Black von Lunatik (Die Wirkung von Schwarz (Puppyshipping)) ================================================================================ Kapitel 2: In der Villa ----------------------- So unauffällig wie möglich und arrogant wie nötig verließ er den, seiner Meinung nach, überfüllten Raum. Er mochte weder Lärm noch sinnlose Gesellschaft. Heute hatte er eine Ausnahme gemacht und erschien auf der Geburtstagsfeier seines kleinen Bruders. Es war schließlich Mokuba für den er durch diesen unangenehmen und äußerst nervigen Abend gegangen war. Doch irgendwann waren auch seine guten Vorsätze aufgebraucht und so verließ er den Saal, in dem gefeiert wurde, Richtung seines Arbeitszimmers. Wenigstens hatte er in der letzten Stunde diesen lüsternen Köter nicht gesehen. Ein Schauer jagte seinen Rücken entlang, als er – wiedermal – daran denke musste, wie dieser mit ihm bei ihrem letzten Treffen umgegangen war. Die Stimme, die an seinem Ohr flüsterte. Unwillkürlich seufzte Seto tief, während er die Tür hinter sich schloss und den Schalter für die Tischlampe an seiner Arbeitsfläche betätigte. Wie konnte jemand ihn – Seto Kaiba – so aus der Fassung bringen? Unerhört! „Schweren Tag gehabt?“ Seto drehte sich alarmiert zu der Tür, durch die er gekommen war. Sein Körper war gespannt und bereit zum Angriff, doch sein Herz hämmerte erschrocken gegen den Brustkorb. Wer, wer hatte es sich erlaubt hier einzuschleichen? Neben der Tür, spärlich vom Licht der Tischlampe erleuchtet, stand er da. Angelehnt an die Wand, eine Hand am Nacken, die andere locker herabgelassen. Wie immer in diesem verführerischen Schwarz. Die Farbe, die ihn an dem anderen stets zur inneren Zerrissenheit brachte. Das Blut schoss schneller durch Setos Körper, wie so oft bei diesem Anblick. „Was willst du hier?“, fragte er beherrscht. Widersprüche sammelten sich jedoch unter dieser gewöhnlichen Stimme. Er wollte, dass Katsuya verschwand. Er wollte diesen Anblick nicht weiter sehen. Er wollte nicht weiterhin so verwirrt werden. Und doch wollte er die Finger Katsuyas auf seiner Haut spüren. Und doch wünschte er sich den Augenblick zurück, wo die Stimme des anderes so nah an seinem Ohr erklang. Seine Frage blieb unbeantwortet. Stattdessen hatte der Blonde seine Hand ausgestreckt und die Tür verriegelt. Was? Der unentschlossene Zustand löste sich und die Wut schäumte in ihm auf. „Was soll das? Du dringst hier in meine Privatsphäre ein! Willst du eine Klage?“ – es waren kalte Worte voller drohender Gefahr und Hass. In tiefer Stimme verkündet, als wollte er mit ihnen wie mit einem Messer schneiden. Dieses Verhalten, das er so gut beherrschte, hatte schon viele in die Knie gezwungen. Wieso dann? Wieso blieb der Blonde unberührt? Wieso ließ er ihn nicht erschrocken in Ruhe? Stattdessen löste sich Katsuya elegant von der Wand. Den Blick direkt auf ihn gerichtet, die Lider halb herabgesenkt. Die Schritte, mit denen Katsuya ihm immer näher kam, erinnerten an ein geschmeidiges Raubtier. Schon wieder war er wie gelähmt. Es war als hätte er keine Kontrolle mehr. Nur ein winziger Raum blieb zwischen ihren Körpern, als Katsuya endlich anhielt. Eine Hand legte sich an seine Wange. Eine Gänsehaut huschte sofort über seine Haut. Er war wie elektrisiert. Wie konnte das alles passieren? Er war doch schließlich Seto Kaiba. Unnahbar. Überlegen. Beherrscht. Er schlug die Hand weg. „Was erlaubst du dir?“ Sein Handgelenk wurde festgehalten. „Still“ – ein Flüstern so nah an ihm. Sein Arm wurde nach oben gezogen. „Ich habe einen festen Griff, mit dem ich Dinge festhalten kann, die ich will.“ Er spürte Lippen, die die Haut seiner Handfläche berührten. Wärme. „Solange ich will.“ Er spürte die Finger, die sich in sein Haar gruben. Er fühlte durch die dünnen Schichten von Kleidung und Haut den schnellen und starken Herzschlag Katsuyas. Er nahm ganz deutlich den Geruch seines Lieblingsparfüms wahr. Und die Lippen, die sich auf die seinen legten, waren so weich. So verlangend. Jetzt verstand er. Er wurde begehrt. Wirklich begehrt. Er löste seinen Arm aus dem Griff und schlang ihn stattdessen um den schmalen Körper, der sich so leidenschaftlich an seinen schmiegte. Seine Finger griffen nach den blonden Strähnen, versanken in der unordentlichen Mähne. „Dann versuche mich zu halten“, sagte er als er für einige Momente den Kuss löste. Er merkte, dass seine Stimme amüsiert, ja herausfordern geklungen hatte. Gefiel ihm diese Leidenschaft, dieser fast krankhafte Wunsch Katsuyas ihn zu besitzen? Oh ja, er hatte Spaß daran. Ihre Zungen spielten ein wildes Spiel, während er sanfte Berührungen seinen Rücken entlang spürte. Ein wohliger Schauer jagte über seinen Rücken. Das Blut brodelte in seinen Adern. Er wollte mehr. Er hob den recht leichten Katsuya und setzte ihn auf seinen Schreibtisch. Seto lehnte sich ein wenig zurück um die Gestalt zu betrachten. Errötete Wangen, durcheinander gebrachte blonde Strähnen. Ein schlanker und doch so maskuliner Körper, der sich durch den schwarzen Stoff verlockend abzeichnete. Und dann dieser Blick, der so viel mehr wollte. Genau wie seiner. Er beugte sich zu Katsuya, strich sanft mit dem Finger über seinen Nacken. Merkte die erfreute Reaktion auf diese Berührung hin. Wie sich die Härchen aufstellten. Wie sich der Körper durchbog, um näher bei ihm zu sein. Seine Hände strichen weiter nach unten, während sein Mund an dem Ohrläppchen Katsuyas knabberte. Den Rücken entlang, nach unten, bis sie unter das T-Shirt konnten und die Route wieder nach oben. Seine Nägel kratzten leicht über die Haut des Kleineren. Ein Keuchen, direkt neben seinem Ohr. Er merkte, wie ihm sein Mantel von den Schultern gezogen wurde. Wie Hände ihn streichelten. Die Berührung der kühlen Finger auf seiner Haut, als sein Pullover in den Tiefen des Zimmers verschwand. „Na, dann zeig was deine Hände alles können“, hauchte er in das Ohr, mit dem er die ganze Zeit spielte. Der anderen schien seine Herausforderung mit Eifer anzunehmen. Finger strichen über seinen Bauch, ließen seinen verlangenden Körper erzittern. Er merkte nicht wirklich, wie seine Hose aufging und von seinen Beinen glitt. In ihm gab es nur noch einen Wunsch, ein Wort. Mehr. Mehr. Mehr. Es zuckte, als endlich die Finger den Punkt erreichten, der so stark nach diesen Fingern schrie. Hitze stieg in Seto auf. Er krallte sich in den anderen. Dieser war so geschickt. Doch auch er würde spielen. Immerhin war es ein Spiel für zwei. Nur Augenblicke hatte er gebraucht, bis der andere nackt vor ihm saß. Helle, weiche Haut. Glatt. Verführerisch. Seine Hände erkundeten den ganzen Körper Katsuyas. Entlockten leises Stöhnen. Packten fest den Hintern Katsuyas. Kneteten diesen, streichelten dann sanft darüber. Und schließlich fand seine rechte Hand zu der Männlichkeit, die schon erzitternd auf ihn wartete. Er leckte über die Haut des Blonden, seinen Hals entlang. Während seine eigene Erregung immer mehr zum Höhepunkt getrieben wurde. Er biss zu. Zuerst sanft. Ein Zittern durchlief den Körper des Blonden. Schnelle Bewegungen. Ihre Beiden Hände bewegten sich im Takt. Er biss fester in die Halsbeuge des Blonden und ein Raunen ertönte direkt neben seinem Ohr. „Seto.“ Endlich fanden sich ihre Lippen wieder. In Keuchen und Stöhnen versunken, spielten die Zungen miteinander. Lösten sich. Zogen sich wieder an. Er konnte nicht mehr. Sein Körper zuckte, erfüllte sein Inneres mit einem unglaublich süßem Gefühl. Seine Gedanken waren völlig verschwunden. Und dann löste sich mit einem Mal die Anspannung. Befreite ihn aus den Fängen der Leidenschaften. Zufriedenheit füllte die entstandene Leere sofort. Befriedigung. Doch das hielt ihn nicht davon ab, seine Hand weiter arbeiten zu lassen. Auch Katsuya dieses Gefühl zu bescheren. Und bald wurde er mit einem unbeschreiblichem Aufstöhnen belohnt. Sie hatten sich noch einige Zeit, wieder zu Atem kommend, in den Armen gehalten. Dann hatte er ein Paar Taschentücher geholt. Sie hatten sich wieder angezogen. Und nun waren die Gedanken wieder da. Was hieraus wohl werden würde? Seto beobachtete den Blonden, wie er sich wieder in Schwarz hüllte. Dieser Anblick war etwas Besonderes und Erregendes. Dieser Anblick war nur für ihn. Er beugte sich zu dem Blonden und küsste ihn. Ein Lächeln zauberte sich auf die Lippen Katsuyas. Seto sah die heimliche Erleichterung, den aufregenden Gedanken in den Augen Katsuyas: Es würde kein einmaliges Erlebnis bleiben. Ja, das würde es gewiss nicht. „Weißt du, schwarz steht dir ausgezeichnet.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)