Familienbande von Pusteblume1991 (Sesshoumaru x Hana Teil II) ================================================================================ Kapitel 19: Ängste eines Hundeprinzen ------------------------------------- Kapitel 19: Ängste eines Hundeprinzen Die Augen auf den Boden gerichtet, lief er durch den Wald. Seine Körperhaltung war eingesackt. Wäre er nicht zu stolz dafür, hätte er geweint, doch er durfte nicht. Es ziemte sich nicht! Er blieb stehen. Doch….Warum sollte er nicht heulen? Schließich war er nicht gewollt? Es war egal was er nun tun würde. Sein Vater wollte ihn nicht! Er, der Versager vom Dienst. Warum hatte er sich nur nicht mehr angestrengt? Warum? Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Wieso? Er hatte sich doch wirklich Mühe gegeben. Aber er war nicht gewollt! Sein Vater wollte ihn nun mal nicht, wollte seinen Bruder als seinen Erben. Ob seine Mutter ihn vermissen würde? Sie hatte ihn immer in Schutz genommen. Warum konnte sie jetzt nicht hier sein? Ihn in den Arm nehmen? Ihn mit ihrem mütterlichen lächeln ansehen und Mut machen? Ob er sie besuchen kommen dürfte? Irgendwann? Wenn etwas Zeit vergangen war? Seufzend setzte sich der junge Inuyoukai an einen Baum. Wo sollte er nun hin? Was sollte er machen? Er vernahm ihre Schritte, welche unruhig hin und her liefen. Sein Blick wanderte nach draußen. Mittlerweile war es dunkel und sein Sohn war noch immer nicht da. Sollte er noch warten? Oder sollte er gehen? War Takeru etwas passiert? Während diese Fragen durch Sesshoumarus Kopf schossen, blieb sein Gesicht ausdruckslos. Mit einem weiteren Blick in die dunkle Landschaft erhob er sich. Unruhig lief sie auf und ab. Warum war er noch nicht da? Warum war er überhaupt gegangen? Was war geschehen, dass er ging? Sie kämpfte ihre Tränen der Sorge herunter. Ein anderes Gefühl breitete sich aus. Wut. Wut auf ihren Mann. Warum ging er ihn nicht suchen? Warum tat er nichts? War es ihm vielleicht sogar egal? Dachte er sich er hätte ja noch Yukio, wenn Takeru nicht mehr zurück kommt? Sie schüttelte den Kopf. Nein, dass glaubte sie nicht. So war er nicht. Sie konnte sich nicht so getäuscht haben in ihm. „Es wird alles gut.“ Hana sah auf. „Kagome.“ Sie trat ein. „Inuyasha sagte mir, er hat mitbekommen wie Sesshoumaru das Schloss verlassen hat. Ich bin mir sicher er geht Takeru suchen und sie kommen beide Gesund wieder.“ Hana nickte. Kagome hatte recht. Wenn Sesshoumaru gegangen war, würde er mit Takeru wieder kommen. Gesund….wieder kommen. „Setzt du dich zu mir?“ Bittend sah die Fürstin zu Kagome herüber. „Ehrensache.“ Noch immer hatte er sich nicht bewegt. Regungslos saß er an jenem Baum, an welchem er sich vor Stunden nieder gelassen hatte. Sein Blick leer auf seine Füße gerichtet. Immer wieder stellte er sich gedanklich die selben Fragen, nur Antworten auf diese konnte er nicht finden. Seufzend sah er auf, er hatte gar nicht mitbekommen, dass es schon so dunkel geworden ist. Was er ebenfalls nicht bemerkte, waren die zwei Augenpaare, welche ihn aus den Dunkelheit heraus beobachteten. Während der Besitz des ersten Augenpaars sich in Bewegung setzte, blieb der andere still dort wo er war. Ein rascheln im Gebüsch ließ den Hundeprinzen hochschrecken. Innerhalb einer Sekunde stand er auf seinen Füßen und fixierte mit den goldenen Irden die Dunkelheit vor sich. Je näher das Rascheln kam, desto mehr spannten sich seine Muskeln an. Etwas aufgeregt zuckten seine Klauen, noch nie hatte er es mit einem echten Gegner zu tun gehabt, sollte dieser jemand ihm nicht freundlich gesinnt sein. Takeru bekam nicht mit, wie ein weiteres Augenpaar in der Dunkelheit erschien und auf einem der Äste verharrte. Abermals raschelte es, dann teilte sich das Dickicht. Takeru starrte den Fremden an. Er war jedenfalls nicht menschlich, denn er roch nach Katze. Der fremde Youkai ging weiter auf den Hundejungen zu, sodass dieser zu knurren anfing. „Na na, bist du ganz alleine.“ Die Katze lachte. „Wo ist denn dein Vater?“ Der Nekoyoukai sah sich um. „Kannst kommen!“ Rief er in den Wald hinein, sodass kurz darauf ein weiterer Nekoyoukai auf der Lichtung stand. „Ist er alleine?“ Fragte der Neuankömmling. „Ja, ich spüre kein anderes Youki.“ „Sehr schön, ich erledige den Welpen.“ „Warum du? Ich will ihn töten.“ Der Neuankömmling fauchte. „Es war meine Idee, ich habe ihn zuerst entdeckt. Ich töte Sesshoumarus Sohn!“ Während die beiden damit beschäftigt waren zu streiten, überlegte Takeru was er tun sollte. Sollte er abhauen? Weglaufen? Was hätte sein Vater an seiner Stelle getan? In seinem Alter? „Na schön, töte du ihn.“ Gab sich der Neuankömmling geschlagen, sodass der andere lächelnd vortrat. „Keine Angst, ich mache es auch schnell.“ Abermals knurrte er. Die Katze dachte, doch nicht wirklich, dass er sich einfach so töten ließe. Der Nekoyoukai, ließ seine Klaue auf ihn niedersausen, doch er schlüpfte unter seinen Beinen hinweg. „Du willst spielen? Na von mir aus.“ Lächelnd wandte sich die Katze um, sah kurz zu seinem Kumpanen. Takeru sah zwischen den beiden hin und her. Er stand zwischen ihnen, nicht gerade die beste Ausgangs Möglichkeit für ihn. „Zwei gegen einen ist nicht fair.“ Beide lachten. „Denkst du, dass uns das interessiert, kleiner Welpe.“ Abermals ließ der Nekoyoukai seine Klaue auf Takeru niedersausen. Takeru wollte, zurück springen, doch war nicht schnell genug, sodass ihn die Klaue am Oberkörper trat und den Kimono den er trug zerriss. Leicht fingen die Kratzer an zu bluten. Knurrend betrachtete er seinen Kimono, fixierte dann den Nekoyoukai. Eine grüne Peitsche war zu sehen, welche von seiner rechten Hand aus, immer wieder auf den Nekoyoukai schoss. Takeru war so auf die eine Katze fixiert, dass er die andere vergas welche sich von hinten an ihn heran schlich. Im letzten Moment nahm er ihren Schatten war und wich zurück, doch abermals traf die Katze seinen Oberkörper. Hart prallte er gegen den nächsten Baum. Der weiße Kimono begann sich rot zu färben. Als er auf sah, standen beide Nekoyoukai vor ihm. „Verabschiede dich von der Welt, kleiner Welpe.“ Lächelnd trat einer der beiden nach vorn. Takeru schloss die Augen, doch nichts passierte. Stattdessen war ein surre zu hören, eine der Katzen jaulte auf und dann das zu Boden fallen eines Körpers. „Du!“ Fauchte der andere. Takeru bemerkte einen Schatten, öffnete die Augen und sah silbriges Haar. Erschrocken starte er den Rücken an. Sein Verstand begriff das nicht. Warum war er gekommen? Warum war er hier? Um ihm persönlich zu sagen, dass er gehen sollte? Nie mehr wieder kommen durfte. „Dafür wirst du bezahlen!“ Fauchte die andere Katze weiter, dass sich die Augen seines Gegenübers verengten bemerkte er nicht. Fauchend sprang sie auf den Fürsten zu und befand sich keine Sekunde später an einem Baum wieder. Eine Klaue drückte ihm die Luft ab. „Du wirst bezahlen.“ Knurrte sein Gegner, dass letzte was er hörte war ein Knacken. Achtlos ließ Sesshoumaru den toten Körper zu Boden fallen und wandte sich seinem Sohn zu, welcher noch immer zu ihm aufstarrte. Langsam schien sich der Hundejunge zu fangen, denn Bewegung kam in seinen Körper und er richtete sich auf. Wartete das sein Vater etwas sagte, denn er würde nicht anfangen zu reden. Noch immer sah er ihn an, bemerkte wie sein Vater ihn musterte. Mit einem Blick, denn er noch nie bei ihm gesehen hatte. Schließlich fing er doch an zu reden. „Warum seid Ihr gekommen?“ Sesshoumarus Augenbraue verschwand unter dem silbrigen Pony. „Wäre es dir lieber gewesen, ich wäre nicht gekommen? Warum ist du gegangen?“ Emotionslos und kühl stellte er die Gegenfrage. Takeru wurde wütend. Wütend auf seinen Vater. Warum fragte er, die Antwort konnte er sich doch selber geben. Schließlich nickte er. „Ja wäre mir.“ Sesshoumaru nickte, trat weiter auf ihn zu. „Warum?“ Takerus Hände ballten sich zu Fäusten. „Weil ich keine Hilfe brauche.“ Der Fürst schüttelte kaum merklich den Kopf. „Warum bist du gegangen?“ Takeru lachte auf, seine Hände ballten sich stärker, sodass seine Krallen ihm in die Haut stachen. „Ich wollte Euch behilflich sein. Damit Ihr es leichter habt Yukio zu Eurem Erben zu ernennen.“ „Du hast uns gehört.“ Stellte Sesshoumaru sachlich fest, woraufhin sein Sohn nickte. Ja, das hatte er. „Das wusste ich.“ Takeru sah verwirrt auf. „Ich roch dich.“ Takeru riss erschrocken die Augen auf. Aber wenn er gewusst hatte, dass er lauschte, warum hatte er nichts getan, um ihn zu bestrafen? Sesshoumaru schnaubte, ging vor seinem Sohn in die Knie, was diesen erschrocken Einatmen ließ. Warum tat er das? Was wenn ihn jemand sah? Ihn sah wie er vor ihm kniete? „Dummer Welpe.“ Holte er ihn aus seinen Gedanken zurück. „Ich wollte das du es hörst, das du dich mehr anstrengst. Doch du rennst davon.“ Takeru senkte den Kopf. Er hatte wieder versagt. Statt sich den Problemen zu stellen, war er davon gelaufen. Er, der Versager vom Dienst. „Deine Taktik war gut, doch wir sollten an deren Ausführung arbeiten.“ Überrascht sah er wieder auf, sein Vater erhob sich gerade. „Gut gekämpft.“ Noch immer sah er ihn an. Hatte er das gerade richtig gehört? Oder war er von Sinnen? Hatte sein Vater ich gerade gelobt? Schnell verneigte er sich. „Danke.“ Sesshoumaru sah nach Westen. „Wir sollten gehen, sonst stellt deine Mutter noch etwas dummes an.“ Es war das erste mal das Sesshoumarus Stimme in Gegenwart von seinem Sohn etwas belustigt geklungen hatte. Takeru nickte, schweigend folgte er dem älteren. Es war tief in der Nacht, als die beiden das Schloss erreichten. Alle Bewohner waren schon am schlafen, sah man von einigen Wachen ab. „Takeru!“ Hana trat in die kalte Nachtluft hinaus. Das sie nichts weiter als einen dünnen Nachtkimono und einen anderen dünnen Yukata darüber trug störte sie nicht. Ebenfalls störte es sie nicht, dass die Soldaten sie eingehend musterten, noch nie hatten sie ihre Fürstin so gesehen, doch ein tiefes knurren von Sesshoumaru ließ alle schnell ihre Blicke abwenden. Ihre Schritte wurden langsamer, je näher sie den beiden kam. Tränen schimmerten in ihren Augen, was dem Hundejungen noch mehr Schuldgefühle beschaffte. „Ich könnte dir den Hals umdrehen.“ Schluchzte sie und drückte ihn an sich. Takeru verstand nicht ganz was sie damit meinte, doch er beließ es dabei. Denn warum sollte sie ihm den Hals umdrehen wollen und ihn dann doch umarmen? „Mach so etwas nie wieder, hörst du? Nie wieder!“ Takeru nickte. „In Ordnung, Mutter.“ Zögerlich krallte er sich in ihre Kleidung. Wie sehr er ihren Geruch vermisst hätte. „Komm ich bringe dich auf dein Zimmer.“ Sanft zog sie ihn mit sich. Schweigend sah Sesshoumaru ihnen nach. Dummer Welpe, dachte er, dann ging auch er ins Innere. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)