Victoriam Speramus von Bambusbesen (Itachi X Deidara) ================================================================================ Kapitel 42: Neue Wege --------------------- Itachi versuchte in den darauffolgenden Tagen herauszufinden, wer gepetzt hatte – Madara oder Sasuke. Aber er hatte keinen Erfolg. Seinem kleinen Bruder glaubte er jedoch, dass er nichts absichtlich getan hatte. Er schien tatsächlich unschuldig zu sein. Es blieb nur Madara, aber der war wie immer Künstler, sich aus komplizierten Situationen herauszuwinden. Leises Klopfen drang in sein Bewusstsein. „Herein“, erwiderte er halblaut. Er war nach dem Vorfall nach Hause gekommen, um das zu retten, was noch zu retten war. Doch erreicht hatte er noch gar nichts. Itachi musste sich nicht von seinem Schreibtisch abwenden, an dem er saß und über den Unterlagen brütete. Er erkannte Sasukes Schritte am Klangmuster. Dennoch hob er seinen Blick nicht, sondern starrte weiter stur auf die Informationen, die sein Vater ihm wortlos überreicht hatte. Fugaku hatte ihn an der Kyôto-Universität angemeldet. Erstaunlich, dass er einfach so mitten im Semester wechseln konnte und das nur, weil das Uchiha-Unternehmen mächtig war. Kyôto war so weit weg von Tôkyô. Sicher würde sein Vater ihn auch heimlich beobachten lassen, dass er sich nicht einfach mit Deidara treffen konnte. Innerlich wütend über seine eigene Machtlosigkeit gruben sich seine Finger, auf dessen Hände er seinen Kopf gestützt hatte, in sein Haar. „Nii-san?“, fragte Sasuke vorsichtig. Itachi hatte gar nicht bemerkt, dass er sich einen Stuhl genommen und neben ihn gesetzt hatte. Nur langsam hob er den Kopf und wandte sich seinem kleinen Bruder zu. Der Schwarzhaarige war müde, seine Augen blutunterlaufen von den letzten zwei schlaflosen Nächten. Sasuke war das zweifellos aufgefallen, sonst würde er ihn wohl nicht so besorgt anschauen. „Warum tust du nicht einfach, was Otou-san sagt? Was findest du an Blondie?“ Itachi hörte die Feinheiten der Tonschwankungen heraus. Sasuke fand es anscheinend nicht sonderlich toll, dass sein großer Bruder mit einem Kerl zusammen war. Der nächste in der Reihe derer, die ihn nicht einfach sein Leben leben lassen konnten. Leise seufzte er. „Liebe kann man nicht steuern. Was ist daran verwerflich?“, erwiderte er leise. „Er ist ein Kerl!“, ereiferte Sasuke sich. „Steht in unserem Gesetzbuch irgendwo, dass es keine gleichgeschlechtliche Liebe geben darf? Das wird mit keinem Wort erwähnt.“ Seine Lippen verzogen sich zu etwas, was man mit etwas Fantasie als bitteres Lächeln bezeichnen konnte. Aber die Gesellschaft sorgte erfolgreich dafür, dass sie wie Verbrecher dastanden. Sasukes Blick bekam einen nachdenklichen Ausdruck. Er machte sich wirklich Gedanken um ihn, obwohl er Deidara nicht leiden konnte. „Aber was willst du wegen Otou-san machen?“, fragte er schlussendlich. Einen Moment huschte Überraschung durch Itachis müde Augen. Akzeptierte Sasuke seinen Standpunkt wirklich? Der Gedanke munterte ihn geringfügig auf. Sein kleiner Bruder hing einfach noch zu sehr an ihm. Er würde ihm wohl alles verzeihen. „Ich weiß es nicht… er hat bisher mein gesamtes Leben bestimmt. Irgendwann ist Schluss damit“, murmelte Itachi gedankenverloren vor sich hin. Sasuke rutschte näher und legte seine Arme um ihn. „Aber mach dir dein Leben nicht kaputt“, riet er. Itachi lächelte leicht und eine Hand fuhr durch Sasukes Haar. „Hm…“, war das Einzige, was Itachi dazu einfiel. Aber Sasuke hatte sowieso gerade andere Sorgen. „Ich hab doch gesagt, fass nicht die Haare an.“ Das genervte Gesicht seines Bruders lenkte ihn tatsächlich kurz von seinen Problemen ab. Er wusste, dass Sasuke es hasste, wenn man seine gestylten Haare durcheinanderbrachte. Aber er war sein großer Bruder. Er nahm sich das Recht raus. Die Stimmung war erdrückend seit Fugakus Auftritt. Und nachdem Itachi nach Hause gegangen war, um das Ruder herumzureißen, erstickte Deidara fast in ihrem Zimmer, sodass er sich schließlich in das Chemielabor zurückzog, um an seiner Konstruktion weiterzuarbeiten. Aber er konnte sich nicht richtig konzentrieren. Das war ungewöhnlich. Bisher hatte er nie einen Fehler bei seiner Sprengstoffmischung gemacht. Aber jetzt war sie viel zu schwach und zündete zu allem Überfluss auch noch verfrüht. Er hatte Glück, dass er so schnell reagierte und sich hinter den Labortisch duckte. So erlitt er keine Verbrennungen. Wütend brummte er und richtete sich wieder auf. Deidara konnte nichts tun. Nur abwarten, welche Nachrichten Itachi mitbrachte, wenn er wiederkam. Er hasste es, so unnütz zu sein. Warten… warten. Normalerweise störte er sich nicht daran, mal warten zu müssen, aber jetzt fraßen die Sekunden seine Geduld und setzten ihn unter Druck. Was konnte er nur tun? Er wollte Itachi nicht verlieren. Aber mit Fugaku reden war sinnlos. Da war er sich sicher. Er würde ihm sofort die Tür vor der Nase zuknallen und vielleicht noch die Polizei rufen wegen Belästigung. Das größte Problem an dieser Misere war, dass sowohl Itachi als auch er selbst noch von ihren Eltern abhängig waren. Sie verdienten kein Geld im Studium. Ihre Eltern finanzierten alles. Selbst mit einem Nebenjob wäre es nicht zu schaffen, das Studium selbst zu finanzieren. Ungehalten schlug seine geballte Faust auf den Tisch. Wenigstens war er alleine im Labor. Die Tür zum Dozentenbüro stand zwar offen, falls er Hilfe brauchte, aber sein Dozent konnte ihn nicht sehen. Er war also weitgehend ungestört und konnte seiner Wut freien Lauf lassen. Am Abend kam Itachi schließlich zurück. Deidara erhob sich sofort von seinem Bett, auf dem er gelegen und gelesen hatte, sprang auf den Boden und trat zu ihm. Itachi brauchte eigentlich nichts sagen. Wenngleich Deidara sich Hoffnungen gemacht hatte, der Schwarzhaarige könne seinen Vater beruhigen und ihn davon überzeugen, an dieser Uni bleiben zu dürfen, so machte dessen Gesichtsausdruck jegliche Hoffnung zunichte. „Und?“, fragte er trotzdem. Das schwere Seufzen reichte aus. Itachi bräuchte gar nicht mit dem Kopf schütteln. In Deidaras Kehle bildete sich ein fester Kloß. Die Zimmertemperatur schien zu sinken. Ihm wurde kalt. Itachi griff nach seiner Hand und zog ihn mit zum Bett, um sich darauf zu setzen. Kraftlos ließ Deidara sich neben ihn sinken, den Blick starr auf ihre ineinander verschränkten Finger gerichtet. „Er lässt nicht mit sich reden. Am nächsten Freitag soll ich in das Wohnheim der Kyôto-Uni umziehen. Er hat schon alles arrangiert“, erklärte Itachi leise. Seine Stimme war vorher schon ruhig und ausgeglichen gewesen, aber jetzt fehlte ihr jegliche Lebenskraft. Sie schien leer. „Was wirst du tun, hm?“ Das Zittern in Deidaras Worten ließ sich nicht verbergen. Die Muskeln in seinem Körper spannten sich an bei dem Gedanken, sich von Itachi trennen zu müssen. Er wollte nicht auch noch ihn verlieren. Erst Sasori… jetzt Itachi. Nein, das wollte er nicht. Itachi spürte Deidaras Spannung. Er zerquetschte ihm fast die Hand. „Ich muss mich fügen“, murmelte Itachi resigniert. Der Sturm, der folgte, kam unerwartet. Deidara sprang auf, in seinem Blick spiegelten sich Verzweiflung, Unwille und Angst wider. Itachi hatte zwar versucht, sich auf die Situation vorzubereiten, aber letztendlich hatte sein Einschätzungsvermögen versagt. Er kannte Deidara zwar sehr gut, aber dieser schaffte es immer noch, ihn zu überraschen. „Ich will aber nicht, dass wir uns trennen, nur weil deiner Familie was nicht passt. Verdammt, wir sind über 18! Die können uns doch nicht einfach reinreden, was wir zu tun und zu lassen haben“, schrie er außer sich und sackte im nächsten Moment in sich zusammen. Seine Arme legten sich auf Itachis Knie und er lehnte seine Stirn gegen seine Unterarme. Die Finger krallten sich in Itachis Hose. „Ich will das nicht, hm“, murmelte er. Sein ganzer Körper zitterte nun vor Wut und Machtlosigkeit. Der Schwarzhaarige konnte Deidara verstehen. Er wollte das auch nicht. Aber einen anderen Weg gab es momentan nicht. Wobei er nichts von Trennung erwähnt hatte. Seine Finger strichen besänftigend durch das lange blonde Haar, welches sich nun wie ein Vorhang über Deidaras Arme und seinen Rücken ausbreitete. „Ich habe nichts von Trennung gesagt.“ Langsam hob der Blonde den Kopf und sah ihn zweifelnd an. Es hatte aber so geklungen. „Ich gehe zwar nach Kyôto, aber wir werden uns nicht trennen. In wie weit mein Vater mir nachspionieren lassen wird, weiß ich nicht. Aber wir finden einen Weg, in Kontakt zu bleiben“, erklärte er leise. Wenn er Deidara via Internet ‚traf‘, könnte das ein Hacker seines Vaters herausfinden. Aber auch, wenn er jede Woche einen Brief schrieb, könnte sein Vater das herausfinden. Wie oft sie telefonieren würden, das stand derzeit noch in den Sternen. Es war alles riskant. Itachi hatte sich bereits einen neuen Plan zurecht gelegt. Es würde nur dauern, ihn umzusetzen. Aber er würde sich aus den Klauen seiner Familie befreien. Und dann konnte er in Ruhe mit Deidara zusammen sein. Der Blonde schien nun auch wieder Hoffnung zu schöpfen. Er sah es an seinen Augen. „Kann ich nicht einfach nach Kyôto kommen? Zum nächsten Semester, hm?“ Itachi schüttelte mit dem Kopf. „Mein Vater würde das bemerken. Nein. Wir beenden unser Studium. Ich suche mir dann so schnell wie möglich einen Job, um von ihm nicht mehr abhängig zu sein… am besten in einer anderen Stadt. Osaka? Was meinst du?“ Die Stimme des Schwarzhaarigen war unerwartet sanft. Wie kühlende Salbe auf einer schmerzenden Stelle. Langsam beruhigte Deidara sich wieder. Itachi wollte ihn nicht allein lassen. Das war das Wichtigste. Auch wenn zwei Jahre lang sein würden, danach waren sie unabhängig, großjährig und konnten ihr Leben endlich komplett selbst bestimmen. „Klingt gut, hm“, meinte Deidara nach einer kurzen Denkpause und ein vorsichtiges Lächeln huschte über seine Lippen. Widerstandslos ließ er sich von Itachi vom Boden hochziehen. Dessen Arme um seinen Oberkörper taten unglaublich gut nach den letzten Tagen der Aufruhr. Sie waren warm und vertraut. Er wollte gar nicht daran denken, dass sie zwei Jahre lang getrennt sein würden. Seine Arme schlangen sich ebenfalls um Itachi und klammerten sich an ihm fest, als wolle er ihn nie wieder loslassen. „Du findest in Osaka sicher auch einen Job. Die Stadt ist groß. Da hast du als Künstler bestimmt eine Chance“, murmelte Itachi an seinem Ohr. Dessen warmer Atem, der über seine Ohrmuschel strich, jagte ihm einen Schauer über den Rücken. „Ich bin bis dahin bekannter Künstler. Die werden mich wollen, hm“, erklärte der Blonde leise, aber überzeugt. Itachi lächelte. Das passte zu Deidara. Er traute ihm das sogar zu. So versessen, wie er auf seine Kunst war, wenngleich seine Ansichten fast beängstigend waren. ___________________________________________________________________________ @lastica: es wird auch noch nicht enden^^ so schnell seid ihr mich nicht los;P @mikaja: ich kenn mich nicht gut genug mit tätowieren aus, um das groß auszubauen^^" ...aber immer wieder gut, wenn ich meine leser zum grübeln anregen kann^.^ Wen es interessiert, ich bin auf der LBM^^ Falls jemand also Lust hat, mich zu suchen… Donnerstag bin ich als Tatsumi Soichi da, Freitag als Genjo Sanzo, Samstag als Deidara Akatsuki und Sonntag als Deidara Edo Tensei(die Zombieversion^^) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)