Was wäre gewesen, wenn ... ? von Maclilly (Ace an Bord der Oro Jackson) ================================================================================ Kapitel 37: Memory ------------------ In Kokos Ruhig und Zufrieden schritt der Dorfpolizist die Straße entlang. Alle Dinge in dem kleinem Dorf gingen wieder ihren gewohnten Gang. Die Piraten hatten vor wenigen Stunden das Dorf verlassen und hatten ihr Wort gehalten. Kokos sah noch genauso aus wie vor dem Besuch der Piraten. Die Dorfbewohner gingen ihren ganz alltäglichen Geschäften nach und ein paar Kinder liefen lachend über die Straße. Obwohl es Genzo sich eigentlich nicht eingestehen wollte, musste er zugeben, dass die Piraten dem Dorf gut getan haben. Die umliegenden Bauern waren etliche ihrer Waren losgeworden und der Dorfkneiper hatte den Umsatz seines Lebens gemacht, auch wenn er davon nicht viel bewusst mitbekommen hatte. Langsam näherte er sich dem kleinem Haus auf dem Hügel, welcher nur so mit Orangenbäumen überseht war. Etliche der Früchte leuchteten bereits in einem tiefen Orange. Ein Zeichen dafür, dass die Ernte bereits kurz bevorstand. Nami und Nojiko rannten zwischen den Bäumen hin und her und waren auf der Suche nach der schönsten Orange der Plantage, während Bellemere vor dem Haus saß und den ihren beiden Töchtern bei ihrem Wettstreit zuschaute. Auf dem Tisch neben ihr lagen ein paar reife Orangen und schon ein paar wenige Schalen. Mit einem lauten Seufzen ließ sich der Dorfpolizist auf den zweiten Stuhl neben dem Tisch fallen. Eine ganze Weile saßen die beiden schweigend nebeneinander bis Genzo als erster das Wort ergriff. „Sie sind weg. Haben vor zwei Stunden abgelegt.“ Doch Bellemere reagierte gar nicht auf Genzos Aussage und schälte stattdessen ihre Orange weiter. Wieder brach ein tiefes Schweigen zwischen den beiden aus. Unterdessen waren Nami und Nojiko fast fertig mit ihrem Wettstreit. Sie hatten jeder eine Orange gefunden und waren nun dabei, diese zu vergleichen. Jede war fest davon überzeugt, dass ihre Orange die schönste und beste und tollste und orangigste und …und…und… war. „Und, was willst du jetzt machen?“ Bellemere sah zu dem Polizisten auf, während sie immer noch an der Orange herum polkte. „Ganz einfach. Ich werde jetzt meine Orangen essen und dann Abendbrot für die Mädchen machen.“ „Das meint ich doch gar nicht.“ Genzo sprang von seinem Stuhl auf und schrie Bellemere ein wenig an. Doch als er die vibrierenden Nasenflügel der jungen Frau sah, setzte er sich sofort wieder auf seinen Stuhl und schwieg. Das Schweigen hielt wieder eine ganze Weile an bis Bellemere ihm dann wirklich auf seine Frage antwortete. „Ich denke, wir sollten gar nichts machen und zu unserem Wort stehen.“ „Stimmt, sonst sind wir am Ende vielleicht noch mieser als die Piraten. Denn dann haben sie sich an ihr Wort gehalten und wir nicht.“ Der Windmühlenmann fing an zu lachen, während sich Bellemere ein Stück ihrer Orange in den Mund schob. Gedankenverlorenen schweifte der Blick der jungen Frau über ihre Plantage und blieb dann bei Nami und Nojiko hängen. Die beiden Mädchen lagen auf dem Boden und waren dabei sich gegenseitig an den Haaren zu ziehen. So wie es aussah, hatten sie es nicht geschafft, sich verbal über die schönste Orange zu einigen und jetzt versuchten sie es nach dem Stärkeprinzip. Wer gewinnt hat auch die schönste Orange gefunden! Mit einem leisen Seufzen erhob sich Bellemere von ihrem Stuhl und ging langsam zu den beiden Mädchen hinüber. Genzo hingegen blieb auf seinem Stuhl sitzen und beobachtete ganz entspannt das Geschehen vor seinen Augen. Die rothaarige Frau kniete sich neben die beiden auf den Boden rollenden Mädchen und räusperte sich kurz. Als die beiden Mädchen zu ihr aufschauten , bekamen sie jeder eine Kopfnuss. Mal wieder. „Hört auf euch wegen so einer Kleinigkeit zu streiten.“ „Jahh, ist gut.“ Während sich Nami und Nojiko ihre schmerzenden Köpfe hielten, stand Bellemere wieder auf und ging zurück zu ihren Stuhl. Auf der Oro Jackson Das Deck der Oro Jackson war fast vollkommen leer. Nur ein blauhaariger Mann mit roter Nase lag auf dem hölzernen Boden und schnarchte zufrieden vor sich hin. Endlich konnte er einmal in Ruhe schlafen, denn weder Ace noch Shanks waren in der Nähe um ihn zu nerven. Während er seine Augen fest geschlossen hatte und von Gold, Juwelen und Schätzen träumte, betrat ein weiterer der Piraten das Deck und fixierte den schlafenden Buggy fest. Mit schnellen Schritten ging er auf den Schlafenden zu, der gerade mit seinen Hände wild in der Luft fuchtelte und irgendetwas greifen wollte. Nebenbei murmelte er immer wieder „Alles meins. Das Gold gehört alles mir!“ Seine Arme fielen wieder auf den Boden und ein erneutes Schnarchen ertönte aus seinem Mund. Mit einem Kopfschütteln ließ sich der Schiffsarzt neben den Schnarchenden fallen. Eine ganze Weile blieb Krokus regungslos neben der Rotnase sitzen. Doch irgendwann kam er dann zum Schluss, das Buggy für heute genug geschlafen hatte. Krokus atmete einmal tief ein. „Shanks und Ace kommen!“ Sofort saß Buggy kerzengrade auf dem Deck und schaute sich panisch um. Er wollte gerade reiß aus vor den beiden Verrückten nehmen, als ihn Krokus am Kragen packte und zurück auf den Boden zog. „SHANKS LASS MICH SOFORT WIEDER LOS!“ Buggy schrie wild herum und versuchte sich panisch zappelnd wieder aufzurichten, doch er stolperte bei dem Versuch und landete erneut auf dem Boden. „Beruhig dich mal, du Pappnase. Ich bin’s nur. Aber wenn du deine beiden Freunde suchst, die sind in der Kombüse.“ Fuchsteufelswild stand Buggy auf und starrte den Doktor grimmig an. „Hast du sie noch alle, mich so zu erschrecken. Ich dachte schon, die beiden Irren wären hier. Und das sind ganz bestimmt nicht meine Freunde. Die wollen mich umbringen. Genauso wie der Käpt’n.“ „Ach, jetzt sei doch nicht so. Sie wollen dich nicht umbringen. Sie wollen nur mit dir zusammen ein paar Abenteuer erleben.“ „Das ist für mich aber beides das Gleiche!“ „Na, wie du meinst. Und jetzt beweg dich. Der Koch brauch jemand, der ihm beim Abwaschen hilft.“ Krokus stand auf und bewegte sich langsam in Richtung Küche, als Buggy wütend hinterher gerannt kam. „Und wieso ich?“ „Weil Rayleigh es gesagt hat.“ „Ach so.“ Ohne ein weiteres Wort der Diskussion folgte Buggy dem Schiffsarzt schweigend in die Küche. Sofort, als beide die Küche betraten, wurde Buggy vom Chefkoch in Richtung Spüle gezerrt, während sich Krokus zu Rayleigh an den Tisch setzte. Vor Rayleigh standen schon wieder etliche Sakeflaschen. „Sag mal, hab ich dir nicht schon mal gesagt, das du nicht so viel saufen sollst. Gesund ist das nämlich überhaupt nicht.“ Mit einem breitem Grinsen warf Rayleigh seine leere Flasche durch die ganze Kombüse und die Flasche landete haargenau in einem Eimer. Die übrigen Piraten, die bis jetzt nur gelangweilt am Tisch gesessen hatten, sprangen auf und grölten aufgrund des Volltreffers. Ein Grund für eine weitere Runde Alkohol. Zwei Piraten rannten ins nahegelegene Lager und holten etliche neue Flaschen Sake. Krokus schüttelte verständnislos den Kopf, als die Piraten begannen sich ihre Rüben wegzusaufen. Er musterte jeden einzelnen und musste dann feststellen, das Roger und Shanks, die sonst nie einen Grund ausließen um sich vollständig zulaufen zulassen, nicht unter der grölenden Meute waren. Fragend drehte er sich zu Rayleigh um, der seine neue Flasche Alkohol schon beinahe wieder leer hatte. „Hey, wo sind denn die Zerstörungsmaschinen und Shanks?“ Rayleigh sah etwas verwirrt von seiner Flasche auf, dann aber grinste er. „Ach die! Die sitzen schon seit einer Stunde dahinten.“ Mit einer Hand deutete der dunkle König auf die ruhigste Ecke der Kombüse. Und tatsächlich. Roger, Ace und Shanks saßen ganz still und schweigsam am Tisch und betrachteten irgendetwas auf diesem. Krokus blinzelte etwas und brauchte etwas Zeit um das zu realisieren, was er da sah. Die lautesten, verrücktesten und wildesten der ganzen Crew saßen vollkommen ruhig auf ihren Plätzen und bemerkten die feiernde Meute um sie herum gar nicht. „Was ist denn mit denen kaputt? Die lassen doch sonst keinen Grund aus um zu feiern.“ Rayleigh fing an zu lachen, als er den verdutzten Gesichtsausdruck der Schiffsarztes sah, und entkorkte sich eine neue Flasche Sake. „Die sitzen schon seit einer dreiviertel Stunde dahinten und sind mit einem Spiel beschäftigt.“ „Was für einem Spiel?“ „Memory.“ „Seit ‘ner dreiviertel Stunde, sagst du? Hätte nie gedacht, dass denen so ein Spiel so viel Spaß machen würde. Die wievielte Runde ist das denn jetzt schon?“ „Warte mal.“ Rayleigh tat so, als ob er überlegen würde während er dabei breit grinste. „Die Erste!“ „WIE BITTE!“ Krokus Brille rutschte ihm von der Nase und er schaute den Vizen entsetzt an. Ein weiterer Grund für Rayleigh noch lauter zu lachen. Krokus ließ seinen Kopf auf die Tischplatte fallen und begann dann damit sich die Musterung des Holzes ganz genau einzuprägen. Erst als Rayleigh ihn wieder antippte, hob er seinen Kopf wieder hoch. Der dunkle König hielt ihm eine ungeöffnete Flasche Alkohol entgegen. Mit einem Seufzen nahm der Schiffsarzt die Flasche entgegen, entkorkte sie und trank sie in einem Zug leer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)