Was wäre gewesen, wenn ... ? von Maclilly (Ace an Bord der Oro Jackson) ================================================================================ Kapitel 61: Reaktionen ---------------------- Wie ein Lauffeuer so schnell verbreiteten sich die neuesten Nachrichten über die ganze Welt und hüllte die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Es waren wirklich die schrecklichsten aller möglichen Neuigkeiten, die gerade die Runde machten: Der Piratenkönig hatte einen Sohn! Und dies war definitiv kein Gerücht oder ähnliches. Es war Fakt! Immerhin stand es in der Zeitung und kaum jemand auf der Welt wusste um die Zweifel, denen man den Berichten in diesen Blättern lieber schenken sollte. Jedoch dieses Mal steckte hinter den neusten Schlagzeilen hier und da sogar ein Fünkchen Wahrheit, was selbst die ‘Freunde‘ Rogers erkennen mussten. East Blue, im Hafen von Loguetown Ein schier unglaubliches blau-weißes Durcheinander rannte und wuselte hier über die einzelnen Stege und Kais, war doch gerade ein großes Flaggschiff der im Hafen der ramponierten Stadt vor Anker gegangen. Und das mit ganz viel Verspätung, denn Garp und seine Mannschaft sollten bereits vor Wochen hier eingelaufen sein. Allerdings hatten sich unterwegs einige Verzögerungen ergeben, die überwiegend mit neuesten Mannschaftsmitglied zu tun hatten. Der kleine D war wandelndes Monster auf zwei Beinen und für jeden Soldaten eine ehrwürdige Herausforderung. Einzig Garp schaffte es, seinen Enkel ohne jegliche Probleme zu bändigen und so musste sich der kleine Schwarzhaarige momentan durch die Stadt schleifen lassen, obwohl er überhaupt nicht wollte. „Opa, lass mich runter! Ich will nicht mit zu der doofen Basis“, zetterte Ruffy herum, während er versuchte, sich aus dem Griff seines Großvaters zu befreien. Ein auswegloses Unterfangen, denn Garp hielt den Jungen nach wie vor fest am Kragen gepackt und beachtete das Rumgeschreie seines Enkels gar nicht. Seine ungeteilte Aufmerksamkeit galt viel eher dem Blatt Papier, das er heute Morgen zusammen mit der Tageszeitung erhalten hatte. Als er beim Frühstück in der Mensa noch vollkommen ahnungslos wegen der Vorfälle in der Stadt die Schlagzeilen gelesen hatte, war ihm vor Entsetzen die Kinnlade zu Boden gerutscht und dort ewig verharrt, sodass Ruffy die Gelegenheit konsequent genutzt hatte, um seinem Opa das Essen vom Teller zu mopsen und dafür dann noch nicht einmal einen Satz heißer Ohren zu bekommen. Etwas was den Kleinen wirklich verwundert hatte, doch war es ihm schlichtweg egal gewesen. Ganz und gar nicht egal hingegen war Garp der neue Steckbrief und er hatte auch schon einen gewissen Verdacht, wer sich für diesen verantwortlich zeichnete. „Aka Inu“, knurrte er vor sich hin, während er den protestierenden Ruffy den ganzen Weg hinter sich herschleifte, bis sie endlich an der Basis ankamen. Ohne weitere Umschweife drückte Garp den Jungen einen nächstbesten Soldaten, einen Mann Mitte zwanzig mit weißen Haaren und Zigarre im Mund, in die Arme. „Pass mal drauf auf“, war die einzige Erklärung, die Smoker zusammen mit den schwarzhaarigen Zwerg erhalten hatte, welcher ihn nur breit angrinste. „Hi!“ Damit fiel dem Kadetten ein für alle Mal die Zigarre aus dem Mund. Unterdessen marschierte Garp unaufhaltsam weiter über den Vorplatz, durch die Flure des Gebäudes bis sein Weg von einer Türe gestoppt wurde. Gebannt starrte er auf das Holz, hinter welchem das Krankenzimmer lag. Grand Line, in der Nähe des Sabaody Archipels, auf der Moby Dick Ein paar der Whitebeard-Piraten stand der Schock beinahe ins Gesicht geschrieben, als sie auf dem Deck des großen, walförmigen Schiffes saßen und zu ihrem ‘Vater‘ aufblickten. Es war nicht das neuste Fahndungsplakat, welches sie so ein wenig entsetzt wirken ließ, sondern das der Kapitän der über tausend Mann starken Besatzung sogar ein wenig interessiert an der Sache zu sein schien. Und das kam nur sehr selten vor. Meist verlangte das Managen einer Crew dieser Dimension und Stärke eine Menge Aufmerksamkeit, sodass der Kapitän sich kaum mit den Sorgen und Belangen anderer Piratencrews scherte. Jedoch bildeten ausgerechnet Roger und dessen Leute eine Ausnahme diesbezüglich. „Das ist es also!“, lachte Whitebeard kehlig und betrachtete den Steckbrief, auf dem zwar der Name ‘Gol D.‘, jedoch dahinter nicht der Vorname des Piratenkönigs sondern vermutlich der seines Sohnes. Etwas, womit er nicht gerechnet hatte, was allerdings das seltsame Verhalten der Roger-Piraten mehr als nur erklärte. „Das ist wirklich eine Überraschung, nicht wahr?“ „Gurarara. Du sagst es, Marco.“ Der große Pirat schielte schräg hinunter zu dem Mann, der neben den Thron saß. Der blondhaarige Kommandant hockte im Schneidersitz auf den Planken und besah sich wie sein ‘Pops‘ den Steckbrief des Jungen. Von diesem Stück Papier aus blickte ihn ein Junge mit schwarzen Haaren und genauso dunklen Augen entgegen und besaß sogar die Frechheit, jedem, der sich den Steckbrief besah, die Zunge raus zustecken. „Ganz schön vorlaut, dieser Zwerg“, quittierte der Blonde den Steckbrief, während er der Kopf auf einen seiner Handballen stützte. „Ach, findest du?“, erkundigte sich der schon ein wenig in die Jahre gekommene Pirat bei seinem Sohn, unterdessen er Zeitung und Steckbrief beiseitelegte und stattdessen zu einem gut gefüllten Krug voll mit Sake griff. Nicht lange brauchte es, da war beinahe schon die Hälfte des Alkohols in seinem Rachen verschwunden. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht beobachtete der junge Kommandant nur das Verhalten seines Vaters. Würden die Krankenschwestern ihn jetzt dabei erwischen, hätte es vermutlich ein Standpauke gegeben, die Whitebeard jedoch seinerseits lediglich ignorieren würde. „Ich finde nur, dass es ziemlich Dreist ist, wenn so eine halbe Portion einem Admiral mal direkt zeigt, was ein Pirat von ihm hält“, grinste Marco, nachdem er ebenfalls zum Sake gegriffen hatte. „Ach, diese Dreistigkeit und dieser Mangel an Respekt vor der Marine liegt wohl im Blut“, war auf des Blondens Aussage hin die Antwort des Kapitäns gewesen, bevor eben jener sich auch den Rest Sake durch die Kehle rinnen ließ. South Blue, Baterilla, Poststation Schon seit den frühen Morgenstunden hockte der grauhaarige Betreiber des Briefserviceunternehmens unter seinem Tresen und zitterte, wartete er nur darauf, dass eine stocksauere Portgas D. Rouge hier auftauchen würde. Wie jedem auf der Insel war auch dem Postbetreiber klar, mit wem die Frau liiert war und wer der Vater des Jungen war. Und genauso wie jeder andere in der kleinen Stadt auch, hatte er all die Jahre dicht gehalten und würde es auch in nächster Zeit immer noch sein Schweigen beibehalten. Zwar hatte die Marine derweil von dem Jungen erfahren, allerdings war ihnen wohl noch nichts über Rouge bekannt, denn ansonsten hätten die Soldaten schon längst die Insel gestürmt. Plötzlich jedoch holte ihn das leise Läuten des Türglöckchens zurück in die Realität und schnell lugte er unter seinem Tresen hervor, um danach, als er die Person erkannt hatte, sofort aufzuspringen. „Rouge!“ „Guten Tag“, begrüßte die angesprochen Person ihren Gegenüber und lächelte diesen, wenn auch ein wenig gequält an. „Kannst du mir bitte einen deiner Postvögel leihen? Die Briefe hier müssten umgehend in den East Blue.“ Sie hob ihre Hand um ein paar Zentimeter an, sodass dem Mann nun zwei Kuverts in dieser sehen konnte. Dem Grauhaarigen fielen vor Schreck beinahe die Augen raus. „Das kannst du nicht tun“, hauchte er, bekam jedoch als Antwort nur die störrische Erwiderung einer sehr energischen Mutter. „Und ob ich das kann!“ East Blue, Loguetown, Marinebasis „Was ist denn das da?“ Voller Elan und Freude hüpfte ein fünfjähriger Zwerg durch die Flure der Basis, deutete dabei auf alles, was er nicht kannte, und hielt dabei seinen Aufpasser mächtig auf Trab. So schnell wie Ruffy, hatte sich der Junge mit diesen Namen bei ihm vorgestellt, durch die Flure rannte, bräuchte es zum Stoppen keinen Babysitter, sondern gleich eine ganze Kavallerie. Oder aber eine Teufelskraft. Glücklicherweise war Smoker im Besitz einer solch mystischen Kraft, sodass der vorlaute Bengel sich kurzerhand kopfüber in der Luft schwebend vorfand und nur einer seiner Knöchel von etwas Rauch gehalten wurde. „Was geht denn jetzt ab?!“, schrie der Junge völlig entsetzt, während er panisch versuchte, dem seltsamen Griff zu entkommen. „Vergiss es, du Knirps! Gegen den Rauch hast du keine Chance.“ Doch die Worte des Mannes gingen bei Ruffy nur durch das eine Ohr hinein und durch das andere wieder hinaus, denn immer noch versuchte er gegen den Qualm anzukommen. Allerdings musste er sich nach schier endlosen Versuchen der Befreiung, die allesamt im Sande verlaufen waren, geschlagen geben. „Du bist doof“, schmollte der Schwarzhaarige nur und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. „Wenn du endlich aufhörst rumzuzappeln, dann lass ich dich auch wieder runter.“ Unterdessen Smoker den Kampf gegen Ruffy bestritten und schließlich auch gewonnen hatte, war Garp ohne weitere Umschweife in den Krankenflügel hineinspaziert und musterte nun seine Umgebung. Und der Anblick, der sich ihm bot, ließ ihn seinen Kopf schütteln. Überall, ja beinahe in allen Betten, lagen Marines mit etlichen Bandagen umwickelt, während Krankenschwestern und Ärzte durch die einzelnen Reihen huschten, um die Verletzten zu versorgen. Immer wieder wurden laute Verwünschungen den Piraten gegenüber geäußert, waren diese ja für die ganzen Verwundeten verantwortlich. Aber was, bitteschön, hatten sie denn erwartet? Das Roger und seine Leute ihnen Blumen überreichen würden, für das, was Aka Inu befohlen hatte?! Um ehrlich zu sein: die Soldaten und vor allem auch der Admiral, sie alle konnten froh sein, noch atmen und sprechen zu können. Hätte Roger wirklich ernst gemacht, wäre es vermutlich schon problematisch geworden, die meisten von ihnen zu identifizieren. Langsam wanderte Garp zwischen den Reihen der Krankenbetten entlang, bis er den Mann erblickte, den man für die ganzen Verletzten verantwortlich zeichnen konnte. Mit Bandagen nur so übersät, saß der Admiral an einen Schreibtisch, welchen man extra seinetwegen hier rein geschleppt hatte, und sprach per Teleschnecke mit irgendjemanden, während er den Ärzten dabei das Leben zur Hölle machte. Verzweifelt versuchten die Männer in Weiß Aka Inu dazu zu bringen, sich gefälligst wieder ins Bett zu begeben, doch dieser ließ sich keineswegs durch das Rumgezettere beirren und unterhielt sich weiterhin lautstark mit seinem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung. „Nein, die Wälle rund um den Hafen haben sie ebenso wenig stoppen können, wie die Soldaten in den Gassen der Stadt“, berichtete Marineoffizier seinen gleichrangigen Kollegen in Mary Joa und der Vizeadmiral begann kurz inne zu halten, als eine bekannte Stimme aus dem Munde der Teleschnecke drang. „Wie viele Verletzte?“, erkundigte sich Senghoks Stimme, wobei das gelegentliche Knacksen und Verzerren ihre dringliche Art und Weise keineswegs minderte. „An die vierhundert…plus, minus fünfzig. Wobei, eher plus fünfzig.“ „Na schön. Und noch keine Spur von ihm?“ „Momentan noch nich-“ „Wer ist ‘ihm‘?“, mischte sich Garp in das Telefonat der beiden Männer ein und bekam auch prompt eine Antwort. „DU!“, kam es synchron sowohl von Aka Inu als auch aus der Teleschnecke und letzterer ergänzte noch laut brüllend: „Wo, zum Donnerwetter noch eins, hast du gesteckt?“ „Tja, ähm, folgendes…“ Mit einem ordentlichen Ruck entriss Garp dem Admiral den Hörer der Teleschnecke, um sich dem ‘Gespräch‘ etwas ausführlicher zu widmen. „Nun ja, wir hatten…ähm…einige Probleme!“ „Probleme? Bist du in irgendeiner Art und Weise für diese ‘Probleme‘ verantwortlich?“, erkundigte sich Senghok und die bloße Tonlage seiner Stimme und wie er die einzelnen Wörter betonte, waren kein gutes Vorzeichen. Doch Garp störte sich nicht ein bisschen daran und suchte nach einer Ausrede, sondern viel sofort mit der Tür ins Haus. „Wir hatten kein Essen mehr. Konnte ja nicht ahnen, dass mein Enkel so viel futtert“, lachte der Vizeadmiral noch gut gelaunt, bis die schneidende Stimme Senghoks ihn dabei unterbrach. „Wer bitte hat so viel bei dir an Bord gefuttert?“ „Ups.“ „Das darf doch nicht wahr sein!“, schnaubte Senghok. „Habe ich dir nicht oft genug gesagt, das du ihn nicht mitnehmen so– Was war das?“, unterbrach sich der Admiral selbst, als seine Teleschnecke ein lautes Geräusch nachahmte, das die in Loguetown eingefangen hatte. Es war das laute Krachen einer Tür gewesen, welches auch Garp und Aka Inu in der Krankenstation herumfuhren ließ, denn ein kleiner, schwarzhaariger Junge war in den Raum hineingestürmt und fegte mal soeben alles aus dem Weg, was seine Laufbahn kreuzte. Egal ob Krankenschwester, Arzt und schwerverletzten Soldaten, alles wurde zur Seite geschubst, ehe der Knirps schließlich bei seinem Opa ankam, ein fettes Grinsen prangte auf dem Gesicht. „Hallo!“, begrüßte Ruffy seinen Großvater und den ihn fremden Mann, der so grimmig dreinschaute. Noch nicht einmal ein Lächeln sprang diesem Kerl aufs Gesicht, als Ruffy ihn breit angrinste und so verzog auch der Junge sein Gesicht zu einer genauso unfreundlichen Miene. „Ich mag dich nicht!“, quittierte der Schwarzhaarige daraufhin das unfreundliche Verhalten des Admirals und wandte sich seinen Opa zu, was er jedoch umgehend wieder bereute, denn Garp verpasste ihm eine liebevolle Kopfnuss. „Wo hast du den Kadetten gelassen?“ „Weiß nicht. – Wer ist da dran?“ Mit einem Finger deutete der Junge auf das Tier, welches den Mund weit geöffnet hatte und aus dem immer noch das Brüllen eines Mannes kam. „Ach, das…das ist nur Senghok“ „Wie bitte?! ‘Nur‘ Senghok?!“, kam es aus der Teleschnecke, wobei diese beim Nachahmen des Geschreis mächtig ins Schwitzen geriet. „Hallo.“ Schnell hatte Ruffy nach dem Mikrofon gegriffen, um mit dem Admiral am anderen Ende ein gepflegtes Pläuschchen zu führen. „Lass mich raten, du bist der Enkel von Garp.“ „Keine Ahnung. Wer ist Garp?“ Fragend schaute der junge D die Schnecke an, welcher daraufhin ein tiefes Seufzen entfuhr. „Junge, du bist wirklich wie dein Großvater.“ „Nein! Opa ist bei der Marine und ich bin ein Pirat!“, lachte Ruffy, woraufhin aus dem Munde der Teleschnecke ein seltsames Geräusch erklang, das sich verdächtig nach einer Kinnladen-Boden-Bruchlandung anhörte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)