Das Geheimnis des Wassers von Phai8287 (Spontane Auslebung für den ein oder anderen Wasserfetisch) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Nervös drehte sich Hephaistion vor seinem Ehemann. „Und? Wie sehe ich aus?“ Der nickte stolz und strich über seine Hüfte. "Umwerfend!" Die blauen Roben lagen eng an, wodurch man den, inzwischen pralleren, Bauch des Dunkelhaarigen gut sehen konnte. „Glaubst du ich gefalle ihr so?“ "Du wirst sie stolz machen! Schließlich trägst du ihren Enkel in dir!", bestätigte der Blonde noch einmal. Seine Worte freuten Hephaistion sichtlich, hatte ein Bote doch vor kurzem die Ankunft von Königin Olympias angekündigt, weshalb er nun fürchterlich aufgeregt war. Ihm wurde zärtlich über die Wange gestrichen. "Bitte, mach dir keine Sorgen... aber vor allem... Bitte, nimm ihre Worte nicht zu ernst." Unschuldig blinzelten ihn blaue Augen an. „Wieso das?“ "Weil sie... sie ist nicht immer ehrlich... und sie verflucht alles, was mir außer ihr so nahe kommt...", versuchte der Jüngere zu erklären. „Aber… wieso das? …Glaubst du sie wird mich nicht mögen?“, panisch hielt der Ältere sich an ihm fest. "Ich hoffe, dass sie dich mag, wirklich!" Er hielt Hephaistion ganz fest und küsste ihn. „Das wünsche ich mir so sehr!“, gestand der Dunkelhaarige. Noch bevor sie sich weiter unterhalten konnten, ertönten Fanfahren, welche die Ankunft der Königinmutter verkündeten. Aufgeregt ergriff Hephaistion die Hand seines Mannes. „Schnell, lass sie uns begrüßen!“ Der nickte und legte einen Arm um die schwangere Hüfte. "Ja, lass uns gehen!" Hephaistion hibbelte nervös neben ihm auf und ab, bis sie eine prächtige Sänfte erblickten. "Da ist sie drin!", flüsterte sein Ehemann und straffte seine Schultern. Aufgeregt wurde seine Hand wieder ergriffen. Direkt vor ihnen blieb Olympias Sänfte stehen und die beeindruckende Frau stieg aus. Hephaistion war von dieser Situation so beeindruckt, dass er automatisch die Luft anhielt. Doch die Dunkelhaarige ging an ihm vorbei um ihren Sohn fest zu umarmen. "Oh Alexander, mein Schatz, wie ich dich vermisst habe!" Mit schwellendem Herzen, sah der Ältere wie sich Mutter und Sohn umarmten und er lächelte freundlich, als er die Beiden betrachtete, fest im Glauben, vielleicht ähnlich herzlich begrüßt zu werden. Was er dabei nicht sah war, wie unglücklich sein Ehemann während dessen aussah, als er sich sofort wieder löste. "Mutter!" Er zog Hephaistion fest in seine Arme und lächelte ihn warm an. "Das ist mein Ehemann, Hephaistion!" Der strahlte die Königin nun freudig an. „Es ist schön dich endlich kennen zu lernen!“ Aber sie musterte ihn von oben bis unten und nickte. "Du schenkst ihm einen Sohn. Das freut mich wirklich!" Etwas verdutz über ihre Begrüßung lächelte der Ältere schnell wieder und legte sich eine Hand auf den Bauch. „Ja! Er ist jetzt schon ein ganz kräftiges Kerlchen!“ Sie nickte und berührte seinen Bauch ebenfalls, was dafür sorgte, das Alexander ihn noch näher zu sich zog. "Ganz so, wie mein Sohn!" Neugierig lagen blaue Augen ganz auf ihr. „Ja? Dann war Alexander auch so fidel?“ Olympias nickte und zwickte Alexander in die Wangen. "Er hat meine Innereien zertreten!" Belustigt lachte der Dunkelhaarige und lehnte sich gegen seinen Mann. „Das klingt nach ihm, ja!“ Sie ließ seinen Bauch los und sah sich um. "Wo hast du gedacht, dass ich nächtige, Alexander?" „Oh, wir haben ein ganz hübsches Zelt für dich herrichten lassen!“, fiel ihr da Hephaistion aufgeregt ins Wort und mit einer erhobenen Augenbraue sah sie ihn an. "So? Hast du das getan?" Der Dunkelhaarige nickte. „Ja, ich habe selbst die Einrichtung geplant!“ "Ich finde, das hat er ganz toll gemacht! Unser Zelt hat er ebenfalls eingerichtet!", erklärte Alexander stolz. Sein Liebster errötete gerührt. „Ich hab mir einfach nur Mühe gegeben.“ "Aber du machst es wunderbar!", lobte er noch einmal. Dankbar neigte Hephaistion sich zu ihm und küsste ihm die Wange. "Nun denn, da bin ich ja gespannt!", platzte Alexanders Mutter dazwischen und wartete ungeduldig, dass ihr, ihr Zelt gezeigt wurde. Verlegen errötete Hephaistion und ergriff Alexanders Hand. „Komm, wir zeigen ihr das Zelt!“ Er sah wieder zu Olympias. „Du willst dich sicher ausruhen!“ "Sicherlich!", stimmte sie ihm kühl zu, während ihr Sohn schnaubte. Langsam unsicher werdend hielt der Langhaarige Alexanders Arm fest, als sie dem Weg zu dem Zelt der Königin Mutter einschlugen. Olympias drehte sich vor ihrem Zelt noch einmal um und umarmte Alexander warm, der das über sich ergehen ließ. "Ich lasse dich rufen, wenn ich ausgeruht bin." Bevor Hephaistion sie dann verabschieden konnte, war sie im Zelt verschwunden und er sah verdutzt zu seinem Mann. „Hab ich was falsch gemacht?“ Mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck presste der ihn an sich. "Nein, nein hast du nicht!" „Alexander?“, hauchte sein Liebster verwirrt und besorgt. "Du hast nichts falsch gemacht!" Verbissen sahen graue Augen auf. "Es ist nur... wie immer..." „Wie immer?“, wurde er flüsternd gefragt, während sein Mann die Hand hob, um ihm über die Wange zu streichen. „Alexander?“ "Sie hat gesehen, wie sehr ich dich liebe... sie ist eifersüchtig...", versuchte der König zu erklären. „Aber warum? Ich bin dein Mann, aber sie ist doch deine Mutter!“ "Mutter kann mich nicht teilen... Es ist schrecklich!", erklärte Alexander frustriert weiter. „Das macht keinen Sinn!“, hauchte der Dunkelhaarige. „Freut sie sich denn gar nicht, dass du glücklich bist?“ Alexander schüttelte den Kopf. "Sie glaubt dann, ich würde mich von ihr entfernen... Oh Hephaistion, es tut mir so leid!" Der ergriff sein Gesicht, um ihn dann zart zu küssen. „Sorge dich nicht um mich! Ich bin nicht böse!“ Er lächelte den Blonden an. „Bloß etwas erhitzt, gehst du mit mir in den Schatten?“ Alexander nickte und küsste ihn. "Komm, wir nehmen ein Bad!" „Au ja! Baden!“ Der Jüngere kicherte und zog ihn schnell weiter. "Ich liebe es, dich im Wasser zu sehen!" „Du liebst es auch mich außerhalb des Wasser zu sehen!“ grinste sein Liebster verschmitzt. Das brachte Alexander wieder zu lächeln. "Ja... Ich mag dich am liebsten immer sehen!" Hephaistion kicherte. „Hab ich es doch gewusst!“ Beruhigend strich Alexander seinem Geliebten und hochschwangerem Ehemann über die Wange. "Es wird alles gut gehen, bitte mach dir keine Sorgen!" Blaue Augen sahen ihn von Tränen verschleiert an. „Wieso willst du so was machen?? Das ist etwas Böses!“ Verzweifelt versuchte Alexander die salzigen Tränen zu trocknen. "Ich möchte, dass du und unser Sohn in Frieden leben könnt... Aber sie werden uns nicht in Ruhe lassen..." „Aber… Alexander! Da werden Menschen getötet werden!“ Er hielt Hephaistion fester und küsste ihn erneut zärtlich. "Sie werden uns töten, wenn wir heute nicht aufeinander losgehen..." Schluchzend hielt sein Liebster sich an ihm fest. „Wieso sind Menschen so grausam?“ "Das kann ich dir nicht beantworten... tut mir leid...", hauchte Alexander kleinlaut. „Dann geh nicht hinaus! Bitte!“, begann Hephaistion zu flehen. „Bleib bei mir und deinem Sohn!“ Aber das konnte der Jüngere nicht. War er doch auch seinem Volk verpflichtet und wollte ein sicheres Heim für seine Familie. "Ich muss... Aber ich komme gesund zu dir zurück, mein Engel... zu dir und unserem Sohn!" „Versprichst du es mir??“, hauchte ihm der Ältere verzweifelt entgegen und der Blonde nickte ihm zu. "Versprochen!" Hephaistion schniefte und presste seine nasse Wange gegen Alexanders Brust. „Ich habe solche Angst!“ "Es wird alles gut!", versprach der und streichelte ihn. Verzweifelt lehnte sich der Dunkelhaarige zu ihm, um ihn zu küssen. "Ich bin heute Abend wieder zurück, bei dir!", versprach der König und löste sich widerwillig von ihm. In einem Versuch tapfer zu sein lächelte der Blauäugige ihn an. „Dann warte ich auf dich und heute Abend mache ich es uns dann schön, ja?“ Alexander lächelte und nickte, bevor er Hephaistion küsste. "Das klingt sehr gut!" „Sei vorsichtig, ja?“ Er nickte und ließ ihn los. "Ja, für dich und unseren Sohn!" Ängstlich lächelnd winkte ihm sein Liebster. „Wir warten auf dich…“ Hephaistion sah noch ein Nicken, bevor der König zwischen seinen Männern verschwand. Der Dunkelhaarige umfasste seinen Bauch und beobachtete mit weichen Knien, wie die Armee weiter zog und die Soldaten ihre Familien im Lager zurückließen. Als er ihnen noch nachsah, als sie schon nicht mehr zu sehen waren, trat eine königliche Person an ihn heran. "Hallo Hephaistion!" Der Prinzgemahl wand sich um und sah Olympias aus feuchten Augen an. „Oh… guten Tag…“ "Du brauchst ihm nicht Nachheulen. Mein Sohn ist ein hervorragender Krieger!" Der Ältere nickte verstehend, beruhigte sich aber dennoch nicht. „Ich verstehe nur nicht, warum Menschen sich bekriegen! Es ist so… unnötig und brutal!“ "Mein Alexander ist König und es ist seine Pflicht, die Länder einzunehmen, die ihn und sein Land bedrohen!" Olympias sah ihn abwertend an. "Aber so etwas kann ein Mannweib natürlich nicht verstehen!" Verletzt wich Hephaistion einen Schritt zurück. „Mein Volk ist über die gesamten Gewässer der Erde verteilt und trotzdem leben wir friedlich miteinander, weil wir EIN Volk sind! Es ist scheinbar eine menschliche Dummheit, nicht auch so leben zu können!“ "Vielleicht ist das bei euch so... Aber hier ist es nicht nur Dummheit, sondern auch Geisteskrankheit, sich nicht zu verteidigen! ...Deine Aussagen lassen mich stark daran zweifeln, dass du Meinen Enkel gut erziehen kannst!" Bedrohlich kam sie einen Schritt auf ihn zu und legte ihre Hand auf seinen Bauch. Ihr Schwiegersohn wich ihr aus. „Mein Sohn wird lernen ein besserer Mensch zu sein!“ "Du wirst ihn in dieser Welt, mit deiner Einstellung zu Grunde richten! ... Und du hast mir meinen Sohn genommen! ... Ich werde schon dafür sorgen, dass mir dein Bastard anvertraut wird!" Mit jedem Wort mehr, wurde die Königinmutter kälter und ließ ihn ihre Abneigung spüren. Angst ergriff den Blauäugigen und löste etwas in ihm aus, dass man ‚Mutterinstinkt’ nennen könnte. Einige Wasserkrüge in ihrer Umgebung begannen zu beben. „Du solltest mir nicht drohen Mensch! Du könntest es bereuen!“ "Mein Sohn, mein Enkel! Ich werde sie mir zurück holen!", grollte sie unbeeindruckt. Glaubte sie doch, dass andere Götter fest hinter ihr standen. „Mein Volk ist friedlich…“, erklärte Hephaistion gefährlich, „...aber sollte Jemand es wagen sich unserem Nachwuchs unerlaubt zu nähern… nun man sagt ertrinken, soll der schlimmste mögliche Tod sein!“ Als der erste Krug brach und die nächsten folgten, bekam Olympias es doch etwas mit der Angst zu tun. Dennoch gab sie nicht nach. "Ohne mich ist dein Sohn hier verloren! Wenn es dir nicht passt, solltest du besser verschwinden, wenn du entbunden hast... Missgeburt!" Obwohl er innerlich panisch zitterte gab Hephaistion sich alle Mühe stark zu wirken. „Ertrinkt nur nicht bei deinem nächsten Bad! Guten Tag noch!“ Er bemerkte nicht, wie seine Schwiegermutter ebenfalls zitterte und versuchte so unauffällig schnell zu verschwinden, wie es möglich war. Er selbst rannte beinahe zurück in sein Zelt, wo er auf dem Bett weinend zusammenbrach. Humpelnd, aber strahlend, betrat Alexander, wie er es versprochen hatte, am Abend, nach Sonnenuntergang, wieder ihr Zelt. "Ich bin zurück!" Kaum hatte er das ausgesprochen warf sich etwas gegen seine Brust. "Ah!" Alexander schrie auf und fiel mit ihm auf den Hintern. Er konnte hören, wie sein Mann, wie am Morgen, zu weinen begann. „Du lebst!! Du lebst!!“ "Das habe ich dir doch versprochen!", versuchte der König seinen schwangeren Liebsten sanft zu beruhigen. „Ich war so in Sorge!! Ich konnte spüren wie die Erde bebt!! Und das Blut habe ich bis hier gerochen!!“ "Es ist alles gut! Der Krieg ist vorbei und du und unser Sohn können in Babylon glücklich werden!", versprach Alexander. „Alles vorbei? Nie wieder kämpfen?“, fragte Hephaistion voll Hoffnung. "Es ist alles gut!", lächelte der Blonde und küsste ihn. "Wir haben Frieden!" Sein Liebster lächelte, was aber nicht lange hielt, als dieser begann ihn richtig anzusehen. „A… Alexander?!“ "Mh?", fragte der unverständlich. „Du… du… du bist ja voll Blut…“ "Ach so..." Alexander griff nach einem Tuch und versuchte sich so sauber wie möglich zu wischen. "Das meiste ist nicht von mir!" Sogleich nahm Hephaistion ihm das Tuch ab. „Lass mich das machen!“ Der Blonde nickte und ließ ihn machen. "Danke!" „Ich habe auch ein Bad für dich vorbereitet, damit du dich entspannen kannst!“ "Du bist so lieb zu mir!" Zärtlich strich Alexander über Hephaistions Wange und lächelte. "Das wird mir gut tun!" Liebevoll befreite der ihn nun von dem gröbsten Schmutz, nur um dabei dessen Beinwunde zu entdecken. „Du bist ja verletzt!“ "Mach dir keine Sorgen, es ist nicht so wild!", versuchte Alexander ihn zu beschwichtigen. „Aber es muss doch versorgt werden!“, beharrte der Langhaarige. „Lass mich den Arzt rufen!“ Der König stimmte ihm zu und nickte. "Ja, es muss genäht werden. Aber du brauchst dir trotzdem keine Sorgen machen, versprochen?" „Das sagst du so leicht! Aber ihr Menschen sterbt doch so schnell!“ "Es ist nur ein Kratzer!", versicherte der Jüngere noch einmal. „Egal! Der Kratzer muss versorgt werden!“ Wieder nickte Alexander. "Hab ich doch auch gesagt..." Hephaistion küsste ihn schnell und zart. „Dann hol ich eben den Herrn Arzt, ja?“ Der Blonde nickte. "Ja, ich warte hier und mach mich sauber." Sein Liebster nickte und erhob sich schwerfällig, um dann das Zelt zu verlassen. Doch es sollte etwas länger dauern, bis er Doktor Phillip fand, da dieser bei den verletzten Soldaten war. Aber nach nur einem Blick seines Prinzen war er schon bereit gewesen zu folgen, ohne dass dieser seine Bitte vortragen musste. Der ängstliche Blick hatte gereicht, vor allem weil er nicht Hephaistion selbst galt und der Arzt wusste, wie aufopferungsvoll sein König war. „Er sagt es sei nur ein Kratzer, aber es blutet und sieht schmerzhaft aus!“, weihte der Dunkelhaarige den Doktor, auf dem Weg, dann ein. Der nickte. "Mach dir keine Sorgen, ich kümmere ich um Alexander, es wird alles gut!" Nur vorsichtig, sahen sich blaue Augen um, da der Anblick der vielen Verletztem ihm stark zusetzte. „…Steht es sehr schlecht um die Männer?“ Der alte Mann schüttelte den Kopf. "Die, die es bis jetzt geschafft haben, werden überleben. Die meisten tragen sogar schöne Narben davon... Die, welche schlimmere Verletzungen haben, bekommen von Alexander eine gute Rente, damit sie ohne Arbeit leben können, so lange ihr Leben sein mag... Die, welche es nicht schaffen, sind bereits auf den Weg ins Jenseits..." „Oh, wie fürchterlich!“, klagte der Dunkelhaarige entsetzt. „Und auf der Gegenseite? Geht es ihnen auch so?“ "Die meisten haben sich uns ergeben, es sind allgemein, auf beiden Seiten, wenige Männer gefallen. Alexander hat sogar darauf bestanden, wenn es möglich ist, den Gegner zu schonen...", erklärte Phillip. "Ich glaube, dass ist dein Einfluss." Hephaistion begann zu strahlen. „Das freut mich so sehr!“ "Dann komm, zeig mir deinen König!", grinste der älter Aussehende weiter. "Schließlich soll er auch eine schöne Narbe tragen." Dem konnte der Prinz zwar nicht zustimmen, dennoch brachte er ihn eilig zu Alexander. Der saß inzwischen fast fertig gesäubert auf einem Diwan und wartete artig auf die Beiden. Kaum waren diese eingetreten war Hephaistion auch schon wieder besorgt an seiner Seite. „Alles ok?“ Alexander lächelte ihm zu und nickte. "Alles in Ordnung, ich habe brav auf euch gewartet!" Dennoch sah man ihm an, dass er nach dem harten Tag und der Verletzung sehr müde war. Liebevoll wurde ihm immer wieder das Gesicht geküsst, während der Arzt sich sein Bein ansah. Wobei deutlich wurde, dass sich der König tapferer geben wollte, als er war. Denn als Phillip zu Nähen begann, zuckte Alexander immer wieder, schloss schmerzhaft die Augen und biss sich auf die Unterlippe. Da lehnte sein Liebster sein eigenes Gesicht gegen das des Blonden. Als Doktor Phillip fertig war, legte er noch einen festen Verband um das Bein. Es schien dabei, als ob Alexander eingeschlafen sei, aufgrund der zärtlichen Berührungen seines Ehemannes. Doch der Arzt wusste es besser. "Es ist alles gut, ich werde Alexander jetzt ins Bett legen. Er muss sich ausschlafen und sollte dann noch 1-2 Tage liegen bleiben." Hephaistion nickte. „Ich werde dafür sorgen, dass er das einhält!“ Das stimmte Phillip zufrieden. "Komm, lass mich mal an ihn heran, ich trag ihn rüber!" Nur ungern wich der Ältere von der Seite des Königs und selbst als er es tat, behielt er alles genau im Blick. Äußerst vorsichtig hob der alte Mann den König auf seine Arme und trug ihn zum Bett. "Alexander sollte gleich auch sehr viel trinken!" „Ich lasse gleich danach schicken!“, bestätigte Hephaistion. Dann war der Blonde versorgt und der Arzt wand sich an den Schwangeren. "Und wie geht es dir? Der Tag war bestimmt schlimm... und dein Kind müsste doch bald kommen?" Der Ältere seufzte schwer. „Es war ganz fürchterlich! Ich war so in Sorge um Alexander! Und dann war seine Mutter noch so unfreundlich!“ "Olympias...", seufzte Phillip. "Lass dich nicht von ihr angreifen! Sie kann dir nichts tun!" Hephaistion warf einen Seitenblick auf seinen Mann und biss sich auf die Unterlippe, nicht sicher ob er sich dem Grauhaarigen anvertrauen sollte. "Sie droht gern... aber ohne Alexanders Zustimmung kann sie nichts machen.", erklärte der Arzt weiter. „Sie… sie will mir das Baby wegnehmen…“, gestand ihm da der Prinzgemahl. Empört richteten sich braune Augen auf ihn. "Was?? Diese Hexe!", grollte der Doktor. "Aber...", er lächelte wieder, "...das wird Alexander nicht zulassen. Außerdem hat sie nicht die Macht dafür!", versicherte er. Der Dunkelhaarige nickte verstehend und lächelte dann schüchtern. „Ich hab ihr deshalb auch gesagt, dass sie lieber vorsichtiger beim Baden sein soll, damit sie nicht ertrinkt!“ Phillip kicherte. "Du hast ihr gedroht, sie zu ertränken?" „Nicht doch!“, grinste jetzt der jünger Aussehende. „Ich habe lediglich meine Besorgnis um ihre Gesundheit geäußert!“ "Du hast ihr gedroht!", stellte Phillip fest und klopfte ihm freundlich auf die Schulter. "Das finde ich gut! Besser hättest du es nicht machen können!" Blaue Augen strahlten ihn an. „Ja wirklich?“ Er nickte. "Ja, denn egal was Alexander oder irgend Jemand sonst sagt, nur du kannst sie in ihre Schranken weisen, damit sie dich in Ruhe lässt!", erklärte er weiter. Schützend legte Hephaistion die Hände um seinen Bauch. „Ich werde sie nicht gewinnen lassen!“ Er wurde freundlich an der Schulter gestreichelt. "Sie wird nicht gewinnen, du hast nämlich schon in dem Augenblick gewonnen, als Alexander sich für immer an dich gebunden hat!" Der Prinz lächelte und umarmte den Arzt dann dankbar. Der freute sich über diese Geste und erwiderte sie. "Geht es dir jetzt besser?" „Viel besser! Ich danke dir!“ "Und wie geht es deinem Kleinen?", fragte Phillip weiter. Das zauberte wieder ein Lächeln auf Hephaistions Gesicht. „Er ist so lebendig! Nie ist er still und bewegt sich so rege!“ "Darf ich?" Der Arzt hob die Hand und deutete auf den runden Bauch. Nickend schob der Dunkelhaarige ihm sogar den Stoff beiseite. „Bitte doch!“ "Danke!" Phillip untersuchte ihn nicht nur, sondern interessierte sich auch persönlich für Hephaistion. Zärtlich fuhr er mit seinen Fingern über die Haut. "Es fühlt sich gut an... und du hast recht, er ist sehr lebendig!" Freudig nickte sein Patient. „Ja, nicht wahr?“ "Er wird mal ein starker Prinz!", bestätigte Phillip und lächelte. "Aber... wie soll er denn heißen?" Hephaistion öffnete den Mund, nur um zu stocken. „Oh… darüber habe ich gar nicht nachgedacht…“ Sein gegenüber kicherte und unter seinen erfahrenen Fingern schien sich der so aktive Junge zu beruhigen. "Dann solltest du das eventuell mal machen..." „Ich werde es mit Alexander besprechen, sobald es ihm besser geht!“ "Mach das." Phillip stand auf und zwinkerte ihm zu. "Ich werde euch etwas Wasser bringen lassen und dann solltest du dich auch etwas erholen." Dafür wurde ihm ein strahlendes Lächeln geschenkt. „Vielen Dank, sie sind immer so nett zu uns!“ Ein fast zartes Rosa bildete sich auf den schrumpeligen Wangen und der Arzt machte einen kleinen Diener. "Du brauchst dich nicht bedanken, das mache ich gern!" „Oh, doch, doch!“, beharrte der Dunkelhaarige. „Du bist schließlich immer so lieb zu mir!“ Jetzt wurde Phillip richtig rot und drehte sich um. "Ist man das nicht immer, wenn man jemanden gern hat?" Und mit diese Worten verließ er das königliche Zelt. Eine ganze Zeit lang hatte Hephaistion stumm an der Seite seines Mannes gewacht, bis die Aufregung des Tages auch bei ihm ihren Tribut forderte und er einschlief. Wenige Stunden später erwachte nun der König aus seinem 'Schlaf' und fühlte sich ziemlich orientierungslos. "Mh? Wo... was...?" Als Antwort hörte er das Murmeln seines Liebsten, der sich dichter an ihn kuschelte. Blinzelnd sah sich der König um und spürte ein Pochen in seinem Bein. Er seufzte doch etwas mit Schmerzen und begann die Liebe seines Lebens zu streicheln. Der begann wohlig zu schnurren und sich zum ersten Mal, seit Alexanders Aufbruch, richtig wohl zu fühlen. Das brachte diesen zum Lächeln und er flüsterte. "Jetzt ist alles gut, unser Sohn kann in Frieden aufwachsen!" Gurrend drückte der Ältere die Nase gegen die geliebte Brust. „Al… xander?“ "Ja mein Schatz, ich bin da.", hauchte der Gefragte. „Alles wieder heil?“, wurde er sogleich gefragt, auch wenn Hephaistion erst dabei war auf zu wachen. "Der Arzt hat mich gut versorgt!", bestätigte der Jüngere und küsste ihn sanft. "Ich merke es kaum noch!" „Hmh… sehr netter Mann…“ "Ja, Doktor Phillip ist wirklich nett." Alexander kicherte und küsste ihn erneut. "Du kannst ruhig noch etwas schlafen. Ich geh gleich nur mal nach den anderen Soldaten sehen." Ein Grunzen war zu hören. „Sicher nicht… du sollst bleiben wo du bist!“ "Mh?" Der Blonde war sichtlich verwirrt, hatte Hephaistion ihm doch noch nie widersprochen, zumindest nicht so „Der nette Doktor hat es gesagt! Du musst dich ausruhen!“, erklärte sein Ehemann mit seiner typischen zärtlichen Stimme. Ruhig wurde Hephaistion über die Stirn gestrichen und geküsst. "Das werde ich auch, mach dir keine Sorgen! Aber ich bin auch der König und muss dafür sorgen, dass meine Männer gut versorgt werden." Die liebkoste Stirn legte sich noch unter seinen Fingern in Falten und der Wassermensch verschränkte die Arme vor der Brust. „Nein!“ "Aber... Liebes...", versuchte sich der König gegen ihn zu Wehr zu setzen. Doch Hephaistion wollte sich unbedingt durchsetzten, damit er stark genug war sich um Alexander zu kümmern. „Du sollst im Bett bleiben, also tust du das auch!“ Und als der ihm in die tiefen, blauen Augen sah, schmolz jeder Wille sich um seine Männer zu kümmern, dahin. Sein Schmerz war dabei der kleinste Grund. "Für dich..." Das Strahlen, das dafür auf das Gesicht des Langhaarigen trat, war ihm eine Belohnung dafür. „Ich danke dir!“ Alexander lächelte und legte sich richtig zu ihm. "Ist es so recht, mein Schatz?" Hephaistion nickte lächelnd und legte sich sogleich neben ihn. „So ist es perfekt!“ Da sah er, wie der Blonde seine Augen schloss und sie fest zusammen drückte. "Ja, ich glaube, das brauche ich jetzt wirklich." „Dann schlaf gut…“, wurde es ihm zu gehaucht. "Bei dir könnte ich sterben und ich würde es glücklich tun...", waren die letzten Worte des Königs, bevor ihn der Schlaf übermannte. Der Prinzgemahl hatte den Schlaf seines Mannes eine Weile bewacht, bevor er sich aus dem Bett schob. Damit Alexander sich richtig erholen konnte, wollte er selbst nach den Männern sehen. So verließ er das Zelt und spürte sofort die Blicke aller auf sich. Manche, die ihn noch nicht gesehen hatte, betrachteten ihn mit Bewunderung und Jene, die ihn bereits kannten, lächelten überaus freundlich, denn sie hofften, ein freundliches Wort des Wunderschönen zu erhalten. Ihre Aufmerksamkeit war dem Wassermenschen noch immer sehr unangenehm, deshalb beschleunigte er seine Schritte, um zum Lazarett zu kommen. Dort angekommen erwartete ihn ein schreckliches Bild. Denn auch wenn Alexander die Schlacht gewonnen hatte, waren viele Männer verwundet und es roch sogar nach Blut, genau so wie, dass es überall zu sehen war. Entsetzen ergriff den Langhaarigen und er wich einen Schritt zurück, da er fürchtete in Ohnmacht zu fallen. Doch schon war Doktor Phillip hinter ihm und hielt ihn. "Hephaistion, wie schön, dich zu sehen! Geht es dir nicht gut? Kann ich dir helfen?" Blaue Augen sahen ihn an und Hephaistions Glieder zitterten, als er sich an ihm fest hielt. „Das ist Krieg…?“, hauchte der Prinzgemahl mit ängstlicher Stimme. "Auch...", bestätigte der Arzt und lotste ihn zu einem Stuhl, "…Aber setzt sich besser erst einmal hin!" „Was ist das nur für eine Welt…?“ Es war deutlich, wie der Anblick den Wassermenschen mitnahm und ihn an seiner neuen Heimat zweifeln ließ. Ihm wurde ein Glas Wasser gereicht, bevor der älter Aussehende seufzte. "Alexander hat einen Traum! Jeder weiß es und die meisten wollen es nicht sehen..." „Ich verstehe das nicht… ihr Menschen macht so wenig Sinn für mich…“ "Die Meisten wollen mehr als die Anderen, oder genau das, was der Andere hat und um das zu bekommen, gehen sie über Leichen. Wie du siehst, ist das wörtlich zu nehmen!", erklärte Phillip und strich ihm über die Schulter. "Aber dein Alexander ist anders! Zuerst... da bin ich mir sicher! ...ging es ihm um die Rache für den Mord an seinem Vater. Aber ich kenne ihn, seit dem er ein kleiner Junge ist... und ich weiß, dass er schon seit langem nicht mehr von Rache getrieben wird! Dein Alexander will die Völker der Welt einen, damit es keine Kriege mehr gibt. Davon bin ich überzeugt, auch wenn das kaum ein anderer sieht." Tränen waren in die schönen, weltfremden Augen getreten, mit denen Hephaistion den Arzt nun wieder ansah. „Er will also eine bessere Welt schaffen?“ Der nickte ihm lächelnd zu. "Ja, davon träumt dein Mann!" Der Prinzgemahl schniefte und tupfte sich dann die Augen trocken, damit diese nicht erröteten. „Das ist ein schöner Traum…“ Phillip stimmte dem zu und strich ihm wieder über die Schulter. "Und jetzt sag mir bitte, was du an so einem furchtbaren Tag hier machst. Du bist schwanger und solltest dich schonen!" Scham trat in das Gesicht des Schwangeren, da es ihm wichtig war, was der Arzt von ihm dachte. „Alexander wollte nach seinen Männer sehen, aber er darf ja nicht aufstehen, da wollte ich das für ihn tun…“ Das Gesicht seines Gegenübers verzog sich zu einem sanften Ausdruck und die Fältchen traten dabei noch mehr zum Vorschein. "Er kann sich glücklich schätzen, dich zu haben! Dennoch bist du sehr blass und daher ist es unverantwortlich von ihm, dich gehen zu lassen! Was hältst du davon, wir gehen eine kleine Runde durch die Verletzten, dein schöner Anblick wird ihnen gut tun und dann bringe ich dich zurück in euer Zelt?" Hephaistion nickte und ließ sich von dem Anderen aufhelfen. „Das klingt gut, aber sei Alexander nicht böse, er weiß gar nicht, dass ich hier bin“ Das Sanfte wechselte ins Verwirrte und genau so hörte sich die Frage des Arztes an. "Aber ich dachte... du sagtest du...? Hat er dich nicht geschickt?" Der schöne Schopf schüttelte sich verneinend. „Alexander schläft!“ Jetzt nickte Phillip und lächelte wieder. "Vielleicht sollte ich dich dann gleich zurück bringen?" „Nein!“, erklang da Hephaistions Stimme zart, aber durchdringend. „Ich will das machen.“ Der Wassermensch sah ein, wenn auch besorgtes Nicken, bevor er geführt wurde. "Gut. Aber sobald du dich nicht wohl fühlst, brechen wir ab!" „Damit bin ich einverstanden!“ Der Dunkelhaarige lächelte den Arzt an und ließ sich an dessen Arm führen. Weil die Kranken wild durcheinander mit den schwer Verletzten lagen, bekam er sofort alles zu sehen. Ein junger Soldat zum Beispiel, keine 18 Jahre alt, wimmerte in seinem Lager über Schmerzen, die er schon gar nicht mehr haben konnte, da er in der Schlacht ein Bein verloren hatte. Übelkeit und Entsetzten hatten Hephaistion die ersten Schritte erschwert, da sie ihn gerade zu lähmten, doch dann begann er sich langsam zu fassen. Er sprach mit einigen Verletzten und bemühte sich allen aufmunternd zu zulächeln. Und er musste feststellen, dass seine bloße Anwesenheit und sein guter Wille den Männern bereits neuen Lebensmut und Kraft gaben. Ihre Blicke und ihre Aufmerksamkeit waren auch die ersten, die Hephaistion nicht unangenehm waren, weshalb er sich extra um alle bemühte. Bis er jemanden erblickte, mit dessen Präsenz er an diesem Ort nicht gerechnet hätte, denn vor ihm lag der hohe General Kleitos, der eine Sonderbehandlung in seinem Zelt ablehnte, da er mit seinen Männern sehr verbunden war. Die blauen Augen weiteten sich und ohne darüber nachzudenken, zog Hephaistion Doktor Phillip schon in seine Richtung. "Gibt es etwas Besonderes? Möchtest du zurück?", fragte der flüsternd, als sie das Lager von Kleitos erreichten. Der hatte nämlich seine Augen geschlossen und Phillip wusste noch nicht, was mit ihm war. Hephaistion aber war ganz unerschrocken und piekte dem General spürbar in die Brust. Natürlich verzog Kleitos sofort sein Gesicht. "Au!" Er war nämlich nicht von einem scharfen Gegenstand getroffen worden, sondern, man hatte es auf sein Pferd abgesehen und danach auf ihn, weil er von oben herab alle besiegte. Doch der Hengst hatte heftig zu scheuen begonnen und seinen Herrn, den er während dessen verlor, nieder getrampelt. Neugierig blickte der Wassermensch von dem General zu dem Arzt. „Das heißt wohl er lebt noch?“ "Natürlich!", empörte sich Phillip ein wenig, als der Höhergestellte seine Augen aufschlug. „Oh!“ Ob der Prinzgemahl das enttäuscht oder als bloße Feststellung meinte war unklar. "Sonst würde ich hier nicht mehr liegen. Zum Wohle aller.", erklärte Kleitos schwach. Neugierig wurde er von seinem Prinzen gemustert, der in seiner Heimat nie Kontakt zu Kranken gehabt hatte. „Du siehst aber ganz heil aus!“ Ein herausforderndes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Generals. Konnte er doch die Abneigung spüren, die ihm entgegen gebracht wurde und wollte er doch nur das Beste für seinen Freund und König. "Du kannst dich ja auch mal unter mein Pferd legen. Dann kannst du mir das ja noch einmal sagen!" Hephaistions noch immer existierende Naivität blitzte hervor, als er den Anderen mit unschuldigen Augen ansah. „Was sollte das ändern? Die netten Tiere würden mir doch nichts tun.“ "Diese Bastarde haben meinen Hengst angegriffen, er hat gescheut und mich nieder getrampelt.", erklärte Kleitos weiter. Jetzt sah sein Herr wahrlich schockiert aus. „Oh nein, ist das arme Tier in Ordnung?“ Er schnaubte verächtlich und wollte die Arme vor der Brust verschränken. "Dem geht‘s besser als mir!" Erleichtert atmete Hephaistion aus und strahlte den anderen Mann an. „Das ist doch gut!“ Von ihm ganz unerwartet, stimmte ihm der General zu. "Ja, er ist ein treuer Freund!" Seine Worte schienen den Prinzen hoch zu erfreuen, doch bevor er etwas sagen konnte begann er leicht zu schwanken. "Hephaistion!" Sofort waren der Arzt und Kleitos, der dabei etwas vor Schmerz verzerrt aussah, bei ihm. „Ohh…“ Der Langhaarige hielt sich den Kopf, lächelte die anderen Beiden aber sogleich tapfer an. „Ist schon gut, das ist nur die Sonne…“ "Die Sonne?", fragten sie verwirrt und setzten ihn auf das Bett des Generals. Hephaistion nickte und fächelte sich selbst etwas Luft zu. „Ich vertrage die Hitze nicht so gut… so etwas gibt es unter Wasser ja nicht…“ Doktor Phillip tupfte ihm derweil den Schweiß von der Stirn. "Dann sollte ich dich jetzt wirklich zurück bringen und du musst viel trinken!" „Ich brauche eher ein Bad…“ Obwohl er noch nicht gehen wollte protestierte Hephaistion dagegen nicht, da er Temperaturschwankungen zwar gewöhnt war, aber der Hitze der Sonne noch immer sehr empfindlich gegenüberstand. "Dann sollst du das bekommen!", versprach Kleitos und schickte den Arzt fort. Er hatte eine Frau aus den Augenwinkeln gesehen, wo er verhindern wollte, dass sein Prinzgemahl ihr allein in die Arme lief. Dafür nahm er auch die Schmerzen des Weges in Kauf. Da fixierten sich blaue Augen wieder auf ihn. „Ich dachte du bist verletzt, muss man da nicht im Bett bleiben? Alexander ist verletzt und er darf nicht aufstehen!“ Phillip wollte ihm zustimmen, doch Kleitos hielt ihn zum schweigen. "Mir geht es lediglich darum, dass du wohlbehalten zu Alexander zurück kommst und es dir wieder gut geht!" „Hm… Das ist nett von dir!“ Da er noch nicht viel von der menschlichen Anatomie verstand war Hephaistion auch einfach zu beruhigen. So führte Kleitos ihn vom Lazarett weg. "Du solltest dich mehr schonen, in deinem Zustand." „Ich will Alexander doch nur zur Hand gehen!“, verteidigte Hephaistion sich gleich und zog dabei eine Schnute. "Ja, aber du und euer Sohn gehen ihm über alles, du solltest euch nicht gefährden.", erklärte der General und lächelte. "Wie wollt ihr ihn denn nennen? Hat er sich schon bewegt?" Da war der Prinzgemahl gleich abgelenkt, denn er redet gerne über ihr Kind, dabei legte er eine Hand zärtlich auf seinen Bauch. „Einen Namen haben wir noch nicht, aber rege ist der Kleine auf jeden Fall schon! Ständig bewegt er sich in mir, es ist ganz phantastisch!“ Kleitos hob eine Hand und blieb stehen. Er wollte seinen zukünftigen Prinzen auch gern fühlen, selbst wenn er Hephaistion noch nicht ganz traute. "Darf ich... fühlen?" Ganz unbefangen nickte der. „Natürlich.“ Aber bevor der General ihn berühren konnte, erklang die Frauenstimme, weswegen er Hephaistion begleiten wollte. "Du solltest nicht jeden Dahergelaufenen an dich heran lassen, Hephaistion! Du trägst den zukünftigen König in dir und solltest mehr darauf achten, mit wem du dich abgibst!" Kaum erkannte er, wer da zu ihnen kam, runzelte der Wassermensch die Nase. „Das tue ich doch, deshalb erlaube ich euch ja auch nicht mich anzufassen!“ Hephaistion war noch immer über ihr letztes Zusammentreffen verärgert und wollte nun auch bei ihr nutzen, was schon bei Alexander gewirkt hatte, nämlich auf seine eigenen Standpunkte beruhen. Dennoch entlockte ihr das ein amüsiertes Lachen. "Ich bin die Mutter deines Ehemannes, ich habe mehr Rechte, als du denkst! Wenn die Zeit kommt, wirst du das schon merken!" Sie schaute kaum merklich zu General Kleitos. "Und jetzt geh, Kleitos! Du hast sicherlich noch den Unrat der Schlacht zu beseitigen!" Der General knirschte die Zähne zusammen beugte sich dann aber diesem direkten Befehl. Als er fort war, lächelte die Königinmutter kühl und berechnend um Hephaistion dann ganz frech eine Hand auf den Bauch zu legen. "Wir sollten uns auch unterhalten, mein Schwiegersohn!" Sofort war der Prinzgemahl fürchterlich aufgebracht und so ließ er es sich nicht nehmen ihre Hand weg zu schlagen. „Jemanden wie dir habe ich nichts zu sagen!“ Doch das beeindruckte Olympias nicht. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und lachte sogar. "Nur weil du glaubst, mir meinen Sohn nehmen zu können, werde ich dir noch lange nicht erlauben, mich von ihm und meinem Enkel trennen zu können! Ich bin Alexanders Mutter und ohne MICH wäre es nie so gekommen, wie es kam! Du hast keine Ahnung von den menschlichen Sitten, behauptest du, vermutlich liegt es nur daran, dass du aus dem Dreck kommst! Aber dein Bastard, wird nicht das gleiche Schicksal teilen. Wenn mein Sohn ihn schon zeugen muss, werde ich ihn natürlich erziehen!" Panik machte sich in Hephaistion breit und so legte er beschützend die Arme um seinen Bauch. „Das werde ich nicht zulassen! Das ist MEIN Kind! Alexander würde das nie zulassen!“ "Alexander hat keine Ahnung von Kindern! Natürlich wird er es zulassen, schließlich weiß niemand besser als ich, wie man einen guten König erzieht!", erklärte sie ihm und kam ihm wieder näher. Da wusste der Wassermensch, dass er alles tun würde, um das zu verhindern, wirklich alles. „Bevor du mein Kind bekommst, töte ich dich!“ Wieder erklang dieses unbeeindruckte Lachen der Königin und sie zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. "Wenn du Alexander liebst, warum willst du ihm dann die Mutter nehmen? ... Er braucht mich, mehr als Irgendjemand sonst!" Den letzten Satz sprach sie dabei äußerst dunkel und bedrohlich. „Dafür war er aber sehr gegen die Idee dich herzuholen!“, grollte Hephaistion gefährlich zurück, denn um sein Kind würde er kämpfen bis aufs Blut. Das war auch der einzige erlaubte Grund, in seinem Volk Gewalt anzuwenden, um die eigene Familie zu schützen. „Mein Kind nimmt mir Keiner!“ "Ich nehme dir dein Kind nicht, du wirst es mir geben, freiwillig... für Alexander... damit ich den Thronerben erziehen kann!" Olympias ließ sich nicht klein kriegen und zeigte das auch deutlich. Sie war sich nämlich sicher, dass Alexander ihr keinen Wunsch abschlagen würde. „Niemals! Alexander wünscht sogar, dass ICH die Erziehung vollständig übernehme! Das sind seine Worte!“ Sie waren es auch, die Hephaistion nun mit neuer Stärke durchfluteten, da er um Alexanders Liebe zu ihm wusste. Die Frau, die ihm gegenüber stand, brummte und verengte die Augen zu Schlitzen. Wenn ihr Sohn das wirklich gesagt hatte, konnte sie nichts dagegen tun. Aber aufgeben würde sie nicht. "Vorerst will ich dir das glauben. Doch du solltest nicht glauben, dass es sich damit erledigt hat. Ich werde deinen Bastard noch bekommen!" Die Hände des Älteren lagen nun gänzlich auf seinem Bauch, um ihn zu schützen. „Das werde ich nicht erlauben!“ "Missgeburt!" Mit diesem Wort drehte sich die Königin um und verließ ihn. Die eigenen Hände begannen den gerundeten Bauch zu kraulen. „Sie bekommt dich nicht…“ Und wie zur Bestätigung trat sein Sohn einmal. „Du willst auch bei mir bleiben, ich weiß…“ Noch einmal fühlte Hephaistion etwas Besonderes in seinem Körper. Denn ein unbeschreibliches Wohlbefinden durchströmte ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)