Wenn wir uns wiederfinden... von Panakeia (AoixKai) ================================================================================ Kapitel 1: Wenn wir uns wiederfinden... --------------------------------------- hallooo~ ^__^ bin auch mal wieder da mit nem kleinen oneshot, den ich letzten monat geschrieben hab ^^ Eigentlich sollte es ne Reita-Ruha werden.. aber irgendwie is mir während des Schreibens immer wieder Aoi und Kai in den Kopf gekommen O.o" Und gegen innere Eingebungen soll man sich ja nich wehren, oder? xDD also is es jetz ne AoixKai-ff aus Kais Sicht ^^ sonst möcht ich nich viel sagen, außer dass ich Moonlight von Yiruma (http://www.youtube.com/watch?v=99GyFmnH59s&feature=related) viel beim Schreiben gehört hab ^^ _________ Für den mir wichtigsten Menschen auf der Welt. Weil ich es möchte. ____________ Wenn wir uns wiederfinden... Ich spüre den Luftzug, den das Buch erzeugt, das an meinem Ohr vorbeifliegt. Von dir geworfen. Aus Wut. Es landet mit einem lauten Schlag hinter mir an der Wand. Ich würde gern etwas zurückwerfen, aber ich schreie dich nur an. Habe nichts in Reichweite, was ich nach dir werfen könnte. Vielleicht ist das auch besser so. „Hast du sie noch alle??“ „Das frag ich DICH!“ Du stehst gefährlich nahe am Regal. Wahrscheinlich greifst du dir gleich das nächste Buch. Bei dem Gedanken, wie ich hinter das Sofa in Sicherheit sprinte, muss ich unwillkürlich lachen. „Und du findest das auch noch lustig, ja?“, werde ich gleich weiter angeschrien. Du interpretierst. Wieder einmal. Aber wie soll ich es dir auch verübeln? Im Grunde weiß ich, dass ich mehr mit dir reden sollte. Dir meine Gedanken und Gefühle viel öfter mitteilen sollte. Aber ich tue es nicht. Und ich weiß nicht warum. Wir sind schon seit zwei Jahren zusammen. Mit Höhen und Tiefen. Mit Pausen und erneutem Zusammenfinden. Wir finden uns immer wieder. Wie oft noch, das weiß ich nicht. Aber wir werden uns auch diesmal wiederfinden. Auch wenn es jetzt nicht danach aussieht. „Ach, du hast doch keine Ahnung“, schreie ich patzig zurück. „Wie denn auch?! Wenn du mir nicht mal ein so kleines Versprechen geben kannst! Wie soll ich dir denn glauben?“ Ein Versprechen. Das hast du eingefordert. Ich wollte mit Ruki weggehen und du wolltest, dass ich auf mich aufpasse und nicht zu viel trinke. Ich wollte es dir nicht versprechen. Aus einem einfachen Grund. Weil ich im Grunde nie etwas verspreche. Schon gar nicht solche Dinge. Solche unwichtigen Kleinigkeiten. Das sind sie einfach nicht wert und ich verspreche nichts, was ich nicht unter allen Umständen halten kann. Du kennst meine Einstellung. Trotzdem hast du dieses kleine Versprechen einfordern wollen. Deshalb streiten wir jetzt. Nur deshalb. Und weil wir einander nicht verstehen. Nicht so richtig zumindest. Ich verstehe nicht, warum du so etwas von mir verlangst und du verstehst nicht, warum ich nicht einfach nachgeben kann. Aber das will ich nicht. Ich habe schließlich auch meine Prinzipien. Vielleicht sind sie wirklich dumm. Vielleicht sind sie diesen Streit nicht wert. Nein, mit Sicherheit sind sie diesen Streit nicht wert. Aber ich bin stur. Genau wie du. Deine Hände ballen sich zu Fäusten, aber du greifst nach keinem neuen Buch. Siehst mich nur wütend an. Eigentlich meinst du es ja nur gut. Ich soll auf mich aufpassen. Eigentlich sollte ich dir dankbar für dieses Denken sein. Stattdessen bin ich aus der Haut gefahren. Habe dich angefahren, dass du doch aus dem Weg gehen sollst. Dass du nicht die Tür versperren sollst, nur um an dein dämliches Versprechen zu kommen. Mein Blick ist immer noch auf dich gerichtet. Auf dein wütendes Gesicht. Wie sollst du mir glauben können? Ich weiß es nicht. Ich weiß doch selbst nicht, was ich glauben soll. Was ich will. Nur eins ist mir klar: Ich will dich nicht so wütend sehen. Will nicht, dass dein Gesicht so verzerrt ist. Dass du mich anstarrst als würdest du mich hassen. Das will ich nicht. Dass du mich nicht hasst, ist mir klar. Wir wären nicht zusammen. Würden nicht immer wieder zusammenkommen. Trotzdem hasse ich diesen Blick, den du mir zuwirfst. Ich bin stur. Ich kann nicht einfach so nachgeben. Wir stecken dafür schon wieder viel zu tief drin. „Nicht mal darauf kannst du antworten! Ach, dann geh doch!“ Du meinst das Feiern mit Ruki. Sicherlich. Hoffentlich. Du willst nicht wirklich, dass ich gehe, oder? Ganz gehe? Anschließend drehst du dich um und verschwindest Richtung Haustür. Eine Wand versperrt mir den Blick, aber ich höre die Tür knallen. Normalerweise löst dieses Geräusch doch immer irgendein Gefühl aus. In Filmen ist das so. Erleichterung oder noch größere Wut oder einen plötzlichen Geistesblitz. Laut kitschigem Liebesfilm sollte ich dir jetzt hinterher rennen, oder? Blöd nur, dass wir nicht Teil eines kitschigen Liebesfilms sind. Das würde es wohl einfacher machen. Ich bleibe hier stehen. Nicht einmal die Wut verschwindet wirklich. Vielleicht liegt es auch daran, dass es Wut auf mich selbst ist? Ich weiß es nicht. Will es mir möglicher Weise auch gar nicht eingestehen. Sicher mache ich auch Fehler, aber… Ja, ich bin eben stur. Und ich bin niemand, der gern bemerkt, dass er einen Fehler gemacht hat. Einen kurzen Augenblick überlege ich, ob ich dir eine SMS schreiben soll. Nicht einmal mit dem Gedanken mich zu entschuldigen oder dich dazu aufzufordern, dich bei mir zu entschuldigen. Eher um dich darauf hinzuweisen, dass es kalt draußen ist und du bestimmt keine Jacke mitgenommen hast. Ohne groß darüber nachzudenken gehe ich in den Vorraum und sehe nach. Ja, sie hängt noch da. Ich sollte dir schreiben. Und ich sollte jetzt zu Ruki gehen. Schließlich wollten wir feiern. Nur irgendwie ist mir gar nicht mehr danach. Woran liegt das? Schließlich habe ich doch keinen Fehler gemacht. Du bist doch der, der mich mit dieser blöden Versprechens-Geschichte nicht in Ruhe gelassen hat. Kurzerhand ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche. Du hast mir nicht geschrieben. Keine Entschuldigungs-SMS. Naja, dann eben nicht. Schnell tippe ich eine Nachricht an Ruki und sage ihm ab. Das geht schon in Ordnung. Er findet jemand anderen. Auch wenn es mir irgendwie Leid tut. Ein paar Sekunden später finde ich mich auf dem Balkon wieder. Er ist ziemlich klein und voll gestellt mit zwei Stühlen und einem kleinen Tisch. Ich sitze auf dem Boden. Den Rücken habe ich an die Wand gelehnt. Mein Handy lege ich neben mich. Ich habe dir eine SMS geschrieben. Dass es kalt ist. Vielleicht würde ich dich noch irgendwo dort unten sehen. Es ist noch nicht mal zwei Minuten her, seit du gegangen bist, aber ich will nicht. Stattdessen starre ich nur auf das braune Wellblech vor mir, das als Sichtschutz dient. Wir wohnen im zweiten Stock. Und es dient nicht nur als Sichtschutz vor fremden Blicken. Jetzt kann auch ich nicht nach draußen sehen. Darum hebe ich den Blick. Es wird dunkel. Kein Regen, aber eine dichte Wolkendecke versperrt mir die Sicht auf den blauen Himmel. Es macht mir nichts aus. Ich muss den blauen Himmel nicht sehen. Wolken sind wenigstens nicht so langweilig wie dieses endlose, leere Blau. Es wird dunkel. Schneller als ich mir vorgestellt habe. Aber auch das macht mir nichts aus. Ich sehe ja sowieso nicht viel außer den Wolken. Sie beruhigen mich irgendwie. Vielleicht regnet es bald. Du hast keinen Schirm dabei. Dann kommst du sicher zurück. Mein Mundwinkel zuckt. Ganz kurz. Ganz sanft. Und unwillkürlich. Ich will, dass du zurückkommst. Das muss ich mir einfach eingestehen. Ich will immer, dass du zurückkommst. Auch wenn ich manchmal nicht verstehe, warum du es tust. So oft schaffe ich es einfach nicht, mich bei dir zu entschuldigen. Für Dinge, die ich nicht so gemeint habe. Für Dinge, für die ich mich entschuldigen sollte. Du kommst trotzdem zurück. Fast so als würdest du wissen, dass es mir Leid tut. Genau wie jetzt. Die Haustür gibt das verräterische Geräusch von sich. Ein paar Minuten ist es still. Ich bleibe einfach sitzen. Erwarte nichts von dir. Es wäre wohl sogar besser, wenn ich selbst etwas tun würde. Zu dir gehen und mich entschuldigen, dass ich dich so angefahren habe. Aber mein Körper rührt sich nicht. Ich kann nicht. Verfluchter Stolz. Erst als ich bemerke, wie du dich neben mich setzt und einen Arm um mich legst, schließe ich die Augen und muss leicht lächeln. Du bist so warm. Sanft ziehst du mich an dich. Ich lasse es zu. Kein Wort stört die friedliche Stille. Du weißt, dass es mir Leid tut. Ich weiß, dass es dir Leid tut. Wir brauchen es nicht aussprechen. Es funktioniert auch so ganz gut. Mein Kopf schmiegt sich an deine Brust. Dein Griff wird ein wenig stärker. Du drückst mich näher an dich. Und ich genieße es. Es fühlt sich gut an, wenn du mich so hältst. Kannst du mich nicht einfach für immer so halten? Fest in deinen Armen. Als würde es nur uns beide auf dieser Welt geben. Schließlich öffne ich die Augen wieder und sehe über die Brüstung. Die Wolken sind immer noch dort oben. Haben sich nicht verzogen. Es ist dunkel geworden. Aber du bist bei mir. Wie immer, wenn es dunkel ist. Wie immer, wenn Wolken am Himmel stehen. Wie oft wir uns noch wiederfinden, weiß ich nicht. Aber gerade deshalb will ich für jedes einzelne Mal dankbar sein. ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)