Young Hearts von Ran34 (Der 29. Wolf) ================================================================================ Kapitel 36: The Love of a Family -------------------------------- Sie folgten der Rolltreppe in das obere Stockwerk, in dem man, durch Videos, Modelle und Bilder, Vulkanismus, Erdbeben und Tsunamis nähergebracht bekam. Sie durchliefen die Entstehung verschiedenster Planeten, bis sie in einen Raum kamen, der mit Skeletten von Urzeittieren und mit Fossilien bestückt war. Weitere Räume waren voller Edelsteine und Kristalle, eine Elster hätte an dieser Stelle wohl einen Herzinfarkt bekommen, da das viele Funkeln für sie zu viel geworden wäre. Doch das, was sie wirklich interessant fanden, war ein Raum, in dem mehrere Walskelette und –Modelle an der Decke angebracht waren, während viele andere Skelette und Modelle verschiedenster Säuger auf dem Boden aufgestellt waren. „Wow~ das ist der Wahnsinn, hast du so etwas schon mal gesehen, Jack?“ „Nein, ich bin auch wirklich überrascht!“, sagte er ebenso staunend, wie Haku. Hand in Hand gingen sie weiter, bis sie in einen unscheinbaren Gang einbogen, der anfänglich lediglich einen DNA-Strang an der Wand erkennen ließ und beim weiteren Eintreten eine monströse Zelle mit ca. einem Meter Durchmesser freigab. Während Jack sich die Zelle mit ihren Mitochondrien, Golgi-Apparat und dem Zellkern genauer besah, betrat Haku einen stockfinsteren Raum und ihm stockte der Atem. Als Jack sich von der Zelle losriss, bemerkte er, dass Haku schon weitergegangen war und betrat ebenfalls den finsteren Raum. Das erste, was er erblickte, war Haku, der mit leicht feuchten Augen an die gegenüberliegende Wand schaute, er ging auf ihn zu, legte ihm einen Arm um die Schultern und folgte erst dann seinem Blick und hielt inne. Vor ihnen, in diesen dunklen Raum, war das wandhohe Modell eines Embryos installiert, das orangelich leuchtete und den Eindruck vermittelte, dass man direkt in den Mutterleib sah. „Du musst an unsere Kleinen denken, nicht?“ „Ja. Ob sie wohl auch so ausgesehen haben?“ „Nein, sie waren mit Sicherheit sehr viel schöner.“, sagte Jack ein wenig gedankenverloren schmunzelnd. „Wie lange sind wir schon hier?“ „Seit guten fünf Stunden… und wir haben noch längst nicht alles gesehen!“ „Wollen wir nicht gehen und uns etwas zu Essen zu suchen?“, fragte Haku hungrig. „Gerne.“, schweigend drängten sie sich durch die Menschenmassen, hinaus in den Regen, der noch immer anhielt. Sie fanden sich schließlich in einer Eisdiele namens Snog wieder, bei der man nur Joghurteis in den verschiedensten Variationen bekam und sich dies mit den verschiedensten Nuss, Obst und Kekssorten garnieren lassen konnte. Jack hatte sich sein Schokoeis mit Erdbeeren, Erdnüssen und Banane bestücken lassen, während Haku über seinem naturbelassenen Joghurteis hing, dem er Kiwis, Erdbeeren und Toffee hinzugefügt hatte. Haku schielte zu Jack herüber und ehe dieser es sich versah, hatte Haku ihm eine Erdbeere mit Schokoeis daran geklaut und sich in den Mund geschoben. „Schmeckt`s?“, fragte Jack schmunzelnd. Haku legte eine Hand auf Jacks Oberschenkel und beugte sich zu seinem Ohr hinab: „Ja, aber es würde noch besser schmecken, wenn ich es von deinem nackten Körper essen könnte.“, raunte Haku mit verführerischer Stimme. Als Haku sich wieder zurücklehnte und fröhlich sein Eis weiter aß, blieb Jack mit einem hochroten Kopf zurück und legte sich diskret eine Hand in den Schoß, um seine merkliche Erregung zu verbergen. Ein plötzliches Vibrieren von Jacks Handy, das er in seiner Hosentasche getragen hatte, ließ Haku hektisch darin kramen. Als er es schließlich geangelt hatte, nahm er hastig das Gespräch an: „Bei Bannistor.“ „Hallo Haku, ich bin`s Jolie.“ „Oh, was gibt`s? Ist alles in Ordnung bei dir?“ „Ja, mehr als in Ordnung, mach dir keine Sorgen.“, ihre fröhlich lachende Stimme drang zu ihm durchs Telefon. „Oh, was versetzt dich denn in eine solch gute Laune?“, fragte Haku ebenfalls liebevoll lächelnd, auch wenn sie es nicht sehen konnte. Jack schaute ihn fragend an, doch Haku schüttelte nur den Kopf, um anzudeuten, dass alles in Ordnung sei. „Ich war heute bei Nola, sie hat einen Ultraschall gemacht…“ „Und?“, fragte Haku aufgeregt, er wollte unbedingt wissen, was der Grund für Jolies Fröhlichkeit war. „Hihi… sie konnte sie schon zählen… es… es werden fünf.“, beinahe hätte Haku das Telefon fallen lassen, seine Gesichtszüge entgleisten ihm, als er Jack erstaunt ansah. Um sich zu vergewissern, dass er sich nicht verhört hatte, fragte er noch einmal nach: „Fünf?“ „Ja, ist das nicht fantastisch? Daniel freut sich auch wie ein Honigkuchenpferd, aber du darfst Ma nichts davon erzählen, hörst du? Sie wird einen riesen Wind darum machen und dafür ist es mir im Moment noch ein wenig zu früh.“ „Ist… ist in Ordnung, aber Jack darf ich`s doch sicherlich erzählen, oder?“, fragte Haku mit einem Seitenblick zu Jack, der ihn anbettelte, dass er ihm doch sagen möge, was los sei. „Ja, jetzt wo ihr in London seid, hat er noch genügend Zeit, sich zu beruhigen, bevor er wieder nach Hause kommt. Mach`s gut, ich muss jetzt definitiv ins Bett gehen.“ „Du auch und pass auf dich auf.“, als Haku das Gespräch beendete, wartete Jack mit großen Augen auf seinen Bericht. Jacks Erregung war der Neugierde gewichen, was hatte sein Gefährte da nur mit seiner Schwester zu tuscheln gehabt? „Ich möchte, dass du jetzt nicht ausflippst, Jack.“ „Wieso sollte ich, wenn alles in Ordnung ist?“ „Versprichst du es mir?“ „Ja, was ist nun los?“ „Du wirst Onkel.“ „Aber das weiß ich doch schon längst…“ „Fünffacher Onkel.“, lachend musste Haku feststellen, dass er hier seine eigene Reaktion nur in Jacks Gesicht sah. Dieser war fassungslos, hatte es doch in letzter Zeit so viele Misserfolge bei den Pärchen ihres Rudels gegeben… aber man durfte nicht vergessen, dass Daniel von Außerhalb kam und anscheinend war es genau das, was ihr Rudel im Moment am meisten Brauchte: frisches Blut von außen; mehr Variablen innerhalb des Genpools. „Fünf… ist das sicher?“ „Nola hat sie heute untersucht.“ „Das müssen wir feiern!“, sagte etwas lauter, als beabsichtigt. „Jack, pssst, nicht so laut. Wie willst du das denn feiern?“ „Ich weiß es nicht…“, sagte er, als ihm bewusst wurde, dass sie ohne ihr Rudel nicht wirklich eine Möglichkeit hatten, solche Anlässe zu feiern. „Ich hab eine Idee, iss dein Eis auf und dann gehen wir in den kleinen Supermarkt zehn Minuten entfernt von hier.“ „Was willst du denn im Supermarkt?“ „Wir kaufen uns ein paar Knabbereien, um das zu feiern.“, sagte Haku bestimmt und Jack stimmte dem Vorhaben lediglich mit einem Nicken zu. Im Supermarkt, der hier vierundzwanzig Stunden am Tag geöffnet hatte, besorgten sie sich ein paar Bananen, Erdbeeren, Salzstangen und ein wenig Schokolade. „Wow~ denkst du, dass wir damit feiern können? Ich meine, wir veranstalten sonst ein Grillfest oder eine Jagd mit anschließendem Essen…“ „Wir feiern zu zweit, oder?“ „Ja, aber…“, plötzlich machte es Klick: „Du willst also wirklich… ?“ „Steht nicht in den Hausregeln, dass man sich nichts mit zu Essen auf das Zimmer nehmen darf, außerdem müssen wir sowieso noch besprechen, wie wir die Sache mit dem Bett regeln…“ „Stimmt, da war ja noch was… ich werde ihnen den Schaden einfach bezahlen. Ich denke, dass es dann keine Probleme geben dürfte.“ „Hoffentlich.“, sagte Haku, als sie die Eingangshalle des Bed&Breakfast betraten. Geschwind huschten sie die Treppen hinauf und in ihr Zimmer. Wie auch gestern schon verschlossen sie die Tür hinter sich, ihre Kleidung war nass und klebte ihnen am Körper, da sie durch den Regen gewandert waren. „Wollen wir duschen gehen?“ „Wir könnten doch auch mal zusammen baden, wenn du magst.“, schlug Jack vor. „Wieso nicht? Ich lass uns Badewasser ein.“, mit diesen Worten drehte er sich um und betrat das Badezimmer, währenddessen packte Jack ihre Einkäufe aus und pellte sich langsam aus der nassen, enganliegenden Kleidung. Sein nasses Shirt legte er auf die Fensterbank, er öffnete seinen Gürtel und knöpfte seine Hose auf, als zwei Hände plötzlich von hinten seinen Bauch hinab fuhren, die Jeans ergriffen und sie zu Boden zogen. Heiße Lippen legten sich auf seinen Nacken und küsste sich von einem zum anderen Schulterblatt, während auch seine Boxershorts zu Boden ging. Er stieg mit den Füßen aus seinen Hosenbeinen und drehte sich zu seinem Liebsten um, um diesen zu küssen und ihn ebenfalls zu entkleiden. Im Vorbeigehen schnappte Haku sich die Schale mit den Erdbeeren und die Bananen und nahm sie mit ins Badezimmer. Sie setzten sich in die jetzt erst viertelvolle Badewanne und ließen sich einander zugewandt an die jeweiligen Enden der Badewanne sinken, während der heiße Wasserpegel immer weiter anstieg. Als genug Wasser in der Wanne war und der Schaum ihnen bis zum Kinn reichte, drehte Haku den Wasserhahn ab und seufzte entspannt. „Vielleicht sollten wir uns eine Badewanne zulegen?“, sprach Jack seinen Gedanken laut aus. „Wo willst du die denn noch unterbringen?“ „Wir könnten doch umbauen…“ „Wie stellst du dir das vor?“ „Wir bauen einfach ein kleines Stück an und machen uns unten noch ein zweites Badezimmer. Wenn die Welpen groß sind, wird es mit dem kleinen Badezimmer oben sowieso Probleme geben.“ „Wir könnten doch auch die zweite Haustür hinten, den Vorraum vom Flur und die Abstellkammer wegnehmen. Ich weiß sowieso nicht, warum wir so viele davon haben, wenn wir doch einen Keller haben…“ „Ich hatte bevor ihr kamt ja auch nur einen Einpersonenhaushalt, da hatte ich den Platz nun mal übrig.“ „Sag mal, wollen wir das Schlafzimmer nicht vielleicht in mein Zimmer verlegen, wenn die Kleinen größer sind und ihnen dann das Schlafzimmer geben, damit sie mehr Platz haben?“ „Das ist wirklich eine Überlegung wert, aber ich denke, dass wir das zweite Badezimmer zuerst in Angriff nehmen sollten.“, sagte Jack lächelnd. „Magst du?“, fragte Haku, als er dem Älteren eine Erdbeere hinhielt. Jack nahm ihm die Erdbeere ab und schob sie sich genüsslich in den Mund, während Haku ebenfalls genüsslich von seiner abbiss. „Wir sollten essen in der Badewanne aber nicht zur Gewohnheit werden lassen…“ „Wer spricht denn davon, dass es zur Gewohnheit wird?“, fragte Haku, bevor er sich eine große Erdbeere halb in den Mund schob, sich nach vorne beugte und auf Jack zubewegte. Dieser empfing den Blonden, dem der Saft der Erdbeere den Hals hinab lief, mitsamt der Erdbeere nur allzu gerne und schloss ihn in seine Arme. Während Jack noch die Erdbeere kaute, rutschte Haku immer enger an ihn. Haku knabberte an seinem Schlüsselbein und entlockte ihm ein wohliges Stöhnen, dass allerdings von der Erdbeere abgedämpft wurde, doch als Haku ihm in die Brustwarze kniff musste er unwillkürlich schlucken und vernichtete den Geräuschsdämpfer. Lächelnd ließ Jack seine Hand unter die Wasseroberfläche gleiten und sie ihren Weg zu Hakus Lenden finden. Haku krallte sich haltsuchend an Jacks Schultern fest, während dieser begann, seine dominante Seite wieder etwas mehr herauskehren zu lassen. Er biss dem Jüngeren sanft in den Hals, gleichzeitig fuhr er mit seiner linken Hand in seine Haare und kraulte ihn hinter den Ohren und mit seiner Rechten verwöhnte er ihn unterhalb der Wasseroberfläche. Seine Rechte begann nach und nach zu seinem Hinter zu wandern und dafür zu sorgen, dass sie eins werden konnten. Als Haku begann ungeduldig zu werden und selbst wieder aktiv wurde, drehte Jack ihn auf den Bauch, sodass er sich mit seinen Händen am Badewannenrand abstützte und mit seinen Beinen in der Wanne kniete. Haku spürte Jacks Brust an seinem Rücken, als dieser sich über ihn beugte und ihm ins Ohr raunte: „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch.“, Haku krallte sich an dem Rand der Badewanne fest, als Jack langsam in ihn eindrang. Das Wasser um sie herum begann Wellen zu schlagen, als Jack sich bewegte, um sie an den Rand der Erlösung zu treiben. Unter Stöhnen biss Haku sich mit seinen ausgefahrenen Reißzähnen in die Unterlippe, seine Handknöchel waren weiß geworden und sein Atem ging schwer, er stand unter Strom und drohte zu überladen. Als Jack sich wieder zu ihm herunterbeugte, ihm mit der einen Hand in die linke Brustwarze kniff und mit der anderen seine aufragende Männlichkeit umschloss, während er ihn küsste, war es um sie geschehen. Mit dem Abflauen der Wellen in ihrem Badewasser, kamen auch die beiden zur Ruhe. Sie lagen einander, in dem nun fast kalten Wasser, in den Armen und schmusten miteinander, während Jack zärtlich die roten Perlen von Hakus Lippe leckte. „Was unsere Kleinen jetzt wohl machen?“ „Ich weiß es nicht, aber ich weiß, was wir beide jetzt erst einmal machen.“ „Hm?“ „Wir schnappen uns ein paar Handtücher und legen das Badezimmer wieder trocken.“ „Mahh~“, sagt Haku und erhob sich langsam aus Jacks Armen, wobei ein leichter Schmerz ihn durchzuckte. „Alles ok?“ „Jaja, geht schon.“, sagte Haku, während er aus der Badewanne stieg und sich ein Handtuch um die Hüfte band. Jack folgte seinem Beispiel, bevor sie begannen das übergeschwappte Wasser gemeinsam wegzuwischen. Als Haku zu zittern begann, bedeutete Jack ihm, aufzuhören und mit ihm zu kommen. Er kuschelte Haku in die Decke ein, bevor er selbst mit darunter schlüpfte und sich eng an ihn schmiegte, um ihn mit seiner eigenen Körperwärme aufzuheizen. „Wollen wir morgen früh mal zu Hause anrufen?“ „Ja… meine Güte, morgen Nachmittag reisen wir schon wieder ab… wollen wir nicht schon mal unsere Koffer packen, damit wir den Stress morgen nicht haben?“ „Erst einmal wärmst du dich jetzt auf. Ich fange schon mal an zu packen. Vielleicht finden wir morgen sogar noch eine Kleinigkeit, die wir den Drei mitbringen können.“ „Vielleicht aus dem Aquarium?“ „Ja.“, sagte Jack und schaute sich um, doch da war Haku schon eingeschlafen. Über seinen Partner schmunzelnd begann er ihre Sachen zu packen, nur die Kleidung, die sie morgen anziehen wollten ließ er aus. Als Jack am nächsten Morgen erwachte, lag Haku nicht mit ihm im Bett und auch auf ihrem Zimmer schien er nicht zu sein. Jack setzte sich auf, schwang sich aus dem Bett und schaute ins Badezimmer, doch auch dort war Haku nicht anzutreffen. „Jack?“, kam es aus dem Schlafzimmer. Jack ging zurück und sah, wie Haku durch die Tür kam. „Wo warst du?“ „Ich war unten und habe mit Mr. Watsmen gesprochen. Er hat mitbekommen, dass wir das Frühstück ausgelassen haben und hat uns deswegen einen Teil des Preises für das Bett erlassen.“ „Hat er sonst noch etwas gesagt?“ „Machen Sie sich da keine Sorgen, das braucht Ihnen nicht unangenehm zu sein. Viele Pärchen kommen hierher um dem Stress ihres Alltags zu entfliehen… Ich war auch mal jung, so ein Bett ist doch leichter zu ersetzen als ein Gefährte.“, Mr. Watsmen klopfte dem ein wenig Rotangelaufenen lachend auf die Schulter. „Nein, alles gut. Wann geht denn unser Flug?“ „Um 17 Uhr, aber wir müssen schon zwei Stunden früher da sein und auch noch eine Stunde für die Fahrt und Kontrolle einplanen.“ „Also müssen wir schon um 14 Uhr hier los.“ „Ja, deshalb sollten wir uns beeilen, wenn wir noch ins Aquarium wollen, damit sich das noch lohnt.“ „Dann würde ich sagen, dass du dich anziehst, ich bin schon fertig.“, sagte Haku fast flötend. >Oh ja und du hast genau das angezogen, was ich dir rausgelegt habe… Die enge Jeans ist echt heiß und das weiße, enge Langarmshirt erst. Hach~ ich liebe diesen Kerl.< Jack folgte Hakus Beispiel und zog sich an, doch er merkte, dass irgendetwas anders war, allerdings er kam einfach nicht darauf, was es gewesen sein könnte. >Wenn er dachte, dass ich nicht gemerkt habe, dass er mir bewusste solche Sachen rausgelegt hat, dann er hat er sich geschnitten, aber wie heißt es so schön? Rache ist süß… okay, sagen wir mal in diesem Fall sexy. Ich steh einfach total auf diese enge, schwarze Jeans, in der er das Gefühl hat, sich nicht bücken zu können. Und dann noch das blaue Shirt, von dem er immer wieder behauptet, dass es viel zu eng an den Armen säße… wie gut, dass ich die Sachen für ihn eingepackt habe.<, dachte Haku hämisch, während er eine Banane aß und Jack beim Umziehen zusah. „Ich werde mal bei Phil anrufen, wie es ihm mit Mai ergeht.“, sagte Haku und zwängte seine Hand in die enge Hosentasche, in der das Handy verstaut war. „Gut, ich geh kurz ins Bad.“, sagte er und küsste Haku flüchtig. „Reynolds.“ „Hallo Phil, hier ist Haku. Wie ergeht es dir mit Mai?“ „Baba!“, erklang es aus dem Telefon. „Hast du mich auf Lautsprecher?“ „Nein, aber ich habe sie grade auf dem Arm, aber Moment, ich stelle dich kurz laut.“, ein Klicken bestätigte Phils Aussage. „Na meine Kleine, wie geht es dir denn bei Onkel Phil?“ „Fil Ale ewe! Fil un Mai biln!“, sagte sie quietschend und mit den Händen klatschend. „Na, das hört sich doch toll an. Bald kommen deine Papas auch wieder.“ „Mai Baba un Hagu lib.“, er hörte ein schmatzendes Geräusch aus dem Hörer, was wohl bedeutete, dass sie dem Telefon einen Kuss gegeben hatte. „Wir haben dich auch lieb, meine Kleine.“, sagte Haku liebevoll: „Kann ich nochmal Phil haben?“ „Ja.“, sagte sie kurz und bündig. „Ich hoffe, sie hat jetzt nicht das Telefon geküsst.“ „Doch leider hat die Sabberschnute genau das getan.“, sagte Phil ein wenig angeekelt. „Wie kommst du sonst mit ihr klar?“ „Ich geb`s ungern zu, aber ihr habt mir einen kleinen Engel hiergelassen. In der ersten Nacht hat sie noch geweint, weil sie euch vermisst hat, aber als ich ihr klarmachen konnte, dass ihr wiederkommt, war es kein Problem mehr.“, Phil legte eine kurze Pause ein und ein leises Lachen drang durch den Hörer zu Haku: „Jeden Abend fragt sie mich, wie lange es noch dauert, bis ihr wiederkommt.“ „Dann scheinen wir ja keine allzu schlechten Eltern zu sein.“, sagte Haku mit einem Lachen in der Stimme: „Wie läuft es mit der Menschenfrau?“ „Ich weiß nicht wovon du sprichst.“ „Fil ni lü!“, ermahnte ihn Mai aus dem Hintergrund. „Ich war mit ihr Kaffeetrinken…“, gab Philk sich geschlagen. „Mehr wollte ich auch gar nicht wissen. Du brauchst mir keine weitere Auskunft zu geben, es sei denn du möchtest darüber reden oder… du weißt schon.“, sagte Haku, als Jack aus dem Badezimmer kam. „Ah… Jack ist da, richtig?“ „Ja, macht`s gut, morgen sind wir ja wieder da.“ „Kommt ja heil nach Hause, damit ich nicht mein Leben lang auf euer Balg aufpassen muss!“ „Selbstverständlich.“, sagte Haku und verabschiedete sich von Phil. „Mit wem hast du telefoniert?“ „Mit Phil… Mai schickt uns einen sabbrigen Kuss und ein `Mai Baba un Hagu lib` durchs Telefon.“, bei diesen Worten musste Jack lachen, weil er sich seine Kleine bei Phil zu Hause vorstellte. „Willst du jetzt noch kurz Nola anrufen, bevor wir losgehen?“ „Ja.“, sagte Haku und war schon dabei ihre Nummer zu wählen. „Dr. Fielding am Apparat.“ „Oh, wie kommt es, dass ich dich mal direkt erwische?“ „Zufall. Hotaru hat beschlossen ans Telefon zu gehen und ist ausgebüchst.“ „Macht er dir sonst irgendwelchen Ärger?“ „Nein, es ist wirklich erstaunlich, er sitzt die ganze Zeit auf seinem Platz und beobachtet genau, was ich mache. Ich fühle mich ein wenig wie in meiner praktischen Zeit, als mir immer ein Arzt auf die Finger geschaut hat ...und die Patienten lieben ihn.“ „Er ist schon ein kleiner Sonnenschein.“ „Auch wenn er immer etwas misstrauisch gegenüber Fremden ist, aber das ist wohl auch gut so. Und ob du es mir glaubst, oder nicht: Meine Arzthelferinnen haben bereits Fotos von ihm hier aufgehängt.“, sagte Nola lachend: „Oh und Fia ist uns auch schon besuchen gekommen, sie hat allen einen kleinen Schrecken eingejagt.“ „Oh, wie geht es ihr?“ „Sehr gut, sie spielt sehr viel mit den anderen Welpen und ist schon auf eine Jagd mitgenommen worden.“ „Das freut mich zu hören. Kannst du mir vielleicht Hotaru mal geben?“ „Na klar, ich reich dich weiter.“, sagte sie. „Baba!“, quiekte Hotaru fröhlich. „Hallo Hotaru, geht es dir gut bei Tante Nola?“ „Ja.“, sagte er lachend. „Halt Hotaru! Nicht mit dem Telefon davonlaufen!“, rief Nolas Stimme im Hintergrund. Haku hörte das Getaper von Kinderschuhen und ein leises Flump, bevor Hotaru zu sprechen begann: „Nola ma anere heil! Un helnerin lib.“ „Das hört sich doch gut an. Hast du gut geschlafen?“, fragte Haku, während Jack sein Ohr ebenfalls an den Hörer legte und mithörte. „Ja.“, die Antwort kam kurz und bündig. „Vermisst du mich und Papa ein wenig?“, fragte Jack daraufhin. „Jahhhaa… hicks… Ho hab baba un hagu lib.“, Hotaru begann am anderen Ende der Leitung zu weinen. „Schschsch… morgen sind wir wieder da, Hotaru. Noch einmal schlafen, dann sind deine Papas wieder da, in Ordnung? Jetzt hör auf zu weinen und hilf Nola noch ein wenig, ok?“ „Schnief… ja…“ „Tschüss mein Schatz, wir haben dich lieb.“, sie verabschiedeten sich schweren Herzens von ihrem Sohn, der zu Hause sehnsüchtig auf sie wartete. Eine dreiviertel Stunde später sahen sie sich im Sea Life Aquarium wieder, das sie durch die beeindruckende Unterwasserwelt führte. Am meisten beindruckten sie die Quallen, die mithilfe farbigen Lichtes ihre Farbe wechselten, die unzähligen Anemonen in den verschiedensten Farben und Formen, das riesige Korallenriff mit den kleinen Haien und vielen Doktorfischen und dem Walskelett, die orangen und schwarzen Anemonenfische, die Riesenschildkröten, die giftigen schwarz-gelben Laubfrösche und der Haitunnel, durch den sie gegangen waren. Natürlich gab es auch Rochenbecken, in denen auch kleine Hai-Arten untergebracht waren, doch diese interessierten sie weniger. Durch die riesigen Bassins fühlten sie sich teilweise, als wären sie wirklich unter Wasser. Sie schlenderten an den Aquarien vorbei, bis sie schließlich in den Souvenirshop gelangten. Zwischen all den Plüschtieren, Muscheln und Kleidungsstücken suchten sie nach dem perfekten Mitbringsel für ihre Welpen. Jack kam auf die Idee den Kinder Schlüsselanhänger zu schenken, die zwei Teile eines Ganzen darstellten. „Jack, unsere Kleinen können grade mal laufen, was sollen sie denn mit einem Schlüsselanhänger?“ „Ich habe halt ein wenig vorausgedacht…“, wandte Jack ein. „Schau mal, wie wäre es denn damit?“, Haku hielt zwei Armbänder hoch, die man an Lederbändern verstellen konnte. In der Mitte prangte ein dunkelblauer Stein, in den ein weißer Seestern eingebettet war. „Ja, die sind schön, aber was bringen wir Fia mit?“ „Da müssen wir uns nochmal auf die Suche machen.“, sagte Haku, während er die zwei Armbänder mitnahm. „Schau mal, wir könnten doch den Anhänger an Fias Halsband befestigen.“, sagte Jack und hielt einen tropfenförmigen, blauen Anhänger mit einer schwarz-weißen Muschel darin an einem Stoffband hoch. „Ja, das ist super, dann lass uns bezahlen und wieder ins Hotel, es ist schon 13 Uhr.“, Jack tat wie geheißen, bezahlte die Mitbringsel und verließ mit Haku das Aquarium. Unterwegs hatten sie plötzlich das Gefühl, verfolgt zu werden, so als säße ihnen jemand direkt im Nacken. Sie gingen mehrere Umwege und das unbehagliche Gefühl ließ zwar ein wenig von ihnen ab, doch sie fühlten sich alles andere als Sicher. „Wir sollten uns aufteilen.“ „Nein, Jack, wir sind ein Rudel, wenn wir uns aufteilen, dann sind wir leichte Beute. Wir sollten zurück ins Hotel und dort Bescheid geben.“, flüsterte Haku und Jack nickte bestätigend, als er Haku bei der Hand nahm und ihn schnellen Schrittes ins Hotel führte. An der Rezeption sprach er die asiatische Wölfin an: „Entschuldigen Sie?“ „Ja? Wie kann ich Ihnen helfen?“ „Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir grade verfolgt wurden.“ „Einen Moment, ich werde umgehend Mr. Watsmen darüber informieren. Sie sollten heute abreisen, richtig?“ „Ja.“ „Dann holen Sie bitte schon einmal Ihre Koffer runter, Mr. Watsmen wird gleich hier sein.“ „Vielen Dank.“, nachdem Mr. Watsmen ihnen bei ihrer Ankunft von den Jägern erzählt hatte, wussten sie, dass sie jetzt äußerst vorsichtig sein mussten, denn scheinbar hatte sie ein Jäger entlarvt. Hastig holten sie die letzten Sachen aus ihrem Zimmer und liefen eilig die Treppen hinunter. Unten in der Eingangshalle herrschte reges Treiben, scheinbar hatte sich hier ein ganzes Rudel zusammengefunden. „Hören Sie zu, wir haben einen Wagen für Sie beide organisiert, mit dem Sie zum Flughafen gebracht werden.“ „Warum haben Sie das ganze Rudel zusammengerufen, Mr. Watsmen?“ „Hören Sie, diese Jäger, die hinter Ihnen her sind, sind nicht zu unterschätzen, allerdings haben sie gegen das Huyana-Rudel keine Chance, besonders, da sie einzeln jagen. Die Sicherheit unserer Gäste liegt uns sehr am Herzen, deswegen werden wir ein Ablenkungsmanöver starten, während Sie und ein paar andere Gäste zum Flughafen gebracht werden. Ich verabschiede mich an dieser Stelle von Ihnen.“ „Vielen Dank, vielleicht treffen wir uns ja mal wieder?“ „Sicherlich und nun gehen Sie!“, sagte er drängend, während Haku und Jack zum Hintereingang flüchteten und sich in einen unscheinbaren Wagen setzten, in dem bereits ein anderes Pärchen auf sie wartete. Der Wagen fuhr, wohl schneller als erlaubt, los und bahnte sich seinen Weg durch London. Immer wieder warf ihre Fahrerin, die Rezeptionistin, einen Blick in den Rückspiegel, doch sie schienen nicht weiter verfolgt zu werden. Egal, was für ein Ablenkungsmanöver das Huyana-Rudel gestartet hatte, es war erfolgreich und ermöglichte es ihnen sicher vom Stansted Airport abzuheben. Jack machte sich schon auf die nächsten Panikattacken von Haku bereit, doch diese blieben aus, er ergriff lediglich ab und an seine Hand und drückte sie etwas fester. „Jack? Ich will nur noch nach Hause…“ „Ich weiß, ich weiß… bald sind wir ja da. Komm, lehn dich etwas a mich, dann kannst du schlafen.“, Haku nickte und schmiegte sich an Jacks Brust, ihm war es egal, was die anderen Passagiere des Flugzeuges dazu sagen mochten, denn dieser Wolf gehörte ihm und nur ihm. Was Haku nicht wusste war, dass die meisten Passagiere gar keine Notiz von ihnen nahmen, da sie aufgrund seiner langen Haare dachten, er sei eine Frau. Stunden später wurden sie Daniel und Jolie am Flughafen empfangen. Glücklich darüber, dass sie Sicher wieder gelandet waren und er seine Familie endlich wieder in die Arme schließen konnte, drückte Haku Jolie fest an sich. Da fiel Jack plötzlich wieder ein, wie sie vorgestern dazu gekommen waren, zusammen zu baden und er schloss seine Schwester ebenfalls überglücklich in die Arme. Da ihnen der Jetlag allerdings noch in den Knochen steckte, brachten Jolie und Daniel sie ohne große Umschweife und Erzählungen nach Hause und verabredeten sich, heute Nachmittag nochmals vorbeizuschauen. Erschöpft legten Jack und Haku sich ins Bett, stellten sich aber noch den Wecker, bevor sie beide ins Land der Träume hinab drifteten. Sie erwachten fast gleichzeitig und sahen sich wortlos in die Augen, bis sie kurze Zeit später aufstanden. „Holen wir die Kleinen zusammen ab?“ „Ja.“, saget Jack lächelnd. Sie stiegen ins Auto und fuhren als erstes zu Phil, um Mai abzuholen. Als sie klingelten und Phil die Tür öffnete, stürmte Mai sofort heraus: „Baba!“ Lachend hob Jack sie hoch und Haku streichelte ihr über den Kopf: „Vielen Dank, Phil.“ „Nein, nein, ich habe zu danken.“, sagte er zwinkernd, bevor er sich von den dreien verabschiedete. Jack sah Haku fragend an, doch dieser schüttelte nur den Kopf. Ein plötzlicher Sabberkuss seitens Mai ließ Haku laut auflachen, bevor sie zu Nolas Praxis fuhren. Man könnte sagen, dass die kleine Familie ein Déjà-vu durchlebte, als Jack, Mai und Haku die Klinik betraten, rannte Hotaru ihnen vor Freude weinend in die Arme und wurde ebenfalls gleich auf Haku Arm gehoben. „Vielen Dank, Nola, der Urlaub hat uns wirklich gut getan.“, sagte Jack dankbar. „Kein Problem, der Kleine darf gerne wiederkommen, er war mir eine große Hilfe.“, Nola streckte ihm den Daumen entgegen und der kleine Junge erwiderte die Geste. „Jetzt hast du selber schuld, auf dieses Angebot werden wir auf jeden Fall zurückkommen!“, sagte Haku schmunzelnd, bevor sie sich zum gehen wandten und mit ihren beiden Welpen in den Wald verschwanden. Fia hingegen freute sich wesentlich verhaltener über das Wiedersehen, nicht, dass sie sich nicht darüber freute, ihre Väter wiederzusehen, doch sie fand, dass sie nicht allzu lange weg waren und es kein Problem war, hier zu bleiben. Zuhause angekommen, kuschelten die Fünf miteinander, wie es sich für ein Wolfsrudel gehörte. >Ich bin mir sicher, dass wir noch lange eine glückliche Familie sein werden und ich hoffe, dass wenn unsere Welpen erwachsen sind, sie immer noch gerne hierher, nach Hause zurückkehren. Irgendwann sind sie flügge, doch bis dahin werde ich die gemeinsame Zeit mit ihnen so gut auskosten, wie es geht…< --------------------------------------------------------------------------------------- Sooo... dies ist das letzte offizielle Kapitel von Young Hearts. Es ist ein mehr oder weniger offenes Ende, doch ich denke, dass grade dies besonders gut zu YH passt. Vielen, vielen Dank, dass ihr bis hier hin mit Haku und Jack mitgefiebert habt! Ab morgen wird es noch drei Specialkapis geben und das war`s dann... Wenn ihr allerdings Lust habt, ein paar andere Gespinste aus meinem Hirn unter die Lupe zu nehmen, dann schaut doch mal bei meinen anderen FF`s vorbei ooooder behaltet meinen Gemeinschaftsaccount mit im Auge. Gemeinsam heißen wir . lg eure Ran --------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)