kyoosha - learning by doing von ivy-company (AoixKanon) ================================================================================ Kapitel 19: Wie man sich mit Bassisten anlegt --------------------------------------------- Vielen dank für jedes einzelne Review >____< Wir hoffen, die ff gefällt euch weiterhin.. vor allem wenns jetz mal (Achtung, betonung ûu") langsam ein bisschen zur sache geht xDD Viel Spaß ^^ _________________________ Kapitel 19 Wie man sich mit Bassisten anlegt Es war immer wieder ein seltsamer Moment, wenn Aoi verlegen oder so zurückhaltend war. Irgendwie unglaublich niedlich, aber auch so ungewohnt. Es kam einfach nicht oft vor. Aber es kam auch nicht oft vor, dass sich Kanon zu solchen Sachen hinreißen ließ wie auf einem Motorrad mitzufahren! Sie beeinflussten sich gegenseitig wohl mehr als er gedacht hatte. Und Kanon konnte nicht bestreiten, dass ihm der Gedanke gefiel. Es war irgendwie aufregend. Selbst nachdem sie schon ihren zweiten Cappuccino getrunken und ein ganz normales Gespräch aufgenommen hatten, fühlte sich der Jüngere immer noch angespannt. Es war nichts Negatives! Eher ein Kribbeln wie er es sonst auch oft spürte, wenn Aoi ihn ansah. Nur dass es jetzt nicht mehr aufhörte. Obwohl er sich wohlfühlte schien heute eine Spannung zwischen ihm und dem Älteren zu herrschen und jedes Mal wenn sich ihre Blicke kreuzten, glaubte er in den Augen seines Gegenübers zu erkennen, dass dieser es genauso empfand. Aber wahrscheinlich bildete er sich das nur ein. Was sollte sie beide denn Übernatürliches verbinden? Das, was er spürte, war sicher nur die Atmosphäre des Cafés, die ihn ja schon bei ihrem Eintreffen verzaubert hatte. Gepaart mit dem Koffein ergab das dann dieses eigenartige Gefühl, das er jetzt gerade hatte. Aus diesem Grund bestellte er sich auch einen Tee, als die Bedienung das nächste Mal an ihrem Tisch vorbeikam. Wie sich herausstellte war der Wechsel eine ziemlich gute Idee, denn darauf folgte noch eine Tasse, gefolgt von einem Stück Kuchen und noch zwei Tassen. Wäre er beim Koffein geblieben, hätte er wohl nach der dritten Runde aufgehört und ihm wäre wahrscheinlich aufgefallen wie es draußen langsam dunkler wurde. So traf den Jüngeren fast der Schlag, als sein Blick zufällig an seinem Gesprächspartner vorbei auf die große Uhr über der Eingangstür fiel. „Es ist ja schon fast 10!“ Überrascht drehte sich jetzt auch Aoi um und blickte auf die Uhr, bevor er sich wieder zurückdrehte und ungläubig aus der Fensterfront blickte. Kanon konnte nicht anders als zu lachen. Sie saßen schon fast fünf Stunden in diesem Café! Wie hatten sie denn bitte so die Zeit vergessen können? Draußen war es schon dunkel und auch die Gäste waren weniger geworden. Wenn sich Kanon genauer umschaute, schienen die restlichen Besucher nur noch Liebespaare zu sein. Eine Tatsache, die ihn irgendwie plötzlich ziemlich nervös machte. „Vielleicht sollten wir uns so langsam mal auf den Heimweg machen“, warf jetzt auch Aoi ein. „Ja, nicht dass sich Reita noch Sorgen macht.“ Nachdem Kanon den Satz ausgesprochen hatte, sahen sie sich beide nur für einen Moment an, bevor sie gleichzeitig loslachten. „Der war gut“, grinste der Ältere schließlich und winkte anschließend der Bedienung zu, damit sie zahlen konnten. „Wir sollten uns wahrscheinlich eher Sorgen um ihn machen. Wer weiß, was der allein zu Hause anstellt. Ich hätte mein Zimmer abschließen sollen.“ „Aber du wusstest ja auch nicht, dass wir danach noch weggehen.“ Zumindest hatte es für Kanon eher wie eine Spontanentscheidung ausgesehen, als Aoi vorhin so plötzlich die Spur gewechselt und die Richtung geändert hatte. Dieser grinste jetzt aber nur verlegen und beschäftigte sich sehr intensiv mit seinem Geldbeutel. Na gut, dann war das wohl doch geplant gewesen. Der Bassist war ein wenig erstaunt, warum ihn der andere dann nicht einfach frei heraus gefragt hatte, ob er danach nicht noch auf einen Kaffee irgendwohin mitfahren wollte. War Aoi etwa… schüchtern? Nein,. Aoi war nicht schüchtern. Und außerdem war das hier ja kein Date! Sie waren nur einen Kaffee trinken. Fünf Stunden lang. Zu zweit. In einem Café, in dem jetzt nur noch Liebespaare saßen. Die Fahrt nach Hause verlief ähnlich spektakulär wie die Fahrt ins Café. Kanon brauchte auch wieder einen Augenblick, um sich an das Gefühl auf dem Motorrad zu gewöhnen, aber dann machte es ihm wirklich Spaß. Aoi sollte ihn öfters abholen kommen. Reita war nicht zu Hause, worüber Kanon froh war. Der Abend war so angenehm ruhig verlaufen, dass er jetzt keinen hyperaktiven Bassisten brauchte, der der Meinung war, auch noch am späten Abend seine Lektionen durchsetzen zu müssen. Und genau das traute er dem Blonden nämlich zu. Außerdem wollte er dem anderen Bassisten auf keinen Fall berichten müssen, dass dessen Methoden wirklich bei ihm anschlugen. Obwohl er genau wusste, dass er es irgendwann machen musste. Allerdings konnte er sich damit auch am nächsten Tag beschäftigen und heute noch ein bisschen die Gesellschaft des Gitarristen genießen. Der Ältere schien einen ähnlichen Gedanken zu haben, denn obwohl er den Fernseher angeschaltet hatte, hatte er nur Augen für Kanon, der wie immer neben ihm Platz genommen hatte. Schnell entstand wieder ein Gespräch, wobei der Jüngere im Nachhinein gar nicht mehr so genau wusste, worüber sie sich unterhalten hatten. Aber eigentlich war das auch egal. Er genoss es Aois volle Aufmerksamkeit zu haben und dem Anderen seine schenken zu können. Ihr Gespräch wurde allerdings unterbrochen, als die Wohnungstür laut aufgeschlagen wurde und der blonde Bassist ohne einen Gruß eintrat. In der angenehm ruhigen Atmosphäre kam Reita Kanon wie ein Eindringling vor. Dabei war das ja eigentlich seine Wohnung. „Ach, ihr seid ja auch mal wieder da. Dachte schon, ihr wärt durchgebrannt.“ Kanon seufzte. Konnte dieser Trampel sich nicht einmal normal verhalten? „Durchbrennen und dir die Wohnung überlassen? Du spinnst wohl!“, entgegnete Aoi dem Blonden und schenkte Kanon dabei ein fast entschuldigendes Lächeln. Schon niedlich, dass Aoi sich wegen seines Mitbewohners schuldig fühlte. Dabei war eigentlich Reita Kanons Gastgeber und nicht der Gitarrist! Der „Eindringling“ stapfte indessen zum Kühlschrank und nahm sich von dort eine Wasserflasche. „Wieso bist du eigentlich schon so früh zurück?“ Kanon musste bei Aois Frage schmunzeln. Der Ältere hatte zwar versucht neutral zu klingen, doch der Vorwurf war trotzdem deutlich zu hören gewesen. „Wieso früh?“, meinte der Angesprochene verwundert, als er die Wasserflasche wieder abgesetzt hatte. „Es ist schon nach 2 Uhr.“ Zum zweiten Mal an diesem Abend wechselten Aoi und Kanon einen überraschten Blick. Was war heute nur mit der Zeit los? Es kam Kanon so vor als hätten sie sich vor 10 Minuten erst hingesetzt! Reita schien den Blickaustausch zu sehen und lachte daraufhin hämisch auf. „Vor lauter Turteln die Zeit vergessen? Das ist aber niedlich!“ Aoi schien aber schon mit irgend sowas gerechnet zu haben, denn er entgegnete ohne zu zögern und in einem ziemlich schnippischem Ton: „Und du? Niemanden abgekriegt und deshalb schon zurück?“ Kanon musste sich ein Lachen verkneifen. Er hatte absolut keine Lust von Reita angefahren zu werden. Das Lachen zu unterdrücken fiel ihm allerdings gar nicht schwer, als der Blonde langsam die Wasserflasche sinken ließ und Aoi einen derartigen Todesblick schenkte, dass sich Kanon unter diesem wahrscheinlich sofort entschuldigt und sich in sein Zimmer verkrochen hätte. „Pass auf, was du sagst!“, knurrte er bedrohlich. „Ich verführ schließlich keine kleinen unschuldigen Bassisten.“ Die Atmosphäre hatte sich schlagartig geändert. Reita wirkte wirklich wütend. Anders als sonst, wenn sich ein Gespräch zu einem Streit entwickelte, aber jeder wusste, dass es nicht wirklich ernst gemeint war. Diesmal schien es allerdings so als hätte Aoi einen wunden Punkt getroffen und er war kurz davor den Gitarristen zurückzuhalten, den anderen weiter zu provozieren. Der hatte die Situation aber anscheinend ganz gut selbst erkannt und zuckte nur mit den Schultern. Wahrscheinlich um die Stimmung wieder zu lockern. „Wir wollten sowieso gerade ins Bett.“ Auch wenn sie davon kein Wort gesagt hatten, nickte Kanon nur zustimmend. Das war jetzt wohl sowieso das Beste. „Willst du zuerst ins Bad?“, fragte ihn Aoi mit einem Lächeln auf den Lippen. Wieder nickte Kanon und warf Reita einen verstohlenen Blick zu. Der Blonde beobachtete sie aber nur weiter mit ziemlich finsterer Miene, also verschwand er schnell im Bad, um sich die Zähne zu putzen. Im Wohnzimmer hörte er Stimmen. Aoi und Reita redeten miteinander, aber er konnte nicht verstehen, worum es ging. So sehr er sich auch anstrengte. Ob die beiden wohl auch sonst gut befreundet waren? Kanon wüsste zu gern über was für Dinge sie miteinander redeten. Wie eng diese Freundschaft war. Vielleicht würde er Aoi in einem passenden Moment mal fragen. Als er fertig war traute er sich erst gar nicht aus dem Bad. Das erste Mal seit langem fühlte er sich wieder wie ein Störenfried in der Wohnung. Obwohl Reita ziemlich gemein sein konnte, hatte er Kanon nie das Gefühl vermittelt er wär ein ungebetener Gast. Vielleicht eher ein ungebetener Mitbewohner. Und Aoi hatte ihn ja von Anfang an freundlich aufgenommen. So hatte Kanon ziemlich schnell vergessen, dass er mit seinem Aufenthalt eigentlich in die Privatsphäre der beiden eindrang. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf öffnete er leise die Badezimmertür. Er wollte die beiden Freunde nicht in ihrem Gespräch stören, aber auf der anderen Seite wollte er auch nicht so wirken als ob er lauschen würde. Aoi saß immer noch auf der Couch, den Kopf zum Küchentisch gedreht neben dem der blonde Bassist nun stand. „Aber falls du mal reden willst, dann sag Bescheid.“ Kanon konnte sich nicht daran erinnern Aois Stimme je so sanft und einfühlsam gehört zu haben, wenn dieser mit Reita geredet hatte. Allerdings hatte er den Blonden auch noch nie mit einem solchen Gesichtsausdruck gesehen. Er wirkte richtig verletzlich. Als Reita dann allerdings Kanon erblickte, veränderte sich sein Ausdruck. „Kann ich jetzt ins Bad?“, fragte er den Jüngeren in einem ganz normalen Tonfall. Vielleicht nicht ganz so angriffslustig wie sonst. „Ähm… klar.“ Bei Kanons Antwort nickte Reita Aoi noch einmal zu und ging dann an Kanon vorbei. Dieser stand verwirrt vor der nun geschlossenen Badezimmertür. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er etwas besorgt, woraufhin Aoi nur aufseufzte. „Keine Ahnung. Er will’s mir nicht sagen.“ Kanon nickte. Ob Reita vielleicht irgendwie eifersüchtig war? Schließlich hatte Kanon gerade beobachtet, dass seine beiden Gastgeber auch ganz anders miteinander umgehen konnten. Wie echte Freunde! Und jetzt kam er einfach hier her und stahl Reita die Zeit mit seinem besten Freund. „Egal, was ihn beschäftigt, es hat sicher nichts mit dir zu tun.“ Überrascht sah Kanon Aoi an, der ihn jetzt wieder einfühlend anlächelte. Der Ältere schien ihn von Tag zu Tag besser lesen zu können! Trotzdem fiel es ihm schwer seinen Worten zu glauben, wenn er von Reita keine Bestätigung dafür erhielt. Und das würde sicher nicht passieren, denn dieser würde weder von sich aus etwas dazu sagen, noch würde Kanon das Thema anfangen. „Wenn es ihm nicht passen würde, dass du hier wohnst, hätte er dich schon längst rausgeschmissen. Aber hat er je auch nur irgendwie erwähnt, dass du störst?“ Aoi erhob sich vom Sofa und ging zu einem kleinen Schrank in der Ecke des Raumes, um dort sein Bettzeug rauszuziehen. „Nein…“, murmelte der Jüngere leise, während aus dem Bad zu hören war, wie die Dusche anging. „Na siehst du? Rei hat auch Probleme wie jeder normale Mensch und wenn er meint, die alleine lösen zu müssen, dann können wir nicht viel dagegen machen. Er ist halt ein Sturkopf.“ Mit einem fast schon mitleidigen Lächeln breitete er eine dünne Decke über dem Sofa aus. Kanon ging ohne etwas zu sagen zu ihm rüber und half ihm beim Beziehen des provisorischen Bettes. Dabei warf er Aoi einen Seitenblick zu. Er sah irgendwie traurig aus. Ob es ihn wohl mitnahm, dass Reita ihm nicht erzählte, was los war? „Redet er denn sonst mit dir, wenn er Probleme hat?“ Wieso ihn das interessierte, konnte er selbst nicht wirklich sagen. Vielleicht war er einfach nur neugierig, wie gut die beiden wirklich befreundet waren. Vielleicht machte sich ein Teil in ihm aber auch wirklich Sorgen um den sonst doch so selbstsicheren Reita, an dem alles Emotionale irgendwie vorbeizuziehen schien. „Naja, wirklich reden tut er ja sowieso nicht. Dafür ist er sich viel zu cool.“ Aoi zuckte mit den Schultern, während er seine Decke auf die Couch warf. „Aber irgendwie rückt er schon meistens mit der Sprache raus.“ Sein Blick wanderte zur Badezimmertür und Kanon fiel auf, dass die Dusche nicht mehr lief. „So. Danke fürs Helfen“, meinte der Ältere schließlich etwas lauter und lächelte ihn ehrlich an. Das Lächeln versetzte Kanon schlagartig wieder in die Stimmung bevor Reita aufgetaucht war. Der Blonde hatte ihn fast vergessen lassen, was an dem Tag alles passiert war. Wie toll er das Motorradfahren gefunden hatte. Und das Café. Und die Gespräche mit Aoi. Und irgendwie auch diesen selbst… „Danke für den schönen Abend“, meinte er leise. Nicht weil er Angst vor einem bissigen Kommentar von Reita hatte, sondern weil der Abend nur ihnen gehört hatte. Weil die Worte nur für sie beide gedacht waren. Aoi schien das ähnlich zu sehen, als er dem Anderen ein leises „Ich danke dir“ zuflüsterte. Kanon lächelte den Älteren an. Es kam ihm irgendwie vor wie das Ende eines Dates. Wobei es ja gar kein Date gewesen war! Und jetzt auch garantiert nichts passieren würde, was sonst am Ende eines Dates geschehen konnte! Und er wusste nicht, wieso er schon wieder so seltsame Gedanken hatte! „Ich geh jetzt mal ins Bett.“ Kanon hielt es wirklich für das Beste dieser Atmosphäre zu entfliehen. Egal wie schön er sie eigentlich fand. Außerdem würde Reita jeden Moment das Bad verlassen und er wollte den Abend lieber mit Aoi alleine beenden. Sie wünschten sich noch beide eine gute Nacht und Kanon verschwand, von seinen eigenen Gefühlen etwas irritiert aber lächelnd, in Aois Schlafzimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)