Das Geheimnis der Götterkarten von So-Chan ================================================================================ Prolog: Wie alles Begann! ------------------------- Das Geheimnis der Götterkarten Vor Tausenden von Jahren, als die alten Mächte noch herrschten, begann ein Krieg unter den obersten Göttern. Es war ein Kampf um die Herrschaft über die Erde, der wie schon oft davor ohne einen wahren Sieger endete. Die Götter besaßen mächtige Elementarwaffen mit ungeheurer Zerstörungskraft, sie scheuten auch nicht diese untereinander einzusetzen. Das Aufbrausen dieser Mächte hatte auch Auswirkungen auf das irdische Leben. Viele Lebewesen der Erde litten schreckliche Not unter der Machtgier und Streitlust der göttlichen Wesen. Naturkatastrophen brachen immer wieder über Menschen und Tiere herein; Überschwemmungen, Tornados, Brände und viele Krankheiten übersäten die Länder. Horden wilder Bestien, die ganze Landstriche verwüsteten, fanden plötzlich Platz in den Liedern der umherziehenden Barden. Doch leider konnte keiner der fahrenden Sänger von einem Helden singen, der sich diesen Kreaturen entgegen stellte. Nur von der Zerstörung und dem unendlichen Leid der Hinterbliebenen handelten ihre Lieder. Aber diese Klagen erreichten die Götter nicht. Als sich die fünf Mächtigsten der Götter letzten Endes gegenüberstanden, knisterten ihre Waffen vor Energie. Sie waren bereit jederzeit zuzuschlagen. Sie schauten von einem zum anderen, sichtlich geschwächt durch den Kampf untereinander, abwartend auf den nächsten Zug, der da kommen würde. Ihre Körper hoben und senkten sich, als sie schwer atmend in gebückter Kampfeshaltung einander beobachteten. Dies hätte Stunden, Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte andauern können. Die Anspannung in der Luft war greifbar. Die Götter waren so sehr aufeinander fixiert, dass sie ihre Umwelt komplett vergessen hatten. Dies machte sich ein Überlebender der kleineren Götter zunutze, der die Mächtigsten schon ein Weile beobachtet hatte. Dies war der Moment, auf den er gewartet hatte. Er musste nur einen kleinen Funken in der Mitte der Götter entstehen lassen und sowohl das Misstrauen als auch die Anspannung würde ausreichen, damit alle Mächtigsten gleichzeitig aufeinander stürmten. Und so geschah es. Ein Fingerschnipsen und ein kleiner schwarzer Blitz, der inmitten der gigantischen Wesen niederging. Erzürnt stürmten die Götter mit ihren Waffen voran, woraufhin sie sich in der Mitte trafen. Ihr Zusammenprall erzeugte eine gleißenden Lichtexplosion, die von den elementaren Energien der Waffen noch weiter geschürt wurde. Die Götter wurden zu Boden gerissen und lagen auf den kalten Steinen des Schlachtfeldes. Sie regten sich unmerklich, da sie ihr Bewusstsein bereits verloren hatten. Die Götter waren schwer verletzt, aber dennoch am Leben, obgleich sie dem Tode näher waren, als dem Leben. Auch an dem unbedeutenden Gott ging die Lichtexplosion nicht spurlos vorbei. Er konnte sich nur knapp in Sicherheit bringen, als ihn die Explosion ergriff. Er schrie lautstark auf vor Schmerzen, als das Licht an seinem Fleisch zerrte, es wie Feuer nagte und ihm so die eine Hälfte seines Körpers entstellte. Er trug unsägliche Schmerzen davon, obwohl es einer der schwächsten Ableger der Explosion war. Sein Glück war; dass die Allmächtigen selbst zu keiner einzigen Handlung mehr fähig waren. Wäre auch nur einer von ihnen im Stande gewesen noch einen Finger zu rühren, hätte es wohl den sicheren Tod des hinterhältigen Gottes bedeutet. Dieser raffte sich langsam auf, nachdem sich die Explosion gelegt hatte und er dem Schlachtfeld seine Schmerzen kundgetan hatte. Langsam schleppte er seinen von Schmerz gepeinigten, halb verbrannten Körper in die Mitte der Götter. Er zog eine kleine Kiste aus seiner zerfetzen, halb verkohlen Robe. Der Gott öffnete diese mit einem leichten knarzen. Er glitt mit seinen knochigen Fingern langsam und ehrfürchtig in die schmale, reich verzierte Holzkiste hinein. Der Gott zog fünf Karten aus dem Behältnis. Sie waren leer. Nur eine schaurige Aura ging von ihnen aus. Ihm lief es kalt den Rücken hinunter und ließ ihn erschaudern. Der Gott platzierte die Karte vorsichtig auf dem Boden, je eine zu den Füßen einer Gottheit. Danach nahm er einen pechschwarzen Kohlestift aus derselben Kiste und begann einen Zauberzirkel auf den Boden zu zeichnen. In dessen Mitte setzte er sich daraufhin in eine meditative Pose, die Augen geschlossen und sein unheilvolles Ritual beginnend. Dunkle Runen entstiegen dem Zirkel und begannen um ihn herum zu schwirren. Eine dämonische Formel ergoss sich aus seinem Munde. Über den Karten schwebend, zerteilten sich die Runen in kleinere schimmernde Einheiten, die um die Köpfe der Götter zu schwirren begannen. Sie formten sich zu einem wundersamen violetten Nebel und umhüllte die Köpfe gänzlich. Der Schleier schien auch die Körper einzunehmen und sie Stück für Stück aufzulösen. Mit einem schweren Keuchen bäumte sich einer der Gottheiten mit letzter Kraft auf, richtete seine zitternde Hand auf den Verräter und stieß einen Fluch über ihn aus, ehe er vom Nebel verschlungen wurde. Als diese vollends verschwunden waren und nur noch Nebel übrig war, durchzuckte diesen ein Blitz. Daraufhin veränderte sich die violette Farbe des Nebels in die jeweilige Elementarfarbe der entsprechenden Gottheit. Die Karten leuchteten grell auf und saugten den über sich liegenden Rauch in sich hinein. Ein grausiges Lachen gellte durch das Land der Götter. Es war vollbracht! Nun war er der stärkste Gott und der allmächtige Herrscher der Welt. Der geheimnisvolle Gott schleppte sich zu den Karten und hob eine nach der anderen auf, doch bei der Letzten blieb er stehen. „Feuer, Wasser, Eis, Erde...!“, er stockte. Sein Blick wanderte über die vier Karten in seiner Hand. Ein bösartiges Grinsen tat sich in seinem Gesicht auf. Als er die letzte Karte in die Hand nahm durchfuhr ihn schlagartig ein schmerzhafter schwarzer Blitz. Eine helle Stimme lachte bösartig auf. Unter dem rätselhaften Gott öffnete sich der Boden. Ein freier Blick zur Erde tat sich unter seinen Füßen auf. Vor Schmerz ließ er die Karten los und sprang zur Seite, wobei die gefangenen Gottheiten zur Erde niederfielen. Schmerzerfüllt richtete sich der Mann auf und blickte beunruhigt zu den Wolken nieder. Er war nicht in der Lage die Götterkarten wieder herauf zu holen... noch nicht. Hunderte von Jahren waren die Götterkarten vor den Augen des gefahrvollen Gottes verborgen geblieben. Bis an jenem Tag, ein junger Mann eine Karte bei einer Ausgrabung eines alten Tempels fand. Die Karte zeigte das Bildnis der Göttin der Finsternis Maleda. Berauscht von ihrem Anblick trübte sich sein Blick und wurde kalt und starr. Ein schwarzer Rauch ergoss sich aus der dunklen Karte, die der junge Mann in den Händen hielt. Der Rauch umschloss ihn immer mehr bis er ganz umhüllt war. Ein leises Kichern war zu vernehmen, dann glühte die Karte schlagartig auf und der Rauch floss durch den Mund des Mannes in seinen Körper hinein. Er bebte und ein lauter Schrei gellte durch die ganze Tempelanlage. Die Karte fest umschlungen in der Hand, brach der junge Mann zusammen. Kurz darauf stürzte der Tempel unter lautem Getöse zusammen, nichts als Staub und Ruinen waren zu erblicken. Den Körper des jungen Mannes suchte man vergeblich. Kapitel 1: Der Kampf des Sommers -------------------------------- Kapitel 1: Der Kampf des Sommers Elleduna, das war der Name eines kleinen Dorfs inmitten von Wiesen und Wäldern. Die meiste Zeit über war es sehr still dort, doch einmal im Jahr hörte man lautes Gelächter und wildes Geschrei, wenn nämlich im Sommer ein mehrtägiges Fest gefeiert wurde, für das Elladuna über die Grenzen hinaus bekannt war. Besonders beliebt war dabei das große Turnier, in dem Frau und Mann Stärke und Schnelligkeit unter Beweis stellen konnten. In den letzten Jahren hatte es immer nur einen Sieger gegeben, einen jungen Mann namens Ryo, doch im heutigen Finale mochte alles anders werden. Da stand er einem zierlichen Mädchen gegenüber. „Los, Ami, dem zeigst du es!“, „Den machst du platt.“ und „Lass dich nicht unterkriegen!“, so hörte man die Frauen rufen. Im gleichen Moment brüllte es von der anderen Seite der Kampfarena: „Ryo, lass dich ja nicht von einem Mädchen besiegen!“, „Wir hab viel Geld auf dich gesetzt!“ und „Ryo gib auf deine Deckung acht.“. Der Angesprochene schnaubte nur verächtlich. „Hey Kleines“, hörte es seine Gegnerin rufen: „gib ja gut auf deine Deckung acht! Du weißt ja, Angriffe immer von unten, mein Schatz!“ Ami, das zierliche Mädchen, gab nur ein zuversichtliches Grinsen als Antwort. Sie war schon von klein auf eine entschlossene Kämpfernatur, die vor wenig zurückscheute, und glich damit ihrer verstorbenen Mutter Nanami ebenso wie mit ihren roten Haaren. Heute also hatte sie endlich die Gelegenheit in deren Fußstapfen zu treten. Schließlich war Amis Mutter über Jahre der Champion der Arena gewesen. „Das ist meine Ami.“, ließ der massige Hüne am Rande des großen steinernen Kampfrings die Umstehenden wissen. Sein kurz geschnittener dunkelbrauner Schopf ragt weit über die Köpfe der anderen hinweg, der kleine Zopf im Nacken wehte frech im Wind. Eine lange Narbe über dem rechten Auge war schließlich der sichtbarste Beweis, dass auch er etwas vom Kämpfen verstand. „Meine große Schwester.“, schnaubte ein verärgertes Stimmchen unbeeindruckt, „und ich sehe sie nicht. Mensch, Papa!“ An der Seite des großen Mannes schob sich ein Kopf mit zwei braunen Zöpfen nach vorn und zwei blaue Augen stierten giftig zu ihm empor. Sie war sichtlich verärgert. Der Mann grinste frech und hob ein kleine Mädchen auf seine Schultern. „Ja, das ist deine große Schwester. Du wirst mal genauso stark wie sie. Und deine Mutter, Nami.“ In diesem Augenblick fühlte sich Ami nicht wie ihre Mutter. Das Mädchen mit der wallend roten Mähne schlug mit einem kräftigen Schlag nach dem anderen auf den schwarzhaarigen Jüngling ein, doch was sie auch versuchte, er blockte jeden ihrer Schläge ab. Dann wurde sie des amüsierten Ausdrucks in seinen katzenartig gelben Augen gewahr. Er hatte sie nur getestet, doch nun würde er ihr zeigen, wozu er in der Lage war. Ami sprang noch schnell in eine Abwehrstellung, doch stürmte Ryo schon auf sie zu. Seine kurzen Haare mit seinen kleinen lilafarbenen Strähnchen wehten im Wind, er holte mit der linken Faust aus und - „Wusch“ - Ami hörte es zischen, der Schlag ging ganz knapp an ihrem Ohr vorbei. „Und du willst mich besiegen? Lachhaft!“, spottete er. Sie konnte nicht mehr an sich halten, wutentbrannt schlug sie wahllos in seine Richtung. Dabei wusste sie, was er tat. Er hatte schon in ihrer Kindheit so oft versucht, sie aufzuziehen, und eigentlich hatte sie sich vorgenommen, ihm heute keine Schwäche zu zeigen, doch was waren Vorsätze schon wert? In diesem Moment sprang er hoch in die Luft, so weit, dass all die Leute, die ihm mit ihren Blicken folgten, von der Sonne geblendet wurden. Ami erschauderte, denn sie wusste, was nun kam. Sein Spezialangriff, der ihn hoch in den Himmel schraubte und mit einer unvorstellbaren Kraft herunterstürzen ließ, hatte ihm schon mehr als einen Turniersieg beschert und diesmal stand Ami im Ring, die gegen die aufsteigende Panik kämpfte und ihn doch nicht am Himmel erkennen konnte. Wenn sie Pech hatte, würde sie nicht einmal merken, dass ihr Traum vorbei war. Ruhig, Mädchen, fuhr es ihr durch den Kopf. Denk an deine Mutter. Gib nicht auf. Noch ist nichts vorbei. Mit einem Mal ging es ganz schnell. Sie spürte einen Luftzug und warf sich sofort zur Seite. Nur um Haaresbreite sollte sie die gestreckter Faust des vom Himmel herabstürzenden Kerls verfehlen. Gemurmel einer ratlosen Menge drang von der Welt hinter der Staubschicht, während Amis Herz mit voller Kraft raste. Kaum mehr als eine Armlänge entfernt begann das Loch, dass Ryos Attacke in den Boden der Arena gerissen hatte. Es war wirklich haarscharf gewesen. Amis Körper sehnte sich nach Ruhe, doch sie zwang sich zurück auf die Beine, da auch ihr Gegner seinem Loch entstieg und sie anstarrte. Unbewusst schob sie die schweißnassen Haarsträhnen aus ihrem Gesicht. Seinen Gesichtsausdruck konnte sie nicht einordnen. Im nächsten Moment stürmte er bereits auf sie zu und setzte zum Schlag an. Kaum wehrte sie ihn ab, folgte auch schon der nächste Angriff mit atemberaubender Geschwindigkeit. Sie wich aus, einmal, zweimal, dann nutzte sie ihre Chance. Ami stürmte ihrem Gegner mit einem wilden Schrei entgegen, ließ sich aber im entscheidenden Moment zu Boden fallen und nutze den Schwung für eine rasante Wende – zwar mussten ihre Knie darunter leiden, doch dafür hatte sie nun Ryos ungeschützte Rückseite in greifbarer Nähe. Nun war sie am Zug. Sie musste nur noch zum Gegenschlag ausholen, doch sprang ihr Gegner über ihr Bein hinweg und entwischte ihr damit. Das half doch alles nichts. Saltos schlagend brachte Ami Raum zwischen sich und ihren Gegner. Wenn sie doch bloß Zeit hätte. Sie brauchte einen Plan, denn sonst, das wusste sie, würden ihre Kräfte noch vor seinen schwinden. Ami kam im Handstand zum Stehen. Wenn sie schon keinen Plan hatte, konnte sie ihn wenigstens verwirren, dachte sie und in Ryos Gesichtsausdruck las sie, dass zumindest dieser Teil funktionierte. Auch ihr Gegner kam zum Stehen, unschlüssig, was wohl folgen würde. Wieder einmal wandelte sich sein Blick und verwirrte sie. Ihr Grinsen schwand schlagartig, als ihr auffiel, dass ihre momentane Pose zwar einen Vorteil im Kampf bot, aber auch einen unbeabsichtigten Nachteil aufwies: Der grün glänzende Stoff ihres Qipao, federleicht wie er nun einmal war, geriet nun unter die gnadenlose Wirkung der Erdanziehungskraft. Ami fühlte, wie der Stoff Falte um Falte ihrer Brust entgegen rutschte und schließlich ihr unschuldiges, weißes Höschen preisgab. Sie konnte seinen Blick förmlich über ihre langen Beine schweifen fühlen. Sie musste ihm wirklich gefallen. Ami dachte an ihre Mutter, deren alten Qipao sie trug. Sie dachte ans Finale, in dem sie immer noch stand, und ergriff dann eiskalt ihre Chance. Wieder einmal vergaß Ryo beim Anblick das Risiko. Schon oft hatte er ihre Heimtücke und Gefährlichkeit zu spüren bekommen. Ami mochte das Gesicht eines Engels haben, aber in ihrem Kampfstil glich sie mehr einem Teufel und es war kein Wunder, dass ausgerechnet sie ihm von Angesicht zu Angesicht im Finale gegenüberstand. Keines der anderen Mädchen im Dorf hätte es je gewagt. Nur Ami! Ami, der kleine Teufel mit dem Engelslächeln. „Na, gefällt dir wohl, was?“, spottete Ami. Sie mochte von der Kraft her nie an einen Mann herankommen, dafür aber war sie schnell und gewieft. Das Publikum allerdings war geteilter Meinung über Amis “Kampftechnik“: Während sich der prüde Teil lauthals und aufgebracht beschwerte und Disqualifikation verlangte, johlte der Rest nur frivol drauflos und bestärkte Ami damit noch. Was würde jetzt wohl passieren? Kapitel 2: Der Kampf des Sommers 2 (2 Überarbeitung Läuft) ---------------------------------------------------------- Kapitel 2: Der Kampf des Sommers 2 Der Kampf des Sommerfest hatte begonnen und bis jetzt stand es noch Unendschieden zwischen den beiden Kontrahenten. Bis jetzt. Ami hatte einen Plan, so ließ sie die bisher geschlossenen Beine auseinander gleiten zu einem Spagat. Ryo fielen schier die Augen aus dem Schädel und dieses Mal sammelte sich das Blut etwas weiter unten. Knurrend drehte er sich zur Seite und nestelte kurz an seinem Hemd rum. „Das ist die Schwachstelle der Männer.“Grinste sie. Als Ryo es endlich fertig gebrachte hatte seinen Körper wieder auf das wesentliche zu konzentrieren, stürmte Ami bereits auf ihn zu. Ami legte ihre ganze kraft in ihre Fäuste. Wortlos und mit Wut verzehrter Miene fixierte sie den überraschten Ryo, der nun seinerseits versuchte den schlag abzublocken. Amis Schläge durchbrachen seine Verteidigung, in atemberaubendem Tempo prasselten nun die Schläge auf ihn nieder. Ryo konnte seine Deckung nicht mehr halten er setzte zum angriff an. Ami bemerkte seine neue Körperhaltung schnell und setzte zum entscheidenden schlag an. Mit einem gezielten kräftigen Schlag vor den Brustkorb, schleuderte sie Ryo im hohen bogen aus dem Ring. Er konnte nicht mehr schnell genug reagieren und landet Mitten in der Menschenmenge, bei seinem Flug riss er noch einige Leute mit um. Das ganze Dorf jubelte, das ganze? Nein, ein junger Man mit langem silbernem Haar dessen Haarspitzen im Licht lila glänzten, der sich abseits des Getümmels aufhielt beobachtete misstrauisch die Nördlichen Wälder. Kein Tier und kein Vogel war zu sehen geschweige den zu hören. Die Dorfbewohner waren so in Feier Laune das sie nichts dessen mit bekamen. Das ganze Dorf versammelte sich vor einem großen Steinernen Podest das schon mit etwas Moos überwuchert war, kleinere Steine waren bereits aus dem Podest herausgebrochen, auch kleinere Risse bahnten sich ihren weg durch die braun-goldenen Steine. Ein Alter man mit langem Weiß-grauem Bart, erhob sich auf das Podium um eine Ansprache zur Ähren des Siegers zu halten. „Ami? Kommst du bitte hoch zu mir ich möchte dir deinen Preis überreichen.“ Sprach der alte Mann und linste mit seinen schmalen kleinen Augen unter seinen großen zusammenlaufenden Augenbrauen hindurch.. Ami atmete tief durch und ging dann die überalterte Treppe zum Altar hinauf , verbeugte sich vor dem ältesten und kniete nieder. Eine junge Frau in einem Roten Tänzer Kleid trat zum Altar hinauf und reichte dem altem Mann ein kleines goldenes Kästchen. Er öffnete es und holte eine antike Gold verzierte Karte heraus. „Dies ist nun der dies jährige Preis eine uralte Karte, mit dem Abbild der Göttin des Feuers Calder .“ „Wir fanden sie bei der Ausgrabung des alten Feuer Tempels, vor langer Zeit und beschlossen nun diese Karte als Preis für den Sieger des Sommerfestes zu vergeben.“ Langsam drehte er sich zu Ami und legte ihr die Karte mit samt einer goldenen Kette um den Hals. „Nun erhebe dich, und last uns feiern liebe Leute.“ Sprach der Älteste mit einer knappen Handbewegung zur Seite. „Das Festmahl ist eröffnete.“ Brüllte der übergewichtige Bürgermeister. Nun begaben sich die Leute zu den großen Tischen die neben dem Ring aufgestellt waren. Wein und Bier flossen in Massen und viel gutes Essen stand dort auf den Tischen. Abseits des Festes am großen Kampfring stand Ryo angelehnt am Ring. „Das war unfähr.“ Schnauft er und drehte sich um. Ami stand hinter ihm. „Stell dich nicht so an, was hätte ich den sonst tun sollen?“Grinste Ami matt. „Du hast recht, Kräfte mäßig bis du uns unterlegen, aber dafür bis du verdammt schlau kleines.“ Grinste er sie an und reichte ihr die Hand. Ami ergriff diese und freute sich über so einen tollen Kämpfer. „Sag mal hast du beim Dekorieren des Dorffestes geholfen?“ Grinste er hinterhältig. „Ja wieso?“ Frage Ami verwirrt. „Ja das sieht man.“ Lacht er laut auf. „Was soll das den heißen?“ Schnaubte sie. Ryo nahm sie an die Hand und zog sie in Richtung der Tische. Ami schaute verdutzt lies sich aber mit reißen von dem Jungen Mann und lachte mit ihm. Sie gesellten sich zu ihrem Vater und ihrer kleinen Schwester, Ryo wurde gleich von Amis Vater in den Schwitzkasten genommen. „Du hast es meiner Ami ja nicht gerade leicht gemacht was?“ Sprach der Vater. Ein knirschendes Lächeln lag auf seinem Gesicht. Verlegen Entschuldigte sich der Knabe bei ihm und der ganze Tisch lachte auf. Das brachte Ryo so gleich in Verlegenheit. Ein lauter Rums lies die beiden aufschrecken. Ein großer Krug Bier wurde Direkt vor Amis Nase abgestellt. „Na los nimm einen kräftigen Schluck du hast es dir verdient.“ Protze Ihr Vater. Ami setzte den Krug an und nahm einen kräftigen Schlug. Der Krug krachte auf den Tisch. „Hust, Hus, Bäää das schmeckt ja widerlich.“Brüllte Ami hervor. Der ganze Tisch lachte.Sie schaute verlegen in die Runde. „Wie kannst du nur so was trinken Dad?“ „So Schlimm ist das doch gar nicht und man gewöhnt sich dran mein Schatz.“ Lachte er schelmisch auf. Zwei große Braune Augen schauten ihn bewundernd an. „Dad darf ich auch mal probieren?“ Er machte einen ernsten Blick, sagte aber mit beruhigender Stimme. „Wen du älter bist, ok kleines?“ Ein großer Schmollmund zog sich über das kleine Gesicht. „Ich bin aber doch schon vier.“ Ami tätschelte ihrer kleinen Schwester den Kopf und grinste sie an. „Es schmeckt wirklich nicht gut.“ Die kleine lächelte und griff nach ihrem Saftglas und reichte es Ami. Ami um schloss ihre kleine Schwester und drückte sie ganz fest an sich, die kleine erwiderte diese und drückte ihr Gesicht in Amis Brust. Die Leute aus Elladuna feierten bis in die Dämmerung hinein. An einigen Dächern rutschten Dachpfannen zu Boden. Doch niemandem viel das auf. Fast niemanden, ein junger Mann saß immer noch abseits auf deinem Dach und beobachtete die Wälder. Kapitel 3: Der Geisterwald (Wird Überarbeitet) ---------------------------------------------- Kapitel 3: Der Geisterwald Drei Tage waren nun schon vergangen seit das Dorf Elladuna dem Erdboden gleich gemacht worden war. Ami, Ryo und Vann waren langsam am Ende ihrer Kräfte - kein Essen, kaum Wasser. Amis Lippen waren so trocken, dass sie bereits anfingen aufzuspringen. Es schmerzte sie, immer wieder beleckte sie ihre Lippen; - Helfen tat es allerdings nicht. Die wenigen Dinge, die sie aus ihrer Heimat retten konnten, waren bisher auch nicht wirklich von Nutzen gewesen. „Was glaubt ihr, wer uns diese Monster geschickt hat? Solche Monster habe ich noch nie gesehen! Da muss doch wer hinter stecken, oder?“, bohrte Ami schon eine ganze Weile. Das Mädchen versuchte damit die immer wieder aufkeimende Verzweiflung niederzuringen. Ihre Begleiter versuchten sie teilweise zu überhören, aber einer schien sich ebenfalls Gedanken zu machen. „Es ist schon merkwürdig, dass ein Drache aus einem Schatten entsteht. Ich vermute... das war schwarze Magie!“, erfasste Ryo mit erhobener Stimme. Er las früher viele Bücher über Mythologie, Drachen, Schatten und Sagen. „Schwarze Magie?“ Vann horchte mit einem Mal erstaunt auf. „Das wäre die logischste Erklärung. Vielleicht ein Schattenwächter oder sogar noch schlimmer.“ Vann runzelte die Stirn. „Wenn wir es wirklich mit einem Wächter zu tun bekommen, haben wir keine Chance. Wir...“ //Kawumm// „AUUUU, wieso bleibst du einfach stehen?“ Unvermittelt war Ami, die vorneweg ging, stehen geblieben und Ryo, so in das Gespräch mit Vann vertieft, bemerkte das Mädchen erst, als er mit voller Wucht gegen sie stieß und Ami unsanft nach vorne schubste. „Pass doch auf!!!“, fauchte sie. Dann wand sie den Blick wieder nach vorne. „Da schaut!“ Ami zeigte auf den vor ihnen liegenden Wald. Ein schier endloses Gebiet aus unzähligen Bäumen reihte sich hier aneinander. „Mein Vater erzählte mir mal, dass hinter dem Wald der Geister die Stadt Lutria liegen soll.“ „Der sieht aber sehr dunkel und finster aus ....glaubst du, das ist der richtige Wald?“, bemerkte Ami mit bangem Blick. Nach allem was sie durchgemacht hatten, war das Mädchen nicht begeistert von der Aussicht auf Geister zu treffen. Vann blickte auf das dunkle Geäst, bevor er resignierend seufzte. „Wir müssen da durch! Schaut doch mal über die Baumspitzen hinweg, seht ihr das da hinter?“ Drei große, mit blauem Schiefer bedeckte Türme ragten hinter den Baumwipfeln empor. „Dahinten liegt Lutria, ganz bestimmt!“ Ami sah dennoch alles andere als zuversichtlich aus. Unruhig nestelte sie an einer Haarsträhne herum. „Jetzt komm schon, wir haben es doch schon fast geschafft. Nur noch durch den Wald. Das wird ein Kinderspiel“ versuchte Ryo sie aufzumuntern. Langsam hob Ami den Kopf und setzte sich zaghaft in Bewegung Abermals setzte sich das Trio wieder in Bewegung und erreichten den Wald auch sehr rasch. Auf dem Weg bemerkte Ami unzählige saftig grüne Sträuchern, an denen leuchtend rote Beeren hingen. Dicht an dicht säumten sie den Waldrand. Da die Drei schon eine Weile nichts Richtiges mehr gegessen hatten, schlugen sie sich erst einmal an den Beeren, so gut es ging, die Bäuche voll. Ami packte zur Sicherheit noch ein paar Beeren in ein Tuch, das sie dann vorsichtig in ihrer lederne Umhängetasche verstaute. Nachdem sie nun halbwegs gesättigt waren, betraten sie das dichte Gestrüpp des Waldes. Es war dunkel, kaum ein Sonnenstrahl drang durch die dichten Baumwipfel und taucht so den Wald in ein schummeriges Dämmerlicht. Bereits nach wenigen Schritten erreichte die Gruppe einen kleinen Trampelpfad. Einer Regung nach, folgten sie dem ausgetretenen Weg. Alle waren guter Dinge, doch irgendwann hob Vann aufmerksam den Kopf. Irgendetwas hier war seltsam und weckte sein Misstrauen. Kein Vogelgezwitscher oder das Gesumme von Insekten. Nur der Wind, der durch die Äste der Bäume wehte, war zu vernehmen. Auch Ryo und Ami bemerkten diese beunruhigende Stille. Je weiter die Gruppe in den Wald vordrang, desto mehr überkam sie ein kalter Schauer. Ami knirschte leise mit ihren Zähnen. Eine alte Angewohnheit, die immer dann zutage trat, wenn sie zunehmend nervös wurde. Es lief ihr heiß und kalt den Rücken runter, so dass das Mädchen immer wieder unwillkürlich schauderte. Auch ihren Begleitern war die Unruhe und Angespanntheit deutlich ins Gesicht geschrieben. Ohren wurden gespitzt, die Augen huschten wild umher. Immer vorsichtiger bewegten sich die Freunde durch das Unterholz. Plötzlich tippte Vann Ami auf die Schulter und deutete auf das Gebüsch direkt hinter ihnen. Leise Schritte waren immer wieder in den dichten Büschen wahrzunehmen. Ryo gab mit einem Nicken zu verstehen, dass auch er den oder die Verfolger bemerkt hatte. Zunächst ging das Trio im normalen Laufschritt weiter, doch nach und nach wuchs das Unbehagen und so erhöhten sie rasch das Tempo. //Raschel// „Was war das?“ erschrak Ami und drehte sich um. Sie starrte auf den Busch direkt hinter ihr. Da war es wieder, ein starkes Rascheln - schnelle, fast lautlose Schritte. Plötzlich huschte etwas Schnelles durch das Dickicht hinter den Jugendlichen. Es war zu schnell um etwas zu erkennen. „DAAA!“, schrie Ryo entsetzt auf. Etwas Weißes hing an einem kleinen Ast des Busches, der zuvor geraschelt hatte. Vann näherte sich langsam und behutsam dem weißen Zeug und zog es vorsichtig heraus. „Es ist sehr weich, das muss Fell sein.“ Vorsichtig roch er daran, rümpfte aber sofort die Nase. „BÄÄÄÄhhh! Igitt stinkt das !!!“ Im hohen Bogen warf Vann das Stück Fell weg. „Wonach roch es denn?“ frage Ami interessiert. „Nach Verwesung.“, antwortete Vann angeekelt. „Wir sollten hier schnellstens verschwinden.“ Die beiden nickten ernst. Wie auf ein geheimes Stichwort hin rannten die Drei unvermittelt los und hasteten über die dichte Lichtung. Ständig saß ihnen der grausige Gedanken, dass irgendetwas jederzeit aus den Büschen hervorspringen könnte, im Nacken. Und keiner von ihnen wollte mit diesem „Etwas“ Bekanntschaft schließen. Keiner wagte auch nur den Kopf zu drehen um einen Blick hinter sich zu werfen. Laute, aufeinander folgende, schnelle Schritte waren hinter ihnen zu vernehmen. Die immer stärker werdenden Panik verlieh Ami geradezu Flügel. Mit schnellen Schritten perschte sie an ihren Begleitern vorne weg. Doch die Aufregung hatte auch ihre Schattenseite. Eine, auf dem Boden liegende, Baumwurzel bremste Ami unvermittelt und das Mädchen schlug hart auf dem kahlen Waldboden auf. Vann und Ryo packten die Kleine bei der Schulter und zerrten sie wieder auf die Beine. „Nur ein paar Meter noch, da vorne ist der Wald zu ende.“, keuchte Ryo mit trockenem Hals. Mit einem großen Satz sprangen alle drei hinaus ins Freie und stürzten auf eine hellgrüne Wiese. Sie rollten ein Stück den sanften Abhang hinunter. Vann schaffte es beim Abrollen mit einem gekonnten Sprung auf seine Beine. Er verlor den Halt dabei und rutschte die Wiese hinunter. Krampfhaft versuchte er mit den Händen an den kurzen Grashalmen Halt zu finden. Sein Blick heftete am Waldrand und suchte akribisch das Blätterwerk ab, doch es war Nichts zu sehen. Das Wesen oder was immer es war schien verschwunden zu sein. Am Ende des Hanges stolperte Vann ein paar Schritte zurück und fand festen Halt auf seinen Beinen. Auch Ami und Ryo rollten am Hangende auf eine gerade Eben auf. In Amis Kopf drehte sich alles. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich stark, damit es endlich aufhörte sich zu drehen. Ryo stand rasch auf seinen Beinen, etwas taumelnd trat er neben Vann und erkundigte sich nach ihrer Lage. „Es scheint als hätte das Wesen von uns abgelassen.“ antwortete der weißhaarige Junge. „Glaubst du es konnte den Wald nicht verlassen?“ erkundigte sich Ryo neugierig. Vann zuckte mit den Schultern:„Wer weiß.“ Mit blassem Gesicht trat nun auch Ami zu den Jungs hinzu. „Sind wir sicher?“ Ihre ... Augen wanderten vom einen zum anderen. Ryo und Vann nickten ihr zu. „Dann können wir ja weiter.“ Kam es so postwendend von ihr, das ihre Begleiter lachen mussten. Gemeinsam machten sich die Drei an den Aufstieg des Wiesenabhangs, denn nicht weit von ihnen ragten riesige, blau bedeckte Türme in den Himmel. Eine weiße Mauer umgab die Stadt. „Es ist nicht mehr weit und wir haben es geschafft.“ überkam es Ami freudig. Auf ihren zart roséfarbenen Lippen wuchs ein erleichtertes Lächeln. Auch Vann und Ryo waren sichtlich erleichtert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)