Tanabata von Lililala (Das Sternenfest) ================================================================================ Kapitel 4: Zweisamkeit ---------------------- Es war Abend auf der Insel. Man hörte nur noch wie vereinzelt Grillen zirpten aber ansonsten herrschte eine herrlich friedliche stille. Robin und Zorro durchstreiften gerade den dichten Wald auf den Weg zu ihrem Schiff, der Thousand Sunny. Ruhig nebeneinander herlaufend sah Zorro seine Mitläuferin an. Sie blickte unbekümmert geradeaus. Ihm fiel auf das sie immer noch die lila Blume, die er ihr am Mittag ins Haar gesteckt hatte, mit sich trug. Peinlich berührt darüber, verschränkte er die Arme hinter dem Kopf. „Du musst die Blume nicht mit dir herum schleppen wenn sie dir nicht gefällt, mir wäre das egal...“, meinte er vorsichtig. Robin blickte ihn leicht verwirrt an. „Ist doch Okay. Mir gefällt die Nelke sehr. Ich wusste nicht das du meine Lieblingsblume kennst...“, lächelte sie zart und kratzte sich verlegen am Hals. Pflichtbewusst versuchte Zorro zu atmen. Leider weigerten sich leider seine Lungen zu kooperieren. //Ins Schwarze getroffen.//, dachte er sich insgeheim freuend darüber Robin wohl wirklich eine Freude gemacht haben zu können. Allerdings blieben sie nicht lange im Gespräch, auch wenn Zorro es nicht unbedingt begrüßte, dass sie wieder ins Schweigen verfielen. „W-was magst du dir denn von den Sternen wünschen wenn wir an der Stelle sind, an der die Papierstreifen zum Einsatz kommen werden?“, fragte der Schwertkämpfer mit ehrlicher Neugierde, blickte Robin jedoch eher etwas gelangweilt an. Die Archäologin kicherte leise. „Also ich schätze mal, da es sich bei Wega und Altair um Sterne handelt, dass es die gleichen Regeln gibt wie bei Sternschnuppen. Wenn ich dir also verraten würde was ich mir wünsche, würde mein Wunsch ganz sicher nicht in Erfüllung gehen.“, erklärte sie völlig logisch und sah in die Dunkelheit. „Bei Nacht sieht der Urwald hier gar nicht mehr so friedlich und ungefährlich aus...“, meinte Robin und ehe sie sich versah, tappte sie schon über eine heraus ragende Baumwurzel und war im Begriff zu fallen. Zorro erkannte frühzeitig ihren drohenden Sturz, packte die ganzen Mitbringsel der Feier möglichst in eine Hand und fing Robin mit seinem nun freien Ar auf bevor sie Bekanntschaft mit dem harten Boden machen konnte. Robin hatte im Moment andere Dinge im Kopf gehabt, die sie unachtsam werden ließ. Aus dem Reflex heraus, nach etwas zu greifen, drehte sie sich um gute 180°. Es war selbst ihr so befremdlich, dass sie so schlecht aufgepasst und tatsächlich gestolpert war! Sie kniff die Augen zusammen um sich auf den Sturz und mit ihm de Schmerz vorzubereiten. Nicht einmal mehr genug Zeit, geschweige denn genug Konzentration hatte sie, als das ihre teuflischen Hände sie hätten abfedern können. Zu ihrem Überraschen blieb der Schmerz aus. Es war sogar das blanke Gegenteil. Schwarze Wimpern flatterten und hoben sich dann, um verwunderte braune Augen zu enthüllen. „Zorro?“, murmelte Robin. Nun erkannte sie den Grund ihres vermiedenen Falls. Der Arm des Samurai umfasste sie instinktiv fester. Inzwischen kniete er auf dem Boden, jedoch sie im Arm haltend, so dass sie von ihm gehalten und sich auf seinem Schoß liegend wieder fand. Mit gerötetem Kopf starrten sie sich an. Nicht das es unangenehm war. Ganz und gar nicht! Aber den Mund zu öffnen um es zuzugeben konnten sie beide noch nicht. Robin's Herz schlug ihr bis zum Hals, so dass sie befürchten musste, das es ihr heraus springen würde wenn sie etwas protestierendes sagen würde. Aus Zorro's Lungen blieb die Luft weg. Er wollte sie doch nur vor dem Fall retten und nun lag sie (zwar zusammen gekauert und verwirrt) auf seinem Schoß und lehnte an seinem Arm! Ihnen blieb nichts weiter übrig als sich in die Augen zu schauen. „Du musst etwas besser aufpassen...“, stammelte der Samurai verlegen als er seine Stimme wieder gefunden hatte. Robin schluckte einen dicken Kloß hinunter als sie sich der Gesamtheit der Situation bewusst wurde. Vorsichtig nickte sie. „D-danke dir Zorro...“, sagte sie in versuchsweise ruhigen Ton. Die stumme Einladung seiner Wärme fand die Belesene faszinierend und zugleich mehr als angenehm. Innerlich durchzuckte sie eine Hitzewelle von enormer Intensität, der ihren ganzen Körper erzittern ließ. Dennoch griff sie vorsichtig an seine haut um sich von ihm wieder auf die Beine helfen zu lassen. //Seitdem wir in diesen Gewässern sind hat sich etwas verändert...//, fiel Zorro auf als Robin wieder die Beine auf dem Boden hatte. „Danke sehr. Heute komme ich recht oft zum Sturz...“, lachte sie verlegen und räusperte sich. Zorro nickte schief grinsend. „Sieht dir gar nicht ähnlich. Aber lass uns weiter gehen bevor alle ohne uns anfangen.“, schlug er vor, sich am Hinterkopf kratzend. Fast gleichzeitig setzen sie sich darauf hin in Bewegung. Schon wenige Minuten später passierten sie die Schwelle zwischen Dschungel und Strand. Jedoch verfielen sie in dieser Zeit doch wieder ins Schweigen. Der Mond stand hoch über der Insel und erleuchtete den weißen Strand in helles glitzern. Die Wellen brachen sich an der Küste und hinterließen den Duft des Meeres. Selbst die unzähligen Sterne funkelten heute besonders schön über dem Firmament soweit das Auge sie erblicken konnte. Eine herrliche ruhe herrschte hier. Ihm wurde bewusst, dass sie wieder still waren, als er einen Blick in Richtung Robin's feinen Profil warf, das vom Mondlicht in einen Silberton getaucht wurde. Ihr Haar tanzte leicht im Wind. „Ist das eine atemberaubende Atmosphäre...“, brach diesmal die Belesene das Schweigen als sie verträumt die idyllische Landschaft betrachtete. Als sie seinen Blick bemerkte lächelte sie ihn zart an. „Lass uns schnell zurück ins Dorf gehen.“, drängelte sie spielerisch und lief schon mal vor. Zorro verharrte noch einen Augenblick an Ort und Stelle. „Der Tag ging verdammt schnell um...“, flüsterte der Schwertkämpfer leicht bedrückt als er ihr nur mit dem Blick folgte. „Eigentlich schade, wo er doch so schön war...“, fügte er leise hinzu und wanderte mit den Augen gen Himmel. Robin bemerkte Zorro's zögern und lief zu ihm zurück. „Ist irgendwas?“, fragte sie zurück haltend und legte den Kopf schief. Der Samurai schüttelte allerdings den Kopf. „Du hast mir heute einige Gründe zum Nachdenken gegeben...“, meinte er nur. Zurecht irritiert blinzelte Robin mehrfach. „Ist ja auch nicht so wichtig. Beeilen wir uns, der Abend ist ja noch nicht zu Ende.“, lächelte er ablenkend und ergriff eher unbewusst ihre Hand. Jedoch trat in dem Moment wieder eine Hitzewelle ein, die nicht nur Robin, sondern auch Zorro verspürte. Immer mehr erkannte er den Grund dafür, weshalb er auch rot anlief als er ihrem Blick begegnete. „Außerdem habe ich Hunger. Auf dem Fest kann man bestimmt etwas ordentliches zwischen die Zähne bekommen.“, meinte Zorro taffer als er es zugeben wollte. Sie antwortete indem sie seinen Händedruck erwiderte. Rasch gingen sie an Bord und verstauten den Koi im Aquarium, während die anderen Gegenstände einfach kurzerhand auf ihren Betten verstaut wurde. Als sie die Thousand Sunny wieder verlassen wollten, sahen sie sich gegenseitig an., allerdings nicht besonders fröhlich. Robin schien immer unglücklicher zu werden und das wiederum fand Zorro ganz und gar nicht toll. Im Gegenteil. Ihm bereitete es ziemliches Kopfzerbrechen das er es nicht schaffte ihr die grübelnde Miene dauerhaft aus dem Gesicht zu zaubern. Ihm dämmerte es inzwischen selbst, warum er soviel Wert auf ihre Gegenwart legte. Er stand direkt vor ihr und blickte prüfend in ihre gedankenversunkenes Gesicht. Mit einer Zärtlichkeit, die Robin's Herz zum Hüpfen brachte, strich Zorro ihr die Haare hinter die Ohren. Das brachte sie dazu, aufzusehen und seinem rätselndem Blick zu begegnen. Er rang mit sich, diese kleine Entfernung zu überbrücken, um sie von ihrem Kopfzerbrechen und seinem Leiden zu erlösen. Nur ein Kuss. Das kribbelnde Verlangen war fast unerträglich. Aber die Angst eine negative Reaktion ihrerseits zu erhalten, wenn er dies tatsächlich tun würde, war größer als die große Klappe, die er sonst besaß. Allerdings sah Robin immer noch den zögernden Zorro mit großen Augen an. Schnell legte der Schwertkämpfer ein breites grinsen auf. „Was wünscht du dir denn?“, stellte plötzlich die Belesene die gleiche Frage, wie er es zuvor getan hatte. Dieser gab ein verschlucktes Lachen von sich. „Sag ich dir nicht. Nicht, solange du deinen Wunsch nicht zuerst äußerst.“, konterte Zorro spielerisch und grinste sie frech an. Die allgemeine Laune zwischen ihnen erhellte sich allmählich wieder. „Na gut. Aber ich verrate dir meinen Wunsch trotzdem nicht.“, antwortete Robin zwinkernd und betrat den Sandboden. Zorro folgte ihr auf dem Fuße. Der Magen des Samurai knurrte plötzlich bedrohlich. Die Archäologin fing zu lachen an. „Dann beeilen wir uns jetzt wohl besser bevor das Ritual beginnt und dein Bauch sich eine andere Mahlzeit suchen muss!“, neckte sie ihn und machte es inzwischen zur Gewohnheit Zorro an der Hand zu nehmen um ihn spielerisch mitzuziehen. Er schien nichts dagegen zu haben und erwiderte sogar wieder den Händedruck. Die inzwischen vertraute Hitzewelle durchzuckte sie beide. Zusammen liefen sie zurück zum Dorf Melzuho. [Kapitel 4 Ende] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)