I love you until the End. von Fenharel (SebastianXCiel) ================================================================================ Kapitel 5: The Crow ------------------- Es war ein ziemlich kühler Abend in Tokio gewesen, Trotz allem fror Ciel kein bisschen. Wie konnte er auch, bei den ganzen Kleiderschichten die er an sich trug? Der 16-Jährige hatte mindestens eine Stunde gebraucht um sich für das Konzert fertig zu machen. Schließlich bestand sein Kostüm aus mehreren Bestandteilen. Ciel hatte sich für das blaue Outfit entschieden, welches Lizzy in der 3. Folge für Ciel ausgesucht hatte. Ab und zu blinzelte er nach oben um sicher zu stellen das sein Hut nicht verrutscht war, dieser musste ja ausgerechnet schief sitzen. Jedoch hatte sich zu seinem Glück noch nichts verschoben. Dennoch war ihm ein wenig warm geworden. Allerdings befürchtete er das ihm im Laufe des Konzertes noch heißer werden dürfte. Lizzy neben ihm hatte schon in ihrem Kleid begonnen auf und ab zu hüpfen, etwas was Ciel nicht nachvollziehen konnte. Für ihn zumindest sah ihr Kostüm ebenfalls ziemlich warm aus. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen als er die nächsten Fans hörte die ankamen. Zum Glück waren sie relativ früh hier gewesen und hatten gerade noch so einen Platz in der ersten Reihe ergattern können. Neugierig blickte Ciel sich um, doch er entdeckte niemanden der ebenfalls im Kuroshitsuji Outfit gekommen war. Irgendwie fühlte sich der Blauäugige ziemlich fehl am Platze. Im Gegensatz zu allen anderen hier war er kein Fan des Sängers. Er war nur mitgekommen um seiner Cousine einen Gefallen zu tun. Was er jetzt im Nachhinein doch ein wenig bereute. Edward würde sicherlich recht behalten mit seinen Worten. Für Ciel würde es kein angenehmer Abend werden. Dies hatte Edward ihm vor ihrer Abfahrt mehrere male bestätigt. So wie er seien Cousine einschätzte würde sie nicht eher halt machen bis sie ein Autogramm ihres Lieblings besaß. Im schlimmsten Falle würde sie sogar noch auf ein Foto mit ihm bestehen. Etwas was Ciel gar nicht gefiel. Je eher er hier weg konnte, desto besser war es. Missmutig blickte er auf die große Bühne vor sich und rief sich noch einmal die vergangene Woche in Gedanken. Wie erwartet war diese keinesfalls erholsam verlaufen. Zumindest nicht so erholsam wie er es gehofft hatte. Seine Tante hatte ihn mehr oder minder dazu genötigt wenigstens die Grundkenntnisse in japanisch zu lernen. Etwas was ihm überhaupt keine Freude bereitet hatte. Wenigstens hatte sie ihm versprochen das sein restlicher Urlaub erholsamer werden sollte. Im Gegensatz zu seinen Lehrern hatte Tante Anne keinen Gefallen daran ihn zu triezen. Zwar war Japan nicht seine Heimat, dennoch fühlte er sich hier irgendwie wohler. Allein schon der Gedanke an England reichte ihm. Er wollte nicht wirklich zurückkehren, wusste aber das er keine andere Wahl hatte. „Stimmt etwas nicht ?“ fragte seine Cousine ihn leise, und blinzelte ihn besorgt an. Es dauerte eine Weile bis Ciel begriff das die Frage ihm gegolten hatte. Der 16-Jährige zuckte leicht zusammen und sah schließlich zu der Kleineren neben sich. „Nein, es ist alles in Ordnung.“ log er und versuchte ein Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern. Es gelang ihm sogar. „Sicher?“ fragte sie prüfend und sah ihm tief in die Augen. Ein Blick der Ciel ein wenig unangenehm war. Wie Edward, schien sie Augen zu haben, die einen durchschauten. „Natürlich.“ antwortete er ihr mir einem Lächeln. „Wie lange dauert es denn noch?“ fügte er leicht ungeduldig hinzu und blickte auf die Bühne. Dieser Sänger ließ sich ganz schön Zeit. Zumindest war es zu viel für Ciel. Je eher sich der Sänger zeigte, desto eher endete dieses Konzert. Und der 16-Jährige wollte das es schnell vorbei ging. Elizabeth sah für einen kurzen Moment auf die Uhr, strahlte dann aber auch einen Augenblick später. „10 Minuten noch!“ kündigte sie stolz an und begann wieder mit ihrem auf und ab hüpfen. Zumindest war sie überwiegend leise. Nicht so wie die Fans hinter ihnen. Ciel war sich sicher das er nach diesem Konzert taub sein würde. Es war ein Wunder das sein Trommelfell nicht schon längst geplatzt war bei der Lautstärke der Fans. Mit einem prüfenden Blick, sah er zu den Boxen auf der Bühne hoch. Auch das Konzert an sich würde mehr als nur laut werden. Für ihn wurde immer klarer, das es ein Fehler gewesen war Elizabeth zuzustimmen, doch da musste er nun leider durch. //Das kann ja heiter werden// dachte er sich brummend und verschränkte leicht die Arme vor der Brust. Zumindest repräsentierte er Ciel Phantomhive genauso wie in der Serie. Was ihm allerdings nur wenig Trost spendete. Zudem begannen seine Füße langsam etwas zu Schmerzen. Es war schon ein Wunder gewesen das er mit seinen Absätzen die Treppe runter gekommen war. Auf ihnen zu stehen war schier unmöglich. Wie hatte er das nur früher aushalten können? In diesem Leben schaffte er es zumindest nicht wirklich. Seine Füße würden sich sicher dafür rächen. Wahrscheinlich sogar noch nach dem heutigen Abend. Wenn er Glück hatte würde der Schmerz bis morgen auf sich warten lassen. Ciel hatte allerdings zu seinem Leidwesen wenig Glück. Auf einmal bemerkte er das alle Scheinwerfer die bisher auf die Fans gerichtet waren sich nun auf die Bühne richteten. „Es geht los.!“ rief Lizzy aufgeregt und zerrte an seinem Ärmel. Ciel hätte nicht einmal ihre Worte gebraucht um zu wissen das es endlich so weit war. Die Schreie hinter ihm waren lauter geworden. Es war ein Wunder das er Lizzy überhaupt verstanden hatte. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr wie nun sämtliche Lichter erloschen. Alles war nun in komplette Dunkelheit getaucht. Trotz allem nahm er eine Bewegung auf der Bühne wahr und richtete seinen Blick auf diese. //Hoffentlich beeilt der sich// dachte er sich ärgerlich und tippte ungeduldig mit seinem Fuß auf und ab. „Guten Abend. Young Ladys!“ ertönte eine tiefe Stimme von der Bühne. Die Lichter waren allerdings nach wie vor aus, eine Tatsache die Ciel langsam ärgerte. Dann allerdings wurden die Scheinwerfer erneut eingeschaltet und Ciel konnte zum ersten mal einen Blick auf den begehrten Sänger werfen. Was er allerdings sah machte ihn sprachlos. Die Schreie im Hintergrund nahm er nicht einmal mehr wahr. Das konnte unmöglich sein. Irritiert blinzelte er ein paar mal um jenes Bild das sich ihm bot zu verdrängen. Es gelang ihm allerdings nicht. Es war nach wie vor da. Auf der Bühne stand ein Mann der enge schwarze Hosen trug. Dem Glanz nach zu urteilen war es entweder Leder oder Lack gewesen. Dazu das passende Oberteil und schwarze Armstulpen die seine Handrücken verdeckten. Seine Haare waren ebenso schwarz wie das Outfit das er trug und sein Gesicht ziemlich blass. Die Augen des Sängers allerdings waren stechend rot. „Sieht er nicht toll aus?“ fragte seine Cousine ihn verträumt, allerdings ohne den Blick von ihm abzuwenden. Auch Ciel starte jenen Mann wie gebannt an. Er hatte ihn so lange gesucht und nun stand er vor ihm, nur wenige Meter entfernt. Und der 16-Jährige konnte nicht einmal zu ihm. „Sebastian...“ murmelte er leise und musterte ihn erneut. Ohne jeden zweifel vor ihm stand sein ehemaliger Butler. Dieser schien ihn allerdings noch nicht wirklich bemerkt zu haben. „Ich fühle mich geehrt in dieser Stadt erneut singen zu dürfen!“ fügte er nach einer kurzen Pause hinzu. Das schreien der Mädchen hinter ihm wurde lauter. Eigentlich konnte Ciel es ihnen nicht einmal verübeln, schließlich begehrte auch er den jungen Sänger. Jedoch aus ganz anderen Gründen. „Und ich hoffe das der heutige Abend unvergessen bleibt.“ beendete er den Satz schließlich mit einem Lächeln. Jenes Lächeln das auch dem Blauhaarigen so vertraut gewesen war. Er spürte wie hinter ihm einige der Fans bereits damit anfingen zu jubeln und auf und ab zu springen. Eine Tatsache die ihn irgendwie sehr beunruhigte. Schließlich wusste er das die Reihe hinter ihnen sie immer weiter nach vorne drücken würde. Und vor ihm war nichts weiter als ein Gitter aus Stahl. Die einzige Barriere zwischen Sänger und Fans. Wenigstens sparte Sebastian sich weitere Worte und schloss die Hände fester um das Mikrofon, ehe er anfing zu singen. Seine Stimme war immer noch genauso tief und melodisch wie sie es früher schon gewesen war und Ciel schloss leicht die Augen um den Klängen zu lauschen. Viel zu lange war es her, dass er den Dämon gesehen hatte und jetzt wo er ihm so nahe war, fiel es ihm schwer ruhig zu bleiben. Am liebsten wäre er einfach auf die Bühne gesprungen, aber er wusste das dies unmöglich war. Und allem Anschein nach hatte der Dämon ihn ohnehin nicht wieder erkannt. Seufzend öffnete er erneut seine Augen und blickte auf Sebastian. In all den Jahren hatte er sich wirklich nicht verändert. Wenn man einmal von seinem Kleidungsstil absah. „Wenigstens habe ich dich gefunden..“ murmelte er leise und seufzte. Als er erneut zur Bühne hoch sah, blickte er in ein rotes Augenpaar. Sebastian stand zwar in der Mitte der Bühne, blickte aber zu Ciel. Überraschung machte sich in den Augen des Dämons breit und er sah ungläubig in Ciels Richtung. Allerdings hatte er sich wieder ziemlich schnell in der Gewalt und setzte wieder jenes selbstsichere Lächeln auf. Die Fans hatten allem Anschein nach nichts bemerkt. Zumindest schrien sie immer noch so laut wie zuvor. Ein ärgerlicher Ausdruck machte sich auf dem Gesicht des 16-Jährigen breit und er verschränkte die Arme vor der Brust. Es ärgerte den Blauäugigen das der Dämon ihm nicht weiter Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Sebastian hatte nicht einmal das Konzert unterbrochen, er sang einfach weiter. Sollte sein ehemaliger Butler ihn wirklich vergessen haben? Oder hatte ihm ein Leben mit Ciel bereits gereicht? Wahrscheinlich war es letzteres. Wer wollte schon mit einem verwöhnten Kind zusammen sein? Ein leises Seufzen entkam Ciels Lippen und er blickte zu Sebastian. Nach diesem Konzert würde er den Dämon wohl nie wieder sehen. Wahrscheinlich war es besser so. Zumindest für Sebastian, denn Ciel wusste das er ihn niemals vergessen würde. //So ein verdammter Mist.// dachte er sich seufzend. Immer mehr wurde ihm klar das es ein Fehler gewesen war Lizzy zu begleiten. Jetzt wo er Sebastian gesehen hatte, war seine Sehnsucht noch größer geworden. Niemals würde er diesen Abend vergessen. Alles was er tun konnte, war zu hoffen das es bald vorbei war. Doch der Dämon schien ihm einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen. Das Konzert fand kein Ende. Wie sollte es auch? Schließlich empfand Sebastian keine Müdigkeit oder dergleichen. Das schreien der Fans hinter ihm wurde mit der Zeit immer lauter. Zudem spürte Ciel wie er immer weiter nach vorne gedrückt wurde. Das Stahlgitter rückte zumindest immer näher. //Na ganz klasse...// dachte sich der Junge und versuchte irgendwie die Masse abzuhalten. Ein Vorhaben das dem schmächtigen 16-Jährigen misslang. Er schloss die Augen und bereitete sich moralisch auf den Schmerz vor. Doch dieser kam nicht. Im Gegenteil, anstatt des Schmerzes fühlte er starke Arme die ihn hoch hoben. „Nicht so ungeduldig junge Damen.“ raunte eine tiefe Stimme direkt an Ciels Ohr. Ungläubig zuckte er zusammen und warf einen Blick hinter sich. Es überraschte ihn nicht wirklich als er in rote Augen blickte. „Ich möchte nicht das sich auf meinem Konzert jemand verletzt, also bitte nicht so stürmisch.“ fügte er mit einem Lächeln hinzu. Sebastians Worte schienen allerdings Wirkung zu zeigen, denn die Menge trat ein wenig zurück. Die Mädchen warfen ihm dabei sogar noch verliebte Blicke zu. Allem Anschein nach waren die Fans dem Dämon genauso verfallen wie es Ciel gewesen war. „Unglaublich...“ murmelte er leise und hatte vollkommen vergessen das er immer noch von Sebastian festgehalten wurde. „Genieß den Rest des Konzertes.“ sagte er leise zu dem Blauhaarigen und setzte ihn schließlich wieder ab. Als Ciel sich umdrehte, schenkte der Dämon ihm noch ein sanftes Lächeln und setzte anschließend sein Konzert fort. Jedoch war dem Kleineren das Konzert gerade ziemlich egal gewesen. Sein Herz schlug wie verrückt und er befürchtete das es von jedem gehört werden konnte. Die Berührung des Dämons hatte all seine Gefühle wieder aufgewühlt. Er war froh als das Konzert endlich beendet war, dennoch wusste er das ihm noch etwas bevorstand. Elizabeth wollte unbedingt ein Autogramm von 'The Crow'. Und da war sie nicht die einzige gewesen. Als sie sich auf den Weg zur Autogrammstunde machen wollte, zog auf einmal jemand Ciel zurück. „Wieso wartet ihr beiden nicht einfach im Backstage-Bereich auf mich?“ fragte der Sänger die beiden amüsiert. Lizzy drehte sich mit einem glitzern in den Augen zu dem Dämon um und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Ciel wusste das es nur eine Frage der Zeit war bis sie anfangen würde auf und ab zu hüpfen. Er selbst drehte sich betont langsam um und sah auf den Arm der festgehalten wurde. Wieso tat der Dämon so etwas? Schließlich hatte Sebastian keinen Grund sie zu bevorzugen. „Danke.“ quietschte Elizabeth schließlich und sprang erfreut in die Luft. Der Dämon schenkte ihr lediglich ein Lächeln und blickte anschließend zu dem 16-Jährigen runter. Auch Ciel löste seinen Blick von seinem Arm und sah dem Sänger in die Augen. Sie hatten sich nicht im geringsten verändert. Noch immer hatten sie die Fähigkeit durch einen hindurch zu blicken. „Wartet einfach auf mich.“ fügte er noch einmal leise hinzu und ließ schließlich Ciels Arm los. Mit schnellen Schritten lief er an den beiden vorbei und zu seiner Autogrammstunde. „Er hat bestimmt viel zu tun.“ sagte Lizzy leise und sah ihrem Sänger begeistert hinterher. Alles was Ciel noch tun konnte war nicken. Was hatte Sebastian vor? Der Blauäugige verstand einfach nicht was der Dämon damit bezweckte. „Los lass uns hinten warten.“ bat sie leise und zog Ciel schließlich mit sich. Der Backstage-Bereich war unerwartet groß gewesen und Ciel ließ sich wie in Trance auf einen der schwarzen Sessel fallen. Scheinbar hatte Sebastian die Mitarbeiter über ihr Erscheinen informiert,denn vor ihnen standen essen und trinken. Immerhin wusste der Junge, dass der Dämon nichts aß. Zumindest keine gewöhnliche Nahrung. Vor einigen Minuten hatte Ciel noch Hunger verspürt, doch nun war er zu nervös zum essen. Lizzy musste es wohl ähnlich gehen, denn sie saß hibbelig auf dem anderen Sessel. Ihre Aufregung war nachzuvollziehen, schließlich mochte sie den Sänger sehr. Für Elizabeth musste heute ein Traum in Erfüllung gegangen sein. In dieser Hinsicht ging es ihr wohl ähnlich wie ihm selbst. Auch er hatte vier Jahre auf diesen Moment gewartet. Wie oft hatte er von einem möglichen Treffen mit Sebastian geträumt. Nun ging jener Traum auch für ihn in Erfüllung. Er lehnte sich in dem großen Sessel zurück und schloss leicht die Augen. Irgendwie musste er sich beruhigen. „Ciel, geht es dir nicht gut?“ fragte sie besorgt und beugte sich etwas zu ihm. „Es ging mir nie besser.“ antwortete der 16-Jährige leise und öffnete leicht seine Augen. „Ich bin nur etwas müde.“ fügte er mit einem leichten Lächeln hinzu. Diese Aussage entsprach vollkommen der Wahrheit. Zwar war Ciel mehr als nervös, aber zugleich auch glücklicher denn je. Auch das er müde war, war keine Lüge gewesen. Ciel fühlte sich mehr als erschöpft und seine Füße schmerzten wie die Hölle. „Entschuldigt das ihr warten musstet.“ Eine tiefe Stimme erklang hinter ihm, doch Ciel machte sich nicht die Mühe sich zu dem Sänger umzudrehen. Dazu war er viel zu erschöpft. Seine Cousine legte erneut ihr strahlendes Lächeln auf und strich sich verlegen einen ihrer Zöpfe zurück. „Das macht uns nichts.“ antwortete sie freudig und folgte dem Sänger mit den Augen. Sebastian hatte sich auf die lehne des Sessels gesetzt auf dem Ciel saß. „Ich hätte nie erwartet das ich dich einmal persönlich kennen lernen darf.“ fügte sie mit einem leisen Lachen hinzu. Etwas das auch Ciel zu einem leichten Schmunzeln verleitete. Trotz allem traute er sich nicht zur Seite zu blicken. Schließlich wusste er das Sebastian ihn immer durchschaute und Ciel versuchte dies zu vermeiden. Auch der Dämon lachte leise, als er die Worte des Mädchens vernahm und er blickte für einen kurzen Moment zu Ciel. „Ich schätze das hast du deinem Freund zu verdanken.“ antwortete der Sänger amüsiert. „Er wäre um ein Haar an der Absperrung gelandet.“ fügte er leise hinzu und warf einen prüfenden Blick zu dem 16-Jährigen neben sich. Ciel ignorierte ihn. Zumindest versuchte er es. Mit aller Macht kämpfte er dagegen an dem Dämon in die Augen zu sehen. „Oh, er ist nicht mein Freund.“ kicherte Elizabeth leise und musterte Sebastian verträumt. „Sie ist meine Cousine.“ erwiderte Ciel schließlich und warf nun doch einen Blick neben sich. Diese wunderschönen roten Augen verschlugen ihm fast die Sprache. Wie konnte ein Mann nur dermaßen anziehend sein? Scheinbar hatte Sebastian erneut durch ihn durch gesehen, denn ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Allerdings entdeckte Ciel auch eine Spur Traurigkeit in seinem Blick. Eine Tatsache die ihn ziemlich verwirrte. „So ist das also. Und weswegen die Verkleidung?“ Elizabeth lachte leise, als sie die Frage des Sängers hörte und sie sah ihn lächelnd an. „Wir wollten ein wenig auffallen...Deshalb haben wir beschlossen etwas aus Kuroshitsuji zu tragen.“ erwiderte sie und blickte ihn mit großen Augen an. „Ich habe gehört das du ab und zu Sebastian wiedergegeben hast?“ fragte sie ihn leise und legte den Kopf leicht schief. Der Dämon schmunzelte leicht und nickte anschließend. „Ich habe das Kostüm einige Male getragen. Wieso fragst du?“ Ihr Cousin fragte sich inzwischen auch worauf seine Cousine hinaus wollte, für ihn zumindest ergab das alles keinen Sinn. „Würdest du mit uns vielleicht ein paar Bilder machen?“ fragte sie flehend und setzte ihre großen Augen rein. Etwas was garantiert keine Auswirkung auf Sebastian haben würde. Schließlich kannte Ciel den Dämon gut und wusste das er nie etwas tun würde was er nicht wollte. „Er ist das beste Ciel auf der ganzen Welt.“ fügte sie mit einem Lächeln hinzu und deutete auf ihren Cousin. „Da besteht wohl kein zweifel.“ sagte der Sänger leise und sah Ciel tief in die Augen. Ein Schauer lief über seinen Rücken als er den Blick des anderen sah. All seine Sorgen schienen in weite Ferne gerückt worden zu sein. Sein ehemaliger Butler wusste wer neben ihm saß. Immerhin sprach der Blick Sebastians Bände. „Ich würde gerne Bilder mit euch machen.“ fügte er schließlich mit einem Lächeln hinzu. Der 16-Jährige konnte nicht fassen das der Dämon tatsächlich zugestimmt hatte. Entsetzt sah er zu Sebastian hoch. Doch jener grinste nur amüsiert. „Heißt das ich muss mich noch einmal in diese Schuhe zwängen?“ fragte Ciel gequält und seufzte leise. Diese Absätze waren der Horror gewesen und er hatte gehofft diese Schuhe nie wieder anziehen zu müssen. Allem Anschein nach hatte er allerdings wohl wenig Hoffnung darauf. „Aber sicher, ich wollte eine Gruppe aufmachen.“ Lizzy blickte Ciel kichernd an, legte dann aber ihren traurigen Blick auf. „Oder willst du nicht mitmachen?“ fragte sie ihn leise. Genervt seufzte der 16-Jährige und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. „Schon gut.“ brummte er leise und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich mache ja mit.“ fügte er seufzend hinzu. Wie er das allerdings anstellen sollte wusste er selbst noch nicht. Sein Wohnort war nach wie vor London, nicht Tokio. Ein leises Lachen entkam der Kehle des Dämons als er die Unterhaltung mit angehört hatte und er sah mehr als amüsiert zu Ciel. Scheinbar genoss er es Ciel so zu sehen. „Du wirst dich an die Schuhe bestimmt noch gewöhnen.“ lachte er, blickte dann aber stirnrunzelnd zur Uhr. Auch Ciel warf einen Blick in die gleiche Richtung und bemerkte das es in der Tat schon ziemlich spät war. „Wie wäre es wenn wir die Unterhaltung bei mir fortsetzen?“ fragte Sebastian freundlich und sah die beiden fragend an. „Dort ist es gemütlicher als hier.“ fügte er lächelnd hinzu. Ciel konnte Elizabeth ansehen das sie auf keinen Fall nein sagen würde. Ihre Augen hatten bereits angefangen zu leuchten und sie war drauf und dran Sebastian um den Hals zu fallen. „Machst du das mit jedem deiner Fans?“ fragte Ciel leicht spöttisch. Jedoch erntete er nur das gewohnte Lächeln des Sängers. „Nein, heute ist das erste Mal.“ antwortete er dennoch. Dann stand er elegant auf und half anschließend dem Jüngeren aus dem Sessel. Für die Hilfe war Ciel auch mehr als dankbar, ansonsten wäre er wohl gefallen. „Wir müssen Edward anrufen.“ murmelte er leise und drehte sich kurz zu Elizabeth um. Diese hatte ihren Bruder allem Anschein nach bereits vergessen. „Ihr könnt im Wagen anrufen.“ schlug der Dämon vor und bugsierte die beiden schließlich zu seinem Wagen. Wie zu erwarten war das Auto schwarz. Vorne auf der Motorhaube war eine Krähe aufgemalt. //Typisch// dachte Ciel sich und stieg schließlich auf dem Beifahrersitz ein. Elizabeth setzte sich auf den Rücksitz. Wie Ciels bemerkte fuhr der Dämon wohl selbst. Etwas was ihn doch ein wenig skeptisch machte. „Vertraust du mir nicht?“ fragte der Dämon amüsiert und musterte Ciel. Scheinbar hatte er dessen skeptischen Blick bemerkt. Die Frage hatte den 16-Jährigen allerdings ein wenig gewundert. Dennoch drehte er sich zu ihm und schenkte ihm ein Lächeln. „Doch.“ antwortete er schließlich leise. Entweder hatte Ciels Antwort ihn verwirrt oder es war das Lächeln gewesen, denn der Dämon hielt mit seiner Bewegung inne und musterte Ciel etwas irritiert. Wahrscheinlich war es das Lächeln gewesen, dass den Dämon etwas aus dem Konzept gebracht hatte. In seinem früheren Leben hatte Ciel zumindest nie gelächelt. Ein schmunzeln legte sich auf die Lippen des Dämons und er fuhr schließlich los. Lizzy hatte die beiden nämlich fragend angesehen. Viel gesprochen hatte sie bisher nicht wirklich, wahrscheinlich musste sie erst einmal realisieren das dies alles kein Traum war. Ciel nutzte die Zeit der Autofahrt um seinen Cousin anzurufen und ihm mitzuteilen das sie vermutlich erst morgen nach Hause kommen würden. Der Blauäugige zweifelte irgendwie daran das sie die heutige Nacht zu Hause verbringen würden. Elizabeth würde Sebastian bestimmt eine Weile lang auf Trab halten. Auch Ciel wollte den Dämon noch nicht verlassen. Nun da er ihn endlich wieder gefunden hatte, gab es so vieles was er Sebastian sagen wollte. Er musste nur auf den richtigen Augenblick warten. Und dieser würde sicher erst kommen wenn sie alleine waren. Also musste er abwarten bis Lizzy eingeschlafen war. Dann würde er Sebastian endlich seine Gefühle offenbaren können. „Woher kommt ihr beide eigentlich?“ fragte der ehemalige Butler beiläufig ohne den Blick von der Fahrbahn abzuwenden. „Ich wohne hier und Ciel kommt aus London:“ antwortete Elizabeth sofort wie aus der Pistole geschossen.“London, hm?“ fragte Sebastian leise und erntete von Ciel lediglich ein Nicken. Was sollte er ihm auch großartig antworten? Immerhin kannte der Dämon London. Allerdings sah Ciel ihm an, das dies nicht alles war. „Dein Name ist Ciel?“ Nur für einen kurzen Moment blickte Sebastian in Ciels Richtung. Verwirrung spiegelte sich in Sebastians Blick wieder. Der 16-Jährige konnte es ihm jedoch nicht einmal verübeln. Es war in der Tat ein interessanter Zufall gewesen. „Ciel Phantomhive.“ stellte er sich schließlich leise vor und musste leise Lachen. „Ich heiße wirklich so.“ fügte er leise und etwas ernster hinzu. Zwar war der Blick des ehemaligen Butlers erneut auf die Straße gerichtet, dennoch sah er ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. „Er passt zu dir.“ sagte er leise und parkte schließlich vor einem großen Gebäude. Die Gegend erschien Ciel relativ wohlhabend, zwar war sie nicht ganz so prunkvoll wie die Umgebung in der Elizabeth wohnte, dennoch strahlte sie einen gewissen Wohlstand aus. „Das oberste Appartement gehört mir.“ verkündete er und bemerkte amüsiert Ciels skeptischen Blick als er nach oben sah. //Wieso überrascht mich das nicht?// dachte er sich seufzend und folgte dem Dämon in die Empfangshalle. Zumindest gab es einen Fahrstuhl. „Ist das toll!“ Begeistert sah sich Elizabeth aufmerksam um. Allem Anschein nach konnte sie es nicht erwarten nach oben zu kommen. Auch Ciel freute sich bereits auf den Augenblick, indem er endlich diese Schuhe los werden konnte. Er konnte von Glück reden wenn seine Füße den Abend überlebt hatten. Der junge Sänger hatte inzwischen den Knopf gedrückt und wartete auf die beiden am Fahrstuhl. Für Ciel war dies ein ziemlich merkwürdiges Bild. Immerhin wusste er genauso gut wie Sebastian, das dieser keineswegs einen Aufzug benötigte. Wahrscheinlich war er ohne sogar schneller. „Wie viele Stockwerke hat das Ding?“ fragte er skeptisch und musterte den Plan im Aufzug. Seiner Meinung nach waren es viel zu viele. „20.“ antwortete der Dämon dennoch und lehnte sich gegen eine der Aufzugwände. „Höhenangst?“ fragte er amüsiert. Jener Kommentar war es der Ciel brummen ließ. Der 16-Jährige verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich neben dem größeren an die Wand. „Von wegen.“ murrte er leise. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)