Ein neues Zuhause von Demonsangel ================================================================================ Kapitel 3: 3 ------------ Titel: Ein neues Zuhause Teil: 3/? Autor: Demonsangel Warnung: AU; Crossdressing Disclaimer: Die Jungs gehören nicht mir. Und wenn ich mir mein Bankkonto so anseh könnte ich Geld wirklich gut gebrauchen (wer kann das nicht!, aber hierfür bekomm ich keins. Ein neues Zuhause 3 ****** Am nächsten Morgen machte Duo sich um 7 Uhr im Nachthemd auf den Weg durch das Haus, um die Kamine anzuzünden, damit sich die Haupträume aufwärmten. Anschließend holte er die verschiedenen Kleider aus der Küche und begab sich wieder auf sein Zimmer um sich anzukleiden. Er zog ein einfaches, altes Kleid für die Haus- und Küchenarbeit an und legte sich ein etwas besseres Kleid für später, wenn er Heeros Freunde bewirten musste, zurecht. Er besah sein Abbild im Spiegel. Seine Wangen waren blau angelaufen und geschwollen, seine locker zum Zopf geflochtenen Haare hingen über eine Schulter. Das Kleid passte und betonte seinen schlanken, weiblich geformten Körper. So werde ich ab sofort also aussehen. Ich sehe wirklich fast wie eine Frau aus. Wenn ich mich nachher umziehe, werde ich meine Haare anders herrichten, das gehört schließlich dazu, wenn ich mich jetzt wie eine Frau kleiden soll. Duo seufzte traurig und ging in die Küche zurück, um Heero Frühstück herzurichten und das Mittagessen vorzubereiten. Zum Glück war genug Fleisch im Haus, so dass er Heero und seinen Freunden nicht nur Gemüse vorsetzen musste. Im Haus war sonst nicht viel zu tun, da er das meiste schon gestern erledigt hatte. Zwischendurch ging er immer wieder die Feuer kontrollieren und legte bei Bedarf Holz nach. ***** Schließlich kam Heero kurz nach neun in die Küche und setzte sich, um sein auf dem Tisch stehendes Frühstück einzunehmen. Er sah sich um. Die Zutaten fürs Essen standen bereit, waren teilweise schon verarbeitet, aber von Duo war nichts zu sehen. Da hörte er plötzlich ein lautes Scheppern aus dem Esszimmer. Das Brot fiel von der Hand auf den Teller zurück, als der Adlige hastig von seinem Stuhl hoch sprang und zum Esszimmer eilte. Dieser Baka! Wahrscheinlich hat er wieder was zerdeppert. Kann er nicht besser aufpassen?! Er ist auch wirklich zu ungeschickt, vielleicht macht er das ja sogar mit Absicht, mir das gute Geschirr zu zerstören. Das ist schließlich nicht das erste Mal, dass er etwas davon fallen lässt. Kurz vor der Tür zum Esszimmer wechselte er seine Gangart zu schnellem Gehen. ***** Duo war gerade dabei den Tisch im Esszimmer zu decken. Er hatte die Fenster im Raum zum Lüften geöffnet und kehrte gerade mit dem letzten Teller zurück, als er es scheppern hörte. Auf dem Tisch saß die kleine graue Katze mit dem weißen Ohr und der weißen Pfote, die er schon öfters draußen beobachtet hatte. Vorsichtig bewegte sich Duo auf sie zu, um sie nicht zu verschrecken. ****** Genau dieses Bild sah Heero als er im Türrahmen zum Stehen kam und er hörte auch deutlich Duos Worte. ****** " Hey Kleine! Was machst du denn hier drin? Na los, runter vom Tisch, zum Glück hast du nur eine Tasse runter geschmissen." Die Katze schien Duo aufmerksam zuzuhören, sie legte den Kopf schief und kam dann schnurrend auf Duo zu. Sanft nahm der Langhaarige die Katze auf den Arm. "Na, verstehst du mich Kleine? Weißt du, dass ich mich seit Monaten mit niemanden mehr unterhalten habe?" Die Katze blickte fragend zu Duo auf. Er könnte schwören sie würde ihn verstehen. "Ja, du bist seit Monaten die erste mit der ich reden kann.“ Erneut legte sie den Kopf schief, maunzte leise und rieb ihren Kopf an Duos Arm. "Bist du auch einsam, Kleine? Aber über was beschwer ich mich eigentlich, hm? Im Gegensatz zu dir habe ich ein zu Hause, auch wenn ich keine eigenen Rechte habe. Und außerdem habe ich eine Familie. Ja Kleine, Heero ist meine Familie. Hat sie zu sein, auch wenn ich für ihn nichts bin. So Kleine, so gern ich auch mit dir rede, du musst jetzt wieder nach draußen und ich muss meine Aufgaben erledigen. Tut mir leid, ich weiß, es ist kalt. Aber du kannst nicht hier drin bleiben." Mit diesen Worten strich er der Katze noch einmal über den Kopf und setzte sie dann aufs Fensterbrett. "Geh jetzt Kätzchen. Die Arbeit tut sich nicht von alleine. Heero wird sowieso schon sauer auf mich sein, weil jetzt auch noch eine Tasse kaputt ist. Außerdem muss ich jetzt den Tisch und das Geschirr noch einmal abwischen. So Kleine, geh. Ich muss das Fenster zu machen." Die Katze sah ihn aus sanften Augen an und rieb noch einmal ihren Kopf an Duos Hand, bevor sie vom Fensterbrett nach draußen sprang. Duo schloss das Fenster, drehte sich langsam und erstarrte. Heero stand im Türrahmen und sah ihn mit kaltem, emotionslosem Blick an. O Gott! Wie lange steht er da schon?! Hat er alles gesehen? Er wird böse sein, dass ich schon wieder etwas Falsches getan habe! Ganz ruhig Duo. Denk daran, er mag es nicht, wenn du sinnlos daher redest. Nervös und mit zitternder Stimme sprach Duo schließlich, er hielt Blick gesenkt und seine Hände krampften sich ängstlich in den Stoff seines Kleides. "Ich werde das nächste Mal besser aufpassen, Heero! Entschuldige meine Nachlässigkeit bitte noch einmal." Duo wagte es nicht aufzusehen, zu stark war die Angst vor der Verachtung, von der er wusste, dass sie in Heeros Blick liegen würde. "Du hast die Katze nicht absichtlich hereingelassen, oder?" Duo schüttelte den Kopf. "Gut. Dann geh jetzt wieder an deine Arbeit. Ich behalte mir vor dich für diesen Zwischenfall später zu bestrafen. Und noch eins, Maxwell. Blamier mich nachher bloß nicht, verstanden!?" "Ja Heero, ich habe verstanden." Damit wandte Heero sich ab und ging zurück in die Küche um, zu frühstücken. Er kam aber nicht umhin seine Gedanken noch einmal zu seiner Ehefrau wandern zu lassen. Er sieht selbst in diesem alten Fetzen gut aus! Auch wenn er sonst zu nichts nütze und furchtbar schlecht ausgebildet für seine Rolle in unserer ‚Beziehung’ ist, seine natürliche Schönheit muss man ihm lassen. Vielleicht ist es etwas hart ihn alle Arbeit in diesem riesigen Haushalt allein machen zu lassen, bevor er kam hatte ich schließlich vier Dienstmädchen, einen Koch und drei Dienstboten hier wohnen gehabt. Diese Bediensteten hatte er alle auf einen seiner Landsitze umgesiedelt, als er Duo hatte heiraten müssen. Aber dieses Balg hatte noch nicht einmal eine Aussteuer mit in die Ehe gebracht, jetzt musste er eben das Geld, das er ihn kostete, abarbeiten. ***** Duo beeilte sich seine Arbeiten zu erledigen und ging sich dann umziehen. Die Haare bürstete er aus und steckte sie halbgeflochten hoch. Dann war es auch schon so weit und Heeros Freunde standen vor der Tür. Nervös und ein leichtes Zittern unterdrückend ging Duo zur Tür, um sie einzulassen. Er hatte Angst vor ihrer Reaktion. Sie würden ihn jetzt nur noch mehr demütigen und vor allem Wufei würde es Spaß machen ihn so zu sehen. Nach noch einmal tief Ein- und Ausatmen, öffnete Duo schließlich die Tür. Trotz seiner schmerzenden Wangen hatte er ein freundliches Lächeln aufgesetzt, welches allerdings ziemlich wackelig aussah. Die Reaktionen, die er erhielt, waren allerdings nicht so, wie er es erwartet hatte. Quatre bewunderte die Schönheit, die vor ihm stand. Wufei drohten vor Starrerei die Augen aus dem Kopf zu fallen und Trowa blinzelte nur wie verrückt. "Sag mal Wufei, hat Heero ein neues Dienstmädchen eingestellt?" flüsterte Trowa leise. "Nein. Hat er nicht. Das er hätte er mir erzählt." Kam die geflüsterte Antwort. "Sie ist sowieso viel zu hübsch für eine Dienstmagd. Die würde er sich eher als Frau ins Bett holen." kam es wieder geflüstert von Trowa. Dafür erntete er einen bösen, verachtenden Blick von Wufei. Duo war mehr als erstaunt. Sie erkennen mich nicht!? Halten mich für ein Mädchen? Na ja, gleich werden sie merken wer ich bin und sich dann erst recht über mich lustig machen. "Heero wartet in der Bibliothek auf euch." Sagte er leise und freundlich, immer noch lächelnd. Den drei anderen fiel der Unterkiefer herunter. Quatre wunderte sich, wie Duo aussah. Trowa war sichtlich über Duos Aussehen empört und Wufei begann, während er und die anderen das Haus betraten, auf den Langhaarigen einzuschimpfen. "Was soll dieser Aufzug Maxwell? Willst du Heero so unter deine Fuchtel bekommen? Hat er dir erlaubt dich so herauszuputzen? Du kleines billiges Weibstück?!" "N-nein, er hat mir nicht direkt ... erlaubt mich so herauszuputzen, aber ich soll mich ab sofort als Frau kleiden. Heero hat das als Strafe für mein Verhalten gestern festgesetzt." Antwortete Duo leise, den Blick auf den Boden gerichtet. "Geschieht dir recht, Maxwell. Du bist viel zu sehr auf dich bedacht, vielleicht bringt das ja endlich mal was. Du musst endlich einsehen, dass Heero jetzt dein Mann ist und du als Ehefrau keine, absolut keine, Rechte mehr hast." Kam es bösartig von Trowa. Duo nahm den dreien die Mäntel ab und wollte sie gerade an die Garderobe hängen, da stieß Wufei ihn hart zur Seite. "Du stehst nur im Weg, Onna! Pass gefälligst auf wo du hingehst." Trowa setzte von der anderen Seite einen Stoß dazu, denn natürlich stand Duo nun ihm im Weg. "Du bist ein elendiger Trampel! Geh aus dem Weg!" fauchte er ihn an und wollte gerade noch einen Rempler nachsetzen, als ihn ein scharfer Schmerz durchfuhr und er aufschrie. Kurz darauf hörte man ein lautes Fauchen und einen erneuten Schrei, diesmal allerdings von Wufei, der sich vor Schmerzen zu Boden sinken ließ. Er hatte Duo gerade mit den Worten "Was hast du jetzt schon wieder angestellt!?" einen heftigen Schlag versetzen wollen. "Trowa! Was ist los? Was ist passiert?" Ein besorgter Quatre stand neben Trowa und versuchte zu verstehen, was gerade passiert war. "Irgendwas war an meinem Bein. Es tut weh!" quetschte der Franzose zwischen den zusammengepressten Zähnen hindurch. Sofort kniete sich der Blonde neben Trowa und rollte dessen Hosenbein hoch. Zum Vorschein kamen 4 tiefe, stark blutende Kratzer. Während Quatre Trowa half, versuchte Duo sich um Wufei zu kümmern. Auch er rolte ein Hosenbein hoch. Und genau wie Trowa kamen auch hier 4 tiefe, stark blutende Kratzer zum Vorschein, allerdings zierte Wufeis Bein auch noch ein Bissmahl. "Fass mich nicht an, Maxwell! Das ist sowieso alles deine Schuld!" schrie der Chinese ihn an. Die anderen beiden wandten ihre Aufmerksamkeit nun Wufei und Duo zu. Wufei holte gerade zum Schlag gegen Duo aus, als ein kleines graues Etwas wild fauchend auf seinen Schoß sprang und anfing ihn wie besessen zu kratzen und zu beißen. Vor Schmerzen schrie der Schwarzhaarige auf. Nach einer Schreckminute reagierte der Langhaarige. Er ergriff das wilde, graue Bündel und zog es von Wufeis Schoß. Kaum hatte er es in den Armen, hörte es mit der Kratzerei und Beißerei auf, stattdessen fing es an zu schnurren und rieb seinen Kopf an Duos Armen. Da es jetzt still hielt, konnten die anderen drei nun auch erkennen, was dieses Etwas war, das sie attackiert hatte. Es war eine Katze, eine kleine graue Katze, die es sich jetzt schnurrend auf Duos Armen gemütlich machte. Eine Katze!? Hier; in Heeros Haus!? Heero hasst Tiere! Und er hasst dieses langhaarige Etwas, das er heiraten musste. Niemals würde er ihm erlauben eine Katze ins Haus zu bringen! dachte Trowa, während er die Szene beobachtete. Quatre hatte sich derweil neben den Chinesen gekniet und versuchte durch die dunkle Hose hindurch zu erkennen, wo ihn die Katze überall erwischt und wie viel Schaden sie angerichtet hatte. Da erklang Duos Stimme und die drei sahen auf. Was sie sahen erstaunte sie. Die Katze hatte es irgendwie auf Duos linke Schulter geschafft und leckte nun hingebungsvoll dessen linke Wange. "Hör auf Kleine! Was machst du eigentlich hier drin? Ich hab dich heute morgen doch schon mal rausgesetzt. Du hast in diesem Haus nichts zu suchen, auch wenn ich dich gerne behalten würde, aber Heero würde das nie erlauben. Er hasst Haustiere." >Und mich!< dachte Duo traurig. Trowa, Wufei und Quatre konnten sehen, wie die Katze bei Duos Worten den Kopf schief legte und maunzte. "Na los, raus mit dir, zurück auf die Straße, wo du herkommst. Ich werde so schon genug Ärger von Heero bekommen. Und jetzt ab." Mit diesen Worten setzte der Langhaarige die Katze vor die Tür und wollte sich dann um Heeros verletzte Gäste kümmern. Mitten in der Bewegung hielt er allerdings inne und blieb zitternd und erschrocken stehen. Im Flur stand Heero und sah ihn mit kalten, harten Augen an. Er wird böse sein! Und enttäuscht, schließlich hab ich schon wieder Ärger gemacht. Ich hätte aufpassen müssen, dass die Katze nicht mit ins Haus kommt. Ich bin dafür verantwortlich, dass zwei seiner besten Freunde verletzt sind! Er kann gar nicht anders als böse auf mich sein. Er hat mir so oft gesagt, dass ich mich besser benehmen und darauf achten muss, was ich tue. Oh Heero! Es tut mir leid, wirklich! Ich wollte dir nicht noch mehr Ärger machen. Duo richtete den Blick auf den Boden und wartete auf die berechtigten wütenden Worte und den Schlag, welcher unweigerlich kommen würde. Er verkrampfte sich noch mehr als er deinen Ehemann auf sich zukommen hörte, aber dann hörte er plötzlich wie dieser stehen blieb und zwar nicht vor ihm. Gerade wollte er überlegen, was das nun zu bedeuten hatte, als er auch schon die kalte Stimme seines Mannes vernahm. "Was stehst du da so herum, Maxwell!? Du hast dieses Vieh hier herein gelassen, jetzt geh und hol die nötigen Sachen, damit Quatre und ich Trowa und Wufei versorgen können, denn das würdest wohl auch noch vermasseln! Also los mach schon!" Duo beeilte sich Wasser, Iod, Leinentücher und Verbandsmaterial ins Wohnzimmer zu tragen, in welches Quatre und Heero inzwischen die beiden Verletzten gebracht hatten. Vorsichtig stellte er die Sachen auf dem Tisch ab. Trowa saß mit hochgekrempeltem Hosenbein auf einem Sessel. Während Wufei unten herum unbekleidet auf dem Sofa lag. Duo konnte jetzt erkennen dass die kleine Katze ganze Arbeit geleistet hatte. Wufeis Oberschenkel, Leisten und Unterbauch wiesen tiefe Kratzer mehrere Bissmahle auf. Heero warf dem Langhaarigen einen kalten Blick zu, bevor er ein Stück Leinen nahm, es in die Wasserschlüssel tauchte und damit mit schnellen groben Bewegungen über Wufeis Verletzungen fuhr. Der Schwarzhaarige biss fest die Zähne zusammen und verzog vor Schmerzen das Gesicht. Schnell stieß er einen Satz hervor. "Heero, du tust mir weh!" Als er das hörte sah der Adlige Wufei besorgt an, er wollte ihm nicht noch mehr Schmerzen bereiten. Auf Wufeis Gesicht breitete sich nun ein leichtes Lächeln aus. Er verstand Heero; auch ohne dass dieser etwas sagen musste. So war es auch umgekehrt. Quatre hatte Heero in der Zwischenzeit das Tuch abgenommen und begann nun sich den Wunden des Chinesen zu widmen. Allerdings war er dabei genau so ungeschickt wie der junge Braunhaarige. Als Sohn einer der reichsten und angesehensten Adelsfamilien hatte er natürlich, genau wie Heero, nie gelernt Verletzungen zu versorgen, schließlich gab es für so etwas Bedienstete und Ärzte. Zögerlich trat Duo vor und nahm Quatre das Tuch ab, bevor er Wufei noch mehr wehtun konnte. Sanft schob er seinen Ehemann von Wufeis Schoß zu dessen Brust und begann, bevor er ihn anfahren konnte, sanft mit dem in Wasser getränkten Leinenstück das Blut von Wufeis Beinen und Bauch zu wischen und die Wunden vorsichtig auszuwaschen. Anschließend betupfte er sie mit Jod. Heero beobachtete während der ganzen Prozedur jede von Duos Bewegungen mit Adleraugen und warf dem Chinesen immer wieder besorgte Blicke zu. Als dieser zusammenzuckte und zischend die Luft einzog, als Duo das Jod auftrug, wollte er den Langhaarigen schon wütend anfahren, doch eine Hand, die seine ergriff, und sie mit milder Stärke festhielt, hielt ihn davon ab. Heero sah auf seine Hand. Wufei hatte sie ergriffen und strich nun mit dem Daumen beruhigend darüber. Duo war mit dem Jod fertig und hatte die Wunden gut verbunden. Er überließ es seinem Ehemann den Chinesen wieder anzukleiden und widmete sich dafür Trowas Bein. Schnell stellte er anschließend die Hilfsmittel wieder weg, machte sich daran das Essen aufzutragen und setzte Heero und seine Freunde davon in Kenntnis, dass angerichtet war. ***** In der Küche erledigte er die noch zutuende Arbeit, bevor er selbst etwas aß. Dabei musste er immer an das vorhin Vorgefallene denken. Wie wütend Heero war und wie besorgt er um Wufei gewesen war. Ehe er sich allerdings näher mit diesen Gedanken auseinandersetzen konnte, hörte er wie Heero die Küche betrat. Schnell stand er von seinem Stuhl auf, hielt den Blick aber gesenkt. Er hörte, wie der Adlige weiter auf ihn zukam und spürte dann, wie dieser ihn am Kinn packte und ihn zwang ihn anzusehen. "Du kommst auch aus einer angesehenen, wenn auch verschuldeten Adelsfamilie. Wie kommt es dann, dass du dich mit dem Versorgen von Verletzungen auskennst?" Duo überlegte fieberhaft, er konnte es Heero doch nicht sagen! "Un-unser Hausarzt hat es m-mir gezeigt. Wie ich einfache und schwerere Verletzungen versorgen muss und noch einiges anderes. Ich habe mich sehr Medizin interessiert." Gut, das war nicht gelogen. Der Hausarzt hat mir vieles gezeigt und für Medizin habe ich mich auch schon immer interessiert. Ich könnte dich nie anlügen, Heero! Nicht, wenn es nicht zu deinem eigenen Wohl ist. Überrascht registrierte Duo, dass Heeros Griff an seinem Kinn nachließ und seine Stimme nun sanfter klang. "Du warst in Medizin interessiert? Nun nicht mehr?" Der Adlige bemerkte wie Duo den Kopf wieder senken wollte und verstärkte seinen Griff an dessen Kinn wieder, woraufhin der den Kopf oben ließ. "Ich interessiere mich immer noch für Medizin. Es hat mich schon immer fasziniert, wie sie Menschen helfen kann.... " Plötzlich brach der Langhaarige ab. Ich hab schon wieder angefangen zu reden, und dann auch noch über mich! Als ob ihn das interessieren würde. Er wird wieder genervt sein. Er hat mir eine einfache Frage gestellt und ich habe es nicht geschafft sie einfach nur zu beantworten. Wieso bricht er ab? Ausnahmsweise war es mal in Ordnung, dass er etwas erzählt hat. Heero beobachtete, wie seine 'Ehefrau' nervös auf der Unterlippe kaute und sich noch mehr anspannte. Ach so er hat bemerkt, dass er nicht mehr die Frage beantwortet. So ist es richtig, Maxwell. Langsam scheinst du zu verstehen, wer hier das Sagen hat, und dich in deine Rolle in diesem Haus zu fügen. "Du darfst weitererzählen, Frau!" Bei dieser Anrede zuckte der Langhaarige zusammen, aber er beeilte sich dem Befehl seines Ehemannes nachzukommen. "Ich wollte Medizin studieren, aber meine Eltern wollten das nicht. Sie haben angefangen meine Privatstunden einzuschränken und dann einzustellen. Stattdessen wurde ich langsam mehr in den dienstlichen und frauenhaften Tugenden, so wie nähen, waschen, kochen, unterwiesen und eingesetzt. Aber unser Hausarzt hat mir noch einiges nützliches gezeigt, bevor ich zu dir gezogen bin." Er wollte Medizin studieren. Tja, aus dem Traum wird wohl nichts, aber damit scheint er sich ja wohl schon abgefunden zu haben. "Dieses graue Biest hat ganz schön zugehackt. Du wirst dich noch ein mal um Wufei kümmern, bevor er uns verlässt." Herro hatte Duos Kinn losgelassen und sprach nun wieder mit kalter, emotionsloser Stimme. Duo nickte traurig und wartete bis der junge Adlige die Küche verlassen hatte, bevor er den Tee vorbereitete. ***** Es war schon spät, als Duo in sein Zimmer kam und seine Kerze anzündete. Er zog das Kleid aus und öffnete seine Haare. Verzweifelt vergrub er das Gesicht in den Händen, als er ihm die Ereignisse des Tages immer wieder durch den Kopf gingen. TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)