Es ist, was es ist.... von Dragonohzora (Sailor Moon-Weihnachts -Challenge (Mamo & Usa)) ================================================================================ Kapitel 1: Es ist, was es ist... -------------------------------- Es ist, was es ist... Liebe ist Gefühl, sprach das Herz Liebe ist Schicksal, meinte das Gefühl Liebe ist Liebe, deutete das Schicksal Liebe ist Nähe, Geborgenheit, Begierde, Zärtlichkeit und Vertrauen, äußerte das Verlangen Liebe ist den anderen stets glücklich zu machen bedeutete die Liebe ♥═╬╬♥═╬╬♥ Niedergeschmettert starrte er auf den Text der Anzeigentafel. Er konnte sich wohl auf eine ziemlich lange Wartezeit einstellen. Er hätte wirklich damit rechnen müssen. Arrogant wie er nun einmal war, hatte er natürlich angenommen, dass allen anderen so etwas passierte, aber nicht ihm und nun saß er hier fest auf dem Flughafen. Anvisiert war Tokyo und nun musste ausgerechnet seine Maschine auf dem Flughafen in Kansai notlanden. Ein Weiterflug war ausgeschlossen. Alle Flüge waren gecancelt worden. Die Wetterbedingungen wurden immer schlechter anstatt besser. Es war eine Katastrophe. Er hatte versprochen rechtzeitig zurück zu sein. Er hatte versprochen mit ihr die Feiertage zu verbringen. Er hatte versprochen sich das Weihnachtsstück anzusehen, in dem sie eine Rolle in ihrer Theater AG ergattert hatte. Er hatte ihr hoch und heilig versprechen müssen, ihre Backkünste auszuprobieren und alles zu essen, was sie ihm auftischen würde. Vor seinem Abflug und seinem Aufbruch hatte er einen kleinen Zwischenstopp in der Apotheke gemacht und sich mit genug Magentabletten eingedeckt. Das Letzte was er gewollt hatte, war ihr gegenüber zu schwächeln. Er hatte vorgehabt, alles zu sich zu nehmen ohne zu murren und ohne zu klagen, wie verbrannt und ungenießbar die Sachen auch in ihrer Gesamtheit waren. Es war bisher nie ein Problem für ihn gewesen, denn wenn seine Freundin ihn dann nur einmal anlächelte, wusste er, wofür er klaglos alles ertrug, was sie ihm vorsetzte und nun konnte er seine Liebste nicht nur nicht lächeln sehen, sondern musste sie zudem noch unglücklicher machen, da er nicht wie versprochen an den Weihnachtsfeiertagen bei ihr sein konnte. Dabei war er nur für zwei Wochen weg gewesen. Kurz vor seinem Ziel war er gescheitert. Natürlich hatte er bereits versucht, sich ein Auto zu mieten, um die letzte kurze Strecke damit zurück zu legen. Nicht einmal das war ihm vergönnt. Die Straßen waren gesperrt, es gab kein Vorwärtskommen. Nicht einmal die Züge fuhren mehr. Alles war lahmgelegt worden und er musste sich damit abfinden, dass er hier festsaß und das über Weihnachten. ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Deprimiert trommelte Usagi missmutig ihre Finger auf dem harten Holztisch auf und ab. Schlürfend sog sie ihren Schokoladenmilchshake in sich hinein und starrte auf ihr Handy. Immer und immer wieder las sie die Nachricht, die er ihr geschickt hatte und immer wieder hatte sie das Bedürfnis zu schreien, zu toben, zu schluchzen und zu weinen. Wie konnte etwas, dass sie so sehr genoss, ihn von ihr fernhalten? Wo war da die Fairness geblieben? Es war gemein und einfach niederträchtig. Nachdenklich sah Rei auf ihre Uhr und dann in Richtung ihrer Freundin. „Usagi, langsam aber sicher musst du dich umziehen. Die Generalprobe muss pünktlich beginnen, sonst schaffen wir die restlichen Vorbereitungen nicht mehr.“ „Ich habe aber keine Lust mehr! Außerdem ist Minako auch noch nicht da! Gib mir lieber noch so einen Shake und wo sind die Kekse? Ich will Kekse!“ „Eigentlich müsstest du schon Bauchweh haben. Du hast bereits vier Shakes hinter dir und Kekse gibt es keine mehr, sonst rollst du über die Bühne, anstatt wie ein Engel zu schweben. Ich habe ja von Anfang an bezweifelt, dass die Rolle des Engels zu dir passt, aber auf mich wollte ja keiner hören“, brummte Rei merklich genervt auf. „Und zieh nicht so ein säuerliches Gesicht.“ „Aber was soll ich denn machen, Rei?“, jammerte Usagi auf. „Er kommt nicht!“ „Er kommt eben später. Das ist doch kein Grund..“ „Nein“, schniefte Usagi. „Er hat mir geschrieben, dass er alles versucht hat, aber er sitzt wirklich fest in Kansai.“ „Aus dem Weeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeg“, brüllte Minako und lenkte Rei somit von ihrer Erwiderung ab. „Was brüllst du hier her...“, fassungslos starrte sie Minako an. „Das war aber nicht geplant?“ Entsetzt blätterte Rei in ihren Notizen. „Das übersteigt unser Budget und wer macht den Dreck weg? Wir haben absolut keinerlei Vorrichtung, um so was zu beherbergen!“ „Nicht verzagen, Minako fragen“, kicherte die Blondine fröhlich und winkte wild Usagi zu. „Usaaaaaaaaaaaa.... es hat geklappt, sieh doch es hat geklappt!“ Wie ein Blitz, ließ Usagi ihr Handy fallen und lief auf ihre Freundin zu. Aufgeregt und ganz vergessend, dass sie eigentlich großen Kummer hatte, tänzelte sie auf und ab und klatschte voller Begeisterung in ihre Hände. „Oh nein, wie süß und so flauschig...komm kuscheln“, jauchzte sie entzückt. „Er heißt Christmas!“ „Christmas?“, seufzte Usagi entzückt auf. „Und hier ist das Kostüm von Christmas“, grinste Minako in die Runde. „War klar“, grummelte Rei. „Du willst diesem Esel tatsächlich ein Weihnachtsmann-Kostüm verpassen?“ „Na hör mal, er ist schließlich unser Weihnachtsesel und der Direktor vom Zirkus meinte, dass der Mantel und der Zottelbart ihm wie angossen passen würden.“ „Du hast ihn aus einem Zirkus?“ „Na klar, er ist schließlich unser Star auf der Bühne! Außerdem ist er Publikum gewöhnt.“ „Ach, wie aufregend. Ich kann es gar nicht erwarten, das Mamoru zu erzählen“, kicherte Usagi.“ „Ich dachte, er kann nicht kommen?“, erinnerte Rei sie an ihr eigentliches Problem. „Oh Gott, Rei!“ Schniefend verzog Usagi ihre Unterlippe und schaute mit ihren großen, blauen Kulleraugen zu ihrer Freundin hinüber. „Was soll ich nur tun?“ „Tja, in den sauren Apfel beißen, würde ich mal sagen, aber ich habe eine prima Aufgabe für dich um dich abzulenken!“ „Nichts, aber gar nichts kann mich von meinem Mamoru ablenken!“ „Aber klar, du bist ab jetzt nicht nur die Hauptrolle in unserem Stück, sondern ebenso bist du zusätzlich dafür verantwortlich, dass Christmas keinen Mist baut!“ „Im wahrsten Sinne des Wortes“, kicherte Minako. „Und du wirst ihr helfen, Minako!“ „Aber wieso ich?“ „Weil du uns den Esel beschert hast!“ „Rei, das ist aber gemein, ich hab keine Zeit dafür...“ „Und ob du sie hast. Du kannst deinen Text, dein Kostüm ist auch fertig...du hast genug Zeit!“ ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ „Sag mal Michiru, wieso hat Mondgesicht denselben Gesichtsausdruck, wie der Esel neben ihr?“ „Das ist Minako und kein Esel!“ „Nein, ich meine diesen Esel da!“, verwirrt zeigte Haruka direkt neben Usagi. „Oh nein, wie süß, ein echter Esel?“ „Hey Mondgesicht“, rief Haruka und schnappte sich Michirus Hand. „Du machst ja genau so ein langes Gesicht wie dein neuer Freund neben dir!“ „Überrascht schaute Usagi auf. „Haruka? Michiru?“ Seufzend umschlang sie Christmas mit ihren Armen und verbarg ihr Gesicht in seinem Fell. „Christmas fehlen seine Zirkusfreunde!“ Verdutz schaute Haruka hin und her. Ein Esel, der Heimweh hatte? „Und was fehlt dir?“ „Es ist so furchtbar, so grausam, ungerechtfertig“, weinend benetzte sie das Fell von Christmas und übertönte mit ihrem Schluchzen sogar das Protestgeschrei des Esels. „Hey Usagi, aber was ist denn los?“ Vorsichtig kniete Michiru sich hin und legte eine Hand sanft auf ihre Schulter ab. ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Ein Lufthauch ließ ihn erzittern. Gähnend streckte sich Mamoru. Nun war er doch für einen Moment eingenickt. Seufzend schaute er auf seine Uhr. Hoffnungsvoll sah er erneut auf die Anzeigetafel. Wie er erwartet hatte, hatte sich nichts an seiner Situation verändert. Lächelnd beobachtete er ein junges Mädchen, das am Arm ihres Freundes hing. Sie erinnerte ihn an Usagi. Es war wirklich dumm, dass er ausgerechnet an ihrem Jahrestag nicht bei ihr sein konnte. Wehmütig und sehnsüchtig schlug er sein Buch auf. Wenn er schon nicht bei Usagi sein konnte, so konnte er zumindest seiner zweitliebsten Beschäftigung frönen. Es wäre ja nicht so, dass er nun keine Zeit dafür hätte. ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ „Verstehe, er sitzt also fest.“ „Jahhhhhhhhhhhhhhhh“, frustriert schlug Usagi mit ihrer Faust auf ihren Schenkel, den sie sich gleich auf Anhieb schmerzlich rieb. „Und das an Weihnachten, wie traurig Haruka“, seufzte Michiru auf. „Usagiiiiiiiiiiii, nun komm endlich, sonst bringen wir die Generalprobe nie hinter uns“, meckerte Rei von der anderen Seite der Bühne. „Iehhhahhhhhhh!“ Knabbernd zog Christmas an Usagis Ärmeln, bis sie lachen musste. „Iehhhhhhhhhhhhhh“, quiekte Usagi laut auf. „Ich kommeeeeeeeeeeeeee jahhhhhhhhhhh schon“, rief Usagi und sprang auf ihre Beine. „Ihr kommt doch zur Aufführung, oder?“ „Mondgesicht, für nichts auf der Welt verpasse ich dieses Spektakel“, grinste Haruka und sah wie Usagis Augen anfingen zu leuchten, ehe sie erneut von Rei gerufen wurde. „Ich halte euch einen Platz in der ersten Reihe freiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii“, rief Usagi noch bis sie endlich Reis Aufforderung nach kam und ihre Trödelei gleich mit einer saftigen Kopfnuss gewertet bekam. Lachend beobachte Haruka die Mädchen noch eine Weile, ehe sie sanft von Michiru von hinten umschlungen wurde. „Es ist so traurig, Usagi hat sich so auf ihn gefreut.“ „Es ist eben Pech. Mamoru musste ja unbedingt an diesem Workshop teilnehmen.“ „Du weißt doch, er braucht diesen Workshop als Recherche für seine Magisterarbeit.“ „Ja, ich weiß es doch und er tut es ja nicht aus Selbstsucht, sondern weil er sich eine Zukunft mit Usagi wünscht.“ „Hat er dir das erzählt?“ „Nein, aber ich habe Augen im Kopf. Kannst du dir Mamoru ohne Usagi vorstellen?“ Kurz schien Michiru zu überlegen und schüttelte dann ihren Kopf. „Nein, das kann ich nicht, nicht einmal, wenn ich es versuche. Die beiden ergänzen sich, man könnte meinen sie wären füreinander geschaffen worden. Wo der eine Schwächen hat, gleicht der andere es stets aus. Sie brauchen einander. Mamoru braucht Usagi, damit er weiß was Liebe bedeuten kann, damit sein Herz nicht erkaltet und er nicht in der Bibliothek versauert, damit er glücklich sein kann, damit er nicht so alleine ist, damit er sein Herz öffnen kann.“ „Du scheinst ihn ja wirklich beobachtet zu haben?“ Errötend löste sich Michiru von Haruka und ergriff ihre Hand. „Die beiden faszinieren mich eben, wobei sie mir manchmal wie Ying und Yang vorkommen, unpassend in ihren Interessen.“ „Mhh die beiden kommen mir eher manchmal wie zwei Gestalten einer Soap vor, du weißt schon, Drama, Liebe, Comedy oder eher einer Sitcom?“ „Du spinnst ja!“ Lachend warf Michiru ihr Haar zurück. „Und wir sind die Statisten, die unbedeutenden Nebencharaktere, während die beiden ihren Shojo Manga ausleben, müssen wir die Handlung vorantreiben.“ „Hör auf.“ Lachend knuffte Michiru Haruka in die Seite. „Du bist echt ein Original!“ Verschmitzt lächelte Haruka. „Was mich zum eigentlichen Thema zurück bringt. „Ich finde, wir sollten Usagi ein schönes Weihnachtsgeschenk machen!“ „Und das wäre?“ „Na überleg mal, was würde Usagi sich jetzt am meisten wünschen?“ „Mamoru .... , aber Mamoru sitzt fest. Wie willst du da...“ Bleich starrte Michiru Haruka an. Wenn Harukas Augen so schelmisch blitzten, konnte es gefährlich werden. „Was hast du vor, Haruka? Und wie gefährlich ist es?“ „Nur ein wenig...vertraue mir!“ „Irgendwie macht mir das Angst!“ „Und ich hab das dringende Gefühl, dass wir jetzt ganz schnell los müssen!“ „Harukahhhhhhhhhhhhhhh!“ Empört blitzte Michiru ihre Freundin an. Das war sie eben. Wenn Haruka sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, wurde dieser Plan auch in die Tat umgesetzt, komme was wolle, da war sie stur und ziemlich dickköpfig. ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Es war sein Ende. Sein Schicksal war besiegelt. Er würde sterben. Es gab nun kein zurück mehr, heute würde er seinen letzten Atemzug tätigen. Um seiner selbst willen bedauerte er sein Leben nicht so sehr. Er hatte vieles erfahren im Leben, viel Leid, aber auch viel Glück. Er wünschte, er hätte sein Glück noch ein wenig länger kosten können. Sie war das Einzige was er bedauerte verlassen zu müssen. Nicht mehr ihr Gesicht sehen zu können, ihre Stimme hören zu können, sie berühren, in seinen Armen halten zu können wann immer er wollte, verursachten einen tiefen Schmerz in seinem Inneren. Ein erneutes Rumpeln ließ Mamoru auffahren. Panisch suchte er noch mehr Halt an seinen Armlehnen. Er hatte keine Angst zu sterben, aber musste es ausgerechnet hier sein? An Weihnachten? Fern von Usagi? Wenn er sterben musste, wollte er zumindest in ihren Armen sterben, aber dieses idyllische Geschenk würde ihm wohl die Natur versagen. Eine Sternschnuppe schoss an ihm vorbei. Er seufzte. Sie wollte immer, dass er ihr die Sterne vom Himmel holte und nun würde er nicht einmal mehr dazu kommen, seinem kleinen Mondhäschen ihr Weihnachtsgeschenk überreichen zu können. Es war immer das höchste Glück für ihn, ihr dabei zuzusehen, wie sie ihr Geschenk auspackte, wie ihre Augen diesen gewissen leuchtenden Glanz bekamen, wie ihre Wangen sich rosig verfärbten, wie ihre Stimme brach, wenn sie lieblich seufzte und ihre Zunge aufgeregt über ihre Lippen gleiten ließ, wie Neugierde, Freude und Glück ihr Gesicht erfassten. Er liebte diesen Anblick und jedes Jahr versuchte er, sein Geschenk vom Vorjahr zu übertrumpfen, nur um diese Freude an ihr erleben zu dürfen. Doch nun lachte ihm das Schicksal mitten ins Gesicht. Die Liebe schien ihn nicht zu verachten, aber auch kein Glück zu gönnen, als eine erneute eisige Windböe den Hubschrauber erfasste und zur Seite drängte, in den er so waghalsig eingestiegen war. Ja, er würde heute sterben. Das war gewiss. Anfangs schien die Idee sehr verführerisch gewesen zu sein, als wie aus dem Nichts Haruka und Michiru ihn direkt in der Wartehalle am Informationsschalter ausrufen ließen. Es war ihm wie ein Wunder erschienen, ein Zeichen, eine Vorsehung, die ihn zu Usagi bringen würde. Er hätte einfach nachdenken müssen. Er war nie impulsiv gewesen. Normalerweise dachte er erst, ehe er handelte. Vielleicht lag es an Usagi, dass sein Gehirn ausgeschaltet wurde wie auf Knopfdruck. Vielleicht lag es an Harukas Augen, an ihren Schilderungen, wie sehr seine Usako litt, weil er nicht bei ihr sein konnte. Er würde sich einen Arm abhaken, nur damit seine Liebste nicht mehr leiden musste. Vielleicht lag es aber auch an der Hoffnung in seinem Herzen heute bei Usagi sein zu können, die ihn einfach blind hat werden lassen, als er ohne nachzudenken in diesen monströsen Hubschrauber gestiegen war. Er hätte wissen müssen, dass es ein reines Selbstmordkommando war, bei diesem Wetter zu starten. Kein Flugzeug hatte Starterlaubnis, nicht einmal Harukas Hubschrauber hatte die bekommen, aber Haruka war stur geblieben und hatte sich von niemand einschüchtern lassen. Und nun kämpfte Haruka mit ihrem besonders eisigen Feind, dem Unwetter an diesem Winterabend im Dezember. Der Wind wurde immer stärker und übernahm immer häufiger die Kontrolle über diesen Hubschrauber. Auch Haruka war letztlich nur ein Mensch, auch wenn sie es wohl noch nicht ganz eingesehen hatte, dass das Wetter stärker war. Sie war sonst ein guter Flugpilot, aber hier war sie einfach machtlos. Ein Scheppern und eine ruckartige Bewegung katapultierten ihn aus seinem Sitz heraus. „Alles in Ordnung Mamoruuuuuuuuu?“, schrie Michiru von ihrem Sitz zu ihm hinüber. „Wir haben es gleich geschafft“, erwiderte Haruka trotzig. „Aber betet lieber noch ein wenig weiter!“ Beten? Ja, er musste wirklich beten. Wäre er doch niemals in dieses Gefährt eingestiegen. Und dennoch sagte ihm seine innere Stimme, dass er es versuchen musste, einfach nur aus diesem einen Grunde, um bei ihr sein zu können, sie wieder lächeln sehen zu können. Er würde alles für sie tun, einfach alles, selbst diesen dumpfe Kopfschmerz, den er jetzt fühlte würde er mit Freude ertragen, wenn er nur bei ihr sein könnte. ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Ein helles Licht umgab Mamoru. Mehrere Sternschnuppen, so schien es, sausten an ihm vorbei. War es endlich vorbei? War er tot? Hörte er nun liebliche Englein singen? Wieso war es so hell? Ein Stern? Wie konnte ein einziger Stern nur so hell scheinen? Ihm wurde ganz warm ums Herz und er musste lächeln. Bei so vielen Sternen durfte man sich doch gewiss etwas wünschen? Hieß es nicht, dass der hellste Stern am Himmelszelt, der sogenannte Nordstern, auch der Wunschstern war? Seufzend schloss er seine Augen und lächelte, als er Usagis liebliches Gesicht vor seinem inneren Auge sah. Er wollte bei ihr sein, das war das Einzige was für ihn jemals zählen würde. Nicht die Kälte um ihn herum würde ihm etwas ausmachen, wieso auch? In seinem Herzen war es schließlich warm genug. Es quoll über vor Wärme und unendlicher Liebe, die er für dieses besondere Mädchen in seinem Herzen fühlte. „Wird er es überleben, Haruka?“ Besorgt beugte sich Michiru über Mamoru. „Er lächelt?“ „Natürlich, es war nur die Erschütterung, die ihn hinauskatapultiert hat. Ich bin so sanft gelandet, wie es eben möglich war. Das die Scheibe zersplitterte, war eben ein Unglück, allerdings wird das wohl eine Beule an seinem Kopf werden!“ Seufzend schaltete Haruka ihre Taschenlampe aus. „Hilf mir mal mit Mamoru, wir sollten ihn ins Warme bringen.“ Gemeinsam hievten sie Mamoru ins Flughaus hinein, was alles andere als ein leichtes Unterfangen bei seiner Größe und Statur war, und legten ihn dort auf einer Liege ab. „Er sieht glücklich aus Haruka?“ „Er soll nicht glücklich aussehen, er soll Usagi glücklich machen und das tut er bestimmt nicht, indem er hier bewusstlos rumliegt.“ Unruhig schaute Haruka auf ihre Uhr. „Die Vorstellung hat bereits angefangen. Mamoru? Mamoru?“ „Nichts“, murmelte Michiru. „Er regt sich nicht.“ „Das darf doch nicht wahr sein.“ Wütend ballte Haruka ihre Faust und verpasste Mamoru einen Kinnhaken. „Harukaaaaaa“, entsetzt packte Michiru ihre Hand. „Du kannst ihn doch nicht schlagen!“ „Er merkt es doch eh nicht“, erwiderte Haruka trocken und rieb sich ihre Hand. „Also schön fahren wir andere Geschütze auf. Hol einen Eimer mit Eiswasser. Wollen wir doch mal sehen, wie stur Mamoru sein kann!“ ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Zersplitterte Holzbalken, zerfetzte Bilder der Kulisse, eine zerstörte Bühne und einen sehr zufriedenen Esel, der an einem Apfel kaute, schienen das Weihnachtsstück von Erfolg gekrönt zu haben, ebenso wie ein kleiner Engel der auf dem Esel thronte und weinte. „Tränen eines Engels bringen Glück, wusstest du das?“ Schniefend streckte der Engel seine Arme aus. „Du bist hier, du bist gekommen!“ „Ich werde immer zu dir kommen, ich werde immer alles versuchen.“ Liebevoll und mit Leichtigkeit hob er seinen blonden Engel aus dem Sattel in seine Arme hinein.“ „Und die Schleife?“ „Welche Schleife?“ „An deinem Haar.“ Zittrig zog Usagi eine kleine Haarspange in Form einer Schleife aus Mamorus Haar hervor, welches ihm ziemlich zu Berge stand. „Die ist von uns, Mondgesicht.... Frohe Weihnachten, Usagi!“, verschmitzt lächelte Haruka, die sich mit Michiru im Hintergrund gehalten hatte. „Wir dachten, jedes Geschenk sollte eine Schleife haben“, zwinkerte Michiru und ergriff sanft Harukas Hand. „Das ist besser als jede Soap“, seufzte Minako jauchzend. „Wo bleibt das Popcorn?“ „Das hat Christmas wohl bereits aufgefuttert, wie alles andere auch“, kratzte sich Rei nachdenklich am Kopf und besah sich die schöne Bescherung, die Christmas angerichtet hatte. „Lasst Christmas in Ruhe, er hatte eben Hunger“, verteidigte ihn Minako hochtrabend. „Du hast nur vergessen ihn zu füttern“, meckerte Rei. „Gar nicht!“ „Hast du wohl.“ „Hab ich nicht!“ „Doch!“ „Nein!“ „Hört jetzt auf, ihr zwei Streithähne, es ist Weihnachten. Unser Stück mag vielleicht in die Hose gegangen sein, aber letztlich hatten wir doch alle unseren Spaß oder etwa nicht?“, mischte sich nun Makoto ein. „Das ist das seltsamste Weihnachtsstück, dass ich je gesehen habe“, murmelte Motoki und besah sich nachdenklich die halb aufgefutterten Opfergaben, die er mit seiner Schwester Unazuki so liebevoll hergerichtet hatte. „Wieso seltsam?“, fragend sahen ihn alle an. „Ich dachte eigentlich immer, dass Maria auf dem Esel geritten ist und nicht der holde Engel, der Maria und Josef den Weg zum Stall von Bethlehem gewiesen hatte.“ „Motoki-san, sei doch nicht so kleinlich“, winkte Minako ab. „Genug, wir müssen jetzt zusehen, dass wir hier aufräumen und dann feiern wir das schönste Weihnachtsfest in ganz Tokio!“, befahl Rei in ihrem so typischen herrischen Tonfall und gab die ersten Anweisungen. „Und was ist mit Usagi?“, die hat schließlich das Chaos mit Christmas angerichtet?“ „Die ist beschäftigt Minako!“ „Gemein! Ich will auch einen Freund!“ „Dann such dir einen, aber erst nachdem du hier aufgeräumt hast“, erwiderte Rei ohne Gnade. „Wisst ihr“, begann Makoto. „Mit seinen steifen vereisten Haaren sieht Mamoru genauso aus wie mein Ex Freund.“ „Makotooooooooooooooo“, lachend begaben sie die Freunde an die Aufräumarbeiten, nur Ami lächelte still in sich hinein und nahm Christmas an seinen Zügeln. Sie war glücklich, dass Mamoru es doch geschafft hatte zu kommen. Er schien einiges durchgemacht zu machen, das war wohl jedem klar gewesen, der Mamoru gesehen hatte. Nicht nur sein steifer hinkender Gang hatte ihr das verraten, auch die kleine Verletzung an seiner Schläfe hatte ihr das gezeigt, außerdem schien es ihr, als ob Mamorus Kiefer ein wenig angeschwollen war, ganz zu schweigen von seiner demolierten Kleidung. Mamoru würde alles tun, um Usagi glücklich zu machen. Er liebte sie und würde alles für sie opfern, selbst seine Gesundheit. Sie gönnte es ihnen, es machte sie glücklich, das ihre beste Freundin die Liebe ihres Lebens bereits gefunden hatte und besonders, dass diese Liebe auch noch erwidert wurde. Usagi brauchte Mamoru. Er war der ruhige Pol in ihrem Leben, der wichtige Ausgleich in ihrer Beziehung, sozusagen der vernünftige Part, der Usagi immer zurückhalten würde, wenn sie mal wieder im Begriff war etwas Dummes zu tun. Ihre beiden Schicksale waren jeher miteinander verknüpft gewesen. Er, der vernünftige Part mit Köpfchen und sie, der verrückte und lustige Part. Sie brauchten einander einfach. „Amiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii“, nun komm endlich Christmas braucht nicht auch noch unsere Kekse aufzufuttern!“ Lachend tätschelte Ami Christmas dicken Bauch. In gewisser Weise erinnerte er an Usagi, aber sie würde sich hüten das jemals laut zu offenbaren, sie war schließlich Ami, die jedem zuhörte und nur Weise Kommentare von sich gab. ♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥ Kaum spürbar streckte Usagi immer wieder ihre Hand aus und berührte sein Gesicht, fuhr mit ihren Fingerspitzen die Linien seiner Wangenknochen entlang. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. Ein glückliches Seufzen ertönte in die Stille hinein, die sie sich beide erschaffen hatten. Worte waren unnötig, beide wussten auch so was der andere nun fühlte. Sein Gesicht, sein Lächeln erfassten ihr Herz und ihre Seele. Endlich durfte sie bei ihm sein, ihn wieder sehen, seinen Duft tief in sich aufnehmen. „Endlich ist mein Prinz zu mir gekommen, das schönste Weihnachtsgeschenk meines Lebens.“ „Usako.“ Liebevoll legte er seine Lippen auf die ihren und kostete dessen Zartheit, ehe er sich wieder von ihr löste. „Der Kuss eines Engels bringt Glück, ebenso wie der einer Prinzessin, meiner Prinzessin!“ Sorgsam nahm er einer ihrer Locken zwischen seine Finger. Es war ungewohnt seine Usako ohne ihre Haarknoten zu betrachten, aber er liebte es. Sie hatte wundervolles Haar. Es war dick und geschmeidig glänzend zugleich, drapiert zu echtem Engelshaar in vielen kleineren Löckchen mit silbernen Glitzersternen betröpfelt. Wäre er ihr nicht schön längst verfallen, würde Amor ihn nun erwischen und zwar ohne Gnade auf sein armes Herz. Ihr schneeweißes Gewand erinnerte ihn an eine wirkliche Prinzessin. „Sag, was ist passiert Mamo-chan? Wieso bist du verletzt?“ Leise musste er lachen, ehe er Usagi in einen der Nebenräume führte, der wohl noch vor kurzem als Garderobe gedient haben musste. Er spürte hier eindeutig Minakos Präsenz. „Das ist eine lange Geschichte!“ „Es ist Weihnachten, ich liebe Geschichten.“ Liebevoll betrachtete Mamoru seine Freundin und grinste. „Sagen wir mal so, unter Einsatz meines Lebens habe ich es mir nicht nehmen lassen den heutigen Abend mit dir zu verbringen!“ Wie wahr seine Worte wirklich waren, wollte er ihr allerdings nicht gestehen. „Ich habe ein paar Schürfwunden und einen schmerzenden Kiefer und Haruka wird wohl ihren Flugschein los sein und höchstwahrscheinlich werde ich mir dank Haruka und Michirus Fürsorge eine dicke Erkältung eingehandelt haben, aber ich würde weitaus mehr in Kauf nehmen um Zeit mit dir verbringen zu können!“ „Ja aber was zur Hölle ist denn nur passiert?“ „Ich habe nur mein Versprechen eingelöst, mein kleiner Engel!“ „Versprechen? Du meinst, das wir zusammen Weihnachten feiern?“ Seufzend überschäumend vor Glück griff Mamoru in seine Manteltasche hinein, ehe er beide Arme fest von hinten um Usagis zierlichen Körper legte. Zärtlich hauchte er einen Kuss auf ihren Hals, was Usagi sofort erschauern ließ. Ihr Herz raste, ihr Puls beschleunigte sich um das Vierfache. Stockend hielt sie ihren Atem an, als Mamoru sanft ihr langes Haar anhob und ihr eine silberne Kette mit einen feinen Sternenanhänger umlegte, der golden und silbern in einem besonderen Licht flimmerte. „Nein...das Versprechen dir einen Stern vom Himmel zu holen, für dich die Prinzessin meines Herzens.“ „Mamo-chan“, zittrig drehte sich Usagi zu ihm um und weinte, weinte vor Liebe, vor Dankbarkeit, dass sie ihn haben durfte, vor Glücksseligkeit. Stürmisch fiel sie Mamoru um den Hals und küsste ihn überall wo sie ankam, bis er sie ein wenig anhob und sie an seine Lippen ankam. Sie brauchte ihn so sehr, so unendlich. Sie lebte für ihn, wurde geboren nur für diesen einen Menschen, nur ihn würde sie wollen. Nur durch ihn konnte sie immer sie selbst sein. „Ich will dich immer, nie wieder darfst du von mir gehen, ich lass dich nie wieder los, hörst du nie wieder!“ „Du bist immer mein Ziel gewesen Usako!“ Zärtlich liebkoste er ihre Wange. „Wo soll ich auch hin? Du bist mein Hafen, mein rettender Anker, das warst du schon immer. Mein Stern ist dort wo du bist Usagi Tsukino, wo auch immer du hingehen wirst, ich werde dir immer folgen, was es mich auch immer kosten mag, ich werde niemals das Teuerste in meinem Leben jemals wieder verlassen!“ ♥═╬╬♥═╬╬♥ Zwei Herzen die im Gleichklang schlagen, sprach das Herz Zwei Seelen die mit ihren Gefühlen verbunden sind, sprach das Gefühl Zwei Schicksale die auf Ewig miteinander verschmolzen sind, sprach das Schicksal Zwei Liebende, die ohne den anderen nicht existieren können, sprach die Liebe Ein Liebespaar, die Nähe Geborgenheit, Begierde, Zärtlichkeit und Vertrauen vereint Mamoru und Usagi .... es ist was es ist.... Es ist Liebe.... The End Ich hoffe mein Beitrag hat Euch gefallen. An dieser Stelle möchte ich Euch alle gesegnete Weihnachten wünschen und einen guten Rutsch ins Jahr 2011. Ich danke all meinen Lesern die mich über das Jahr begleitet haben und mich mit ihren Kommentaren so tatkräftig unterstützt haben. *Rose verteile* Leute ihr seit einfach nur super und ich hoffe das ihr auch 2011 mich nicht vergessen werdet. Ich werde weiterhin am Ball bleiben;) Liebe Grüße DerJoker Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)