafte Sorgen um Haku, Jack! Er ist jetzt schon seit vier Tagen fort und wir haben nichts von ihm gehört!“ „Ich verstehe, wie du dich fühlst, aber er braucht schon alleine für die Hinreise zwei Tage, wenn er morgen nicht da ist, dann werde ich versuchen näheres in Erfahrung zu bringen.“ Sie verabschiedete sich, legte auf und wandte sich Karu zu. „Was hat dein Vater mit ihm vor?“ „Ich weiß es nicht. Er hat es niemandem gesagt, jeden seiner Pläne heckt er alleine aus und selbst der Beta hat nichts zu sagen.“ „Ist denn in letzter Zeit irgendetwas geschehen, was ihn veranlasst haben könnte Haku zurückzuholen?“ „Hmm… Es gibt einen Konflikt mit dem Hiamovi-Rudel, aber warum, das weiß ich nicht.“ „Bist du dir sicher, dass es das Hiamovi-Rudel ist?“ „Ja, wieso?“, fragte er verwundert „Wie werden eure Jungen ins Rudel aufgenommen?“ „Sie müssen den Winter überleben und erfolgreich Jagen.“ „Werden euch denn die alten Traditionen nicht mehr gelehrt?“ „Mein Vater hält nichts davon, auch wenn wir noch immer wie unsere Vorfahren in Zelten mitten in der Prärie leben.“ „Dein Vater hat sehr große Probleme! Hiamovi ist das indianische Wort für großer Anführer. Das Rudel, mit dem er sich angelegt hat, ist eines der stärksten Rudel hier in Amerika.“ „Ich… ich glaube, ich weiß, warum er Haku zurückbeordert hat! Ich habe ein Gespräch mitbekommen, in dem er sich selbst als Alpha geleugnet hat und das kann nur bedeuten, dass… er Haku als Alpha ausgeben wird, damit dieser anstatt seiner bestraft wird!“ „Oh mein Gott, wir müssen ihn unbedingt da rausholen! Wirst du mir helfen?“ „Ja, jemand muss endlich meinen Tyrannen von Vater aufhalten.“, sagte er entschlossen. >Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies der Plan meines Vaters ist und wenn er bereit ist, so weit zu gehen, dann muss ihn jemand aufhalten. Er wird unser ganzes Rudel ins Unglück stürzen und das nur durch seine Tyrannei.< Gemeinsam liefen sie hastig durch den Wald zu Jacks Haus. Dieser öffnete ihnen eilig, als sie klingelten. „Ist etwas passiert? Kommt erst einmal herein.“, fragte Jack verwundert. Nachdem sie das Wohnzimmer betreten hatten, begann Emily zu sprechen: „Es ist tatsächlich etwas passiert. Es geht um Haku… uns ist endlich klar geworden, was Azuen von ihm will…“ „Wie seid ihr darauf gekommen?“ „Karu hat mir erzählt, dass sein Vater einen Konflikt mit dem Hiamovi-Rudel hat.“ „Was?! Wer würde so dumm sein und sich mit ihnen anlegen?!“ „Es stimmt. Ihr müsst mir glauben, dass Problem ist, dass viele die Bedeutung dieses Konfliktes für unser Rudel gar nicht kennen. Ich vermute, dass mein Vater Haku als Alpha ausgeben wird.“ „Was?! Das darf nicht sein! Ich muss sofort zu ihm, er wird sicherlich gefangen gehalten… aber ich kann hier nicht weg!“ „Sie müssen ihn retten! Er wird es sonst wahrscheinlich nicht überleben.“ „Nein, du verstehst nicht, ich kann hier wirklich nicht weg.“, wie auf Kommando, kamen seine drei kleinen Schützlinge um die Ecke auf ihn zugekrabbelt. „Sind sie das? Sie sehen euch wirklich ähnlich.“, sagte Emily liebevoll. „Ja, aber ich kann hier nicht weg und meine Kinder alleine lassen! Wenn mir etwas passiert, dann haben sie keinen Vater mehr und unser Rudel hat keinen Alpha mehr.“ „Was machen wir denn jetzt Jack?! Er kann das unmöglich überleben!“ Jack nahm Hotaru und Mai auf den Arm: „Versammelt das Rudel, wir müssen jetzt schnell handeln und uns überlegen, wie wir Haku so schnell wie möglich befreien können.“ „Ja, wir beeilen uns. Komm Karu.“, sie packte Karu am Arm und lief los. … Der Fremde war in der Zwischenzeit wieder zu seinem Rudel zurückgekehrt und im Seykan-Rudel war Ruhe eingekehrt. „Na? Wie fühlt sich unser Alpha denn heute?“ „Mach mich los Azuen! Wenn du mich schon an ein anderes Rudel als euer Alpha ausliefern musst, dann lass mich wenigstens diesen Posten erkämpft haben! Ich werde dir den Hals umdrehen, du wirst für alle Demütigungen bezahlt werden.“ „Ich bin alt geworden Haku, glaubst du wirklich, dass ich mich auf so etwas einlasse? Der Hiamovi-Alpha ist zufrieden, warum sollte ich dich losbinden?“ „Hast du nicht gehört, dass er sich beschwert hat, dass ihr mich hier haltet, wie die Menschen ein Tier?“ „Doch, das habe ich sehr wohl vernommen, aber er hat mit keiner Silbe gesagt, dass wir diesen Zustand ändern sollen.“ „Azuen!“, knurrte Haku wütend, als dieser auf dem Absatz kehrt machte. >Ich muss hier raus, unbedingt! Er will mich ernsthaft an das Hiamovi-Rudel ausliefern! Ich habe keine Chance gegen einen von ihnen, schon gar nicht gegen den Alpha, der vorhin hier war. Ich habe ihn schon einmal gesehen, als ich allein durch die Gegend gezogen bin. Damals wurde er von einem Rudelmitglied herausgefordert, doch der andere hatte keine Chance. Das Hiamovi-Rudel hatte schon immer eine große Rolle in der Welt der Wölfe. ...Würden unsere Rudel sich nur untereinander paaren, dann wären wir jetzt wahrscheinlich schon ausgestorben, doch die `großen Anführer` haben die Beziehungen zwischen den Rudeln gefördert, sodass auch Mischlinge entstehen konnten. Solchen Werwölfen soll ich jetzt ausgeliefert werden?! Eher versuche ich hier rauszukommen, ich kann meine Familie doch nicht im Stich lassen! Ich werde zurückkommen, ich habe geschworen, alles in meiner Macht stehende dafür zu tun.<, er scheuerte das Seil, mit dem seine Hände zusammengebunden waren, an dem Stützpfeiler des Zeltes, an dem er angebunden war. … Auch beim Hiamovi-Rudel hat Hakus auftauchen für weitere Unruhe gesorgt. „Lesharo, hast du den Alpha des Rudels gesehen?“ „Ja, das habe ich und ich werde ihn hart bestrafen. Viel zu lange hat er sein Rudel unwürdig geführt. Es wird Zeit dieses Rudel in eine neue Zeit zu führen und sie an ihre Wurzeln zu erinnern. Für das was er getan hat und für die Dreistigkeit, die er sich erlaubt hat, wird er sein Leben lassen.“ „Warum wartest du noch? Du hättest ihn eigentlich gleich heute bestrafen können… nicht, dass ich deine Entscheidung anzweifeln will, aber…“ „Meine Pläne haben sich ein wenig geändert. Ich werde ihn natürlich bestrafen, aber vorher möchte ich ihn noch ein wenig leiden sehen, denn das hat er verdient.“ … Fast das komplette Keyan-Rudel fand sich im Wald zusammen. Die Kleinen hatte Jack wieder bei ihrer Nachbarin untergebracht. „Wir stecken in Schwierigkeiten, denn unser Beta ist vom Seykan-Rudel erneut verraten worden. Wir müssen davon ausgehen, dass Azuen plant Haku an das Hiamovi-Rudel auszuliefern und für etwas einzustehen, dass er in keinster Weise zu verschulden hat. Azuen hat sich unzähliger Gräueltaten schuldig gemacht, doch jetzt betrifft es meine Familie und unser Rudel! Er hat sogar seinen eigenen Sohn verraten. Indem er Haku gefangen nahm, hat er den Tod seines Sohnes in Kauf genommen. Ich würde ohne zu zögern losgehen und Haku befreien, doch leider ist mir das nicht möglich, deshalb gilt es jetzt eine Lösung zu finden, um Haku zu befreien. Dies hier ist Karu, er ist Azuens Sohn und wird uns bei unserer Aktion unterstützen und ich bitte euch ihm zu vertrauen, auch wenn ihr ihn nicht kennt.“, sagte Jack an sein Rudel gewandt. Am nächsten Tag in einem Zelt des Seykan-Rudels. Die Zeltplane wurde beiseitegeschoben und eine alte Frau betrat das Zelt. Haku hielt erschrocken inne. „Bist du…?“, sie schaute sich um und als sie sich sicher war, dass niemand ihr Gespräch belauschte, fuhr sie fort: „Bist du wirklich ein Welpe aus Fia`s Wurf?“ „Warum fragen Sie und wer sind Sie?“, Haku war wirklich verwundert, wer war diese Frau nur?! „Ich bin Makawee und ich kannte Fia. Ist sie noch am Leben?“ „Nein, sie wurde durch einen Hinterhalt ermordet.“, bei diesen Worten stiegen Makawee die Tränen in die Augen. „Bist du… ihr Sohn?“ „Ja, ich wurde mit ihr zusammen verbannt.“ „Was ist mit deinen Geschwistern?“ „Keiner außer mir hat es geschafft…“, betreten blickte er zu Boden. „Oh mein Gott… Ich wollte dich nicht verletzen.“, sie sank zu Boden und fing bitterlich an zu weinen. „Ist schon gut, hören Sie doch bitte auf zu weinen, Makawee.“ „Bitte tu mir den Gefallen und duze mich.“, sagte sie, während sie sich die Tränen aus den Augen wischte. „Woher kanntest du meine Mutter?“, fragte Haku vorsichtig. „Ich musste sie nicht kennenlernen Haku… Ich bin… war ihre Mutter.“, sagte sie mit einem traurigen Lächeln. -------------------------------------------------------------------------------- Na? Wie gefällt es euch? Es gibt am Ende dieses Kapis sogar noch eine Familienzusammenführung! >.< (Auch, wenn ihr euch die wahrscheinlich anders vorgestellt habt.^^") Ach ja, die neuen Charas könnt ihr natürlich auch schon begutachten, also wenn ihr mal Lust und Zeit habt, dann könnt ihr euch Lesharo, Makawee und Karu anschauen.^^ lg~ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 21: Wer anderen eine Falle stellt, tappt selbst hinein -------------------------------------------------------------- „Du bist meine Großmutter?“, fragte Haku überrascht. Als Antwort bekam er nur ein Nicken. „Habe ich… auch noch einen Großvater?“ „Nein, er ist vor ein paar Jahren verstorben…“ „Weißt du, wer mein Vater war?“ „Dein Vater war…“, plötzlich wurde ihr Gespräch von dem Grummeln, das aus Hakus Magen kam, unterbrochen. „Hast du hunger? Seit wann hast du nichts mehr gegessen?“ „Ich vermute, dass meine letzte Mahlzeit schon drei Tage her ist.“ „Haben sie dir wenigstens etwas zu Trinken gebracht?!“, Haku schüttelte den Kopf. „Ach du meine Güte! Ich komme gleich wieder, das können sie doch nicht machen! Ich würde dich ja losbinden und dich zu meinem Zelt bringen, aber wer weiß, was sie dann mit dir und mir machen…“ „Ist schon gut, es würde mir schon reichen, wenn du so nett wärst und mir etwas zu Essen und zu Trinken bringen würdest.“ „Natürlich, ich komme gleich wieder.“ >Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Meine Mutter hat zwar nur selten etwas über sie erzählt, aber sie erwähnte, dass wir eine Großmutter in dem Seykan-Rudel haben… Ich frage mich wirklich, was Azuen getan hat, dass das Hiamovi-Rudel hinter ihm her ist! Immerhin ist dies der Grund, warum sich mein Leben im Moment so entwickelt. Hach… ich würde jetzt gerne Hotaru, Mai, Fia und Jack fest in die Arme schließen und ihnen sagen, wie sehr ich sie liebe. Doch ich glaube nicht, dass ich eine Chance habe zu fliehen, meine Handgelenke sind schon blutig gescheuert, doch das Seil hat nur wenig nachgegeben und das, obwohl ich seit gestern unermüdlich an ihm gerieben habe. Ich kann nur noch auf ein Wunder hoffen… ansonsten weiß ich, dass Emily sich gut um meine Kleinen sorgen wird.< … „Lesharo, dein Bruder ist soeben eingetroffen.“ „Sehr gut, bring ihn her. Ich muss unbedingt mit ihm sprechen.“ Als ein großer, schlanker Mann Lesharos Zimmer betrat, drehte dieser sich um und schloss ihn in die Arme: „Ahiga, ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte.“ „Ich danke dir Lesharo. Wie lief es in Peru?“ „Alles ist zu unserer Zufriedenheit verlaufen.“ „Sehr gut. Hast du ihn gesehen?“ „Ja, es war wirklich jämmerlich.“ „Wann bekommt er seine gerechte Strafe?“ „Morgen wollte ich unser Urteil vollstrecken.“ „Denkst du nicht, dass er sich aus dem Staub machen könnte?“ „Nein, er wird bleiben, vertrau mir, Ahiga… Wie geht es dir im Moment?“ „Nicht so gut, wie du dir sicherlich denken kannst. Doch ich denke, wenn der Alpha des Seykan-Rudels bestraft wurde, wird es mir ein klein wenig besser gehen. Allerdings wird immer ein klaffendes Loch zurückbleiben.“ „Ich kann mir nur schwer vorstellen, was du durchmachen musst, aber ich bin bei dir und glaub mir, ich werde einen Weg finden dich wieder glücklich zu machen. Eigentlich solltest du jetzt statt meiner diesen Posten bekleiden...“ „Ich weiß, aber du bist im Moment sehr viel qualifizierter als ich und das Rudel vertraut dir und lässt sich von dir Leiten.“ „Genauso, wie es dir vertraut. Wir sind nicht umsonst so schnell wir konnten zurückgekommen, um dir zu helfen.“ „Und dafür gilt euch mein Dank, aber können wir die Vollstreckung nicht vorziehen? Mir ist sehr daran gelegen, diese Sache so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Wie wäre es denn heute Abend bei Sonnenuntergang?“ „Ich werde darüber nachdenken. Ruh du dich jetzt erst einmal aus, du wirst sicherlich erschöpft sein.“, sagte Lesharo liebevoll zu seinem Bruder. … Auf dem Zeltplatz des Seykan-Rudels schlich sich die alte Makawee ins Zelt des Gefangenen. „Hier, ich konnte ein wenig Essen und etwas zu Trinken hineinschmuggeln.“, sie hielt ihm zunächst ein Gefäß mit Wasser an die Lippen. „Danke Makawee.“ „Keine Ursache. Ich wünschte nur, ich könnte dir auf andere Art und Weise helfen!“ Immer wieder reichte sie ihm ein Stück Brot und ein paar Beeren. „Wie weit würdest du gehen, um mir zu helfen?“, Haku kam eine Idee. „Es kommt darauf an. Ich kann dich leider nicht befreien, sonst würden sie mich höchstwahrscheinlich umbringen.“ „Würdest du für mich dem Rudel den Rücken kehren, wenn ich tot bin?“ „Wie kommst du darauf, dass du sterben wirst?“ „Habt ihr es noch nicht mitbekommen? Azuen gibt mich als Alpha aus und liefert mich ans Hiamovi-Rudel aus.“ „Was?! Das kann er mir nicht antun! Er kann mir nicht noch eines meiner `Kinder` nehmen!“, wieder begann sie zu weinen. „Würdest du es für mich tun Makawee?“ „Ja… aber warum?“ „Ich habe drei kleine Kinder zu Hause und sie können jeden gebrauchen, der ihnen hilft den Verlust ihres Vaters auszugleichen. Eine gute Freundin hat mir bereits versprochen sich mit um sie zu kümmern, aber du als ihre Urgroßmutter könntest das genauso gut. Bitte, ich liebe sie so sehr und ich will nicht, dass sie ständig um mich trauern müssen. Es soll ihnen an nichts fehlen… Du wärst sicherlich auch besser im Keyan-Rudel aufgehoben, dort gibt es keine Tyrannei, das Rudel ist wirklich eine große Familie, die zusammenhält.“ „Du hast Kinder? Das heißt, dass ich bereits Urgroßmutter bin? Du meine Güte Haku, das ist furchtbar! …Ich verabscheue diesen Mann wirklich und das schlimmste ist, dass er nicht aus seinen Fehlern lernt! Er entzweit Familien, ohne sich darüber Gedanken zu machen, das kann ich nicht länger zulassen. Ich werde mir etwas einfallen lassen, irgendwie werde ich dich retten und ich verspreche dir, falls alle Stricke reißen, werde ich mich um deine Kinder kümmern und dieses Rudel hinter mir lassen.“ „Danke Makawee. Du solltest jetzt gehen, der Tag neigt sich langsam dem Ende zu und ich bin erschöpft.“ „Ich werde gehen, aber eine Sache habe ich dir noch mitgebracht.“, sie holte eine Decke hinter sich hervor und wickelte Haku so gut es ging darin ein. … „Wir brechen jetzt zum Seykan-Rudel auf. Bei Sonnenuntergang wird die Bestrafung des Alphas vollzogen werden.“, zwanzig große Wölfe folgten Lesharos Ruf. Als die Hiamovi-Wölfe das Revier des Seykan-Rudels betraten, begrüßte Azuen sie höflich: „Der Gefangene ist noch immer an Ort und Stelle, ich werde euch zu ihm bringen.“ Fragend sah Ahiga Lesharo an, doch dieser bedeutete ihm zu warten. Lesharo folgte Azuen zu dem Zelt, in dem Haku gefangen gehalten wurde. Azuen trat beiseite und ließ Lesharo den Vortritt. Er riss die Zeltplane beiseite und fand einen bewusstlosen, nur mit einer Decke bedeckten Mann vor. „Wer hat ihm die Decke gegeben?“, fragte Lesharo streng. Azuen riss überrascht die Augen auf und wandte sich wütend an sein Rudel: „Wer hat dem Verräter eine Decke gegeben?!“ Selbstbewusst trat Makawee vor: „Ich war das.“ Lesharo trat auf die alte Frau zu und flüsterte ihr ins Ohr: „Begib dich in die Obhut meines Rudels, du wirst noch gebraucht werden.“ Plötzlich wurde die Versammlung von einem tiefen Knurren durchdrungen, es dröhnte, als würde ein riesiger Bienenschwarm sie umkreisen. Wölfe aus allen Richtungen traten Kreisförmig auf sie zu. „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“, fragte Lesharo mit donnernder Stimme. „Wir sind die Wölfe des Keyan-Rudels und wir verlangen unseren Beta zurück!“, sprach Malika, der Alpha der Grenz-Wölfe. Auf einmal drängte Ahiga sich in den Kreis hinein. „Was meinen sie damit?“, er verwandelte sich in einen Wolf und trat auf Azuen zu. „Ich… ich weiß es nicht.“, stotterte dieser. Makawee hatte sich in der Zwischenzeit zu den großen Wölfen gestellt und betrachtete die ganze Szene aus sicherer Entfernung. „Ich weiß, was diese Wölfe damit meinen und es bestätigt meine Vermutung. Geh in das Zelt und befreie ihren Beta.“, sagte Lesharo und nickte in Richtung Zelt. Vorsichtig betrat Ahiga das Zelt, auf das sein Bruder gewiesen hatte. Azuen verwandelte sich urplötzlich in einen Wolf und versuchte zu fliehen, doch Lesharo, der ihn genau im Auge behalten hatte, verwandelte sich ebenfalls und drückte den weißen Wolf zu Boden. Ein zornerfülltes Knurren, wie es an diesem Tag noch nicht zu vernehmen war, versetzte die Luft in Schwingung, es dran aus dem Zelt, dass Ahiga soeben betreten hatte. Er stürmte aus dem Zelt,im selben Augenblick ließ Lesharo Azuen los. Ahiga, der goldfarbene Wolf, stürzte sich auf Azuen und biss ihm, mit aller Macht, die Kehle durch. Karu blickte erschrocken weg, doch Emily stand ihm sofort zur Seite. Mit blutverschmiertem Fell ging Ahiga wieder ins Zelt und verwandelte sich zurück in einen Menschen. Vorsichtig löste er erst die Fesseln um Hals und Füße und als er die Fesseln an Hakus Händen lösen wollte, erblickte er diese blutverschmiert. Noch behutsamer löste er das Seil von seinen Händen und aus seinen Wunden. Er wickelte den Blonden in die weiche Decke ein und hob ihn vom verdreckten Boden. Draußen war es still, alle Anwesenden versuchten zu begreifen, was grade geschehen war. Das Seykan-Rudel hatte seinen Alpha verloren. Karu hatte mit angesehen, wie sein Vater hingerichtet wurde. Das Hiamovi-Rudel war noch immer geschockt über die Reaktion ihres Betatieres und das Keyan-Rudel wartete noch immer auf ein Lebenszeichen seines Betatieres, in der Hoffnung, dass sie nicht zu spät gekommen waren. Alle hielten den Atem an, als der blonde Mann mit dem geschundenen Körper Hakus aus dem Zelt trat. Die Keyan-Wölfe sahen unter Tränen ihren übel zugerichteten Beta an und auch Makawee war geschockt über den Tatsächlichen Zustand ihres Enkels. -------------------------------------------------------------------------------- Ich dachte mir, dass ich dieses Kapi pünktlich zum Vatertag hochlade, weil unser Papa Haku jetzt endlich gerettet wurde.^^ Wie gefällt es euch? Ich hoffe es war nicht zu verwirrend^^" lg~ PS: Es gibt jetzt eine FA von Hakus Mutter (Leider ist der Scan nicht so toll wie das Original, aber...), wenn ihr Lust habt, dann schaut doch mal rein^^ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 22: Missing Pieces to the Puzzle ---------------------------------------- Endlich lösten sich zwei Gestalten aus der Menge und traten auf Ahiga zu. „Ich bin Nola, die Ärztin unseres Rudels, bitte lasst mich ihn untersuchen.“ „Ich bin Dakota, Arzt des Hiamovi-Rudels. Wir fühlen uns ebenfalls verantwortlich Nola, deshalb sollten wir zusammenarbeiten.“ „Natürlich. Übergeben sie ihn mir?“, fragte Nola in sanftem Tonfall, doch Ahiga rührte sich nicht. Makawee trat auf die drei zu: „Sie können ihn in meinem Zelt untersuchen, wenn Sie möchten.“ „Danke, das wäre sehr nett.“, die alte Frau führte sie zu einem abgelegenem Zelt, dessen Boden über und über mit Tierhäuten und Stoffen bedeckt war. Ahiga legte ihn vorsichtig auf das Fell, wich jedoch nicht von seiner Seite. Nola fühlte sich wie damals, als sie Haku zum ersten Mal untersucht hatte. Ihr Gegenüber beobachtete jeden ihrer beider Schritte. Jetzt wagte sie es zum ersten Mal dem großen, blonden Mann in die Augen zu schauen, doch ein wenig erschrocken senkte sie wieder ihren Blick. „Wie geht es ihm?“, fragte Ahiga vorsichtig. „Es scheint ihm soweit den Umständen entsprechend gut zu gehen. Wir müssen versuchen ihm erst einmal provisorisch Wasser einzuflößen und ihm etwas zu Essen geben. Außerdem hat er leichtes Fieber... Er muss gewaschen werden, so kann er nicht bleiben. Ich…“ „Ich mache das.“, sagte Ahiga bestimmt, seine Stimme duldete keinen Widerspruch. Währenddessen wählte Emily hastig Jacks Nummer. „Bannistor.“, meldete er sich. „Jack, du musst so schnell wie möglich herkommen!“ „Du weißt doch, dass das…“ „Bring die Kleinen mit. Er braucht dich wirklich Jack!“, sie klang sehr verzweifelt und den Tränen nahe. „Gut, ich komme sofort. Braucht ihr noch etwas?“ Grade als sie verneinen wollte, kam Nola auf sie zu: „Telefonierst du grade mit Jack?“ „Ja, er will herkommen und fragt, ob wir noch etwas brauchen.“ „Wenn er herkommt, dann muss er uns unbedingt Kochsalzlösung aus meiner Klinik mitbringen.“ „Jack? Nola sagt, dass du unbedingt Kochsalzlösung aus ihrer Klinik mitbringen sollst.“ „Gut, ich bin so schnell wie möglich da. Sag allen, die nicht mehr gebraucht werden, dass sie nach Hause kommen sollen.“ „Wird erledigt. Bis später.“ … Lesharo trat zu ihm ins Zelt, als er grade Haku fertig gewaschen und ihn zugedeckt hatte. „Er ist es nicht wahr?“, fragte der Alpha mit sanfter Stimme. „Du hast es gewusst. Warum hast du nicht früher gehandelt?“ „Was hätte ich denn tun sollen Ahiga? Ich habe so schnell und bedacht gehandelt wie ich konnte.“ „Ich weiß, es tut mir leid… Ich kann es immer noch nicht glauben.“, sagte er im Flüsterton. „Willst du vorerst hier bleiben? Ich habe beschlossen einige Wölfe hier zu lassen, um diesen Rudel von Grund auf wieder neu aufzubauen und sie an ihre Wurzeln zu erinnern.“ „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.“ „Doch ich denke schon. Gib deinem Herzen endlich Zeit zur Ruhe zu kommen.“ „Vermutlich hast du recht Lesharo.“ … „Hayly, sind wir startbereit?“, fragte er die rothaarige Pilotin. „Ja, Jack. Hast du die Kleinen fest im Griff?“ „Ja, es kann los gehen.“, der Helikopter hob ab und brachte sie dem Revier des Seykan-Rudels immer näher. … „Was wirst du jetzt machen Karu?“, fragte Emily. „Die Hiamovi-Wölfe haben mir angeboten neuer Alpha dieses Rudels zu werden und ich würde es gerne versuchen.“ „Wir würden dich auch bei uns aufnehmen Karu.“, sagte sie ein wenig traurig. „Ich weiß, Emily, aber mein Rudel braucht mich. Ich habe allerdings vor die Beziehung unserer beider Rudel zu pflegen und vielleicht zu vertiefen… Du könntest doch auch hier bleiben.“ „Nein Karu, mein Rudel braucht mich, wie dich deines.“ … „Wie geht ihm Ahiga?“, fragte Makawee besorgt, als sie das Zelt betrat. „Nola und Dakota sagen, dass es ihn den Umständen entsprechend gut geht, aber er ist bis jetzt nicht wieder zu sich gekommen.“ „… Jack…“, murmelte Haku im Fieberwahn. „Wer ist Jack?“, fragte Ahiga verwundert. „Ich weiß es nicht. Er hat diesen Namen mir gegenüber nie erwähnt, aber ich kenne ihn auch erst seit ein paar Stunden.“ „Denkst du, dass ich richtig gehandelt habe? Ich meine, ich habe ihm ohne zu zögern die Kehle durchgebissen!“ „Dieser Mann hat uns Jahrzehnte lang tyrannisiert und Familien entzweit. Du hast richtig gehandelt und vor allem verständlich. Ich hätte mir mehr Sorgen gemacht, wenn du nicht so reagiert hättest.“ „…Wie ist er so? Hast du mit ihm gesprochen?“, wechselte er plötzlich das Thema. „Ja, er ist ein lieber Junge. Ich sollte vielleicht eher Mann sagen, immerhin ist er schon Vater.“ „Er… er hat Kinder?“ „Ja. Er hat mich gebeten auf sie aufzupassen, wenn er dies nicht überleben sollte.“ „Was weißt du über sie?“ „Ich weiß nur, dass es drei Stück sind.“ „Ich mache mir solche Vorwürfe Makawee!“, sagte er mit Tränen in den Augen. „Das musst du nicht. Die Situation war brenzlig und du musstest gehen. Wer hätte ahnen können, dass dieser Konflikt mehr als 15 Jahre anhalten würde.“ … „Wie lange brauchen wir noch?“ „Ich schätze eine halbe Stunde. Wir sind bald da.“ „Du bist wirklich ein Engel Hayly! Schafft es der Vogel denn auch noch zurück?“ „Ich denke schon. Bevor wir los sind, habe ich vollgetankt.“ „Hört ihr? Bald seid ihr wieder bei eurem Papa.“, sagte er liebevoll zu seinen, etwas vom Lärm verschüchterten Kleinen. … „Jack!“, erschrocken riss Haku die Augen auf, doch als er versuchte sich aufzurichten, durchfuhr ihn ein schrecklicher Schmerz. „Beruhige dich Haku. Wie geht es dir?“, fragte eine sanfte Stimme. „Ngghh… nicht so gut… mein Kopf… dröhnt furchtbar.“, sagte Haku und hielt seine Augen vorübergehend geschlossen. „Du musst versuchen etwas zu trinken Haku.“ „Wo ist Jack?“ „Ich weiß es ni…“, plötzlich wurde die Zeltplane beiseitegeschoben. „Haku! Wie geht es dir?“, fragte eine ihm wohl vertraute Stimme. „Jack.“, Haku öffnete seine Augen und begann zu weinen. „Sch… sch… ist ja gut Haku, ich bin jetzt bei dir. Schau mal, wen ich dir mitgebracht habe.“, sagte Jack beruhigend, während er Hakus Wange streichelte. Fia schlich sich an Jack vorbei und leckte Haku die Tränen vom Gesicht. Und Hotaru und Mai quiekten aufgeregt, als Haku sie ansah. „Es tut mir leid euch ein wenig stören zu müssen, aber ich muss Haku jetzt eine Infusion legen.“, sagte Nola entschuldigend, als sie die Familienzusammenführen betrachtete. Jack und Fia ließen von Haku ab, um Nola Platz zu machen. Sie zogen sich in den hinteren Teil des Zeltes zurück. Fia schaute Ahiga an und begann zu schnüffel, dann trat sie auf ihn zu und legte sich vor ihm auf den Rücken. Mit Tränen in den Augen und einem Lächeln auf den Lippen kraulte Ahiga ihren Bauch. „Danke, dass sie auf Haku aufgepasst haben.“, sagte Jack freundlich. Erst jetzt blickte der Fremde ihn an und ihm stockte der Atem. „Dafür müssen sie sich nicht bedanken.“, Mai löste sich von Jack und krabbelte auf Ahiga zu. Sie versuchte mit den Händen nach ihm zu greifen und sagte: „Baba.“ Bei ihren Worten schaute Jack sie ungläubig an und Hotaru giggelte und klatschte in die Hände. Er löste sich ebenfalls von Jack und krabbelte zu seiner Schwester. „Nein, ich bin nicht euer Papa.“, sagte er schmunzelnd. Jetzt begannen beide zu brabbeln: „Baba.“ Nachdem Nola die Infusion gelegt hatte, betrachteten sie und Haku das Spektakel. Haku besah sich diesen für ihn fremden Mann zum ersten Mal genauer. Sein Haar war kurz und blond. Seine Augen waren blau-braun, das rechte zierte jedoch eine Narbe, die von seinem äußersten Haaransatz, bis zur Nase verlief. Trotz allem wirkte dieser Mann attraktiv und sehr freundlich. Seine Statur schien recht drahtig und groß, aber dennoch stark zu sein. Haku blickte seinem ca. zwanzig Jahre älteren Ebenbild entgegen. „Vater?“, Ahiga blickte auf und sah Haku direkt in die Augen. Er kam auf ihn zu, allerdings nicht ohne von den Kleinen verfolgt zu werden: „Ja, Haku.“ „Wo warst du die ganze Zeit?“ „Ich war bei meinem Rudel. Es gab Probleme und ich hatte keine andere Wahl als euch hier zurückzulassen, aber ich dachte, dass ihr hier in Sicherheit wärt… Weißt du, du bist der einzige Welpe, dem ich damals einen Namen gegeben habe. Ich war noch nie sehr gut darin Namen zu geben, doch deiner ließ mich nicht mehr los. Es war, als hätten die Geister selbst ihre Finger im Spiel gehabt.“ „Bleibst du jetzt hier?“ „Ich werde vorerst hier bleiben und helfen dieses Rudel wieder aufzubauen… und dich kennenzulernen, wenn du das willst.“, Haku nickte. „Baba.“, Hotaru und Mai fassten mit ihren kleinen Händchen in Hakus Gesicht. „Na, lasst eurem Papa doch mal eine Minute Ruhe.“, sagte Jack und nahm die beiden auf den Arm. Er stand auf und wollte grade gehen, um die beiden nicht bei ihrem Gespräch zu stören. „Vater, das ist Jack, mein Mann.“, überrascht blieb Jack stehen. >Ich hätte nicht gedacht, dass er das seinem Vater so graderaus sagen würde! Ich meine, nicht alle Wölfe sind so tolerant wie unser Rudel und es gibt immer noch sehr viele Konservative. Was ist, wenn sein Vater ihm oder mir gegenüber jetzt Ablehnung zeigt?< „Freut mich dich kennenzulernen Jack. Setz dich doch zu uns, die Kleinen stören auch nicht.“, sagte er freundlich und reichte ihm eine Hand. Jack tat wie ihm geheißen und lies die strampelnden Kinder wieder los. „Wenn ich mir die Kleinen so ansehe, dann gehe ich wohl recht in der Annahme, dass dies eure Kinder sind?“ „Ja.“ „Wie sehr habe ich mir gewünscht euch aufwachsen zu sehen! Als die Konflikte in Peru gelöst waren, habe ich mich sofort auf den Weg hierher gemacht, doch als ich ankam teilte Makawee mir mit, was geschehen war. Ich habe euch überall gesucht, doch gefunden habe ich euch nicht. Ich habe dann beschlossen Rache zu üben, doch nicht so verräterisch, wie Azuen es getan hat. Mein Bruder ist meinem Ruf gefolgt und mit ihm unser Rudel. Lesharo hat dich wohl gleich erkannt, aber um ehrlich zu sein, unsere Ähnlichkeit ist ja fast nicht zu übersehen.“ „Wer ist Makawee, wenn ich fragen darf?“, fragte Jack irritiert. „Makawee ist meine Großmutter, Jack.“ „Deine Familie hat innerhalb kürzester Zeit einen großen Zuwachs bekommen Haku. Es tut mir leid, dass ich nicht bei dir war, ich hätte dich begleiten und dir beistehen müssen!“ „Nein, wer hätte auf das Rudel aufgepasst, wenn uns beiden etwas zugestoßen wäre und was wäre aus unseren Kindern geworden? Mach dir keine Vorwürfe, du hast richtig gehandelt.“ „Darf ich aus eurem Gespräch entnehmen, dass du der Alpha des Rudels bist Jack?“ „Ja.“ „Ich danke dir, dass du dich seiner angenommen hast.“ „Er ist ja noch nicht lange Teil unseres Rudels, er ist erst vor ca. einem Jahr zu uns gekommen.“ „Hör nicht auf ihn. Von Anfang an hat er sich sehr gut um mich gekümmert.“ „Ich werde euch zwei mal alleine lassen und mich um ein paar Dinge kümmern.“, sagte Ahigo. Als er aufstand folgten ihm die Kleinen auf allen vieren. „So wie es scheint, werde ich wohl Gesellschaft bekommen. Ich nehme die drei mit, wenn ihr nichts dagegen habt.“ „Nein, nimm sie ruhig mit.“, sagte Jack kopfschüttelnd. Ahigo nahm alle drei auf den Arm und verließ mit ihnen das Zelt. „Jack… ich bin so froh, dass du da bist! Ich dachte, ich würde euch nie wieder sehen!“, dicke Tränen rollten erneut Hakus Wangen herab. Jack küsste sie zärtlich weg und vereinte ihre Lippen nach der Trennung endlich wieder miteinander. Liebevoll und leidenschaftlich küssten sie sich, ihre Zungen vervollständigten ihre Liebesbekundungen. „Ich liebe dich Haku und ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.“ „Ich liebe dich auch Jack. Danke, dass du da bist.“ „Du solltest jetzt vielleicht schlafen und dich ein wenig erholen. Ich werde mich um alles kümmern, in Ordnung?“ „Ja, vielleicht kannst du ja in meiner Schlafenszeit meine Familie ein wenig besser kennenlernen.“ „Ich gebe mein bestes, dein Vater hat immerhin unsere Kinder!“, sagte er lächelnd. Haku verfiel in einen tiefen Schlaf, währenddessen trat Jack auf Ahiga und Lesharo zu. „Jack, darf ich dir meinen Bruder vorstellen? Das ist Lesharo.“ „Sehr erfreut ihre Bekanntschaft zu machen.“, sagte Jack höflich. „Bitte duze mich doch, immerhin sind wir Teil einer Familie.“ „Wisst ihr, wie es um Haku bestellt ist?“ „Unsere Ärzte haben ihn untersucht und sie sagen, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht, aber er hat viel durchgemacht und braucht jemanden an seiner Seite.“, antwortete Lesharo. „Was haben sie mit ihm gemacht?“ „Wie wir mittlerweile herausgefunden haben, haben sie ihn aus dem Hinterhalt überfallen. Danach war er wohl zwei Tage bewusstlos und man hat ihm den Tag darauf nichts zu Essen oder zu Trinken gegeben.“ „Das ist so nicht ganz richtig. Am Abend habe ich mich zu ihm ins Zelt geschlichen und ihm ein wenig Wasser und ein paar Beeren gebracht, sowie eine Decke.“, sagte Makawee, die das Gespräch zufällig mitbekam. „Makawee! Das ist Jack, der von dem Haku im Schlaf gesprochen hat. Jack, das ist Makawee, Hakus Großmutter.“, stellte Ahiga sie einander vor. „Sehr erfreut ihre Bekanntschaft zu machen Makawee. Aber sagen sie, wieso brauchte er eine Decke?“ „Hach diese Jugend heutzutage! Bitte duzt mich doch, so alt und vertrocknet bin ich nun auch wieder nicht!“, alle mussten anfangen zu grinsen, doch alle wurden schlagartig wieder ernst. „Jack, sie haben ihn an den Gliedmaßen und am Hals gefesselt, allerdings… ohne ihm etwas anzuziehen.“, sagte Ahiga bedrückt. Jack ballte seine Hände zu Fäusten und konnte das tiefe Knurren, das aus seiner Kehle drang, sowie das Ausfahren seiner Reißzähne nicht verhindern. „Wo ist er?! Ich bringe ihn um!“, sagte er in einem bedrohlichen, leisen Ton. „Das wird nicht mehr nötig sein.“, Lesharo versuchte Jack zu beruhigen. „Wie meinst du das?!“, fragte dieser, ohne jedoch seinen Tonfall zu ändern. „Ich habe ihn bereits umgebracht.“, sagte Ahiga, dessen Zorn in seinen Augen aufglomm. Betretenes Schweigen legte sich über die sieben versammelten, bis die Stille plötzlich durchbrochen wurde: „Baba.“, brabbelten Hotaru und Mai, während Fia begann zu fiepen. „Ist ja gut.“, Jack hockte sich hin und streichelte die drei. … „Ich werde deine Gesellschaft wirklich vermissen Karu.“ „Ja, ich deine auch.“ „Werden wir uns wiedersehen?“ „Willst du denn, dass wir uns wiedersehen?“ „Ja. Ich mag dich wirklich Karu.“ „Das ist schade.“ „Was? Warum?“ Karu beugte sich zu ihr herab: „Weil ich mich in dich verliebt habe.“, er küsste sie flüchtig, wandte sich um und ließ sie dort stehen. … „Hey Daniel, du hast zwar gesagt, dass wir die beiden vorerst nicht auf die Welpen, die wir bei ihm gesehen haben ansprechen sollen, aber weißt du vielleicht genaueres? Sie schulden uns langsam wirklich eine Antwort!“ „Hört zu, selbst wenn ich genaueres wüsste, würde ich es euch nicht sagen. Jack und Haku müssen selber bestimmen, wann sie mit euch darüber reden wollen.“, sagte Daniel ein wenig verärgert, als sie Richtung Revier zurückliefen. „Du solltest ihnen wirklich Zeit geben, immerhin wurde Haku grade entführt! Außerdem ist es ihr Privatleben und was dort geschieht geht uns nichts an, solange es nicht das Rudel betrifft.“ „Ja, entschuldige Miron. Du hast vermutlich recht.“ „Ich glaube, dass wir den beiden vertrauen können. Wenn sich die ganze Aufregung gelegt hat, dann werden sie sicherlich von alleine auf uns zukommen und mit uns darüber sprechen. Also haltet euch weiterhin bedeckt und lasst sie zur Ruhe kommen.“ … „Haku?“, sachte weckte er den Schlafenden. „Was denn?“ „Kannst du aufstehen?“ „Ich glaube nicht…“ Zwei starke Arme schlangen sich um seine Beine und Nacken und hoben ihn empor: „Was hast du vor, Jack?“ „Wir beide und unsere Stoppelhopser werden jetzt nach Hause fliegen.“ „Was ist mit Vater?“ „Er wird mit dem Rest unseres Rudels nachkommen. Deine Infusion ist jetzt so weit durch, dass wir dich mitnehmen können.“, Jack ging mit Haku auf dem Arm zum Helikopter und stieg ein. Emily und Hayly erwarteten die beiden bereits, genauso wie Mai, Fia und Hotaru, die auf Emiliys Schoß saßen. -------------------------------------------------------------------------------- Sorry, konnte das Kapi erst jetzt hochladen, dafür ist es aber auch ein Stück länger^^ Ich hoffe, dass es euch gefällt und ihr mit den Perspektivenwechseln klargekommen seid! >.< lg~ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 23: Whose are those little Ones? ---------------------------------------- Zwei Wochen später war in allen Rudeln wieder Ruhe eingekehrt… in fast allen. Das Keyan-Rudel hatte sich im Wald zusammengefunden und Jack begann nun zu sprechen: „Es gibt einiges, was eure Gemüter im Moment erhitzt und das kann ich sehr gut verstehen, doch ich habe euch alle hier zusammengerufen, damit wir diesen Zustand der Spekulationen ausräumen können. Ich würde vorschlagen, dass wir ein Frage-Antwort-Spiel daraus machen. Also los, fragt, was euch auf dem Herzen liegt.“ „Wo ist Haku?“, fragte Nola besorgt. „Keine Angst, ihm geht es soweit gut und er wird ein wenig später zu uns stoßen.“ „Was hat es mit den Welpen auf sich, Jack?“ „Das werde ich euch später erklären, wenn Haku auch anwesend ist.“ Betreten sahen alle in die Runde, doch keiner wagte mehr eine Frage zu stellen. „Nun gut, ich denke, ich weiß was in euch vorgeht. Dies hier ist Ahiga Devaki. Ihr habt ihn und seinen Bruder in letzter Zeit häufiger hier in unserem Revier gesehen, doch ihr müsst euch keine Sorgen machen.“ „Darf ich vielleicht selbst etwas sagen, Jack?“, fragte Ahiga freundlich. Er war extra mitgekommen, da er die Bedrückung des Rudels schon gespürt hatte. „Natürlich.“, sagte Jack freundlich. „Lesharo und ich sind nicht so häufig hier, weil wir euch beobachten, sondern aus privaten Gründen. Viele von euch haben mitbekommen, wie ich das Urteil, dass über Azuen verhängt wurde, auf wohl brutale Art und Weise vollstreckt habe. Einige mögen sehr viel Respekt oder gar Angst vor mir haben, doch das ist nicht nötig. Ich bin hier, um meinen Sohn näher kennenzulernen und mich selbst etwas zur Ruhe kommen zu lassen, während ich helfe das Seykan-Rudel wieder aufzubauen.“ „Wer ist dein Sohn?“, fragte ein neugieriges Jungtier, dessen Mutter es sofort anzischte. „Das ist eine berechtigte Frage. Mein Sohn ist Haku, euer Beta.“, sagte er mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu dem Jungtier, viele Rudelmitglieder schienen überrascht. „Wie wird es mit dem Seykan-Rudel weitergehen?“, fragte Phil. „Das Seykan-Rudel wird unter Anleitung von Ahiga und Karu von Grund auf wieder neu aufgebaut. Die alten Geschichten werden wieder überliefert und die Beziehungen zu anderen Rudeln gepflegt.“, sagte Jack. „Werden auch wir in Zukunft eine engere Beziehung zum Seykan-Rudel pflegen?“, fragte Phil skeptisch. „Ja und wir haben bereits ein Paar, das unsere Familien in Zukunft hoffentlich enger miteinander verknüpfen wird.“, bei diesen Worten Jacks errötete Emily leicht. „Was ist mit dem Befehl jeden Fremden, der ums Revier schleicht oder sogar versucht einzudringen, gefangen zu nehmen und zu euch zu bringen?“ „Dieser Befehl bleibt in so fern bestehen, dass ein bestimmter Wolf unter gar keinen Umständen in unsere Nähe kommen darf. Dieser Wolf ist derjenige, den Haku hinausbefördert hat, sein Name ist Spike. Sollte er auch nur irgendwelche Anstalten machen hierher zu kommen, so wird er unverzüglich gefangengenommen, egal wie.“ „Dies ist nicht nur ein Befehl, der von Jack ausgeht, sondern auch von mir. Das Seykan-Rudel hat die gleichen Anweisungen bekommen, denn dieser Wolf ist ein Verräter seiner eigenen Rasse und wird, wenn wir ihn in die Finger bekommen, von uns gerichtet werden.“, sagte Ahiga mit fester Stimme. „Warum sollten auch die Jungtiere und Welpen anwesend sein, Jack? Die Themen die wir hier besprechen sind meiner Meinung nach nicht für die Ohren der Kinder bestimmt.“ „Jack weiß schon was er tut. Hat er jemals etwas ohne Grund veranlasst?“, Ayako sah ein wenig verärgert zur Wölfin, die gesprochen hatte. „Schon gut. Ich verstehe deine Zweifel Sam, aber erst einmal haben wir heute schon einige Dinge besprochen, die auch die Kinder etwas angehen und dann gibt es noch etwas, dass ich mit euch besprechen muss.“, Haku näherte sich langsam der Versammlung, doch Fia stürmte gleich los zu ihrem Vater. Überrascht blickte das Rudel die kleine Wölfin an, als Jack sie auf den Arm nahm. „Wem gehört dieser Welpe?“, fragte Phil irritiert. „Mir. Das ist der letzte Punkt über den ich mit euch reden möchte und auch der Grund, warum ich wollte, dass die Kinder anwesend sind.“, bei diesen Worten trat Haku an Jacks Seite, mit Mai und Hotaru auf dem Arm. Schweigen legte sich über die Versammlung, alle schauten sich nur verwirrt an. Plötzlich trat das neugierige Jungtier, das Mika hieß, vor und zupfte Jack am Hosenbein: „Wie heißt sie denn?“, Jack hockte sich hin, sodass er der Kleinen in die Augen schauen konnte. „Das ist Fia, sie hat eine Menge Blödsinn im Kopf, aber wenn du magst kannst du gerne mit ihr Spielen gehen, Mika.“, die Augen des kleinen Mädchens begannen zu leuchten. „Au ja! Darf ich?“, Jack nickte und setzte Fia auf den Boden. Das kleine Mädchen verwandelte sich in einen Wolf und tollte mit Fia los und aus der Runde heraus. „Lauft nicht zu weit weg!“, rief ihre Mutter ihnen noch hinterher, bevor sie im Wald verschwanden. Haku lächelte, als Jack ihm Mai abnahm. Das Rudel war immer noch perplex. Sie sahen von Mai zu Haku und von Hotaru zu Jack und wussten nicht, was sie von dem Ganzen halten sollten. „Wer ist der Vater der beiden?“, fragte Sam vorsichtig. „Ich.“, sagten beide gleichzeitig und verwirrten das Rudel noch mehr. „Vielleicht sollten wir die beiden erst einmal vorstellen? Die Kleine auf Jacks Arm heißt Mai und dies hier ist Hotaru.“, Haku versuchte die doch ein wenig angespannte Stimmung zu lockern. „Habt ihr die drei adoptiert?“ „Nein, wir haben nur Fia adoptiert. Eher gesagt, Haku hat sie alleine hier im Wald gefunden. An ihr haftete nicht der kleinste Geruch, es war als wäre sie aus dem Himmel gefallen.“ „Ist die Kleine ein Werwolf?“ „Wir vermuten, dass sie eine normale Wölfin ist.“ „Was ist mit den anderen beiden?“ Haku und Jack sahen sich an, bevor sie fortfuhren zu sprechen: „Sie sind unsere eigenen Kinder.“ „Aber ihr seid beide Männchen, wie soll das gehen?!“, fragte Phil misstrauisch. „Glaub ihnen Phil. Sie sagen die Wahrheit, es ist möglich, dass zwei Männchen oder auch zwei Weibchen einen Wurf bekommen können.“, sagte Ayako ruhig. „Aber wieso hat man nie etwas davon gehört?“ „Weil es nur sehr selten vorkommt und weil Männchen zum Beispiel ihre Jungen nicht säugen können, deshalb sind auch viele dieser Welpen verstorben… Sieh dir die beiden doch an Phil, gibt es da Zweifel, dass sie von Jack und Haku sein könnten?“ „Theoretisch könnten beide Kinder von einer anderen Mutter oder von einer Leihmutter sein oder nicht?“ „Ich habe die Kleinen kurz nach ihrer Geburt untersucht Phil. Sie sind definitiv aus einem Wurf und auch definitiv von den beiden.“, sagte Nola ein wenig böse. „Warum habt ihr uns das nicht schon früher erzählt?“ „Erst einmal mussten wir selber damit klarkommen, immerhin wurden auch wir überrascht und haben nicht damit gerechnet. Dann ging es eigentlich immer so weiter. Die Jungen sind ja auch noch nicht sehr alt und wir wollten erst einmal größere Probleme, wie die Verwüstung nach den Tornados und Hakus Entführung, lösen. Wir wissen, dass wir es euch hätten früher sagen sollen, aber ich danke euch, dass ihr uns die Zeit gegeben habt, bis wir bereit waren offen darüber zu sprechen.“ „So geht das aber nicht! Drei Junge und keine Babyparty?! Da kommt ihr nicht drum herum, wir wollen jetzt erst recht eine große Babyparty feiern und es müssen noch Paten bestimmt werden!“, sagte Sam übereifrig. „Wie es scheint hast du recht. Heute ist Montag… wollen wir die Party nicht am Samstag oder Sonntag stattfinden lassen? Was haltet ihr davon? Und es werden alle Freunde eingeladen. Auch die Mitglieder des Seykan-Rudels sind Teil unserer Familie geworden, deshalb steht es auch ihnen und dem Hiamovi-Rudel frei zu kommen, sofern sie das wünschen.“ „Ich werde auf jeden Fall da sein und ich denke, dass ihr auch mit Lesharos und Makawees Anwesenheit rechnen könnt, immerhin bin ich der Opa der drei. Ich werde natürlich eure Einladung an beide Rudel weitergeben.“, sagte Ahiga freudig gestimmt. „Ich komme dann vorbei und helfe dir bei den Vorbereitungen Haku-Schätzchen.“, sagte Ayako begeistert. >Das sagt Jack jetzt so einfach, aber er wird den ganzen Tag auf der Arbeit verbringen und ich werde an der Organisation hängen bleiben… Naja, es soll mir recht sein, solange das Rudel die Kleinen akzeptiert. Allerdings denke ich nicht, dass die letzten Worte schon gesprochen sind...< --------------------------------------------------------------------------------------- Nachdem mein Tag doch sehr bescheiden war, wollte ich euch zumindest eine Freude machen.^^ (Doofe Eltern können nicht einmal zu ner halbstündigen Theatervorführung kommen -.-") Ich hoffe euch gefällt das Kapi! >.< Ich habe mir überlegt, dass ich vlt einen Wettbewerb zum nächsten Kapi machen werde... Was haltet ihr davon? Und was meint ihr, wird im nächsten Kapi passieren? --------------------------------------------------------------------------------------- lg~ -------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 24: Invitation Odyssee ------------------------------ „Jack? Weißt du, was du vorhin getan hast?“, fragte Haku, als sie abends im Bett lagen und die Kinder schon schliefen. „Ich habe dafür gesorgt, dass der Frieden zwischen den Rudeln gefestigt wird und unser eigenes Rudel die drei akzeptiert?“ „Das auch… aber ist dir bewusst, dass du grade drei Rudel für eine Babyparty zu uns nach Hause eingeladen hast?! Dabei hast du noch nicht einmal das Grenzrudel mit bedacht. Wo soll das ganze stattfinden? Ich meine, wir haben doch gar nicht so viel Platz für so viele Personen.“ „Wir könnten doch auf der Wiese zwischen dem Wald und unserer Siedlung feiern, oder?“ „Wenn unsere Nachbarn damit einverstanden sind…“ „Ich dachte mir, dass wir Katharina auch einladen und Mr. Willson. Was hältst du davon?“ „Das ist eine gute Idee, aber warum Mr. Willson?“, Jack küsste Haku auf die Stirn. „Er ist dir wohl immer noch nicht sympathisch, oder? Er hat das schon mit uns beiden spitzbekommen, bevor wir überhaupt zusammen waren.“ „Aber wie willst du ihm die beiden erklären?“ „Ich sage einfach, wie abgemacht, dass du der Vater der beiden bist und ich sie adoptiert habe.“ „Ich liebe dich, Jack.“, sagte Haku, legte Jack eine Hand an die Wange und küsste ihn liebevoll. Am nächsten Morgen ging alles recht hektisch zu, weil Jack heute früher zur Arbeit musste, da er die verpassten Stunden nachholen musste, was ihm in den letzten zwei Wochen nicht möglich war. „Viel Spaß auf der Arbeit. Komm mir heil wieder nach Hause.“ „Mach ich. Ich liebe dich.“, sagte Jack, küsste Haku flüchtig und schon war er aus dem Haus verschwunden. „Ba-ba?“, Haku schaute auf den Boden, wo seine drei kleinen Schützlinge saßen und ihn aus ihren großen Kinderaugen ansahen. „Na, meine Kleinen. Papa räumt noch kurz auf und dann gehen wir zu Oma. Was haltet ihr davon?“, fragte er die drei, während er sich hinhockte. Fia wedelte mit ihrer Rute und die beiden anderen begannen zu klatschen und zu quieken: „O-ma!“ >Sie wachsen wirklich schnell. Jetzt können sie schon sitzen und fangen an zu sprechen. Hauptsache sie stellen mir nicht schon morgen ihre Gefährten vor…<, dachte Haku schmunzelnd. Er ging ins Wohnzimmer und bedeutete seinen Kindern, dass sie hier bleiben und sich mit dem Spielzeug beschäftigen sollten, während er das nun deutlich von Kindern bevölkerte Haus ein wenig aufräumte. Als er fertig war, trat er wieder an die drei heran: „Ich bin jetzt fertig, helft ihr mir, euch fertig zu machen? Dann können wir ganz schnell zu eurer geliebten Oma.“, schneller als er gucken konnte, krabbelten die beiden zu den Schuhen und Jacken, während Fia ihnen hinterher trottete. Er ging ihnen hinterher und beobachtete mit liebevollem Blick, wie seine Kleinen versuchten ihre Schühchen anzuziehen. Er kniete sich vor sie und zog ihnen Schuhe und Jacke an, nahm den Haustürschlüssel und setzte sie in den Kinderwagen. Fia`s Leine nahm er mit, nur für den Fall, dass irgendwo Leinenpflicht bestand, damit er keinen Ärger bekam. Als Haku an der Tür seiner Schwiegermutter klingelte, öffnete diese ihm freudestrahlend: „Hallo, Haku. Da seid ihr ja!“ „O-ma.“, riefen die beiden begeistert und streckten ihre kleinen Händchen nach ihr aus. „Kommt doch erst einmal rein, dann können wir uns richtig begrüßen.“, Haku trat mit den Kleinen ein Mai und Hotaru waren kaum noch zu bändigen, nachdem Haku sie aus dem Kinderwagen befreit hatte. Sie schmusten mit ihrer Oma, so viel sie konnten und brabbelten die ganze Zeit, während sie sie mit großen Augen anguckten. Fia freute sich auch, ihre Oma zu sehen, allerdings befand sie, dass ihre Geschwister zu viel Trubel veranstalteten und schmiegte sich auf der Couch stattdessen an ihren Vater. „Lass uns jetzt erst einmal zu den formalen Dingen kommen. Ich habe schon einen Block und einen Stift bereitgelegt, allerdings sehe ich mich grade außerstande zu schreiben.“, sagte Ayako mit einem warmen Lachen. Haku nahm Block und Stift und schon legte Ayako los: „Wie viele Gäste sind eingeplant?“ „Ähm… ich schätze siebzig?“ „Gut, aufschreiben. …Was soll es zu Essen geben? Wo soll die Feier stattfinden und das Wichtigste: Wer sollen die Paten werden?“ „Jack und ich wollen auf der Wiese vor unserem Haus feiern und da würde sich doch grillen anbieten, oder? Und über die Paten haben wir uns noch nicht allzu viele Gedanken gemacht…“ „Gut, dann halten wir fest, dass wir auf der Wiese grillen werden und wann soll die Feier stattfinden?“ „Ich dachte, dass wir das am besten am Sonntagnachmittag machen, weil ja fast alle Berufstätig sind und einige auch samstags arbeiten müssen.“ „Sehr gut, dann haben wir das Wichtigste doch eigentlich schon zusammen.“, sagte sie erfreut. „Naja, aber es fehlen jetzt noch sehr viele organisatorische Dinge. Wie bekommen wir zum Beispiel so viele Stühle und Tische zusammen? Und wo bekomme ich so viel Fleisch her, ohne dass jemand denkt, ich wolle eine Fleischerei aufmachen?“ „Die Lösung ist doch ganz simpel, Haku. Du scheinst immer wieder zu vergessen, dass wir ein Rudel sind. Wenn du Rudelmitgliedern begegnest, dann lädst du sie ein, bittest sie, ihre Bierzeltgarnitur und etwas Fleisch mitzubringen und noch weitere Mitglieder einzuladen. Wir sind eine Gemeinschaft und helfen einander, Haku.“ „Ich will diesen Zusammenhalt einfach nicht überstrapazieren.“ „Ich weiß, dass du bescheiden bist, Haku, aber manchmal ist Bescheidenheit nicht der richtige Weg. Sam hat zwar gesagt, dass ihr uns eine Babyparty schuldig seid, aber das bedeutet nicht, dass ihr alles alleine ausrichten sollt. Für gewöhnlich tun dies nämlich die anderen.“ „Ich werde versuchen, mich nicht zu sehr reinzuhängen.“, Ayako lächelte zufrieden. „O-ma!“ „Keine Angst, ich hör euch schon zu. Ihr habt ja so viel zu erzählen!“, sie lachte herzlich. „Willst du nicht heute schon los und den anderen Bescheid geben?“, fragte sie an Haku gewandt. „Ja, vielleicht hast du recht…“ „Du kannst die drei gerne bei mir lassen, wenn du willst.“ „Gut, dann werde ich mich jetzt auf den Weg machen, das Wetter ist ja zum Glück gut.“, er stand auf und ging in den Flur, um sich seine Schuhe anzuziehen. Ayako folgte ihm und blieb mit den dreien an der Tür stehen, als Haku sich verabschiedete. Grade als sie die Tür schließen wollte, hechtete Fia raus und lief zu ihrem Vater. „Ich schätze, dass ich wohl Fia mitnehmen werde. Magst du mir noch kurz die Leine holen?“, sie nickte, verschwand kurz ins Haus und warf ihm die Leine zu. „Danke, also bis später ihr drei!“, rief er und stiefelte mit Fia an seiner Seite los. >Ich habe gar keine Ahnung, wo alle wohnen! Das ist ja schon fast peinlich, immerhin bin ich jetzt schon ein dreiviertel Jahr der Beta dieses Rudels… Vielleicht sollte ich mich einfach erst einmal auf in die Stadt machen und meiner Nase folgen. Wenn mir unterwegs ein Rudelmitglied begegnet, dann lade ich es einfach ein. Also auf zu Jolie und Daniel.< „Wir gehen als erstes zu deiner Tante Jolie und Onkel Daniel.“, sie sah zu ihm auf und wedelte freudig mit ihrer Rute. „Hach meine Kleine, du machst mir wirklich Sorgen… Wann fängst du bloß an zu sprechen?“ Als die beiden sich der Innenstadt näherten, nahm er die kleine Wölfin an die Leine, nicht weil hier Leinenpflicht herrschte, sondern viel eher, um sie nicht zu verlieren. „Oh, hallo Haku. Was macht ihr zwei denn hier?“, sie wurden von der erfreuten Jolie begrüßt. „Wir sind dabei unser Rudel abzugrasen und Leute einzuladen.“ „Oh! Seid ihr schon viel rumgekommen?“ „Um ehrlich zu sein, bist du die erste, mal abgesehen von Ayako, der ich begegne. Deshalb bitte ich dich, weiterzusagen, dass wir am Sonntagnachmittag bei uns auf der Wiese feiern wollen und jeder möchte bitte ein wenig Fleisch mitbringen und wenn möglich eine Bierzeltgarnitur stellen. “ „Oh, natürlich, kein Problem. Wir müssten auch noch eine haben. Ich schätze wir haben zwei Tische und vier Bänke. Sollen wir sie dir vorbeibringen?“ „Nein, schon gut. Kann ich sie im Laufe der Woche selber abholen?“ „Meinetwegen. Wartet… bevor ihr weitergeht… hier, ein wenig Wegzehrung.“, sie hielt Fia eine Erdbeere vor die Schnauze und Haku eine Serviette mit einem Stück Kuchen hin. Mit einem großen Happs war die Erdbeere zwischen den Milchzähnchen verschwunden. Haku vermutete, dass seine Schwägerin sich mit dieser Tat einen Platz in Fias Herzen erobert hatte. „Danke, ich werde jetzt zu Mr. Willson gehen und danach einen Abstecher zu Sam machen, mal sehen, vielleicht treffe ich ja noch ein paar Leute.“ „Gut mach das und pass auf dich und meine Nichte auf!“, sagte sie, als sie sich verabschiedeten. ... Als die Glocke an seiner Ladentür klingelte, blickte er sofort auf und was er sah, ließ sein Herz vor Freude einen Sprung machen. „Hallo Haku, wie geht es dir?“, fragte Mr. Willson, während er auf ihn zutrat und ihm die Hand reichte. „Gut, und Ihnen?“, fragte er mit fester Stimme und nahm, die ihm dargebotene Hand. „Ebenso. Wen hast du mir denn da mitgebracht? Normalerweise sind Hunde in meinem Laden nicht gerne gesehen, aber für die Süße mache ich mal eine Ausnahme.“ „Ich versichere Ihnen, dass sie keinen Unfug machen wird.“ „Wie hat dir eigentlich der Anzug gefallen?“ „Sehr gut, danke. Der eigentlich Grund, warum ich hier bin, ist nicht der, dass ich etwas kaufen möchte, sondern…“, er hielt kurz inne: „…sondern ich möchte Sie zu uns einladen.“ „Oh! Gibt es etwas zu feiern?“, fragte er, nicht ohne Hintergedanken. „Ja, wir feiern am Sonntagnachmittag eine Babyparty.“ „Oh, wie wunderbar! Soll ich etwas mitbringen?“ „Wenn Sie möchten, dann könnten Sie einen Salat oder Fleisch mitbringen.“ „Natürlich, ich werde sehen, was sich einrichten lässt.“, sagte er erfreut. Als Fia hechelnd und rutewedelnd aufbellte, lächelte er sie an und kraulte sie zwischen den Ohren. „So, ich muss jetzt weiter. Es gilt noch eine Menge Leute einzuladen…“ „Oh, wie viele Gäste erwartet ihr denn?“ „So an die siebzig.“, sagte Haku, bevor er den Laden verließ und ließ den erstaunten Mr. Willson in seinem Herrenbekleidungsladen zurück. „Na, Fia. Hast du Lust jetzt ein wenig mit den anderen zu spielen, wenn wir Sam besuchen?“, für Fia schien es ihr Glückstag zu sein. Schon draußen hörte man die vielen Kinder, die Sam betreute. Als er die Tür zu der Kinderstube öffnete, war es ganz plötzlich still. Alle Kinderaugen waren auf ihn gerichtet, sie spürten die Autorität, die von Haku ausging und zeigten sich unterwürfig. Auch die kleine Mika unterwarf sich erst, bevor sie an Fia und Haku herantrat: „Ähm… darf ich… darf ich mit Fia spielen?“, fragte sie vorsichtig. Als Haku mit einem herzerwärmenden Lächeln bejahte tollten die beiden Mädchen los und auch die anderen Welpen schienen aus ihrer Starre erwacht zu sein. Sam kam aus einem Nebenzimmer, sie hatte mit einer Mutter telefonierte und war misstrauisch geworden, weil es plötzlich still geworden war. „Oh, welch hoher Besuch.“, sagte sie lächelnd mit ein wenig Ironie. „Ich bin nur hier, um deinem Wunsch Folge zu leisten und dich für Sonntagnachmittag zur Babyparty einzuladen.“ „Ich bin dabei, aber nur unter einer Bedingung.“, sagte sie und hielt dabei mahnend ihren Zeigefinger in die Luft. „Und die wäre?“, fragte Haku mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Alle dürfen ihre Welpen mitnehmen!“ „Natürlich, immerhin ist es eine Babyparty! Hättest du vielleicht ein paar Bierzeltgarnituren? Und könntest du etwas zum Essen beisteuern?“ „Ich hab sogar noch etwas viel besseres! Ich habe Tische und Bänke in Kindersitzhöhe, die kannst du dir gerne ausleihen. Natürlich bring ich auch etwas zu Essen mit!“, sagte sie lächelnd. „Sehr gut. Kann ich alles am Freitag abholen?“ „Ja, kannst du. Allerdings musst du dann zu mir nach Hause kommen. Soll ich dir die Adresse aufschreiben?“ „Ja, das wäre gut. Ach und könntest du vielleicht die Einladung an die anderen weitergeben? Bis jetzt habe ich noch nicht viele gefunden…“ „Natürlich, mach ich. Willst du jetzt gleich weiter?“ „Nein, ich bleibe noch eine kleine Weile, dann können Fia und Mika noch ein wenig spielen und sie kann sich ein wenig ausruhen.“ „Möchtest du einen Kaffee?“ „Ja, das wäre nett.“, sie ging wieder ins Nebenzimmer, um einen Kaffe zu kochen. Haku zog sich einen Stuhl heran und beobachtete seine Tochter beim Spielen. Plötzlich öffnete sich die Tür erneut und wider seiner Erwartungen war es keine Mutter, die durch die Tür kam, sondern Miron. „Miron… was machst du denn hier? Willst du deinen Welpen abholen?“ „Ähm… nein, ich habe keine Welpen… was machst du überhaupt hier?“ „Dich zur Babyparty am Sonntagnachmittag bei uns auf der Wiese einladen. Bierzeltgarnituren und Essensmitbringsel sind erwünscht.“, sagte Haku etwas ermüdet. Er fühlte sich ein wenig doof, weil er diesen Satz andauernd wiederholen musste und er hatte noch eine Menge Leute vor sich. Plötzlich kam ihm eine Idee. Er stand auf und ging ins Nebenzimmer, gefolgt von Miron: „Hast du einen Kopierer, Sam?“ „Ja, aber warum?“ „Könnte ich nicht die Einladung auf einen Zettel schreiben und diese dann kopieren? Dann könnte ich jedem Wurf eine Einladung mit nach Hause geben.“ „Gute Idee, mach das. Hier sind Zettel und Stift und dort ist der Kopierer.“, Haku bedankte sich und setzte sich an den Schreibtisch, um die Einladung zu schreiben. Aus den Augenwinkeln beobachtete er Sam und Miron, die umeinander herschlichen, wie Jäger und Beute. >Das ergibt natürlich Sinn… warum sollte Miron hier auch auftauchen, wenn er keine Welpen hat? Vielleicht sollte ich mal ein wenig Amor spielen? Andererseits… Miron ist Profiler, wenn er nicht bemerkt, dass sie total auf ihn steht, wer dann?<, doch während er mehr oder weniger freiwillig dem Gespräch lauschte, bemerkte er, dass die beiden das definitiv nicht auf die Reihe bekommen werden würden, deshalb begann es in seinem Kopf schwer zu arbeiten. Als er sich vor den Kopierer stellte, sah er sich mit einem Problem konfrontiert: „Ähm… Sam? Was ist das? Verstehst du so etwas unter Kopierer? Wie soll ich das denn bedienen?!“ „Das ist doch nicht so schwer, Haku…“, sie nahm ihm den Zettel aus der Hand, legte ihn auf den Scanner, den sie über einen Touchscreen bediente und sendete den Befehl zum Drucken, an den unter dem Tisch platzierten Drucker. >Na super, da haben sich ja zwei gefunden… Totale Technikfreaks… Und beide etwas eigen, was das wohl noch wird. Zum Glück habe ich jetzt einen Plan, wie ich die beiden ein wenig näher bringen kann…< „Kannst du jedem Wurf einen Zettel mitgeben? Ich werde jetzt mit Fia weiter.“ „Ja, mach ich. Bis Freitag!“, sagte sie und sie verabschiedeten sich. >Am besten gehe ich jetzt zu Nola, dann zu Emily und dann zu Katharina.<, plötzlich hielt er an, denn er merkte, dass seine Tochter schlapp machte. „Hey, kannst du nicht mehr? Na, komm her.“, sie ging auf Haku zu und er nahm sie auf den Arm und streichelte ihr liebevoll über den Kopf. Jetzt, wo er sie auf dem Arm trug, verfolgten ihn zwar die Blicke der Passanten, doch er war wesentlich schneller unterwegs. Da Nola`s Klinik etwas abgelegener war, lief er los, als er außerhalb der Sichtweite von allzu vielen Passanten war. Schneller, als gedacht, erreichte er die kleine Klinik und trat ein. Fia betrachtete alles ganz genau mit ihren neugierigen Welpenaugen. Die Krankenschwester, die Nola neu eingestellt hatte, erkannte Haku sofort: „Hallo, Mr. Bannistor. Dr. Fielding ist im Moment frei, also können Sie direkt zu ihr durchgehen.“ „Danke.“, sagte er freundlich. „Oh, Haku, ist alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt. „Ja, mach dir keine Sorgen, ich bin Privat hier.“ „Ihr beide seht gut aus, besonders die Kleinen machen sich sehr gut. Ich bin stolz auf dich.“ „Warum auf mich?“ „Du meisterst ein Rudel und eine Familie erfolgreich. Jack arbeitet ja die meiste Zeit über… Habt ihr eigentlich noch genug Zeit für euch?“ „Naja, es wird langsam mehr, wenn Jack nicht grade arbeiten muss.“ „Du musstest dir ja auch den Workaholic aus dem Rudel aussuchen.“ „Tja, was soll man sagen… Die Liebe fällt halt oft nicht dahin, wo man sie vermuten würde…“ „Haku… du tust Jack gut, weißt du das? Seit du hier bist, ist Jack ein wenig herzlicher geworden. Das viele Arbeiten und die Strenge, die er an den Tag gelegt hat, haben an ihm genagt. So wie es jetzt ist, hat er den perfekten Ausgleich.“, ein wenig peinlich berührt, blickte Haku zu Boden. „Ich weiß, dass Jack im Moment noch Stunden aufholen muss, aber auch diese Zeit wird vorübergehen und wenn ihr mal wieder Zeit für euch braucht, dann könnt ihr auf mich zählen… auf uns alle.“ „Danke, Nola. Weshalb ich eigentlich hier bin: Die Babyparty findet bei uns auf der Wiese am Sonntagnachmittag statt, es wäre schön, wenn du etwas zum Essen beisteuern könntest.“ „Mach ich. Ich freu mich schon drauf… ich schätze mal, dass das ganze Event ein bisschen größer ausfallen wird?“, Haku nickte mit einem Lächeln und seufzte leicht. „Nola?“, fragte Haku, ein wenig in Gedanken versunken. „Ja?“ „Würdest du mir die Ehre erweisen Hotarus Patentante zu werden?“ Überrascht sah sie ihn an: „Wenn ihr das möchtet, dann mache ich das natürlich gerne, aber warum ich?“ „Ich denke an die Zukunft. Sollte mir und Jack irgendwann etwas passieren, dann möchte ich unsere Kinder in den richtigen Händen wissen. Ich weiß nicht, wie Hotaru sich entwickeln wird, aber ich denke, dass du ihm eine wichtige Person werden wirst und das er dir, so sehr wie ich, vertrauen wird.“ „Das weiß ich sehr zu schätzen, Haku. Immerhin ist es nicht leicht dein Vertrauen zu gewinnen. Natürlich will ich damit nicht sagen, dass du anderen Rudelmitgliedern nicht vertrauen würdest, aber wirklich tiefes Vertrauen erlangt man bei dir nicht so leicht.“ „Was soll ich sagen, Nola? So oft, wie du mich jetzt schon innerhalb eines Jahres geflickt hast und mir und meinen Welpen beiseite standest, konnte ich fast nicht anders, als dich ins Vertrauen zu ziehen und dich lieb zu gewinnen.“, auch wenn Nola nicht sonderlich sentimental war und dies sich eigentlich nicht für einen Wolf ihres Ranges ziemte, zog sie Haku in eine Freundschaftliche Umarmung. „Weißt du schon, wer die anderen Paten sein werden?“ „Nein, ich bin mir da noch nicht so sicher und ich muss auch noch mit Jack darüber reden… Er ist ja oft nicht da, aber… ich will nicht alles auf eigene Faust entscheiden müssen.“ „Das ist verständlich…“ Nach kurzem Schweigen verabschiedete sich Haku, mit der Bitte alle, die Nola träfe über den gesetzten Termin zu unterrichten. „Na, Fia? Was hältst du von einem Rennen durch den Wald?“, als sie fröhlich bellte, nahm Haku das als Bestätigung und lief los, darauf achtend, dass sein Stoppelhopser mitkam. Sie lief so schnell sie konnte und wich instinktiv Hindernissen aus. Sie spürte, wie sich ihre Muskeln, die sich langsam aufzubauen begannen, spannten und der Frühlingswind durch ihr Fell wehte. Sie ließ vor Freude und Begeisterung die Zunge zur Seite heraushängen und lief stolz neben ihrem Vater her. Haku ging das Herz auf, als er Fia so ausgelassen laufen sah: >Ja, sie hat definitiv das Herz eines Wolfes. Sie wird die Freiheit genauso lieben, wie ich es tue und doch wird sie auch immer einen Teil brauchen, der ihr Halt und Schutz bietet. Ich bin mir sicher, dass aus ihr eine wunderschöne, starke Wölfin wird. Und egal, wie weit sie auch wegziehen mag, sie wird immer hierher zurückkehren, denn wir sind ihr Zuhause.< Als Emily`s Hütte in Sicht kam, ahnte Haku es schon und als er näher kam, bestätigte sich sein Verdacht. Als Fia Emily sah, gab sie nochmals Gas und lief so schnell sie konnte, zu ihr. „Ich habe euch schon erwartet.“, sagte sie lachend, als Fia hechelnd vor ihr zum Stehen kam. „Wieso glaube ich nur, ein Déjà-vu zu haben?“, fragte Haku ein wenig ironisch. „Ich weiß nicht? Vielleicht, weil ich eure Präsenz in diesem Wald sofort spüren kann?“ „DAS wird`s wahrscheinlich sein. Deswegen bist du ja auch die Jägerin des Rudels. Wäre merkwürdig, wenn`s anders wäre.“ „Stimmt… Aber Gedanken kann ich noch nicht lesen, also was führt euch beiden hübschen hierher?“ „Die Babyparty. Sie findet am Sonntagnachmittag statt. Kannst du vielleicht etwas zu Essen beisteuern und eventuell eine Bierzeltgarnitur?“ „Ja, das mach ich doch gerne.“ „Sehr gut, kann ich sie am Freitag abholen?“ „Das brauchst du nicht, ich bringe sie dir vorbei.“ „Schaffst du das denn alleine?“ „Natürlich schaffe ich das, Haku!“, sagte sie gespielt empört. „Emily? Würdest du Fia`s Patin werden?“ „Oh, das kam jetzt aber sehr überraschend. Ich… ich hab nichts dagegen, aber vielleicht sollten wir Fia fragen?“, sie beute sich hinab zu der kleinen Wölfin und fragte: „Möchtest du, dass ich deine Patin werde und für den Fall, dass es deinen Daddy`s zu bunt mit dir wird oder ihnen etwas passiert auf dich aufpasse?“ Fia verleite ihrer geballten Liebe Ausdruck, indem sie Emily mit ihrer kleinen Zunge das Gesicht ableckte. „Ich würde sagen, damit ist`s beschlossen. Jetzt kommst du nicht drum herum.“, sagte Haku lächelnd. „Es bedeutet mir viel, dass du mir eines deiner Jungen anvertraust.“, sagte sie ernst. „Und ich weiß, dass ich dir ein dutzend meiner Kinder überlassen könnte und du trotzdem für alle gleichermaßen gut sorgen würdest… Du bist meine beste Freundin, Emily.“, ihr stiegen die Tränen in die Augen und sie versuchte sie wegzublinzeln. „Hey, nicht weinen.“, sagte er, strahlte sie an und streichelte ihr über den Arm. „Schon gut… musst du nicht langsam wieder nach Hause? Es wird schon dunkel…“, sagte sie, während sie die vergossenen Tränen wegwischte. „Ja, ich muss die anderen Wonneproppen noch wieder von Ayako abholen und bei unserer Nachbarin vorbeischauen.“ „Dann solltest du dich beeilen.“, sagte sie und sie verabschiedeten sich. Haku nahm seinen Welpen auf den Arm und rannte so schnell er konnte nach Hause. Doch anstatt direkt nach Hause zu gehen, beschloss er erst einmal bei seiner Nachbarin zu klingeln: „Entschuldige, dass ich dich noch so spät störe, aber ich wollte dich für Sonntagnachmittag einladen.“ „Oh, was ist denn der Anlass?“ „Es wird eine Babyparty.“ „Ich bringe was zu Essen mit… wie viele Leute werden es denn werden?“ „Nicht erschrecken, aber es werden wohl an die siebzig.“ „Wow! Euer Bekanntenkreis ist ja wirklich riesig!“ „Ja, so könnte man das sagen… Na gut, ich werde jetzt nach Hause gehen und ich muss noch meine beiden anderen Zwerge von ihrer Oma abholen.“ „Dann bis Sonntag!“, sagte sie, während er sich auf den Weg nach nebenan machte. Er setzte Fia ab und steckte den Schlüssel in die Tür, hinter ihm ging die Sonne unter und der Tag wich der Nacht. Doch noch bevor er den Schlüssel in der Tür umdrehen konnte, wurde diese schon von innen geöffnet. Ohne, dass Jack ein Wort sagte, schloss er Haku in seine starken Arme, er küsste ihn leidenschaftlich und zog ihn zu sich ins Haus. Nachdem auch Fia die Türschwelle überschritten hatte, schloss Jack die Haustür, aber ohne von Haku abzulassen. Jack lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und hielt Haku fest, während er ihn immer feuriger küsste. Haku ließ sich ebenfalls gegen ihn sinken und erwiderte verlangend den Kuss. Erst, als ihre Jungen brabbelnd auf sich aufmerksam machten, lösten sie sich voneinander. Sie schauten sich tief in die Augen und lösten sich dann seufzend endgültig voneinander. „Ba-ba!“, sagten die beiden Kleinen, die er eigentlich gleich abzuholen gedacht hatte. „Ihr seid ja schon zu Hause!“, sagte er und streichelte ihnen über die Köpfe. „Meine Mutter hat mich angerufen, dass die zwei bei ihr sind und du wohl etwas länger brauchen wirst, deshalb habe ich sie nach der Arbeit gleich abgeholt… ich liebe dich.“, sagte er plötzlich ernst und sah ihn verlangend an. „Ich liebe dich auch.“, sagte er ebenfalls verlangend und ein wenig bitterlich, da er wusste, dass sie dieses Verlangen nicht würden stillen können. Sie brachten ihre Rasselbande ins Bett und legten sich dann hin. Jedoch fiel das Einschlafen beiden schwer, sie verlangten nacheinander, doch das leise Atmen ihrer Kinder aus dem Nebenzimmer ermahnte sie, sich zusammenzureißen, deshalb begnügten sie sich damit, eng umschlungen im Bett zu liegen und die Erregung des anderen zu spüren. Irgendwann fielen auch den beiden Vätern die Augen zu und sie glitten hinab in einen erholsamen Schlaf. --------------------------------------------------------------------------------------- Na? Überrascht? YH meldet sich endlich zurück^^ Und nicht nur mit diesem Kapi... Im Laufe der Zeit wird es höchst wahrscheinlich noch 4 weitere Kapis geben, also es geht endlich weiter!!! Ich hoffe wirklich, dass euch das Kapi gefällt! >.< Und vielen Dank, an alle, die immer noch dabei sind und neu dazugekommen sind! lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 25: Ärger im Paradies ----------------------------- Am Dienstagmorgen wurde Jack von seinen drei Lieblingen liebevoll geweckt. „Ba-ba.“, rief der Weckdienst und fuhr ihm mit vier Händen und einer Zunge übers Gesicht. „Ist ja gut, ist ja gut. Ich steh ja schon auf.“, sagte Jack, setzte sich auf und sah in das Gesicht seiner Kinder. >Haku ist wohl schon los. Er muss sie auf mein Bett gesetzt haben, alleine kommen sie ja noch nicht rauf.<, er schlug die Bettdecke beiseite, schwang seine Beine aus dem Bett und stand auf. Er hob seine kleinen Schützlinge vom Bett und sie folgten ihm auf allen Vieren ins Badezimmer. Fia, Mai und Hotaru beobachteten ihren Vater genau, wie er sich rasierte und das Gesicht wusch. Wie eine Entenfamilie liefen sie durch die obere Etage, als ihr Vater zurück ins Schlafzimmer ging und sich anzog. Als er sich angezogen hatte, nahm er die drei auf den Arm und öffnete die Kindersicherung an der Treppe, die sie erst vor kurzem eingebaut hatten. Langsam wurde es schwierig alle drei auf den Arm zu nehmen, deshalb war Jack froh sie alle Heil unten absetzen zu können. Als er sich grade wieder aufrichtete, kam Haku durch die Haustür, Sein Haar klebte nass an seinem Hals und seinem Gesicht, seine Klamotten waren durchgeweicht und zum Teil durchsichtig und sein Atem ging schnell. „Es gießt… in Strömen!“, sagte er ein wenig außer Atem. Jack küsste eine nassen Lippen und nahm ihm seinen Einkauf ab: „Soll ich dir ein Handtuch holen, oder willst du erst mal duschen?“ „Es wäre gut, wenn du mir Handtuch holen könntest, dann könnten wir zusammen Frühstücken.“, Jack nickte und lief nach Oben, während Haku unten das Frühstück vervollständigte und das Essen für Fia zubereitete. Grade, als Haku sich hinsetzten wollte, legte Jack ihm ein Handtuch auf den Kopf und begann ihm die Haare trocken zu rubbeln. Lachend gebot Haku ihm einhalt. „Hier, ich habe dir trockene Sachen mitgebracht.“, er reichte ihm eine Hose und ein T-Shirt. „Danke.“, sagte Haku, nahm ihm die Kleidung ab und begann sich umzuziehen, während Jack sich an den Frühstückstisch setzte und seine Augen nicht von seinem Mann lassen konnte. „Ich habe gestern schon einige eingeladen und dabei hab ich mir ein paar Gedanken gemacht…“, er streifte sich das neue Shirt über den Kopf: „Ich möchte, dass du Mrs. v. Heilbronn heute auch einlädst und ich wollte mit dir noch über die Paten sprechen.“, er zog sich seine Hose an und knöpfte sie zu, bevor er sich hinsetzte. „An… an wen hast du denn da gedacht?“, fragt Jack und versuchte sich aus seinen Gedanken zu reißen. „Also… um ehrlich zu sein, habe ich gestern schon Nola und Emily gefragt…“ „Ist schon in Ordnung, ich vertraue auf dein Urteil. Du kannst dir als Paten aussuchen, wen du willst.“, er schaute auf die Uhr und schrak hoch: „Ich muss los…“ Jack ging eilig in den Flur, zog sich Schuhe und eine Regenjacke an und als Haku hörte, wie Jack die Tür öffnete, rief er ihm hinterher: „Jack, sie sind auch deine Kinder!“ Ein wenig verzweifelt saß er am Küchentisch und sah aus dem Fenster. „Ba-ba?“, vier kleine Hände zogen an seinem Hosenbein und zwei kleine Pfoten stützen sich gegen sein Knie. „Es geht gleich wieder, meine Kleinen. Ich weiß, Jack meinte das nicht so, aber manchmal fühle ich mich wirklich mit euch alleine gelassen. Wenn er so etwas sagt, dann trifft das irgendwie einen wunden Punkt bei mir…“ „Ba-ba?“, Mai streckte ihre Händchen nach ihm aus und er hob sie auf seinen Schoß und kuschelte mit ihr. Sie legte eine Hand auf Haku`s Mund und gab ihm dann einen schlabbrigen Kuss auf die Wange. Bevor er seine Wange trocken wischte, schenkte er der kleinen Trösterin ebenfalls einen liebevollen Kuss auf die Wange: „Danke, Mai.“ Plötzlich hörte er den Magen der Kleinen knurren: „Oh, ich habe euch ja noch gar nicht gefüttert!“ Er holte zwei Bananen hervor, schälte sie und schnitt sie in kleine Stücke. Er setzte sich Hotaru aufs andere Bein und gab beiden ein Stück Banane. Die beiden führten das Obststück noch etwas ungeschickt zu ihrem Mund, doch nachdem dieser die Leckerei erst einmal in seinem Bann hatte, wurden die Bananenstücke mit viel Spucke und einer festen Kauleiste vernichtet. Derweil bei Jack. „Mr. Bannistor, geht es Ihnen nicht gut? Sie sehen ein wenig betrübt aus…“ „Hatten Sie schon mal das Gefühl, Ihr Privatleben und Ihren Beruf nicht unter einen Hut zu bekommen?“ „Ja, ich hatte dieses Gefühl schon. Es war besonders schlimm, als mein Mann mich verlassen und mich mit unserer Tochter alleine zurückgelassen hat.“ „Wie haben Sie das dann doch noch hinbekommen?“ „Ich liebe meinen Job, aber genauso liebe ich meine Tochter, deshalb musste ich lernen Prioritäten zu setzten. Ich verdiene sehr gut bei Ihnen, aber Geld allein macht meine Tochter nicht glücklich. Auch wenn ich viel zu tun hatte, habe ich mir die Zeit für sie einfach genommen und das tat nicht nur ihr gut... Später habe ich dann wieder einen neuen Partner gefunden…“ „Aber Sie arbeiten doch genauso lange wie ich. Wie haben Sie dann noch Zeit für Ihren Partner UND Ihre Tochter gefunden?“ „Was ist los, Jack? Sie wissen, Sie können mit mir reden…“ Jack seufzte: „Ich bin Vater geworden… als Sie vor zwei Wochen Urlaub hatten, musste ich meine Kleinen mit ins Büro nehmen, weil mein Partner aus familiären Gründen verreist war.“ „Oh, das kommt jetzt aber sehr überraschend… Sagen Sie, ich will ja nicht unhöflich erscheinen, aber der Partner, von dem Sie sprachen, ist nicht zufällig Ihr Mitbewohner?“ „Um ehrlich zu sein… er ist nicht mein Mitbewohner, sondern mein Ehemann.“ „Dann haben Sie beide die Kinder adoptiert?“ „Nein, die Sache ist etwas komplizierter… es sind… es sind…“, es fiel ihm schwer, das vereinbarte auszusprechen, denn plötzlich hatte er wieder Haku`s verletztes Gesicht und seine Worte vor Augen. „Die Sache ist sehr viel komplizierter… es fällt mir schwer, das auszusprechen, denn ich liebe sie wie meine eigenen…“ >Es sind ja auch meine eigenen<, fügte er in Gedanken hinzu. „Ich verstehe… Und Sie haben das Problem plötzlich Vater zu sein, Ihren Job zu lieben, aber genauso Ihren Partner zu lieben.“ „Ja… verstehen Sie? Ich habe, bevor ich ihn getroffen habe, nur für meinen Job gelebt und jetzt… haben wir beide keine Zeit mehr füreinander, aber genauso wenig möchte ich meine Kinder missen…“ „Warum nehmen Sie sich nicht mal ein Wochenende frei, schnappen sich Ihren Partner und geben die Knirpse bei ihrer Oma oder Tante ab? Ich würde mich auch anbieten, auf die Kleinen aufzupassen…“, sagte sie ermunternd. „Ja, vielleicht sollte ich das machen… aber wie wird`s danach weitergehen?“ „Versuchen Sie doch erst einmal ihre Beziehung wieder zu stabilisieren und dann wird alles andere von alleine... Sicherlich ist Haku auch manchmal überfordert mit den Kindern und Sie beide brauchen die Stütze des anderen… Wie viele sind es denn?“ „Zwei, ein Junge und ein Mädchen, und ein Welpe.“ „Oh, da hat er ja alle Hände voll zu tun, mit der Rasselbande.“ „Ja… jetzt, wo sie krabbeln können, finde ich ihn manchmal hinter den dreien herlaufend zu Hause vor.“, sagte er mit einem warmen Schmunzeln. „Sie sollten das öfter tun.“ „Was?“, fragte er sie überrascht. „Sie sollten viel öfter diese sanfte Seite zeigen und auch ab und an mal Lächeln, das steht Ihnen.“ „Danke, Sie haben vermutlich Recht.“, sagte er etwas verlegen. Plötzlich fiel Jack wieder ein, was Haku ihm aufgetragen hatte: „Wir veranstalten am Sonntagnachmittag eine Babyparty, haben Sie Zeit und Lust zu kommen? Sie dürfen auch gerne Ihren Mann und Ihre Tochter mitbringen.“ „Ich werde mal in meinen Terminkalender gucken, aber es sollte klappen. Allerdings wird mein Mann nicht können, weil er an dem Tag Dienst hat. Aber ich denke, dass meine Tochter gerne kommen wird, sie liebt kleine Kinder.“ „Sehr gut, ich freue mich auf Sie beide.“ Haku hatte sich derweil wieder gefangen und war grade dabei seine Kinder zu satteln, als es an der Tür klingelte. „Guten Morgen, Haku.“ „Oh, guten Morgen, Dad.“, Haku war dazu übergegangen, Ahiga `Dad` zu nennen. „Wo willst du denn hin?“ „Ich muss noch ein paar Leute einladen, es regnet zwar, aber mit den richtigen Kleidungsstücken klappt das schon. Willst du mich vielleicht begleiten?“ „Natürlich. Vielleicht kann ich ja mein Image ein wenig aufpolieren…“, sagte Ahiga augenzwinkernd. „Gut, dann lass uns los. Es gibt nur ein Problem bei der ganzen Sache.“ „Und das wäre?“ „Obwohl ich schon so lange hier bin, habe ich nicht den blassesten Schimmer, wo ein Großteil des Rudels wohnt.“ „So schwer dürfte das doch wohl nicht sein, oder? Wenn du immerhin weist, wo einige von ihnen arbeiten, dann kannst du sie doch da abfangen, oder nicht?“ „Stimmt… dann werden wir wohl oder übel aufs Polizeirevier müssen…“, Ahiga wunderte sich wirklich über diese Aussage, gab es Ärger im Paradies? „Dann lass uns los.“, sagte er aufmunternd und klopfte seinem Sohn auf den Rücken. Der Regen hatte nachgelassen und fiel, nach und nach, nur noch in vereinzelten Tropfen. Obwohl Fia schon recht nass war, machte sie sich einen Spaß daraus in die Pfützen zu springen und vereinzelte Regentropfen mit dem Maul aufzufangen. Kurz bevor sie das Polizeihauptquartier erreicht hatten, öffnete der Himmel nochmals seine Schleusen und sie nahmen ihre Beine in die Hand, um so schnell wie möglich ins Trockene zu kommen. Wie auch noch vor einem Jahr, drehten sich die Leute nach Haku um, nachdem er an ihnen vorbeigegangen war, er war sich dessen durchaus bewusst, ignorierte es aber einfach. Er ging mit seiner Familie durch die Flure und hielt nach ihm bekannten Personen Ausschau. „Haku! Haku!“, rief eine langsam lauter werdende Stimme hinter ihnen. „Hayly! Dich habe ich gesucht.“, sagte Haku, als er sich zu der Stimme umgedreht hatte. „Naja, du wirst wohl bald das ganze Rudel angelockt haben, wenn du hier im Hauptquartier einfach so durch die Gänge streifst.“ „Oh, ich wusste nicht, dass ich so viel Aufsehen errege.“ „Naja, auch wenn sie keine Chance bei dir haben, bleibst du ein Frauenmagnet. Aber was genau machst du hier? Du weißt doch, dass Jack ganz oben arbeitet…“ „Wie ich eben schon gesagt habe, habe ich nach dir gesucht. Hast du schon die Infos über die Party?“ „Nein, ich bin schon seit Stunden hier auf der Arbeit, ausgerechnet gestern und heute hatte ich eine Doppelschicht!“ „Wir feiern am Sonntagnachmittag, es wäre gut, wenn du was zu Essen und vielleicht ein paar Sitzgelegenheiten beisteuern könntest.“, sagte Haku mit einem Lächeln: „Ach und bitte gib es allen weiter, die du triffst.“, fügte er hinzu. „Klar, mach ich. Kann ich euch auf einen Kaffee einladen?“ „Ja, das wäre nett.“, nahm Ahiga an, bevor Haku ablehnen konnte. Sie folgten Hayly in die Cafeteria, wo er die Kleinen endlich aus ihren Regenjacken schälen konnte. „Na, ihr drei, kennt ihr mich noch?“, fragte Hayly an den Nachwuchs gewandt. Die Kleinen sahen sie mit großen Augen an, bis Hotaru eine Hand nach ihr ausstreckte. „Darf ich?“, fragte sie Haku vorsichtshalber und nahm, als dieser nickte, Hotaru auf ihren Schoß. „Hayly, richtig? Was machst du hier?“, fragte Ahiga interessiert, er hatte sich ernsthaft vorgenommen, das Vertrauen des Rudels zu gewinnen. „Ich bin Pilotin und fliege meistens für Notfälle aus. Wir sind ja nicht nur für Phoenix zuständig, sondern auch für die Umgebung und wenn Unfälle passieren, die niemand so schnell mit dem Auto erreichen kann, bin ich zur Stelle.“ „Das klingt wirklich interessant. Hast du nicht auch Jack zu uns geflogen?“, sie nickte, während sie mit Hotaru spielte. „O-Ba?“, die kleine Mai machte auf sich aufmerksam, wollte sie doch unbedingt zu ihrem geliebten Opa. Er folgte ihrer Aufforderung und nahm sie auf den Schoß. „Willst du nachher noch zu Jack?“ „Nein, ich will ihn nicht bei der Arbeit stören. Aber du könntest mir sagen, wo ich Phil finde…“ Sie sah auf die Uhr und antwortete dann: „Er hat in einer halben Stunde Pause und wird dann wohl hier in der Cafeteria auftauchen. Solange ich keinen Einsatz habe, kann ich ja noch mit euch auf ihn warten.“, Haku nickte ihr dankend zu. „Da fällt mir ein… ist es eigentlich in Ordnung, dass ich Fia mit hereingenommen habe?“ „Naja, eigentlich dürfen nur Polizeihunde dieses Gebäude betreten, aber da sie noch ein Welpe ist, geht das bestimmt in Ordnung. Mach dir mal keine Sorgen… Hast du eigentlich schon Paten ausgewählt?“ Kurzzeitig verfinsterte sich Hakus Miene, dann sagte er: „Ähm… nur zwei, aber ich bin mir noch nicht so sicher, wen ich noch auswählen soll. Darüber muss ich nochmal nachdenken…“ „Ahiga und Hayly sahen sich gegenseitig an, ihnen fiel auf, dass Haku in der Ich-Form gesprochen hatte. „Ist alles in Ordnung, Haku?“, fragte sie vorsichtig. „Ja… ja, es ist nichts.“, sagte er gedankenverloren. Als Phil den Raum betrat und sich mit seinem Essen an einen Tisch gesetzt hatte, stand Haku auf und gesellte sich zu ihm. „Hayly? Denkst du auch, dass da etwas nicht in Ordnung ist?“, sie nickte zustimmend. „Wir sollten das im Auge behalten… Geben Sie mir Ihre Telefonnummer? Dann können wir uns vielleicht später etwas überlegen…“ „Ja, aber bitte duze mich doch…“, ihm wurde hier so viel Respekt entgegengebracht, dass Ahiga sich schon ein wenig unbehaglich fühlte. Er gab ihr bereitwillig seine Handynummer, denn sein Sohn machte ihm ernsthaft Sorgen. „Hey, Phil. Kann ich dich kurz stören?“ „Du tust es doch eh schon, also was gibt`s?“, fragte er etwas mürrisch. „Babyparty, Sonntagnachmittag, bei uns auf der Wiese. Bring was zu Essen und Bierzeltgarnitur mit und vor allem… sag`s weiter.“ „Die kannst du dir schön selber abholen.“, brummte er. „Alles klar, am Freitag bin ich bei dir.“, sagte Haku lächelnd und ging wieder zu seinem Vater und seiner Kinderstube. >Er ist wirklich oft mürrisch und übel gelaunt, aber eigentlich kann er auch ganz nett sein. Er mag mich zwar immer noch nicht so wirklich, aber er akzeptiert mich wenigstens als Teil seines Rudels. Nur scheint ihm die ganze Sache mit unseren Welpen noch immer nicht so recht zu behagen. Ich hoffe, dass unsere Kleinen sich in sein Herz stehlen können…< Als sie sich von Hayly verabschiedet hatten und auf dem Weg nach Hause waren, sagte Ahiga plötzlich:„Ich werde heute Abend zurück zum Seykan-Rudel gehen. Ich würde dir wirklich gerne bei den Vorbereitungen helfen, aber sie brauchen mich dort.“ „Ich verstehe das schon… Ich werde mitkommen.“, sagte Haku, zu Ahigas Überraschung, auf einmal. „Aber… was ist mit deinen Kindern?“ „Wegen ihnen komme ich doch mit. Ich werde nicht lange bleiben, Jack schafft das auch mal einen Tag oder zwei auf die drei aufzupassen.“ „Bist du sicher?“ „Wenn wir wirklich mit dieser Einladung ein Friedensangebot machen wollen, dann sollte doch zumindest ein Rudelmitglied diese Einladung überbringen. Ich möchte außerdem Makawee gerne nochmal sehen. Ich vermisse sie irgendwie…“ „Na gut, aber wir werden nur wenige Pausen machen, damit wir schnell vorankommen.“ „Ist gut.“, sagte Haku entschlossen und nickte. Derweil klopfte es an Jacks Tür. „Herein.“, sagte er, ohne von seinen Akten aufzuschauen. „Jack? War Haku noch bei dir?“ „Nein, wieso? Ist etwas passiert?“, er blickte angespannt auf. >Sollte dies denn der einzige Grund sein, warum er dich besuchen sollte? Manchmal bist du echt ein wenig emotional unterbemittelt. Da stimmt wirklich etwas nicht… ich sollte Ahiga später benachrichtigen.< „Ich habe ihn vorhin getroffen, er war mit den Welpen hier. Er wirkte sehr bedrückt…“, sie hoffte, dass Jack sich dazu äußern würde. „Sicherlich hat er einfach nur viel mit der Party um die Ohren.“, sie schüttelte den Kopf, als sie sein Büro verließ. >Anscheinend habe ich wirklich ein Talent dafür, in Fettnäpfchen zu treten… Ich sollte vielleicht Mrs. v. Heilbronns Vorschlag beherzigen. Ich muss das unbedingt wieder in die richtigen Bahnen lenken! …Er war hier und hat mich nicht einmal besucht?<, dachte er traurig. Als Jack am Abend nach Hause kam, fand er Haku in Aufbruchsstimmung vor. „Wo… wo willst du hin?“, fragte Jack ein wenig verängstigt. „Ich gehe zu meiner Großmutter. Pass du bitte auf die Kleinen auf.“, Jack konnte nur nicken, dann war Haku schon aus der Tür. Er setzte sich auf die Couch und legte seine Hände aufs Gesicht, während er sich vorbeugte: >Was habe ich getan? Ist er jetzt endgültig gegangen? Aber… er würde doch nie seine Welpen zurücklassen… oder? …Was denke ich da?! Natürlich würde er das nicht… ich muss dringend meine Einstellung ändern… denk dran, Jack: Es sind nicht seine Kinder, sondern eure. Die kleinen Engel, die mich allesamt mit ihren großen besorgten Augen ansehen.< „Es tut mir leid, ich bringe das wieder in Ordnung.“, sagte Jack und küsste seine drei auf die Stirn, während er mit jedem Gedanken an seine Familie entschlossener wurde. „Euer Papa hat seine Freiheit aufgegeben, um bei mir zu sein und was mache ich? Ich lasse ihn hier mit euch alleine… ergo er hat mich nicht und seine Freiheit auch nicht… Euer Papa ist manchmal der größte Idiot, aber er macht das wieder gut und holt unseren Haku wieder zurück. Das geht aber nur, wenn ihr mir versprecht, morgen brav zu sein.“, als hätten sie ihn verstanden, klatschten sie in die Hände und schenkten ihm ein wunderschönes, noch Zahnloses Lachen. Derweil kam Haku bei seinem Vater, der am Rande ihres Reviers auf ihn wartete, an. „Hast du dich von Jack verabschiedet?“ „Er hat länger gearbeitet und die Zeit war leider ein bisschen zu knapp.“, sagte er, während sie losliefen. „Was ist los bei euch, Haku?“ „Es ist nichts…“ „Hör zu, ich mag zwar jahrelang fort gewesen sein, aber ich habe deine Mutter dennoch durch die Schwangerschaft und auch die Zeit danach begleitet und glaub mir… es war bestimmt nicht immer einfach. Wir hatten keine Zeit mehr für uns als Paar, doch mein Rudel hat uns unterstützt. Haku… es heißt nicht umsonst, dass man sich einen Gefährten fürs Leben sucht. Wir können das aber auch nur schaffen, weil wir eine große Familie sind. Ein Rudel ist eine Familie, Haku und in einer Familie hilft man sich gegenseitig.“ „Worauf willst du genau hinaus?“ „Nehmt euch doch mal ein paar Tage frei von allem. Fahrt einfach mal weg und die Welpen lasst ihr bei mir und Makawee. Wir werden uns um sie kümmern und ihr habt mal wieder Zeit für euch. Wenn ihr das Rudel nie einspannt, dann wird euer Bund auch nicht fürs Leben halten. Ihr seid angespannt, weil ihr es nicht mehr schafft, die Zeit miteinander zu genießen. Manchmal fällt einem die Decke auf den Kopf und man muss mal raus… wie lange ist es schon her, dass ihr das letzte Mal wirklich Zeit füreinander hattet? Ich meine nicht nur über Nacht, sondern mal für ein paar Tage?“ „Zwei Monate…“ „Nimmst du mein Angebot an? Ich will dir nur helfen, Haku. Grade nach der aufwändigen Party könnt ihr mal Zeit für euch gebrauchen… hm?“ „Ja, wahrscheinlich hast du recht.“ „Nicht nur wahrscheinlich, ganz bestimmt!“, sagte Ahiga lachend. Den Rest des Weges legten sie größtenteils schweigend zurück. --------------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe, dass mir meine Leser nach der langen Wartezeit noch nicht abhanden gekommen sind!^^" Zur Besänftigung gibt es jetzt schon mal das nächste Kapitel...^^ Ich hoffe, es gefällt euch und dass ihr euch schon auf nächste Kapitel freut! Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Es gibt einen Zeichenwettbewerb zu YH! Ich würde mich freuen, wenn ihr daran teilnehmen würdet. >.< lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 26: Distance -------------------- Jack wurde am nächsten Morgen äußerst liebevoll geweckt: „Ich steh ja schon auf, Haku…“ Er schlug die Augen auf, doch vor sich sah er nicht wie erwartet Haku, sondern drei kleine Wolfswelpen: „Na meine Kleinen. Danke fürs Wecken.“, er kraulte jeden einmal zwischen den Ohren und schmuste mit ihnen. „Aber ihr müsst euch wieder zurückverwandeln, bevor wir zur Arbeit gehen, sonst hat euer Papa ein großes Problem, euch hineinzuschmuggeln. „Ba-ba. Ha-gu?“ „Ihr vermisst Haku, nicht wahr? Er kommt bald wieder…“, er beendete ihre Kuscheleinheit und ging mit ihnen in die Küche. Während Jack das Frühstück machte, tobten Mai, Fia und Hotaru im Wohnzimmer herum. „So ihr Sabberschnuten, jetzt müsst ihr euch aber wirklich zurückverwandeln, damit ich euch wickeln und anziehen kann und dann wird gefrühstückt.“, die Krabbelmäuse taten wie geheißen, doch wollten sie noch nicht aufhören zu spielen und krabbelten vor ihrem Vater davon. Jack lief hinter ihnen her und fing einen nach dem anderen ein. Nachdem die erste Hürde und auch die zweite, nämlich das Frühstück, genommen waren, beeilte Jack sich anzuziehen und vor allem auch seine drei Wonneproppen fertig zu machen. Eilig setzte er sie hinten ins Auto und schnallte sie an, Fia durfte vorne sitzen, damit er sie besser während der Fahrt im Auge hatte. Er dankte Haku mal wieder gedanklich dafür, dass er ihn dazu gedrängt hatte endlich Kindersitze zu kaufen, ohne wäre er jetzt aufgeschmissen… Schnell legte er noch die Tasche mit Spielsachen und co. ins Auto und fuhr los. Er schaffte es, ungesehen in sein Büro zu kommen, breitete dort eine Spieldecke für seine Drei aus und legte ihnen ihr Spielzeug daneben. Für Fia hatte er ihr Bettchen mitgenommen, damit sie es sich bequem machen konnte. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und begann zu arbeiten, innerlich dankte er Mai, Hotaru und Fia dafür, dass sie in der Regel recht leise spielten. Mrs. v. Heilbronn klopfte an der Tür und betrat Jacks Büro nach dem „Herein.“. „Oh, sie haben ihre Kinder mitgebracht?“, fragte sie überrascht. „Ja, mein Mann besucht seine Familie. Jetzt ist es mal an mir, auf die drei aufzupassen.“ „Da hat Haku aber eine Menge um die Ohren, wenn Sie auch noch einen Welpen haben…“ „Ja, ich schätze, dass er manchmal auch ein wenig überfordert ist. Leider vergisst man solche Sachen schnell, wenn man viel arbeitet und nur abends zu Hause ist.“ „Ja… weswegen ich überhaupt reingekommen bin: Ihr Meeting fängt in 10 Minuten an.“ „Mist! Das habe ich ja ganz vergessen!“, er stand hastig auf und sammelte seine Lieblinge zusammen. „Ich kann Ihnen die drei auch gerne abnehmen…“ „Nein… ich bekomme das schon hin. Kümmern Sie sich nur um Ihre Aufgaben, aber danke für das Angebot.“, sagte er gehetzt und doch freundlich. Als er den Saal betrat, in dem das Meeting stattfand, verstummten alle Gespräche. Jack schloss die Tür hinter sich und ohne auf die Blicke seiner Kollegen zu achten, setzte er sich auf seinen Platz am Ende der Tafel. „Mr. Bannistor… ich will ja nicht unhöflich erscheinen, aber Sie können doch keine Kinder mit in ein Meeting nehmen.“ „Wie Sie sehen, kann ich das. Ich denke, dass viele von Ihnen ebenfalls Familie haben und wissen, dass manches nicht immer läuft, wie geplant. Manchmal muss man halt Prioritäten setzten, meine Herren. Anstatt mich schief anzugucken, sollten Sie mir dankbar sein, dass ich hier zu diesem Meeting erschienen bin und unsere Arbeit ihren gewohnten Gang gehen kann.“, es gab keine weiteren Widerworte seiner Kollegen. Die ganze Zeit über, benahmen sich die drei vorbildhaft. Mai und Hotaru schliefen auf Jacks Arm und Fia legte sich in ihr Bettchen, das Jack mitgenommen hatte und lauschte still den Gesprächen. Jedes Mal, wenn seine Kollegen ihn ansprachen, fiel ihr Blick auf die selig schlafenden Kleinkinder und ihre Miene wurde weicher. Man konnte sagen, dass die Stimmung und auch die Diskussionen ausnahmsweise sehr friedlich waren. Die Kleinen fingen an zu weinen, als Jack aufstand, um nach dem Meeting wieder in sein Büro zu gehen. „Sch. Sch. Was ist denn los, hm?“ „Ba-ba.“, weinten sie immer wieder. „Ist ja gut, Papa kommt bald wieder… Wollen wir nicht gleich mal versuchen was für Haku zu malen?“, er wiegte die beiden hin und her und ihr Weinen beruhigte sich, bis sie nur noch ein wenig schluchzten. Er verließ mit ihnen den Konferenzraum und erntete beim herausgehen anerkennende Blicke. >Es scheint, als würden viele meiner Kollegen nicht einmal wissen, wie sie mit kleinen Kindern umzugehen haben… Das ist wirklich erschreckend, so will ich nicht enden, dafür liebe ich meine Familie einfach zu sehr. An Tagen wie diesen wird einem erst mal wieder klar, was man eigentlich an einem fürsorglichen Ehemann und seinen Kindern hat. Ich habe ihn einfach mit zu vielen Entscheidungen alleine gelassen. Ich weiß, dass er das kann und das ich ihm in jeglicher Hinsicht mein vollstes Vertrauen schenke, aber vielleicht WOLLTE er ja, dass ich mitentscheide… Manchmal habe ich wirklich eine lange Leitung, warum ist mir das nicht schon viel früher aufgefallen?!< … „Hallo Haku, freut mich dich zu sehen.“, Karu empfing Haku freudig. „Hallo Karu, die Freude ist ganz meinerseits.“ „Was führt dich her?“ „Ich wollte gerne meine Großmutter besuchen und ich habe eine offizielle Ankündigung zu machen, die ich gerne persönlich überbringen wollte.“ „Natürlich… ich rufe das Rudel gleich zusammen, wenn es dir Recht ist.“ „Ja.“, Haku war entschlossen, auch wenn ihm bei dem Gedanken, vor ein Rudel treten zu müssen, aus dem er verbannt worden war, ein wenig flau im Magen wurde. Nachdem Karu alle zusammengerufen hatte, begann Haku zu sprechen: „Ich weiß, dass es vielen noch immer schwer fällt, die alten Regeln Azuens fallen zu lassen und endlich in eine neue Zukunft zu schauen. Ich spreche vertretend für mein Rudel, wenn ich sage, dass wir wirklich versuchen wollen die Wogen zu glätten und Altes ruhen zu lassen. Ich bin selbst hierhergekommen, weil es mir ein wichtiges Anliegen ist, euch persönlich einzuladen. Es wird eine, etwas verspätete, Babyparty geben. Am Sonntagnachmittag wird sie stattfinden und ihr seid alle herzlich eingeladen. Nicht nur alle anwesenden des Seykan-Rudels, sondern auch des Hiamovi-Rudels. Wer mag, kann etwas zum Essen beisteuern, ansonsten möchte ich nur, dass ihr gute Laune mitbringt und mit uns eine neue Generation und eine neue Ära willkommen heißt.“, freudiges Gemurmel drang aus der Gruppe und zustimmendes Nicken bestätigte seine Einladung. >Dein kleiner Haku ist wahrhaftig des Ranges eines Alphas würdig. Genauso, wie du und Ahiga ein Alpha-Paar abgegeben hättet, so gibt er einen Alpha ab. Er hat sogar zwei Ämter inne und verhält sich eurer und seines neuen Rudels würdig. Ich wünschte, du wärst hier, um mit Stolz den Worten deines Sohnes zu lauschen und das Glück zu genießen, endlich Enkel zu haben und alle glücklich zu sehen.<, dachte Makawee, während Haku sprach. Einige Frauen traten an ihn heran: „Wir werden gemeinsam einen Wildeintopf kochen… Sagen Sie, dürften wir unsere letzten verbliebenen Welpen auch noch mitbringen?“ „Wie meinen Sie das… letzte verbliebene Welpen?“ „Azuen sah in jedem Welpen eine Gefahr für seinen Rang… er hat uns nicht genug jagen lassen, damit wir alle Welpen ernähren konnten… Karu hat diesen Zustand natürlich geändert, aber für einige kam es dennoch zu spät.“, Tränen standen in den Augen dieser tapferen Werwölfinnen. >Azuen ist ebenso ein Verräter der eigenen Rasse, wie Spike. Wie hat er es nur geschafft ein ehemals so starkes Rudel derart zugrunde zu richten? Wie es meinen vier zu Hause wohl ergeht? Wenn ich so etwas höre, dann möchte ich am liebsten gleich wieder zu Hause sein und alle fest in die Arme schließen, möchte das Wissen haben, dass alles in Ordnung ist und es ihnen gut geht. Ich muss mich unbedingt mit Jack aussprechen, wenn ich wieder zurück bin!< Es tat Haku im Herzen weh, dies zu hören: „Natürlich dürft ihr eure Welpen mitbringen. Schaffen sie den Fußmarsch denn?“ Bevor die Frauen noch etwas antworten konnten, sagte Ahiga: „Das Hiamovi-Rudel hat einen Bus für diesen Tag gemietet, mit dem wir das Seykan-Rudel abholen können, so können wir auch sichergehen, dass die Welpen diese kleine Reise schaffen und uns die Alten nicht wegsterben, denn diese Altersgruppen braucht dieses Rudel am dringendsten.“ „Danke…“, die Frauen blickten ein wenig beschämt zu Boden, doch sie freuten sich, dass sie derart unterstützt wurden. Haku wandte sich von dem Gespräch ab, um mit seiner Großmutter zu sprechen. „Haku! Ich freu mich ja so, dich zu sehen. Du siehst gut aus.“, die alte Frau strahlte ihn an. Er schloss sie in seine Arme: „Ich hab dich vermisst, Oma.“, sie war ein wenig überrumpelt, doch gerührt von seinen Worten und schloss ihn ebenfalls in die Arme. „Ich werde meinen Ernteauflauf mitbringen. Das Rezept habe ich von dem Pawnee-Stamm bekommen.“ „Das ist gut... Wie geht es dir?“ „Gut. Du wirst es mir nicht glauben, aber Karu hat mich in den Ältestenrat erhoben.“ „Du bist eine gutmütige Frau mit einem starken Herzen, Makwee. Ich könnte mir keine bessere Indianerin als dich vorstellen.“ „Deine Mutter war noch viel stärker, als ich. Auch wenn sie noch recht jung war, hätte sie dieses Amt mühelos bekleiden können… Ich vermisse sie so sehr… aber immer wenn ich an dich denke, oder dir, wie jetzt, in die Augen sehe, dann sehe ich einen Teil von ihr, der in dir weiterlebt. Manche Gesten und Formulierungen sind identisch und ihr gutmütiges Wesen ist auch auf dich übergegangen.“ „Ich vermisse sie auch, Makawee. Aber meine eigene Familie und das Wissen, dass es dir und Vater gut geht, geben mir Halt.“ „Wie lange wirst du bleiben?“, fragte sie ein wenig traurig. „Ich werde heute Abend schon wieder zurückgehen. Meine Familie wartet auf mich und ich habe noch eine Menge zu tun. Wir sehen uns doch schon am Sonntag wieder.“, sagte er aufmunternd. „Aber ist das nicht zu viel für dich? Es ist doch schon Nachmittag und ihr hattet noch nicht viel Zeit, euch auszuruhen.“ „Mach dir keine Sorgen, ich bin fast 20, da werde ich das wohl noch hinbekommen, wenn man bedenkt, dass ich noch 100 Jahre vor mir habe…“ „Na gut, aber pass ja auf dich auf!“, ermahnte ihn Makawee. „Natürlich, Oma.“, sagte er lachend, er war froh, dass er sich so gut mit ihr verstand. … „Mrs. v. Heilbronn? Wissen Sie, ob wir hier irgendwo einen Wickeltisch haben?“ „Oh, das sieht schlecht aus… Versuchen Sie es doch mal ganz unten in den Toiletten der Eingangshalle.“ „Könnten Sie solange auf Fia aufpassen?“ „Ja, mach ich.“ „Du bleibst hier bei Mrs. v. Heilbronn, ich bin gleich wieder da, Fia.“, sie ging zu Mrs. v. Heilbronn und legte sich auf den Boden neben ihrem Schreibtischstuhl. Jack schnappte sich seine beiden Stinker und suchte eine Toilette, in der es auch einen Wickeltisch gab. Dabei ließ es sich natürlich nicht vermeiden, dass der Polizeipräsident mit den beiden Kleinkindern gesehen wurde. Er hatte Glück, denn wie Mrs. v. Heilbronn bereits vermutet hatte, befand sich im Erdgeschoss ein Wickeltisch in der Damentoilette. Er zögerte nur kurz, dann betrat er die Damentoilette und fand auch sogleich den gesuchten Wickeltisch. Die Frauen, die sich dort befanden, erblickten den Dunkelhaarigen und begannen aufgeregt zu tuscheln: „Wer ist das? Der ist ja echt schnuckelig.“ „Ist das nicht der Polizeipräsident?“ „Ich wusste gar nicht, dass er Kinder hat.“ „So fürsorglich… so einen wünsch ich mir auch.“ „Er kann wirklich gut mit den Kleinen umgehen.“ Jack bemerkte das Getuschel und war heilfroh, seine frischgewickelten Sabberschnuten nehmen zu können und wieder in sein Büro zurückzukehren. … „Komm gut nach Hause, Haku. Ich werde am Sonntag mit dem Seykan-Rudel kommen.“, sagte Ahiga, als er sich von seinem Sohn verabschiedete. „Mach ich. Macht`s gut. Es wird jetzt wirklich Zeit, dass ich gehe, damit ich morgen Abend zu Hause bin.“ „Warte, bevor du gehst, kannst du das hier mitnehmen?“, Karu reichte ihm einen Umschlag, auf dem der Name des Empfängers stand. „Mach ich, ich überbringe ihn natürlich persönlich.“, sagte er zwinkernd und lief los. … „Na kommt, ihr drei. Ihr dürft heute bei mir mit im Bett schlafen.“, freudig sahen die Wonneproppen Jack an, als er sie aufs Bett hob und sich eng an sie kuschelte. >Komm schnell wieder, Haku. Ich vermisse dich… wir vermissen dich.< Der Donnerstagmorgen verlief ähnlich hektisch, wie der vorherige Morgen, im Hause Bannistor. Doch Jack und seine Schützlinge hatten sich mittlerweile gut eingespielt und es fiel ihm wesentlich leichter, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Ab und an machte er kleine Pausen und spielte ein wenig mit den drei, damit ihnen nicht allzu langweilig wurde. Mrs. v. Heilbronn betrachtete die ganze Szene mit einem Lächeln, denn das war es… genau so wollte sie ihren Chef sehen und nicht mit der ewig strengen Maske. Spät abends hatte Jack seine Krabbelmäuse ins Bett gebracht und sich ins Wohnzimmer auf die Couch gesetzt. Er versank in Gedanken, bis ihn ein bekanntes Geräusch hochfahren ließ. War das möglich? Oder hatte er schon Halluzinationen? Nein, dort war es wieder! Er stand auf, öffnete die Tür und trat barfuß vor die Tür. Er versuchte etwas am Waldrand zu erkennen, doch die untergegangene Sonne schränkte seine Sichtweite ein. Da war es wieder, dieses Geräusch. Es kam näher, auch wenn es noch ein ganzes Stück entfernt war… Er lehnte die Haustür an und schritt langsam über die Wiese zum Wald herüber. Auf einmal hörte er das Geräusch deutlich näher, es schien sich jetzt wesentlich schneller zu bewegen, als eben noch. Zu dem bekannten Geräusch mischte sich auch noch ein bekannter Duft und dann sah er ihn. Das gold-silbrige Fell huschte zwischen den Bäumen umher, wurde deutlicher und größer, bis es schließlich schnaubend vor ihm zum Stehen kam. Sie sahen sich tief in die Augen, sie trennte nur ein halber Meter. Plötzlichen wichen den Pfoten Hände und anstatt eines Felles war helle, glatte Haut zu sehen. Er erhob sich und schritt auf Jack zu. Jack war ein wenig überrascht, doch er schloss den nackten Mann vor sich, in die Arme. „Es tut mir leid, ich habe mich falsch verhalten.“, flüsterte Jack und sah sein Gegenüber eindringlich an. „Schon gut, wir sind beide etwas angespannt.“, gab er flüsternd zurück und schiegte sich enger an Jack heran. „Ich hatte Angst, dass du nicht wiederkommen würdest… Ich bin so froh, dass du wieder da bist.“, sie schlossen sich noch fester in die Arme und Haku schmiegte sich an die Brust seines Gatten. „Hier, zieh meine Jacke über, bevor noch jemand die Polizei ruft, weil du hier splitterfasernackt herumläufst.“, er nahm seine Jacke dankend an und gemeinsam gingen sie eilig ins Haus. „Schlafen die Kleinen schon?“ „Ja, tief und fest“, antwortete Jack fast flüsternd, als sie sich ins Wohnzimmer setzten. „Wenn wir diesen ganzen Trubel überstanden haben, fahren wir dann an deinem Geburtstag mal zu zweit weg?“, fragte Haku vorsichtig, während er sich in eine Decke einkuschelte. Jack musste schmunzeln: „Natürlich machen wir das. Streich das mal… Hast du denn ein bestimmtes Ziel?“ „Nein, ich will einfach nur mal raus…“, sagte er, lehnte sich nach vorne und küsste Jack. Dieser Kuss beinhaltete die ganze Wahrheit, wie sehr sie nacheinander verlangten, wie sehr sie sich zurückhalten mussten und vor allem beinhaltete er die Versöhnung der beiden. Jack zog ihn, mitsamt der Decke, auf seinen Schoß, gab ihm Halt mit seinen warmen Händen und verwickelte ihn in einen verlangenden Kuss. Haku stützte sich auf seinen Schultern ab, während sein kalter Körper unter Jacks Berührungen erbebte. Haku`s Körper erhitzte sich, nach langer Zeit, endlich wieder unerträglich und sein Verlangen staute sich zu einer sichtbaren Erregung auf. „Jack… hah… die Kleinen…“, raunte er in sein Ohr. „Ich… kann dich doch nicht… in diesem Zustand… entschwinden lassen.“, seine Stimme klang erregt und es fiel ihm deutlich schwer, sich zu beherrschen. „Ich… halte das für… hng!“, Jack küsste ihn heftig, bevor er weitersprechen konnte und umfasst seine Erregung. Haku gab sich geschlagen und ließ sich mit Jack treiben, auch wenn zwischen ihnen ein stilles Einvernehmen über die Grenze herrschte, die sie nicht überschreiten würden, solange die Kinder im Haus waren. Während Jack ihn in höhere Ebenen beförderte, machte Haku sich schwer atmend an dessen Reißverschluss zu schaffen und ließ seine Hand an Jacks Stolz auf und ab fahren. In der Regel war Jack der äußerst aktive Part, doch manchmal, so wie heute, reichte Haku das nicht. Er hasste es immer nur zu bekommen und nichts geben zu können, deshalb hatte er schon auf dem Weg nach Hause beschlossen, endlich mal innerhalb ihres Liebeslebens aktiver zu werden und sich nicht ausschließlich dominieren zu lassen. Ein leises Aufstöhnen Jacks riss ihn aus seinen Gedanken. Er konzentrierte sich darauf, seinem Liebsten einen Liebesdienst zu erweisen, während er selbst so sinnlich liebkost wurde. Als er Jack über die Brust fuhr und dabei seine Brustwarze streifte, stöhnte dieser plötzlich auf. Haku schmunzelte, beugte sich vor und nahm seine aufragende Brustwarze in den Mund, immer darauf bedacht, Jack nicht mit seinen Reißzähnen zu verletzen. Als er sanft hineinbiss, krallte Jack sich mit einer Hand in seine Schulter und mit der anderen festigte er den Griff um Hakus Männlichkeit, was beiden ein Stöhnen entlockte. Als Haku sich wieder aufrichtete, trafen sich ihre feurigen Blicke, hinter denen sich ein Teil der animalischen Triebe, die in ihnen steckten, verbarg. Er beugte sich vor, zog und biss leicht in Jacks Unterlippe, was beiden einen enormen Lustgewinn verschaffte. Sie steuerten immer mehr ihrem Höhepunkt entgegen und erhöhten das Tempo, mit dem sie den anderen in den Wahnsinn trieben. Als Jack bemerkte, dass Haku gleich zum Höhepunkt kommen würde, verschloss er ihre Lippen zu einem innigen, lautdämpfenden Kuss, in den sie beide stöhnten, als sie kurz hintereinander kamen. --------------------------------------------------------------------------------------- >////< Ich hoffe, dass euch mein Fanservice gefallen hat, für den ich mich gestern abend noch entschieden habe... Man muss seine Leserschaft ja irgendwie fesseln und ein ein paar Süchtigmacher hineinschmuggeln >.< *Eine Schüssel mit Keksen in Mondform hinstell* Bedient euch, die mach gaaaar nicht süchtig ^.~ lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 27: Das Chaos kommt zu dritt ------------------------------------ Als Haku am Freitagmorgen erwachte, lag Jack neben ihm auf der Seite und beobachtete ihn, während sanfte Sonnenstrahlen durchs Fenster fielen: „Guten Morgen.“ „Guten Morgen.“, gab Haku lächelnd zurück, streckte seinen Kopf vor und küsste Jack kurz und flüchtig. „Soll ich dir die drei heute abnehmen?“, überrascht schaute Haku ihn an. „Ähm… das wäre gut, aber geht das denn?“ „Sicherlich. Die letzten beiden Tage ging es auch… und ich habe gehört, dass du heute alles aufbauen wolltest…“ „Ja, ich muss heute durch die Gegend gehen und die Tische und Bänke abholen… Zum Glück scheint die Sonne.“ „Ich muss heute erst etwas später zur Arbeit, lass uns doch ganz in Ruhe frühstücken.“, Haku nickte und schwang seine Beine aus dem Bett. „Ich habe übrigens neulich Brian eingeladen, ich hoffe, dass das in Ordnung für dich ist.“ „Ja, ein Mensch mehr oder weniger spielt doch keine Rolle… Apropos, Mrs. v. Heilbronn hat zugesagt, sie bringt ihre Tochter mit.“ „Das ist gut…“, sagte er lächelnd, stand auf und ging zum Kleiderschrank. Er zog sich eine Boxershorts, eine lange, schwarze Sporthose und ein graues Muskelshirt heraus. Unter den musternden Blicken Jacks zog Haku sich langsam an. „Soll ich mitkommen?“ „Nein, ist schon in Ordnung. Es wäre toll, wenn du die Zwerge schon mal fertig machen könntest, während ich Brötchen hole.“ „Klar, mach ich.“, sagte Jack, stand auf und küsste Haku flüchtig, während er ihm kurz mit der Hand über den Bauch fuhr. Bevor er das Badezimmer betrat, fügte er noch hinzu: „Pass auf dich auf.“ „Mach ich, bis gleich.“, Haku lief die Treppe hinunter und ging aus der Tür. Als er die Tür hinter sich schloss und loslaufen wollte, traute er seinen Augen nicht. „E… Emily, warum…?“ „Oh, du bist schon wieder da?“, fragte sie freudig überrascht. „Äh… Ja, aber hatte ich nicht gesagt, dass…“ „Du hast genug um die Ohren, außerdem war das wirklich nicht viel Aufwand. Es ist nur eine Bierzeltgarnitur, Haku. Reg dich nicht auf.“, unterbrach sie ihn. „Danke… Oh, bevor du wieder gehst, ich habe noch etwas für dich. Warte kurz.“, Haku schloss die Haustür wieder auf, von Oben drangen die Geräusche der Dusche zu ihm herunter. Sein Rucksack lag noch da, wo er ihn gestern Abend hat liegen lassen. Er holte den Briefumschlag, den Karu ihm mitgegeben hatte heraus und verließ das Haus erneut. Er ging zu Emily, die sich auf eine der Bänke, die sie auf die Wiese getragen hatte, gesetzt hatte und überreichte ihr schmunzelnd den Brief. Erstaunt sah sie ihn an: „Sieh es als kleines Dankeschön für die Tische und Stühle.“ Haku lief los und lies die noch ein wenig überrascht lächelnde Emily mit ihrem Brief alleine zurück. >Es ist jetzt schon ein paar Wochen her, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe… Was er jetzt wohl macht? Ich weiß noch gar nicht, wie ich ihm am Sonntag gegenübertreten soll, immerhin ist er nach seinem Geständnis einfach so gegangen. Es ist schon erstaunlich, eigentlich sind wir ausgewachsen und sollten uns vorbildhaft benehmen, um für die Welpen ein Leitbild darzustellen, doch was tun wir? Wenn es um uns geht, dann benehmen wir uns wie Welpen, die umeinander her tänzeln, anstatt Nägeln mit Köpfen zu machen. Und jetzt? Jetzt traue ich mich nicht einmal einen Brief zu öffnen, den er extra unserem Beta mitgegeben hat! Das ist doch lächerlich…<, dachte Emily kopfschüttelnd, stand auf und ging zurück in den Wald zu ihrer Hütte. Derweil waren die kleinen Bannistors wie aufgezogen. Sie waren aufgewacht, als Jack noch unter der Dusche stand und haben natürlich sofort den Geruch ihres geliebten Ha-gu`s wahrgenommen. Dadurch, dass ihnen die Kindersicherung einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, verwandelten sie sich in Welpen und schnupperten die gesamte Etage ab. Allerdings blieb ihre Suche erfolglos, deshalb setzten sie sich fiepend vor die Badezimmertür, in der Hoffnung ihr Vater würde es ihnen ermöglichen nach Unten zu gehen. Jack öffnete auf Befehl seiner Welpen die Tür und ließ sie herein, diese Gelegenheiten nutzen sie, um auch noch das Badezimmer genauestens unter die Lupe zu nehmen, wer weiß, vielleicht versteckte Haku sich ja hier irgendwo? Belustigt ging Jack ins Schlafzimmer und zog sich an. Grade als er das kleine Gitter von der Treppe entfernt hatte, um den drei Welpen den Abstieg zu ermöglichen, öffnete sich die Haustür. Man vernahm nur noch das laute Poltern von 12 Welpenpfoten, die die Treppe hinunter stürmten und es doch tatsächlich schafften ihren überraschten Vater ins Wanken zu bringen. Haku konnte sich nur noch mit einer Hand am Türrahmen festhalten, sonst hätte die geballte Kraft der Liebe seiner Zöglinge ihn umgerissen. Sie bellten und sprangen an ihm hoch, vor Glück. Jack nahm Haku die Brötchentüte hab und brachte sie in die Küche, während Haku hinter sich die Haustür schloss. Er hockte sich hin und schmuste ein paar Minuten mit seinen Welpen: „Ihr seid schon so groß… Fia geht mir mittlerweile bis zum Knie und ihr lernt immer mehr Worte. Ich werde es vermissen, dass ihr mich mit euren hübschen, großen Äuglein anseht.“ „Noch sind sie klein und wir sollten einfach das Beste draus machen und die Zeit mit ihnen genießen.“, Jack hatte am Türrahmen gelehnt und die Szene beobachtet. „Ja, du hast recht… Jetzt komm, lass uns Frühstücken.“, er stand auf und ging mit seiner in die Küche. Nach dem Frühstück richtete Haku, zusammen mit Jack die Kleinen her, sodass Jack sie mit auf die Arbeit nehmen konnte. Als er sich von seinen vier verabschiedet hatte, duschte er heiß und zog sich Arbeitsklamotten an, weil er heute die Bänke und Tische abholen wollte. Er suchte den Zettel heraus, auf den Sam ihre Adresse geschrieben hatte und ging los. Sam musste Menschen wirklich gut einschätzen können, denn sie hatte ihm einen kleinen Plan dazu gemalt, wie er von sich zu ihr finden würde. Als er die Strecke abging, bemerkte er, dass Sam gar nicht so weit entfernt wohnte und er brauchte auch nicht lange zu suchen, um das richtige Haus zu finden, denn sie hatte ihm die Möbel schon in den Vorgarten gestellt, damit er sie gleich mitnehmen konnte. Als er näher kam, um zu überlegen, wie er die Bänke und Tische am besten anpackte, um sie mit möglichst wenigen Fuhren nach Hause zu bekommen, bemerkte er, dass Sam ihm eine Tafel Schokolade auf den Stapel gelegt hatte. Auf der Tafel stand: Kleine Wegzehrung. Er schmunzelte, steckte sich die Tafel in die Gesäßtasche und legte sich zwei Tische und drei Bänke so zurecht, dass er sie auf einer Schulter tragen konnte, während er sie mit der anderen Hand stützte. Gedanklich malte Haku sich schon aus, wie oft er wohl laufen müsse, wenn er die normalen Bierzeltgarnituren von den anderen zu sich nach Hause schleppen müsste, denn diese hier waren ein Kinderspiel. Zum einen waren sie wesentlich kürzer und zum anderen wesentlich leichter und die Strecke, die er zu gehen hatte, war nicht so lang. Aber wie sollte er das machen, wenn er mit den sperrigen Dingern durch die Stadt gehen musste?! Er würde wohl oder übel jemanden um Hilfe bitten müssen, nicht dass noch jemand bei dem Transportversuch zu Schaden kam. Haku lud die Bänke und Tische auf der Wiese ab und machte sich auf den Weg, um den Rest zu holen. Im Nu hatte er alles abtransportiert und auch das Aufbauen war ein leichtes. Er setzte sich auf eine der großen Bänke, die Emily bereits aufgebaut hatte, holte die nun schon leicht abgeschmolzene Schokolade aus der Hosentasche und genoss ein paar Stücke, bevor er sich wieder auf den Weg machte, um die nächste Hürde zu nehmen: Alleine eine komplette Bierzeltgarnitur durch die Innenstadt zu schleppen. Um diese Uhrzeit war zum Glück noch nicht viel los im Cafe von Daniel und Jolie, denn sie mussten Bänke und Tische aus dem Keller holen und teilweise in den Laden mit den sperrigen Dingern gehen, weil sie sonst nicht um die Ecke in den Innenhof gekommen wären. Als sie alles aus dem Keller geholt hatten, setzten Daniel und Haku sich an einen Tisch ins Cafe und genehmigten sich ein kühles Glas Wasser. Während sie sich unterhielten, bediente Jolie die anderen Gäste, doch Haku`s Blick ruhte nicht auf seinem Gesprächspartner, auch wenn er ihm zuhörte, sondern auf Jolie. „Haku, stimmt etwas nicht?“, fragte Daniel sichtlich beunruhigt über diese Geste. „Ähm… nein, nein… es… es ist alles in Ordnung. Vielleicht sogar besser als gut.“, sagte er lächelnd und wandte sich wieder Daniel zu, der ihn skeptisch ansah. „Wie meinst du das? Du benimmst dich wirklich komisch, seit wir hier sitzen, Haku.“ „Vielleicht sollte lieber Jolie dir sagen, wie ich das meine. Ich verstehe nur nicht, dass du das gar nicht bemerkst…“, Daniel war keineswegs dumm, doch sein Beta sprach für ihn in Rätseln. „Tust du mir den Gefallen und löst Jolie ganz kurz ab? Ich möchte einen Augenblick alleine mit ihr sprechen.“, auch wenn er nicht wusste, wie ihm geschah, stimmte er zu. Er wusste, dass er zum einen seinem Beta nicht widersprechen sollte und zum anderen vertraute er Haku, auch wenn dieser scheinbar im Moment ein wenig durch den Wind war. Haku nahm Jolie beiseite und begann zu sprechen, als sie im Nebenraum waren: „Du weißt, warum ich mit dir sprechen will, oder? Und Daniel hast du`s auch noch nicht gesagt, warum nicht?!“ „Ich bin mir so unsicher, Haku. Was, wenn`s falscher Alarm ist oder ich sie verliere?“ „Du musst es ihm sagen und ein wenig auf dich Acht geben, dann wird das schon. Aber wenn du meine Hilfe brauchst, dann rufst du mich an, ich bin dann sofort bei dir, in Ordnung?“ „Ja… aber woher wusstest du das?“ „Intuition. Seit ich selber Welpen habe, scheine ich für so etwas sensibler geworden zu sein. Ich habe automatisch den Drang dich zu beschützen und meine Augen folgen dir aufmerksam, egal was du machst. Ich schätze, dass mein Rang diese Instinkte noch ein wenig verschärft.“ „Aber warum hat Daniel es dann noch nicht bemerkt?“ „Ich schätze, weil ihr sehr viel zusammen seid und du noch nicht lange trächtig bist.“ „Ich… ich sollte Daniel jetzt wieder ablösen.“, sagte sie und ging zurück in den Verkaufsraum. Daniel sah ihr fragen hinterher. Sein Blick ruhte schließlich auf Haku, der ihr aus dem Hinterzimmer folgte. „Ich muss jetzt weiter, immerhin habe ich noch einiges an Bänken und Tischen abzuholen.“ „Warte, ich helfe dir. Sonst bekommst du das nie heil bis zu euch nach Hause.“, sie stapelten mehrere Bänke und Tische übereinander und hoben diese dann gleichzeitig auf ihre linke Schulter. So bildeten sie mit dem Holz zwischen ihnen einen kontrollierten Zug, der fast ohne Probleme bei den Bannistors zu Hause ankam. Beide bauten noch rasch die Bierzeltgarnitur auf, bevor sie sich verabschiedeten. Haku hatte sich vorgenommen Jack auf der Arbeit anzurufen und mal zu fragen, wie es seinen Lieblingen ergeht. Währenddessen bei Jack. „Oh, Sie haben die drei ja heute wieder dabei! Ist Haku immer noch bei seiner Familie?“ „Nein, er hat nur viel mit den Vorbereitungen für die Party zu tun, deshalb habe ich gesagt, dass ich ihm die Kleinen abnehme.“ „Denken Sie daran, dass der Bürgermeister nachher mit Ihnen über die mögliche Errichtung einer neuen Polizeiwache sprechen wollte.“ „Den Antrag habe ich schon fertig, er müsste ihn nur unterzeichnen.“ „Soll ich dann die drei zu mir nehmen, damit Sie sich auf das Gespräch konzentrieren können?“ „Nein, nein, das geht schon.“, er ging in sein Büro und richtete seinen Kindern wieder eine kleine Spielecke ein. Er hatte Mai und Hotaru heute Papier und Buntstifte mitgebracht, da seine Mutter ihm gesagt hatte, dass sie langsam in das Alter kamen, in dem sie lernten ihre Motorik zu verbessen und das Halten eines Stiftes und das Malen waren ideale Übungen, ohne das Kind zu langweilen. Jack setzte sich, wie die Tage zuvor, an seinen Schreibtisch und bereitete das Gespräch mit dem Bürgermeister vor, denn sie brauchten die Genehmigung für diese neue Polizeiwache unbedingt. Ein Klopfen an der Tür ließ ihn hochfahren: „Mr. Bannistor? Der Bürgermeister ist soeben eingetroffen, wollen Sie ihn in Ihrem Büro empfangen?“ Bevor er ihr antwortete, schaute er sich in seinem Büro um und erschrak: „Äh… Tun Sie mir den Gefallen und halten Sie ihn so lange hin, wie möglich! Ich muss noch schnell ein kleines Chaos wegräumen.“ „Ich versuche mein Bestes.“, sagte sie und machte sich auf das Eintreffen des Bürgermeisters in ihrem Büro bereit. Seine Unruhestifter haben sich tatsächlich mit den Buntstiften und dem Papier beschäftigt, allerdings haben sie beschlossen ihre Kunstwerke im ganzen Büro zu verteilen. Hastig ragte Jack die Bilder seiner Zöglinge zusammen, die ihn nur unverständlich anschauten. Er legte den Stapel auf seinen Schreibtisch, als auch schon der Bürgermeister hereinplatzte. „Denken Sie nicht, dass es äußerst unhöflich ist, mich warten zu lassen?“, sagte er erbost. „Es tut mir Leid, Sir. Setzen Sie sich doch bitte.“, Jack deutete auf einen Stuhl und hoffte inständig, dass sein Gegenüber sich beruhigen würde. „Denken Sie nicht, dass es unverantwortlich ist, dass Sie Ihre Kinder mit zur Arbeit gebracht haben?“, fragte er streng. „Meinen Sie nicht, dass ich gesetzeswidrig gehandelt hätte, hätte ich sie in dem Alter alleine zu Hause gelassen?“, damit hatte er dem Bürgermeister vorerst den Wind aus den Segeln genommen. Der Bürgermeister von Phoenix räusperte sich und fuhr dann fort: „Haben Sie ihren Antrag denn wenigstens dabei? Ich hoffe, dass ihre Beweggründe bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und stichhaltig sind! Ich will meine Stadt nicht zu einem Polizeistaat machen, in dem man sich immer und überall beobachtet fühlen muss.“ „Natürlich.“, er hasste diesen arroganten Mann, doch er nahm in aller Ruhe seine Aktentasche zur Hand und suchte nach dem geforderten Papier. Derweil war Haku bei Ayako angekommen und hatte begonnen ihre Tische und Bänke abzutransportieren. Er wusste nicht, warum sie es tat, doch sie bedankte sich mit einem Stück Kuchen und einem Kaffe bei ihm, obwohl er doch derjenige war, der zu danken hatte. „Was hast du heute noch vor, Haku? Musst du noch viel durch die Gegend gehen?“ „Nein, ich hatte eigentlich vor Jack anzurufen, doch ich habe beschlossen gleich zu ihm zu gehen, dann kann ich ihm die Kleinen abnehmen. Ich muss auch noch mit Hayly sprechen, weil sie mir ihre Adresse noch nicht gegeben hat…“ „Dann solltest du dich jetzt auf den Weg machen, ich will dich nicht rausschmeißen, aber der Tag hat nunmal leider nur 24 Stunden.“ „Ja, hoffentlich störe ich Jack nicht bei der Arbeit.“ „Wenn`s Fia, Mai und Hotaru nicht tun, dann du doch erst recht nicht.“, sagte sie ermunternd. Derweil kramte Jack verzweifelt in seiner Aktentasche, während der Bürgermeister, der ihm gegenüber saß, immer ungeduldiger und ärgerlicher wurde. „Ich habe nicht ewig Zeit, Mr. Bannistor!“ Jack seufzte und wollte grade etwas erwidern, als Hotaru auf sich aufmerksam machte. „Ba-ba Bil.“, sagte er, während er Jack ein bemaltes Blatt hinhielt. Als Jack das Bild entgegen nahm, sah er gedruckte Buchstaben hindurchschimmern. Er drehte das Blatt um und stellte ein wenig verzweifelt und doch erleichtert fest, dass das der gesuchte Antrag war. „Ähm… ich hab ihn gefunden, hier.“, sagte er etwas verdattert und überreichte das Papier. Hotaru sah ihn immer noch mit großen Augen an und brachte Jack zum lächeln. Er legte eine Hand auf den Kopf seines Sohnes und streichelte ihn liebevoll, während der Bürgermeister stillschweigend dasaß und den Antrag las. Haku machte seinen ersten Abstecher zu Hayly, von der er sich ihre Adresse abholte, damit er heute Abend noch die restlichen Gartenmöbel von ihr abholen konnte. Als er danach in Jacks Büro ging, wurde er im Vorzimmer von Mrs. v. Heilbronn abgehalten: „Sie können da jetzt nicht reingehen, Mr. Bannistor hat grade ein Meeting mit dem Bürgermeister.“ „Kein Problem, dann warte ich hier so lange.“, sagte er und setzte sich auf eine der, für solche Fälle bereitgestellten, Sitzgelegenheiten. Von drinnen wurde Stimmen laut, die keineswegs erfreut klangen. Besorgt sah Haku zur Tür, während er sich Gedanken um seine Welpen machte. Noch immer hatte er ein gesundes Misstrauen den Menschen gegenüber und dieses gesunde Misstrauen war es, dass ihn dazu brachte in Gedanken den Ernstfall durchzuspielen. Es mochte sein, dass Jack der Alpha seines Rudels und dazu auch noch ein Männchen war, doch Haku war sein Gefährte und er würde es nicht zulassen, egal welchen Rang und Namen der Mann ihm gegenüber inne hatte, dass dieser Jack auch nur annähernd zu nahe kam. Er lauschte, versuchte die Geräusche seiner Welpen wahrzunehmen und die seines Mannes, er konnte beinahe das Testosteron in der Luft riechen. Plötzlich ging die Tür schwungvoll auf und ein korpulenter, mittelgroßer Mann kam wütend heraus stolziert. „Da haben Sie ja grade nochmal so Ihren Kopf aus der Schlinge gezogen!“, sagte der Bürgermeister erbost, als er das Büro schon halb verlassen hatte und an Haku vorbeilief. Haku blickte dem unfreundlichen Mann keine Sekunde lang hinterher, sondern erhob sich sofort von seinem Stuhl und ging auf seinen Gatten zu, der den Kopf in die Hände gestützt hatte. „Hey… alles ok?“, fragte er sanft. „Ja, geht schon… Schau mal.“, Jack reichte ihm einen Stapel Papier. Haku besah sich die einzelnen Bögen genauer und stellte fest, dass seine Welpen ihn dabei genau beobachteten. Sie krabbelten zu ihm und er hockte sich, noch immer mit den Bildern in der Hand neben sie. Begeistert zeigten sie mit ihren Fingerchen auf Teile der Bilder und begannen fröhlich zu brabbeln. Nicht nur Haku und Jack schmunzelten über ihre Süßen, sondern auch Mrs. v. Heilbronn, die diese Familienidylle beobachtete. „Na, habt ihr die alle für mich gemalt? Wollt ihr nicht Mrs. v. Heilbronn auch eins schenken?“, fragte er seine, nein ihre drei in einem väterlichen Tonfall. Die glitzernden Kinderaugen sahen ihn einen Augenblick an, bis Fia sich ein Bild schnappte und damit zu Jacks Sekretärin ging. Diese schaute die Hündin überrascht an und nahm das Bild an sich. Lachend streichelte sie Fia und kraulte sie zwischen den Ohren. „Ich werde die Kleinen jetzt mit nach Hause nehmen, dann kannst du dich in Ruhe deinem Job widmen und mir den Gefallen tun und nach der Arbeit die restlichen Garnituren von Hayly abholen.“ „In Ordnung, mach ich.“ Haku hob die beiden Wonneproppen auf den Arm, Jack brachte ihn noch bis zum Vorzimmer: „Haku?“, der Angesprochene drehte sich zu Jack um und wurde von diesem mit einem Kuss überrascht: „Pass auf dich auf, bis heute Abend.“ Haku verließ mit leicht geröteten Wangen und den Welpen das Gebäude. Mrs. v. Heilbronn war ganz verzückt darüber, dass ihr Chef sich so gegenüber seiner doch recht außergewöhnlichen Beziehung bekannte. Als Haku mit seinen noch immer fröhlich brabbelnden Kindern zu Hause kam, hielt er überrascht inne. Unerwarteter Weise sah er einen dunkelblonden Mann auf der Wiese vor ihrem Haus, der dabei war, Tische und Bänke aufzubauen. Mai begann zu zappel und weil er Probleme hatte, sie noch länger zu halten, setzte er sie auf dem Boden ab. Die Kleine krabbelte sofort los, während Haku noch immer gebannt den Mann anstarrte, dessen Bild in dieser Situation doch recht paradox wirkte. Warum tat er das? Die kleine Krabbelmaus hatte derweil den beschäftigten Dunkelblonden erreicht, der in seine Arbeit vertieft war. Sie zupfte ihm am Hosenbein und er schrak kurz zusammen, bevor er sie ansah. „Was machst du denn hier, hm?“, fragte er sie, als er sich hinhockte. „Mai bil. Ba-ba bil. Mi Mai. Bu?”, brabbelte sie darauf los. „Das klingt ja sehr aufregend, aber ich glaube nicht, dass das eine Antwort auf meine Frage war.“, sagte er herzlich lachend. Er streichelte ihr über den Kopf und hob sie auf den Arm. „Ba-ba.“, sagte sie plötzlich und klatschte in die Hände, während sie Haku auf sich zukommen sah. „Danke, dass du die Sachen vorbeigebracht hast.“ „Du kamst ja nicht und ich hatte keine Lust ewig auf dich zu warten.“, sagte er grummelnd. Plötzlich begann Mai fröhlich zu brabbeln, sie beugte sich vor und gab dem Chi einen sabbrigen Babykuss. Daraufhin brach auch Hotaru in fröhliches gebrabbel aus und beide quiekten fröhlich. Auch Haku musste schmunzeln, als er das verdutzte Gesicht seines Gegenübers sah. Er trat noch paar Schritte näher zu ihm und er reichte ihm Mai: „Willst du vielleicht Mai`s Pate werden, Phil?“ Er wollte grade verneinen, als ihn die großen Kinderaugen bettelnd ansahen: „Ich... überleg`s mir.“, grummelte er und zog von dannen. „Seht ihr, er ist gar nicht so böse, wie er immer tut. Er ist wahrscheinlich einfach nur ein bisschen zu stur, um einzugestehen, dass er euch mag.“, Haku wurde von den großen Augen seiner Kleinen bewundernd angesehen. Als Jack am Abend nach Hause kam und die restlichen Bänke und Tische aufgebaut hatte, brachten beide gemeinsam ihre Welpen zu Bett und setzten sich ins Wohnzimmer. „Ähm… Jack? Ich habe dir zwar gesagt, dass ich nicht immer alles alleine entscheiden will, aber ich muss dir gestehen, dass ich es schon wieder getan habe…” „Was hast du denn ohne mich entschieden?“, fragte er neugierig. „Das Phil Mai`s Pate wird.“, Jack sah ihn überrascht an. „I… ich dachte… ich dachte… ihr könntet euch nicht leiden?!“ „Aber anscheinend können Mai und Phil sich leiden und das ist es doch, was zählt, oder?“ „Ja… hast du sonst noch irgendwelche Vorstellungen, wer sonst noch als Pate in Frage kommen würde?“ „Um ehrlich zu sein, ja. Ich würde mir wünschen, dass Malika Fia`s zweite Patin wird und wir sie auch einladen.“ „Damit bin ich einverstanden und um ehrlich zu sein, habe ich auch schon in diese Richtung gedacht.“ „Sag mal, was war da eigentlich heute im Büro los?“, ganz plötzlich ging Haku dieser Gedanke wieder durch den Kopf. „Unsere Kinder haben den kreativsten Antrag zur Erbauung einer neuen Polizeiwache in der Geschichte der Bürokratie geschaffen...“, Haku sah ihn fragend an, „… sie müssen sich den Antrag aus meiner Aktentasche genommen haben, als sie alle Blätter bemalt hatten und haben sich wohl gedacht, dass der zu weiß aussieht… Zum Glück haben sie nur die Rückseite bemalt.“, Haku und Jack begannen beide lauthals zu lachen. „Wurde dem Antrag wenigstens stattgegeben?“, fragte Haku, als er sich ein wenig beruhigt hatte. „Das werden wir noch sehen…“, sagte Jack jetzt ein wenig betrübt. Haku küsste ihn sanft auf die Stirn: „Das wird schon.“, sagte er aufmunternd. --------------------------------------------------------------------------------------- So, das ist quasi meine Urlaubszehrung für euch.^^ Ich bin die nächste Woche über in London und da ich nicht weiß, ob ich dort Internet habe, könnt ihr davon ausgehen, dass es keine neuen Kapitel geben wird... Aber keine Angst, ich schreibe natürlich auch in London weiter und habe mir schon etwas schönes für euch ausgedacht! >.< Also, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ihr bleibt am Ball!^^ Wer mag, kann sich die Wartezeit mit anderen FF`s von meiner Wenigkeit versüßen^^d lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 28: Die letzten Paten ----------------------------- Am Samstagmorgen wurde Haku zärtlich von Jack geweckt. Etwas verschlafen schaute er zu seinem Gatten auf. „Hey.“, sagte dieser mit einem friedlichen Lächeln auf den Lippen. „Hey.“, gab sein Gegenüber zurück, während er immer wacher wurde. „Ich hab uns einen Urlaub gebucht.“, überrascht schaute Haku auf: „Wohin geht`s? Und vor allem wann?“ Jack lachte kurz auf, ja, so hatte er Haku kennengelernt, aufgeweckt und doch mit einem gewissen Ernst: „Ich dachte mir, wir verreisen über meinen Geburtstag für vier Tage nach London.“ Haku`s Augen wurden groß: „London?! Das ist doch am anderen Ende der Welt! Warum so weit weg? Und so lange?!“ „Seit Monaten hatten wir keine Zeit mehr für uns, also warum sollten wir uns nicht mal etwas gönnen? Die Kleinen werden wohl schon mal vier Tage ohne uns klarkommen und mit dem Flugzeug sind wir doch ganz schnell dort, wo liegt also das Problem?“ „M...mit dem Flugzeug? Können... können wir nicht lieber zu Fuß dort hin oder mit dem Auto?” „Sag mir jetzt nicht, dass du Flugangst hast.“, sagte Jack überrascht. „Das nicht, aber... ich bleibe schon gerne mit allen Vieren auf dem Erdboden.“ „Es ist wirklich nicht so schlimm, also versuch es doch wenigstens meinetwegen. Notfalls suchen wir uns einen anderen Weg, wie wir wieder zurück kommen. Bitte Haku, wir hatten schon so lange keine Zeit mehr für uns und genau genommen war es sogar dein Vorschlag.“ Haku schaute Jack kurz tief in die Augen, bevor er nickend sein Einverständnis gab. Er schwang die Beine aus dem Bett und schon hörte er ihre Rasselbande. Die Kleinen hatten es mittlerweile raus, wie sie die Stäbe der Kinderbetten zu lösen hatten, um ihrem Hölzernen Gefängnis zu entkommen. Die Wonneproppen krabbelten im Affenzahn ins Schlafzimmer zu ihren Vätern und begannen fröhlich zu giggeln, als sie diese erblickten. „Wir müssen heute noch die letzten Paten fragen, bis jetzt haben nur Emily und Nola zugestimmt, doch ich denke, dass wir in dieser Hinsicht auf Phil zählen können und Malika wird sicherlich auch nichts einzuwenden haben. Ich habe mir heute Nacht noch weitere Gedanken darüber gemacht, wen wir fragen könnten und ich weiß nicht warum, aber ich denke, dass Karu der Pate von Mai werden sollte und ich würde mir wünschen, dass mein Onkel Hotarus zweiter Pate wird.“ „Denkst du wirklich, dass es gut wäre, Lesharo als Paten zu wählen? Ich meine, dass nur aus der Sicht, dass er oft unterwegs ist und vielleicht nicht die Möglichkeit hat, Hotaru im Ernstfall bei sich aufzunehmen.“, gab Jack stirnrunzelnd zu bedenken. „Ich bin mir sicher, dass Lesharo alles für seine Familie tun würde und wenn er Hotaru notfalls mit sich nehmen würde, ich denke wirklich, dass wir auf ihn zählen können. Hotaru ist Teil des Hiamovi-Rudels, genauso, wie ich und Mai und ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Onkel und mein Vater auch dich und Fia als Teil ihres Rudels ansehen.“ „Kannst du ihn denn noch erreichen und ihn fragen? Er wird sich wohl nicht mehr in Phoenix aufhalten, oder?“ „Ich weiß es nicht, aber mein Vater hat sicherlich seine Handynummer.“ „Wir sollten dir vielleicht auch mal ein Handy organisieren, Haku. Es gab jetzt schon einige Situationen, in denen du es hättest gebrauchen können und ich fühle mich besser, wenn du immer erreichbar bist und mich immer erreichen kannst.“ „Lass uns das ein andermal klären, jetzt kenne ich da erst einmal jemanden, der umsorgt und gefüttert werden will.“ „Ich füttere und umsorge dich doch immer gerne.“, sagte Jack grinsend und küsste Haku, der nur, ebenfalls grinsend, den Kopf schüttelte. Gut gelaunt schnappte Haku sich im Vorbeigehen seine zwei Windelpupser und ging mit ihnen in ihr Zimmer, um sie zu wickeln. Jack ging fröhlich in die Küche und betrachtete, zusammen mit seiner Tochter Fia, sein Werk: >Wenn er wüsste, dass ich heute Nacht fast gar nicht mehr schlafen konnte, weil mich der Gedanke an einen gemeinsamen Urlaub mit ihm gar nicht mehr losgelassen hat, würde er sicherlich lachen. Naja, als der Urlaub gebucht war, war ich total fit. Wann bin ich eigentlich aufgestanden? Immerhin habe ich den Tisch gedeckt und ihn noch eine Weile beim Schlafen beobachtet. Er sieht so süß aus, wenn er schläft, manchmal kuschelt er sich im Schlaf ganz eng an mich und hält mich fest. Wenn er viel Stress hat, dann zieht er immer die Augenbrauen nachdenklich zusammen und manchmal murmelt er dann im Schlaf. Aber heute hat er sehr friedlich geschlafen, er so glücklich aus und hat sogar ein wenig geschmunzelt. Ich möchte nicht, dass er sich immer so viele Gedanken machen muss und leider muss ich mir eingestehen, dass ich oft der Anlass für seine Grübeleien bin und dem will ich ein Ende setzten.<, ein Kuss auf seinen Nacken und zwei starke Arme, die sich um ihn schlangen holten ihn aus seinen Gedanken. „Du hast ja schon Frühstück gemacht!“, sagte er so erfreut, wie Jack es erhofft hatte. Die kleine Familie frühstückte entspannt zusammen, bis Haku auf die Uhr sah und erschrak: „Jack, du musst zur Arbeit!“ „Ich habe mir heute freigenommen, damit ich dir bei den letzten Vorbereitungen helfen kann. Wir müssen immerhin noch einkaufen gehen und außerdem habe ich mir einen freien Tag nach dem gestrigen Tag redlich verdient.“ „Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich gar keine Lust auf den morgigen Tag, eigentlich möchte ich heute nur im Bett liegen bleiben und einfach mal ausspannen.“ „Eine Woche... das schaffst du doch noch, oder? Dann sind wir gänzlich fernab von allem.“ „Ja, du hast recht, auch wenn mir nicht wohl bei dem Gedanken ist, die Kleinen so lange alleine zu lassen.“ „Wir lassen sie nicht alleine, Haku. Wir trainieren unsere Familie und die Paten schon mal für den Ernstfall...“ „Ich weiß nicht...“ „Ich war auch oft bei meinen Paten, und hat es mir geschadet?“ „Jack? Ich weiß, ich sollte das eigentlich nicht fragen, aber warum seid ihr beide Einzelkinder?“ „Es liegt wahrscheinlich daran, dass meine Mutter jahrelang vergeblich versucht hat, Welpen zu bekommen und Jo ihr erster Lichtblick war, auch wenn sie nur ein einziger Welpe war... Ich schätze einfach, dass meine Mutter nicht besonders fruchtbar ist, also brauchst nicht zu fürchten bei mir in ein Fettnäpfchen zu treten, deine Frage ist durchaus berechtigt. In unserem Rudel wirst du aber keine sonderlich großen Würfe finden, warum das so ist, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich brauchen wir einfach mehr neues Blut. Deshalb hoffe ich ja so sehr, dass sich eventuell noch mehr Paarungen aus unserem Bündnis ergeben.“ Haku nickte verstehend: „Vielleicht werden wir ja schneller als gedacht die Stichhaltigkeit deiner Theorie überprüfen können... sag mal... Daniel, er ist nicht ursprünglich Teil dieses Rudels gewesen, oder?“ „Nein, er stammt ursprünglich aus Dyami-Rudel, aber wie kommst du denn jetzt darauf?“, fragte er überrascht, denn es war schon Jahre her, seit Daniel dem Keyan-Rudel beigetreten war. „Du darfst es ihm aber nicht verraten! Jolie bekommt einen Wurf, aber sie traut sich noch nicht, es ihm zu sagen, weil sie Angst hat ihn zu verlieren.“ Jacks Augen weiteten sich vor Überraschung und sein Mund stand ein kleines Stückchen offen: „Ich... ich werde Onkel?“, ihm standen fast Tränen in den Augen, sodass Haku zu schmunzeln begann. >Auch wenn er oftmals kalt und ernst wirkt, so geht ihm seine Familie doch über alles. Er freut sich, als wäre es seine Kinder, die sie in ihrem Schoß trägt und grade das ist ein Charakterzug, den ich besonders an ihm liebe. Meine Familie, die ich lange verloren glaubte, liegt mir genauso sehr am Herzen und ich weiß, dass er alles für mich und unsere Kinder tun würde... Manchmal ist er einfach ein wenig zu verbissen. Er vertraut mir mehr, als vielen anderen, doch manchmal verwechselt er Vertrauen mit Anteilnahme und Partnerschaft. Dieser Vergleich klingt vielleicht ein bisschen doof, aber er vertraut mir manchmal so sehr, dass er nicht daran denkt, dass es nicht dasselbe ist, wie Partnerschaft... Seinem Partner einfach nicht alles alleine zu überlassen, sondern Dinge vielleicht auch mal zu zweit zu entscheiden... Dennoch liebe ich ihn und man könnte sagen, dass er meine Sonne ist, die mir die anderen Planeten im Universum näher gebracht hat.<, Haku schritt auf Jack zu und küsste ihn auf die Stirn. „Ba-ba Ha-gu ku?“, brabbelte Mai und streckte Haku ihre kleinen Händchen entgegen. „Ich glaube, da möchte jemand auch einen Kuss von dir haben.“, sagte Jack lachend, als er sein eigenes Glück betrachtete, dass durch das Glück seiner Schwester nur noch erfüllter wurde. Haku beugte sich hinab und küsste seine Tochter auf die Wange, schon wurde er auch von seinen anderen Lieblingen umzingelt. Auch Fia und Hotaru ernteten daraufhin Liebkosungen ihres Vaters. Als Haku sich wieder erheben wollte, wurde er von hinten umarmt und stürmisch geküsst. Die Kleinen, die ihre Väter beobachteten giggelten mit vor dem Mund gehaltenen Händen. Als Jacks Zunge Hakus Mundhöhle erkundete und seine empfindlichen Punkte traf, stöhnte er leise in ihren Kuss hinein. Sie lösten sich aus ihrem Kuss und sahen sich mit einem vielsagenden Glitzern in den Augen an. Das plötzliche Klingeln des Telefons ließ die beiden hochschrecken und die Wonneproppen ihre Ohren spitzen. Jack stand auf und ging ans Telefon, als er seinen Anrufer erkannte drehte er sich überrascht zu Haku um. Dieser sah ihn fragend an, doch er fing nur Gesprächsfetzen auf: „Ähm... danke... ist schon in Ordnung... das muss wirklich nicht sein... ja... danke... ich wünsche Ihnen ebenfalls ein schönes Wochenende.“, das Gespräch nahm ein recht abruptes Ende und auch, als er den Hörer schon längst wieder aufgelegt hatte, starrte er Haku noch immer überrascht an. „Wer war das?“ „Das... das... war die Frau vom Bürgermeister.“, nun war es an Haku ihn überrascht anzusehen. „Was wollte sie?“ „Sie... hat sich für das Verhalten ihres Mannes entschuldigt und meinte, dass er sich nochmals persönlich bei mir entschuldigen würde, außerdem sei meinem Antrag selbstverständlich stattgegeben.“, Haku begann zu lachen, bei der Vorstellung, dass einer der mächtigsten Männer dieser Stadt zu Hause von seiner Frau wie ein kleines Kind zurechtgewiesen wurde. Sein Lachend war ansteckend und nicht nur ihre Zöglinge, sondern auch Jack begann zu lächeln. Als sie sich wieder beruhigt hatten, fragte Jack ernst: „Soll ich Ahiga anrufen? Dann kannst du in der Zwischenzeit die Kleinen fertig machen und ich organisiere uns dann gleich noch die Telefonnummer von Lesharo.“ „Ja, meinetwegen.“, ohne ein weiteres Zögern stand Haku auf und ging die Treppen hinauf, denn er wusste, dass ihre Schützlinge ihm folgen würden. „Devaki am Apparat.“, kam es aus dem Hörer, nachdem Jack die Nummer Ahigas gewählt hatte. „Hallo Ahiga, ich bin`s, Jack.“ „Ist alles in Ordnung?“, fragte sein Gegenüber auf der anderen Seite der Leitung besorgt. „Ja, ich wollte dich nur fragen, ob du weißt, wo sich dein Bruder im Moment aufhält und ob du mir seine Handynummer geben könntest?“ „Nein, ich habe keine Ahnung, wo er sich im Moment aufhält, aber ich kann dir seine Handynummer geben.“, Jack kramte in den Küchenschubladen, bis er fündig wurde und die ihm diktierte Nummer aufschreiben konnte. „Kannst du mich vielleicht noch an Karu weiterreichen? Ich müsste noch etwas mit ihm besprechen.“ „Na klar, wir sehen uns morgen.“, sagte sein Gegenüber, bevor er weitergereicht wurde. „Was gibt`s ist etwas passiert?“, fragte Karu besorgt, denn wenn der Alpha eines anderen Rudels mit ihm sprechen wollte, so beführchtete er immer das Schlimmste. „Ja, Haku und ich haben beschlossen, dass wir es toll fänden, wenn du die Patenschaft für Mai übernehmen würdest.“, nachdem Jack zu Ende gesprochen hatte, war es still am anderen Ende der Leitung. Karu war zu überrascht, um etwas zu sagen, er sah nur Ahiga erstaunt an, der ihn fragend ansah. „Karu?“, fragte Jack vorsichtig. „Ähm… ja, also ja… es würde mich freuen Mai`s Pate zu werden.“, Jack konnte das Lächeln, das auf seinem Gesicht lag, förmlich in seiner Stimme hören. „Sehr gut, dann sehen wir uns morgen.“, gab er gut gelaunt zurück und legte auf, der heutige Tag fing doch schon einmal sehr gut an. Als Haku die Treppe herunterkam, überbrachte er ihm die freudige Botschaft. „Dann müssen wir jetzt nur noch versuchen Lesharo zu erreichen.“ „Ja, aber ich habe es schon versucht und er geht nicht an sein Handy, vielleicht sollten wir es nach dem Einkaufen nochmal probieren?“ „Ja, weißt du, wo wir Einkaufen gehen können und Fia mitnehmen können?“, fragte Haku nachdenklich. „Ganz ehrlich…? Spontan fällt mir da nur Brian ein.“ „Bei dem können wir aber kein Fleisch für drei Rudel hungriger Wölfe kaufen!“, gab Haku zu bedenken. „Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als die bis jetzt festgelegten Paten zu beanspruchen.“, sagte er lächelnd. Haku sah hinunter zu ihrer nun nicht mehr ganz so kleinen Tochter: „Was hältst du von der Idee? Willst du heute für ein paar Stunden zu Tante Emily gehen?“, Fia wedelte glücklich mit ihrer Rute und bellte kurz auf. „Ich denke, dass sie nichts dagegen einzuwenden hat.“, sagte Jack und zog Mai und Hotaru ihre Schühchen an. „Mach die beiden fertig und ich bringe Fia weg.“, sagte Haku und schon war er mit dem Welpen aus der Tür verschwunden. Sie gingen gemeinsam über die große Wiese, auf der bereits die Tische und Bänke aufgestellt waren, es nieselte fein und Haku hoffte inständig, dass das Wetter morgen mitspielen würde, denn drei Rudel konnten sie gewiss nicht bei sich unterbringen. Sie betraten den Wald, der schützend seine Blätter und Nadeln über sie hielt und den feinen Regen auffing. Die Luft im Wald war feucht und es roch nach dem leicht moosigen Waldboden. All diese Gerüche bereiteten Haku und scheinbar auch Fia einen tiefen inneren Frieden. Sie durchmaßen den Wald, bis eine klein, hölzerne Hütte zum Vorschein kam, auf deren Terrasse bereits Fia`s Patin wartete. „Wie gehen die Vorbereitungen voran?“, fragte sie, als die beiden zu ihr auf die Terrasse traten. „Ganz gut, Jack und ich wollen jetzt einkaufen gehen, doch leider können wir Fia nicht mitnehmen, deshalb wollten wir dich fragen, ob du auf sie aufpassen könntest?“ „Natürlich kann mein Patenkind hier bleiben! Wir machen uns einen schönen Tag, was hältst du davon Fia?“, sie bellte laut auf, als Emily ihr über den Kopf streichelte. Haku verabschiedete sich schweren Herzens von seiner Tochter, auch wenn er wusste, dass sie gut aufgehoben war, denn es würde immer so laufen. Sie würden sie zu vielen Gelegenheiten nicht mitnehmen können und das war etwas, was ihm zu schaffen machte, denn sie war genauso Teil der Familie, wie Hotaru und Mai. „Können wir?“, fragte Jack, der mit den Welpen schon vor der Tür stand, als Haku in Reichweite kam. Als er Hakus betrübtes Gesicht sah, ahnte er schon was los war, er legte ihm einen Arm um die Schultern und sagte: „Ich weiß, aber wir müssen versuchen das Beste draus zu machen. Wenn sie alt genug ist, dann finden wir andere Mittel und Wege.“ Sie machten sich schweigend auf den Weg, Haku versuchte sich mit den Gedanken an ihre Einkäufe abzulenken, Jack wiederum suchte fieberhaft nach einer Lösung. In der Regel dürften sie Fia nur in Geschäfte mitnehmen, deren Besitzer sie kannten, oder die Hunde mochten. Bei großen Kaufhäusern, wie das, in das sie heute aufgrund der gebrauchten Mengen gehen mussten. war dies leider nicht möglich. Ehe sie sich`s versahen standen sie vor dem Supermarkt, der fast jedes Lebensmittel, das in den USA hergestellt wurde, anbot und dies in rauen Mengen. Die Schiebetüren gingen auf und sie betraten den Laden mit den vielen Gängen und Regalen. Sie teilten sich auf, Jack ging mit dem Einkaufswagen in Richtung der Fleischabteilung und Haku mit den Welpen zum Regal mit den Saucen, unterwegs öffnete er ihre und seine Regenjacken. Er war wirklich froh, dass der Kinderwagen einen Beutel hatte, so musste er nicht mit einem Einkaufswagen und Kinderwagen durch die Gänge laufen. Mai und Hotaru beobachteten alles aus ihren großen, neugierigen Kinderaugen und warum begeistert von den vielen Farben der bunten Verpackungen und der verschiedenen Formen, die sie entdeckten. Jack war derweil fündig geworden und hatte den Einkaufswagen zur Hälfte mit Fleisch gefüllt, er suchte nun in dem großen Geschäft seine kleine Familie. Schon bald erblickte er seinen 1,78 m großen Blondschopf mit dem Kinderwagen. Er ließ den Wagen stehen und ging langsam auf ihn zu, er drehte sich nicht um und schien ihn nicht zu bemerken, vielleicht war er zu sehr in seine Gedanken versunken? Als Jack fast auf einer Höhe mit Haku war, streckte er seine Hand aus und kniff ihm in den Hintern. Haku drehte sich empört zu ihm um und wollte grade etwas sagen, als eine ältere Dame von hinten auf sie zuschritt und begann Jack anzupöbeln: „Sie Perverser! Eine junge Dame mit Kindern so derart zu belästigen ist nicht grade die feine Art! ...“ „Aber… ich… das ist…“ „Sie wagen es auch noch Ausreden zu erfinden?! Unglaublich! Scheren Sie sich sofort von dem jungen Fräulein fort!“, unterbrach die aufgebrachte Dame ihn. Haku wollte grade einen Einwand einlegen, als der, von dem Geschrei der älteren Dame, angelockte Wachmann auf sie zuschritt und fragte, was nicht in Ordnung sei. „Dieser Herr hier, hat die junge Dame belästigt! Führen Sie ihn ab!“, sagte die Dame mit heller, lauter Stimme. „Ist dem so?“, fragte der Wachmann Haku gelassen. „Nein, Sir. Hier liegt ein Missverständnis vor.“, sagte Haku ernst und die Frau blickte ihn, ob seiner Stimme überrascht an. „Ba-ba!“, sagten Mai und Hotaru mit weinerlicher Stimme und streckten ihre Händchen nach Jack aus, der sie geschickt auf den Arm nahm und sie beruhigte. Als sie ihren Fehler realisierte, ging sie schnaubend von Dannen. „Entschuldigen Sie den Aufruhr.“, sagte Haku höflich, um den Wachmann möglichst schnell loszuwerden. „Schon in Ordnung, sorgen Sie einfach dafür, dass solche Missverständnisse nicht wieder auftreten.“, sagte der Mann und verabschiedetet sich von ihnen. „Hast du alles bekommen?“, fragte Haku, als er sich zu Jack umdrehte. „Ja, ich glaube ein halber Einkaufswagen voller Fleisch wird wohl reichen.“ „Gut, dann lass uns bloß hier raus, ich hab jetzt irgendwie nur noch das Bedürfnis mich mit einer Wolldecke auf die Couch zu kuscheln.“, Jack lächelte ihn an und nickte. Sie beeilten sich nach dieser peinlichen Szene nach Hause zu kommen, unterwegs hatten sie beschlossen, dass sie Fia noch eine Weile bei ihrer Patin lassen würden, weshalb sie sich nach dem Einräumen des Kühlschrankes, nur zu viert auf die Couch kuschelten. „Versuchst du nachher nochmal meinen Onkel zu erreichen, während ich Fia abhole?“, fragte Haku, als er sich mit dem Rücken an Jacks Brust lehnt und sich ihre Kinder an seine eigene schmiegten. „Ja, ich habe es nochmal versucht, kurz nachdem wir nach Hause gekommen sind, aber er ist nicht rangegangen, vermutlich ist er im Moment sehr beschäftigt.“ „Ich hoffe, dass er kommen kann. Ich habe, seit ich meine Familie wiedergefunden habe immer mehr das Bedürfnis, Zeit mit ihnen zu verbringen. Grade meinen Onkel kenne ich immer noch zu wenig, ich würde gerne mehr über ihn erfahren, denn er ist mir sehr sympathisch, aber er hat sehr viel zu tun und auf seinen Schultern lastet sehr viel Verantwortung, wie auf deinen auch.“ „Aber ich gebe mir wirklich Mühe, mir Zeit für euch zu nehmen.“ „Ich weiß… hoffentlich kommt nicht noch irgendetwas zwischen uns und unseren Urlaub!“ „Ich lasse nichts dazwischenkommen!“, sagte Jack ernst und festigte seinen Griff um Haku. Nachdem sie ihre Schmuseeinheit beendet hatten, machte Haku sich auf den Weg, um Fia von Emily abzuholen und Jack versuchte erneut Lesharo zu erreichen. Er war grade im Begriff den Hörer abzunehmen und die Nummer erneut zu wählen, als das Telefon klingelte. „Bei Bannistor.“ „Hallo Jack, ich bin es. Ist etwas passiert?“, fragte eine kräftige, männliche Stimme am anderen Ende der Leitung. „Nein, keine Sorge, es ist alles in Ordnung. Haku und ich haben versucht dich zu erreichen, wir wollten dich fragen, ob uns die Ehre erweisen würdest, Hotarus Pate zu werden.“, kurzzeitig war es still und Jack hoffte inständig, dass dies keine Absage war. „Seid ihr sicher, dass ich eine gute Wahl bin? Ich bin ständig unterwegs und könnte Hotaru wohl kein guter Pate sein.“ „Bitte, Lesharo. Haku setzt sein vollstes Vertrauen in dich und wir denken, dass er wirklich gut bei dir aufgehoben wäre.“ „Jack, wollt ihr nicht vielleicht doch lieber…“ „Du würdest ihm das Herz brechen, wenn du nicht zusagst, Lesharo. Grade eben erst hat Haku beteuert, wie gern er dich hat und dass er dich liebend gerne noch näher kennenlernen möchte.“, Jack unterbrach Lesharo, was er unter anderen Umständen nie gewagt hätte, doch hier ging es um das Seelenwohl seiner Familie. Ein resignierendes Seufzen kündigte Jacks Sieg über die Zweifel seines Gegenübers an: „Na gut, es ist mir eine Ehre, dass ihr so große Stücke auf mich haltet und ich werde versuchen, diese mir auferlegte Aufgabe so gut es mir möglich ist, zu erfüllen.“ „Danke, du weißt gar nicht, wie viel uns das bedeutet!“ Grade als Jack den Hörer wieder auflegte, kam Haku mit ihrer nicht mehr ganz so kleinen Tochter nach Hause. Freudig und rutewedelnd lief sie auf ihren zweiten Vater zu und schaute ihn durch glänzende Augen an: „Na, der Tag bei Emily muss ja sehr schön gewesen sein, wenn du mich jetzt so anstrahlst.“, er streichelte ihr über den Kopf, der mittlerweile ohne große Mühe auf seinem Knie zu liegen kam, als er sich hinsetzte. „Jack? Wollen wir in der Abenddämmerung zu Malika gehen?“, fragte Haku, als er auf ihn zuging und sich neben ihn setzte. „Ja, es ist ja nicht mehr so lange hin. Hoffentlich überrumpeln wir sie nicht ganz so sehr mit unserem Auftauchen.“, Haku nickte, damit war es beschlossen, sie würden aufbrechen, sobald Sonne und Mond gemeinsam am Himmel standen. Die Zeit verging wie im Flug und ehe sie sich`s versahen war es Zeit, um aufzubrechen. An diesem Abend schlichen drei Welpen gemeinsam mit ihren Vätern aus dem Haus, fast lautlos überbrückten sie die Wiese, bis sie in den Wald gelangten. Dort wichen auch den letzten Händen und Füßen Pfoten und glatte Haut, wich dem wärmenden und schützenden Fell. Fünf Wölfe liefen auf leisen Pfoten durch den Wald, dessen Blattwerk immer mehr und mehr Licht schluckte, je dichter es wurde. Für Jack und Haku war es ein Leichtes eine solche Strecke in kürzester Zeit zurückzulegen, doch sie mussten ihr Tempo zügeln, damit ihre Welpen Schritt halten konnten. Hotaru und Mai stellten sich für ihr Alter recht geschickt an, das war auch der Grund, warum die Grenze des Waldes und damit der Stadtrand recht schnell in Sicht kamen. Sie verlangsamten ihren Schritt, sodass sie von den Wölfen des Grenzrudels rechtzeitig entdeckt und angekündigt werden konnten. Schon nach kurzer Zeit wurden sie von den aufmerksamen Augen des Rudels begleitet, bis schließlich ein fast schwarzer Wolf auf sie zutrat: „Malika ist äußerst überrascht, über euren plötzlichen Besuch, doch sie wird euch empfangen.“, Haku und Jack nickten ihrem Gegenüber zu und folgten ihm. Als die drei Rudelführer nur noch wenige Ellen voneinander entfernt waren, verneigten sie sich voreinander, ohne aber die Ruten zu senken, eine Geste des Respektes, ohne sich selbst unterzuordnen. Ihre drei Welpen unterwarfen sich zu Malikas Füßen und standen erst wieder auf, als sie jeden mit ihrer Schnauze berührt hatte. „Es erfreut uns sehr, euch drei auch endlich zu Gesicht zu bekommen, wobei wir gestehen müssen, dass wir auf die kleine Fia schon ein paar Mal einen Blick erhaschen konnten.“, sagte sie und besah sich die Welpen näher. Das gesamte Grenzrudel trat langsam näher und bildete einen schützenden Kreis um die sechs. Haku ging einen Schritt naher auf die schöne Wölfin zu: „Würdest du uns die Ehre erweisen, eine schützende Hand über einen unserer Welpen zu legen?“ Ruckartig hab sie ihren Kopf und sah ihn an: „Wir würden jeden Welpen unseres Rudels in unserer Mitte willkommen heißen…“, die ging auf Haku zu und umkreiste ihn: „Du willst, dass ich auf die kleine Fia aufpasse, nicht wahr?“, wenn sie in sein Blickfeld kam, sah er sie mit einem festen Blick an. „Du gibst sie in meine Obhut, weil sie so ist, wie wir, nicht wahr?“, fragte sie mit einem leichten Grollen in der Stimme. „Das ist nicht der einzige Grund. Ich würde sie, egal wie ähnlich sie euch wäre, nie in eure Obhut geben, hättest du mir nicht schon längst bewiesen, dass auf dich Verlass ist. Ich traue deinem Urteil und würde dir auch jeden anderen unserer Welpen ohne zu zögern überlassen.“, sie blieb vor ihm stehen und sah im tief in die Augen. „Wahrheit spricht aus deinen Worten und deinen Augen, ich werde sie als meinen Schützling akzeptieren, doch lasst es euch nicht einfallen, vor eurer Zeit abzudanken.“ „Das werden wir nicht.“, sagte Jack und trat ebenfalls vor. Malika setzte sich auf ihre Hinterpfoten und begann das Lied der Wölfe anzustimmen, in das nach und nach das ganze Rudel und auch Jack und Haku einstimmten. Glühwürmchen stiegen wie aus dem Nichts zwischen ihnen auf und erleuchteten die Nacht und eines der wunderschönsten Lieder, die Mutter Erde je aus den Kehlen der Wölfe vernommen hatte. Plötzlich trat der fast schwarze Wolf vor, in seinem Maul hielt er drei Halsketten. Malika nahm ihm eine nach der anderen ab und hängte sie um die Hälse der Welpen: „Diese Steine sind Opale, sie sind ein Symbol der Hoffnung und der Reinheit. Ihr seid unsere nächste Generation, deshalb seid ihr unsere Hoffnung und wir wünschen uns, dass eure Seele mit der Hilfe unserer Mütter Erde und Mond immer rein bleibt und ihr in eurem Leben so viele Richtige Entscheidungen trefft, wie möglich. Auf das euch diese sichelförmigen Opale den Weg weisen mögen.“ Die Glühwürmchen und das Mondlicht entlockten den verschiedenfarbigen Opalen ein buntes, leuchtendes Farbenspiel, das einen jeden Wolf in dieser Runde erhellte. So, wie eines der Wappensymbole die Bärentatze war, so verhieß dieser Abend ein hoffnungsvolles Omen für die Zukunft zu werden. --------------------------------------------------------------------------------------- Dieses Kapi war für mich irgendwie ein harter Brocken, aber ich hoffe, dass es euch trotzdem gefallen hat!^^ Für alle, die es noch nicht bemerkt haben: Ich habe zwei neue FA`s zu YH veröffentlicht, wer also Lust und Zeit hat, kann sie sich gerne mal ansehen^^ lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 29: Die Babyparty ------------------------- Am Morgen der Babyparty wurden Jack und Haku von einer lieblichen, aber drängenden Stimme geweckt: „Haku, Papa. Augen auf! Mai!“ Haku hatte das Gefühl, diese Stimme zu kennen und gleichzeitig schien sie ihm völlig neu zu sein. Langsam begannen beide sich in ihren Lacken zu regen und aus dem Land der Träume wieder aufzutauchen. Als Haku die Augen aufschlug, sah er eine Wolfsschnauze in seinem Gesicht. „Fia, wo sind die anderen beiden?“, fragte er, als er sich umsah und ihre Geschwister nicht entdeckte. „Komm, Papa.“, überrascht sah Haku sie an. Zum ersten Mal sprach sein Sorgenkind mit ihm und das sogar schon sehr gut. Er riss sich aus seiner Überraschung, als er den gehetzten Blick und die Sorgenvolle Miene in ihrem Gesicht sah. Er schwang seine Beine aus dem Bett und bedeutete Jack ebenfalls aufzustehen. Sofort lief Fia aus dem Schlafzimmer, auf die Treppe zu, als er ihr folgte, ahnte er schlimmes, denn irgendwie schienen die kleinen Rabauken die Kindersicherung an der Treppe gelöst zu haben. Er eilte die Treppen hinunter und da hörte er auch schon das leise Schluchzen. „Mai? Hotaru?“, er bog um die Ecke und sah seine beiden Chaoten auf dem Parkettboden sitzen. „Ba-ba…“, begann Mai plötzlich zu schluchzen: „Aua…“ Haku kam, gefolgt von Jack näher und nahm ihre Tochter auf den Arm, sie schien gefallen zu sein und hatte sich die Knie aufgeschürft. >Hat sie etwa versucht zu laufen? Anders kann ich mir ihr Schürfwunden nicht erklären… meine Güte, was ist heute bloß los?!< „Es hat seinen Grund, dass wir nicht wollen, dass ihr alleine die Treppen runtergeht und ihr unten ohne uns herumlauft. Macht das nie wieder, ihr habt uns einen riesen Schrecken eingejagt!“, sagte Haku streng an alle drei Welpen gewandt. Alle drei guckten ihn reumütig an, Mai klammerte sich an ihn und begann bitterlich zu weinen: „Lulu Ba-ba! Lulu.“ Während er ihr über den Kopf streichelte sah er Jack fragend an, woraufhin dieser achselzuckend erwiderte: „Ich schätze, sie will sich entschuldigen…“ „Ist schon gut… schhhh….“, sagte Haku und setzte Mai auf dem Küchentisch ab. Er besah sich ihre Knie genauer und holte ein paar Pflaster aus der Küchenschublade, mit denen er die kleine Randaliererin verarztete. „Das hast du gut gemacht, Fia. Pass gut auf deine kleinen Geschwister auf, in Ordnung?“, ein nicken ihrerseits beantwortete seine Frage. Fia schien mittlerweile an geistiger Reife dazugewonnen zu und verstanden zu haben, dass sie die große Schwester der beiden war. „So, da ihr schon mal wach seid, könnt ihr mich ja zu Brian begleiten, wenn ich Brötchen hole.“, sagte Haku zu den Wonneproppen. „Bin ich auch in `wir` eingeschlossen?“, fragte Jack, der gerne mal wieder mit seiner Familie einen Spaziergang unternehmen wollte. „Wenn du dich benimmst, darfst du auch mitkommen.“, sagte Haku augenzwinkernd und begann zu lachen. Somit war es beschlossen, die kleine Familie zog sich an und machte sich auf den Weg, Brian einen Besuch abzustatten. Dieser war sichtlich überrascht, als er den Polizeipräsidenten zusammen mit Haku und seinen Kleinen durch die Tür kommen sah. An sich hätte es ein Zufall sein können, wenn Haku sich nicht angeregt mit Mr. Bannistor unterhalten hätte und der Welpe nicht neben ihm hergelaufen wäre. Er ging um die Kasse herum und hockte sich auf den Boden: „Na? Gehst du mir fremd kleine Fia?“ Ruckartig hob die Angesprochene ihren Kopf und lief freudig auf Brian zu. Als die beiden Brian mit Fia kuscheln sahen mussten sie schmunzeln. „Wann kann ich heute für Sie tun?“, fragte er Mr. Bannistor, der doch ein recht seltener Gast war. „Oh, ich wollte nur ein paar Brötchen holen.“, erwiderte Jack. „Wir bräuchten auch noch Mehl und Eier, ich will noch einen Kuchen backen.“, überrascht sahen Brian und Jack Haku an. >Also sind sie wirklich zusammen hier? Seit dem Wirbelsturm haben wir nicht mehr darüber gesprochen, aber erwähnte er nicht so etwas, dass er bei Mr. Bannistor wohnen würde? Ungewöhnlich…<, er stellte sich wieder hin und suchte die gefragten Sachen zusammen. „Brauchst du sonst noch etwas?“ „Nein, das wär`s. Oh doch, dass du nicht vergisst nachher zu kommen!“, sagte er lachend. „Keine Angst, das vergesse ich schon nicht. Ich versuche hier so früh, wie möglich zu schließen und komme dann vorbei. Ich muss doch unbedingt mal von deinen Kochkünsten kosten!“ „Naja, so viel wird`s da nicht zu kosten geben, wir grillen und ansonsten bringen unsere Freunde und Verwandte noch ihren Teil mit… Ich glaube, dass du dich auch beeilen müsstest, um noch Kuchen abzubekommen, denn du weißt ja, wie kleine Kinder sind. Die werden sich den gleich als erstes unter den Nagel reißen.“ „Wir werden`s sehen. Bis später“, sagte er mehr an Haku gewandt, als an Jack. „Bis später.“, sagte Jack beim Herausgehen und hob einen Arm zum Abschied, was Brian ein wenig verwirrt zurückließ. „Denkst du, er hat`s schon begriffen?“, fragte Jack ein wenig in Gedanken versunken. „Ganz ehrlich? Ich glaube, dass er sich dermaßen vor der Wahrheit verschließt, dass er gar nicht fähig ist, es zu verstehen… Aber ich denke, dass es heute unumstößlich wird, dass ihm ein Licht aufgeht.“ „Weißt du schon, was unsere Kleinen anziehen sollen?“ „Ich dachte, dass Mai eine Jeans und ein T-Shirt anziehen sollte, weil sie sich garantiert schmutzig macht, wenn sie mit den anderen Welpen spielt. Und für Hotaru gilt dasselbe.“ „Stimmt… meinst du, wir können ihr bald ein Kleid anziehen?“, überrascht sah Haku Jack an. „Ich wusste gar nicht, dass du dir über so etwas Gedanken machst! Aber ich denke, dass sie ein Kleid tragen kann, sobald sie anfängt zu laufen.“ Als ihr Haus in Sicht kam, hielten sie überrascht inne. Anstatt ihrem Haus, wandten sie sich der Wiese zu, auf der Reges Treiben herrschte. Ballons waren an den Kindertischen befestigt, Tische waren mit grünen Tischdecken versehen und die Tische für`s Buffet wurden aufgebaut. Die kleine Familie trat näher: „Sam… was? …ich bin sprachlos.“ „Du glaubst doch nicht, dass ich mich einfach frech bei euch einlade, ohne dir zu helfen? Eine Babyparty wird eigentlich nicht von der `Mutter` organisiert, sondern von Freunden und Verwandten ausgerichtet.“ „Trotzdem Danke.“, sagte Haku lächelnd. „So, ihr fünf geht jetzt erst einmal Frühstücken und dann könnt ihr gerne mit anpacken, wenn ihr möchtet.“ „Natürlich…“, die kleine Familie beeilte sich, endlich zu frühstücken und dann Sam und allen die noch kommen mochten zu helfen. Nach dem Frühstück war alles klar geregelt, Jack ging nach Draußen und half den anderen, während Haku ihre Kleinen ausgehfertig machte. Nach und nach gesellten sich mehr Mitglieder zu ihnen und als Haku mit den Welpen aus dem Haus trat, konnten diese ihren Augen kaum trauen. Überall hingen bunte Luftballons und die Tischdecken brachten auch reichlich Farbe ins Spiel. Nach und nach deckte sich auch der Tisch des Buffets und ein kleiner Tisch, auf dem bereits einige kleine, bunte Pakete standen füllte sich zusehends. Gebannt krabbelten die zwei Kinder und der Welpe auf die Ballons zu griffen danach, sie hatten noch nie so etwas gesehen. Lachend überreichte Ayako ihren Enkeln zwei der Ballons, deren Kinderaugen groß wurden und begannt das Gummi in ihren Händen betrachteten. Fia schaute ihren Geschwistern geduldig zu, während diese versuchten die Ballons in ihren Mund zu stecken. „Wir sind hier gleich fertig, soll ich die drei vorerst mit zu mir nehmen? Dann könnt ihr euch in Ruhe umziehen und noch die letzten Vorbereitungen treffen.“ „Das wäre leib von dir, ich glaube, mit den Luftballons sind sie auch erst einmal eine Weile beschäftigt.“, sagte Haku bestätigen zu Ayako. „Auch ohne die Luftballons sind sie kleine Engel, wenn ich bedenke, was Jack damals alles angestellt hat…“ „Mum! Da war ich noch ein Welpe!“, wandte Jack ein. „Erzähl ich dir ein anderes Mal.“, sagte sie zwinkernd, bevor sie sich mit ihren Welpen von ihnen verabschiedete. Auch die anderen verabschiedeten sich ziemlich bald, sodass Jack und Haku sich ins Haus zurückziehen konnten und beginnen konnten die restlichen Dinge vorzubereiten und den Kuchen zu backen. Jack schwang diesmal den Putzlappen und reinigte das Badezimmer, während Haku die Küche aufräumte und die Saucen und das Fleisch heraussuchte. Haku war schneller fertig, als Jack und ging schmunzelnd ins Badezimmer, als er diesen fluchen hörte. Er lehnte sich an den Türrahmen und beobachtete, wie Jack auf dem Boden hockte und sich den Kopf rieb, den er sich scheinbar am Waschbecken gestoßen hatte. Als er sich wieder nach vorne lehnte und Haku den Hintern entgegenstreckte, konnte dieser nicht anders, als seine Hand über Jacks Hintern wandern zu lassen und fester zuzupacken. Er stöhnte auf und bewegte sich gleichzeitig ein Stück nach vorne, wobei er sich erneut den Kopf stieß. Ein Auge vor Schmerz zusammenkneifend schaute er nach Hinten zu Haku. „Tut mir leid, ich konnte nicht widerstehen.“, sagte Haku achselzuckend und lief lachend aus dem Zimmer, als er bemerkte, dass Jack hinter ihm hinterher hechtete. „Ich zeig dir gleich mal, was unwiderstehlich ist!“, sagte Jack, während sie die Couch umrundeten. Er packte Haku am Arm und zog ihn auf die Couch, während er leichtfüßig über die Lehne sprang und sich auf ihn setzte. Er pikste ihm in die Seite und begann seine Handinnenflächen zu kitzeln, auf denen er sehr empfindlich war, wie alle Wölfe. Haku lachte so sehr, dass ihm die Tränen kämen und begann erst, sich zu wehren, als er fand, dass Jack jetzt genug Spaß hatte. Es war für ihn ein leichtes sich aufzusetzen und sie Hände, die ihn eben noch gekitzelt hatten, festzuhalten. Er richtete sich auf und stahl seinem Gefährten einen Kuss. Erst einen flüchtigen, dann immer mehr intensivere, bis dieser seine Arme um Haku schlang und heißblütig den Kuss erwiderte. Beide lächelten in den Kuss hinein, als Haku seine Arme um Jacks Taille schlang. „Eine Woche.“, sagte Haku ein wenig schweratmend. >Wenn wir jetzt weitergehen, dann würden wir wahrscheinlich übereinander herfallen, wie die Tiere. Wir wären unberechenbar und das ist der wohl denkbar ungünstigste Zeitpunkt, seinen Trieben freien Lauf zu lassen. Manchmal ist es wirklich schwer, das Wesen des Wolfes mit dem des Menschen zu vereinen, ich hoffe nur, dass wir unseren Kleinen beibringen können, ihre Triebe zu kontrollieren, sodass ihnen zur angemessenen Zeit freien Lauf lassen.< „Kuscheln wir noch ein wenig, bevor wir uns umziehen?“, fragte Jack leise, bevor Haku ihn überrascht ansah. Er nickte und sie gingen gemeinsam nach Oben, legten sich aufs Bett und kuschelten eng umschlungen miteinander. „Komm, wir sollten uns umziehen.“, sagte Jack und stand auf. „Weißt du schon, was du anziehen willst?“ „Nein, aber ich weiß, was du anziehen wirst!“, überrascht sah Haku ihn an. „Was denn?“, er ließ sich nicht gerne etwas vorschreiben, doch fragte sich, was dabei wohl herauskommen mag. „Dies hier und eine Jeans von dir.“, Jack hielt ein kurzärmeliges, weißes Hemd hoch. „Dein Hemd?“, fragte Haku skeptisch. „Ja, aber vertrau mir, das sieht wirklich gut aus.“ „In Ordnung.“, er zog sein T-Shirt aus und das Hemd über, eine Jean hatte er schon an und er sah keinen Grund, sich eine andere anzuziehen. „Dafür ziehst du das hier an.“, er stöberte eine Weile, bis er die dunkle, enganliegende Jeans und das hellblaue T-Shirt gefunden hatte. Jack seufzte: „Na gut.“ Während er sich umzog, stellte Haku sich vor den Spiegel und öffnete seine Haare. Plötzlich stand Jack hinter ihm: „Binde sie wieder zu.“ „Warum?“ „Weil niemand außer mir dich so sehen soll.“, Haku drehte sich überrascht um und ihn traf die Erkenntnis, wie ein Blitzeinschlag, als Jack seine Lefzen hochzog und seine Reißzähne preisgab. >Im Moment reagieren wir schon auf solch kleine Reize des anderen… Ich sollte wohl wirklich versuchen, ihn so wenig, wie möglich zu reizen, besonders heute, wo Menschen anwesend sein werden. Es wäre eine Katastrophe, wenn wir entdeckt würden! Wie viele Menschen waren es denn jetzt eigentlich? …Fünf… fünf sind definitiv fünf zu viel…<, während er seinen Gedanken nachhing, blickte er in sein Spiegelbild und band sich die Haare wieder zusammen. „Ich stelle schon mal den Grill auf.“, sagte Jack und verließ, so schnell er konnte den Raum, um seine Fassung wiederzuerlangen. >Diese verdammten Reißzähne! Ich muss das unbedingt in den Griff bekommen! Heute darf nichts schief gehen… Jetzt einfach den Grill aufstellen, dann werde ich schon auf andere Gedanken kommen.< „Hallo Jack! Soll ich euch was helfen?“, fragte Katharina, ihre Nachbarin, als Jack sich grade am Grill zu schaffen machte. „Äh… ähm nein, brauchst du nicht.“, antwortete Jack, während er tief ausatmete, um seine Reißzähne wieder einfahren zu lassen. „In Ordnung. Braucht ihr noch irgendetwas? Ich wollte noch kurz einkaufen gehen.“ „Nein, ist schon gut, danke.“, sagte Jack und lächelte sie an. Als sie sich voneinander verabschiedet hatten, seufzte Jack: >Das war wirklich knapp… Wir müssen auf der Party äußerst vorsichtig sein. Keiner der Menschen darf uns entdecken… nicht nur wir müssen vorsichtig sein, sondern das ganze Rudel, nein, die ganzen Rudel.< „Hey, ich glaube, das Grillrost ist sauber genug.“, sagte Haku, als er Jack von hinten umarmte. „Ja… ich… ich war nur ein wenig in Gedanken vertieft.“ „Schon gut. Unsere Gäste müssten bald eintreffen, müssen wir noch irgendetwas vorbereiten?“ „Nein, ich denke wir können uns zurücklehnen und einfach abwarten.“ Um drei Uhr kamen die ersten Gäste und das waren nicht wenige. Der Bus mit dem Seykan-Rudel und einem Teil des Hiamovi-Rudels rollte in die Straße ein und brachte den ersten Schub Gäste. Das Seykan-Rudel war gespannt zu sehen, wie ihr `Nachbarrudel` hauste und vor allem, wie ihr Zögling hauste. Der erste, der den Bus verließ, war Karu. Haku schritt selbstbewusste auf ihn zu und sie ergriffen in Verbundenheit ihre Unterarme. „Wie war die Fahrt?“ „Sehr angenehm, wir waren auch nicht lange unterwegs… Wo sind denn die Ehrengäste?“ „Die spielen im Moment noch mit ihrer Oma. Ihr könnt gerne unsere Toilette benutzen und es euch erst einmal gemütlich machen.“ „Ja, danke.“, sagte Karu höflich. Nach ihm verließen Ahiga und der Rest des Rudels den Bus. Die Welpen betrachteten die neue Umgebung mit großen Augen und wirkten doch ein wenig eingeschüchtert. Haku und Jack begrüßten jedes einzelne Rudelmitglied, bis schließlich als letztes Haku`s Großmutter Makawee ausstieg. Freudig fiel Haku Makawee in die Arme. „Ich habe dich vermisst, Oma.“, sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, aus ihrem weisen Gesicht. „Ich dich auch, Yuma.“ „Du weißt, dass das nicht stimmt.“ „Doch, deine Mutter hatte den Geist eines Alphas, genauso wie Ahiga ihn hat. Du bist und bleibst für mich der Sohn des Alphas.“ „Danke, Makawee.“ „So, jetzt zeig mir mal ein gemütliches Plätzchen.“, Haku begleitete seine Großmutter zu einer etwas ruhigeren Ecke, während Jack die Mitglieder ihres eigenen Rudels begrüßte, die sich nach und nach zu der Runde gesellten. Als letztes trafen die menschlichen Gäste ein, denn in den Schatten der Bäume hatte sich auch schon Malika mit ihrem Begleiter zu der Runde gesellt und wurde sogleich von Makawee und Fia begrüßt. „Komm her, schöne Wölfin.“, sagte Makawee und Malika trat langsam auf sie zu. „Du bist eine weise Frau.“, sagte sie und verneigte sich, denn laut ihrer Traditionen, die ihren Ursprung in der indianischen Kultur hatten, musste man den alten und weisen Respekt zollen. Als alle eingetroffen waren, kümmerte sich Jack darum, dass alle möglichst bald zu ihrem Fleisch kommen würden und Haku fügte die letzten Mitbringsel dem Buffet hinzu. Während des Essens fanden die Welpen am Kindertisch sehr schnell zueinander und liefen, unter Aufsicht von Malika in den Wald, um zusammen zu toben. Karu und Emily saßen verlegen nebeneinander und versuchten sich auf die Gespräche am Tisch zu konzentrieren. Mrs. v. Heilbronn, ihre Tochter Tasha, Mr. Willson, Brian und Katharina waren überrascht von der kulturellen Vielfalt, die sich nicht nur im Essen wiederspiegelte, vorzufinden. „Ich wusste gar nicht, dass du indianische Verwandte hast, Jack.“ „Sie wissen einiges über mich nicht, Mr. Willson. Aber sie haben recht, man könnte sagen, dass dieser Teil der Familie eingeheiratet ist.“ „Man sieht Haku gar nicht an, dass das sein Familienzweig ist. Er kommt viel eher nach seinem Vater… Wo ist denn das Baby, für das wir diese Party hier feiern?“ „Oh, hat Haku es Ihnen nicht gesagt? Es sind Zwillinge.“ „Oh, nein, das hat er wohl vergessen zu erwähnen… ich habe jetzt aber nur ein Geschenk dabei…“ „Machen Sie sich keine Sorgen, die beiden freuen sich mehr über die Luftballons und die anderen Kinder, als über alles andere, es wir ihnen nicht ausmachen.“ „Da hast du wohl Recht.“ Nachdem der erste Ansturm auf das Buffet abgeklungen ist und alle gesättigt waren, erhob sich Sam und wandte sich an die anderen Gäste: „Bevor wir zum feierlichen Teil übergehen, haben wir uns überlegt, zunächst noch ein paar Spiele zu spielen. Für gewöhnlich müssten wir jetzt die Fähigkeiten der Mutter testen, oder in diesem Fall des Vaters, allerdings feiern wir nach und die beiden haben uns schon bewiesen, dass sie die Kleinen großziehen können. Da wir nun vor einem kleinen Problem standen, haben wir uns überlegt, dass wir ein paar Spiele mit unseren Kindern spielen wollen. Zu allererst wird es ein Schubkarrenrennen geben. Jeder Erwachsene schnappe sich ein Kind und stelle sich an die Startlinie. Beide müssen dann zusammen um das Hütchen gehen und wieder durch die Zielgrade kommen. Da wir so viele sind, werden wir in mehreren Etappen spielen. Ich habe hier sogar ein paar Preise, also Kinder strengt euch an und wählt euch euren Erwachsenen gut aus! Alle, die so lange warten müssen, bis sie an der Reihe sind, können hier Dosenwerfen. Also, viel Spaß!“, schloss sie ihre kleine Ansprache. Mai, Hotaru und Fia waren noch zu klein, um an dem Rennen teilzunehmen, doch sie schnappten sich Jack und forderten ihn auf, mit ihm Dosenwerfen zu spielen. Nach und nach suchten sich die Welpen ihre Erwachsenen, mit denen sie antreten wollten aus. Tasha war überrascht, als auch sie von einem der indianischen Kinder angesprochen wurde, erklärte sich jedoch lächelnd dazu bereit, mit dem kleinen Mädchen anzutreten. Haku betrachtete seine drei beim Dosenwerfen, während die erste Runde des Schubkarrenrennens begann, als er plötzlich ein Ziehen an seinem Hosenbein verspürte. „Haku? Möchtest… du mit mir in ein Team?“, fragte die kleine Wölfin zögerlich. „Natürlich, Mika. Warum nicht?“, sagte er mit einem Lächeln, hockte sich hin und streichelte dem Mädchen über die Wange. Glücklich leuchteten ihre Augen auf. „Dann komm, wir sind gleich dran!“, sagte sie aufgeregt und nahm Haku bei der Hand. Aus dem ersten Rennen ging Ahiga zusammen mit seinem Welpen siegreich hervor. Haku positionierte sich mit Mika an der Startlinie und als Sam ein Zeichen gab, nahm er ihre Beine in die Hand, sodass sie auf den Händen balancierte. Auf `Los!` liefen die beiden so schnell sie konnten los, umrundeten das Hütchen und kamen knapp als erste wieder über die Zielgrade. „Kyaaa!!! Du bist der Beste!“, sagte sie freudig aufspringend, bevor sie Haku stürmisch umarmte. Alle umstehenden mussten bei dem Anblick ihres Beta`s lächeln. „Sehr gut gemacht, Haku.“, sagte Jack und küsste ihn flüchtig auf die Lippen. Brian der den Kuss mit angesehen hatte, verstand nun endlich, was sein Verstand so lange zu verdrängen versucht hatte: >Die beiden sind also tatsächlich ein Paar… Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet… weder der Polizeipräsident, noch Haku wirken, als seien sie schwul… Warum bin ich nicht schon früher darauf gekommen? Zum Beispiel heute, als sie bei mir waren, oder damals, als wir zusammen bei uns im Keller eingesperrt waren… Jetzt fügen sich endlich alle Teile zusammen… wie konnte ich nur so blind sein? Und vor allem, wie gehe ich damit um?< „Hey Brian, alles klar? Willst du ein Bier oder musst du noch fahren?“, fragte Haku, während er ihm auf die Schulter klopfte. „Ähm… ich glaube, ich nehme ein Bier. Ich bin ja vorhin zu Fuß gekommen, so weit ist es ja nicht.“ „Gut, ich gehe kurz und hole dir eins.“, Haku ging ins Haus, um ein Bier aus dem Kasten zu holen. Sie hatten nur einen Kasten gekauft, da Wölfe in der Regel keinen Alkohol tranken und es sich nicht lohnen würde mehr zu besorgen. Normalerweise hätten sie gar keine alkoholischen Getränke im Haus, doch weil heute Menschen anwesend waren, machten sie eine Ausnahme. „Hier.“, grade als Haku Brian sein Bier überreicht hatte, wurde er von Mika stürmisch angesprochen: „Haku! Wo bleibst du? Wir sind jetzt dran, na los, komm!“ Lachend ging Haku mit ihr mit, um sich in der nächsten Runde mit ihr zu behaupten. Gedankenverloren schaute Brian den beiden nach. „Was ist los mit dir Brian, so kenne ich dich gar nicht.“, neckte Katharina ihn, während sie auf der Bank neben ihm Platz nahm. Brian antwortete nicht, sondern schaute stur auf sein Bier. „Es ist wegen Haku und Jack, habe ich Recht?“, wieder keine Antwort seinerseits: „Hör zu, nur weil du jetzt endlich verstanden hast, dass die beiden zusammen sind, bedeutet es doch nicht, dass sich irgendetwas ändert. Haku bleibt Haku und Jack bleibt Jack, oder etwa nicht? Ändert sich irgendetwas für dich?“ Brian dachte kurz nach, sah wieder den Haku vor sich der morgens bei ihm Brötchen holte, den der während des Sturmes in seinem Keller gesessen hatte und den, der ihm eben grade das Bier gereicht hatte: „Nein… du hast Recht, es ändert sich nichts, doch ich weiß einfach nicht, wie ich mit den beiden umgehen soll.“ „Du brauchst sie ja nicht nach ihrem Liebesleben fragen, sei du selbst und behandle die beiden wie immer.“, sagte Katharina lächelnd und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Jubelgeschrei ließ die beiden hochfahren. Haku hatte anscheinend wieder, zusammen mit seiner Partnerin, gewonnen. Nach diesem aufregendem Wettkampf versammelten sich die Kinder wieder, um sich zu stärken, während Sam aufstand und das nächste Spiel ansagen wollte: „Also, unser erstes Spiel ist nun vorbei, deshalb erkläre ich schon mal die Regeln für das nächste Spiel…“ „Entschuldige, dass ich dich jetzt unterbreche, doch an dieser Stelle finde ich, dass es an der Zeit ist alle Erwachsenen zusammen ein Spiel spielen zu lassen. Es wird ein sogenanntes Dreibeinrennen gepaart mit einer Schnitzeljagd. Ich habe bereits eine Liste aufgestellt und die jeweiligen Partner zusammengestellt. Jeder, den ich aufrufe holt sich bitte ein Band bei mir ab. Jack und ich werden ebenfalls teilnehmen, da Jolie so freundlich war die Fragen und Hinweise zu organisieren. Das Rennen wird durch den Wald stattfinden und auch wir haben für die ersten drei Paare einen kleinen Preis parat.“, sagte Haku, nachdem er Sam unterbrochen hatte. Haku las die Namen nach und nach laut vor, Emily und Karu, Sam und Miron und Katherina und Brian waren zusammen in einem Team. Natürlich hatte Haku sich zusammen mit Jack auf die Liste geschrieben, dieses Privileg behielt er sich vor. Die Welpen wollten dieses Spektakel auf keinen Fall verpassen und so machten sie sich, zusammen mit Makawee, Jolie, Ayako, Mrs. v. Heilbronn und den anderen, die nicht teilnahmen auf den Weg zum Ziel. Die einzelnen Paare banden sich an jeweils einem Bein zusammen, bevor sie sich an die Startlinie stellten. Die Bänder hatten viele unterschiedliche Farben, die dafür sorgten, dass nicht jedes Paar einfach den anderen folgen musste, sondern seinen eigenen Weg durch die Rätsel des Waldes finden musste. Daniel gab den Startbefehl, als sich alle an der Startlinie versammelt hatten. Emily und Karu liefen zusammen mit Jack und Haku als erste los. Es war, als gäbe es das Band, mit dem ihre Füße zusammengebunden waren gar nicht, viel eher schienen sie sich ein Bein zu teilen, ihre Bewegungen harmonierten perfekt miteinander. Das erste grüne Fähnchen kam deshalb auch schon sehr bald in Sicht. Bis jetzt hatten die beiden geschwiegen und sich nur auf das Laufen und das Finden des Hinweises konzentriert, doch nun, da sie die Aufgabe lasen, mussten sie wohl oder übel miteinander reden. „Die Luft schwer, erfüllt von rotem Duft. Die Last einer neuen Zukunft, schwer, erdrückt von der Dunkelheit.“, las Emily das Rätsel laut vor. „Was hat das zu bedeuten? Hast du eine Idee?“, fragte Karu Emily verwundert, doch diese reagierte eine ganze Weile nicht. Es war nur eine Feine Duftnote, doch sie konnte es riechen, Blut. Sie spitzte ihre Ohren. Ganz leise und noch recht weit entfernt hörte sie schwere Schritte und Schleifgeräusche. Emily stand auf und schlich mit leisen Schritten den Geräuschen entgegen. Je näher sie kam, desto beißender wurde der Blutgeruch, er wurde so stark, dass sie das Ausfahren ihrer Reißzähne nicht verhindern konnte. Ihre Instinkte waren geweckt, der Geruch der Jagd lag in der Luft. Langsam war sie der Quelle so nah, dass sie schemenhafte Umrisse erkennen konnte. Sie versteckte sich hinter einem Baum, in ihrem jetzigen Zustand durfte sie kein Mensch sehen. Die Geräusche kamen näher, doch plötzlich wurde es still. Sie hörte ihren eigenen Herzschlag in den Ohren dröhnen. „Ich… ich weiß, wo wir hinmüssen, komm!“, sie nahm seine Hand und gemeinsam liefen sie tiefer in den Wald hinein. Schon bald entdeckten sie den nächsten Hinweis. „Eine Mauer aus Gefahr behütet den Feind. Die Tür darin sei dein Freund, im Schutze des Verrats.“, las Emily: „Weißt du, was das heißt?“ Er war umzingelt, was sollte er tun? Es hatte ihn Tage gekostet diese Lücke zu entdecken und jetzt hatten sie ihn gefunden. Er konnte schon das Heulen und Kläffen der Wölfe vernehmen, sie waren nah, so schrecklich nah. Er brauchte eigentlich keine Angst zu haben, doch sein Herz schlug, als wolle es seinen Körper verlassen und von diesem gefahrenvollen Ort fliehen. Seine Ankunft stand unter keinem guten Stern, dafür hatte sein Vater gesorgt. Ein plötzliches Knacken von links ließ ihn herumfahren und plötzlich sah er sich von sieben Wölfen umzingelt. „Wir müssen an den Waldrand. Dort haben sie mich damals geschnappt.“, sagte er gedankenverloren und machte einen Schritt vorwärts, doch Emily wollte sich nicht bewegen. „Ist alles in Ordnung?“ „Ja, was sollte denn nicht stimmen?“, sagte er ein wenig gereizt. „Sieh mich an, Karu.“, ein wenig widerwillig drehte er sich zu ihr um. Sie fuhr ihm mit ihren Fingerspitzen über die Wange und wischte eine einzelne Träne weg. Langsam kam sie näher, so gut das eben mit einem zusammengebundenen Bein ging. Beide atmeten schwer, sahen sich tief in die Augen, bis Karu die Spannung brach und seine Lippen auf die der Dunkelhaarigen legte. Beide schlossen die Augen und genossen diesen friedlichen Augenblick, in dem sie einfach nur zusammen waren, doch in dem Hinterkopf der Jägerin machte sich die Erinnerung breit, dass sie ihm noch immer nicht geantwortet hatte. „Karu, ich…“ „Komm lass uns weiter, wir wollen doch gewinnen!“, sagte er überschwänglich und drängte sie in Richtung des nächsten Hinweises. Sam und Miron fiel es schwer einen gemeinsamen Takt zu finden und so wurde der Start für sie eher eine Geduldsprobe, als ein Wettkampf. „Komm schon Miron! Konzentrier dich!“ „So geht das nicht Sam! Halt mal an.“, sie stoppten plötzlich und gingen dann endlich im richtigen Rhythmus weiter, bis sie endlich zu ihrem ersten roten Fähnchen kamen. „Ein harter Kampf. Die Natur setzte ihm ein Ende, schuf Platz für eine neue Zukunft.“ „Was soll das bedeuten?“, fragte Sam verwirrt. „Ich weiß es nicht… Wer hat nochmal die Zettel geschrieben?“ „Jolie, oder nicht?“ „Was ist mit dem Kampf gemeint?“ „Ich weiß es! Das Wettrennen von Haku und Phil! Phil ist doch über eine Wurzel gestolpert, da müssen wir hin.“, sofort zog Miron sie durch den Wald. Das nächste rote Fähnchen war direkt an der Wurzel angebracht und daneben war der nächste Hinweis angepinnt. „Im Kreise Geheimnisse verblassen, wie die Seelen unserer Ahnen.“, las Sam und wollte sich auf die Wurzel setzen, allerdings verlor sie den Halt und fiel rücklings herunter. Miron, der noch versucht hatte sie aufzufangen, wurde mit ihr mitgezogen. Als Miron sich aufrichten wollte und sich ihre Blicke trafen, hielt er inne. „Ngh… du bist schwer, Miron.“ „Entschuldige.“, sagte er und versuchte sie beide aufzurichten: „ Alles in Ordnung bei dir?“ „Ja, ich denke schon.“, sagte sie und reichte ihm eine Hand. Als er sie ergriff wimmerte sie kurz. Er schob den Ärmel ihrer Sweat-Jacke ein Stück hoch und entdeckte das angeschwollene Handgelenk. „Das sieht gar nicht gut aus, wir sollten das Spiel abbrechen und zu Nola gehen.“ „Nein, es ist wirklich nicht so schlimm. Lass uns zum nächsten Fähnchen gehen.“ „Aber wenn es schlimmer wird, dann sagst du Bescheid.“, ermahnte er sie. „Ja.“, sagte sie kleinlaut und blickte zu Boden, während sie sich ihrem nächsten Ziel näherten. … „Komm schon Brian! Nicht schlapp machen! Wir haben noch nicht einmal das erste Fähnchen gefunden…“ „Doch… da vorne ist es.“, sagte er und zeigte auf ein gelbes Fähnchen, das an einen Ast gebunden wurde. „Ein Weg fließt in einen Kreis, der keiner ist.“ „Das ist doch ätzend! Wer soll denn da drauf kommen?“ „Wir müssen halt mal unsere grauen Zellen anstrengen, Brian. Maul nicht, sondern hilf mir!“, ermahnte ihn Katharina. „Ein Weg kann aber nicht fließen! Es sei denn…“ „Es sei denn… was?“ „Es sei denn, der Weg ist nur eine Metapher und wir müssen das Fließen wörtlich nehmen. Dann wäre der Weg in Wirklichkeit ein Fluss oder ein Bach.“ „Du bist genial Brian! Und was ist ein Kreis, der keiner ist?“ „Ich würde vorschlagen, dass wir einfach dem Bach, der durch diesen Wald läuft folgen… vielleicht stoßen wir dann darauf.“ … „Das Leben ward gehüllt in Stein, behütet, geborgen.“ „Ich habe nur eine vage Vermutung, aber ich glaube, ich weiß, wo wir hinmüssen.“, Jack nahm Haku bei der Hand und gemeinsam liefen sie durch den Wald. Es war eine neue Herausforderung in rasendem Tempo und im Einklang den Tücken des Waldbodens auszuweichen und gleichzeitig auf den anderen zu achten. Haku ließ sich von Jack leiten. Sie brauchten keine Worte, um sich zu verständigen. Der Wald wurde, je näher sie dem Fähnchen kamen, immer vertrauter. Als das Gestein, das sich aus der Erde erhob, in ihr Sichtfeld kam, verlangsamten sie ihren Schritt. Die beiden traten näher und Haku ließ eine seiner Hände über den kalten Stein fahren, streichelte ihn. Noch immer die Hände verflochten, duckten sie sich und betraten die kleine Höhle. Für Jack war der letzte Besuch noch länger her, als für Haku und doch beinhaltete dieser Ort so viele Erinnerungen. Wenn man genau hinsah, dann konnte man noch leichte Blutspuren an der Wand und dem Fußboden entdecken. Wenn man sich konzentrierte, dann konnte man sogar einen leichten Hauch von Hakus Geruch wahrnehmen. „Hast du… sie hier bekommen?“, fragte Jack leise, sein Stimme so leise, wie ein Windhauch. „Ja… Ich war damals so verzweifelt und dies war der erste Ort, der mir einfiel. Ich fühlte mich hier sicher, auch wenn unser erstes Treffen alles andere als harmonisch verlaufen ist.“ Er wollte so schnell wie möglich wieder zu Hause sein, er fühlte sich nicht gut, seit Stunden hatte er Schmerzen, doch er wollte sich nichts anmerken lassen. Er schleppte sich durch den Wald, die Schmerzen wurden stärker und schließlich suchte er die Höhle auf, die er noch von seinem Treffen mit Jack kannte. Er musste sich hinlegen, die Schmerzen wurden immer schlimmer. Das atmen fiel ihm schwer, er hatte das Gefühl von der Last seines eigenen Körpers erdrückt zu werden. Er legte sich hin und versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu bekommen. Die Schmerzen flauten ein wenig ab und er nutzte die Chance, sich in einen Wolf zu verwandeln. Sollte ihn jemand hier finden, würde er sich wenigstens mit seinen Zähnen zur Wehr setzen können. Noch bevor er diesen Gedanken zu Ende denken konnte, setzten die Schmerzen wieder ein. „Ich wäre so gerne bei dir gewesen… ich hätte dir zur Seite stehen müssen, stattdessen warst du ganz alleine…“ Haku legte Jack eine Hand auf die Wange: „Mach dir keine Gedanken, es ist ja alles gut gegangen. Ich habe dich und unsere drei wunderbaren Welpen.“, Jack zog Haku in eine enge Umarmung und genoss diesen Augenblick der Zweisamkeit. Es war ein Augenblick ohne Verlangen, ohne Triebe, nur mit der puren Liebe zueinander. „Der Zettel klebt außen an der Höhle.“, als Haku dies sagte, schmunzelte er. Es war, als wollte das Rudel die Privatsphäre dieser Höhle wahren. „Der Wächter drängt den Feind hinter die schützenden Mauern aus Schatten.“, las Jack laut vor. … „Hast du eigentlich alle Rätsel selbst geschrieben?“, fragte Ayako interessiert. „Ja, aber bei denen, die nicht für Jack und Haku bestimmt waren, hat Haku mir geholfen. Ich wäre wahrscheinlich selbst mitgelaufen, aber Haku hat das strikt abgelehnt.“, Ayako sah ihre Tochter musternd an, ging jedoch nicht weiter darauf ein. „Schaut mal, da kommen die ersten!“, reif eines der Kinder. „Wer ist es?“ „Das sind Katharina und Brian.“, sagte Mrs. v. Heilbronn überrascht. „Tatsächlich…“ Die beiden kamen zwar als erste durch das Ziel, allerdings wurden sie dicht gefolgt von Emily und Karu, Sam und Miron und Jack und Haku. Haku betrachtete Emily und Karu zufrieden, auch zwischen Miron und Sam schien sich etwas verändert zu haben. Miron schien ernsthaft besorgt um sie zu sein, sie hatte sich im Wald ihr Handgelenk verstaucht und wurde nun von Nola genauer unter die Lupe genommen. Gut gelaunt gingen die Feiernden zurück zur Wiese, als alle Paare das Ziel durchquert hatten. Der Tag wich langsam der Nacht und der Himmel war in kräftiges Orange und warmes Lila getaucht. Der Mond war bereits sichtbar und mit ihm die Sterne. „Haku? Ich habe eine Feuerstelle gebaut, ist es möglich, dass wir heute Abend ein Lagerfeuer machen?“, fragte Ahiga seinen Sohn. „Ich denke schon, wenn es weit genug vom Wald entfernt und gut gesichert ist. Frag am besten mal Phil, der ist dort hinten von unserer kleinen Mai in Beschlag genommen.“ „In Ordnung…“, Ahiga wandte sich grade ab, als Haku ihn nochmals ansprach. „Papa? Meinst du Lesharo schafft es noch?“, Haku wirkte bei seiner frage so kindlich, dass Ahiga nicht anders konnte, als seinem Sohn eine Hand auf den Kopf zu legen. „Ich weiß es nicht, Haku, aber ich denke, er wird sein Bestes versuchen es noch zu schaffen.“, Haku nickte und entließ damit seinen Vater. Als Phil sein OK gab, wurde auf der Wiese ein Lagerfeuer entzündet, das den dunkler werdenden Himmel erhellte und die Bänke wurden um das wärmende Feuer platziert. Als Makawee begann, ein paar der alten Geschichten zu erzählen, waren nicht nur die Kinder Feuer und Flamme: „ …So lebten sie zufrieden und ruhig, aber dem Ältesten behagte diese Einsamkeit doch nicht, denn er sagte eines Tages zu seiner Schwester: "Höre, unser Leben ist ein wenig zu langweilig, und ich habe große Lust, in die weite Welt zu wandern und die Dörfer und Städte der anderen Menschen aufzusuchen." "Das wäre unrecht von dir", erwiderte das Mädchen, "denn wir haben unseren Eltern versprochen, stets beieinander zu bleiben und hauptsächlich unseren schwächlichen Bruder nicht zu vernachlässigen, der doch unsere Hilfe so sehr benötigt." Der Knabe hörte diese Worte stillschweigend an, griff dann nach Pfeil und Bogen und ging fort, ohne wiederzukommen. Da wurde denn auch die Schwester des einsamen Lebens überdrüssig und sehnte sich ebenfalls nach größerer Gesellschaft. Sie suchte für den Kleinen so viele Lebensmittel zusammen, als sie nur finden konnte, packte ihre Siebensachen zusammen und verließ unter dem Vorwand, dass sie zu ihrem Bruder gehen wolle, den elterlichen Wigwam. Sie verheiratete sich bald und vergaß ihren kränklichen Bruder gänzlich. Als dieser den zurückgelassenen Vorrat aufgegessen hatte, ging er traurig im Wald umher und suchte sich Beeren und essbare Wurzeln, als aber der Winter mit seinen Schrecken kam und überall tiefer Schnee das Land bedeckte, war er gezwungen auszuwandern und sein ferneres Leben dem Zufall zu überlassen. Er brachte die Nächte in hohlen Bäumen zu und suchte sich bei Tag solche Knochen, an denen die Wölfe noch etwas Fleisch gelassen hatten. Dadurch wurde er mit den Wölfen so vertraut, dass er sich getrost in ihre Nähe wagte und später sogar mit ihnen zusammen aß und wohnte. Die Wölfe gewannen ihn mit der Zeit recht lieb und versorgten ihn reichlich mit allem, was er brauchte, und als der belebende Frühling wieder erschien, nahmen sie ihn mit ans nahe Seeufer. Gegenüber stand der Wigwam seines ältesten Bruders. Jener Jäger befand sich eben auf der Jagd, als er plötzlich das Schreien eines Kindes - seines verlassenen Brüderleins - hörte. "Nisia, Nisia!" rief der Kleine. "Scheikwuh gusu nei mei in kwun iw!" Das heißt: "Mein Bruder, mein Bruder! Sieh her, wie ich zum Wolf werde." Und das wurde er auch wirklich. Seine Stimme klang wie die eines Wolfs, sein Körper wurde behaart, und an seinem Hals wuchsen noch zwei weitere Beine heraus. Sein Bruder, der ihn gleich erkannte, lief so schnell wie möglich zu ihm, doch als er bei ihm ankam, war er bereits zum vollständigen Wolf geworden und verschwand als solcher im Dickicht des Waldes.“ „Jack und ich möchten nun unsere Kinder den Paten anvertrauen.“, zustimmendes Gemurmel erklang, bevor Stille eintrat. „Zunächst ist es uns eine außerordentliche Freude, Fia in deine Hände zu geben, Emily. Wir sind uns sicher, dass du zusammen mit Malika gut für sie sorgen wirst.“, sagte Haku, während er Emily die kleine Fia überreichte. „Eine freie Seele, gebeugt von Pflichtgefühl. Gebt ihr Schwingen, damit ihr wilder Geist zur Ruhe kommt.“, Makawee gab den Paten einen Rat mit auf den Weg, wie es die Tradition verlangte. „Jetzt möchten wir unsere kleine Tochter Mai in die vertrauensvollen Hände von Karu und Phil geben.“, als Haku den kleinen Blondschopf an Phil überreichte wurde es still in der Runde, damit hatte nun wirklich niemand gerechnet. „Na meine Kleine.“, sagte Phil leise und pikte der Kleinen in den Bauch, woraufhin sie giggelte und sein Blick weich wurde. „Eine unruhige Seele braucht Beständigkeit und Grenzen, doch der Sturm kann sich nur beruhigen, wenn man sich ihm öffnet und ihm etwas von seiner Geschwindigkeit abnimmt, auch wenn es nichts zu wiegen scheint.“, dieser Rat war wohl unmissverständlich, doch Haku wurde wieder in seiner Wahl bestätigt, er wusste, er hatte die richtige Entscheidung getroffen. „Hotarus zweiter Pate hat es leider nicht mehr geschafft, doch ich bin mir sicher, dass Nola Hotaru für sie beide annehmen wird.“ Bevor Nola etwas darauf erwidern konnte, drang eine andere Stimme zum Feuer: „Entschuldigt… die Verspätung, bin ich noch pünktlich?“, fragte Lesharo völlig außer Atem, als er ans Feuer trat. „Auf die Minute genau. Du hast grade deine Qualifikation als Pate bewiesen, Lesharo.“, sagte Jack schmunzelnd und erntete ebenfalls ein Lächeln, als er ihm Hotaru überreichte. „Ein stiller Rabe braucht den Rat eines Kauzes, der ihm Wind unter den Schwingen gibt und seinen Geist beflügelt.“, schloss Makawee das Ritual wissend nickend. „Warum hat Fia auch zwei Paten bekommen?“, fragte Tasha interessiert, nachdem wieder die gemütliche Lagerfeuerstimmung eingetreten war. „Wir glauben daran, dass die Wölfe ebenfalls eine Seele besitzen, wie du sicherlich aus der Sage gelernt hast. Deswegen bekommen Wölfe auch Paten, sofern sie Teil der Familie sind.“, erklärte Ahiga. „Wir bringen die drei kurz ins Bett, entschuldigt uns kurz.“, zustimmendes Gemurmel, als Jack und Haku mit ihren drei Kleinen auf dem Arm das Haus betraten. Sie gingen leise die Treppen hinauf und legten die schon halb schlafenden Kinder in ihre Betten, gaben ihnen einen Gutenachtkuss und schlichen wieder die Treppen hinunter. Sie verließen das Haus durch die Hintertür, weil sie noch Getränke holen wollten und machten sich dann auf den Weg zu anderen. Als sie an der Hauswand vorbeigingen, die das letzte Hindernis war, um die Partygäste sehen zu können, drückte Jack Haku an ebendiese. „Jack… was?“, stürmisch wurde Haku geküsst. Jack drängte sich dich an ihn und beim nächsten Kuss fuhren seine Reißzähne aus, sodass er Haku in die Unterlippe biss. Sie achteten nicht weiter auf diese Kleinigkeit und Haku ließ seine Zunge über Jacks Reißzähne gleiten und schließlich Jacks Zunge liebkosen. Und obwohl ihr Kuss nach Eisen schmeckte, war er voller Leidenschaft. Jack schob ein Bein zwischen Haku`s Beine… … „Ich gehe mir kurz etwas Wärmeres anziehen.“, sagte Katharina, während sie sich kurzzeitig von den anderen Gästen verabschiedete. Sie war grade ein kleines Stück gegangen, da rief Brian ihr hinterher: „Hey, wohnst du nicht in der anderen Richtung?“ „Ja, aber ich habe meinen Schlüssel vergessen. Ich husche einfach schnell durch Jacks und Hakus Garten in meinen und gehe von hinten rein. Dann kann ich gleich nochmal nachsehen, wo die beiden bleiben.“ „Mach das.“ … „Jack, wir… hah… müssen aufhören.“ „Glaubst du allen Ernstes, dass ich jetzt aufhören könnte?“ „Jack! Reiß dich zusammen.“, ermahnte ihn Haku, als Jack mit seiner Zunge über dessen Nacken fuhr. Jack küsste sich seinen Nacken hinab, bevor er seine Lefzen leicht anhob und mit seinen Reißzähnen die Haut seines Geliebten berührte. „Ah…“, dieses Geräusch ließ die beiden hochfahren. Neben sich erblickten sie Katharina, die sich ängstlich eine Hand vor den Mund gehalten hatte. „Ist alles in Ordnung, Katharina?“, Haku versuchte zunächst die Situation zu überspielen, er wusste nicht wie viel sie gesehen hatte. „Du… er…“, sie versuchte umzudrehen und zurück zum Feuer zu rennen, die beiden konnten ihre Angst förmlich riechen. Ohne, das er überhaupt nachdachte, rannte Jack los und versperrte ihr den Weg. „Nein!“, sagte sie nun etwas lauter, verzweifelter. „Hör mir zu Katharina, es ist alles in Ordnung. Ich bringe dich jetzt nach Hause und morgen früh sprechen wir darüber.“, er legte ihr einen Arm um die Schulter und führte sie von Jack weg, den er mit einem mahnenden Blick bedachte. Er schlug mit der Faust gegen die steinerne Wand, als Haku mit ihr außer Sichtweite war. „Alles ist gut, es ist nichts passiert.“, sie stand zu sehr unter Schock, als das sie darauf etwas hätte erwidern können. --------------------------------------------------------------------------------------- Eeeeeendlich ist es vollbracht! >.< Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat^^ An dieser Stelle möchte ich nochmal an den Wettbewerb zur Babyparty erinnern, den ich verlängert habe, weil ich einfach zu lange gebraucht habe, sry... Ich würde mich wirklich über eure Teilnahme freuen!^^ Übrigens neigt sich YH dem Ende zu und es wird wahrscheinlich nur noch zwei, drei Kapitel geben^^" lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 30: Leftovers --------------------- Tag 1 Als Haku am Morgen erwachte, war der erste Gedanke, der ihm durch den Kopf schoss, was sie mit Katharina anstellen sollten. >Ich glaube nicht, dass sie vollends verstanden hat, was wir sind. Vielleicht hat sie sich darüber auch noch gar keine Gedanken gemacht? Ich würde sie jedenfalls ungerne als Freundin verlieren und grade in der Nachbarschaft kann so etwas unangenehm werden, doch können wir ihr so weit vertrauen, dass sie uns nicht verrät?< „Es tut mir leid, Haku.“, kam es von Jack, der ebenfalls grade erwacht war und seinen grübelnden Gefährten neben sich betrachtete. „Schon gut... Ich gehe Frühstück machen.“, sagte er und schwang seine Beine aus dem Bett. Das konnte Jack nicht einfach so stehen lassen, er spürte, dass Haku immer noch ein wenig sauer auf ihn war. Er stand ebenfalls auf und stellte sich ihm in den Weg. Als er seine Hand ergriff, sah er ihm direkt in die Augen: „Es tut mir wirklich leid, Haku. Ich weiß, dass du mir gesagt hast, dass ich mich zusammenreißen soll, aber es ging irgendwann einfach nicht mehr. Ich liebe dich einfach zu sehr, um dich nicht auch körperlich zu begehren.“ „Es ist ja nicht so, dass das nicht auf Gegenseitigkeit beruht, aber was machen wir jetzt mit ihr?“ „Lass uns erst einmal frühstücken und dann werden wir uns einen Plan ausdenken.“ Plötzlich erklang ein Lauter Ruf aus dem Flur: „Ba-Ba!“ Jack und Haku eilten in den Flur, wo Mai auf zwei Beinen stand und leicht mit den Armen ruderte. „Das machst du gut, meine Kleine. Komm her, komm zu Papa.“, sagte Jack, als er sich hinhockte und seine Arme ausbreitete. Mit kleinen Schritten und rudernden Armen tippelte sie langsam auf Jack zu, kurz bevor sie bei ihm angekommen war, strauchelte sie, doch Jack konnte sie noch rechtzeitig auffangen: „Das hast du sehr gut gemacht, Mai!“, er küsste sie auf die Wange und blickte freudestrahlend in ihre glänzenden Kinderaugen. Hoatru krabbelte auf Haku zu und schaute diesen fragend an, woraufhin er ihn ebenfalls auf den Arm nahm und mit ihm in die Küche ging. Nachdem sie gefrühstückt hatten, war es an der Zeit, über ihr weiteres Vorgehen zu sprechen. „Vielleicht sollten wir sie mit der Halbwahrheit leben lassen, so gehen wir sicher, dass sie uns nicht verraten kann.“ „Ich… denke eigentlich, dass wir sie aufklären sollten. Sie ist eine wirklich gute Freundin und ich möchte sie nicht verlieren…“ „Wir müssen als erstes an unser Rudel denken!“ „Jack… ich vertraue ihr. Sie ist ein Mensch, Jack und wenn sie irgendetwas vor hat, dann ersticken wir das Problem im Keim. Wir dürfen ihr nur keinen Anlass geben, uns zu misstrauen oder uns zu fürchten. Wir müssen ihr zeigen, dass wir ihr nichts tun.“ „… Ich vertraue dir. Aber sollte etwas schief gehen, dann ist es an dir, das Problem zu lösen!“ „In Ordnung, aber nur, solange du nicht mit gefletschten Zähnen auf sie zugehst… UND du kommst mit!“ „Na gut. Was machen wir mit den Welpen?“ „Wenn ich mich nicht verhört habe, dann ist Sam zusammen mit Miron draußen und sie bauen die Bierzeltgarnituren ab. Ich denke, dass sie kein Problem damit haben, kurz auf die drei aufzupassen.“ „Gut.“, nicht grade äußerst gut gelaunt stand Jack vom Frühstückstisch auf und ging nach Draußen. Sie gaben die drei bei Sam ab und gingen gradewegs zu Katharinas Tür. Das Klingeln drang verheißungsvoll durch ihre Ohren und es schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis sie endlich zaghaft die Tür öffnete. Als sie die beiden sah, wollte sie die Tür gleich wieder schließen, allerdings hielt Jack die Tür fest. „Bitte Katharina, wir wollen nur mit dir über das reden, was gestern passiert ist.“, sagte Haku sanft und schenkte ihr ein Lächeln. Sie nickte zögerlich und gewährte den beiden Einlass. Nachdem sie sich allesamt im Wohnzimmer niedergelassen hatten, begann Haku zu sprechen: „Du hast dir sicherlich schon Gedanken über gestern gemacht… was… was hast du dir bis jetzt erschlossen?“ „Gedanken gemacht ist gut! Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen! …grob geschlussfolgert würde ich denken, dass ihr beide, aufgrund der riesigen Reißzähne Vampire seid…“, sie seufzte bei den letzten Worten. „Also… zum einen, Vampire, so wie du sie kennst, gibt es nicht. Wir sind keine Vampire, also keine Angst, wir werden dir nichts tun.“ „Aber… aber was… was seid ihr dann?“, fragte sie vollkommen verwirrt. „Wirst du uns versprechen, dass niemandem ein Sterbenswörtchen davon erzählst? Ansonsten werden wir uns etwas anderes einfallen lassen müssen.“ „A… also… bevor ihr euch eine Lösung einfallen lasst, die vielleicht nicht gut für mich enden könnte, verspreche ich es. Es wird mir wahrscheinlich sowieso niemand glauben.“, sagte sie etwas verschüchtert. „Gut. Um es kurz zu machen, wir sind Wölfe.“, ihre Augen wurden immer größer und ihr Mund begann offenzustehen. „Wie… wie meinst du das? Ich verstehe nicht…“ „Wir können uns in Menschen verwandeln…“, versuchte Jack die Sache zu erleichtern. „Nicht in Wölfe? Also… ihr seht euch als Wölfe?“, langsam sickerten die neuen Informationen bei Katharina durch. „Ja.“ „Aber das ist doch… noch nicht alles, oder? Ich meine, was muss ich noch wissen?“, sie wirkte schon wesentlich gefasster. „Also…“, zögerlich sah Haku Jack an und als dieser nickte, fuhr er fort: „…Mai, Hotaru und Fia sind auch Wölfe.“ „Was meinst du mit Fia? Ich dachte, sie sei eine normale Wölfin… Heißt das dann, dass…?“ „Bei Fia sieht die Sache etwas komplizierter aus… Sie ist… zum Teil eine Wölfin, zum Teil Werwölfin.“ „Die Ähnlichkeit… dann… sind die drei eure Kinder?“ Jack wollte grade ansetzen, doch Haku kam ihm zuvor: „Ja.“ „Bitte kneift mich, das kann doch alles nicht wahr sein.“, langsam schien der Schock, den sie erlitten hatte nachzulassen und an dessen Stelle trat das `nicht-wahr-haben-wollen`. Jack erfüllte ihr ihre Bitte, ohne zu zögern. Er kniff ihr in den Arm, worauf sie leicht zusammenzuckte und einen Schmerzenslaut von sich gab. „Okay, ich hab`s verstanden, es ist wahr… Hättet ihr mich nicht einfach im Unwissenden lassen können? Wie soll ich jetzt damit umgehen, dass meine Nachbarn, meine Freunde, keine Menschen sind und dass Werwölfe wirklich existieren? Ich darf ja noch nicht einmal mit jemandem darüber sprechen! …Wie viele?“ „Bitte?“, fragte Haku etwas verwirrt nach. „Wie viele von euch laufen in dieser Stadt herum?“ „Nur unsere Kleine Familie… Wenn du uns verrätst, dann zerstörst du das Leben unserer Kinder, Katharina, also bitte… Ich habe dir das Ganze erzählt, weil ich dir vertraue. Also enttäusche mein Vertrauen bitte nicht.“ „Ich denke, ihr solltet jetzt gehen… ich muss erst einmal das verarbeiten, was ihr mir grade erzählt habt, was wahrlich nicht einfach wird.“ „Gut, aber wenn du mit uns darüber sprechen willst, dann brauchst du nur rüberzukommen. Vielleicht solltest du aber in nächster Zeit vorher anrufen.“ „Ja.“, sie begleitete die beiden zur Tür heraus. Als sie diese geschlossen hatte, rutschte sie mit dem Rücken daran herunter und legte ihr Gesicht in ihre Hände. „Ba-ba!“, rief Mai und versuchte auf sie zuzugehen, doch als sie dabei hinfiel, wollte Jack zu ihr eilen, Haku hielt ihn jedoch zurück. Mai raffte sich wieder auf und kämpfte mit verbissenem Gesichtsausdruck ihren Weg zu ihren Vätern durch. Woraufhin Haku sie auf den Arm nahm: „Das hast du sehr gut gemacht. Du musst nur kämpfen und darfst niemals aufgeben, hörst du?“ Ein zupfen an seinem Hosenbein machte ihn auf Hotaru aufmerksam. Dieser versuchte sich an seinem Hosenbein hochzuziehen, um wie seine Schwester ebenfalls das Laufen zu lernen. „Lass dir Zeit Hotaru, nur weil deine Schwester schon mit dem Laufen anfängt, heißt das nicht, dass du das auch können musst. Ihr seid Geschwister, eine Familie und ihr solltet keine Konkurrenz füreinander sein, hört ihr? Jeder hat andere Stärken und Schwächen und das müsst ihr akzeptieren.“, auch wenn sein Vater solch milde Worte sprach, ließ sich Hotaru nicht davon abbringen, ebenfalls auf zwei Beinen im Leben zu stehen. Jack lehnte sich zu Haku und wisperte in sein Ohr: „Ich muss es den anderen sagen, damit sie besondere Vorsicht walten lassen.“, Haku sah ihn ein wenig flehentlich an, doch er verstand, dass es um die Sicherheit ihres Rudels ging und nichts sollte ihnen beiden mehr am Herzen liegen. Jack ging auf Miron zu und nahm ihn zur Seite: „Miron, ich hab Scheiße gebaut… Gestern Abend hat uns Katharina, unsere Nachbarin, gesehen…“ „Was meinst du mit gesehen?!“, zischte er. „Sie hat meine Reißzähne gesehen.“, flüsterte er. „Ich hoffe, du hast die Sache geregelt?“ „Natürlich, aber wir müssen eine Versammlung einberufen. Es gibt einiges zu besprechen.“ „Ich werde mich darum kümmern, aber ich hoffe für dich, nein, für uns alle, dass dies nicht aus den Fugen gerät!“, Miron war sichtlich sauer, wandte sich ab und begann einen Rundruf zu starten. Als Jack auf Haku und ihre drei Welpen zutrat, legte er ihm eine Hand auf den Rücken und beugte sich zu seinem Ohr vor, er wollte dass die Kleinen so wenig, wie möglich davon Wind bekamen: „Wir berufen eine Versammlung ein. Das wird nicht leicht, Haku.“ „Ich weiß. Ich werde die drei zu Jolie bringen, ok?“ „Ja, mach das. Wir treffen uns bei Emily.“, er küsste Haku auf die Wange, bevor sich dieser auf den Weg zu seiner Schwägerin machte. In Jolie`s kleinem Café. „Hey, hat Daniel sich schon auf den Weg gemacht?“ „Ja, deshalb habe ich den Laden vorerst geschlossen.“ „Hast du es ihm schon erzählt?“ „Ich habe es angedeutet und ich glaube, dass er es vermutet, immerhin hat er mich nicht an der Schnitzeljagd teilnehmen lassen.“ „Warst du schon bei Nola? Dann kannst du dir wenigstens sicher sein, dass es ihnen gut geht.“ „Nein, aber ich habe mir schon einen Termin gemacht. Du machst dir zu viele Sorgen um mich, Haku. Ich schaff das schon.“ „Du bist für mich wie eine Schwester geworden und auch wenn es dir ein bisschen viel erscheint, so finde ich meine Sorge nur berechtigt.“ „Sag mal, müsstest du nicht auch längst bei der Versammlung sein?“ „Ja, aber ich wollte dich fragen, ob du solange die drei bei dir aufnehmen kannst?“ „Natürlich.“, sagte sie lächelnd und nahm ihre Nichten und ihren Neffen entgegen. Haku eilte in den Wald und kam grade noch rechtzeitig, denn Jack wollte die kurzfristig einberufene Versammlung möglichst schnell eröffnen. Das Gemurmel der Versammelten verstummte, als Jack seine Stimme erhob: „Ich hoffe, dass ich euch nicht zu sehr beunruhigt habe. Natürlich ist es kein lapidarer Anlass, der mich diese Versammlung hat einberufen lassen. Ich wusste, dass wir besonders vorsichtig sein mussten, wenn wir Menschen einluden und dazu noch recht viele. Keines der Kinder beging einen Fehler und auch euch trifft keine Schuld… Ich war es, der es heraufbeschworen hat. Gestern Abend hat uns unsere menschliche Nachbarin gesehen.“, aufgeregtes Tuscheln ging durch das Rudel, doch Jack fuhr fort: „Haku hat sie für vertrauenswürdig erachtet, deshalb haben wir sie heute Morgen zur Rede gestellt und versucht ihr das Ganze zu erklären.“ „Das ist unerhört! Du hast unser aller Sicherheit aufs Spiel gesetzt, ohne uns zu fragen!“, sagte eine der älteren Wölfinnen. „Nein!“, Haku erhob seine Stimme: „Ich war es und sollte es drohen aus den Fugen zu geraten, dann werde ich die nötigen Vorkehrungen treffen.“ „Als wenn du fähig wärst, sie für immer zum Schweigen zu bringen.“, wandte Hayly wütend ein. „Was hast du gesagt?!“, er machte einen Satz nach vorne, fletschte die Zähne und ließ ein tiefes Grollen ertönen. Außer Hakus Grollen machte das Schweigen die Luft zum Schneiden dick von unausgesprochenen Worten. „Beruhigt euch. Haku hat mit keiner Silbe erwähnt, dass es noch mehr Wölfe in dieser Gegend gibt, außer uns fünf. Sollte sie etwas ausplaudern, so wird es euch nicht betreffen. Haku würde seine Familie um jeden Preis beschützen und diese Lektion müsstet ihr mittlerweile gelernt haben. Seid in der nächsten Zeit einfach ein wenig vorsichtiger, wir werden versuchen, ihre Aufmerksamkeit bei uns zu belassen.“ Wären Haylys Wolfsohren zu sehen, so würden diese nun angelegt sein und ihre Rute würde zwischen ihren Beinen klemmen, doch auch ohne diese Körperteile, verriet ihr menschlicher Körper diese Demutshaltung. Sie hatte realisiert, was sie getan hatte, sie hatte ihrem Beta, der sich für seine Familie selbst hergegeben hatte, unterstellt dass dieser nicht für sein Rudel und damit auch nicht für seine Familie sorgen könne. Damit hatte sie ihm ihr Misstrauen ausgesprochen und sie konnte von Glück reden, dass sie Werwölfe waren, denn ansonsten hätte ein solcher Verrat an den Rudelführern ihr das Leben gekostet. „Lasst uns das Ganze als Experiment ansehen. Mich interessiert es wirklich, ob ein Mensch ein solches Geheimnis bewahren kann.“, als Phil Partei für Haku und Jack ergriff, wurde er von der ganzen Runde überrascht angesehen. Mit gemischten Gefühlen wurde die Runde schließlich aufgelöst, Hayly hielt Haku noch kurz auf, um sich bei ihm zu entschuldigen, doch dieser wies sie ab: „Heute nicht. Komm einen anderen Tag, wenn du es ernst meinst.“ Diese Abweisung traf sie tiefer, als ein körperlicher Schmerz. Der Rang eines Wolfes beeinflusste nicht nur die Respekts- und Machtverhältnisse, sondern auch die Gefühle. Wenn man einen der Alpha, oder in diesem Fall den Alpha und den Beta, hinterging oder infrage stellte, so fühlte es sich an, als enttäuschte man eine Person, die einem wichtiger wahr, als ein Vater. Bei Wölfen war dieses Empfinden nicht so stark, doch die menschliche Seite verstärkte diese Gefühle ungemein. Sie waren allerdings ein zweischneidiges Schwert, auf der einen Seite stärkten sie den Zusammenhalt des Rudels, doch auf der anderen Seite schürten sie lang gehegte Fehden. „Vielleicht sollten wir den Kleinen ihre Geschenke zeigen, um sie und uns auf andere Gedanken zu bringen und um Dankeskarten an die Menschen zu verschicken.“, sagte Haku, als er sich mit seiner Familie im Wohnzimmer niedergelassen hatte. „Gut, dann fangen wir mit Mr. Willsons Geschenk an. Kommt mal her ihr drei. Ihr dürft das Papier hiervon abmachen, in Ordnung?“, eifrig krabbelten die drei auf sie zu und nahmen das Geschenk entgegen, von welchem sie gleich das Papier abzureißen begannen. Als sie erblickten, was sich hinter dem bunten Papier verborgen hatte, schauten sie ihre Väter fragend an. Haku nahm den Stoff hoch und erkannte auch sofort, worum es sich handelte. „Sieh an, mein kleiner Hotaru. Mr. Wilson hat dich im Alter von grade mal einem halben Jahr zum Besitzer eines Anzuges gemacht.“, Hotaru verstand noch nicht ganz, doch da das Geschenk für ihn zu sein schien, klatschte er freudig in die Hände. So wurde ein Geschenk nach dem anderen zu Tage gefördert und erstaunlicher Weise riefen genau zwei Geschenke eine besondere Begeisterung bei den Kleinen wach. Zum einen waren drei kleine Traumfänger, die ihre Urgroßmutter Makawee ihnen selbst gemacht hatte und zum anderen ein Türschild in Form einer Feder, auf dem die Namen der drei eingraviert waren. „Von wem kommt denn das Türschild?“, fragte Haku verwundert, er hätte zuerst an Emily gedacht, doch die hatte den Kleinen eine Decke aus dem Fell des Ochsens, den Haku damals erlegt hatte, geschenkt. „Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, aber dieses Geschenk ist von… Phil.“, überrascht sah Haku ihn an, was war bloß im Moment mit diesem Wolf los? Sonst war er eher ein Kritiker und nun ergriff er Partei für Haku und zeigte sich auch noch als liebevoller Pate. „Wollen wir das Schild gleich an der Tür anbringen? Die Kleinen scheinen ja sehr davon begeistert zu sein.“, Jack nickte und ging hinaus in den Schuppen, wo er einen Hammer und zwei Nägel zu Tage förderte. Die Welpen quietschten fröhlich, als sie das Schild an ihrer Tür hängen sahen. Als Haku die Tür öffnete, erblickten die drei auch sogleich ihre Traumfänger, die über ihren Betten hingen. Die Zwerge krabbelten in ihre Betten und betrachteten die Traumfänger, die liebevoll mit Perlen, Kräutern und Federn gewoben waren, während ihre Väter im Türrahmen lehnten und Jack einen Arm um Haku Taille schlang: „Glaubst du, ich habe die richtige Entscheidung getroffen? Vielleicht hätte ich ihr nicht erzählen sollen, dass sie unsere leiblichen Kinder sind. Es ist unverantwortlich von mir, unsere wehrlosen Welpen einer solchen Gefahr auszusetzen.“ „Es ist das erste Mal, dass du einem Menschen wirkliches Vertrauen entgegenbringst, ich bin mir sicher, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast. Gemeinsam schaffen wir das, hm.“, Jack hauchte seinem Haku einen sanften Kuss an die Schläfe. „Ich hoffe, dass du recht hast.“ „Am Sonntag fliegen wir in den Urlaub und werden uns eine Auszeit gönnen, danach ist unser Kopf vielleicht etwas klarer…“ --------------------------------------------------------------------------------------- An dieser Stelle möchte ich euch nochmal an den Wettbewerb erinnern, ihr habt noch bis zum 18. Oktober Zeit daran teilzunehmen, ich würde mich wirklich darüber freuen, wenn ihr teilnemen würdet.^^ Ach ja! Und für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Ich arbeite im Moment an einem Tischkalender für 2012 und falls ihr interesse habt, dann schreibt das doch im Kommi oder schickt mir eine ENS^^ lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 31: Watch out! ---------------------- Tag 2 „Ha-gu.“, ein sabbriger Kuss und die zarten Stimmen seiner Zöglinge ließen ihn am Dienstagmorgen aus seinem Schlaf erwachen. „Hey.“, er blickte in Mais und Hotarus Augen. Als er allerdings zur Seite schaute, entdeckte er eine leere Betthälfte: „Wo ist denn euer Papa hin?“ „Ba-ba yamyam.“, sagten sie ganz selbstverständlich, obwohl doch eigentlich Haku immer derjenige war, der ihnen Essen machte. „Solltet ihr mich wecken?“ „Nee.“, sagten beide gleichzeitig und kopfschüttelnd. Haku richtete sich auf, fuhr über sein Gesicht und stand auf. Seine Glieder fühlten sich schwer an, der Blonde musste länger, als sonst geschlafen haben, ein Blick auf die Uhr bestätigte seinen Eindruck. Er hatte sich grade umgedreht und wollte seine Wonneproppen vom Bett heben, da sah er die beiden, wie sie sich selbst das Bett herunter gleiten ließen und ein wenig unbeholfen auf dem Boden landeten. Sie stellten sich wieder auf zwei Beine und streckten ihre Hände nach ihrem Vater aus. Er ergriff, ein wenig überrascht, von jedem eine und führte sie aus dem Zimmer, die Treppe hinunter, bis in die Küche, wo er sie auf ihre Stühle hob. „Du bist ja schon wach.“, sagte Jack überrascht. „Ja, ich wurde geweckt.“ „Haben die beiden dich geweckt?“ „Naja, was erwartest du, wenn du sie auf mein Bett setzt. Sie werden mir sicherlich nicht die ganze Zeit beim Schlafen zusehen.“ „Ich… habe sie gar nicht auf dein Bett gesetzt. Eigentlich dachte ich, dass sie hier unten wären, ich habe wohl nicht gut genug auf die beiden geachtet.“, sagte Jack entschuldigend und setzte sich mit der Kaffeekanne zu ihm an den Frühstückstisch. „Ich glaube, die beiden werden noch richtige Ausreißer! Wenn sie jetzt schon alleine die Treppen hochlaufen und Betten hinaufklettern können…“ „Ja, ich schätze die `ruhige` Zeit ist endgültig vorbei… Ich muss heute leider pünktlich zur Arbeit, deshalb werde ich gleich nach dem Frühstück los.“ „Schon ok, ich schaff das schon.“ „Wenn nicht, dann sag Bescheid.“ „Klar, mach ich.“ Nach dem Frühstück verließ Jack dann, wie angekündigt, das Haus. Später schnappte Haku sich seine drei Lieblinge und verließ mit ihnen das Haus, um Dankeskarten zu kaufen. Heute herrschte eine fast unerträgliche Hitze, darum versuchte er möglichst durch den Schatten zu gehen. Er spürte schon, als er am Ende der Straße angekommen war, wie ihm der Schweiß den Rücken herunter rann. In der Stadt angekommen waren die Sonnenstrahlen erträglicher, doch der Asphalt hielt die Temperaturen zum Schneiden dick am Boden der Straßen gefangen und hüllte die Stadt in einen Duft aus heißem Teer und den nicht abziehenden Abgasen. Während der Beta einen Schreibwarenladen suchte, verfolgten ihn immer wieder die Blicke der vorbeigehenden Passanten. >Ist es denn wirklich SO ungewöhnlich, wenn ein Vater mit seinen Kindern spazieren geht? Fia habe ich auch ihr Halsband und ihre Leine umgebunden, also kann es daran nicht liegen… Aber warum schauen mich dann alle an?<, Haku sah an sich herab, er hatte sich vernünftige Schuhe angezogen, seine schwarze Sporthose saß vernünftig, sein weißes Muskleshirt war sauber und auch sein Spiegelbild, das er in einem der Schaufenster sah, ließ auf nichts außergewöhnliches schließen. Er versuchte, die Blicke zu ignorieren und betrat einen kleinen Schreibwarenladen, in dem er die Karten zu finden gedachte. Das Ladenschild trug in goldenen, schnörkeligen Lettern die Aufschrift: Feather of the Muse. Der Laden war wirklich so klein, wie er es von außen vermuten ließ. Die Wände waren verkleidet mit Regalen, die bis unter die Decke gingen und gefüllt waren mit den unterschiedlichsten Papiergrößen, -formen und –farben. Er hatte Fia mit hineingenommen, da draußen kein Schild ein Verbot für Hunde verlauten ließ, das Schweigen der älteren Dame, die hinter der Verkaufstheke stand, bestätigte seine Vermutung. Nach einiger Zeit des Stöberns wurde er fündig, er suchte mehrere kleine, orange Karten aus, die einer Babyparty entsprechend waren. Bei der älteren Dame bezahlte er dann die Karten, die ihn musternd ansah. „Sagen Sie mal, wissen Sie vielleicht, warum die Leute mich anstarren? Sie haben mich eben auch derart gemustert.“, fragte er höflich. „Sie sollten sich was schämen!“, sagte die Dame ein wenig empört. „Bitte?“ „Ihre Kinder bei dieser Hitze mit solch pelzigen Dingern rumlaufen zu lassen, aber sie nicht einmal richtig einzucremen.“, nachdem er die erste Überraschung über ihre Worte überwunden hatte, schielte er zu seinen Kleinen und konnte das, was er dort sah, kaum fassen. Auf ihren Köpfchen thronten jeweils zwei flauschige Wolfsohren, was ihm allerdings noch mehr zu denken gab, waren die roten Gesichter von Mai und Hotaru. „Danke für den Hinweis, das habe ich gar nicht bemerkt! Wissen Sie vielleicht, wo hier in der Nähe eine Drogerie ist?“ „Gleich um die Ecke. Sie sollten ihnen aber wirklich diese Fellohren abnehmen, sonst bekommen sie noch einen Sonnenstich.“, sagte die alte Dame besorgt und legte eine Hand an die Wange. „Ja, Sie haben recht, danke, auf Wiedersehen.“, er eilte aus dem Laden heraus, in eine stille, menschenleere Gasse. „Lasst sofort eure Ohren verschwinden ihr zwei! Wir sind hier unter Menschen, das dürft ihr nicht machen.“, die beiden schauten ihren Ha-gu mit großen Augen an, sahen sich an und bevor Haku noch etwas sagen konnte, waren die Ohren auch schon verschwunden. „Sehr gut und jetzt lasst uns schnell zur Drogerie gehen und ein wenig Sonnencreme kaufen. Hast du Durst, Fia?“ „Ja.“, sagte sie leise. „Gut, dann lasst uns weiter.“, Haku schob den Kinderwagen die Straße herunter, bis sie zu der Drogerie gelangt waren, Fia band er draußen an und beeilte sich den Laden möglichst bald wieder zu verlassen. Immer noch verfolgten ihn einige Blicke, er sah kurz herab auf Mai und Hotaru, doch diese schauten nur unschuldig in der Gegend herum und besahen sich die vielen bunten Verpackungen. Anstatt die Blicke weiterhin zu ignorieren, achtete er jetzt gezielt auf die Personen, die ihn beobachteten. Es waren überwiegend Frauen und sie schienen nichts Bestimmtes anzustarren, sondern alle seine Bewegungen zu verfolgen. Er beeilte sich den Laden zu verlassen und zu Fia zu kommen, die Draußen in der Hitze auf ihn und ihre Geschwister wartete. Haku drehte den Kinderwagen so, dass er die Kleinen direkt ansehen konnte, hockte sich vor ihnen hin, öffnete die Cremetube und begann die weiße Masse auf ihren Gesichtern zu verteilen. „Sind das Ihre Kinder?“, fragte ihn eine großgewachsene Frau mit roten, langen Haaren in einem grünen Kostüm. „Ja.“, antwortete er, ohne zu ihr aufzusehen. „Sie sollten die Ohren auch eincremen, die verbrennen ganz leicht… Wo ist denn die Mutter der beiden?“ „Wieso wollen Sie das wissen?“, fragte der misstrauisch, während er ihnen auch noch die Öhrchen eincremte. „Weil die Frauen, die an Ihnen vorbeigehen, sich scharenweise die Finger nach Ihnen lecken.“ Haku richtete sich auf und sah sie ernst an: „Wie meinen Sie das?“ „Sagen Sie bloß, Sie haben die ganzen Blicke noch nicht bemerkt?!“ „Und wieso weisen grade Sie mich darauf hin?“ „Weil ich davon ausgehe, dass Sie nicht verheiratet sind –Sie tragen keinen Ring- und weil ich Sie zum Essen einladen möchte.“ Haku lächelte, seine Welpen hinter ihm waren mucksmäuschenstill und beobachteten ihren Vater, bevor er begann zu antworten: „Und Sie würden meine Kinder mit zum Essen nehmen?“ „Na… natürlich.“ „Dann nehme ich ihr Angebot gerne an, allerdings…“ „Allerdings?“ „…würde ich dann meinen Ehemann mitbringen.“ „Das tut mir leid… Mist! Das mir immer so etwas passieren muss.“ „Hören Sie, ich bin mir sicher, Sie finden noch den Richtigen, nur nicht in mir.“ „Entschuldigen Sie, das war wirklich unhöflich… darf ich Sie trotzdem zum Essen oder auf einen Kaffee einladen?“ „Gerne, wenn ich ein kleines Café vorschlagen dürfte?“, normalerweise tat Haku so etwas nicht, doch diese Frau wirkte wirklich sympathisch und er wollte ihr die Möglichkeit geben, mit dieser peinlichen Situation abzuschließen. „Sicherlich.“, sagte sie und folgte Haku zu einem kleinen Café, das etwas abseits gelegen war. Der Boden war mit hellem Parkett ausgelegt und die Wände weiß gestrichen. Viele grüne, blühende Pflanzen lockerten das Gesamtbild auf. Die Theke war ebenfalls in hellem Holz gehalten, genauso wie die Regale dahinter. Die Bedienung trug ein schwarzes, knielanges Kleid, gesäumt mit weißen Rüschen. Nur ein paar der Plätze waren besetzt, doch das tat der Atmosphäre keinen Abbruch. Sie setzten sich in ein stilles Eckchen direkt an der Glasfront, durch die nur teilweise die Sonne schien, da Jalousien ihre Strahlen vom Eindringen abhielten. Fia legte sich auf den kühlen Boden, während Haku die anderen beiden auf den Schoß nahm. „Hallo, was kann ich euch bringen?“, die Bedienung war an ihren Tisch herangetreten und begrüßte sie freundlich. „Ich hätte gerne ein Stück Obsttorte und ein Glas Wasser und hättest du vielleicht noch eine Schale Wasser für Fia?“ „Natürlich und was darf`s für Sie sein?“, sagte sie und schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln, das er nur allzu gerne erwiderte. „Könnten Sie mir etwas empfehlen?“ „Wir haben heute ausnahmsweise Eistorte da. Oder möchten Sie lieber ein Stück Kuchen?“ „Nein, ich werde dann ein Stück nehmen und einen Kaffee.“ „Kommt sofort.“, sagte sie und verschwand hinter der Theke. Haku verfolgte sie aus den Augenwinkeln aufmerksam. „Das ist wirklich ein nettes, kleines Café… Sie scheinen den Besitzer zu kennen, wenn Sie sogar ihren Hund mitnehmen dürfen.“ „Ja, sie ist meine Schwägerin. Ihr und ihrem Mann gehört dieses Café.“ Schweigen legte sich über sie, bis Jolie die Torten und die Getränke brachte: „Guten Appetit.“ Fia stellte sie eine Schüssel Wasser hin, die diese dankend annahm. „Danke… Sagen Sie, wie heißen Sie eigentlich?“, Haku versuchte das Eis zu brechen, während er Mai und Hotaru ein Stück der Obsttorte in den Mund schob. „Mein Name ist Alexandra Coleman und Sie?“ „Ich heiße Haku Bannistor.“ „Bannistor? Wie der Polizeipräsident?“, fragte sie zwischen zwei Schlucken Kaffee. „Ja, so ungefähr.“ „Ba-ba? Joli?“, fragten die beiden ihren Vater. „Meinetwegen, aber nur, wenn ihr sie nicht stört, in Ordnung?“ „Ja!“, sie rutschten etwas unbeholfen von seinem Schoß und liefen langsam und etwas wackelig zu ihrer Tante. „Sieht ihr Mann seiner Schwester ähnlich?“, fragte die Rothaarige, als sie den beiden hinterher sah. „Ja, zum verwechseln.“, sagte er schmunzelnd, weil er sich an das erste Treffen mit Jolie zurückerinnerte: „Warum haben Sie mich überhaupt angesprochen?“ „Hach ~ Ich bin im Moment unglücklich verliebt und ich denke, ich wollte einfach versuchen, diese Person zu vergessen.“ „Erzählen Sie mir von ihm. Manchmal hilft es darüber zu sprechen.“, bot Haku ihr an. Sie schaute ihm tief in die Augen, bevor sie mit einem Seufzen begann zu sprechen: „Er wohnt bei mir in der Nähe, ich sehe ihn fast jeden Morgen. Er schaut immer so ernst drein, aber eigentlich ist er total nett. Einmal ist mein Auto fast direkt vor seinem Haus liegengeblieben, ganz selbstverständlich hat er die Motorhaube geöffnet und nach dem Problem gesucht. Als ich mich bei ihm bedanken wollte, war er nicht grade freundlich, aber ich schätze, er kann einfach nicht gut mit solchen Dingen umgehen.“ „Was macht er denn beruflich?“ „Ich glaube, er arbeitet bei der Polizei.“ „Haben Sie denn schon einmal versucht, näher mit ihm ins Gespräch zu kommen oder ihn, wie mich, zum Essen einzuladen?“ „Wenn ich in seiner Nähe bin, dann fühle ich mich wie ein Teenager. Ich bringe kaum ein Wort heraus und laufe rot an…“, sagte die Rothaarige etwas unglücklich: „Einmal habe ich ihn zu einer Tasse Kaffee überreden können…“ „Und wie ist das verlaufen?“ „Eigentlich ganz gut, bis auf die Tatsache, dass wir kein Gespräch zustande bekommen haben…“ „Geben Sie nicht auf, vielleicht braucht er einfach nur ein wenig länger, um zu realisieren, was für eine tolle, selbstbewusste Frau Sie sind.“ „Danke, es tat wirklich gut, mit Ihnen darüber zu sprechen.“, sagte Alexandra sichtlich um eine Last ihres Herzens erleichtert. „Sie sollten sich jetzt aber besser an ihre Torte halten, bevor Sie Ihnen davonläuft.“, sagte er lachend. Sie verabschiedeten sich später vor Jolies Café: „Ich möchte mich nochmals bei Ihnen entschuldigen.“, sagte Alexandra, anscheinend immer noch ein wenig peinlich berührt von ihrer eigenen Direktheit. „Wirklich kein Problem, der Nachmittag war doch ganz nett.“ „Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder, wir könnten dann eventuell nochmal ein Pläuschchen halten?“ „Natürlich, warum nicht. Machen Sie`s gut.“, Haku reichte ihr zum Abschied die Hand, die sie ohne zu zögern ergriff. „Sie auch.“, die Rothaarige machte auf dem Absatz kehrt und ging entgegengesetzt die Straße hinunter. Nachdem sie sich verabschiedet hatten, ging Haku langsam und gedankenverloren mit seinen Schützlingen nach Hause. Er setzte sich an den Küchentisch, schlug die erste Karte auf, nahm den Stift in die Hand und hielt inne. An solch verrückten Tagen wünschte er sich seine Mutter an seine Seite, wünschte, dass sie da wäre und er ihr sein Herz ausschütten könnte, wünschte sich, dass sie ihre Enkelkinder sehen könnte, er Erinnerungen mit ihr teilen könnte. Innerlich sah er sie vor sich sitzen, den Kopf auf das Kinn gestützt, ihre schwarzen Haare fielen ihr über die langen Schultern und ein verständnisvolles Lächeln umspielte ihre Lippen, während ihre grünen Augen direkt in seine Seele schauen würden. Für einen Moment glaubte er sogar, ihren vertrauten Duft in der Luft wahrzunehmen, sie hatte immer nach Prärie-Rosen gerochen. Er legte sein Gesicht in seine Hände, warum vermisste er sie am meisten, wenn er so glücklich war? >Würdest du jetzt noch leben, dann könnte ich mein Glück mit dir teilen, du könntest Ahiga noch einmal treffen und mit ihm den Rest deines Lebens verbringen. Allen wäre eine große Last genommen, besonders mir… du hast dich für mich opfern müssen, Mama. Immer wieder sehe ich dein Gesicht, aus dem alles Leben weicht und höre deine Worte, die mir befehlen zu fliehen und mich in Sicherheit zu bringen. Dir verdanke ich mein Leben… hättest du dich nicht für mich geopfert, hätte ich womöglich nie derart gekämpft zu überleben. Einmal… einmal noch wünsche ich dich hier in unserer Welt, nur einmal… sollst du sehen, was du vollbracht hast.<, als er aus seinen Gedanken erwachte, war es still um ihn, …zu still. Er sah sich um, etwas fehlte… seine Kinder fehlten. Hastig stand er auf und ging um die Ecke, doch auch da war keine Spur von ihnen. Er beschleunigte seine Schritte und eilte die Treppe hinauf, doch auch oben war es still, die einzigen Geräusche kamen von draußen. Er konzentrierte sich, in der Hoffnung ihren Herzschlag zu hören. Doch das einzige, was er vernahm, war der Hall seiner Schritte, der von den Wänden zurückschallte. Das Haus war erfüllt von ihrem Duft, zu schwer war es ihrem Geruch zu folgen. Hastig lief er nach Unten, sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er die offene Hintertür entdeckte. Er stürmte hinaus in die Hitze, die allmählich von dem aufkommenden Wind abgekühlt wurde. Es dauerte einen Moment, bis er sich an das helle Licht draußen gewöhnt hatte, doch was er sah, als er wieder vernünftig gucken konnte, ließ seinen Puls noch schneller rasen. Der grüne Rasen, der schon ein wenig von der starken Sonneneinstrahlung ausgezehrt war, war leer. *Bubumm* keine Laute von lachenden oder spielenden Kindern, *bubumm* kein Geruch, der von Kindern stammen konnte, *bubumm* keine Welpen. --------------------------------------------------------------------------------------- Hier das nächste Kapi, ich hoffe es gefällt euch^^ Ich muss gestehen, dass ich bis jetzt noch nicht weitergeschrieben habe, doch da mich in zwei Tagen endlich meine Ferien erwarten, gehe ich davon aus, dass es demnächst wieder zügiger vorangehen wird^^d lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 32: Catch your Dreams ----------------------------- Katharina saß auf ihrer Couch im Wohnzimmer und versuchte sich durch ein gutes Buch von den wirren Gedanken in ihrem Kopf abzulenken. Seite um Seite wälzte sie das Buch, doch ihre Gedanken waren nicht bei der Sache, sie las die Worte, ohne dass sie sich in ihrem Kopf zu einem tieferen Sinn verflochten. Sie rieb sich angestrengt ihr Nasenbein, bevor sie das Buch auf ihren Schoß legte und aus dem Terrassenfenster sah. Plötzlich erschrak sie, sie wusste tief in ihrem Inneren, dass sie nichts zu befürchten hatte, doch sie hatte Angst. Sie drückte ihr Kissen eng an sich, auch wenn sie wusste, dass das, was draußen war, nicht zu ihr hereinkommen konnte. Draußen flaute Wind auf, wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie sagen, dass sich dort ein kleiner Sturm zusammenbraut. Als sie sich schließlich überwand, ihrer Angst entgegenzutreten, schritt sie langsam zur Terrassentür und öffnete diese vorsichtig. Leises Wimmern drang zu ihr und als sie die beiden Kleinen mit Wolfsohren entdeckte, ging ihr das Herz auf. Sie nahm die beiden, noch immer sehr vorsichtig und ein wenig verängstigt, auf den Arm und deutete der Wölfin an, einzutreten. Drinnen angekommen, setzte sie sich mit den dreien auf die Couch und sie schmiegten sich eng an sie. Die Hitze, die noch am Vormittag geherrscht hatte, stand förmlich in der Luft. Der Sturm brachte scheinbar ein Sommergewitter mit sich. >Was haben die Kleinen bloß alleine in meinem Garten gemacht? Sind sie vielleicht ausgebüchst?<, nur zögerlich legte Katharina eine Hand auf den Kopf von Mai, die sich an sie klammerte. Ein fernes Donnergrollen bestätigte ihre Vermutung, aber wie konnte es auch sein, dass sie großartig falsch läge? Immerhin war sie Meteorologin, es wäre äußerst unangenehm, wenn sie bei einem genauen Blick in den Himmel nicht hätte sagen können, wie es sich entwickeln würde. Vielleicht war es auch die Wissenschaftlerin in ihr, die den drang hatte, die Fellohren von Mai und Hotaru genauer unter die Lupe zu nehmen. Vorsichtig berührte sie die Ohren und als sie begannen zu zucken, zog sie leicht erschrocken ihre Hand fort. Das plötzliche Aufkommen eines grellen Blitzes ließ die Welpen zusammenschrecken und Mai und Hotaru begannen leise zu weinen. Der nächste Blitz ließ nicht lange auf sich warten, doch er kam nicht alleine. Mit ihm kam ein großer Schatten, der die Siluette eines Wesens, halb Mensch, halb Wolf hatte. Zum wiederholten Male schrak sie zusammen, als jemand an ihre Terrassentür klopfte. Schnell erkannte sie, dass es Haku war und sie hoffte inständig, dass er diese Situation nicht falsch verstehen würde. Mit zitternden Händen und pochendem Herzschlag, der von einem erneuten Donnergrollen bestärkt wurde, öffnete sie die Tür und ließ den Werwolf herein. „Oh mein Gott, sie sind bei dir? Ich habe mir solche Sorgen gemacht, sie sind einfach ausgebüchst.“, sagte Haku außer Atem und mit sichtlichen Sorgenfalten auf der Stirn. „Ähm ja… ich… ich habe sie bei mir im Garten entdeckt.“ „Hör zu, Katharina, ich spüre deutlich, dass du Angst hast, aber das musst du nicht. Wir werden dir nichts tun.“ „Ist das… ist das wie bei Hunden?“ „Was meinst du?“, fragte er verwundert. „Kannst du meine Angst riechen?“ Haku musste schmunzeln: „Ja, ich rieche deine Angst, höre dein Herz, das viel zu schnell in deiner Brust schlägt und sehe deinen nervösen Blick.“ „Warum hast du dann nicht mitbekommen, dass die Kleinen bei mir waren?“ „Der Sturm hat die Gerüche verweht, ich konnte sie nicht riechen und das Haus ist erfüllt von ihrem Duft.“, Haku lächelte innerlich, als er bemerkte, dass Katharina langsam ruhiger wurde und ihre Angst in den Hintergrund trat und stattdessen die Neugierde Oberhand gewann. „U… und warum habt ihr alle Ohren, sonst aber Menschengestalt?“ „Weil wir bestimmte Teile unseres Körpers verwandeln können, wenn wir uns konzentrieren.“, mit diesen Worten verwandelte Haku seine Ohren zurück und setzte sich zu seinen Welpen auf die Couch, denen er beruhigend über den Rücken streichelte. „Und die reagieren dann ganz normal? Also… wenn du… deine Rute `rausholen` würdest, dann könntest du auch fühlen, wenn sie jemand berührt?“ „Natürlich, sie ist doch ein Teil meines Körpers.“ „Ähm… das klingt vielleicht ungehobelt, aber… darf ich deine Ohren anfassen und kannst du mir beschreiben, was du dabei fühlst?“, fragte sie vorsichtig und näherte sich ihm, während das Donnergrollen immer lauter wurde und die Blitze immer heller. „Ähm… ja, ich kann`s versuchen.“, er ließ seine Ohren wieder zum Vorschein kommen. Vorsichtig berührte sie seine Ohren, anfänglich zuckte er noch mit den Ohren, wenn sie so zaghaft darüber strich, doch irgendwann wurden es beruhigende Streicheleinheiten, die ihn das Gewitter draußen völlig vergessen ließen. „Wie fühlt sich das an?“, fragte sie mit sanfter Stimme, aus der jegliche Angst gewichen war. „Es… es ist sehr angenehm. Es fühlt sich so angenehm an, als würde jemand dir über den Rücken streicheln. Du fühlst dich geliebt und es macht dich glücklich.“, sagte er wahrheitsgemäß. Katharina setzte sich zu ihm und den Welpen auf die Couch: „Es tut mir leid, dass ich so reagiert habe… du… du hast dich nicht verändert, nur durch die Tatsache, dass du ein Wolf bist. Du bist noch immer der treue, gutherzige Papa, der du schon immer warst.“ „Schon gut. Wenn du das endlich verstanden hast, dann genügt mir das.“, sagte er lächelnd und strich ihr freundschaftlich über den Arm: „Ich werde jetzt langsam nach Hause gehen, ich muss noch Mittag machen.“ „Ähm… bleib doch noch. Wenn Jack heute nicht zum Essen kommt, dann kannst du doch mit den drei hier bleiben und wir essen zusammen?“ „Ja, meinetwegen. Ich muss aber nochmal rüber und die Türen abschließen.“, sagte er und stand auf. Er öffnete die Haustür und trat hinaus in den Sturm, der noch immer wütete. Ein Mensch hätte wohl arge Probleme, voranzukommen, doch zum einen war Haku solche Stürme gewohnt und zum anderen war er ein Wolf und der Sturm Teil seines Wesens. Er ging ins Haus und als er ins Wohnzimmer gelangte, erblickte er schon, dass der Sturm Blätter hineingeweht hatte und dabei war, einen Blumentopf umzuwehen, den er grade noch im rechten Moment stützen konnte. Er schloss die Terrassentür und drehte den Schlüssel im Schloss herum. Bevor er das Haus wieder verließ, schaute er noch einmal zurück und schloss dann auch die Haustür ab. „Sag mal, wenn du ein Werwolf bist, besteht deine Familie dann auch aus Werwölfen? Oder wurdest du irgendwie verwandelt?“, fragte sie, als er sie in der Küche am Herd erblickte. „Pass auf, wir machen es so. Ich beantworte dir einmal pro Woche drei Fragen und dafür bringt du den Welpen, wenn sie alt genug sind, bei, wie man das Wetter deutet.“, wich er geschickt ihrer Frage aus. Sie wog nur kurz ihre Antwort ab: „In Ordnung. Ich dachte, ich mache heute Kartoffelgratin, ist das in Ordnung?“ „Ja, aber hast du vielleicht auch noch etwas Fleisch?“, da sie keine Antwort auf diese Frage wusste, steckte sie ihre Nase kurzerhand in den Kühlschrank und wurde nach einiger Zeit des Kramens fündig. Haku wollte ihr das Fleisch grade aus der Hand nehmen, als draußen mit lautem Poltern ein Kübel umfiel. „Würdest du vielleicht meine Apparaturen und die Kübel für mich reinholen? Ich mache in der Zeit das Essen fertig.“ „Ja, klar. Kein Problem, aber brate das Fleisch nicht zu sehr durch.“ Mit einem Lachen bestätigte sie seine Bestellung, bevor er sich, unter den wachsamen Augen seiner Welpen, nach draußen begab, um Katharinas Instrumente in Sicherheit zu bringen und die restlichen Pflanzen zu retten. Das Rädchen des Windsensors drehte sich bereits gefährlich schnell und die Kübel wankten bedrohlich. Er öffnete die Terrassentür und trug die Kübel und Messgeräte, eines nach dem anderen, in ihr Wohnzimmer, auch wenn der Sturm langsam nachließ und das Gewitter schon ein wenig abgeflaut war. Nach dem Essen unterhielten sich die beiden noch lange, während sie zwischendurch mit den Welpen spielten, so war es in gewisser Weise auch positiv gewesen, dass seine Kleinen ausgebüchst waren. Sie redeten sich alles von der Seele, fühlten sich nicht mehr wie Fremde und wuchsen freundschaftlich noch enger Zusammen. Ja, Katharina fühlte sich sogar ein klein wenig, wie ein Teil dieser außergewöhnlichen Familie. Sie war froh, dass sie nicht länger auf ihre Angst hörte, sonder auf ihr Herz. Ihr Herz war es auch, dass Mai, Fia, Hotaru, Haku und Jack nicht mehr freigeben wollte. Der Himmel hatte sich bereits rot verfärbt, als Haku mit den Welpen nach Hause zurückkehrte, wo Jack sie schon erwartete. „Wie war dein Tag?“, fragte Haku, nachdem er Jack zur Begrüßung geküsste hatte. „Heute ging`s eigentlich und bei dir? Irgendetwas passiert?“, fragte Jack, während Haku sich mit den drei Ausreißern auf der Couch neben ihm platzierte. „Unsere Lieblinge sind ausgebüchst, aber es hatte auch etwas Gutes, immerhin habe ich die Wogen mit Katharina wieder geglättet und sie dazu überredet, dass sie unsere drei unterrichtet.“ „Unterrichtet?“ „Ja, sie ist doch Meteorologin und im Moment forscht sie an den klimatischen und wettertechnischen Veränderungen. Jedenfalls wird sie ihnen beibringen, dass Wetter vorherzusehen. Auf kurzen Zeitraum natürlich.“ „Denkst du wirklich, dass das nötig ist.“ „Würde sie es ihnen nicht beibringen, dann würde ich es tun. Jack, das Wetter bestimmt unser aller Leben, natürlich ist es nötig.“ Das Gähnen der drei Wonneproppen beendete ihre Diskussion, bevor sie überhaupt richtig beginnen konnte: „Ich gehe und bringe sie ins Bett.“, Jack küsste die drei noch einmal kurz, bevor Haku sie nach Oben in ihre Betten brachte. Als alle umgezogen und in ihre Betten eingemummelt waren, begann Haku zum ersten Mal in seinem Leben eine Geschichte zu erzählen, eine Geschichte seiner Ahnen: *Vor langer, langer Zeit war eine Familie in schwerer Not. Wohl führten sie ein gutes und im Geistigen begründetes Leben, aber ihre Nächte waren von schrecklichen Träumen und Visionen erfüllt. Der Vater, der keinen anderen Ausweg sah, nahm seine Medizinpfeife und ging, um Rat beim großen Geist zu suchen. Ruhig saß er auf einem offenen, mit Präriegras bewachsenen Feld, rauchte dabei und lauschte dem Flüstern des Windes. "Ich kann dir helfen", hörte er. "Wer spricht zu mir?" fragte der Vater. Als er sich umsah, bemerkte er eine Spinne, die auf einem Grashalm saß. "Ich bin es, die dich gerufen hat. Ich habe eine Antwort auf deine Gebete. Ich will dich meine Medizin lehren. Die Verwirrungen aus deinem Leben kommen nicht aus dir selbst, denn du führst ein gutes, im Geistigen begründetes Leben. Jene Geister um dich herum, die nicht in Harmonie leben, möchten, dass du zugrunde gehst. Es sind böse Geister, dem Chaos entstammend, die dich während deines Schlafes heimsuchen." Während die Spinne dem Vater dies erzählte, war sie geschäftig, zog zwei Grashalme auseinander und band sie mit Spinnweben zusammen. "Du musst mir jetzt bestimmte Dinge bringen, damit ich dir helfen kann", sagte sie bestimmt. Der Vater ging fort und brachte, als er zurück kam, die Dinge mit, um die die Spinne gebeten hatte. Zuerst legte er die Adlerfeder in das Gewebe. "Diese Feder verkörpert die Luft und die Geister der Lüfte", sagte die Spinne. "Als nächstes soll der Stein in das Gewebe eingebracht werden. Dieser Stein verkörpert den Geist der Erde. Dann lege die Muschel in das Gewebe. Diese Muschel steht für den Geist des Meeres. Zum Schluss lege die Perlenschnur in das Gewebe. Diese Perlen wurden im Feuer gebildet und repräsentieren deshalb die Geister des Feuers. Nun nimm diesen Fänger der Träume, der die Kräfte von Erde, Wind, Feuer und Wasser in sich trägt. Hänge ihn über dein Bett und du wirst gut ruhen. Weil friedliche Geister sich in einer gerade Linie fortbewegen, werden sie in den Träumen zu dir kommen können. Aber die Geister chaotischen Ursprungs können auf graden Linie nicht voran kommen und werden in dem Gewebe eingefangen. Dort werden sie festgehalten, bis die ersten Strahlen der Sonne sie verbrennen."* Jack hatte die ganze Zeit über im Türrahmen gelehnt und der sanften Stimme Hakus, die mit so viel Gefühl diese Geschichte, die er von seiner Großmutter überliefert bekommen hatte, erzählte, gelauscht. Als die drei eingeschlafen waren und Haku aufstand, blickte er Jack überrascht an, er hatte diesen gar nicht hochkommen hören, so vertief war er selbst in diese Geschichte. Jack legte seine Arme um ihn und schloss ihn fest in diese. Ohne Leidenschaft, ohne Feuer, einfach nur mit der puren Zuneigung zueinander, lauschten sie dem beruhigenden Herzschlag des anderen. In dieser Nacht schliefen die beiden eher schlecht, als recht, denn der Sturm hatte zwar die Luft draußen abgekühlt, doch im Haus staute sich noch immer die Hitze. Jack und Haku zogen sich die T-Shirts, die sie nachts trugen aus und legten sich nebeneinander auf die Bettdecke, die viel zu warm geworden war. Sie wälzten sich hin und her, bis sie schließlich, einander in die Augen schauend, zum liegen kamen. „Es ist definitiv zu warm, ich bekomme kein Auge zu.“, flüsterte Haku. „Ich auch nicht. Und jetzt? Wollen wir nach Unten und ein wenig Fernsehen?“, versuchte Jack eine Lösung für das Problem zu finden. „Wie wäre es denn mit einer ganz anderen Lösung?“, raunte Haku, während ein leichtes Lächeln seine Mundwinkel umspielte. „Ach und die wäre?“, raunte Jack ebenfalls, während er herausfordernd eine Augenbraue hochzog. „Wir sorgen dafür, dass wir richtig schwitzen, damit unser Körper endlich wieder auskühlen kann.“, flüsterte er verführerisch, während er sich Jacks Lippen langsam näherte. Der folgende Kuss knisterte förmlich vor aufkommender Leidenschaft und unerfülltem Verlangen. Haku schob sich halb auf Jack, legte ein Bein angewinkelt über seinen Körper, während seine Zunge Jacks Mund verließ und sich langsam seinen Hals hinunter tastete. Er beugte sich gänzlich über Jack und umspielte seine Brustwarzen, während er sich an seiner wachsenden Erregung rieb. Ein aufkommendes Stöhnen Jacks unterdrückte er durch einen feurigen Kuss, während er seine Hand in Jacks Schoß wandern ließ und seine Begierde weiter anfachte. Er glitt hinab und mit ihm auch Jack Boxershorts, die ihren Halt in seinen Kniekehlen fand. „Du… du willst doch nicht…!“ „Jack, du hast das bestimmt schon mindestens genauso oft für mich getan.“, raunte er verführerisch. „Ja, aber was ist mit… ah!“, er schlug sich eine Hand vor den Mund, als Haku sich hinab beugte, um ihm einen Liebesdienst zu erweisen. Diese Hand verblieb die ganze Zeit über dort, nur mit dem Unterschied, dass er irgendwann nicht mehr anders konnte, als hineinzubeißen, um sein Stöhnen zu unterdrücken, die andere Hand hingegen, war in Haku`s langes, seidiges Haar gefahren und zog nun hin und wieder sanft daran. Irgendwann konnte Jack es nicht mehr zurückhalten und sprang über die Klippe der Erregung und Lust. --------------------------------------------------------------------------------------- So, wir kommen der London-Reise endlich näher^^ Tut mir leid, dass ihr so lange darauf warten musstet >.< Vielleichthabt ihr ja Lust, euch die Wartezeit mit meiner neuen FF Dangerous Love Affair zu vertreiben?^^ Ich werde mich auf jeden Fall bemühen, schnell weiterzuschreiben, immerhin habe ich noch eine ganz besondere Überraschung für euch :3 lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 33: Trust ----------------- Tag 3 Der Mittwochmorgen begann recht hektisch, da Jack und Haku beide zum ersten Mal verschlafen hatten. Das Frühstück fand quasi im Flug statt, alles musste schnell gehen und es blieb keine Zeit, weitere Vorkehrungen wegen ihrer Reise zu treffen. Jack flog förmlich aus der Haustür und Haku blieb geschafft zurück: „Was für ein stressiger Morgen…“ Er beschloss den Tag noch einmal neu zu starten, indem er sich seine drei Lieblinge schnappte, mit ihnen nach Oben ging und sich eng an sie schmiegte, während er eine extra Schlaf- und Kuschelrunde einlegte. Die Welpen liebten die Idee ihres Vaters, zum einen konnten sie in dem Bett ihrer Eltern schlafen und zum anderen bekamen sie so ihre extra Kuscheleinheiten, die in einem Rudel besonders wichtig waren, um den Zusammenhalt der Familie und des Rudels zu stärken. Nachdem sie genug gekuschelt hatten, stand Haku auf und suchte einen Koffer, in dem sie ihre Sachen für die Reise nach London, die bevorstand, verstauen konnten. Er brachte den Koffer in ihr Schlafzimmer und begann erste Sachen einzupacken, als es plötzlich an der Haustür klingelte. Er bedeutete seinen Welpen oben im Schlafzimmer auf ihn zu warten, während er nach unten ging und die Tür öffnete. Er war ein wenig überrascht, als er Hayly vor seiner Tür erblickte: „Hallo Haku, kann ich vielleicht kurz reinkommen?“ „Natürlich, komm rein.“, er trat beiseite und ermöglichte es ihr, einzutreten, während er sie genau beobachtete. „Ähm… Haku, es tut mir wirklich leid, ich weiß, dass ich deine Entscheidung nicht hätte infrage stellen dürfen, doch ich hatte Angst. Angst um unser Rudel, Angst um mein Leben, meine Existenz.“ „Ich verstehe das ja, Hayly. Aber das heißt auch, dass du mir nicht genug vertraust, denn sonst hättest du keine Angst gehabt. Du wärst davon ausgegangen, dass ich alles in die richtigen Wege leiten würde. Ich verlange ja nicht von dir, dass du mir blind folgst, doch ich verlange Respekt, Gehorsam und vor allem Vertrauen und du hast mit deinem Verhalten alles infrage gestellt.“ „Haku bitte, was soll ich denn noch machen, als wie eine räudige Hündin bei dir anzukommen und mich förmlich zu unterwerfen?“ „Beweise mir das Gegenteil. So wie du mein Vertrauen in euch nicht erwidern kannst, so kann ich dir kein Vertrauen mehr entgegenbringen.“ „Wie soll das gehen, was erwartest du von mir?“ „Ich erwarte gar nichts von dir, Hayly. Du solltest jetzt vielleicht zurück an die Arbeit gehen.“, sagte er streng. „Jawohl.“, sagte sie und verließ mit gesenktem Kopf das Haus ihrer Rudelführer. Es war ein komisches Gefühl für ihn, eines seiner Rudelmitglieder wie ein Kind zu behandeln, doch anders ging es nicht. Man würde ansonsten immer wieder beginnen seinen Rang infrage zu stellen und dafür hatte er bis jetzt einfach zu viel für dieses Rudel getan und auch aufgegeben. Er liebte jeden auf irgendeine Art und Weise, das Keyan-Rudel war nun sein Zuhause und seine Familie. Das Alpha-Paar war vergleichbar mit Eltern, die viele Kinder hatten, die sie alle auf ihre Art und Weise liebten und die von den Kindern respektiert wurden. Ja, man könnte sagen, dass ein jeder in diesem Rudel sein Kind war, jeder bereitete ihm Sorgen, aber auch Freude. Zum Glück begann sein eigen Fleisch und Blut langsam ein wenig gehorsamer zu werden, auch wenn er wusste, dass dies nur von kurzer Dauer sein würde. Er hatte beschlossen, die drei, ein bis zwei Mal die Woche, zu Sam zu geben, damit sie mit den anderen Welpen spielen konnten und vor allem lernten, mit ihnen umzugehen. Vielleicht konnten sie sogar ein paar Freunde gewinnen… oder besser gesagt, sie lernten, sich keine Feinde innerhalb des Rudels zu machen. Es war wichtig, dass Jungtiere zusammenhielten, besonders in einer so stark, von Menschen bevölkerten Stadt, in der sie zu einer Minderheit gehörten, die eventuell ausgeschlossen wurde, weil Welpen nun mal einfach anders waren. Besonders machte Haku eines Gedanken: Jungtiere hatten meist keine sehr gute Kontrolle über ihre Verwandlung. Wenn sie Welpen waren, handelten sie instinktiv, doch mit dem Alter handelten sie durch Erfahrungen und vor allem versuchten sie manches von ihrem Körper zu erzwingen. Ihr Kopf war in diesem Fall zu stark und unterdrückte die Instinkte des Wolfes. Später fanden sie dann wieder zu ihrem inneren Pol zurück, der ausgeglichen war, zwischen Wolf und Mensch. Wahrscheinlich war die Pubertät, die starke Hormonschwankungen mit sich brachte, einer der wesentlichsten Gründe für Verwandlungsprobleme. Haku hoffte, dass er seine Kinder so erziehen konnte, dass sie nicht zu große Probleme mit ihrer Verwandlung haben würden, denn man stelle sich vor, dass sich der eigene Klassenkamerad von einem Moment auf den nächsten in einen Wolf verwandelte. Haku war nie zur Schule gegangen, alles was er wusste, hatte er von seiner Mutter gelernt oder sich selbst beigebracht. Die Instinkte des Wolfes und die Fähigkeit der Mimikry des Menschen befähigten ihn, zu überleben und lesen und schreiben zu lernen. Ab und an war er während seiner Jahre als einsamer Wolf in Städte und Dörfer gekommen, hatte Kinder in der Schule beobachtet. Er war froh, dass er seinen eigenen Kinder ein besseres Leben bieten konnte, natürlich würde er ihnen beibringen, in der Prärie zu überleben, man wusste ja nie, was passieren würde und es war das einzige, was er seines Erachtens nach, seinen Kindern beibringen konnte. „Baba!“, hörte er plötzlich eine fordernde Stimme aus dem oberen Geschoss. „Jaja, ich komm ja schon. Was gibt es?“ „Mai Ho biln.“ „Was wollt ihr denn spielen?“, fragte Haku Mai, die ihn dazu aufgefordert hatte. „Vedege?“ „Nein, nein, verstecken halte ich für keine gute Idee, das hatten wir gestern schon. Es ist bald schon wieder Zeit fürs Mittagessen, habt ihr vielleicht Lust, eurem Papa dabei zu helfen?“ Die Augen der Drei glänzten: „Ja!“, erfreut klatschten Mai und Hotaru in die Hände. Als Haku, die erwartungsvollen Blicke seiner Kinder im Rücken, den Kühlschrank durchsuchte, stellte er fest, dass er keine Eier mehr da hatte. … „Guten Tag, Frau Diehl.“ „Hallo, ist etwas passiert?“, fragte sie den Polizeiinspektor, der vor ihrer Tür stand. „Nein, es ist alles in Ordnung. Ich bin nur hier, um mich zu vergewissern, dass es ihnen gut geht, nach dem Sturm gestern.“ „Wir kennen uns doch von der Babyparty, oder nicht? Sie heißen Phil, richtig? Wollen Sie vielleicht kurz hereinkommen?“ „Ja, richtig. Ich kann aber nur kurz mit reinkommen.“, sagte er charmant lächelnd, während er insgeheim genau dies beabsichtigt hatte. „Ist bei Jack und Haku auch alles in Ordnung?“ „Ja, Haku war gestern bei mir und hat mir geholfen, meine Messinstrumente in Sicherheit zu bringen.“ „Das ist gut. Hat er es Ihnen schon erzählt?“ „Was erzählt?“, fragte sie vorsichtig. „Wenn er Sie nicht eingeweiht hat, dann kann ich auch nicht mit Ihnen darüber sprechen.“ „Was meinen Sie damit?“, langsam wurde sie misstrauisch. Wusste Phil etwa von dem Geheimnis ihrer Nachbarn? Aber sie hatten ihr ausdrücklich verboten, mit jemandem darüber zu sprechen, deswegen würde sie auch jetzt kein Wort und auch keine Andeutungen darüber verlieren. Ein plötzliches Klingeln an der Tür unterbrach ihr Gespräch, überrascht sah sie Haku an, als dieser vor ihrer Tür stand. Er schaute sie allerdings fragend an, als er sie um ein paar Eier bat, was war hier los? Da erblickte er auch den Grund für diese komische Stimmung: „Phil, was tust du denn hier?“, seine Stimme klang eher drohend, als überrascht. „Ich wollte mich nur vergewissern, dass nach dem Sturm gestern, hier alles in Ordnung ist. Er hat zwar nicht so starke Schäden hinterlassen, wie die Tornados, aber dennoch sind einige Bäume umgestürzt und Äste sind durch die Gegend geflogen.“ „Hier, die Eier.“ „Danke.“, sagte Haku und wandte sich um. „Ich komme gleich nochmal bei dir vorbei.“, sagte Phil zum Abschied. „Sehr gut, ich habe auch noch etwas mit dir zu besprechen.“, damit ging er aus der Tür, um mit der Hilfe seiner Welpen das Mittag zuzubereiten. Er ließ die drei ab und an etwas probieren und sagte ihnen, dass ihre Meinung äußerst wichtig sei. So ruhig hatte er die Kleinen noch nie gesehen, außer vielleicht als sie noch so klein waren, dass sie in Jacks Pulli passten. Es berührte Hakus Herz sehr, dass seine Welpen derart erpicht darauf waren, ihm zu helfen, dabei waren sie doch noch so klein. Nach dem Essen stand, wie angekündigt, Phil vor seiner Tür und trat ein: „Was hast du dort zu suchen gehabt, Phil?!“ „Bleib ruhig. Ich vertraue dir, an deiner Vertrauenswürdigkeit besteht und bestand für mich schon lange kein Zweifel mehr. Nein, es war ihre Vertrauenswürdigkeit, die ich getestet habe.“ „Und?“ Phil lächelte: „Es scheint so, als könnte sie unser Geheimnis wahren. Ich habe sie auf ein Geheimnis eurerseits angesprochen, doch sie tat so, als wüsste sie von nichts.“ „Warum ist es dir so wichtig, dass dieser Versuch von Erfolg gekrönt ist?“ „Wenn deine Nachbarin ihren Schnabel halten kann, dann können das vielleicht auch andere Menschen.“ Haku musterte den Paten seiner Tochter: „Du stehst auf eine Menschenfrau, hab ich recht?“ „Wie kommst du denn darauf? ...Man könnte dann vielleicht ein paar tiefere Freundschaften knüpfen…“ „Fil ni lü!“, sagte Mai, die ihren Paten entdeckt und ihm am Hosenbein gezerrt hatte. „Tja, die Kleine kennt dich halt zu gut.“, sagte Haku mit verschränkten Armen, woraufhin sich Phil seufzend auf die Couch fallen ließ. „Erzähl es keinem, ja? Es ist nichts Ernstes, ich mag sie halt, aber ich ringe selber noch mit mir, ob ich eine Menschenfrau will.“ „Pass auf, wir machen einen Deal: Du passt für vier Tage auf Mai auf und ich werde niemandem etwas davon erzählen.“ „Das klingt eher nach Erpressung.“ „Nein, du bist ihr Pate und Jack und ich verreisen für vier Tage ohne Welpen.“ „Meinetwegen.“, gab Phil sich geschlagen, nachdem er in die großen Augen Mai`s gesehen hatte. „Gut, danke. Warum willst du keine menschliche Frau?“ „Weil… weil ich gerne Welpen hätte… und es ist schon einige Male vorgekommen, dass menschliche Frauen die Geburt nicht überstanden haben… ich glaube, ich könnte es nicht verkraften, wenn meine Frau sterben müsste, um meine Kinder zur Welt zu bringen.“ „Es muss nicht so kommen, Phil. Genauso gut, könntest du diese Chance auch ziehen lassen, aber du weißt nicht, ob dir nochmal eine solche Frau über den Weg läuft. Nutze die Chance doch einfach. Ich werde dich jedenfalls nicht davon abhalten, auch wenn ich den Menschen nicht sehr vertraue. Allerdings würde sie von Jack und mir genauestens unter die Lupe genommen werden, bis wir das ok geben.“ „Das versteht sich doch von selbst… aber ich muss erst einmal sehen, ob das überhaupt etwas wird.“ „Schnapp dir Mai und verabrede dich mit ihr. Die meisten Frauen stehen auf Kinder und da sie ja nur dein Patenkind ist, ist sie in diesem Fall auch kein Hindernis.“ „Ich werde jetzt gehen, deine Argumentation ist einfach zu logisch.“, grummelte Phil, während er aufstand und sich verabschiedete. Haku hatte schon immer gewusst, dass tief in diesem grummelnden Wolf ein guter Kern steckte, deshalb lächelte er ihn an. „Fil?“, fragte Mai traurig, als sie sah, dass ihr Pate schon nach so kurzer Zeit wieder ging. „Nächste Woche darfst du zu deinem Fil, aber jetzt muss Phil, wie dein Papa, arbeiten.“ „Da fällt mir ein, dass ich noch Nola anrufen und Malika fragen wollte, ob sie auf Fia aufpassen kann.“, Haku griff zum Telefonhörer und wählte Nolas Nummer. „Praxis von Dr. Fielding, Mrs. Hanfrey am Apparat, wie kann ich Ihnen helfen?”, sagte die freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung. „Hallo, Haku Bannistor hier. Hätte Dr. Fielding vielleicht einen Moment Zeit, um ans Telefon zu kommen?”, fragte er, in der Hoffnung, dass sie ihn nicht auf seinen Nachnamen ansprechen würde, denn es war noch immer ungewohnt für ihn, diesen zu benutzen. „Ich schau kurz nach, einen Moment bitte.“ „Natürlich.“ „… Dr. Fielding am Apparat.“ „Hallo Nola, ich bin`s Haku.“ „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt. „Ja, mach dir keine Sorgen. Ich wollte dich nur fragen, ob du Hotaru von Samstag bis Mittwoch bei dir aufnehme kannst.“ „Oh, eigentlich muss ich arbeiten…“ „Bitte Nola, Jack und ich wollen verreisen. Ich verspreche dir, dass Hotaru dir keine Probleme machen wird.“ Sie seufzte: „Na gut.“ „Danke Nola, du hilfst uns wirklich sehr!“, sagte Haku dankend, bevor er sich von Hotarus Patin verabschiedete. „So, ich werde euch jetzt zu Katharina bringen und Malika aufsuchen, also seid brav und macht ihr keinen Ärger, ja?“ „Ja.“, sagten die drei kurz und bündig und lächelten ihren Papa an. Er schnappte sich die Drei, nachdem er sie angezogen hatte und ging mit ihnen zu ihrer Nachbarin. Katharina erkläre sich einverstanden und so konnte Haku problemlos Malika, die Alpha-Wölfin des Grenzrudels, aufsuchen. Unterwegs verwandelte er sich in einen Wolf, nie würde er es wagen, sich anzumaßen als Mensch unter ihre Augen zu treten, es sei denn, es wäre ein absoluter Notfall. Zum ersten Mal traf er Malika in einer privaten Situation, inmitten der Rudelwelpen an. Sie spielte lachend mit ihnen und wirkte dabei viel liebevoller, als sonst, ihre oftmals harte Miene wirkte weich. Als er langsam näher kam, ruckte ihr Kopf, wie von einem Alpha zu erwarten, hoch und sie sah ihn direkt an. „Tut mir leid, dass ich einfach so reinplatze.“ „Nein, nein, schon in Ordnung. Komm doch zu uns.“, dieses Angebot war der ultimative Vertrauensbeweis, denn sie erlaubte ihm, den Welpen ihres Rudels näher zu kommen. Langsam trat Haku näher, die Welpen sahen ihn geduckt an, sie spürten ganz genau, dass sie einen Rudelführer vor sich hatten. Sie wichen zur Seite, als er sich neben Malika in der Mitte der Welpen platzierte. Nur zögerlich kamen sie näher und als er sie lächelnd mit seiner Schnauze anstupste, wurden sie mutiger und einige trauten sich sogar, ein Spiel mit ihm zu wagen, indem sie auf seinen Rücken sprangen oder ihm spielerisch ins Ohr bissen. Als Haku die Kleinen müde getobt hatte, kam er auf sein Anliegen zu sprechen: „Könntest du Fia von Samstag bis Mittwoch bei euch aufnehmen?“ „Natürlich… wollt ihr weg, oder braucht ihr nur Zeit für euch?“ „Wir wollen weg, auch wenn mir ein wenig unbehaglich wird, sie so lange alleine zu lassen. Nicht, dass ich euch nicht vertraue…“ „Schon gut, ich verstehe, was du meinst.“, sagte sie lächelnd und stupste ihn an. „Ich bringe sie dir dann am Samstagmorgen vorbei… und danke.“, er fühlte sich wohl und geborgen zwischen den Welpen, die Atmosphäre war ruhig und entspannt. Es fiel ihm schon fast schwer, sich zu lösen, doch seine eigenen Welpen warteten auf ihn. --------------------------------------------------------------------------------------- So, in einem deutlich geringerem Abstand hier ein neues Kapi :3 Nochmal eine Erinnerung für alle, die an dem Wettbewerb teilnehmen wollten: Morgen ist der letzte Tag, an dem ihr Bilder einreichen könnt. Und... es sind nur noch wenige Kapis, bis YH endgültig abgeschlossen ist! >.< lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 34: Huyana in London ---------------------------- Die nächsten beiden Tage vergingen, wie im Flug und ehe sie es sich versahen stand ihre Abreise vor der Tür. Mit jedem Kind, das sie bei einem der Paten ließen, wuchs Hakus Sehnsucht, er vermisste sie jetzt schon. Jolie und Daniel brachten sie am Samstagmorgen zum Phoenix Sky Harbor International Airport, einer der wichtigsten, internationalen Flughäfen der USA und der größte Airport Phoenix`s. „Bring mir dich und meinen Schwager ja heil wieder, Jack!“, ermahnte ihn Jolie. „Natürlich, pass auf dich auf, Schwesterchen.“ „Ruf mich sofort an, wenn etwas sein sollte!“, sagte Haku besorgt. „Genieß deinen Urlaub, Haku und mach dir um mich keine Sorgen.“, bei diesen Worten schloss er sie fest in seine Arme und flüsterte: „Weiß er es schon?“ „Ja, ich habe es ihm gestern gesagt.“ „Sehr gut. Pass gut auf Jolie, dich und euren Nachwuchs auf, ja?“ „Natürlich.“, sagte Daniel lächelnd und klopfte seinem Schwager zum Abschied auf die Schulter. Was beide nicht mitbekamen war, dass Haku versucht hatte, Zeit zu schinden, denn noch immer waren ihm Flugzeuge nicht geheuer. Er wollte gerne den Boden unter den Füßen behalten, außerdem war er noch nie geflogen. Als sie in ihr Terminal eincheckten, wurde Haku erst recht nervös, er konnte kaum still sitzen und verkrampfte seine Hände in seinem Schoß. Er blickte zu Boden und war tief in Gedanken versunken, er schaute erst wieder auf, als sich eine große, warme Hand um die seine schloss. „Es wird alles gut, ich bin bei dir. Keine Angst, wir steigen da jetzt ein und wenn wir eine Luftlinie von 8474 km überwunden haben und zehneinhalb Stunden geflogen sind, dann haben wir wieder festen Boden unter den Füßen. Es wird alles gut, hörst du?“ „Ja.“, Haku schluckte und ehe er es sich versah, konnten sie in das Flugzeug einchecken. „Was machen wir so lange?“ „Wir schauen fern oder können uns unterhalten oder schlafen oder wir spielen etwas.“ „Hört sich alles ganz gut an.“, sagte er nervös lächelnd, während er auf dem Weg zum Flugzeug Jacks Hand ergriff. Nachdem Haku sich nach dem angsteinflößenden Start ein wenig beruhigt hatte, fragte er Jack: „Gibt es in London auch Wölfe?“ „Ja, es gibt sie überall auf der Welt, selbst in der Arktis.“ „Gibt es dort auch ein ähnliches Rudel, wie das Hiamovi-Rudel?“ „Ja, allerdings leben sie etwas verstreut, da Großbritannien eine Insel ist. Damals gab es noch in Europa ein gemeinsames großes Rudel, doch die Briten haben sich anders entwickelt und brauchten deshalb später ihr eigenes Rudel. Das ist das Huyana-Rudel.“ „Ist das eine Anspielung auf das Wetter, das uns erwartet?“ „Leider ja. Dennoch wird es sicherlich toll, es gibt viel zu sehen.“ „Denkst du… denkst du nicht, dass wir Probleme bekommen könnten?“ „Mach dir keine Sorgen, ich habe mich um alles gekümmert, aber… du solltest die Welpen nicht erwähnen, das geht sie nichts an, ok?“ „Ja.“, sagte Haku und schmiegte sich eng an seinen Gatten an. Jack döste langsam weg, während Haku noch immer seine Hand umschlossen hielt. Haku versuchte sich irgendwie abzulenken, er wollte Jack nicht wecken, so viel, wie dieser in letzter Zeit gearbeitet hatte. Jack erwachte erst, durch ein kurzes, flaues Gefühl im Magen und den darauffolgenden Schmerzen in seinem Arm. Er öffnete die Augen und sah neben sich: „Alles gut, Haku. Das war bloß ein Luftloch.“ Stumme Tränen liefen seinem Partner über die Wange, weshalb er ihn zu sich zog und ihm beruhigend über den Rücken streichelte. „Ist alles in Ordnung, Sir?“ „Ja, er fliegt zum ersten Mal und hat Angst, kein Problem.“ „Soll ich ihm etwas zum beruhigen bringen?“ „Nein, nicht nötig, danke.“, sagte er zu der blonden Stewardess, die ihre Hilfe angeboten hatte. „Schsch… es ist alles gut, Haku.“, die Dame neben ihnen sah Haku ein wenig besorgt an. „Besorgen Sie ihm etwas zu trinken, manchmal hilft das, weil man abgelenkt ist und dann ein wenig runterkommt.“, sagte die freundliche, dickliche Dame neben ihnen. „Danke, ich werde es versuchen.“, er bestellte die Stewardess zu sich und bat um ein Glas Wasser, was ihm dann auch recht zügig gebracht wurde: „Danke.“ „Haku, trink das. Du musst dich beruhigen.“ Leise schluchzend begann er zu trinken und beruhigte sich langsam wieder, bis er schließlich ein wenig erschöpft einschlief. Jack neben ihm schlief auch wieder erschöpft ein. Nur ein paar Stunden später wurde er durch ein stärkeres Ruckeln geweckt. Das Flugzeug hatte Turbulenzen, aber Haku… war nicht neben ihm. Ein wenig besorgt blickte er sich um, wo war sein Gefährte nur hingegangen? „Wenn Sie den jungen Mann suchen, der neben Ihnen saß, der ist eben auf die Toilette verschwunden.“, sagte die dickliche Dame neben Jack. „Danke, ich sollte nach ihm sehen, nicht, dass er Panik bekommt.“ „Tun Sie das, aber eigentlich müssen Sie angeschnallt werden.“ „Es geht im Moment leider nicht anders.“, sagte er und stand auf, um Haku zu suchen, nachdem sie ihm noch die Richtung gewiesen hatte. „Haku? Bist du da drin?“, fragte er, während er an der Tür der Boardtoilette anklopfte. „J…Jack.“, hörte er eine schwache Stimme, bevor sich die Tür öffnete und ihn hineinließ. Haku kauerte neben der Toilette und starrte beängstigt auf den Boden. Jack schloss die Tür neben sich ab, bevor er sich vor Haku hinkniete. Er fasste unter Hakus Kinn und hob dieses an, sah in die sonst so starken und stolzen Augen, in denen nun die Angst stand. Er legte seine Lippen auf Hakus und sah ihn an, bis beide ihre Augen schlossen. Ihr Kuss dauerte so lange an, wie die Turbulenzen des Flugzeuges. Nachdem das Flugzeug wieder seinen gewohnten Flug aufgenommen hatte, lehnte Jack sich mit dem Rücken gegen die Toilettentür, während Haku zwischen seinen Beinen hockte und sich an seine Brust lehnte. „Komm, lass uns zu unseren Sitzen zurückkehren. Wir haben schon mehr als die Hälfte geschafft, ich bleib ab jetzt wach, ok?“, Haku nickte und wurde von Jack auf die Beine gezogen und zu seinem Platz geführt. Die Blicke der Passagiere verfolgten sie zwar, doch das war ihnen egal. Sie setzten sich wieder hin und verblieben den Rest des Fluges, der ohne weitere Turbulenzen verlief, dort. Nachdem sie ihre Koffer bei sich hatten, stiegen sie in den Stansted-Express ein, der unter dem Flughafen lag und sie direkt in die Londoner Innenstadt brachte. Der Londoner Hauptbahnhof war wirklich riesig, nicht nur, dass Geschäfte innerhalb des Gebäudes standen, nein, einige Läden standen inmitten der zweistöckigen Halle. Jack und Haku nahmen ihre Koffer und fuhren mit ihnen die Rolltreppen hinauf, wo sie auf einen Blumenladen, mit wunderschönen Blumen, trafen. Jack ging schnurstracks darauf zu, ein wenig verdutzt blieb Haku stehen, als er erkannte, dass der Vater seiner Kinder soeben eine Blume kaufte und mit dieser direkt auf ihn zutrat: „Hier, ich denke, dass blaue Lilien einfach perfekt zu deinen Augen passen, denn sie harmonieren mit ihnen, ohne ihren Glanz zu übertreffen.“ Ungewollt, ob dieser schönen Worte, lief Haku bis über beide Ohren rot an: „D… Danke.“ Jack legte einen Arm um ihn und wollte grade den Bahnhof verlassen, als er plötzlich innehielt. „Ah! Sie müssen Mr. Bannistor sein, ich bin hier, um sie abzuholen.“, sagte ein Mann in einem dunkelgrünen Mantel und einem schwarzen Oberlippenbart, der die gleiche Farbe, wie sein Hut zu haben schien. „Davon war nicht die Rede. Ich habe uns angekündigt.“ „Ja, das haben Sie, doch nun muss ich Sie bitten, mir zu folgen.“, Jack tat, wie geheißen, verdrehte jedoch die Augen: >Die Briten und ihr Verfolgungswahn. Besonders schlimm bei Wölfen zu beobachten… als wären sie allesamt Sherlock Holmes.< Sein Instinkt riet Haku, bei den Huyana-Wölfen besondere Vorsicht walten zu lassen. Er hielt sich im Hintergrund und beobachtete jeden Schritt des Wolfes vor ihnen genau, während er ebenfalls ihre Umgebung inspizierte. Jack straffte seine Schultern, bevor sie ein kleines Bed & Breakfast betraten. Haku und Jack witterten es sofort, dieses B`n`B wimmelte nur so von Wölfen. In der Lobby wurden sie von einen grauhaarigen, älteren Herren mit runder, goldgerahmten Brille empfangen: „Ich hoffe, sie hatten eine angenehme Reise. Mein Name ist Henry Watsmen Lennox of Richmond.“ „Jack Bannistor, sehr erfreut. Wie ich sehe, haben Sie meine Mail erhalten.“ „Ja, allerdings. Ich nehme an, dies ist ihr Gefährte?“, es war mehr eine rhetorische Frage, die durch das Ergreifen der ausgestreckten Hand beantwortet werden konnte. „Warum haben Sie uns hierher bringen lassen?“ „Wir können es nicht riskieren, entdeckt zu werden. Zu viele Werwolfjäger hat dieses Land schon hervorgebracht.“ „Heißt das, Sie wollen uns unter Beobachtung stellen?“ „Hier bringen wir unsere Gäste unter, damit sie einen Raum in dieser Stadt, ähnlich ihrem Zuhause haben, in dem sie sich ganz natürlich verhalten können. So dämmen wir die Gefahr einer Entdeckung ein.“ „Nun gut, wären Sie so freundlich, uns unser Zimmer zu zeigen?“ „Sicherlich, Sie haben bestimmt eine lange Reise hinter sich. Wenn Sie einen Stadtführer brauchen, dann müssen Sie nur Bescheid geben.“ „Ja, das werden wir, haben Sie vielen Dank Mr. Watsmen Lennox of Richmond.“ „Es genügt, wenn Sie mich Mr. Watsmen nennen. Schlafen Sie gut, meine Herren.“ Als sie ihr Zimmer betreten hatten und sicher waren, dass niemand vor ihrer Tür stand und sie belauschte, begannen sie über dieses eigentümliche Rudel zu sprechen: „Wir sollten ihnen nicht trauen, Jack. Kommt dir das Ganze nicht auch komisch vor?“ „Natürlich kommt es das, aber teste mal die Wände.“, Haku sah ihn fragen an, bevor er versuchte zu hören, was auf der anderen Seite vor sich ging, doch nichts. Kein Ton drang durch eine der Wände. „Sie scheinen die Zimmer so isoliert zu haben, dass hier jeder Besucher für sich ist.“ „Ich traue ihnen trotzdem nicht weiter, als ich hören und sehen kann.“ „Das verstehe ich und das ist gut so, denn mir geht es nicht wesentlich anders. Ich dachte zuerst, dass es vielleicht klüger wäre, ihr Angebot anzunehmen, doch vielleicht sollten wir austesten, was passiert, wenn wir es nicht tun…“ „Ja, das halte ich für eine sehr gute Idee, wir stellen uns einfach vorerst dumm.“, das war leichter gesagt als getan, denn sie waren Rudelführer und niemand würde es ihnen abnehmen, wenn sie sich zu dumm stellten. „Wir sollten uns jetzt vielleicht schlafen legen, damit wir gut in den morgigen Tag starten können.“, sagte Jack lächelnd und zog Haku aufs Bett zu. „Ja, der Flug sitzt mir immer noch in den Gliedern.“, sie zogen sich aus und kuschelten sich gemeinsam in das Doppelbett, dass man ihnen bereitgestellt hatte. Haku rutschte eng an Jack heran und ehe er sich versah, war er auch schon an der Brust seines Liebsten eingeschlafen. … „Morgen Haku.“, als Jack sprach, spürte er seine Stimme vibrierend in seinem Körper wiederhallen und öffnete blinzelnd die Augen. „Morgen.“, sagte er lächelnd, erhob seinen Kopf von Jacks Brust und küsste ihn. „Laut britischer Zeit ist schon bald Mittag, wollen wir einen Bett-Tag einlegen?“ „Mmmm… nein, ich möchte heute gerne noch ein wenig von London sehen.“ „Ok, dann sollten wir uns beeilen, damit wir noch Frühstück bekommen.“, Jack küsste Haku auf die Stirn, bevor er aufstand und begann sich anzuziehen. Haku beobachtete ihn gerne dabei. Besonders liebte er die Aussicht, wenn sich sein Liebster grade ein Shirt anzog, dabei kamen seine Rückenmuskeln schön zur Geltung. Nachdem sie sich angezogen hatten, eilten sie hungrig nach Unten, in den Speisesaal, doch was sie dort erwartete, brachte ihren Magen dazu, es sich nochmal anders zu überlegen und den Hunger zu verweigern. Es gab Baked Beans, frittiertes Toast, kalte, gekochte Tomaten, Bratwurst (auch kalt), frittierte Kartoffelecken und kalten Bacon. „Ähm… wollen wir uns vielleicht ein Restaurant oder ein Café suchen?“, diese Frage war viel eher eine Bitte an Jack. „Ich staune immer wieder über deine grandiosen Ideen.“, sagte Jack und damit waren sie dem Speisesaal schneller entschwunden, als die anderen Wölfe gucken konnten. Haku hängte sich seine Tasche über die Schulter und gemeinsam stiefelten sie los, in Richtung Innenstadt. Sie mussten schmunzeln, als sie feststellten, dass sie, in so gut wie jeder Straße, ein Café fanden. Sie entschieden sich für ein etwas abseits gelegeneres, aber gut besuchtes Café und holten ihr Frühstück nach. „Gibt es etwas bestimmtes, was du dir ansehen willst?“ „Also eines gibt es, was ich mir auf jeden Fall nicht ansehen will und das ist das Gebäude, das mehr Schein als Sein ist und das quasi zum Wallfahrtsort geworden ist. Nein, das tue ich mir nicht an! Was bringt es mir eine alte Oma oder einen unattraktiven, verheirateten Mann anzusehen?“ „Also nicht zum Buckingham Palace, aber du solltest nicht zu laut sprechen Haku, die Leute hier verstehen jedes Wort.“ „Was hältst du davon, wenn wir ins London Eye gehen und uns London von Oben ansehen, dann können wir immer noch entscheiden, was wir machen und hätten einen tollen Einstieg.“ „Gerne.“, sagte er lächelnd. Sie stiegen in South Kensington in die Circle Line und stiegen in Embankment in die Northern Line um. Ihr Ziel war Waterloo, das die beiden mit ein paar verlorenen Nerven erreichten, denn bei jeder einzelnen Haltestelle kam die Durchsage: „Please mind the gap between the train and the plattform.“ „Gott, wenn ich diesen Satz nochmal höre, raste ich aus.“ „Beruhig dich, jetzt müssen wir uns erst mal an dieser wunderschönen Schlange anstellen.“, Haku verdrehte bei diesen Worten seufzend die Augen. Al sie allerdings in das Innere des Gebäudes kamen, wurde Haku aufmerksamer: „Du, Jack? Ähm… ich würde gerne… ins Aquarium gehen.“ Überrascht sah Jack ihn an: „Natürlich, kein Problem.“ Man konnte am Schalter gleich für beides Eintrittskarten kaufen und bekam dann einen Rabatt. So hatten sie beide Tickets in der Tasche, als sie sich in der Schlange fürs London Eye anstellten. „Ähm… Jack? Das ist ganz schon hoch… ich weiß nicht, ob mir das so geheuer ist.“ „Ich bin doch bei dir. Versuch einfach die Aussicht zu genießen.“, ermunterte er ihn. „Ich versuch`s.“, sagte Haku seufzend. Als die Schlange so weit vorgerückt war, dass sie schon bald würden einsteigen können, hielt ein Kontrolleur sie an: „Haben Sie Messer dabei?“ Haku sah ihn fassungslos mit großen Augen an: „Warum sollte ich?“, ihm fiel keine Erwiderung dafür ein. „Bitte zeigen Sie mir kurz Ihre Tasche.“, Haku reichte dem Kontrolleur seine Tasche, während er Jack ein wenig geschockt ansah, doch dieser zuckte nur mit den Achseln. Nur kurze Zeit später konnten sie endlich eine der Kapseln betreten, in der sie eine halbe Stunde verbringen würden. Haku setzte sich neben Jack auf einen der Plätze in der Mitte der Kapsel und betrachtete seine Umgebung. Die Themse floss an diesem sonnigen Tag ruhig, während mehrere Boote darüberfuhren. Der Big Ben und das House of Parliament zu seiner Linken, begannen langsam kleiner zu werden. Haku erschrak, als Jack mit seiner Kamera, er fragte sich noch immer, wo er die die ganze Zeit versteckt hatte, ein paar Fotos von ihm schoss und dann begann die Sehenswürdigkeiten zu fotografieren. Was Haku nicht wusste, war, dass Jack heimlich immer mal wieder ein paar Fotos von ihm schoss, während er aufstand und an die Glasscheibe trat. Er fand es wirklich sehr erstaunlich, dass er kaum etwas von dem Anstieg bemerkte, er fühlte sich wohl und hatte keine Angst. Glücklich betrachtete er die Menschen und Autos, die wie Ameisen wirkten und schaute Jack lächelnd an, der just in diesem Moment ein Foto von ihm machte. „So, jetzt reicht`s!“, Haku schnappte sich Jacks Kamera und begann diesen zu fotografieren, um ihn zu ärgern, doch dieser konnte nicht anders, als zu lachen. tbc --------------------------------------------------------------------------------------- Endlich im Urlaub angekommen^^ Es wird wohl noch ca. 2 Kapis geben >.< Hach~ dann ist mein Baby erwachsen geworden... lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 35: It takes two to tango --------------------------------- So zogen die Sehenswürdigkeiten während der Gondelfahrt im London Eye schneller an ihnen vorbei, als sie für möglich gehalten hätten. Als sie das London Eye verließen brauchten sie nur ca. zweihundert Meter gehen, bis sie vor dem Sea Life Aquarium standen. „Wollen wir uns das für einen anderen Abend aufheben?“ „Können wir, aber wir sind doch nun schon mal hier…“, sagte Haku. „Ich hätte da noch eine bessere Idee für einen Sonntagabend.“ „Ich höre?“, Jack lachte, schnappte sich Hakus Hand und zog ihn in den Eingang, der von einem McDonalds-Zeichen geziert wurde. Haku stand eigentlich nicht der Sinn danach, in ein Fastfood-Restaurant, wie McDonalds zu gehen, doch der Schein trog, denn das Fastfood-Restaurant war lediglich ein Laden innerhalb einer Halle, die, je weiter man ging, in eine Spielhalle mündete. „Was wollen wir hier, Jack?“, fragte Haku verwundert, denn Jack hatte noch irgenetwas in der Richtung erwähnt, dass ihm Spielhallen gefallen würden. „Das wirst du gleich sehen.“, sagte er lächeln und ging zu dem Tresen, neben dem ein großer Banner mit dem Namen: Namoke aufgestellt war. Allerdings nahm Haku dies nur halbwegs wahr, viel zu aufgeregt war er innerlich darüber, was Jack hier wohl vorhaben mochte. Wieder wurde er, wie ein kleines Kind, bei der Hand genommen und in einen anderen Raum geführt. Sie setzten sich auf eine bequeme Couch, Jack schlang seinen Arm um Hakus Schultern. „Jack? Was wird das hier?“ „Ich will deine wunderschöne Stimme hören.“, sagte er breit und ein wenig anzüglich grinsend. „Wie… wie… meinst du das?“ „Karaoke natürlich, such dir einen Song aus.“ „Ich kann nicht singen, Jack. Wirklich nicht.“ „Ich mach auch den Anfang, ok? Such dir einen Song aus.“ „Und was ist, wenn du den nicht kennst?", fragte Haku ein wenig unsicher. "Dann träller ich ihn trotzdem.“, sagte Jack schmunzelnd. „Gut, dann möchte ich, dass du den singst!“, sagte Haku herausfordernd, während er den gewünschten Song einstellte und Jack das Mikro ergriff. ... „Ich sag`s dir ja nur ungern Wölfchen, aber deine Stimme solltest du lieber für andere Sachen schonen.“, sagte Haku lachend. „Ach wirklich, und du kannst es besser?“, fragte Jack lächelnd und schaute Haku herausfordernd an. Ja, jetzt hatte er ihn. „Ja, such dir was aus.“, Hakus Kampfgeist war geweckt, das Mikro startklar und der Song ausgewählt, als plötzlich eine ihm bekannte Melodie aus den Lautsprechern dudelte. Haku fühlte sich in den Takt ein, schloss die Augen, öffnete den Mund und seine harmonische, sanfte Stimme erklang: Under a Lovers' Sky Gonna be with you And no one's gonna be around If you think that you won't fall Well just wait until `Til the Sun goes down Underneath the Starlight - Starlight There's a magical Feeling - so right It'll steal your Heart tonight You can try to resist Try to hide from my Kiss But you know But you know that you can't fight the Moonlight Deep in the Dark You'll surrender your Heart But you know But you know that you can't fight the Moonlight No, you can't fight it It's gonna get to your Heart There's no Escape from Love Once a gentle Breeze Weaves it's Spell upon your Heart No matter what you think It won't be too long `Til your in my Arms Underneath the Starlight - Starlight We'll be lost in the Rhythm - so right Feel it steal your Heart tonight You can try to resist Try to hide from my Kiss But you know But you know that you can't fight the Moonlight Deep in the Dark You'll surrender your Heart But you know But you know that you can't fight the Moonlight No, you can't fight it No matter what you do The Night is gonna get to you Don't try then You're never gonna win Underneath the Starlight - Starlight There's a magical Feeling - so right It will steal your Heart tonight … Als das Lied verklang, wurde es still im Raum und Haku sah Jack, dessen Mund offen stand, unsicher an: „Ok, ich weiß, das war schrecklich.“ Jack blinzelte zwei Mal, bevor er etwas erwidern konnte: „Nein… nein, ganz und gar nicht. Du… deine Stimme ist wundervoll, genauso, wie du.“ „Danke…“, sagte Haku und lief bis über beide Ohren rot an. Sie benahmen sich im Moment, wie ein frisch verliebtes Teenagerpärchen, aber was sollte man sagen? Sie liebten sich noch, wie am ersten Tag und vor allem hatten sie, das erste Mal seit langem, endlich wieder ein wenig Zeit für sich. Als er sich zu Jack setzen wollte, packte dieser ihn am Arm und zog ihn so zu sich, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als sich auf seinen Schoß zu setzten und küsste ihn. Er küsste ihn wieder und wieder, bis seine Zunge um Einlass bat und dieser auch gewährt wurde. Mit der Intensivierung ihres Kusses, legten sich Jacks Hände auf Hakus Hintern und Hakus Arme schlangen sich um ihn, während dieser die Oberhand über den Kuss übernahm. Es war das erste Mal, dass Hakus Reißzähne schneller ausgefahren waren, als Jacks, doch auch dieser musste zugeben, dass Hakus feurige Küsse ihn wild machten und er sich ernsthaft zurückhalten musste, um nicht gleich über ihn herzufallen. Die Tatsache, dass er seinen Gefährten derart liebte, machte es ihm nicht grade leichter, sich zurückzuhalten, doch sie waren hier an einem mehr oder weniger öffentlichen Ort und es wäre wohl alles andere als einfach zu erklären, wenn sie das Mobiliar durch Kratzspuren zerstört hätten. „Haku…“, hauchte Jack, um seinen Geliebten auf die Situation aufmerksam zu machen, in der sie grade steckten. „Komm schon, Jack. Sei kein Hase, die fresse ich zum Frühstück… obwohl, vielleicht solltest du doch einer sein.“, Haku grinste anzüglich, sodass seine Reißzähne aufblitzten. >Kaum sind die Welpen nicht da, fällt jegliche Zurückhaltung von ihm ab… nicht, dass ich das nicht gutheißen würde, aber dies ist definitiv nicht der richtige Ort, vielleicht sollte ich ihn zum B`n`B lotsen und ihn dort nach allen Regeln der Kunst verwöhnen?< „Lass uns die Restzeit vergessen und ins Hotel gehen…“, sagte Jack und küsste und saugte überzeugend an Hakus Hals. „Nnnnh… na gut…“, Haku genoss diese Liebkosungen deutlich und war nur zu sehr gewillt, diese fortzusetzen und zu intensivieren. Jack stand auf und zog seinen Gefährten an der Hand mit sich mit, aus der Spielhalle heraus, bis zur nächsten U-Bahn. Während der ganzen Fahrt warfen sie sich feurige, provozierende Blicke zu, die von ihrem Umfeld nur zu deutlich wahrgenommen wurden. Nervös schauten einige junge Mädchen zu Boden und andere versuchten sich durch ein Gespräch mit dem Nächstbesten abzulenken. Erleichtert atmeten alle Fahrgäste auf, als die Bannistors die U-Bahn verließen und mit ihnen die testosteron- und pheromongeschwängerte Luft wich. Mit eiligen Schritten, an der Rezeption vorbei, die Treppen hinauf, gingen sie in ihr Zimmer. Haku, der zuletzt eingetreten war, schloss die Tür hinter sich. Er lehnte sich mit dem Rücken dagegen, bevor er mit einem mehr als eindeutigen Lächeln den Schlüssel im Schloss herumdrehte und sich von der Tür abstieß. Er schritt direkt auf Jack zu, der schweratmend vor dem Bett stand und warf ihn auf die Matratze. Das Geräusch, das das Bett machte, bewies, dass es ihrem Vorhaben problemlos standhalten würde, deshalb hielten sie sich nicht länger zurück. Haku zerschliss mit seinen Krallen Jacks schwarzes T-Shirt und legte seine nackte Haut frei, während er sich auf ihn setzte. Er küsste sich Jacks Hals hinab, bis zu seinem Bauchnabel und mit Freuden stellten seine Hände fest, dass sein Gefährte mindestens genauso erregt war, wie er. Er öffnete Jacks Gürtel, was ihn erleichtert aufseufzen ließ. Haku hatte seine Hose und Unterhose schneller von seinen Beinen gezogen, als Jack gucken konnte und beugte sich nun über ihn, um ihn feurig und leidenschaftlich zu küssen. „Wollen wir nicht Seiten tauschen?“, raunte Jack. „Nein, heute überlässt du es mir.“, während er sprach, biss er Jack verführerisch in die Lippe und erhielt keine Gegenwehr. Während seine Zunge begann, die von Jack zu liebkosen und seine Hände auf Wanderschaft geschickt wurden, begann auch Jack damit, Haku zu entkleiden. Als Haku Jacks Hände nahm und diese über seinem Kopf zusammenhielt, schaute Jack ihn überrascht an. Ein Machtkampf begann, noch nie hatte Haku Jacks Dominanz infrage gestellt und noch nie war er so offensiv. Ihre Liebkosungen glichen immer mehr denen von Raubtieren, dieses Mal waren nicht nur ihre Reißzähne ausgefahren, nein, diesmal blieben auch ihre Krallen und ihre Rute nicht verborgen, ebenso, wie das animalische Glitzern in ihren Augen, das jeden daran erinnert hätte, dass er es hier mit Wölfen zu tun hatte. Das Grollen, das aus ihren Kehlen drang hätte für jeden Außenstehenden nach einem Raubtierkampf geklungen, doch die beiden genossen es ihren Trieben freien Lauf zu lassen und verloren während der ganzen Zeit ihr Lächeln nicht, das sich auf ihre Lippen gestohlen hatte. Nach und nach hatte auch Haku seine Hüllen fallen lassen und fuhr nun mit seinen Krallen sanft über Jacks Brust. Er setzte sich auf ihn und platzierte sich geschickt auf seinem Bauchnabel und rutschte langsam immer weiter nach hinten. Beide stöhnten laut auf, als Haku sich langsam auf seine Männlichkeit schob und sie miteinander vereinte. Nach und nach, immer wilder trieben sie sich gen Höhepunkt, der sie heftiger, als die Male zuvor erheischte. Atemlos blieben sie, einander in den Armen liegend, liegen und ihre Wolfselemente begannen zu weichen. „Ich liebe dich.“, sagte Haku, als er sich enger an seinen Gefährten kuschelte. „Ich liebe dich auch.“, sagte Jack schmunzelnd und küsste den Vater seiner Kinder sanft auf die Schläfe: „Und ich hätte nie gedacht, dass so etwas mal von dir ausgehen würde.“ „Warum nicht?“, fragte Haku ein wenig überrascht und schmollend. „Weil du sonst immer eher zurückhaltend warst.“, sagte Jack schmunzelnd. „Ich habe beschlossen, das zu ändern, was ja wohl nicht zu deinem Nachteil war, oder?“ „Nein, das wollte ich damit auch nicht sagen. Solange du mir nicht gänzlich das Ruder aus den Händen reißt, habe ich kein Problem damit.“, sagte er lächelnd. Daraufhin konnte Haku nur grinsen: >DAS war erst der Anfang. Irgendwann hab ich ihn so weit und werde selbst mal eine unserer Nächte dominieren… Vielleicht bekomme ich Jacky sogar dazu, sich mir hinzugeben?< „Was geht nur in deinem schlauen Köpfchen vor?“, fragte Jack, der sein Lächeln verfolgt hatte. „Das werde ich dir nicht verraten, aber… wir sollten jetzt langsam schlafen gehen, London hat sicherlich noch einiges zu bieten.“ „Allerdings.“, sagte Jack und sank langsam zusammen mit Haku ins Land der Träume. Als Haku aufwachte, spürte er, dass die andere Bettseite leer war, er richtete sich schlagartig auf, nur um Jack vor dem Fenster stehen zu sehen: „Guten Morgen.“ „Morgen.“, sagte Jack schmunzelnd: „Das Wetter ist heute alles andere als einladend, wollen wir uns vielleicht das Natural History Museum ansehen?“ „Museum?“, fragte Haku etwas gelangweilt. „Ja, ich hab gehört, dass es wirklich toll sein soll. Sie haben dort sogar animierte Dinosaurier! Komm, wir sollten dem Museum einfach eine Chance geben.“ „Na gut, aber vorher kuschelst du noch ein wenig mit mir!“, lachend bejahte Jack und krabbelte nochmals zu Haku unter die Decke, um mit ihm zu kuscheln, bevor sie sich an diesem regnerischen Morgen auf den Weg machen würden. Erst, als sie beide aufgestanden waren, erblickten sie die Spuren letzter Nacht. Die Matratze wies deutliche Spuren ihren Krallen auf, sowie das Holz der Bettrückwand und einige Federn lagen im und um das Bett verstreut. Als sie sich an dem heutigen Montag aus dem Bed&Breakfast schleichen wollten, wurden sie von Mr. Watson aufgehalten, sie mussten unwillkürlich schlucken, als sie den Brillenträger erblickten. „Wie ergeht es Ihnen bei uns? Ist alles in Ordnung und zu Ihrer Zufriedenheit?“ „Ja, wir sind Ihnen sehr dankbar. Es gefällt uns hier sehr, Mr. Watsmen.“, sagte Jack höflich. „Wissen Sie schon, wonach Ihnen heute der Sinn steht?“ „Wir wollen ins Natural History Museum gehen.“, sagte Haku höflich, langsam begann ihm dieser Mann sympathischer zu werden. „Oh, das ist bei diesem Wetter wirklich eine vortreffliche Wahl.“, sagte er lächelnd: „Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei.“, mit einer leichten Verbeugung ließ er sie gewähren. „Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag.“, sagte Haku lächelnd, nahm Jack bei der Hand und ging mit ihm hinaus in den Regen. Das Museum war nur zehn Minuten zu Fuß von ihnen entfernt und als der Eingang in Sicht kam, erblickten Sie schon die lange Schlange, verständlich, denn was wollte man schon an einem solch verregneten Tag tun? Zumal die Museen in London keinen Eintritt nahmen, es sei denn, man wollte eine explizite Führung mit Blick hinter die Kulissen. Die Schlange, in die sie sich gestellt hatten, ging schnell voran, sodass sie schon bald einen der zwei Eingänge passierten. Alles wirkte eher unscheinbar, doch bei genauerem Hinsehen erblickten sie in den Wänden kleine Schaufenster, in denen wunderschöne Kristalle, Erze und Salze ausgestellt waren. Das Einzige, was in diesem Raum Aufsehen erregte, waren die Stauen des Zeus und der Medusa, die nicht zu der Rolltreppe dahinter passten, die in eine Art modellierten Planeten führte. tbc --------------------------------------------------------------------------------------- Den Songtext habt ihr sicherlich erkannt, oder? Das war Can`t fight the Moonlight von LeAnne Rimes :3 So, die nächsten Tage wird es regelmäßig neue Kapis geben... und dazu muss ich noch sagen, dass ich mich heute noch hinsetzen werde und das letzte Kapi von YH zu schreiben... Darauf wird aber noch ein dreiteiliges Special folgen, dass euch hoffentlich gefallen wird! >.< Was euch erwartet, das seht ihr hier!^^ http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/595993/1936566/ lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 36: The Love of a Family -------------------------------- Sie folgten der Rolltreppe in das obere Stockwerk, in dem man, durch Videos, Modelle und Bilder, Vulkanismus, Erdbeben und Tsunamis nähergebracht bekam. Sie durchliefen die Entstehung verschiedenster Planeten, bis sie in einen Raum kamen, der mit Skeletten von Urzeittieren und mit Fossilien bestückt war. Weitere Räume waren voller Edelsteine und Kristalle, eine Elster hätte an dieser Stelle wohl einen Herzinfarkt bekommen, da das viele Funkeln für sie zu viel geworden wäre. Doch das, was sie wirklich interessant fanden, war ein Raum, in dem mehrere Walskelette und –Modelle an der Decke angebracht waren, während viele andere Skelette und Modelle verschiedenster Säuger auf dem Boden aufgestellt waren. „Wow~ das ist der Wahnsinn, hast du so etwas schon mal gesehen, Jack?“ „Nein, ich bin auch wirklich überrascht!“, sagte er ebenso staunend, wie Haku. Hand in Hand gingen sie weiter, bis sie in einen unscheinbaren Gang einbogen, der anfänglich lediglich einen DNA-Strang an der Wand erkennen ließ und beim weiteren Eintreten eine monströse Zelle mit ca. einem Meter Durchmesser freigab. Während Jack sich die Zelle mit ihren Mitochondrien, Golgi-Apparat und dem Zellkern genauer besah, betrat Haku einen stockfinsteren Raum und ihm stockte der Atem. Als Jack sich von der Zelle losriss, bemerkte er, dass Haku schon weitergegangen war und betrat ebenfalls den finsteren Raum. Das erste, was er erblickte, war Haku, der mit leicht feuchten Augen an die gegenüberliegende Wand schaute, er ging auf ihn zu, legte ihm einen Arm um die Schultern und folgte erst dann seinem Blick und hielt inne. Vor ihnen, in diesen dunklen Raum, war das wandhohe Modell eines Embryos installiert, das orangelich leuchtete und den Eindruck vermittelte, dass man direkt in den Mutterleib sah. „Du musst an unsere Kleinen denken, nicht?“ „Ja. Ob sie wohl auch so ausgesehen haben?“ „Nein, sie waren mit Sicherheit sehr viel schöner.“, sagte Jack ein wenig gedankenverloren schmunzelnd. „Wie lange sind wir schon hier?“ „Seit guten fünf Stunden… und wir haben noch längst nicht alles gesehen!“ „Wollen wir nicht gehen und uns etwas zu Essen zu suchen?“, fragte Haku hungrig. „Gerne.“, schweigend drängten sie sich durch die Menschenmassen, hinaus in den Regen, der noch immer anhielt. Sie fanden sich schließlich in einer Eisdiele namens Snog wieder, bei der man nur Joghurteis in den verschiedensten Variationen bekam und sich dies mit den verschiedensten Nuss, Obst und Kekssorten garnieren lassen konnte. Jack hatte sich sein Schokoeis mit Erdbeeren, Erdnüssen und Banane bestücken lassen, während Haku über seinem naturbelassenen Joghurteis hing, dem er Kiwis, Erdbeeren und Toffee hinzugefügt hatte. Haku schielte zu Jack herüber und ehe dieser es sich versah, hatte Haku ihm eine Erdbeere mit Schokoeis daran geklaut und sich in den Mund geschoben. „Schmeckt`s?“, fragte Jack schmunzelnd. Haku legte eine Hand auf Jacks Oberschenkel und beugte sich zu seinem Ohr hinab: „Ja, aber es würde noch besser schmecken, wenn ich es von deinem nackten Körper essen könnte.“, raunte Haku mit verführerischer Stimme. Als Haku sich wieder zurücklehnte und fröhlich sein Eis weiter aß, blieb Jack mit einem hochroten Kopf zurück und legte sich diskret eine Hand in den Schoß, um seine merkliche Erregung zu verbergen. Ein plötzliches Vibrieren von Jacks Handy, das er in seiner Hosentasche getragen hatte, ließ Haku hektisch darin kramen. Als er es schließlich geangelt hatte, nahm er hastig das Gespräch an: „Bei Bannistor.“ „Hallo Haku, ich bin`s Jolie.“ „Oh, was gibt`s? Ist alles in Ordnung bei dir?“ „Ja, mehr als in Ordnung, mach dir keine Sorgen.“, ihre fröhlich lachende Stimme drang zu ihm durchs Telefon. „Oh, was versetzt dich denn in eine solch gute Laune?“, fragte Haku ebenfalls liebevoll lächelnd, auch wenn sie es nicht sehen konnte. Jack schaute ihn fragend an, doch Haku schüttelte nur den Kopf, um anzudeuten, dass alles in Ordnung sei. „Ich war heute bei Nola, sie hat einen Ultraschall gemacht…“ „Und?“, fragte Haku aufgeregt, er wollte unbedingt wissen, was der Grund für Jolies Fröhlichkeit war. „Hihi… sie konnte sie schon zählen… es… es werden fünf.“, beinahe hätte Haku das Telefon fallen lassen, seine Gesichtszüge entgleisten ihm, als er Jack erstaunt ansah. Um sich zu vergewissern, dass er sich nicht verhört hatte, fragte er noch einmal nach: „Fünf?“ „Ja, ist das nicht fantastisch? Daniel freut sich auch wie ein Honigkuchenpferd, aber du darfst Ma nichts davon erzählen, hörst du? Sie wird einen riesen Wind darum machen und dafür ist es mir im Moment noch ein wenig zu früh.“ „Ist… ist in Ordnung, aber Jack darf ich`s doch sicherlich erzählen, oder?“, fragte Haku mit einem Seitenblick zu Jack, der ihn anbettelte, dass er ihm doch sagen möge, was los sei. „Ja, jetzt wo ihr in London seid, hat er noch genügend Zeit, sich zu beruhigen, bevor er wieder nach Hause kommt. Mach`s gut, ich muss jetzt definitiv ins Bett gehen.“ „Du auch und pass auf dich auf.“, als Haku das Gespräch beendete, wartete Jack mit großen Augen auf seinen Bericht. Jacks Erregung war der Neugierde gewichen, was hatte sein Gefährte da nur mit seiner Schwester zu tuscheln gehabt? „Ich möchte, dass du jetzt nicht ausflippst, Jack.“ „Wieso sollte ich, wenn alles in Ordnung ist?“ „Versprichst du es mir?“ „Ja, was ist nun los?“ „Du wirst Onkel.“ „Aber das weiß ich doch schon längst…“ „Fünffacher Onkel.“, lachend musste Haku feststellen, dass er hier seine eigene Reaktion nur in Jacks Gesicht sah. Dieser war fassungslos, hatte es doch in letzter Zeit so viele Misserfolge bei den Pärchen ihres Rudels gegeben… aber man durfte nicht vergessen, dass Daniel von Außerhalb kam und anscheinend war es genau das, was ihr Rudel im Moment am meisten Brauchte: frisches Blut von außen; mehr Variablen innerhalb des Genpools. „Fünf… ist das sicher?“ „Nola hat sie heute untersucht.“ „Das müssen wir feiern!“, sagte etwas lauter, als beabsichtigt. „Jack, pssst, nicht so laut. Wie willst du das denn feiern?“ „Ich weiß es nicht…“, sagte er, als ihm bewusst wurde, dass sie ohne ihr Rudel nicht wirklich eine Möglichkeit hatten, solche Anlässe zu feiern. „Ich hab eine Idee, iss dein Eis auf und dann gehen wir in den kleinen Supermarkt zehn Minuten entfernt von hier.“ „Was willst du denn im Supermarkt?“ „Wir kaufen uns ein paar Knabbereien, um das zu feiern.“, sagte Haku bestimmt und Jack stimmte dem Vorhaben lediglich mit einem Nicken zu. Im Supermarkt, der hier vierundzwanzig Stunden am Tag geöffnet hatte, besorgten sie sich ein paar Bananen, Erdbeeren, Salzstangen und ein wenig Schokolade. „Wow~ denkst du, dass wir damit feiern können? Ich meine, wir veranstalten sonst ein Grillfest oder eine Jagd mit anschließendem Essen…“ „Wir feiern zu zweit, oder?“ „Ja, aber…“, plötzlich machte es Klick: „Du willst also wirklich… ?“ „Steht nicht in den Hausregeln, dass man sich nichts mit zu Essen auf das Zimmer nehmen darf, außerdem müssen wir sowieso noch besprechen, wie wir die Sache mit dem Bett regeln…“ „Stimmt, da war ja noch was… ich werde ihnen den Schaden einfach bezahlen. Ich denke, dass es dann keine Probleme geben dürfte.“ „Hoffentlich.“, sagte Haku, als sie die Eingangshalle des Bed&Breakfast betraten. Geschwind huschten sie die Treppen hinauf und in ihr Zimmer. Wie auch gestern schon verschlossen sie die Tür hinter sich, ihre Kleidung war nass und klebte ihnen am Körper, da sie durch den Regen gewandert waren. „Wollen wir duschen gehen?“ „Wir könnten doch auch mal zusammen baden, wenn du magst.“, schlug Jack vor. „Wieso nicht? Ich lass uns Badewasser ein.“, mit diesen Worten drehte er sich um und betrat das Badezimmer, währenddessen packte Jack ihre Einkäufe aus und pellte sich langsam aus der nassen, enganliegenden Kleidung. Sein nasses Shirt legte er auf die Fensterbank, er öffnete seinen Gürtel und knöpfte seine Hose auf, als zwei Hände plötzlich von hinten seinen Bauch hinab fuhren, die Jeans ergriffen und sie zu Boden zogen. Heiße Lippen legten sich auf seinen Nacken und küsste sich von einem zum anderen Schulterblatt, während auch seine Boxershorts zu Boden ging. Er stieg mit den Füßen aus seinen Hosenbeinen und drehte sich zu seinem Liebsten um, um diesen zu küssen und ihn ebenfalls zu entkleiden. Im Vorbeigehen schnappte Haku sich die Schale mit den Erdbeeren und die Bananen und nahm sie mit ins Badezimmer. Sie setzten sich in die jetzt erst viertelvolle Badewanne und ließen sich einander zugewandt an die jeweiligen Enden der Badewanne sinken, während der heiße Wasserpegel immer weiter anstieg. Als genug Wasser in der Wanne war und der Schaum ihnen bis zum Kinn reichte, drehte Haku den Wasserhahn ab und seufzte entspannt. „Vielleicht sollten wir uns eine Badewanne zulegen?“, sprach Jack seinen Gedanken laut aus. „Wo willst du die denn noch unterbringen?“ „Wir könnten doch umbauen…“ „Wie stellst du dir das vor?“ „Wir bauen einfach ein kleines Stück an und machen uns unten noch ein zweites Badezimmer. Wenn die Welpen groß sind, wird es mit dem kleinen Badezimmer oben sowieso Probleme geben.“ „Wir könnten doch auch die zweite Haustür hinten, den Vorraum vom Flur und die Abstellkammer wegnehmen. Ich weiß sowieso nicht, warum wir so viele davon haben, wenn wir doch einen Keller haben…“ „Ich hatte bevor ihr kamt ja auch nur einen Einpersonenhaushalt, da hatte ich den Platz nun mal übrig.“ „Sag mal, wollen wir das Schlafzimmer nicht vielleicht in mein Zimmer verlegen, wenn die Kleinen größer sind und ihnen dann das Schlafzimmer geben, damit sie mehr Platz haben?“ „Das ist wirklich eine Überlegung wert, aber ich denke, dass wir das zweite Badezimmer zuerst in Angriff nehmen sollten.“, sagte Jack lächelnd. „Magst du?“, fragte Haku, als er dem Älteren eine Erdbeere hinhielt. Jack nahm ihm die Erdbeere ab und schob sie sich genüsslich in den Mund, während Haku ebenfalls genüsslich von seiner abbiss. „Wir sollten essen in der Badewanne aber nicht zur Gewohnheit werden lassen…“ „Wer spricht denn davon, dass es zur Gewohnheit wird?“, fragte Haku, bevor er sich eine große Erdbeere halb in den Mund schob, sich nach vorne beugte und auf Jack zubewegte. Dieser empfing den Blonden, dem der Saft der Erdbeere den Hals hinab lief, mitsamt der Erdbeere nur allzu gerne und schloss ihn in seine Arme. Während Jack noch die Erdbeere kaute, rutschte Haku immer enger an ihn. Haku knabberte an seinem Schlüsselbein und entlockte ihm ein wohliges Stöhnen, dass allerdings von der Erdbeere abgedämpft wurde, doch als Haku ihm in die Brustwarze kniff musste er unwillkürlich schlucken und vernichtete den Geräuschsdämpfer. Lächelnd ließ Jack seine Hand unter die Wasseroberfläche gleiten und sie ihren Weg zu Hakus Lenden finden. Haku krallte sich haltsuchend an Jacks Schultern fest, während dieser begann, seine dominante Seite wieder etwas mehr herauskehren zu lassen. Er biss dem Jüngeren sanft in den Hals, gleichzeitig fuhr er mit seiner linken Hand in seine Haare und kraulte ihn hinter den Ohren und mit seiner Rechten verwöhnte er ihn unterhalb der Wasseroberfläche. Seine Rechte begann nach und nach zu seinem Hinter zu wandern und dafür zu sorgen, dass sie eins werden konnten. Als Haku begann ungeduldig zu werden und selbst wieder aktiv wurde, drehte Jack ihn auf den Bauch, sodass er sich mit seinen Händen am Badewannenrand abstützte und mit seinen Beinen in der Wanne kniete. Haku spürte Jacks Brust an seinem Rücken, als dieser sich über ihn beugte und ihm ins Ohr raunte: „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch.“, Haku krallte sich an dem Rand der Badewanne fest, als Jack langsam in ihn eindrang. Das Wasser um sie herum begann Wellen zu schlagen, als Jack sich bewegte, um sie an den Rand der Erlösung zu treiben. Unter Stöhnen biss Haku sich mit seinen ausgefahrenen Reißzähnen in die Unterlippe, seine Handknöchel waren weiß geworden und sein Atem ging schwer, er stand unter Strom und drohte zu überladen. Als Jack sich wieder zu ihm herunterbeugte, ihm mit der einen Hand in die linke Brustwarze kniff und mit der anderen seine aufragende Männlichkeit umschloss, während er ihn küsste, war es um sie geschehen. Mit dem Abflauen der Wellen in ihrem Badewasser, kamen auch die beiden zur Ruhe. Sie lagen einander, in dem nun fast kalten Wasser, in den Armen und schmusten miteinander, während Jack zärtlich die roten Perlen von Hakus Lippe leckte. „Was unsere Kleinen jetzt wohl machen?“ „Ich weiß es nicht, aber ich weiß, was wir beide jetzt erst einmal machen.“ „Hm?“ „Wir schnappen uns ein paar Handtücher und legen das Badezimmer wieder trocken.“ „Mahh~“, sagt Haku und erhob sich langsam aus Jacks Armen, wobei ein leichter Schmerz ihn durchzuckte. „Alles ok?“ „Jaja, geht schon.“, sagte Haku, während er aus der Badewanne stieg und sich ein Handtuch um die Hüfte band. Jack folgte seinem Beispiel, bevor sie begannen das übergeschwappte Wasser gemeinsam wegzuwischen. Als Haku zu zittern begann, bedeutete Jack ihm, aufzuhören und mit ihm zu kommen. Er kuschelte Haku in die Decke ein, bevor er selbst mit darunter schlüpfte und sich eng an ihn schmiegte, um ihn mit seiner eigenen Körperwärme aufzuheizen. „Wollen wir morgen früh mal zu Hause anrufen?“ „Ja… meine Güte, morgen Nachmittag reisen wir schon wieder ab… wollen wir nicht schon mal unsere Koffer packen, damit wir den Stress morgen nicht haben?“ „Erst einmal wärmst du dich jetzt auf. Ich fange schon mal an zu packen. Vielleicht finden wir morgen sogar noch eine Kleinigkeit, die wir den Drei mitbringen können.“ „Vielleicht aus dem Aquarium?“ „Ja.“, sagte Jack und schaute sich um, doch da war Haku schon eingeschlafen. Über seinen Partner schmunzelnd begann er ihre Sachen zu packen, nur die Kleidung, die sie morgen anziehen wollten ließ er aus. Als Jack am nächsten Morgen erwachte, lag Haku nicht mit ihm im Bett und auch auf ihrem Zimmer schien er nicht zu sein. Jack setzte sich auf, schwang sich aus dem Bett und schaute ins Badezimmer, doch auch dort war Haku nicht anzutreffen. „Jack?“, kam es aus dem Schlafzimmer. Jack ging zurück und sah, wie Haku durch die Tür kam. „Wo warst du?“ „Ich war unten und habe mit Mr. Watsmen gesprochen. Er hat mitbekommen, dass wir das Frühstück ausgelassen haben und hat uns deswegen einen Teil des Preises für das Bett erlassen.“ „Hat er sonst noch etwas gesagt?“ „Machen Sie sich da keine Sorgen, das braucht Ihnen nicht unangenehm zu sein. Viele Pärchen kommen hierher um dem Stress ihres Alltags zu entfliehen… Ich war auch mal jung, so ein Bett ist doch leichter zu ersetzen als ein Gefährte.“, Mr. Watsmen klopfte dem ein wenig Rotangelaufenen lachend auf die Schulter. „Nein, alles gut. Wann geht denn unser Flug?“ „Um 17 Uhr, aber wir müssen schon zwei Stunden früher da sein und auch noch eine Stunde für die Fahrt und Kontrolle einplanen.“ „Also müssen wir schon um 14 Uhr hier los.“ „Ja, deshalb sollten wir uns beeilen, wenn wir noch ins Aquarium wollen, damit sich das noch lohnt.“ „Dann würde ich sagen, dass du dich anziehst, ich bin schon fertig.“, sagte Haku fast flötend. >Oh ja und du hast genau das angezogen, was ich dir rausgelegt habe… Die enge Jeans ist echt heiß und das weiße, enge Langarmshirt erst. Hach~ ich liebe diesen Kerl.< Jack folgte Hakus Beispiel und zog sich an, doch er merkte, dass irgendetwas anders war, allerdings er kam einfach nicht darauf, was es gewesen sein könnte. >Wenn er dachte, dass ich nicht gemerkt habe, dass er mir bewusste solche Sachen rausgelegt hat, dann er hat er sich geschnitten, aber wie heißt es so schön? Rache ist süß… okay, sagen wir mal in diesem Fall sexy. Ich steh einfach total auf diese enge, schwarze Jeans, in der er das Gefühl hat, sich nicht bücken zu können. Und dann noch das blaue Shirt, von dem er immer wieder behauptet, dass es viel zu eng an den Armen säße… wie gut, dass ich die Sachen für ihn eingepackt habe.<, dachte Haku hämisch, während er eine Banane aß und Jack beim Umziehen zusah. „Ich werde mal bei Phil anrufen, wie es ihm mit Mai ergeht.“, sagte Haku und zwängte seine Hand in die enge Hosentasche, in der das Handy verstaut war. „Gut, ich geh kurz ins Bad.“, sagte er und küsste Haku flüchtig. „Reynolds.“ „Hallo Phil, hier ist Haku. Wie ergeht es dir mit Mai?“ „Baba!“, erklang es aus dem Telefon. „Hast du mich auf Lautsprecher?“ „Nein, aber ich habe sie grade auf dem Arm, aber Moment, ich stelle dich kurz laut.“, ein Klicken bestätigte Phils Aussage. „Na meine Kleine, wie geht es dir denn bei Onkel Phil?“ „Fil Ale ewe! Fil un Mai biln!“, sagte sie quietschend und mit den Händen klatschend. „Na, das hört sich doch toll an. Bald kommen deine Papas auch wieder.“ „Mai Baba un Hagu lib.“, er hörte ein schmatzendes Geräusch aus dem Hörer, was wohl bedeutete, dass sie dem Telefon einen Kuss gegeben hatte. „Wir haben dich auch lieb, meine Kleine.“, sagte Haku liebevoll: „Kann ich nochmal Phil haben?“ „Ja.“, sagte sie kurz und bündig. „Ich hoffe, sie hat jetzt nicht das Telefon geküsst.“ „Doch leider hat die Sabberschnute genau das getan.“, sagte Phil ein wenig angeekelt. „Wie kommst du sonst mit ihr klar?“ „Ich geb`s ungern zu, aber ihr habt mir einen kleinen Engel hiergelassen. In der ersten Nacht hat sie noch geweint, weil sie euch vermisst hat, aber als ich ihr klarmachen konnte, dass ihr wiederkommt, war es kein Problem mehr.“, Phil legte eine kurze Pause ein und ein leises Lachen drang durch den Hörer zu Haku: „Jeden Abend fragt sie mich, wie lange es noch dauert, bis ihr wiederkommt.“ „Dann scheinen wir ja keine allzu schlechten Eltern zu sein.“, sagte Haku mit einem Lachen in der Stimme: „Wie läuft es mit der Menschenfrau?“ „Ich weiß nicht wovon du sprichst.“ „Fil ni lü!“, ermahnte ihn Mai aus dem Hintergrund. „Ich war mit ihr Kaffeetrinken…“, gab Philk sich geschlagen. „Mehr wollte ich auch gar nicht wissen. Du brauchst mir keine weitere Auskunft zu geben, es sei denn du möchtest darüber reden oder… du weißt schon.“, sagte Haku, als Jack aus dem Badezimmer kam. „Ah… Jack ist da, richtig?“ „Ja, macht`s gut, morgen sind wir ja wieder da.“ „Kommt ja heil nach Hause, damit ich nicht mein Leben lang auf euer Balg aufpassen muss!“ „Selbstverständlich.“, sagte Haku und verabschiedete sich von Phil. „Mit wem hast du telefoniert?“ „Mit Phil… Mai schickt uns einen sabbrigen Kuss und ein `Mai Baba un Hagu lib` durchs Telefon.“, bei diesen Worten musste Jack lachen, weil er sich seine Kleine bei Phil zu Hause vorstellte. „Willst du jetzt noch kurz Nola anrufen, bevor wir losgehen?“ „Ja.“, sagte Haku und war schon dabei ihre Nummer zu wählen. „Dr. Fielding am Apparat.“ „Oh, wie kommt es, dass ich dich mal direkt erwische?“ „Zufall. Hotaru hat beschlossen ans Telefon zu gehen und ist ausgebüchst.“ „Macht er dir sonst irgendwelchen Ärger?“ „Nein, es ist wirklich erstaunlich, er sitzt die ganze Zeit auf seinem Platz und beobachtet genau, was ich mache. Ich fühle mich ein wenig wie in meiner praktischen Zeit, als mir immer ein Arzt auf die Finger geschaut hat ...und die Patienten lieben ihn.“ „Er ist schon ein kleiner Sonnenschein.“ „Auch wenn er immer etwas misstrauisch gegenüber Fremden ist, aber das ist wohl auch gut so. Und ob du es mir glaubst, oder nicht: Meine Arzthelferinnen haben bereits Fotos von ihm hier aufgehängt.“, sagte Nola lachend: „Oh und Fia ist uns auch schon besuchen gekommen, sie hat allen einen kleinen Schrecken eingejagt.“ „Oh, wie geht es ihr?“ „Sehr gut, sie spielt sehr viel mit den anderen Welpen und ist schon auf eine Jagd mitgenommen worden.“ „Das freut mich zu hören. Kannst du mir vielleicht Hotaru mal geben?“ „Na klar, ich reich dich weiter.“, sagte sie. „Baba!“, quiekte Hotaru fröhlich. „Hallo Hotaru, geht es dir gut bei Tante Nola?“ „Ja.“, sagte er lachend. „Halt Hotaru! Nicht mit dem Telefon davonlaufen!“, rief Nolas Stimme im Hintergrund. Haku hörte das Getaper von Kinderschuhen und ein leises Flump, bevor Hotaru zu sprechen begann: „Nola ma anere heil! Un helnerin lib.“ „Das hört sich doch gut an. Hast du gut geschlafen?“, fragte Haku, während Jack sein Ohr ebenfalls an den Hörer legte und mithörte. „Ja.“, die Antwort kam kurz und bündig. „Vermisst du mich und Papa ein wenig?“, fragte Jack daraufhin. „Jahhhaa… hicks… Ho hab baba un hagu lib.“, Hotaru begann am anderen Ende der Leitung zu weinen. „Schschsch… morgen sind wir wieder da, Hotaru. Noch einmal schlafen, dann sind deine Papas wieder da, in Ordnung? Jetzt hör auf zu weinen und hilf Nola noch ein wenig, ok?“ „Schnief… ja…“ „Tschüss mein Schatz, wir haben dich lieb.“, sie verabschiedeten sich schweren Herzens von ihrem Sohn, der zu Hause sehnsüchtig auf sie wartete. Eine dreiviertel Stunde später sahen sie sich im Sea Life Aquarium wieder, das sie durch die beeindruckende Unterwasserwelt führte. Am meisten beindruckten sie die Quallen, die mithilfe farbigen Lichtes ihre Farbe wechselten, die unzähligen Anemonen in den verschiedensten Farben und Formen, das riesige Korallenriff mit den kleinen Haien und vielen Doktorfischen und dem Walskelett, die orangen und schwarzen Anemonenfische, die Riesenschildkröten, die giftigen schwarz-gelben Laubfrösche und der Haitunnel, durch den sie gegangen waren. Natürlich gab es auch Rochenbecken, in denen auch kleine Hai-Arten untergebracht waren, doch diese interessierten sie weniger. Durch die riesigen Bassins fühlten sie sich teilweise, als wären sie wirklich unter Wasser. Sie schlenderten an den Aquarien vorbei, bis sie schließlich in den Souvenirshop gelangten. Zwischen all den Plüschtieren, Muscheln und Kleidungsstücken suchten sie nach dem perfekten Mitbringsel für ihre Welpen. Jack kam auf die Idee den Kinder Schlüsselanhänger zu schenken, die zwei Teile eines Ganzen darstellten. „Jack, unsere Kleinen können grade mal laufen, was sollen sie denn mit einem Schlüsselanhänger?“ „Ich habe halt ein wenig vorausgedacht…“, wandte Jack ein. „Schau mal, wie wäre es denn damit?“, Haku hielt zwei Armbänder hoch, die man an Lederbändern verstellen konnte. In der Mitte prangte ein dunkelblauer Stein, in den ein weißer Seestern eingebettet war. „Ja, die sind schön, aber was bringen wir Fia mit?“ „Da müssen wir uns nochmal auf die Suche machen.“, sagte Haku, während er die zwei Armbänder mitnahm. „Schau mal, wir könnten doch den Anhänger an Fias Halsband befestigen.“, sagte Jack und hielt einen tropfenförmigen, blauen Anhänger mit einer schwarz-weißen Muschel darin an einem Stoffband hoch. „Ja, das ist super, dann lass uns bezahlen und wieder ins Hotel, es ist schon 13 Uhr.“, Jack tat wie geheißen, bezahlte die Mitbringsel und verließ mit Haku das Aquarium. Unterwegs hatten sie plötzlich das Gefühl, verfolgt zu werden, so als säße ihnen jemand direkt im Nacken. Sie gingen mehrere Umwege und das unbehagliche Gefühl ließ zwar ein wenig von ihnen ab, doch sie fühlten sich alles andere als Sicher. „Wir sollten uns aufteilen.“ „Nein, Jack, wir sind ein Rudel, wenn wir uns aufteilen, dann sind wir leichte Beute. Wir sollten zurück ins Hotel und dort Bescheid geben.“, flüsterte Haku und Jack nickte bestätigend, als er Haku bei der Hand nahm und ihn schnellen Schrittes ins Hotel führte. An der Rezeption sprach er die asiatische Wölfin an: „Entschuldigen Sie?“ „Ja? Wie kann ich Ihnen helfen?“ „Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir grade verfolgt wurden.“ „Einen Moment, ich werde umgehend Mr. Watsmen darüber informieren. Sie sollten heute abreisen, richtig?“ „Ja.“ „Dann holen Sie bitte schon einmal Ihre Koffer runter, Mr. Watsmen wird gleich hier sein.“ „Vielen Dank.“, nachdem Mr. Watsmen ihnen bei ihrer Ankunft von den Jägern erzählt hatte, wussten sie, dass sie jetzt äußerst vorsichtig sein mussten, denn scheinbar hatte sie ein Jäger entlarvt. Hastig holten sie die letzten Sachen aus ihrem Zimmer und liefen eilig die Treppen hinunter. Unten in der Eingangshalle herrschte reges Treiben, scheinbar hatte sich hier ein ganzes Rudel zusammengefunden. „Hören Sie zu, wir haben einen Wagen für Sie beide organisiert, mit dem Sie zum Flughafen gebracht werden.“ „Warum haben Sie das ganze Rudel zusammengerufen, Mr. Watsmen?“ „Hören Sie, diese Jäger, die hinter Ihnen her sind, sind nicht zu unterschätzen, allerdings haben sie gegen das Huyana-Rudel keine Chance, besonders, da sie einzeln jagen. Die Sicherheit unserer Gäste liegt uns sehr am Herzen, deswegen werden wir ein Ablenkungsmanöver starten, während Sie und ein paar andere Gäste zum Flughafen gebracht werden. Ich verabschiede mich an dieser Stelle von Ihnen.“ „Vielen Dank, vielleicht treffen wir uns ja mal wieder?“ „Sicherlich und nun gehen Sie!“, sagte er drängend, während Haku und Jack zum Hintereingang flüchteten und sich in einen unscheinbaren Wagen setzten, in dem bereits ein anderes Pärchen auf sie wartete. Der Wagen fuhr, wohl schneller als erlaubt, los und bahnte sich seinen Weg durch London. Immer wieder warf ihre Fahrerin, die Rezeptionistin, einen Blick in den Rückspiegel, doch sie schienen nicht weiter verfolgt zu werden. Egal, was für ein Ablenkungsmanöver das Huyana-Rudel gestartet hatte, es war erfolgreich und ermöglichte es ihnen sicher vom Stansted Airport abzuheben. Jack machte sich schon auf die nächsten Panikattacken von Haku bereit, doch diese blieben aus, er ergriff lediglich ab und an seine Hand und drückte sie etwas fester. „Jack? Ich will nur noch nach Hause…“ „Ich weiß, ich weiß… bald sind wir ja da. Komm, lehn dich etwas a mich, dann kannst du schlafen.“, Haku nickte und schmiegte sich an Jacks Brust, ihm war es egal, was die anderen Passagiere des Flugzeuges dazu sagen mochten, denn dieser Wolf gehörte ihm und nur ihm. Was Haku nicht wusste war, dass die meisten Passagiere gar keine Notiz von ihnen nahmen, da sie aufgrund seiner langen Haare dachten, er sei eine Frau. Stunden später wurden sie Daniel und Jolie am Flughafen empfangen. Glücklich darüber, dass sie Sicher wieder gelandet waren und er seine Familie endlich wieder in die Arme schließen konnte, drückte Haku Jolie fest an sich. Da fiel Jack plötzlich wieder ein, wie sie vorgestern dazu gekommen waren, zusammen zu baden und er schloss seine Schwester ebenfalls überglücklich in die Arme. Da ihnen der Jetlag allerdings noch in den Knochen steckte, brachten Jolie und Daniel sie ohne große Umschweife und Erzählungen nach Hause und verabredeten sich, heute Nachmittag nochmals vorbeizuschauen. Erschöpft legten Jack und Haku sich ins Bett, stellten sich aber noch den Wecker, bevor sie beide ins Land der Träume hinab drifteten. Sie erwachten fast gleichzeitig und sahen sich wortlos in die Augen, bis sie kurze Zeit später aufstanden. „Holen wir die Kleinen zusammen ab?“ „Ja.“, saget Jack lächelnd. Sie stiegen ins Auto und fuhren als erstes zu Phil, um Mai abzuholen. Als sie klingelten und Phil die Tür öffnete, stürmte Mai sofort heraus: „Baba!“ Lachend hob Jack sie hoch und Haku streichelte ihr über den Kopf: „Vielen Dank, Phil.“ „Nein, nein, ich habe zu danken.“, sagte er zwinkernd, bevor er sich von den dreien verabschiedete. Jack sah Haku fragend an, doch dieser schüttelte nur den Kopf. Ein plötzlicher Sabberkuss seitens Mai ließ Haku laut auflachen, bevor sie zu Nolas Praxis fuhren. Man könnte sagen, dass die kleine Familie ein Déjà-vu durchlebte, als Jack, Mai und Haku die Klinik betraten, rannte Hotaru ihnen vor Freude weinend in die Arme und wurde ebenfalls gleich auf Haku Arm gehoben. „Vielen Dank, Nola, der Urlaub hat uns wirklich gut getan.“, sagte Jack dankbar. „Kein Problem, der Kleine darf gerne wiederkommen, er war mir eine große Hilfe.“, Nola streckte ihm den Daumen entgegen und der kleine Junge erwiderte die Geste. „Jetzt hast du selber schuld, auf dieses Angebot werden wir auf jeden Fall zurückkommen!“, sagte Haku schmunzelnd, bevor sie sich zum gehen wandten und mit ihren beiden Welpen in den Wald verschwanden. Fia hingegen freute sich wesentlich verhaltener über das Wiedersehen, nicht, dass sie sich nicht darüber freute, ihre Väter wiederzusehen, doch sie fand, dass sie nicht allzu lange weg waren und es kein Problem war, hier zu bleiben. Zuhause angekommen, kuschelten die Fünf miteinander, wie es sich für ein Wolfsrudel gehörte. >Ich bin mir sicher, dass wir noch lange eine glückliche Familie sein werden und ich hoffe, dass wenn unsere Welpen erwachsen sind, sie immer noch gerne hierher, nach Hause zurückkehren. Irgendwann sind sie flügge, doch bis dahin werde ich die gemeinsame Zeit mit ihnen so gut auskosten, wie es geht…< --------------------------------------------------------------------------------------- Sooo... dies ist das letzte offizielle Kapitel von Young Hearts. Es ist ein mehr oder weniger offenes Ende, doch ich denke, dass grade dies besonders gut zu YH passt. Vielen, vielen Dank, dass ihr bis hier hin mit Haku und Jack mitgefiebert habt! Ab morgen wird es noch drei Specialkapis geben und das war`s dann... Wenn ihr allerdings Lust habt, ein paar andere Gespinste aus meinem Hirn unter die Lupe zu nehmen, dann schaut doch mal bei meinen anderen FF`s vorbei ooooder behaltet meinen Gemeinschaftsaccount mit im Auge. Gemeinsam heißen wir . lg eure Ran --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 37: Halloween-Special I ------------------------------- „Hauptsache wir werden nicht wieder so freundlich empfangen, wie in London.“, sagte Haku seufzend, als sie den Hauptbahnhof von Berlin verließen. „Das Halona-Rudel ist, denke ich, etwas aufgeschlossener… ich hoffe es zumindest… Aber du darfst nicht vergessen, dass wir dem Huyana-Rudel wirklich etwas schuldig sind, sie waren bis auf den holprigen Start, sehr nett und gastfreundlich.“ „Ja, du hast Recht.“, gestand der Blonde ein. „Wir sollten hier eigentlich von jemandem abgeholt werden…“ „Entschuldigung, ihr wartet nicht zufällig auf Friedrich?“, wurden sie plötzlich von der Seite auf Englisch angesprochen. „Doch.“ „Zum Glück, ich dachte, ich hätte euch verpasst, ich bin Lukas! Friedrich ist etwas dazwischen gekommen, deshalb schickt er mich, um euch abzuholen. Ich bringe euch zu eurem Hotel… habt ihr einen Stadtplan?“ „Nein, noch nicht.“ „Nicht schlimm, hier. In der Karte ist auch schon der Treffpunkt verzeichnet, zu dem ihr bitte heute Nachmittag kommen sollt. Wir haben beschlossen euch vorzustellen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt, wenn zwei Fremde Wölfe in unserem Revier herumlaufen.“, mit diesen Worten reichte er ihnen im Gehen einen Stadtplan. Er hielt ihnen eine Taxitür auf und lud, nachdem sie eingestiegen waren, ihre Koffer in den Kofferraum, danach setzte er sich ans Steuer und fuhr los. „Gibt es etwas, das wir hier beachten müssen?“ „Hmm… schwer zu sagen, aber ich denke nicht, dass ihr euch großartig anders benehmen müsst oder auf etwas achten müsst. Das Leitungswasser könnt ihr trinken und das Essen ist auch genießbar… Unser Alpha sieht es lediglich nicht gerne, wenn hier Wölfe in der Stadt oder um die Stadt herum gesichtet werden. Die Leute kennen das hier nicht mehr und verfallen dann teilweise in Panik, also seid möglichst vorsichtig.“ „Feiert ihr Halloween genauso, wie wir?“, fragte Haku interessiert, immerhin war es ein alter Brauch, den auch die indianischen Wölfe praktizierten, um Geister auszutreiben. „Naja, ich denke so ähnlich. Es ist eher ein Mode-Fest geworden. Ursprünglich gab es Halloween bei uns nicht, wir haben es von euch innerhalb der letzten Jahre immer mehr übernommen. Es gibt viele Halloweenpartys, ihr müsst euch nur ein wenig umhören, dann werdet ihr sicherlich fündig, wenn ihr auf eine gehen wollt.“ „Danke.“, sagten sie, als er sie an ihrem Hotel rausließ. Alles lief glatt, sie checkten ein, ihre Koffer wurden von einem Pagen auf ihr Zimmer gebracht, den sie mit ein wenig Trinkgeld schnell los waren. „Wollen wir auf eine Halloweenparty gehen?“ „Meinetwegen, aber wir haben gar keine Kostüme.“ „Ich bitte dich, wir sind Wölfe, wir brauchen keine Kostüme! Ein paar Ohren hier, eine Rute dort und ein paar Reißzähne, fertig ist das Kostüm.“ „Und was ziehen wir an? Gehen wir nackt?“ „Das wäre doch mal eine Idee! …Nein, ich dachte da an die nette Jeans, die ich dir in London untergejubelt habe.“ „Das ist nicht dein Ernst?! Ich habe mir beim Sitzen im Flugzeug sonst was abgeklemmt!“ „Ach? Und ich nicht? Wer hat mir denn als Erster eine knallenge Jeans rausgesucht? Mir ging es nicht anders, aber ich hatte andere Sorgen.“ „Ok, ich ziehe die Jeans an, wenn du mir etwas gleichwertiges bieten kannst.“ „Wird das ein Tauschgeschäft?“ „So könntest du es sehen, ja.“ „Gut, dann müssen wir nochmal nach Klamotten für mich schauen.“ „Vorschlag: Auf dem Weg zum Treffpunkt schauen wir in ein paar Geschäften vorbei.“ „Deal.“, sagte Haku lächelnd und küsste seinen Gefährten. Sie schnappten sich einen Rucksack, in dem sie ihre Kamera und Jacks Handy verstauten, schlossen die Zimmertür ab und stiefelten los. Sie bogen in den nächstbesten Bekleidungsladen ein, den sie auf ihrem Weg fanden. „Ich suche mir die Sachen ohne dich aus.“ „Aber…“, setzte Jack an. „Vertrau mir, ich finde schon was, das gleichwertig zu deiner Jeans ist.“, sagte Haku zwinkernd. „Wenn du mich suchst… ich bin bei den Anzügen.“ „Alles klar.“, sagte Haku und küsste ihn flüchtig auf den Mund, bevor er sich auf und davon machte. Er sammelte ein paar Dinge, die ihm spontan ins Auge fielen und probierte sie in der Umkleide an. Er entschloss sich schließlich für eine kurze kastanienbraune Shorts und farblich passende Stulpen. >Jetzt muss ich nur noch ein Schuhgeschäft und knielange Stiefel finden, das rundet das Ganze dann schön ab. Im Hotel hab ich noch ein altes, beiges Muskleshirt, das zerreiße ich noch ein wenig und voila fertig ist mein Outfit… allerdings sollte ich Jacks Outfit noch eine Kleinigkeit hinzufügen… mal sehen, wo ich so etwas finde…< Nachdem er gezahlt und seine Sachen im Rucksack verstaut hatte, suchte er Jack auf, um ihn zum nächstbesten Schuhladen zu führen und stellte überrascht fest, dass dieser ebenfalls etwas gekauft hatte. „Oh, du bist auch fündig geworden?“ „Ja, ich habe bei den Anzügen eine Kleinigkeit gefunden. Bist du fertig?“ „Ja, aber ich brauche noch Schuhe.“ „Dann auf in den nächsten Schuhladen.“, sagte der ältere, während sie den Laden verließen. „Irgendwie macht es total Spaß, so planlos durch die Gegend zu gehen. Wir haben zwar ein Ziel, dass wir erreichen wollen, aber wir entscheiden einfach ganz spontan, ohne den Laden zu kennen, hineinzugehen.“ „Stimmt, einfach mal ein wenig den Kopf abzuschalten tut gut.“, Jack wollte Hakus Hand ergreifen, doch dieser zog sie zurück. Als Jack ihn fragend ansah, sagte er: „Ich weiß nicht, wie die Menschen hier reagieren und ich mag es nicht, wenn ich so etwas nicht einschätzen kann.“ „Schon in Ordnung.“, sagte Jack und klopfte ihm ein wenig traurig lächelnd auf die Schulter. „Sieh mal! Dort gibt´s Schuhe!“, sagte Haku und ging plötzlich in den nächsten Laden hinein. Jack trottete langsam hinter ihm her. Er schaute sich in der Herrenabteilung um, denn er konnte wirklich ein paar neue Schuhe für die Arbeit gebrauchen, er hatte bis jetzt nur einfach zu wenig Zeit, sich mal in Ruhe ein paar gute Schuhe anzusehen. Deshalb bemerkte der Dunkelhaarige auch nicht, dass sein Gefährte sich in die Frauenabteilung geschlichen hatte, um ein paar der braunen Lederstiefel anzuprobieren. Er wollte etwas mit flachem Absatz und ein paar Schnallen, aber nicht zu viel drum herum und er war selbst überrascht darüber, dass er recht schnell fündig wurde. Mit seinen, für einen Mann kleine Größe von 42, wurde er sogar fündig und hatte schneller ein paar Schuhe gekauft, als Jack gucken konnte. Da dieser so in die schwarzen Lederschuhe in der Herrenabteilung vertieft war und Haku auf der anderen Seite eine Zoohandlung erblickt hatte, huschte er kurzzeitig aus dem Laden und macht ein paar Besorgungen in der Zoohandlung. Als er wiederkam, sah er seinen Gatten mit einer Menschenfrau, die mehr als eindeutig mit ihm flirtete. >Wenn sie noch einen Knopf mehr öffnet, dann kann sie die Bluse gleich ganz öffnen und ihm mit der nackten Brust ins Gesicht springen!<, dachte Haku wütend. „Darf ich fragen, was Ihre Brüste im Gesicht meines Mannes zu suchen haben?“, fragte Haku leicht säuerlich, nachdem er die blonde Verkäuferin an der Schulter angetippt und diese sich zu ihm umgedreht hatte. Jack stand, bei diesen Worten Hakus, der Mund offen und er schaute ihn erstaunt an. „Ich habe ihn lediglich beraten.“ „So, und jetzt berate ich Sie mal: Wissen Sie, diese runden Dinger an ihrer Bluse nennt man Knöpfe und die sind zum Schließen da. Außerdem habe ich gehört, dass sie einen davor bewahren, versehentlich anderer Leute Männer anzugraben und nuttig auszusehen.“, der Verkäuferin fielen bei diesen Worten fast die Augen aus dem Kopf. Sie hatte zwar nicht alles verstanden, was Haku zu ihr gesagt hatte, doch die Message war eindeutig, empört machte sie auf dem Absatz kehrt und zog sich in den privaten Teil des Geschäftes zurück, um ihre Wunden zu lecken. „Haku… was ist los mit dir?“ „Ich erhebe meinen natürlichen Besitzanspruch auf den Vater meiner Kinder. Hier, das ist deine Größe und jetzt lass uns bezahlen, wir kommen sonst noch zu spät.“, sprachlos folgte er Haku zur Kasse und bezahlte. Sie schlenderten immer weiter die Straße herunter, bis sie schließlich den Tegelpark in Berlin betraten. Nur vorsichtig schritt Haku voran, auch wenn der Wolf vorhin freundlich wirkte, musste das nicht bedeuten, dass jeder vertrauenswürdig war. Er blieb ein wenig hinter Jack zurück, als sie auf eine Gruppe von Männern und Frauen am Rande eines Teiches zugingen, im Hintergrund konnten sie ein kleines Schloss erblicken. Als sie näher kamen, wandte sich die kleine Meute tuschelnd zu ihnen um. Plötzlich trat eine rothaarige, große Frau aus der Mitte hervor und auf sie zu: „Seid ihr die Bannistors?“ „Ja, und Sie sind Lenora Reinert?“ „Richtig.“, sagte sie lächelnd und reichte ihnen die Hand, die Haku nur zögerlich entgegen nahm. „Es ist eher ungewöhnlich, dass wir Besuch von Außerhalb bekommen, deswegen bin ich sehr froh, dass Sie sich vorher angekündigt haben, bevor es zu Missverständnissen kommen kann. Vorsorglich habe ich Sie herbestellt, damit ich Sie vorstellen kann.“ „Bin ich zu spät?“, fragte ein blonder, junger Mann, der zu der Gruppe gelaufen kam. „Ja, wie immer Friedrich. Ich gehe davon aus, dass du mal wieder jemand anderen geschickt hast, richtig?“, fragte Lenora streng. „Ja.“, antwortete er kleinlaut. „Wie dem auch sei, Friedrich sollte Sie eigentlich abholen und einweisen.“ „Oh, keine Sorge, dass hat Lukas bereits getan.“, beruhigte Jack sie. „Sehr gut, dann wissen Sie ja Bescheid. Wollen Sie sich vielleicht noch kurz für die anderen vostellen?“ „Oh, ja natürlich. Ich bin Jack und dies hier ist Haku, wir kommen beide aus den USA und gehören dem Keyan-Rudel an.“, ein Gemurmel aus der Versammlung hieß sie willkommen. „Wie lange werden Sie bleiben?“ „Oh, nur ein paar Tage, einfach mal, um eine Auszeit vom Alltag zu nehmen.“ „Das hört sich doch nett an. Na, dann will ich Ihnen nicht zu viel Ihrer Zeit hier in Deutschland nehmen.“ „Man sieht sich sicherlich nochmal.“, sagte Jack freundlich und verabschiedete sich von dem Haluna-Rudel, gefolgt von Haku. Unterwegs wurde Haku von Friedrich aufgehalten: „Hey Süßer, du willst doch sicherlich auf ne Halloweenparty, oder? Hier, vielleicht treffen wir uns ja dort. Ich könnte dich auch abholen und wir gehen gemeinsam dort hin, vielleicht verlagern wir die Party dann noch zu mir?“, mit diesen Worten reichte er Haku einen Flyer. „Weißt du, ich würde ja wirklich gerne mit dir hingehen, wenn da nicht ein paar Tatsachen stören würden.“, sagte Haku flirtend, während Jack einfach mal abwartete, was geschehen wird. „Ach komm schon, was kann da schon stören? Jack wird sicherlich auch etwas unternehmen.“ „Na gut, dann werde ich dich mal aufklären: Zum einen würde ich nie ohne die Erlaubnis meines Alphas etwas mit jemandem aus einem anderen Rudel anfangen und zum anderen bin ich bereits vergeben… an Jack… den Alpha meines Rudels.“ „Oh… ach… ähm naja, vielleicht sieht man sich ja trotzdem auf der Party?“, fragte er, während er langsam den Rückzug antrat. Jack legte einen Arm um Haku und fixierte Friedrich mit seinen Augen: „Komm ihm zu nahe und du wagst ein kleines Tänzchen mit mir, verstanden?“, sagte Jack mit tiefer Stimme und beim sprechen blitzten seine Reißzähne gefährlich auf. Nachdem Friedrich sich aus dem Staub gemacht hatte, besahen sie sich den Flyer genauer: Lust auf die schauerlich-heißeste Nacht deines Lebens? Dann komm zur Halloween-Party auf Burg Ravenstein Für alle schwulen Vampire, Werwölfe, Zombies, und was sonst noch gerne Party macht! „Vielleicht sollten wir da wirklich hingehen… wir werden auf jeden Fall nicht herausstechen.“, sagte Haku lächelnd und Jack nickte bestätigend, bevor sie sich wieder auf den Weg in ihr Hotelzimmer machten. … „Haku, nun komm schon, wir wollten doch bald los!“ „Jaja, ich bin ja gleich fertig.“ „Ich putze so lange meine Schuhe.“, sagte Jack seufzend, nahm sich einen feuchten Lappen und wischte den Dreck von seinen schwarzen Schuhen. Als er hörte, dass Haku aus dem Bad kam, fragte er, ohne sich umzudrehen: „Gibst du mir mal bitte die Wixe?“ „Was?“, fragte Haku nochmals nach, um sicherzugehen, sich nicht verhört zu haben. „Die Wixe, sie muss da irgendwo auf dem Tisch liegen.“, noch immer war Jack auf einen hartnäckigen Schmutzfleck auf seinem Schuh fixiert. Haku schaute zur Seite, entdeckte aber nirgends etwas, was Jack außer dieser einen Sache damit meinen konnte. Als Haku sich nicht bewegte, drehte Jack sich um und stellte mit Erstaunen fest, dass Haku rot angelaufen war, daraufhin sagte er lächelnd: „Ich meine die schwarze Schuhcreme, magst du mir die bitte geben?“ „Ähm ja, natürlich.“, sagte Haku und reichte sie ihm, als er sich zu Jack hinab beugte, spürte dieser plötzlich etwas Kühles an seinem eigenen Hals. „Haku… was…?“ „Heute bin ich dein Herrchen, niemand wird dich heute mehr angraben.“, sagte er bestimmend, als Jack die dunkellilane Leine an seinem Hals betrachtete. „Na gut, dann darfst du mich aber nicht von der Leine lassen, nicht dass noch jemand auf die Idee kommt, dass du Partnerlos und auf der Suche bist!“, sagte Jack schmunzelnd, denn was für das eine Ende der Leine galt, galt auch für das andere. „Können wir dann los?“ „Warte, einen Moment noch.“, sagte Jack, der sich seine Schuhe nebenbei angezogen hatte, aufstand und auf Haku zuging. Er legte ihm seine Hände auf den Hintern, während er ihn leidenschaftlich küsste: „Dafür zieh ich gerne diese lästige Jeans an.“ „Gut, dann können wir ja los.“, sagte Haku schmunzelnd. Sie machten sich auf, zu der Party, die, laut Wegbeschreibung, auf einer Burg inmitten eines Waldes stattfinden sollte. Anfängliche Bedenken, dass sie vielleicht nicht den richtigen Wald finden würden, waren unbegründet und wie weggeblasen, als der Wald in Sichtweite kam. Als sie den Waldrand erreicht hatten und in die Schatten der Bäume eingetaucht waren, zogen sie sich aus, packten ihre Kostüme in einen Rucksack und verwandelten sich in die zwei schnellen Jäger, die einen Großteil ihrer Natur bestimmten. Sie bahnten sich ihren Weg auf allen Vieren durch den dunklen, dicht bewachsenen Wald. Der Sichelmond ließ kaum Licht auf die Erde herab scheinen und das bisschen, was er erhellte, wurde durch das dichte Blattwerk der Bäume verdeckt. Nur ab und zu erhaschten sie im Lauf einen flüchtigen Blick auf Mutter Mond. Das dichte Geäst und Gewächs machte es ihnen unmöglich, sich lautlos zu bewegen, deshalb liefen sie schnell und doch aufmerksam durch das Unterholz. Als schon die Stimmen der Burg zu ihnen herüber wehten, war Haku einen kurzen Augenblick unaufmerksam und lief direkt durch einen großen Farn. Das Rascheln, das er verursachte, war so laut, dass er und Jack kurz innehielten. Plötzlich erfüllte ein heller, kurzer Schrei den Wald, der sie beide zusammenzucken ließ. „Was war das?“, fragte Haku überrascht. „Ein Mensch. Lass uns nachgehen sehen, ob alles in Ordnung ist.“ „Nein, ich halte das für keine gute Idee. Was ist, wenn wir uns in Schwierigkeiten bringen, oder wir entdeckt werden, Jack?!“, gab Haku zu bedenken. „Dann ziehen wir halt jetzt unsere Kostüme an und falls etwas Ernstes sein sollte, dann müssen wir helfen, egal ob das fremde Menschen sind, oder nicht.“, mit einem Seufzen gab Haku sich geschlagen und begann, sich zu verwandeln. Sie nahmen ihre menschliche Gestalt an, die einzigen Dinge an ihnen, die noch an einen Wolf erinnerten, waren ihre Rute, ihre Ohren und die langen Reißzähne. Sie zogen sich die Klamotten an, die Haku auf ihrem Weg in einem Rucksack auf seinem Rücken transportiert hatte. Haku trug braune, knielange Stiefel, dunkelbraune Stulpen, eine kastanienbraune Shorts und ein beiges, zerschlissenes Muskle-Shirt. Jack hatte sich eine enge, schwarze Jeans, ein beiges Hemd und darüber eine schwarze Weste angezogen.Das Hundehalsband und die Leine rundeten sein Kostüm ab. Sie gingen in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Jack schritt voran, denn das Misstrauen, das Haku noch immer den Menschen gegenüber hegte, sagte ihm, dass sie das nicht tun sollten und äußerst vorsichtig sein mussten. Jack hielt inne, als er den brünetten Mann entdeckte, der versuchte einen dunkelhaarigen Jungen im Teufelskostüm neben sich zu beruhigen. "Dooch! Da war was!", sagte der Kleinere. "Nein, Heinrich, das hast du dir sicher nur… " "Hab ich nicht! Gleich kommt es da aus dem Wald und fällt uns an!" "Das war bestimmt nur eine Eule oder… " "I-ist dein Degen echt? Du musst uns verteidigen, Alex...!" Schmunzelnd trat Jack, gefolgt von Haku, aus dem Schatten der Bäume: „Ist alles in Ordnung bei Ihnen?“, fragte er mit starker und doch sanfter Stimme, um die beiden nicht zu verschrecken. "Aaah! Ein... M-Mensch...", gab der Dunkelhaarige von sich. "Ja, danke, mein Freund hat nur was im Wald rascheln hören und... er ist sehr schreckhaft.", antwortete der Größere der beiden. Der Junge räusperte sich und unterließ den Klammergriff um den scheinbar Älteren. „Oh, das tut mir leid, ich schätze, das war unsere Schuld.“, sagte Jack, trat ein wenig näher und lächelte die beiden entschuldigend an, wobei seine Reißzähne zum Vorschein kamen. Haku schaute die beiden Fremden noch immer misstrauisch an und hielt Abstand. Da zuckt der kleine Teufel noch einmal zusammen, als er die großen Reißzähne im Mund von Jack entdeckte: "Oh, d-die... ähm... die Zähne sind cool.", brachte er, mit einem kleinen Lächeln zusammen heraus: "Die Ohren und der Schwanz übrigens auch." „Ähm… es… es heißt Rute, nicht Schwanz.“, sagte Jack ein wenig peinlich berührt. Das Teufelchen legte seinen Kopf schief und sah Jack skeptisch an. Er verstand nicht ganz, was am Begriff "Schwanz" so peinlich war. Waren die beiden nun schwul, oder nicht? „Naja, ich hab jedenfalls auch einen Schwanz, hier.", verkündete der Junge schließlich, wobei er sich herumdrehte, um den roten Teufelsschwanz vorzuzeigen, der in seiner knappen, kurzen Lackhose verschwand. Der Brünette fuhr ihm lachend durch die Haare, bevor er sich wieder an die beiden wandte. „Was ist denn mit Ihrem Freund? Sieht ja fast so aus, als wenn er Angst vor UNS hätte." „Es ist nicht so, dass ich Angst vor Ihnen hätte, ich lebe einfach nur nach dem Motto: Vorsicht ist besser als Nachsicht.“, sagte Haku und trat aus den Schatten hervor an Jacks Seite. Das brünette Gegenüber war ihm unsympathisch, er war nur ein Mensch und die hatten anscheinend alle Sinne für Gefahr ausgeblendet, denn derart mit einem Werwolf zu reden, konnte definitiv Gefahr bedeuten, doch er hatte Glück, dass dies nicht Hakus Art war. Der andere, Kleinere war ihm hingegen weitaus sympathischer, er betrachtete ihn genauer. „Toll! Du hast ja auch diese genialen Zähne! Woher habt ihr die?!", rief der Kleinere begeistert. „Ähm… die haben wir aus den USA mitgebracht, sind aber nicht so leicht zu bekommen.“, antwortete Jack, bevor Haku noch etwas Falsches sagen konnte, denn dieser war sichtlich ein wenig gereizt. "Denkt ihr, die kann man im Internet bestellen?! …Alex, ich will auch so welche." Der Ältere lachte nur: „Damit du mich beißen kannst, oder wie?“ Anzüglich grinsend schlang sich das Lack-Teufelchen um seinen Arm: „Natürlich.“, raunte er ihm zu. Der brünette Zorro schüttelte grinsend den Kopf, bevor er seinen Hut richtete und sich Jack und Haku wieder zuwandte. „Ich bin Alex.“ „Ich bin Jack und das ist Haku.“, stellte Jack sie beide vor und ergriff die Hand, die ihm von dem brünetten im Zorrokostüm entgegengestreckt wurde. „Heinrich.“, meinte schließlich der Junge freudig. „Euren Verkleidungen entnehme ich, dass ihr auch auf dem Weg zur Halloween-Party auf der Burg Ravenstein seid?“, meldete sich wieder Alexander zu Wort. „Ja, wir waren grade auf dem Weg, als wir deinen Schrei gehört haben, Heinrich. Es ist nicht mehr weit von hier, man hört schon die vielen Stimmen von der Burg. Wir könnten ja den Rest des Weges gemeinsam gehen.“, antwortete Jack. Auf dem letzten Stück des Weges gingen Alexander und Jack vor, sie unterhielten sich prächtig, während Haku ihnen vorsichtig in ein paar Metern Entfernung folgte. Heinrich ließ sich ebenfalls zurückfallen und versuchte mit Haku ins Gespräch zu kommen. „Ist das dein fester Freund?“, fing er an und nickte Richtung Jack. „Nein…“, sagte Haku und blickte auf Jacks Rücken. Er wollte wirklich versuchen, ein Gespräch mit dem Teufelchen Namens Heinrich neben sich anzufangen, aber irgendwie wollte es ihm nicht so recht gelingen. "Oh, also ist er nur... deine Begleitung für heute Abend?", bemühte sich Heinrich weiter. „Nein…“, sagte Haku mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Er beugte sich zu Heinrichs Ohr hinab, sodass seine Reißzähne diesem gefährlich nahe kamen und wisperte: „…er ist mein ständiger Begleiter.“ Heinrich lief, bei diesen Worten, ein Schauer über den Rücken. Auch wenn er den Wolf nicht so richtig verstand, lächelte er ihn an. „Was ist dein Begleiter denn für dich? Und warum hast du dich für einen Teufel entschieden?“, fragte Haku und nahm den Teufelsschweif in seine Hand. Heinrich war ein wenig davon irritiert: "E-er...", fing er an und bekam schließlich doch ein Grinsen zustande: "Er ist mein Erastes." „Ich will ja nicht unhöflich klingen, aber es hört sich an, wie eine Beschönigung des Wortes Zuhälter, aber das meinst du doch sicherlich nicht, oder? Ihr habt nicht so auf mich gewirkt.“, Haku ließ seinen Teufelsschweif nicht los, sondern pfriemelte weiter daran herum und besah sich die Spitze genauer. "Zuhälter?!?", schrie Heinrich entsetzt, sodass sich Alexander und Jack kurz zu ihnen herumdrehten, bevor sie ihr Gespräch wieder fortsetzten: "Dann aber ein Zuhälter, der ganz schnell Pleite geht, weil er seinen Stricher nicht hergibt, während er's nur selbst mit ihm treibt!" Als Haku ihn fragend und entschuldigend anschaute, ergänzte er: "Nein, er ist mein Lehrer, mein Beschützer und manchmal auch mein Koch oder persönlicher Diener, kommt drauf an, wie ich grad zu ihm bin." Er zwinkert dem anderen zu: "Also im Prinzip auch mein ständiger Begleiter. Er macht sich immer so wunderbar Sorgen um mich. Schau:" Der Junge holte Luft: "Aaalex! Haku hat meinen Schwanz angefasst!" Sofort drehte sich der Ältere zu ihnen herum und erblickte die Hand des Amerikaners, die sich um Heinrichs Teufelsschweif gelegt hatte. Er verdrehte die Augen:"Lustig, Heinrich." "Aber du hättest's mir fast geglaubt!" Jack sah Haku irritiert an, doch der zuckte nur mit den Schultern. „Dein Englisch ist wirklich gut, sag mal hast du vielleicht mal im Ausland gelebt?“, fragte Haku interessiert, während er den Schweif losließ. Heinrich sah ihn positiv überrascht an: „Echt?! Naja, eigentlich hab ich's nur in der Schule gelernt und... ich war ein halbes Jahr auf Austausch in England …aber dieses Jahr war ich `nen Monat mit Alex in Amerika!" „Wirklich? Ich bin auch schon viel in Amerika rumgekommen, doch seit ich bei Jack wohne, unternehme ich keine großen Reisen mehr.“, sagte er melancholisch lächelnd, was wieder seine Eckzähne aufblitzen ließ. „Du hast mir aber noch nicht auf die Frage bezüglich deines Kostüms geantwortet…“ „Oh!", fiel es dem Jungen wieder ein und er grinste sein Gegenüber an: "Das ist doch offensichtlich, oder?" „Manchmal haben eigentlich offensichtliche Dinge doch eine andere Bedeutung.", sagte Haku leise, sodass höchstens Jack ihn hätte verstehen können. „Das auch, aber…“ Er reckte sich ein wenig dorthin hinauf, wo er das Ohr des anderen unter den blonden Haaren vermutete, um leiser sprechen zu können: „So hab ich die Gelegenheit `ne knallenge Lack-Hotpants zu tragen und mich von Alex erst am ganzen Körper rot schminken und heute Nacht wieder abschminken zu lassen…“ „Auf den ersten Blick hätte ich dich gar nicht so eingeschätzt.“, sagte Haku überrascht. "Tja, ähm...", entgegnete Heinrich: "Alex hat mich verdorben." "Naja.", meldete sich plötzlich Alexander zu Wort: "Ich hab lediglich dein Potential entdeckt und es ein wenig gefördert. Macht man als guter Pädagoge so.", Heinrichs Wangen wurden unter seiner Schminke noch ein wenig roter. „Wie lange seid ihr schon zusammen?“, fragte Haku, der das Gespräch amüsiert beobachtet hatte. "Seit dem 24. Juni dieses Jahr, morgens um halb Elf.", antwortete Heinrich sofort, woraufhin ihm Alexander einen erstaunten Blick und dann ein Grinsen zuwarf. „Ihr beide müsst euch ja sehr lieben, wenn ihr euch sogar die Uhrzeit merkt.“, bemerkte Jack lachend. "Ist sowas wie`n Insider.", tat Alexander die Sache ab, obwohl Heinrich genau wusste, dass sein Freund sich den Zeitpunkt wirklich so genau gemerkt hatte. "Und ihr?", fragte Heinrich die beiden: "Begleitet ihr euch schon das ganze Leben?" „Nein.“, sagte Jack noch immer lachend: „Wir `begleiten` uns jetzt seit eineinhalb Jahren.“, bei dem Wort begleiten bewegte er Zeigefinger und Mittelfinger beider Hände, um das Wort imaginär in Anführungsstriche zu setzen. „Oh!", kam es begeistert von Heinrich: "Das ist toll!" "Heinrich", mischte sich Alexander wieder ein: "Ich glaub, die beiden sind... verheiratet, nicht?", wandte er sich an Jack. „So kann man das sagen, ja.“, sagte Jack und nickte, während er Haku einen liebevollen Seitenblick zuwarf. "Was?!?", gab der Teufel erstaunt von sich. "Das ist möglich in Amerika.", musste ihn der Ältere erinnern. "Oh.", entgegnete Heinrich nur noch kleinlaut. „Nun kommt, es kann nicht mehr weit sein, bis zur Burg, die Musik wird immer lauter.“, trieb Haku den Rest der Gruppe an, um die ein klein wenig angespannte Atmosphäre zu lockern. Tatsächlich lichtete sich der Wald und die ersten Burgmauern kamen zum Vorschein. Durch den Torbogen konnte man schon das bunte Treiben erblicken, das im Innenhof herrschte, und die Musik wurde immer lauter. Vier Türme ragten an der Mauer in den Himmel, vor der in Tonnen zahlreiche Feuer brannten und ihre Flammen in die Nacht schlugen. Die kuriosesten Gestalten tummelten sich auf dem Platz, vom schaurigen Monster, über zahlreiche Graf Draculas, bis hin zur mit Kunstblut überströmten männlichen Krankenschwester im sexy Outfit. Nachdem sie an einem kleinen Pförtnerhäuschen ihren Eintritt bezahlt hatten, stürzten sich die Vier gemeinsam ins Getümmel, Haku nahm die Leine, die Jack bis jetzt lose um seinen Hals baumeln hatte, in die Hand und stellte sofort seinen Besitzanspruch klar. Plötzlich wurde Jack von einem Vampir am Arm gepackt: „Hey Jack, freut mich, dass ihr gekommen seid. Originelle Verkleidung… Amüsiert euch schön!“, sagte er und zwinkerte ihm zu. „Klar, machen wir. Aber pass auf, dass du Haku nicht zu nahe kommst, Friedrich, ein paar blöde Bemerkungen und der frisst dich heute Abend mit Haut und Haaren.“, sagte Jack ein wenig böse Lachend zu seinem vampirischen Gegenüber. "Wer war denn das?", fragte Heinrich erstaunt nach. „Bloß ein entfernter Bekannter, der uns auf diese Party aufmerksam gemacht hat.“, winkte Haku ab, um nicht weiter auf ihn zu sprechen zu kommen. „Ah, okay.“, entgegnete der Junge: „Bei uns war es meine Schwester …Naja, eher unfreiwillig. Sie hat Geld dafür bekommen, den Flyer in ihrem Café auszulegen und hat mir ein Exemplar zugesteckt.“ „Das ist ja ein Zufall, meine Schwester hat auch ein kleines Café!“, sagte Jack freudig erstaunt. "Cool!", rief Heinrich begeistert und grinste über beide Ohren. Alexander räusperte sich: "Darf ich anmerken, dass du dich grad wenig teuflisch benimmst, mein Schatz?" Da verkniff sich der Junge sofort das Grinsen und funkelte ihn böse an: "Einen Teufel spricht man auch nicht mit `mein Schatz` an...!" „Ach, nein?“, meinte der Ältere und fasste nach dem Teufelsschwanz seines Freundes: „Wie dann?“ „Mein Gebieter.“, raunte ihm Heinrich zu und hob den schwarzen Hut des Zorros mit seinem Zeigefinger ein wenig an. Alexander grinste ihn an: „Ich mag Euren Schwanz, mein Gebieter.“ „Hätte nichts anderes von dir erwartet.“ Schmunzelnd fuhr Alexander seinem Freund in die Haare und lehnt sich zu ihm hinunter, doch da entwand sich Heinrich lachend seinem Griff. Während das andere Pärchen diskutierend miteinander flirtete, zog Haku ein wenig an der Leine, die er in der Hand hielt und führte somit sich und seinen Partner dichter zueinander. Jack sah ihn fragend an, doch er nutzte die Leine, um auch noch den letzten Abstand zwischen ihnen auszulöschen und seine Lippen auf die des anderen zu legen. Die Anziehung des Sichelmondes tat ihr letztes, um das Feuer ihres Kusses, ungeachtet der anderen Partygäste, zu entfachen. Leidenschaftlich gaben sie sich ihrem Kuss hin und schmiegten sich eng aneinander, während sie sich immer wieder leicht mit ihren ausgefahrenen Reißzähnen bissen. „Hey!“, rief Heinrich und schreckte damit das Wolfspärchen neben sich hoch: „Wir sind zum Tanzen hier!“, meinte er, packte seinen Alexander und fing an, sich zur Musik zu bewegen. „Ich kann nicht tanzen, wirklich nicht.“, murmelte Haku. "Dooch!", rief der Junge sofort: "Jeder kann tanzen! Du musst's nur versuchen." Schneller als Alexander schauen konnte, hatte er ihn stehen gelassen und den Blonden an den Schultern gepackt. "Schau", meinte er: "Du musst nur ganz locker sein, und jetzt hebst du im Takt bei jedem Beat einen Fuß, nicht so hoch, so, dass man's fast gar nicht merkt. Dazu bewegst du die Hüfte. So." Haku blickt etwas irritiert drein, als Heinrich begann, ihn regelrecht anzutanzen, denn er wurde doch etwas von diesem kleinen Teufelchen überrumpelt. "Und auch den Kopf lockerlassen. Na, komm schon!" Haku versuchte alles andere auszublenden und sich nur auf den Rhythmus der Musik zu konzentrieren. Melodisch, wie es schon seine Vorfahren gekonnt hatten, bewegte er seinen Körper im Einklang der Musik und spielte sich auf den Tanz von Heinrich ein. Überrascht betrachteten Jack und Alexander das Geschehen. >Ich hätte nicht gedacht, dass er SO tanzen kann, aber was hätte ich auch anderes von einem Halbindianer und bei einem solchen Gegenspieler erwarten sollen? Allerdings wäre es mir lieber, selbst, anstatt des Teufels in schwarzer Lackshorts, an Hakus Seite zu tanzen. Aber ob ich mich dann noch so gut unter Kontrolle hätte? Seine Bewegungen wirken geschmeidig, wie die eines Raubtieres, rhythmisch und melodisch, wie die Gesänge der Vorfahren und verführerisch, wie die Stimmen der Sirenen. Alleine das Zusehen spricht schon meine Triebe und Instinkte an… Reiß dich zusammen Jack!<, ermahnte er sich selbst in Gedanken. Jack wandte seinen Blick ab, um nicht noch auf dumme Gedanken zu kommen, da begegnete er jedoch dem von Alexander und musste erkennen, dass dieser anscheinend gerade das gleiche dachte. Er grinste sein Gegenüber an und als dieser das Grinsen erwiderte, schlang Alexander von hinten seine Arme um den nackten Körper seines Freundes, während Jack ebenfalls genauso seinen Partner überfiel. Jack genoss es sichtlich, zum ersten Mal mit Haku zu tanzen, oder eher, sich so von ihm antanzen zu lassen. Ohne, dass die anderen beiden es mitbekamen, bewegte Haku seine Rute aufreizend hin und her und streifte verführerisch ab und an Jack. Dieser legte seine Hände an die Hüfte seines Pendants und fügte sich seinem Rhythmus, seinen Bewegungen. Währenddessen schenkte Heinrich dem Größeren ein Lachen und sah nach hinten zu ihm auf: „Notgeiler Zorro.“ „Bist halt mein Teufelchen.“, entgegnet der Ältere und presste sich bei der nächsten Bewegung seines Beckens zur Verdeutlichung ein wenig näher an ihn. „So?“, meinte der Junge:„Das heißt, ich hab einen Pakt mit dir?“ Alexander lehnte sich zu ihm hinunter, während sie sich weiter zur Musik bewegten: „Dir gehört meine Seele, wenn du mich glücklich machst.“, geht er auf die Anspielung aus Goethes Faust ein. Lachend hob Heinrich seine Arme, um den Händen des anderen auf seiner Brust mehr Raum zu geben, und legte seinen Kopf ganz in den Nacken: „Dann besitzt du meine schon.“ Er merkte, wie Alexander etwas erwidern wollte, doch da hörte er ihn nur erschrocken aufkeuchen und als er sich zu ihm herumdrehte, sah er, wie ihm ein Vampir die künstlichen Zähne in den Hals gerammt hatte und ihm das Kunstblut den Umhang besudelte: „Du bist echt lecker, Zorro…“ Bevor Alexander irgendwas erwidern konnte, hatte Heinrich den dreisten Vampir am Umhang zu sich herabgezogen. Mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen grinste er ihn an: „Lass die Finger von meinem Freund, oder dich holt der Teufel.“ Der Angreifer tat weiter cool und sah beschwichtigend lächelnd zu der Gruppe auf. Als ihn jedoch zwei Paar Reißzähne anblitzen, macht er sich schleunigst aus dem Staub, denn diese hatten kaum etwas mit den unechten Zähnen, die er in seinem Mund trug gemein. „Na, super!“, gab Alexander genervt von sich: „Jetzt hat der meinen ganzen Umhang versaut. Und das klebt so am Hals…“ „Vielleicht sollten wir drinnen eine Toilette suchen? Bei der Gelegenheit können wir doch noch einen kleinen Rundgang durch die Gemäuer machen, wenn wir schon mal hier sind.“, sagte Haku, dem der Ältere nun schon etwas sympathischer geworden war. "Auja! Das ist `ne super Idee!", kam es sofort von Heinrich: „Ich schreib da grad was, was im Mittelalter spielt, da bekomm ich vielleicht ein paar Anregungen!" "Halt ich auch für `ne super Idee.", murmelte Alexander und betrachtete angeekelt seine roten Hände, mit denen er sich in den Nacken gefahren war:"Ich hab da grad was am Hals kleben, was äußerst unangenehm ist..." --------------------------------------------------------------------------------------- Dies ist mein erstes größeres Gemeinschaftsprojekt mit . Ich hoffe, dass euch das Special bis hier hin schon gefällt und ihr Lust habt, es noch die nächsten zwei Tage weiter zu verfolgen :3 Wenn euch die beiden Charas Alex und Heinrich gefallen, dann erfahrt mehr über sie in Kaethchens FF`s "Venia Legendi Eudaimonia" und "Schloss Tegel" oder in ihrem Doji "Von Hunboldt Picnic" ^^ lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 38: Halloween-Special II -------------------------------- Sie betraten die Gemäuer von Schloss Ravenstein, mit der Intension eine Toilette zu finden und sich dann einmal das Innenleben dieser Burgmauern genauer zu besehen. Als die schwere Holztür hinter ihnen krachend ins Schloss fiel, drangen die Geräusche und die Musik nur noch als leises Gemurmel von draußen zu ihnen herein. Haku und Jack, deren Ohren diese Stille besonders genossen, seufzten erleichtert auf. In den Gängen der Burg war es dunkel und für Heinrich, der nur mit seiner knappen Lackhose und den Stiefeln bekleidet war, fast schon etwas zu kühl. An der ersten Abbiegung standen sie vor dem Rätsel, ob sie nun links oder rechts gehen sollten. „Naja, ich nehm an, die Toilette wird in einer Burg nicht grad ausgeschildert sein.“, merkte Alexander an. „Wobei der Veranstalter eigentlich dafür hätte Sorge tragen müssen.“, entgegnete Jack pflichtbewusst. „Im Labyrinth soll man sich immer rechts halten.“, meinte Heinrich und lief voran um die Ecke. Plötzlich fegte ein gellender Schrei durch die Gemäuer, mit einem Satz war Alexander bei seinem Freund. Er wollte nachfragen, was los war, aber die Frage erübrigte sich, als er die fette Spinne erblickte, die sich direkt vor Heinrichs Gesicht von der Decke abseilte. „Ganz ruhig, Heinrich, das ist nur eine Spinne.“, versuchte er den Jungen zu beruhigen und zog ihn sachte nach hinten, da er sich von selbst anscheinend nicht mehr vom Fleck rühren konnte. „Ist alles in Ordnung?“, fragten Jack und Haku gleichzeitig, die kurz nach dem Zorro um die Ecke gebogen waren. „Nicht wirklich“, antwortete Alexander ihnen: „Da hängt eine riesige Spinne.“ „Wow, die ist wirklich nicht grade klein! Ich hab schon viele Nächte im Freien geschlafen, aber eine so große ist mir auch noch nicht untergekommen!“, sagte Haku, während er die Spinne studierte, die in ihren Bewegungen innegehalten hatte und so groß, wie eine Tellermine war. „O-okay“, besann sich Heinrich wieder und schüttelte Alexanders Hände von sich ab: „Ich glaub, das wär sowieso die falsche Richtung gewesen, wir gehen nach links.“ Nach dem anfänglichen Schrecken machten die Vier auf dem Absatz kehrt und schlugen die andere Richtung ein. Der Gang schien nicht Enden zu wollen und das einzige, was ihn erleuchtete war das schwache Mondlicht des Sichelmondes, das hier und da durch eines der kleinen Fenster schien. Ein leises Wispern ließ Haku plötzlich innehalten: „Hast du das auch gehört?“, fragte er Jack, nachdem er ihn leicht mit einem Ellbogen angestoßen hatte. „Nein, was denn?“, fragte Jack verwundert und blieb jetzt auch stehen. „Da, schon wieder!“, sagte Haku und ging wieder los, um dem Wispern zu folgen. Die anderen sahen sich fragend an, folgten Haku jedoch ohne Widerworte durch den wirren Aufbau des Gemäuers. „Ich glaub, ich hör`s auch!“, sagte der Brünette und lauschte dem langsam lauter werdenden Flüstern. Jack und Heinrich sahen sich fragend an, nicht nur, dass sich ihre Partner merkwürdig benahmen, sie fühlten sich beobachtet. Der Jüngste sah sich ein wenig ängstlich um, da entdeckt er die Portraits, die an der kahlen Wand hingen. Ein Edelmann neben dem anderen, hier und da eine Hofdame… Er ging einen Schritt näher an einen mit eckigem Kinn und Schnurrbart heran, um ihn im schlechten Licht besser betrachten zu können. Ob er den in seinem Kohlhaas als bösen Grafen einbauen –„Ach, du meine…!“ Alexander und Haku blieben, schon einige Meter entfernt, stehen, als sie Heinrichs Aufschrei hörten. „D-die Augen…! Die haben sich bewegt!“ „I… ich hab`s auch gesehen! Das… ich denke, wir sollten weitergehen… ich habe das Gefühl, dass dies nicht das einzige Portrait ist, dessen Augen sich bewegt haben!“, bestätigte Jack. „Leute…“, seufzte Alexander: „Das ist doch das größte Horrorfilm-Klischee aller Zeiten.“ „Aber ihr hört Stimmen!“, beschwerte sich sein Freund energisch. Lachend legte der Ältere ihm einen Arm um die Schultern: „Stimmt. Vielleicht hat mich vorhin ja sogar ein echter Vampir gebissen.“ Als Heinrich unsicher zu ihm aufsah, zog er ihn enger an sich: „Komm her. Du frierst.“, sagte er und legt seinen Umhang um ihn. „Bist du dir da sicher, Jack?“ „Ja und wenn Heinrich es auch gesehen hat, dann kann das ja wohl keine Einbildung sein, oder? …Was sind das überhaupt für Stimmen, die du hörst?“ „Erklär mich nicht für verrückt, aber wenn ich nicht wüsste, dass sie in Amerika bei ihren Paten sind, würde ich sagen, dass ich unsere Kleinen höre.“, flüsterte Haku. „W-wen…?“, hakte Heinrich nach und schloss mit Alexander ein wenig zu den beiden auf, da es sich doch in diesen verlassenen, düsteren Gemäuern besser anfühlte, wenn man näher zusammenblieb. „Ähm… das ist ein wenig schwer zu erklären, also…“, begann Haku, doch er stoppte mitten im Satz, um sich zu überlegen, wie er das den beiden Menschen am besten erklären konnte und ob er dies überhaupt tun sollte. Als nichts mehr von dem anderen kam, fragte Heinrich noch einmal nach. „Wieso das denn?“ „Also… wir… wir beide haben… drei kleine Kinder zu Hause und… und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass es ihre Stimmen sind, die wir hier hören.“, sagte Haku mit einer leichten Gänsehaut und besorgter Miene. So liefen sie weiter den Gang entlang und immer wenn ein Fenster das Mondlicht eindringen und auf die gegenüberliegende Wand fallen ließ, vermied Heinrich den Blick zu dem jeweiligen Portrait, das so erleuchtet wurde. Alexander hatte es vorhin zwar abgestritten, aber durch so viele Augen fühlte man sich wirklich beobachtet. Es war dieses unangenehme Gefühl von einem Blick im Nacken, das man manchmal hatte. Gepaart mit dem Wispern, das natürlich auch nur der Wind draußen in den hätte Bäumen sein können, wurde die Situation doch so langsam unheimlich. Die Geräusche der Party draußen im Innenhof drangen schon längst nicht mehr durch die dicken Steinwände der Burg, das einzige was sie hörten war das Widerhallen ihrer Schritte und das Rascheln ihrer Kleidung. Die Stimmen hatten abrupt aufgehört, sodass sie einfach ziellos weiter durch die Gänge irrten. Plötzlich kamen sie vor einer riesigen, hölzernen Tür zum stehen, es ging weder nach links, noch nach rechts, deshalb drückten Jack und Alexander gemeinsam einen der Türflügel auf. Sie kamen in einen großen Raum, mit einer hohen Decke, der Boden war mit gemustertem Parkett ausgelegt, auf dem sich eine dicke Staubschicht abgelegt hatte. Große Fenster ließen das Mondlicht den Raum mit Licht fluten und alles erschien ihnen grau. Sobald sie einen Schritt in den Saal gesetzt hatten, weiteten sich ihre Augen vor Überraschung, denn sie alle vernahmen die Stimmen spielender Kinder. Als wenn dies nicht unheimlich genug wäre, schienen die Stimmen sich im Raum zu bewegen. Alle schraken zusammen, als eine Stimme direkt aus dem Nichts zwischen ihnen ertönte: „Ba-ba!“, die Stimme war keinesfalls ein leises Wispern mehr, sondern schien so laut zu sein, dass sie in dem großen Raum widerhallte. „Jack.“, hauchte Haku leise, während er ruckartig Jacks Handgelenk packte und fest drückte. Sie mochten Werwölfe sein und er mochte sogar zum Teil indianischen Ursprungs sein, doch ein solches Geschehen, jagte selbst ihnen ein wenig Angst ein. Die Nackenhärchen aller hatten sich aufgestellt und eine starke Gänsehaut breitete sich über ihren Körpern aus. Mit einem Mal verlor Heinrich den Boden unter seinen Füßen und er war nicht der Einzige, der um sein Leben schrie, als es plötzlich bergab ging, scheinbar geradewegs in den Höllenschlund. Sie fielen in die Dunkelheit hinein, doch ihr Fall war nur von kurzer Dauer und endete mit einem dumpfen, schmerzhaften Aufprall auf dem Allerwertesten. Nachdem alle realisiert hatten, was soeben geschehen war, schauten sie sich um. Das Erste, was ihnen auffiel, waren die Fackeln, die an den Wänden hingen und den Raum erhellten. „Ich hoffe, wir sind nicht in der Hölle…Der Teufel wirft mich wegen Nachahmung möglicherweise noch raus…“, murmelte Heinrich und versuchte, sich aufzurichten. Als er dabei Alexanders Blick begegnete, hielt er inne. Die blauen Augen des anderen leuchteten und es lag etwas Seltsames in ihnen: „Was…Ist was?“ Die Stimmen waren endgültig verstummt, kein Raunen oder Wispern erfüllte den Raum, alles war völlig still. Haku stand auf und besah sich den Raum noch genauer, überall waren Eisengitter und altes Stroh auf dem Boden. Sie schienen direkt im Kerker der Burg gelandet zu sein. Er ging zu einer der Zellen, um sie sich genauer zu besehen, denn ein Glitzern auf dem Boden hatte seine Aufmerksam in seinen Bann gezogen. Er öffnete eine der rostigen Türen, die quietschend seine Handlung begleitete und trat ein. Er beugte sich hinab, um nach dem glänzenden Etwas zu greifen, als ihn plötzlich etwas packte: „Jack!“, schrie er ein wenig hilflos auf. Jack der sich sitzend ebenfalls umgesehen hatte, sprang auf, um zu seinem Gatten zu Hilfe zu eilen und nach dem Rechten zu sehen. Alexander erhob sich zusammen mit dem Gerufenen wie aus Reflex, Heinrich in seinen Armen. Alexander wollte Jack eindeutig in die nächste Zelle folgen, aber sein Freund sträubte sich dagegen: „Alex, nicht…“, flüsterte er mit zittriger Stimme. Jack sah derweil seinen Werwolf auf dem Boden knien, Tränen zierten seine Wangen: „Es will mich nicht loslassen!“, sagte er verzweifelt. Heinrich gab sich einen Ruck und folgte, an der Seite seines Freundes, Jack in die benachbarte Zelle. Jack schaute ihn fragend an, erst jetzt bemerkte er die Hand, in dessen festem Griff sich Hakus Arm befand. Er zögerte kurz, normalerweise hätte er sofort gehandelt, doch in dieser Hand hätte keine Kraft mehr stecken dürfen, jegliches Leben war von ihr gewichen, weder Haut, noch Muskeln noch Sehnen spannten sich über die weißlichen Knochen, doch der Druck, den die Hand ausübte, war deutlich auf Hakus Haut zu sehen. Heinrich stieß einen entsetzen Schrei aus, als er realisierte, was er dort sah und machte einen überhasteten Schritt zurück. Plötzlich stieß Heinrich gegen etwas Hartes und verlor den Halt unter seinen Füßen, er konnte sich grade noch so in dem muffigen Stroh abstützen. Als er einen Blick zurückwarf, um zu sehen, was ihn von den Füßen geholt hatte, drehte sich die weißliche Kugel zu ihm und ließ die leeren Augenhöhlen eines Knochenschädels erkennen, die ihn aber dennoch anzusehen schienen. Mit einem weiteren Kreischen sprang er wieder zurück zu dem Zorro und warf sich ihm an die Brust:„OhmeinGott…! OhmeinGott…!“ Haku und Jack hoben ruckartig ihre Köpfe und betrachten, was Heinrich freigelegt hat, oder sollte man eher sagen, dass sie von dem betrachtet wurden, was Heinrich freigelegt hatte? Der Schädel hatte sich ihnen zugewandt, Hakus Schmerzenslaut nach zu urteilen, musste das Gerippe seinen Griff um seinen Arm gefestigt haben. Ohne weiter darüber nachzudenken, packte Jack die knöcherne Hand, die seinen Geliebten umschlang und trennte sie mit unmenschlicher Kraft und eiem lauten Knacken vom Arm des Skelettes. Er half Haku hoch und bedeutete ihm und den anderen, diesen Raum schnellstmöglich zu verlassen. Sie hechteten aus der Zelle und sperrten die schwere Eisentür wieder zu. Haku versuchte, während sie sich durch einen schmalen, dunklen Gang vom Verließ entfernten, die noch immer um seinen Arm gewundene, Knochenhand loszuwerden. Finger für Finger löste er die Hand und warf sie hinter sich auf den Boden, wo sie zuckend liegen blieb. Der Schritt der Vier wurde schneller, sie wollten nur weg von diesem unheimlichen Ort. Gedankenverloren betrachtete Haku die roten Striemen, die sich deutlich auf seiner im Moment doch recht blassen Haut abzeichneten. Sie kamen an eine steinerne Treppe, die sie hinaufrannten. Oben sanken sie außer Atem an die Wand, in einem Gang, der erschreckend an einen der ersten erinnerte. „Oh, Gott…! Wo sind wir da bloß reingeraten…“, jammerte Heinrich und fuhr seinem Freund haltsuchend fahrig über die Brust: „Bloß, weil dich dieser verdammte Vampir…“ „Nicht…“, irritiert sah der Junge zum Älteren auf, der ihn am Rücken gepackt hatte. „Nicht so…nahe…“, murmelte Alexander: „Du…dein Geruch macht mich…“ Heinrichs Augen weiteten sich. Ihm kam ein schrecklicher Gedanke: „A-Alex, sag bloß nicht, du…!“ Hastig griff er dem Größeren an den Kragen seines Umhangs, versuchte das Kunstblut von seinem Hals zu wischen, um die Bisswunde inspizieren zu können. Da zog ihn Alexander mit einem Ruck plötzlich näher an sich. Der Junge kann seinen heißen Atem an seinem Hals spüren. „Du riechst so gut…so verführerisch… Ich will…“, Heinrich schrie auf, als ihm Alexander in den Hals biss. Als er die Zunge des Älteren auf seiner Haut spürte, entkrampfte sich sein Körper ein wenig. Als er ihn leise lachen hörte, machte er sich empört von ihm los. „Du verdammter…!“ Alexander grinste ihn nur gefällig an: „Wenn du auch so leichtgläubig bist…“ „Leichtgläubig?!“, rief der Junge mit roten Wangen: „Nach dem, was wir eben erlebt haben, hält man alles für möglich! Sogar, dass es Vampire und Werwölfe gibt!“ Haku und Jack betrachteten das Gezeter der beiden unberührt, noch zu tief saß der Schrecken in ihren Gliedern, doch was sie nicht wussten war, dass ihr Grauen noch kein Ende gefunden hatte… Nachdem sich der Puls aller beruhigt hatte, machten sie sich wieder auf den Weg, um zurück ins Freie zu gelangen. Einige Male kamen sie an Türen vorbei, die wie die Ausgangstür aussahen, doch wenn sie sie öffneten, dann fanden sie dahinter nur weitere Gänge, Räume oder seltsamerweise sogar eine Steinmauer vor. Sie wussten nicht, wie lange sie schon in dieser Burg herumirrten, doch irgendwann gelangten sie wieder zu einer solchen Tür. Jack öffnete sie und spähte vorsichtig hinein. Hinter der Tür lag wieder einmal ein Raum, doch dieser schien anders zu sein. Er war vollkommen leer, bis auf einen großen Spiegel, der an der Gegenüberliegenden Wand hing. Irgendetwas zog Jack in seinen Bann und er betrat, den nur vom Mondlicht erhellten Raum, gefolgt von den anderen drei und schritt auf den Wandspiegel zu. Der Spiegel hatte eine ungewöhnliche Form, er wirkte rechteckig und gleichzeitig schien er aber nicht grade sondern eher rund zu sein. Er ging von der Decke bis zum Fußboden, links und rechts außen waren Flügeltüren befestigt, die den riesigen Spiegel wie eine Tür oder ein Fenster wirken ließen. Der Rahmen war mit goldenen Reliefs verziert, auf denen sich eine dicke Staubschicht gebildet hatte. Doch was wirklich verwunderte, war der eigentliche Spiegel. Er war klar, wie ein See, kein Staubkorn hatte sich auf ihm niedergelassen. Jack warf einen vorsichtigen Blick in den Spiegel und erschrak. Was er dort sah machte für ihn keinen Sinn. Nicht in sein eigenes Gesicht blickte er, sondern in ein älteres, runderes. Die Spiegelung hatte ungefähr die gleiche Größe, wie er, doch die Haare waren braun. Jacks Vater schaute ihn durch den Spiegel eindringlich an, als wolle er ihn warnen nicht näher zu kommen. Ihm stiegen die Tränen in die Augen, was war das bloß für ein Spiegel? Was für eine Burg? Was für eine Nacht? Heinrich sah sich derweil anderweitig im Raum um, er wollte nicht verstehen, warum dieser Raum bis auf einen alten, doofen Spiegel leer war, es musste doch noch etwas in diesem Raum geben! Doch so sehr er auch suchte, er fand keinen versteckten Schalter oder eine Falltür. Was er bei seiner Inspektion aber nicht mitbekam war, dass Alexander neben Jack vor dem Spiegel stehen geblieben war und ihn gebannt betrachtete. Alexander dachte erst, dass er sich selbst spiegeln würde, doch auf den zweiten Blick erkannte er, dass sein Spiegelbild nicht tat, was er tat und im Allgemeinen älter wirkte als er selbst, auch trug es kein Zorro-Kostüm. Konnte das möglich sein? War sein Gegenüber wirklich sein längst verstorbener Vater? Doch wieso konnte er ihn durch diesen Spiegel sehen? Und wenn er ihn sehen konnte, konnten dann auch die anderen ihn sehen? Er schielte kurz herüber zu Jack, doch dieser schaute nur gebannt auf den Spiegel und schien ihn gar nicht zu bemerken. Alexander vermutete, dass Jack etwas anderes sehen musste, denn ansonsten hätte er ihn wohl darauf angesprochen, oder nicht? Wieder zog der Spiegel ihn in seinen Bann, er war nicht fähig sich zu rühren, wie in Trance starrte er sein Spiegelbild an. Heinrich hatte derweil seine Suche aufgegeben. Als er bemerkte, dass Jack und Alexander sich gar nicht mehr regten, wurde er misstrauisch: „Alex?“ Er hatte sich derweil hinter seinen Zorro gestellt, verwundert über dessen starren Blick: „Hey Alex! Du kannst doch nicht so selbstverliebt sein, dass du dich hier stundenlang im Spiegel…“, der Junge brach ab, als er selbst einen genaueren Blick in das Glas warf. Wo war Alexanders Spiegelbild? Wo Jacks? Alles, was er sah, war sich selbst. Aber er blickte keineswegs überrascht drein, sondern er lächelte sich an. Lächelte er gerade? Heinrich machte einen Schritt zurück. Sein Spiegelbild machte einen Schritt auf ihn zu. „Haku?“, wandte sich der Junge panisch an den einzigen noch Vernünftigen in diesem Raum: „Komm mal her und sieh dir das an!“, forderte er Haku auf, der noch immer am anderen Ende des Raumes stand und die beiden Männer betrachtete. Er traute sich nicht näher zu kommen, denn was er hörte, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren, er antwortete Heinrich dennoch: „Was siehst du in dem Spiegel?“ „Mich!“, antwortet ihm Heinrich: „Nur mich! Ich kann die anderen Spiegelbilder nicht sehen, Haku, aber… ich…! Das bin nicht ich, d-der…! Der bewegt sich anders und… “ „Natürlich bin ich du.“ Erschrocken starrte der Junge sein Spiegelbild an, das ihn zutraulich anblickte. „Du kannst ich werden, Heinrich“, wisperte es: „wenn du willst.“, mit einem Lächeln hielt es ihm eine Hand entgegen: „Du musst nur zu mir kommen. Trau dich.“ Heinrich entriss sich dem Blick dieses… dieser verrückten Fantasie und da sah er Haku, der käseweiß im Gesicht war. Vorsichtig kam Haku näher, seine Beine zitterten wie Espenlaub und er hatte ein unwohles Gefühl im Magen, so als müsste er sich jederzeit übergeben. Die Stimmen in seinem Kopf wurden immer lauter, je näher er dem Spiegel kam und was er dann sah, ließ ihn den Halt unter den Füßen verlieren und eine Hand vor den Mund schlagen. „Was ist los?!“, fragte er den Blonden und eilte zu ihm hinüber, um ihm eine Hand auf die Schulter zu legen: „Was siehst du?“ „Ich… ich sehe… und höre… meine… meine toten Geschwister… sie… sie rufen mich, wollen, dass ich mit ihnen spiele und mit ihnen komme.“, Tränen tropften von Hakus Kinn auf seine nackten Oberschenkel. Heinrich wusste nicht was er sagen sollte, seine Worte hatten ihm die Sprache verschlagen. Haku sah derweil eine Gestalt aus dem Spiegel treten und auf ihn zukommen: „Geht! Ihr müsst fliehen, Haku! Der Spiegel wird eure Seelen gefangen halten… Für eure Gefährten wird es bald zu spät sein! Nehmt sie mit euch! Lauft!“, ermahnte ihn die schwarzhaarige, junge Frau mit den grünen Augen, die in indianischer Tracht vor ihm stand. Plötzlich wurde sie wieder in den Spiegel gesogen, doch ihre Worte hallten in dem Raum nach und lösten Hakus Starre. Auch an Heinrichs Ohren war das Echo gedrungen und für einen kurzen Moment glaubte er, eine Indianerin vor sich zu sehen. Beide sprangen auf und zerrten mit aller Macht ihre Partner von dem Spiegel weg, der diese in seinem Bann gefangen hielt. Jack und Alexander schienen schwer, wie Blei zu sein, doch hier ging es um ihr Leben! Heinrich schien ungeahnte Kräfte in sich zu haben, die es ihm ermöglichten, gemeinsam mit Haku, ihre Partner zu retten. Sie flüchteten aus der Tür und schlugen diese, so schnell sie konnten, zu. Der Knall, den die Tür verursachte, als sie ins Schloss fiel, schien Jack und Alexander aus ihrer Starre erwachen zu lassen. „Was war…?“ „…das?!?“, beendet Haku den Satz, den Jack angefangen hatte. „Egal, was es war, es war gruselig!“, meinte Heinrich. „Ich hab… ich hab da im Spiegel tatsächlich meinen Vater gesehen…“, berichtete Alexander, noch völlig durch den Wind. „Du auch?!“, fragte Jack erstaunt. „Leute“, fing Haku an: „Wir sollten hier verschwinden.“ „Da geb ich dir Recht.“, sagte Heinrich und richtete seine Teufelshörner. „Wohl eher meiner Mutter.“, murmelte Haku, packte Jack am Handgelenk und ging schnellen Schrittes mit ihm auf die Wendeltreppe zu, die er aus den Augenwinkeln entdeckt hatte: „Na kommt!“, forderte er die beiden Deutschen auf. Sie eilten die Stufen, so gut das eben bei einer altertümlichen, steinernen Treppe ging, hinauf. Irgendwann ging es nicht mehr weiter, da eine alte, verrostete Tür in der Decke ihnen den Weg versperrte. Haku stemmte sich, mit aller Kraft, die ihm nach diesem aufreibenden Abend noch geblieben war, dagegen, bis sie endlich unter seinem Druck nachgab. Krachend schlug sie gegen den steinernen Boden, den die Vier kurz darauf betraten und staunend innehielten. Sie befanden sich auf einem der vier Türme von Burg Ravenstein und konnten direkt auf den Innenhof und den umliegenden Wald schauen. Über ihnen prangte der Sichelmond, der schon bald zum Neumond werden und seine Wirkung auf Jack und Haku ausüben würde. --------------------------------------------------------------------------------------- So, hier nun Teil 2 unseres Halloweenspecials :3 Ich hoffe, dass es euch gefällt!^^ Wenn ihr das Ganze aus der Sich von Alex und Heinrich lesen wollt, dann schaut doch bei Kaethchens FF VLE rein^^d http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/266676/807995/default/#paragraph-0 Noch ein Kapi, dann ist YH endgültig abgeschlosssen! >.< lg~ --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 39: Halloween-Special III --------------------------------- Heinrich streckte erleichtert die Arme in die Luft. Genießerisch atmete er die frische Luft ein und aus: „Ja…! Wir leben noch!“ Als er sich zu den anderen herumdrehte, waren diese anscheinend noch dabei, ihre wiedererlangte Freiheit zu realisieren, doch das ließ der Junge nicht gelten: „Los, Leute! Das Blut an Alex‘ Hals ist jetzt eh angetrocknet – wir stürzen uns wieder ins Gewimmel!“ Mit diesem Worten hüpfte er die erste Treppenstufe hinab. Alexander folgte ihm, den Blick gebannt auf seinen Hintern und den hin und her schaukelnden Teufelsschwanz gerichtet. Jack und Haku schlossen sich ihnen an, wobei Haku dem verführerischen hin- und her schwenken von Jacks Rute aufmerksam zuschaute. Unten öffnete Heinrich die Holztür und sie gelangten hinaus auf die Burgmauer. Diese mussten sie nur ein kleines Stück englanglaufen, dann konnten sie über eine weitere Treppe hinunter in den Innenhof steigen. Kaum waren sie von der Burgmauer herunter und mischten sich wieder unter die Leute, da wurde Heinrich plötzlich an seinem Teufelsschwanz angehalten. Ein muskulöser Typ in Lack und Leder mit zahlreichen Piercings und ein paar geschminkten Pestbeulen grinste die Gruppe, vornehmlich den kleinen Teufel, herausfordernd an. „Na?“, meinte er: „Lust auf `ne richtig prickelnde Gruselstunde mit mir?“ Da platzte allen vieren gewaltig der Kragen: „Gruselstunde hatten wir heute Nacht genug!“, schrie ihn Heinrich an. „Und lass den Schwanz meines Freundes los!“, brüllte Alexander. Haku packte den Typ am Nacken und versenkte Teilweise seine Krallen darin: „Du solltest dir lieber jemanden suchen, der nicht bereits vergeben ist, sonst beschere ICH dir eine Geisterstunde und glaub mir, die wirst du nicht so schnell vergessen.“, ein bösartiges Funkeln glomm in seinen Augen auf, er hatte langsam wirklich genug von diesen aufdringlichen Typen, auch wenn sie ihn nicht bedrängten. „Ich glaube er hat`s verstanden.“, sagte Jack beschwichtigend, als er das kleine Rinnsal bemerkte, dass den Nacken seines Gegenübers herunterlief. Haku ließ ihn los und funkelte ihn noch einmal böse an, bevor er ihn losließ. „Ich habe Hunger, wie sieht`s mit euch aus?“, fragte Haku, um eventuell folgende Bemerkungen oder Fragen zu vermeiden. "Ja, hier! Ich verhungere!", meldete sich Heinrich sofort. "Ich könnt auch was vertragen.", stimmte ihnen Alexander zu. „Dann lasst uns zum Buffet gehen.“, sagte Jack lachend und lenkte die Drei zum Buffet an der westlichen Innenmauer der Burg. Das Buffet bot alles, vom Salat bis zur Nachspeise, vom saftigen Steak bis zum Wackelpudding. Heinrich haben es die Wienerwürste ganz besonders angetan, die durch einen Mandelsplitter als Nagel und ein wenig Ketschup am Stumpf wie ein abgeschnittener Finger aussahen. „Nachher muss ich mal was von der Bowle probieren!“, verkündete der Junge und rührte ein wenig in dem grünen Glibber herum. „Ich glaub, ich würd dann doch lieber die `Blut-Bowle` nehmen…passt besser zu meinem blutigen Steak… außerdem ist die Alkoholfrei…“, meinte Jack und favorisierte damit die rote Flüssigkeit nebendran. „Nein danke, ich hatte heute schon genug `Blut-Bowle`…“, kam es von Alexander, der sich, wie die beiden Amerikaner ein Steak holte, bevor er sich reichlich an der Salattheke bedient. Jack und Haku setzten sich mit ihrem Steak und einem Glas Blutbowle wieder hin. Genüsslich schnitt Jack ein großes Stück Fleisch ab und hob es an den Mund. Das Stück war allerding ein wenig zu groß, weshalb er seine Reißzähne benutze, um ein noch kleineres Fleischstück davon abzutrennen. Auch Haku genießt das noch fast rohe Fleisch, so gut hatte er schon lange nicht mehr gespeist. Unter Menschen war es halt unüblich rohes Fleisch zu essen, außerdem war das Fleisch meist nicht so frisch, dass man es roh essen konnte, wenn dann musste man schon selber auf die Jagd gehen. Schon bald würde es soweit sein, dass Haku mit seinen Jungen zum ersten Mal zusammen Jagen ging… vielleicht ja schon am Ende des Jahres? Heinrich tat den ersten Bissen von seinen ´abgehackten Fingern`, dann hielt er inne und sah den beiden Amerikaner gebannt beim Essen zu: „Ihr…“, fängt er vorsichtig an, „Müsst ihr die falsche Zähne nicht erst rausnehmen?“ Sie hielten beide in ihrem Kauen inne, bis Haku schluckte und sich zu Wort meldete: „Die Dinger sind super, die werden direkt auf dein Gebiss angepasst, die sind so fest, dass man damit sogar essen kann… man muss sie später einfach nur ordentlich putzen… willst du sie mal anfassen?“, sagte Haku, während er lächelte und stellte seine Beißerchen zur Schau. „Oh, ähm...", entgegnete Heinrich schüchtern: „Wenn ich darf..." „Natürlich, sonst hätte ich es dir nicht angeboten.“, bestätigte Haku, während Jack Heinrich genau im Auge behielt. "Wirken wirklich...stabil.", meinte er und fuhr mit seinem Zeigefinger den Zahn entlang. Mit einem Mal zog er die Hand zurück und keuchte auf. "Oh, shit!", rief er und betrachtete seine blutende Fingerkuppe: "Die sind ja richtig scharf, die Dinger!" Ohne zu überlegen schnappte Haku nach Heinrichs Finger und nahm ihn in dem Mund, während er mit der Zunge das Blut ableckte. Jack und Alexander schauten ihre Begleiter überrascht an und wussten nicht so recht, was sie davon halten sollten. Als sich auf Heinrichs überraschtes Gesicht schließlich sogar ein Lächeln legte und er blinzelnd dem Blonden zusah, fiel es dem blutbeschmierte Zorro schwer, dazu keinen Kommentar abzugeben, doch er riss sich zusammen und dachte sich seinen Teil. Als Haku bemerkte, was er dort tat, ließ er Heinrichs Finger wieder los und wandte sich stattdessen seinem Essen zu. Heinrich betrachtet ein wenig unsicher seine Wunde, aber da diese aufgehört hat, zu bluten, kann auch er weiteressen. Sie saßen eine Weile kauend am Tisch, dann fiel Heinrich wieder ein, was er ihren ganzen Irrweg durch die Burg nicht vergessen konnte und immer noch im Hinterkopf hatte. „Haku, du…“, fing er an und wartete, bis der Blonde von seinem Steak aufschaute: „Du hast doch vorhin von euren Kindern erzählt. Ihr habt also…? Wie…? Ich mein…“ „Ähm… also das… sie…“, stammelte Haku unsicher. „Es sind Hakus Kinder und ich habe sie adoptiert.“, sagte Jack mit fester Stimme, während er Haku eine Hand auf den Oberschenkel legte. „Oh“, kam es von Heinrich: „Das…“ Er versucht ein Lächeln: „Ich weiß nicht, ob ich das könnte… ich mein…ein Kind als meines zu akzeptieren, von dem ich weiß, dass es von…Alexander und irgendeiner Frau…“, kläglich brach er ab. „Was ist los?“, fragte Haku besorgt und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Naja", begann der Junge noch einmal: "Wie...Jack, wie schaffst du das?" „Sie sind noch so klein und jedes Mal, wenn sie ihre Ärmchen nach mir ausstrecken oder mich mit ihren großen Augen anschauen und `Ba-ba` sagen, dann bin ich auch wirklich ihr Vater, verstehst du? Sie kennen ihre Mutter so gut wie gar nicht und ich liebe und akzeptiere sie, weil sie ein Teil Hakus sind. Ich bin sehr froh die Kleinen mit aufziehen zu können…“, berichtete Jack liebevoll von seinen Wonneproppen und fragte dann ernst: „Warum? Habt ihr eine ähnliche Situation?“ „Ähm“, Heinrich stieg die Röte ins Gesicht. Ihm war unwohl, vor allem, da Alexander seltsamerweise kein einziges Wort bei dieser Diskussion verlor und stattdessen nur seinem Essen zugewandt war. „Nein.“, antwortete er schließlich. „Jack? Ich seile mich mal kurz ab und rufe zu Hause an, ob alles in Ordnung ist. Nach den heutigen Ereignissen möchte ich da lieber auf Nummer sicher gehen.“ „Ja, mach das. Aber Fia wirst du sicherlich nicht erreichen.“, erinnerte ihn Jack. „Ich weiß, aber vielleicht hat Emily ja etwas von ihr gehört.“, Haku nahm sein Handy und verließ damit den Innenhof. „Soll ich euch mal ein paar Fotos von unseren Kleinen zeigen?“, fragte Jack, um die Stimmung etwas aufzulockern. "Ja, gerne.", entgegnete Heinrich sofort und sah kurz zu Alexander, doch dieser schaute immer noch nicht auf. „Schau mal Alexander, das ist mein kleiner Sohn.“, sagte Jack und hielt ihm das Bild direkt vors Gesicht, während er Heinrich das andere Bild von Mai reichte. "Oh, schön.", kommentierte der Brünette mit einem kleinen Lächeln: "Man meint fast, er sieht dir ein wenig ähnlich.", bevor er den nächsten Bissen nimmt. Beinahe hätte Jack gesagt, dass dies wohl selbstverständlich sei, doch er beließ es dabei und zeigte stattdessen Heinrich das Bild seines Sohnes: „Du kannst Alexander ja nochmal das andere geben. Hier, das ist Hotaru.“ "Süß.", meinte der Junge: "Alex hat Recht, er sieht dir ein wenig ähnlich. Das ist ein schöner Zufall." Mit dem Foto von Mai wandte er sich seinem Freund zu: "Hier, schau mal. Die Kleine kommt aber total nach Haku, nicht?", Alexander nickte mit vollem Mund anerkennend. In dem Moment kam Haku zurück: „Zu Hause ist alles in Ordnung… Worüber sprecht ihr grade?“ "Jack zeigt uns die Bilder von euren Kindern!", antwortete ihm Heinrich, mittlerweile wieder mit einem Grinsen auf dem Gesicht. „Oh, du hast Bilder von ihnen dabei?“, fragte Haku überrascht und sah Jack an. „Ja.“, sagte Jack und errötete ein wenig, während er die Bilder wieder in seinem Portemonnaie verstaute. "Oh! Und wer ist das?!", kam es da von Heinrich, der dort noch ein Bild entdeckt hatte, auf dem ein Hund zu sehen war. „Das ist Fia.“, sagte Haku lächelnd, als er das Bild herausholte und Heinrich überreichte. "Die ist ja niedlich.“, damit hielt er das Foto Alexander vor die Nase. "Mhm.", meint der und endlich legte sich ein richtiges Lächeln auf seine Lippen: "Wir hatten auch einen Hund. Belcastel, hieß der. Was für eine Rasse ist Fia?" Haku und Jack sahen sich kurz an, bevor Haku antwortete: „Sie ist eine Wölfin.“ Beide sahen sie die Amerikaner überrascht an. "Tatsächlich?", hakte Alexander nach: "Und sowas geht in Amerika?" „Haku hat sie als Neugeborenes alleine im Wald gefunden und sie abgerichtet. Dann ist das schon möglich, aber sie wird, wenn sie älter ist, noch eine Prüfung ablegen müssen.“, erklärte Jack. "Ah.", war das einzige, was der Zorro erwiderte. „Was ist los, Alexander? Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen?“, fragte Jack, als er das Foto wieder wegpackte. Der Angesprochene sah überrascht auf, wobei Heinrich vermutete, dass die Überraschtheit nicht wirklich echt war. "Sorry, nein.", antwortete der Ältere: „Ich hab nur...Ich bin nicht so ein Familienmensch. Mein Vater ist früh gestorben und meine Mutter war nicht wirklich...sie hat mich und meinen Bruder nicht wirklich vernachlässigt, aber sie war nicht gerade liebevoll zu uns." Er lacht ein wenig bitter auf: "Ist ihr nicht zu verübeln, ich mein...lässt er sie so einfach alleine..." Schmunzelnd wandte er sich an Heinrich: "Vielleicht bin ich deshalb schwul geworden. Weil ich's keiner Frau zumuten will, irgendwann meine Kinder alleine großzuziehen, wenn ich nicht mehr will oder nicht mehr da bin." Als er bemerkte, dass sein Freund ihn fast schon verletzt anblickte, nahm er ihn in den Arm. „Quatsch.“, murmelte er, als er dem Jungen einen Kuss in die Haare hauchte. Heinrich wusste, dass Alexander es wirklich nicht so gemeint hatte und er konnte seine Beweggründe auch wirklich verstehen …Also versuchte er seine letzte Aussage nicht so ernst zu nehmen. Er brachte es sogar zustande, dem anderen die Zunge herauszustrecken, als der ihn wieder losließ: „Und ich bin schwul geworden, weil mich mein Vater geschlagen hat und ich mich deshalb jetzt nach einer Vaterfigur sehne, die mir sooo viel Liebe geben kann, wie ich brauch.“ Als Alexander ihn hierauf ein wenig schockiert ansieht, weiß er, dass er’s ihm damit heimgezahlt hat. „Für mich war der Verlust meiner Familie noch nie ein Grund schwul zu werden. Ich war fast mein ganzes Leben lang ein Einzelgänger und habe mich alleine durchgekämpft… Ihr solltet besser mit dem umgehen, was ihr habt und das wertschätzen, was man euch schenkt.“, sagte Haku, nachdem er alleine an diesem Abend schon so viele Kabbeleien zwischen den beiden mitbekommen hatte. Jack zog ihn daraufhin auf seinen Schoß und drückte seinem kleinen Werwolf einen Kuss an die Schläfe. Als Heinrich erwartungsvoll zu seinem Freund aufsah, musste dieser lachen: „Na, komm her, mein Kleiner.“, meinte er und hob den Jungen ebenfalls auf seinen Schoß: „Papi hat dich lieb.“ Mit einem Kuss machte er Heinrich deutlich, wie sehr lieb er ihn hatte. Als sie sich wieder voneinander lösten, begann der Junge zu fluchen. „Was ist denn?“, fragte Alexander amüsiert nach. „Jetzt ist dein ganzes Kostüm mit meiner roten Schminke beschmiert…“ „Ich hab dir gesagt, dass wir das lassen sollten.“ „Aber ein Teufel ist rot, Alex!“, belehrte Heinrich ihn. Haku und Jack brachen in schallendes Gelächter aus. Wo sie aufpassen mussten, sich nicht zu verletzen, mussten diese beiden anscheinend jeweils vor ihrer eigenen Tollpatschigkeit gerettet werden. Die verdutzten Gesichter von Heinrich und Alexander halfen ihnen nicht grade dabei, mit dem Lachen aufzuhören. Langsam stimmte auch Alexander ins Lachen ein. Er drückte Heinrich einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich erhob: „Ich brauch jetzt Alkohol.“, meinte er grinsend. Sofort war auch Heinrich aufgesprungen: „Auja“, rief er: „Ich auch!“ Ein wenig widerwillig verzog sein Freund das Gesicht: „Heinrich, du weißt, was… “ „Du bist doch dabei! Es kann nichts passieren.“, beteuerte der Junge und ließ sich nicht davon abbringen, sich seinen Traum von einem Glas grüner Bowle zu erfüllen. Jack und Haku schauten den beiden hinterher, als sie aufstanden und sich ihre Bowle besorgten. „Was war das vorhin?“, fragte Jack ihn ernst Haku verstand sofort, worauf er hinaus wollte: „Ich… ich weiß nicht… ich habe gehandelt, ohne nachzudenken, Jack.“ „Ist schon gut, wir müssen nur vorsichtig sein. Die beiden dürfen nichts mitbekommen!“, sie verflochten ihre Ruten miteinander, Jack legte ihm eine Hand auf den Oberschenkel, beugte sich nach vorne und führte verführerisch ihre Lippen zusammen. Als die beiden zurück an den Tisch kamen, mussten sie grinsen, als sie Jack und Haku sahen. Kommentarlos nahmen sie neben den beiden Platz. Es fiel Jack und Haku sichtlich schwer, doch sie trennten sich wieder voneinander, um den anderen beiden gegenüber nicht unhöflich zu erscheinen. Eine Hand Jacks blieb allerdings weiterhin auf Hakus nacktem Oberschenkel ruhen. Mit einem „Prost!“ hob Heinrich sein Glas und nahm den ersten Schluck. Als er kurz darauf breit grinste, wusste Alexander, dass es ihm ausgezeichnet schmeckte. „Was hatten sie denn da noch für komische Getränke? Ich meine, ich habe in meiner Bowle eine Plastikspinne gefunden…“, fragte Jack, um wieder mit den anderen ins Gespräch zu kommen. „Keine Ahnung.“, lachte Alexander: „Steht ja nirgendwo was dran. Bestimmt deshalb, damit man solche Erfahrungen macht, wie du eben. Aber das grüne Zeug hier schmeckt ganz gut. Da muss auf jeden Fall Limone drin sein.“ Er beugte sich etwas weiter zu Jack hinüber: „Und so stark ist es zum Glück auch nicht.“ „Das hab ich gehört!“, kam es von Heinrich: „Glaub ja nicht, dass ich den ganzen Abend über nicht auch mal was anderes probier.“ „Soll das eine Drohung sein?“, wandte sich der Ältere ihm mit einem Grinsen zu. Der Junge erwidert dieses Grinsen frech: „Darauf kannst du wetten.“ „Zum Glück haben wir die Geisterstunde schon hinter uns und können jetzt hier so entspannt sitzen. Ich will mir gar nicht vorstellen, was noch alles hätte passieren können!“, sagte Haku, als er bei der geselligen Runde über den Abend nachdachte. „Es ist uns aber nichts passiert, deshalb lass uns diesen Abend noch so lange genießen, wie wir können, immerhin hat uns der Alltag bald wieder.“, Jack streichelte ihm sanft über die Wange. … „Mir‘s kalt, Alex…“, nuschelte Heinrich und umklammerte den Arm seines Freundes, an den er sich schmiegte. „Kann nicht sein, Alkohol wärmt.“, entgegnete Alexander grinsend. „Mmm…jetzt lass mir doch den Grund, mit dir zu kuscheln…“ „Was ist denn plötzlich mit dem Kleinen los?“, fragte Jack verwundert, da der kleine Teufel die ganze Zeit über nicht so verschmust war. „So ist er immer, wenn er betrunken ist.“ „Binnich betrunken…“ Der Ältere fuhr ihm zärtlich zwischen den Teufelshörnern durch die Haare: „Dooch. So anhänglich und willig…Stimmt’s, mein Schatz?“ Heinrich beschloss zu schmollen, ließ seinen Freund jedoch nicht los. Ein wenig überfordert mit dem schwankenden Gemüt Heinrichs, fuhr Haku sich durch seine Haare und strich sie zurück. Mit einem Mal rappelte sich der Junge wieder auf und lehnte sich auf den Tisch, sodass Alexander vor ihm die Plastikbecher mit ihrem Trinken retten musste. „Darf ich die mal anfassen?!“ Alle schauten Heinrich verwirrt an, besonders Haku. Er wollte sichergehen, dass er Heinrichs Frage nicht falsch verstanden hatte und fragte etwas verlegen:„M-meine…Haare…?“ „Ja!“, entgegnete Heinrich eifrig und bevor ihn jemand aufhalten konnte, stolperte er um den Tisch herum, um sich neben Haku längs auf die Bank zu setzen. „Wie…Schh…Schiller…“, brachte er heraus und griff ungefragt in die blonden Haare. Ganz sanft strich er hindurch, zwirbelt eine Strähne um seinen Finger. Als Haku ihn nur mit geweiteten Augen anblickte, sich jedoch nicht wehrte, vergrub er seine Hand tiefer in den Haaren. „Kennsu…Kennt man in Amerika Schhhiller?“ „Natürlich nicht, Heinrich.“, antwortete ihm Alexander, mit ein wenig Ungeduld in seiner Stimme. „A…also ich… ich kenne Schiller nicht… wer… wer ist das?“, fragte Haku ein wenig peinlich berührt, während er seine Haare zwischen Heinrichs Fingern betrachtete. „Schiller is ein Autor“, antwortete ihm der Junge: „Sschreibt…wie ich. Und er hat so wunderschhhöne lange blonde Haare…“, Heinrich rückte ein wenig näher, um noch mehr von diesen weichen, seidigen Haaren in seiner Hand zu spüren, da striff er Hakus weiches Fellohr, was dem Blonden ein leises Seufzen entlockte. Das Teufelchen stellte mit einem zufriedenen Lächeln fest, dass ihm dieser Laut gefiel, genauso wie das flauschige Fell, und so fuhr er dem anderen noch einmal übers Ohr. Aus dem Seufzen wurde ein wohliges Stöhnen, das etwas von dem Schnurren einer Katze hatte, auch wenn es etwas kräftiger und tiefer klang. Jack ballte seine Hände zu Fäusten, verhielt sich aber noch ruhig, denn er musste versuchen, sich zu beherrschen. Werwölfe stellten hohe Besitzansprüche, was ihre Partner anging und Heinrich bedeutete für seine Instinkte im Moment eine potentielle Gefahr. „Heinrich…“, fing Alexander, nun deutlich genervt, an. „Anngh… was… was schreibt er denn?“, fragte Haku ein wenig paralysiert von den zärtlichen Streicheleinheiten Heinrichs. "Romane...und Theater... Theaterstücke...", antwortete der Junge leise und legte seine linke Hand zwischen Schulter und Brust des anderen ab, um einen besseren Halt zu haben, als er sich auf die Bank kniete und hinauf reckte, um dem Bedürfnis nachzukommen, seine Nase vom weichen Fell kitzeln zu lassen. Jack und Alexander betrachteten die ganze Szene ein wenig fassungslos… was taten ihre Partner da, was tat Heinrich da? „U…und… und was schreibst… du?“, Hakus Atem ging langsam schwerer, er konzentrierte sich auf die Berührungen des Jungen und vergaß dabei fast alles andere um sich herum. „Einen…Roman…“, antwortete ihm Heinrich, der mittlerweile die Augen geschlossen hatte, wobei das Wort „Roman“ in den blonden Haaren unterging, und die Erklärung, worum es in diesem Roman ging, lediglich ein hauchzarter Kuss war, den er mit seinen vollen Lippen auf Hakus Wange drückte. Das war der Moment, der Moment an dem Jack sich nicht mehr zurückhalten konnte: „Haku, was soll das?!“ „Heinrich!“, rief Alexander fast zur gleichen Zeit aufgebracht. Plötzlich schien Haku aus einer Starre zu erwachen, wie konnte er das geschehen lassen? Jack zog Heinrich von ihm weg und überreichte ihn Alexander, während er sein Gesicht in beide Hände nahm: „Sieh mich an. Einen Tag noch, ich weiß, dass es dir schwer fällt, aber reiß dich zusammen… und wenn es gar nicht mehr geht, dann sag es mir und gib dich nicht demjenigen hin, der dir grade um den Hals fällt!“ „Jack, du weißt, dass du der Einzige für mich bist… ich hätte ihn nicht weitergehen lassen!“, sagte Haku ein wenig erzürnt darüber, dass Jack ihm so wenig zu vertrauen schien. „Ach ja?! Das habe ich ja gesehen!“, Jack spürte bereits das Grollen, dass sich seine Kehle hinaufschlich und das er mit aller Macht unterdrücken musste. „Hey, ihr beiden.“, mischte sich Alexander vorsichtig ein: „Ich glaub wohl kaum, dass Heinrich dir das Wasser reichen könnte, Jack.“ „Ha-hab ich ehrlich gsssagt auch gar nicht vor…“, stimmte ihm der Junge zu. „Vielleicht steht Haku bloß drauf, wenn man ihn an den Ohren krault.“, setzte der Ältere mit einem Grinsen nach: „Musst du mal ausprobieren.“ „Ich weiß ganz genau, wie er darauf reagiert… Du hättest das nicht zulassen dürfen, Haku!“ „Ich weiß, dass du hohe Besitzansprüche stellst, aber irgendwann reicht es auch mal, Jack! Ich reiß dir auch nicht gleich den Hals ab, wenn alle Frauen im Präsidium dir hinterher gucken und du nichts machst, um zu verdeutlichen, dass du vergeben bist!“, das war etwas, was Haku eigentlich für sich hatte behalten wollen, doch Jack trieb es hier eindeutig zu weit. Alexander hatte es schon befürchtet, aber Heinrich ließ es sich wirklich nicht nehmen, an dieser Stelle seinem neugewonnenen Freund beizupflichten: „Ja, genau!“, rief er empört: „Alex wird an der Uni auch laufend von so Schhhla…Schhtudentinnen angebaggert und unternimmt nix dagegen!“ Jack und Alexander konnten nicht anders, als erst sich und dann ihre Begleiter erstaunt anzusehen. „Ich… ich wusste nicht, dass… dich das so sehr stört…“, sagte Jack ein wenig überrascht. Eine betretende Stille machte sich zwischen ihnen breit, während sich das Pärchen neben ihnen wieder zu versöhnen schien. Beide schauten ein wenig betreten zu Boden, sollte dieser Abend wirklich SO enden? „Nicht böse sein, ihr beiden!“, rief Heinrich fast schon verzweifelt: „Ihr wart doch soo süß zusammen!“ „Wirklich.“, mischte sich auch Alexander ein: „Ihr…ihr habt eine Familie zusammen, ihr habt Kinder. Was sollen ein betrunkener Heinrich“ – „Hey!“ – „und irgendwelche notgeilen Frauen im Präsidium DAran bitte ändern? Um eine Familie zu gründen muss man sich doch vertrauen und…sich abgöttisch lieben, oder nicht?“ Auffordernd sah er die beiden anderen an. „Genau, stellt euch nicht so an!“, pflichtete ihm Heinrich bei und gab Jack kurzerhand einen Schubs, der ihn in Hakus Arme beförderte. „Tut mir leid…“, nuschelte Jack in Hakus Nacken. „Mir auch…“, gab Haku zurück und zuckte leicht mit den Wolfsohren, als Jacks Haare ihn kitzelten. Jack nahm sein Gesicht in seine Hände und küsste ihn entschuldigend und versöhnend. Als sie sich voneinander lösten, lächelte Haku ihn an und legte ein Ohr schief. Auch die anderen beiden bekamen einen dankenden Blick von ihm. „Ich glaube, Jack und ich werden die weitere Party an einen anderen Ort verlegen.“, Jack sah Haku fragend an, doch als er das Verlangen in den Augen seines Gefährten sah, nickte er. Heinrich verstand sofort und begann zu kichern: „Ja, ich glaub, wir gehen auch.“, fing Alexander seinem Freund, in viel zu neutralem Ton, an. So erhoben sich die Vier also von den Bänken und kämpften sich ein letztes Mal durch die Menge, die anscheinend vorhatte, bis zum Morgengrauen zu feiern. „Autsch!“, quiekte Heinrich auf halben Weg plötzlich auf. „Was?“, fragte ihn sein Freund besorgt. „Mir hat grad jemand in den Hintern gezwickt.“, antwortete der Junge mit vor Erstaunen geweiteten Augen. Alexander drehte sich sofort um, kann jedoch keinen Verdächtigen mehr ausmachen. „So eine Frechheit. Dabei gehört dein Hintern doch nur mir.“, meinte er und legte besitzergreifend eine Hand auf ebendiesen. Heinrich schmiegte sich beim Laufen ein wenig näher an ihn: „Hast das heute aber noch nicht so oft deutlich gemacht.“ Jack und Haku drängten sich Händchenhaltend durch die Massen, während ihnen, die in ein Gespräch verwickelten, folgten. Die beiden Werwölfe wussten, worauf dieser Abend hinauslaufen würde, denn der Neumond würde in nur einer Nacht am Himmel stehen und ihre Leiber reagierten jetzt schon auf dessen Einwirkung. Sie hielten sich, so gut es ging, im Zaum, doch ihre wahren Gefühle verrieten der fester werdende Händedruck und ihr Atem, der langsam schwerer zu gehen begann. Das Wechselbad der Gefühle an diesem Abend hatte beiden Paaren zu schaffen gemacht und sie sehnten sich nach einer körperlichen Versöhnung, die auch ihre Unsicherheiten wegspülen würde. Als sie das Burgtor passiert hatten, atmeten alle Vier auf, hier draußen waren nur hier und da knutschende Pärchen zu erkennen, doch die Menschenmassen hatten sie hinter sich gelassen und der ruhige, behütende Wald lag vor ihnen. Während sie in die Umarmung der Schatten des Dunklen Waldes gingen und die Geräusche der Party hinter sich ließen, schloss das andere Pärchen zu ihnen auf. Den beiden erging es nicht anders, als Jack und Haku, sie konnten ihre Finger kaum voneinander lassen, wobei Jack und Haku doch wesentlich beherrschter waren. Sie nutzten allerdings die Gelegenheit der Abgelenktheit der anderen und die des dunklen Waldes und verschlungen ihre Ruten ineinander, während Jack einen Arm um Hakus Schultern legte und dieser einen Arm um seine Taille schlang. Schließlich lichtete sich der Wald langsam, und vor ihnen erschien die Wiese, die der Mond in schummriges Licht tauchte. Dahinter war schon die erste Straße zu sehen: „So…“, fing Alexander an, ohne den um Heinrich gelegten Arm zu entfernen: „Wie kommt ihr nach Hause?“ „Wir gehen zu Fuß, es ist nicht sehr weit… und ihr?“, fragte Jack. "Da unten ist die Bushaltestelle.", antwortete ihm Alexander und deutete in Richtung Straße. „Dann kommt gut nach Hause, vielleicht trifft man sich ja mal wieder?“ Heinrich, der ein wenig unbeholfen seine Hand über seinem Schoß verkrampft hatte, nickte heftig: "Ja, wir...Seid ihr auf Facebook? - Oder wir könnten E-Mail-Adressen austauschen." „Natürlich… habt ihr etwas zum Schreiben da? Dann kann ich euch unsere E-Mail-Adresse geben.“, sagte Jack lächelnd. Er wusste genau, was mit Heinrich los war, er und Haku konnten es riechen, doch sie sagten nichts, denn die Luft vibrierte zwischen ihnen ebenso. "Ähm, nein, grad nicht...", stellte Alexander fest. Aber ihr könntet euch meine merken, ganz einfach: Alexander Punkt Humboldt - falls ihr den Nachnamen vergesst, gebt einfach im Internet "Berlin" und "Universität" ein, dann kommt ihr wieder drauf - die Uni gehört nämlich meinem Bruder. At aol Punkt com." „In Ordnung, wir sind bei demselben Anbieter. Wir schicken euch demnächst mal eine Mail, dann habt ihr auch unsere Adresse.“, sagte Jack, denn Haku hatte sich mit alldem noch nie befasst. „Schön, dann…“, fing Heinrich an: „Hat mir echt Spaß gemacht, der Abend. Wär ja auch schade, wenn wir uns nach all dem, was wir zusammen durchgemacht haben, nicht mehr wiedersehen würden.“ „Stimmt, diese Burg war wirklich unheimlich, freiwillig würde ich die Gemäuer nicht so schnell wieder betreten!“, sagte Haku und es jagte ihm eine Gänsehaut über den Rücken, als er an den Geist seiner Mutter dachte, die ihn gewarnt hatte. "Also“, fing Heinrich an: „Schon ein wenig gruselig, aber RICHTIG gruselig wär's erst, wenn ihr beiden mir jetzt noch erzählen würdet, ihr wärt echte Werwölfe!" "Wer weiß... manchmal sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen, aber was, wenn doch?", sagte Jack und seine Reißzähne blitzten hervor. „Also, ihr beiden“, meinte Alexander und hob eine Hand zum Abschied: „Macht’s gut. Kommt gut über den Ozean.“ „Machen wir.“, sagte Jack und hob ebenfalls eine Hand. Kurz machte sich Heinrich von seinem Freund los, um sich Haku, wohlbedacht nur mit dem Oberkörper, um den Hals zu werfen: "Bye, Hakuu~ Kannst mir ja mal `ne Strähne von dir per Post schicken." Mit einem schüchternen Grinsen ließ er sich wieder von Alexander in den Arm nehmen. Ein wenig überrascht, dann aber liebevoll grinsend wuschelte er Heinrich durch die Haare: „Ich überleg`s mir.“ „Habt noch `ne schöne Nacht.“, wünschte Alexander den beiden Amerikanern zum Abschied, bevor er sich mit Heinrich zum Gehen wandte. „Ihr auch, aber übertreibt es nicht!“, Jack und Haku machten auf dem Ansatz kehrt, bevor die beiden sich noch einmal umschauen konnten und verschwanden wieder in den Wald. Eingeschlossen von dessen Dunkelheit drückte Haku Jack an den nächstgelegenen Baum. Er biss ihm leicht in den Hals und küsste sich seinen Hals entlang, bis zu seinem Wolfsohr. Sein Heißer Atem streifte seine Haut und ließ einen wohligen Schauer über Jacks Haut fahren. „Warum hat uns der Neumond nicht schon früher beeinflusst?“, sein Atem ging stoßweise und seine Stimme war tief, erfüllt von Erregung. „Ich… ich schätze, weil… ah! …weil wir so lange enthaltsam waren.“, Jack stöhnte auf, als Haku ein Bein zwischen seine Beine schob und ihn fester an den rauen Baum hinter ihm drückte. Haku knabberte an seinem Schlüsselbein und biss ihn dann in den Nacken, während er sich noch enger an ihn presste. „Du…hah… willst doch nicht… im Freien, oder?“ „Wir sind Wölfe, Jack.“, er knurrte zärtlich und zog mit den Zähnen an Jacks Halsband. Ein Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Älteren. „Willst du mich nicht… ah… losmachen? Ich bin auch ein braver Wolf und laufe nicht weg.“ „Nein, das Risiko werde ich nicht eingehen. …Du siehst damit verdammt sexy aus…“, raunte Haku ihm mit seiner tiefen, animalischen Stimme ins Ohr, bevor er eine Hand unter seine Weste schob und verführerisch über seine Brustwarzen streifte. Jacks Hände fuhren zu der kastanienbraunen Shorts und packten seinen Hintern fest an, wie, um ihn zu tadeln, ließ Haku von ihm ab. Er stützte eine Hand neben ihm auf dem Baum ab und beugte sich quälend langsam zu dem Ohr des Dunkelhaarigen hinab: „It`s my turn today.“, mit seiner heißen Zunge glitt er Jacks Ohr hinab. Der Ältere war zwischen Unsicherheit, Überraschung und Erregung hin und hergerissen. Schmunzelnd öffnete der Blonde einen Knopf nach dem anderen, bis ihm freier Zugang zur nackten Haut seines Gefährten gewährt war. Er küsste sich von einer Brustwarze zur anderen und danach immer tiefer. Der Blonde öffnete Jacks Gürtel und ließ eine seiner Hände in seine enge Hose gleiten. Ehe Jack es sich versah, hatte Haku seine Hose und Unterhose zu Boden gezogen und beide selbst von seinen Füßen befreit. Er schob sich wieder zwischen Jacks Beine, während er ihn feurig küsste und ihm in den Hals biss, ohne ihn ernsthaft zu verletzen. „Vertraust du mir, Jack?“, fragte er ihn, während er die Wangen des Älteren ergriff und ihm tief in die Augen sah. Jack schlug seine Augen kurz nieder, bevor er Luft holte, ihm wieder fest in die Augen sah und ihm antwortete: „Jah… ich… vertraue dir.“, seine Worte waren mehr gehaucht, als gesprochen. Er schlang seine Arme um den Blonden, zog ihn zu sich und küsste ihn innig. Haku legte eine Hand in Jacks Rücken, um ihn zu stützen, während er sein linkes Bein anhob, um ihn leichter auf das Kommende vorbereiten zu können. Haku begehrte diesen schönen Wolf vor sich so sehr, doch er riss sich zusammen, damit Jack es nicht bereuen würde, sich ihm hingegeben zu haben. Vorsichtig begann er mit einem von ihm befeuchteten Finger und als Jack sein Gesicht leicht schmerzvoll verzog, küsste er ihn voller Hingabe und verwöhnte seine bereits aufragende Männlichkeit. Als sich Jacks fester Griff um seine Schultern lockerte, fuhr er fort. Jack fühlte sich trotz der Schmerzen geborgen, er war hier bei seinem Gefährten, der ihn überaus zärtlich behandelte und alles in seiner Macht stehende versuchte, ihm den Fortgang zu erleichtern. Mutter Natur gab ihm halt und erfüllte seine Nase mit dem Geruch frisch gefallenen Laubes und dichter Nadelwälder. Als Haku es kaum noch aushielt, schaute er Jack schweren Atems an, dieser verstand und nickte zögerlich. Haku hob das Becken des Dunkelhaarigen an und vereinte vorsichtig, unter erregtem Stöhnen, ihre Leiber miteinander. Mit heißen Küssen verschmolzen sie miteinander im Schutze der Schatten des Waldes. Jack umklammerte den Blonden und küsste und biss ihm immer wieder erregt in den Hals und Nacken. Als Haku ihn und auch sich selbst schließlich zum Höhepunkt trieb, fuhren Jacks ausgefahrenen Krallen in seinen Rücken und ein animalisches Stöhnen entrann seiner Kehle. Langsam sanken sie an der rauen Borke des Baumes hinter Jack herab und rangen um Atem. Haku schob sich zwischen seinen Gefährten und den Baum und schloss diesen in seine Arme, während er ihn auf die Stirn küsste: „Ich liebe dich, Jack.“ „Ich dich auch, Haku.“, sagte er schmunzelnd und streichelte über die Wange des besorgt dreinschauenden Hakus. „Alles ok?“ „Haku… du hast mich zwar als Mitternachts-Snack verspeist, aber deshalb bin ich noch lange kein Hase.“, spielte Jack auf einen Spruch Hakus aus ihrem letzten Urlaub an. Er schnappte sich seine Hose und Unterhose und zog sich langsam an. Innerlich musste Haku über die ungelenken Bewegungen Jacks Lachen, doch er verkniff es sich, nahm stattdessen ihren Rucksack, ergriff Jacks Hand, als sich dieser wieder gerichtet hatte und verließ schlendernd mit ihm den schützenden Wald. Als sie der Straße näher kamen, wollte Jack Hakus Hand loslassen, doch dieser hielt seine Hand fest umschlossen. „Aber ich dachte…“ „Es ist mitten in der Nacht und ich will diesen Moment mit dir auskosten. Schaffst du es bis zum Hotel oder wollen wir lieber einen Bus nehmen?“ „Nein, nein… es geht auch so.“, Haku sah ihn musternd an: „Ok, ich geb mich geschlagen, lass uns den Bus nehmen.“ >Es ist wirklich süß, wie er versucht, den Starken zu spielen. Dabei weiß ich ganz genau, dass er erledigt ist und Schmerzen hat. Wären wir zu Hause in Phoenix, dann würde ich ihn auf Händen nach Hause tragen.<, dachte Haku lächelnd. --------------------------------------------------------------------------------------- *schnief, drip* Dies ist das letzte Kapitel... Ich bedanke mich bei allen meinen treuen Lesern (echt erstaunlich, dass sich so viele von euch zu meiner FF bekannt haben! 36 Stück! >.<) Jetzt ist hier meine Frage an euch: Seid ihr an einer Fortsetzung interessiert? Wenn sich die Mehrheit für Ja entscheidet, dann dürft ihr innerhalb dieser Woche noch in meinen FF`s nach dem dem zweiten Teil stöbern :3 Die Umfrage dazu findet ihr in der Beschreibung... lg ~ --------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)