December Baby von Leia_de_Flourite (Der Tod einer Beziehung) ================================================================================ Kapitel 3: Grenzfall -------------------- @Puffie-chan: Es freut mich, dass genau das rüber gekommen ist, was ich beabsichtigt hatte. Ich glaube, bei Kurogane ist es wirklich so, dass er zu pragmatisch veranlagt ist um das zu verstehen. Er ist ja auch der Ansicht, dass das Vergangene vergangen ist und daher nicht zählt und wenn der Schneemann geschmolzen ist, dann lässt es sich eben nicht ändern. Er würde keinen Grund sehen. Sich wegen so etwas banalem runter ziehen zu lassen. Danke übrigens für das Interview, das du mir geschickt hast. War interessant. ^ ^ _________________________________ ~Baby, you've got the sort of eyes that tell me tales That your sort of mouth just will not say, the truth impales[…] My love’s too big for you my love And if I was stronger then I would tell you no~ Ingrid Michaelson, “Sort Of” _________________________________ Tathergang (Fortsetzung): Fye hatte die Zeit schwatzend verbracht, aber nie allzu weit entfernt von dem Tisch mit den heißen alkoholischen Getränken. Punsch und Glühwein und heiße Schokolade mit Rum... Er bemühte sich, nicht zu viel zu trinken. Er vertrug zwar einiges aber der Alkohol im Blut machte es ihm schwerer den Anderen vorzugaukeln, dass alles okay wäre. Den Schülern dabei zu zu sehen, wie sie auf ihre schüchterne Art und Weise ganz eng miteinander tanzten oder wie sie fröhlich Ringelreihen bildeten, half ein wenig, aber nicht viel. Wie sehr musste Kurogane ihn eigentlich verachten, wenn er so etwas Unschuldiges wie das Küssen unter einem Mistelzweig als Racheakt benutzte? Fye hatte mit Absicht darauf geachtet, keinerlei Emotionen in seinen ersten Kuss zu legen. Es war das Beste, das Sicherste für ihre Freundschaft. Und er hatte Kuro-pon extra getriezt, damit der Mann in Zukunft besser aufpasste, wenn sie in die Nähe eines Mistelzweigs gerieten. Denn er wusste, wenn er die Chance bekam Kurogane zu küssen – nur einmal richtig zu küssen – dann würde er ganz sicher nicht wieder aufhören. Nun, diese Befürchtung hatte sich ja so offensichtlich als überflüssig erwiesen, dass es keiner weiteren Maßnahmen bedurfte. Denn im Moment verspürte er keine Lust, auch nur in die Nähe dieser aggressiven Lippen zu kommen. Es war so erniedrigend gewesen... als wüsste Kuro-tan von seiner Zuneigung und würde sich auf diesem Wege darüber lustig machen. Er wollte das nicht, diese gespielte Leidenschaft, diese erzwungene Intimität. Er wollte Sicherheit. Und Aufrichtigkeit. Kurogane hatte das alles für ihn verkörpert, also was war passiert? Was hatte diese Veränderung bewirkt? Ein Kreischen riss Fye aus seinen Gedanken und er sah einen hilflos zappelnden Watanuki, der von einer sehr angeheiterten Verwaltungschefin auf die Tanzfläche gezerrt wurde. „Yuuko-sensei? Das wievielte Glas Punsch war das eben?“, fragte der Teenager; in seinem Gesicht stand das pure Entsetzen. Yuuko-sensei lachte nur. Fye starrte in seinen eigenen, verlockend duftenden Glühwein. Wenn er ihn nicht bald trank, würde sich noch der ganze Alkohol verflüchtigen... oh, elender Dampfdruck. Es war erst sein zweites Glas, aber ihm war schon leicht schwindelig. Das konnte auch an den vier Gläsern Eierpunsch liegen, die er zuvor getrunken hatte. So sehr er dieses süße Gesöff auch mochte, es schmeckte nur mit Schlagsahne wirklich gut und sich fett zu trinken, nur weil er gerade ein wenig an Liebeskummer litt, das war doch ein wenig... klischeehaft. Wir summieren: 6 Gläser Alkohol. Verschiedener Sorten. Auf fast nüchternen Magen; denn der Blonde hatte seit dem Mittagessen nur einige Pfefferkuchen und Plätzchen gegessen. Soviel also zum Thema 'nicht zu viel trinken'. Aber Fye konnte noch stehen. Trotzdem setzte er sich lieber auf eine der Zuschauerbänke. Nicht, dass er noch plötzlich umfiel, aufgrund einer, ähm... Schwerkraftstörung. Fye war froh über sein Gläschen Glühwein; es war warm und er hatte etwas, an dem er sich festhalten konnte. Etwas, in das er Starren konnte und das ihm den Vorwand lieferte um nicht aufzublicken, als Kurogane in die Turnhalle zurück kehrte. Nein, er würde ihn nicht ansehen, diesen unsensiblen und zu Fyes Leidwesen viel zu attraktiven Klotz. Und das musste er auch nicht – so ganz allein auf der Zuschauertribüne war er leicht zu entdecken. Kein Wunder also, dass der Schwarzhaarige ihn im Nu erspähte und auch noch die Dreistigkeit besaß, sich direkt neben ihn zu setzen. Fye konnte förmlich die Kälte spüren, die von dem Größeren ausging. „Rauchpause?“, hakte er nach. Die Stimme des Blonden klang bereits leicht belegt, aber nicht genug um die Schärfe seiner Worte zu verdecken. „Spaziergang“, erwiderte der Schwarzhaarige knapp ohne auf die Feindseligkeit einzugehen. Er rauchte nicht, wie Fye genau wusste. „Ah ja.“ Damit erstarb die Diskussion. Die zwei Lehrer taten ihr Bestes, um weiter stur geradeaus zu blicken, aber nur einer von ihnen schaffte es. Derjenige, der keine Schuldgefühle hatte. Und während Kurogane Fye immer wieder verstohlene Blicke zuwarf, fiel ihm auf, dass die sonst so blassen Wangen stark gerötet waren. Und der Blonde hatte ihm Gegensatz zu ihm nicht in der Kälte gestanden. Großartig. Jetzt trieb er diesen Idioten schon in den Alkoholismus. „Hey“, murmelte der Schwarzhaarige. Ein kläglicher Versuch, das Gespräch wieder aufzunehmen, der jedoch keine Reaktion weckte. Er umfasste Fyes Handgelenk. Der Ältere zuckte kurz zusammen, fixierte dann seinen Kollegen. „Was?“ Ablehnend. „Ich hatte nicht vor, dir irgendwie weh zu tun oder dir Angst einzujagen.“ „Hast du nicht.“ Der Blonde fauchte schon fast und brach den Augenkontakt, schon allein aus Trotz. „Dafür bist du aber erstaunlich schnell weg gelaufen.“ „Was hätte ich denn deiner Meinung nach tun sollen? Dir für die lehrreiche Erfahrung danken?“ Dieses zickige, aggressive Verhalten entsprach gar nicht der Art des Chemielehrers, der seine Probleme lieber für sich behielt, bis sie ihn von innen auffraßen. Er musste schon ordentlich blau sein um sich wie ein in die Enge getriebenes Kätzchen zu benehmen. „Mich ohrfeigen“, bot Kurogane an. Fye blinzelte, als hätte er eben „mich umbringen“ gesagt. Dann schüttelte der Blonde seinen Kopf. „Kein Bedarf.“ Der Japaner hatte genug von dem Spiel. Er nahm dem Idioten den Glühwein aus der Hand und stellte das Glas beiseite, ohne auf Fyes Proteste zu achten. Dann stand er auf, zog den kleineren Mann auf die Füße und zerrte ihn mit sich. Bahnte ihnen einen Weg zwischen den tanzenden Schülern hindurch und heraus aus dem Trubel, heraus aus der Turnhalle. „Stopp“, jammerte Fye, während er dem Größeren hinterher stolperte. Wieso hatte Kuro-puu eine solche Körperbeherrschung; der Mann hatte mehr getrunken als er... „Was soll das?“ Aber Kurogane hielt nicht an, bis sie sich endlich in einem verlassenen Korridor befanden. Keine Schüler, keine Zeugen, keine verdammten Mistelzweige. „Okay, hier ist gut. Jetzt mach schon.“ „Was soll ich machen?“, fragte Fye, aber er ahnte die Antwort schon. „Mir eine knallen.“ Also war die Bemerkung mit der Ohrfeige Kuroganes voller Ernst gewesen. „Kuro-pii, ich werde dich nicht schlagen, nur damit du dich besser fühlst.“ „Dir ist klar, wie absurd das klingt, oder?“ „Und wenn schon.“ Der Schwarzhaarige knurrte. „Hör' zu, ich hab' Mist gebaut, okay? Du kannst damit umgehen wie ein Kerl und mir eine runter hauen. Oder du spielst weiter das zickige Biest; deine Entscheidung. Aber wenn ich mir den Rest des Abend dieses frostige Schweigen antun muss, dann kannst du unsere Freundschaft als beendet betrachten.“ Eine Wahl, die keine Wahl war. Entweder, er verpasste Kurogane eine Ohrfeige – oder Freundschaft ade. Es war unfair. So unfair. Der Sportlehrer wusste genau, wie sehr Fye es verabscheute allein zu sein oder verlassen zu werden. Wie konnte er es wagen, das als Druckmittel zu benutzen? Das machte Fye so wütend, dass er erst die Hände zu Fäusten ballte... und dann tatsächlich ausholte. Kurogane wappnete sich innerlich und sah es trotzdem nicht kommen. Fye war schnell. Das Klatschen von Haut an Haut hallte unnatürlich laut in den verlassenen Gang wider und der Größere taumelte fast ein paar Schritte zurück angesichts der Wucht dieses Schlages. Seine Wange brannte. Aber er war nicht einmal annähernd so entsetzt wie der, der die Ohrfeige verteilt hatte. Der Blonde schlug sich die – schmerzende – Hand vor den Mund. „Oh mein... es tut mir Leid, ich wollte gar nicht so doll... aber, du hast gedroht... Wie kannst du nur unsere Freundschaft kündigen wollen? Oh, Kuro-tan, es tut mir so Leid!“ „Hör' auf dich zu entschuldigen!“, grummelte der Jüngere und rieb sich die Wange „Ich hab' dich drum gebeten, nicht?“ Und trotzdem war der blonde Idiot den Tränen nahe. „Tut es sehr weh? Oh Gott, Kuro-rin, was machst du nur für Sachen. Können wir die Sache nicht einfach vergessen?“ „War alles, was ich je wollte.“ Mit dem Schmerz wurde er fertig, der verflog wieder. Aber Gott allein wusste, wie lange der Chemielehrer auf ihn sauer sein konnte.Jedoch... obwohl er sein Ziel erreicht hatte, konnte er sich nicht wirklich drüber freuen. Der Sieg hatte einen bitteren Nachgeschmack. „Komm, wir gehen nach Hause“, hörte er sich selbst murmeln. „Aber ich will noch nicht gehen!“, quengelte Fye. Zwei Schatten näherten sich langsam aus der Dunkelheit. „Verdammt, hast du für heut' noch nicht genug getrunken?“ Schlichen sich heran, unbemerkt. „Jetzt sei doch nicht so ein Spielverderber, Kuro-sama!“ „MISTELZWEIG!“, riefen plötzlich zwei piepsige Stimmen synchron. Die weiße Mokona, Larg, hatte einen Fotoapparat gezückt und stand in Schnappschussposition. Der Schwarze, Soel, stand eben ihr und hielt eine Angelrute, an deren Haken ein Mistelzweig befestigt war, den er natürlich genau über den Köpfen der beiden Lehrer baumeln ließ. „Hey, was soll der Scheiß?“, brüllte Kurogane seine zwei Schüler a.k.a. Die Schulmaskottchen an. Es war ja noch nicht schlimm genug, dass man auf das grüne Kuss-Unkraut aufpassen musste, wenn man durch die Tür trat, nein, jetzt gab es noch einen mobilen Mistelservice. „Yuuko-sensei hat uns damit beauftragt, ein Mistelzweig-Foto von euch zu machen“, kicherte die weiße Mokona. Fye blickte zu Kurogane. Über dessen Augenbraue pochte schon wieder bedrohlich eine Ader. Bei dem Anblick fiel der Blonde in das Kichern mit ein. Mal ehrlich... was haben wir zu verlieren? Schlimmer als die ersten beiden Versuche kann es ja nicht mehr werden. „Mokona?“ „Ja?“, erwiderten beide Maskottchen aus einem Munde. „Muss es ein Kuss auf die Lippen sein?“ Die kloßförmigen Wesen sahen sich an. „Das hat sie nicht gesagt. Yuuko-sensei meinte nur, es müsse 'verdammt heiß' aussehen.“ „Diese kranke, perverse Hexe...“, fluchte Kurogane und ballte die Hand zur Faust, „wenn ich die in die Finger kriege!“ „Das verlangt eigentlich nach einem Kuss auf die Lippen, nicht Larg?“, murmelte Soel. Fye hob den Finger und sah die Mokonas schulmeisterlich an. „Aber nicht doch. Manchmal kann ein Kuss so viel mehr bedeuten, wenn man ihn eben nicht auf die Lippen gibt. Und wir dürfen nicht vergessen Kuro-myuu-senseis Integrität zu wahren. Mit empfindlichen Herzen spielt man nicht.“ Und das von einem Kerl, der noch nicht einmal eine Stunde zuvor einen absolut bedeutungslosen Kuss verteilt hat. Kurogane blickte den Blonden misstrauisch an. Er glaubte zu verstehen, dass die Nervensäge Angst hatte, wieder eine negative Reaktion zu provozieren. Dass er seinem Freund zu nahe treten könnte. Die Befürchtung war absolut unbegründet. Denn in Kurogane begann der Alkohol zu wirken und auch wenn diese kleine chemische Verbindung noch nicht seine Wahrnehmung und Motorik beeinflusste, so senkte sie bereits seine Hemmschwelle. Die Droge ließ alle seine Bedenken etwas bedeutungsloser erscheinen. Deshalb verzog er auch keine Miene als Fye sich ihm letztendlich zu wandte, entschuldigend grinsend. „Es kommt eigentlich nicht einmal darauf an, wo man jemanden berührt, sondern wie.“ Der Chemielehrer gab vor, weiterhin mit den Mokonas zu reden, doch eigentlich haftete sein Blick auf Kuroganes Wange. „Es ist ja auch gar nicht der Kuss selbst, der so viel aussagt, sondern all die kleinen Gesten, die ihn begleiten. Das Tempo, mit dem man vorgeht.“ Ein weiterer Schritt um die letzte Distanz zu überbrücken. Langsam streckte Fye die Hand nach seinem Freund aus, legte sie zärtlich an die Wange, der er kurz zuvor noch Schmerz bereitet hatte. Sein Daumen strich über die gebräunte Haut und er schenkte Kurogane ein warmes Lächeln. „Überfalle ich den Anderen damit? Oder lasse ich mir Zeit und erweise ihm somit den Respekt und die Möglichkeit, dass er jederzeit flüchten kann?“ Mokona hatte angefangen einfach nur auf den Auslöser zu drücken um die Szene so Bild für Bild einfangen zu können. Ein Blitzlichtgewinner jagte über die beiden Männer aber sie waren zu gefangen in ihrem Moment um sich darum zu scheren. „Zögere ich?“ Spätestens nachdem diese Worte gefallen waren, merkte Kurogane, dass es nicht mehr nur eine Show oder Unterrichtsstunde war. Der Blonde schien seine Worte direkt an ihn zu richten. Schien für ihn zu sprechen. Denn Kurogane zögerte. Er wusste, dass er Fye zumindest ein wenig entgegen kommen sollte, aber er konnte sich einfach nicht dazu überwinden, seinen Kollegen, seinen Freund, seine heimliche Liebe zu berühren. Fye war für ihn immer etwas Undurchschaubares, Unberührbares gewesen. Der Chemielehrer war freundlich zu jedem und vermied es so, tiefere Bindungen zu seinen Mitmenschen aufzubauen. In Gegenwart der Schüler war er noch am ausgelassensten, denn hier sorgte der Alters- und Erfahrungsunterschied bereits für Distanz. „Und wenn ich zögere; warum? Bin ich hin und her gerissen zwischen dem, was sein könnte und dem, was ich damit kaputt mache? Und doch suche ich ständig mehr Nähe...“ Kurogane fiel kaum auf, dass der Blonde sich auf die Zehenspitzen stellte, noch dass er sich zu Fye herunter beugte. Erst als sich ihre Nasen fast berührten, als er warmen Atem auf seiner Haut spürte, wurde ihm klar, dass sie nur Millimeter trennen. Und die Bedenken, natürlich. Aber die Barriere ist nur in ihren Köpfen. Und sie wird absolut bedeutungslos angesichts der Verlockung, den Duft des Anderen in sich aufzusaugen. Nähe zu erfahren. Kurogane schluckt. Er weiß, was er will und plötzlich wird ihm klar, dass das vielleicht seine einzige Gelegenheit ist Fye völlig unverfälscht zu erleben. Es wird Zeit. Er legt seine Hand in den Nacken des Blonden; seine Finger vergraben sich in weichen Strähnen, als er Fye in den Kuss zieht und zum ersten Mal vorsichtig erkunden und kennen lernen kann, was ohnehin ihm gehören sollte. Für den kurzen Moment kann er das alles haben; kann kosten wie die Lippen schmecken, dessen Worte er täglich hört und dessen Lächeln ihn bis in seine Träume verfolgt. Kurogane weiß nicht, wie lange es andauert, aber es ist nicht annähernd lang genug um den Hunger in ihm zu stillen. Und als Fye sich langsam zurück zieht, hätte der Größere beinahe seiner Enttäuschung Luft gemacht. Obwohl beide wussten, dass es vorbei war, wollten sie den Kontakt nicht ganz abreißen lassen. Keiner zog seine Hand von ihrem Platz. Kuroganes Stirn ruhte an der von Fye. Still und einträchtig. … bis die weiße Mokona zu quietschen begann. „Puu~! Das war bis jetzt der Beste Kuss, den wir fotografiert haben. Was meinst du?“ Sie stupste ihren Freund an. Soel war sprachlos. Verrichteter Dinge schlichen sich die Fellknäule davon, auf der Suche nach neuen Opfern. „Weg sind sie,“ murmelte Kurogane. Seine Stimme war rau, als hätte er sie längere Zeit nicht mehr benutzt. „Und der Mistelzweig“, ergänzte Fye. Mit einem Hauch von Enttäuschung. „Ja. Dieser eine.“ Der Chemielehrer glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, aber er meinte, eine Einladung in diesen Worten zu hören. Ich muss verrückt geworden sein. Er trat einen Schritt zurück um dem anderen besser in die Augen sehen zu können. Vergrub beide Händen in den Hosentaschen, damit sie nicht auf Wanderschaft gehen konnten. Kuroganes Mundwinkel umspielte ein verschmitztes Grinsen und Fye, wie gebannt von dem Anblick, murmelte: „Und wir sollten aufpassen. Nicht, dass uns das wieder passiert.“ Aber es lag kein wirklicher Elan hinter den Worten. „Und das wäre wirklich ein Jammer.“ Wie auf ein Kommando setzten sich beide gleichzeitig in Bewegung, hasteten zur nächsten Türschwelle. Zwei Süchtige, die eine Ausrede gefunden haben um ihrer Sucht nachzugehen. Eine Möglichkeit, sich den nächsten Endorphinrausch zu besorgen. Damit die Euphorie noch ein wenig länger anhielt. So schlichen sie sich von Mistelzweig zu Mistelzweig, von Kuss zu Kuss. Doch nie scheint es genug zu sein. Jedes Lippenspiel wird leidenschaftlicher, fordernder, hungriger. Für die Dauer des Weihnachtsfestes diente das Musikzimmer als Garderobe. Es lag ganz in der Nähe der Eingangshalle und als die Lehrer endlich dort angekommen waren, bewegten sie sich mehr stolpernd als laufend fort, zu eilig hatten sie es. Sie hielten sich nicht zu lang in dem Raum auf, er war nur ein notwendiger Zwischenstopp. Und als Fye für Kuroganes Geschmack ein wenig zu lange damit kämpfte seinen Schal um zu schlingen, ergriff der Schwarzhaarige seine Hand und zog ihn weiter. So rannten sie durch die Nacht, Hand in Hand wie zwei Kinder. Der Schnee strahlte genug Helligkeit ab, um ihnen den Weg zurück zum Wohnhaus zu erleuchten. Es war ein kleines Wettrennen bis zu den Türen ihrer Wohnungen, welches ohne weitere Zwischenstopps verlief, da sie an keinen weiteren Mistelzweigen vorbei kamen. Schwer atmend hatte Fye kaum noch Luft um auf zu lachen, als Kurogane verzweifelt in den Taschen seines Mantels nach dem Schlüssel suchte. Und als der Schwarzhaarige das begehrte Objekt endlich in den Händen hielt, scheiterte er daran es in das Schloss zu befördern. Dass er sich mit der Stirn an der Tür abstützen musste half da auch nicht weiter; vielmehr war es ein Zeichen, dass der gute alte Alkohol sich letztlich doch seiner Motorik bemannt hatte. „Gib her, ich mach'“, murmelte Fye und machte Anstalten Kurogane den Schlüssel abzunehmen. „Ich kann das alleine“, knurrte der Größere zurück, aber es klang mehr wie der schmollende Protest eines Grundschülers. „Kuro-chan, wenn du so weiter machst, stehen wir morgen noch hier.“ Die Prozedur, die darauf folgte, war etwas merkwürdig anzusehen, aber nur ein Betrunkener konnte nachvollziehen, von welch vollendeter Notwendigkeit sie war. Sobald Fye den Schlüssel in der Hand hatte, lehnte er sich gegen den Türrahmen und tastete mit der linken Hand das Schloss ab. Er ließ seinen Zeigefinger direkt über der oberen Kante des Schlüssellochs verweilen und führte dann mit der rechten Hand den Schlüssel an seinen linken Zeigefinger. Innerhalb weniger Sekunden konnte man die Metallbolzen einrasten hören. „Tadaa~!“, jubelte Fye, als die Haustür aufschwang. Er drehte sich mit einem triumphalen Grinsen um, das erst gefror, als er den ernsten Gesichtsausdruck seines Freundes sah. „Stimmt etwas nicht, Kuro-wanwan?“ Kurogane fühlte sich, als klebte seine Zunge oben am Gaumen fest. Aber das war egal, er würde ohnehin nicht die richtigen Worte finden. Ihnen waren die Mistelzweige ausgegangen. Er hatte nun keinen Vorwand mehr Fye zu berühren aber das Bedürfnis war noch da; stärker als je zuvor. Und er musste feststellen, dass der Blonde noch nie so anziehend ausgesehen hatte. Das Haar war durcheinander, verwuschelt als wäre er gerade erst aufgestanden; Wange und Nase waren gerötet (von der Kälte und von ihrer kleinen Hatz). Nur warum zur Hölle lächelte er nicht mehr? Kurogane liebte dieses Lächeln. Fye mochte nach jedem Standard gut aussehend sein, aber wenn er lächelte, war er unwiderstehlich. Und Kurogane wollte mehr – er wollte der Grund für dieses Lächeln sein. Gott, das war so albern, hoffnungslos romantisch und überhaupt nicht das, was er von sich gewohnt war. Und wie hätte er das alles sagen sollen? Der Idiot hätte ihn vermutlich ausgelacht. „Kuro-chan~? Hallo~?“ Der Chemielehrer wedelte mit der Hand vor dem Gesicht seines weg getretenen Kollegen, selbst leicht schwankend. „Kaffee?“ Mehr brachte Kurogane nicht heraus. Fye kicherte und piekte dem Größeren in die Wange. „Kuro-Kuro ist ja auf einmal so einsilbig.“ „Willst du nun oder nicht?“ „Pft, als ob du nüchtern genug wärst den selber zu kochen.“ Der Blonde grinste und schlenderte in die Wohnung. Er hatte eigentlich gar keine Lust auf Kaffee, aber wenn er jetzt ging, war dieser wunderbare Abend vorbei. Fye schälte sich aus seinem Mantel und hängte ihn über die Lehne eines Küchenstuhls. Dann begann er, in den Schränken nach der Kaffeedose zu suchen ohne darauf zu warten, dass Kurogane es ihm erlaubte. Er war nicht so vertraut mit diesem Räumlichkeiten – wenn sie zusammen aßen, dann war er es, der kochte, in seiner Wohnung – aber er fühlte sich wie zu Hause. „Hm...“, murmelte er, während er stöberte. „Weißt du, eigentlich ist Koffein gar nicht so gut. Fein, es macht wach und aufmerksamer, aber es verdünnt das Blut, genau wie Alkohol und das erhöht den Blutdruck. Das is' gar nich gut für's Herz.“ Ist nicht das einzige, was schlecht für's Herz ist, dachte der Schwarzhaarige, als er an seinen Küchentisch torkelte und den anderen Mann dabei nicht aus den Augen ließ. Er wollte ihn. Gott und wie er ihn wollte. Aber... ...ihm fiel kein 'aber' ein. Nicht gut. Sein Blick wanderte über den Körper des Blonden, den zarten Hals, die schmalen Schultern. Er sah dabei zu wie Fye seinen Rücken durchstreckte, als er nach den Tassen ganz oben im Regal griff. Sein Blick wanderte tiefer, verharrte kurz an dem wohlgeformten Hintern (natürlich musste der Idiot verdammt enge Jeans tragen, dieser wandelnde Flirt) und wanderte weiter zu den Füßen, die in flauschigen weißen Söckchen mit bunten Punkten steckten. Kurogane schmunzelte. Das war so typisch Fye... es war einfach zu viel. Seine Zuneigung für diesen Mann war fast zu stark um sie zu ertragen. Nur am Rande bemerkte er, wie er sich von dem Küchentisch abstieß und sich wie in Trance auf den Chemielehrer zu bewegte. „Hey, Kuro-sama, ich glaube, ich habe ihn gefu-“ Fye sog überrascht die Luft ein, als sich ein Gewicht gegen seinen Rücken lehnte und sich zwei kräftige Arme von hinten um seinen Bauch schlossen. „Kuro-rin... was wird das?“ Fyes Stimme zitterte leicht. Küssen war okay. Herumalbern war okay. Aber eine solch liebevolle Geste.., Bitte nicht. Kuro-chi, bitte tu das nicht!, betete der Blonde innerlich. Er fühlte, wie die Nase des Schwarzhaarigen spielerisch gegen sein Ohr stupste. „Du hast Recht“, brummte Kurogane und ließ sein Kinn auf Fyes Schulter ruhen. „Aber ich will nicht, dass du gehst.“ Fyes Herz schlug schneller, in einer Mischung aus Befürchtung und Erwartung. Er schluckte. „Ich kann auch hier schlafen, wenn du Angst hast, dass ich es nicht bis nach nebenan schaffe. Wir müssen nur ausknobeln, wer das Bett bekommt.“ Wir werden nicht in einem Zimmer schlafen. Wir werden nicht im selben Bett schlafen. Es war eine dezente Art und Weise, diese Botschaft zu verdeutlichen ohne Kurogane gleich vor den Kopf zu stoßen. Aber der Sportlehrer konnte oder wollte nicht verstehen. „Da dürfte es nicht viel zu knobeln geben.“ Kuroganes Atem kitzelte Fyes Ohr und seine Wange. Eine Gänsehaut breitete sich auf den Armen und dem Rücken des Blonden aus, als sich eine Hand unter seinen Pullover schlich und die empfindliche Haut seines Bauchs kraulte. Es hätte so perfekt sein können... wäre da nicht der Geruch nach Punsch und Glühwein gewesen, der jedes Wort des Größeren begleitete. Fye entwand sich der Berührung und drehte sich um. In den mohnblütenroten Augen seines Gegenübers stand Verwirrung und Frustration über Fyes plötzlichen Rückzug. „Weißt du, vielleicht sollte ich doch lieber gehen. Es wäre nicht richtig, wenn ich bleibe. Nicht in deinem Zustand.“ Er sah, wie Kurogane die Hände zu Fäusten ballte und sie dann wieder entspannte. „Ich scheiß' auf meinen Zustand“, knurrte er; ohne zu bemerken, dass das nicht viel Sinn ergab. „Ich sagte, ich will nich, dass du gehst und das heißt, dass ich nich will, dass du gehst.“ Unter anderen Umständen hätte es den Chemielehrer amüsiert dass sein geschätzter Freund sich wie ein bockiges Kind benahm, wenn er betrunken genug war. Stattdessen strich er unentschlossen eine Strähne aus der Stirn des Schwarzhaarigen, die sofort wieder an ihren Platz zurück fiel. Wenn er tatsächlich ging, würde er damit einen Streit provozieren. Und selbst wenn er das Glück haben sollte, dass der Andere sich am nächsten morgen an nichts erinnerte; er konnte es nicht ertragen, wenn Kurogane wütend auf ihn war. Fye versuchte ein Lächeln aufzusetzen und hoffte, dass der Schwarzhaarige die Unaufrichtigkeit dahinter nicht bemerkte. „Wenn ich Kuro-meanie ins Bett bringe und ihm einen Gute-Nacht-Kuss gebe, verspricht er dann ein artiger Junge zu sein und zu schlafen?“ Die Antwort war ein widerwilliges Brummen. Fye mochte den Blick des Größeren nicht zu deuten, bis der sich plötzlich herunter beugte und seinen Gute-Nacht-Kuss sofort einforderte. Auf alles andere als keusche Weise, doch die Lippen des Blonden waren ebenso hungrig. Sie machten dort weiter, wo sie beim letzten Mal aufgehört hatten und schon bald ruhten Kuroganes Hände an Fyes Hüften, zogen die schmale Gestalt näher. Der Kleinere krallte sich am Kragen des schwarzen Shirts fest und der Laut, der ihm entwich war mehr ein Schluchzen als ein Stöhnen. Er zog sich zurück, nur ein klein wenig. Legte seinen Zeigefinger auf die fordernden Lippen des Anderen um diesen ein wenig inne halten zu lassen. Es war falsch... so falsch. Die Umstände waren einfach nicht richtig. Er wünschte, er wäre stärker. Um dem zu widerstehen. Es war leicht eine Versuchung zu ignorieren, wenn der Verstand und das Herz dafür plädierten das Richtige zu tun. Aber Fye liebte Kurogane; sich von etwas abzubringen, nach dem sich Herz und Körper sehnten, war schlichtweg unmöglich. Besonders wenn die einzige Opposition, der gesunde Menschenverstand, vom Alkohol gefesselt und geknebelt zu Boden gegangen war. Hinzu kam die alberne Hoffnung, dass wenn er Kurogane haben konnte – und sei es nur dieses eine Mal, für diese eine Nacht – dann würde ihm das ausreichen. Er müsste sich nicht mehr ausmalen, wie es wäre. Und selbst wenn es ein totaler Reinfall werden sollte; umso besser. Vielleicht würde ihn das von seiner kranken Liebesbesessenheit heilen. Das wäre dann eine eher ungewöhnliche Art, ihre Freundschaft zu erhalten... Fye blinzelte und blickte auf. Kurogane wartete immer noch auf eine Reaktion von ihm. Oder eine Erklärung für die Unterbrechung. Er versuchte, Kurogane nicht in die Augen zu sehen. Diese glutroten Iriden, die ihn anzogen wie Feuer eine Motte. Stattdessen hing sein Blick an den Lippen des Größeren, auf denen immer noch sein Zeigefinger ruhte. „Es tut mir wirklich Leid...“, flüsterte Fye und beobachtete, wie sein Finger die Unterlippe des Anderen nachzeichnete. „...aber ich konnte noch nie nein zu dir sagen.“ Er trat einen Schritt zurück und setzte sich auf die Küchenanrichte; dann zog er sich dem Pullover über den Kopf. Ein verärgertes Grummeln signalisierte Fye, dass Kurogane gar nicht begeistert war, als unter dem Pulli noch ein T-Shirt zum Vorschein kam. Der Blonde gluckste. Wie Kurogane dann erst reagieren würde, wenn er mitbekam, dass er unter der Jeans noch Strumpfhosen trug? „Du kannst also nicht nein sagen?“ Der Schwarzhaarige stützte seinen linken Arm seitlich von Fye ab, während sich seine rechte Hand an dem Nacken des anderen Mannes ruhte. Er zog den Chemielehrer in einen weiteren Kuss, der überraschend sanft begann. Diesmal ließ Kurogane vorsichtig seine Zunge in Fyes Mund gleiten; fuhr mit ihr die Zahnreihen entlang und kitzelte den Gaumen. Er konnte den Idioten kichern hören. Die Arme, die sich um seinen Hals schlangen, zogen ihn näher heran. Hießen ihn willkommen und versprachen Wärme. „Kuro-...gane?“, flüsterte Fye ein wenig atemlos von dem Zungenspiel. Seinen vollen Namen zu hören, noch dazu in diesem heiseren, flehenden Tonfall, weckten Bilder in Kuroganes Vorstellung. Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn Fyes schmale Gestalt unter ihm liegen würde? Wie wäre es wohl, den Älteren Stück für Stück seiner Kleidung zu entledigen, ihn auszupacken wie ein Geschenk und so mehr und mehr von dieser weichen, hellen Haut freizulegen? Haut, die danach verlangte, erkundet und liebkost zu werden. Er spürte ein Ziehen in seinem Unterleib. „Kuro-rin?“ „Was?“ Der Sportlehrer versuchte, nicht ungeduldig zu klingen. Er kuschelte sich in Fyes Halsbeuge, küsste den Blonden zärtlich. „Hast... du... Kondome?“ „Schlafzimmer“, murmelte der Schwarzhaarige, zwischen vereinzelten Küssen. Seine rechte Hand wanderte unter Fyes T-Shirt und fuhr über die Brustwarze des Mannes, verharrte dort um die empfindliche Haut ein wenig zu reizen. Ihm war jetzt gar nicht nach reden zumute, aber besser sie klärten die leidlichen Fragen, bevor sie beide nackt und mehr als bereit waren. „Ich will...“ Die Worte des Blonden wurden unterbrochen von vereinzeltem Keuchen. „... dir... dabei in die Augen... sehen.“ Kurogane versprach es. Er hätte Fye in diesem Moment jeden Wusch gewährt, wenn das bedeutete, dass er noch ein wenig länger den Duft des Anderen einsaugen konnte. Fye schlang seine Beine um Kuroganes Hüfte, presste seinen Unterleib gegen Kuroganes Lenden. Dem Größeren entwich ein Stöhnen. „Scheint, als wäre Kuro-sama nicht sehr geduldig“, gluckste Fye, als er die Beule spürte, die sich unter schwarzem Jeansstoff ausbildete. Und um es noch schlimmer zu machen, drängte er sich noch mehr gegen Kurogane. Die Antwort war ein heiseres Knurren. „Lass das, du Idiot! Oder willst du, dass wir es nicht mehr bis zum Schlafzimmer schaffen?“ Das wollte er natürlich nicht, aber er war jetzt in Spiellaune und er wollte getragen werden, so wie er jetzt war. Kurogane hatte nichts dagegen, so musste keiner von ihnen die Finger von dem Anderen lassen. Und so ganz nebenbei gab es ihm noch die Gelegenheit, den Hintern des Blonden zu packen. Keine fünf Minuten später lag Fye – trunken lachend und um T-Shirt und Jeans erleichtert – auf seiner Matratze und sah Kurogane dabei zu, wie er hektisch in den Schublanden seines Nachttischs nach dem Kondom und der Gleitcreme suchte. Das Foto seiner Eltern hatte er bereits umgedreht – auch wenn es nur ein Bild war, dem Sportlehrer behagte der Gedanke nicht, dass seine Eltern ihm dabei zusahen, er würde sich schon noch früh genug damit beschäftigen müssen, was sie von all dem hielten. Der blonde Idiot schälte sich quälend langsam aus seiner Strumpfhose, warf sie achtlos über den Bettrand. Dann schlüpfte er unter die Decke und kuschelte sich zu einem Knäuel zusammen. „Was zur Hölle wird das?“ „Mir ist kalt, Kuro-chan, beeile dich!“ „Halt die Kl- Au!“ Er jaulte auf, als Fye ihm in den Hintern zwickte. „Blödmann.“ „Ich liebe es, wenn du mir Spitznamen gibst!“, juchzte Fye. Und ich liebe dich, hätte er noch hinzufügen mögen, aber der Zeitpunkt war denkbar unpassend. Stattdessen sah er dabei zu, wie sein Freund das Gleitmittel und das Kondom auf den Nachttisch legte, wie der Schwarzhaarige sich das dunkle Shirt auszog. Darunter kam der muskulöse Oberkörper des Mannes zum Vorschein, sodass Fye aufseufzte. So lange hatte er darauf gewartet... so hoffnungslos war ihm seine Lage erschienen. Und nun? In seinen blauen Augen lag eine Mischung aus Verehrung und Verlangen; Gefühle, die ihrer Natur nach gegensätzlich waren, trotzdem fühlte er sich seit langem wieder im Einklang mit sich selbst. Fye wusste, dass er Kurogane unmöglich mit Worten verständlich machen konnte, was er fühlte. Also ließ er seinen Körper sprechen. Er drosselte das Tempo ihrer Berührungen, hielt das Begehren zurück… …und ließ Zärtlichkeit sich entfalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)