About me and my love to you von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 8: Liar Liar -------------------- Es war der absolute Horror. Es war mir so verdammt peinlich in Mayas Gesicht zu sehen. Bei jedem Grinsen hatte ich den Eindruck, dass es mir galt. Das Problem dabei war, dass Maya die ganze Zeit zu grinsen schien. Mittlerweile befanden wir uns am Set, an welchem das Fotoshooting gemacht werden sollte. Es war zum Glück kein aufwendiges, sondern bestand lediglich aus einem blauen Hintergrund und verschiedenen Scheinwerfern. Maya und ich sollten einfach Posen und die Effekte wurden später per Computer hinzugefügt. Ich hatte mich so langsam damit abgefunden, dass Maya mich in der Drogerie förmlich erwischt hatte. Er musste wohl bemerkte haben, dass es mir verdammt peinlich war und ist auch gleich wieder gegangen, nachdem er eine Packung Lollis gekauft hatte, welche sich an der Kasse befanden. Die Utensilien hatte ich heute Morgen natürlich gleich gekauft, als Maya gegangen war. Genau die, welche mir der Blonde auch ‚empfohlen‘ hatte. Natürlich wusste dieser von nichts. War vielleicht auch besser so. Nachher fing er an zu fragen, mit wem ich das alles benutzen wollte. Konnte ja schlecht sagen, dass ich es wegen ihm gekauft hatte. Ich hatte meine erste Pause nach einigen Fotos und setze mich in den hinteren Bereich des Raumes, in welchem das Shooting stattfand. Gerade war Maya dran, sich vor die Kamera zu stellen und mit dieser zu flirten. Der Blonde zwinkerte und ich könnte schwören, dass er in diesem Moment zu mir gesehen hat. Es dauerte Ewigkeiten, bis Maya komplett mit allen Fotos zufrieden war. Es gab ein Kostümwechsel und Maya sollte mit den neuen Fotos beginnen. War mir eigentlich ganz Recht, denn ich konnte weiterhin ausspannen. Ich beschloss die Wartezeit mit Playstation Portable spielen zu verbringen. Zum Glück hatte ich meine Konsole mitgenommen. Ich war so in das Spiel vertieft, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, dass Maya seine Fotos beendete. Ich bekam auch wiederrum nicht mit, dass der Blonde plötzlich hinter mir stand und sich zu mir herunter beugte. Mit einem erschrockenen Aufschrei zuckte ich auf dem Stuhl, auf welchem ich saß, zusammen und fasste mir an mein Ohr. Waren das wirklich Mayas Lippen gewesen, welche an meinem Ohrläppchen geknabbert und sanft daran gezogen hatten? Als ich mich zu dem Blonden umdrehte, stand dieser grinsend hinter mir und ließ kurz seine Zunge über seine Lippen gleiten. „Ich konnte nicht widerstehen. Du warst so vertieft und dein Ohr sah so verführerisch aus, dass mein Mund sich regelrecht selbstständig gemacht hat.“ Ein satter Rotton erschien in meinem Gesicht. Meinte ich das nur, oder hatte Maya mit Absicht einen so zweideutigen Ausdruck gegen Ende gesagt? Und dann noch dieser verführerische Ton dazu. Meine Fantasien liefen natürlich sofort auf Hochtouren. Von wegen Mund, der sich selbstständig macht. Ich rieb mir nochmals über mein Ohr. Die Stelle brannte, an welcher Mayas Lippen auf meinen Körper getroffen waren. Zu meinem Unglück wurde ich eben in diesem Moment zum fotografieren aufgerufen. Genau jetzt, wenn meine Gedanken sich nur um Maya und dessen Tätigkeiten mit seinen Lippen drehte. Erleichtert atmete ich auf, als das Shooting beendet war und wir wieder ins Hotel zurück konnten. Maya wirkte noch fröhlicher als sonst und alberte herum. Selbst als die Managerin auf uns zueilte und verkündete, dass wir gleich zu einem Interview weiter mussten, konnte dies nichts an Mayas guter Laune ändern. Ich dagegen war leicht angepisst, als wir gleich weiter mussten zu einem unsinnigen Interview, bei welchem eh immer die gleichen Fragen gestellt wurden. „Aiji! Schau doch nicht so böse, das Interview wird bestimmt toll!“ Skeptisch sah ich zu Maya, welcher mich anstrahlte. Ich wusste nicht genau, was an einem Interview ‚toll‘ sein konnte, aber das Lächeln von Maya hob meine Laune merklich. Bei dem Ort angekommen, an welchem wir interviewt werden sollten, wurden wir in einen Art Aufenthaltsraum gebracht, da der Interviewer noch nicht ganz bereit für uns war. Zum Glück gab es in dem Raum eine Couch, auf welcher ich mich gleich niederließ. Maya setzte sich neben mich und grinste mich von der Seite her an. Er sah so aus, als wollte er etwas bestimmtes von mir. „Lolli?!“, war seine Antwort, als ich ihn fragend ansah. Ich seufzte und fuhr mit meiner Hand in die Hosentasche, in welcher sich die Süßigkeit befand. Nun, normalerweise befand sie sich dort, doch die Tasche war leer! Mit Schrecken fiel mir ein, dass ich Maya den letzten Lolli am Flughafen gegeben und seitdem keine mehr eingesteckt hatte. Mit geknicktem Gesichtsausdruck sah ich zu Maya, welcher seine süße Schnute verzog. „Du hast keine dabei?“, fragte er flehentlich, als würde ich vielleicht noch irgendwo aus den Socken ein paar Lollis hervorzaubern können. Doch leider konnte ich dem Blonden diesen Wunsch nicht erfüllen, so gerne ich es auch würde. „Aber was mache ich denn jetzt?! Die sind wichtig für mich!“ „Gibt es denn nichts anderes, was du nehmen könntest?“ „Zum Lutschen?“ Ich nickte und war kurzzeitig verwirrt, weil Maya zweideutig zu grinsen anfing. Doch dann kapierte ich es. Dieses Schweinchen! Da machte man sich ernsthafte Sorgen, dass der Blonde verrückt davon werden konnte, wenn er seine Süßigkeit nicht bekam und machte sich Gedanken darüber, ob es so etwas ähnliches gab, dass er anstatt eines Lollis nehmen konnte und dann kam so etwas bei raus! „Also ich glaube ja schon, dass es da etwas gibt. Meinst du nicht auch?“ Mayas Grinsen wurde noch breiter, während meine Wangen ordentlich Farbe bekamen. Allein die Vorstellung! Ich verhielt mich in Mayas Gegenwart echt wie ein pubertierender Teenager ohne jegliche sexuelle Erfahrung! Das war doch nicht mehr normal. Maya musste mich für komplett verklemmt halten. „Ich weiß nicht genau, ob das ein geeigneter Ersatz für einen Lolli ist.“, meinte ich und schluckte. Maya grinste nur. „Weißt du, es hat schon so seine Vorteile, wenn man schwul ist und eine gewisse Sucht zum Lolli lutschen hat. So hat man ganz leicht einen gewissen Ersatz.“, zwinkerte Maya. Allein die Vorstellung ließ mich verstummen. Musste Maya immer so Kommentare abgeben, die ein gewisses Kopfkino bei mir verursachten? Wir wurden für das Interview aufgerufen, noch ehe ich etwas dazu sagen konnte. Maya lief fröhlich vor mir her in den Raum, in welchem wir interviewt wurden. Ich trottete dem Blonden hinterher und ertappte mich dabei, wie ich diesem auf den wohlgeformten Hintern starrte. Schnell sah ich an die Decke. Leider war diese nur langweilig weiß, so dass mein Blick wieder automatisch dahin wanderte, wo es einfach interessantere Sachen zu sehen gab. Mayas Kehrseite! Fast hätte ich es verpasst, in den richtigen Raum hineinzulaufen, so fixiert war ich auf Maya. Andererseits, wäre ich nicht so fixiert auf den Blonden gewesen, hätte ich wohl auch nicht bemerkt, dass dieser plötzlich nicht mehr vor mir lief, da er abgebogen war. War es also nun von Vorteil, dass ich auf Mayas Hintern gestarrt hatte, oder nicht? Wir setzten uns auf die Stühle, welche uns angeboten wurden. Der Raum hatte etwas abweisendes und wirkte ohne jegliche Wärme. Ein weißer Raum mit lediglich einem Tisch und mehreren Stühlen darin. Ich kam mir fast so vor, wie in einem der Räume auf einem Polizeipräsidium, in welchem man Verbrecher ein Geständnis entreißen wollte. Und nicht nur dass, der Interviewer, ein unfreundlicher, übergewichtiger Kerl, machte auch den Eindruck, als käme er von der Polizei und wollte und für etwas verklagen, dass wir nicht begangen hatten. Als der Interviewer den Mund öffnete und etwas zu unserer Dolmetscherin sagte, damit diese die Frage an uns weitergeben konnte, kam mir eine starke Mundgeruch Fahne entgegen. Ich wollte gar nicht wissen, wann der Kerl zuletzt seine Zähne geputzt hatte. Wollten die Amerikaner, dass Maya und ich an einer Gasvergiftung starben, oder warum hetzten sie so einen Kerl auf uns? Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Maya kurz und unauffällig die Luft anhielt. Doch eines musste man dem Blonden lassen, er verzog keine Miene, als ihn der Schwall an verpesteter Luft erreichte. Die meiste Zeit redete Maya, während ich einfach nur versuchte, nicht zu viel von der Luft einzuatmen, welche der Interviewer stetig zu uns herüber sandte. War ich froh, als das Interview für beendet erklärt wurde. Ich hatte gerade Mal um die fünf Sätze gesagt. Dies lag alles nur daran, weil ich die ganze Zeit versucht hatte, so wenig wie Möglich zu atmen. Zeitweise hatte ich sogar die Luft komplett angehalten. Dies hatte aber nicht unbedingt mit dem Mundgeruch des Mannes zu tun gehabt. Viel eher war Maya Schuld, beziehungsweise seine Hand, welche es sich auf meinem Oberschenkel bequem gemacht hatte. Da wir an einem Tisch saßen, bemerkte niemand, dass sich eine fremde Hand auf meinem Bein befand und dort ab und zu herumstrich. Immer dann, wenn Maya seine Hand bewegt hatte, war es wieder an der Zeit für mich gewesen, die Luft anzuhalten und angestrengt an etwas total unerotisches zu denken. Nicht, dass ich von so einer normalen Hand auf meinem Oberschenkel gleich erregt wurde, nein, es lag wohl eher daran, dass es Mayas Hand da auf meinem Bein war. „War doch mal ein Recht interessantes Interview, fandest du nicht?“ Ich sah zu Maya welcher mich angrinste und senkte rasch wieder den Kopf. „Hm, kann schon sein.“, nuschelte ich und hielt mein Gesicht weiterhin gen Boden gerichtet. Maya kicherte vergnügt neben mir und als ich keinen besonderen Grund ausmachen konnte, fragte ich den Blonden, was so lustig sei. „Ich freue mich einfach nur. Es ist immer wieder schön mit dir zusammen zu sein.“ Kurz sah ich den Blonden freudig überrascht an, ehe ich verlegen lächelte. „Es ist auch - .“ –schön mit dir zusammen zu sein, wollte ich eigentlich sagen, doch ein Räuspern dicht hinter uns, ließ mich verstummen. „Oh, ihr seid schon fertig mit dem Interview? Maya, ich wollte fragen, ob wir vielleicht zusammen shoppen gehen wollen.“ Ken! War ja klar, dass er mal wieder dazwischen funkt. „Ich weiß nicht so recht.“, meinte Maya leise und wich Kens Blick aus. Der Kerl sollte sich verpissen! Ich wollte mit Maya shoppen gehen! „Ich könnte eh nicht. Aiji hatte mich schon zu erst gefragt, tut mir Leid.“ „Genau!“ Huh? Konnte Maya Gedanken lesen, oder hatte ich Maya echt schon gefragt und zwar ohne, dass ich es richtig mitbekommen hatte? Ken dampfte wütend ab, während Maya und ich zum Ausgang gingen. „Wir gehen shoppen?“, fragte ich den Blonden vorsichtshalber. Nachher hatte er mich nur als Grund genommen, damit er nicht mit dem Bassisten in die Stadt gehen musste. „Du musst nicht!“, meinte Maya schnell, wirkte aber etwas enttäuscht dabei. „Ich dachte nur, dass es vielleicht ganz schön wäre, wenn wir mal wieder etwas gemeinsam unternehmen könnten und ich hätte dich sowieso gleich gefragt.“ „Aber ich will doch! Gehen wir gleich in die Stadt?“ Ich sah, wie Maya im ersten Moment nicht ganz glauben konnte, dass ich wirklich etwas mit ihm unternehmen wollte. Doch als er es dann kapiert hatte, strahlte er umso fröhlicher. „Lass uns lieber morgen gehen, dann haben wir den ganzen Tag!“ Ich stimmte zu und konnte nicht verhindern, dass ich fast genauso glücklich strahlte wie Maya. War das eine Vorfreude. Schlimmer, als Geburtstag und Weihnachten zusammen. Apropos Geburtstag. Wenn mich nicht alles täuschte, dann hatte Maya recht bald Geburtstag. Was ich dem Blonden nur schenken könnte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)