Victoriam Speramus von Bambusbesen (Itachi X Deidara) ================================================================================ Kapitel 14: Westliche Technik ----------------------------- Der Sommer verstrich. Hidan brachte Deidara wirklich das Geld für ein neues Handy, allerdings erst drei Tage später – aber besser spät, als nie. Für Akatsuki begann also das letzte Schuljahr. Die Zeit wurde für manche allmählich knapp, den vergessenen Stoff von den Jahren davor wieder aufzuholen. Dennoch ließ die Clique es sich nicht nehmen, immer wieder irgendwelche Aktionen zu planen und umzusetzen… oder sich einfach zum lernen zu treffen, wobei das eher seltener der Fall war. Deidara fror. Warum dauerte das so lange? Inzwischen war es Januar geworden. Wie schnell die Zeit vergangen war… und er hätte nie gedacht, dass er mal von sich aus zu Itachi ging. Aber soweit er wusste, war dieser in Mathe nun mal besser als er. Und er wollte nicht durch die Prüfung in naher Zukunft rauschen. Dann blieb ihm der Weg zur Uni versperrt. Zwar brauchte er für Kunst keine Formeln, aber für den Abschluss waren sie leider doch Pflicht. Die Tür wurde aufgerissen und Tobi sprang ihn an. „Du kommst Tobi besuchen! Tobi hat seinen Senpai auch ganz doll lieb!“ Deidara erstarrte für einen Augenblick zur Steinsäule. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit Tobi. Aber jetzt erinnerte er sich wieder, dessen Familie wohnte ja mit Itachis unter einem Dach. Knurrend entwand er sich Tobis Griff. „Ich bin nicht wegen dir hier. Ist Itachi da, hm?“ Tobi setzte seinen üblichen Dackelblick auf. „Hat Deidara-senpai[20] Tobi etwa nicht lieb?“ „Wenn du mir nicht sofort sagst, ob Itachi da ist, dann hat dein Senpai dich nicht nur nicht lieb, sondern macht gleich noch ganz andere Dinge mit dir, hm“, warnte er sein Gegenüber und deutete auf die Augenklappe. Tobis Hand schnellte hoch und legte sich schützend darüber. „Nicht die Augenklappe“, jammerte er und deutete hinter sich. „Itachi-san ist da. Hast du Tobi jetzt wieder lieb?“ Deidara schob Tobi beiseite und trat in das große Haus. Nachlässig streifte er seine Schuhe von den Füßen. „Überleg ich mir“, brummte er noch und stiefelte auf Socken durch den Flur und die Treppe hinauf. Er wusste noch vom Sommer, wo sich Itachis Zimmer befand. „Aber…“, hörte er hinter sich Tobi klagen. Er klopfte. Von drinnen erscholl ein gedämpftes, fragendes: „Ja?“ Seine Hand schloss sich um die Klinke und drückte sie runter. Das erste, was der Blonde sah, war ein böser Blick aus zusammengekniffenen Augen. Er fürchtete, Itachis kleiner Wachhund würde ihn gleich anfallen und ihm die Augen auskratzen. Sasuke stand neben seinem Schreibtisch mit einem Heft in der Hand und starrte finster zur Tür. Minimal zog sich eine Augenbraue nach oben und Itachi wandte sich nun doch zur Tür um. Überrascht war er schon, Deidara so unerwartet dort stehen zu sehen, aber er ließ es sich nicht anmerken. Innere Freude baute sich auf. Das war das erste Mal, dass Deidara ihn besuchte – von sich aus. „Hi.“ Die übliche kurze Begrüßung seinerseits. „Hallo, kannst du mir in Mathe helfen, hm?“ Der Blonde kam gleich zum Punkt und schloss die Tür hinter sich. „Das geht nicht! Onii-san erklärt mir gerade Physik.“ Sasuke versuchte zwar, zu verbergen, dass er eifersüchtig war, aber Itachi sah es seinem Otouto an. Er mochte Deidara nicht. Aber Sasuke mochte niemanden, der sich länger als unbedingt nötig in seiner Nähe aufhielt. Das war manchmal wirklich anstrengend. „Sasuke, du schreibst doch erst in drei Tagen die Klassenarbeit. Ich erklär es dir morgen.“ „Aber“, weiter kam der Kleine nicht, weil Itachi ihm gegen die Stirn tippte. „Morgen, versprochen.“ Sasuke zog einen Schmollmund und stapfte mit seinem Heft in der Hand an Deidara vorbei, warf ihm noch einen tödlichen Blick zu. „Musst du eigentlich Steuern für den kleinen Kampfhund zahlen, hm?“, fragte der Blonde, als sie allein waren. „Nein, der gehört meinen Eltern“, erwiderte Itachi todernst, konnte das Schmunzeln aber nicht ganz unterdrücken bei dem Gedanken, wie Sasuke an einer Hundeleine mit Ohren und Schwänzchen Gassi gehen musste. Deidara lachte belustigt und ließ sich auf die Kante von Itachis Bettes sinken. „Gute Antwort, hm.“ Er war ja wieder einmal positiv überrascht, dass Itachi seine Mundwinkel bewegte. Im letzten halben Jahr hatte er öfter sparsame Bewegungen über dessen Gesicht huschen sehen. Er freute sich immer innerlich, wenn er Gefühle in Itachis Mimik ablesen konnte. Schließlich beherrschte der Schwarzhaarige sich ja meistens… warum, war ihm noch schleierhaft. Er wurde wieder ernst und kramte aus seiner Tasche einen dicken Hefter voller loser Zettel hervor. „Wobei soll ich dir helfen?“ „Dabei, hm.“ Deidara hatte einen Zettel mit abgeknickten Ecken aus dem Wust herausgezerrt und hielt ihn Itachi hin. Selbiger überflog das Geschriebene. „Sauklaue“, stellte er für sich selbst fest. Dann fiel sein Blick wieder auf Deidara. „Das ist leicht zu erklären.“ „Dann fang an, hm“, forderte der Blonde ihn auf und erhob sich, um sich gegen seinen Schreibtisch zu lehnen. Auffordernd schimmerten die blaugrauen Augen. Es wurde zu einer Herausforderung, Deidara die Logik dieser Formel zu erklären. Entweder stellte dieser sich dumm oder aber er begriff es wirklich nicht. Zweiteres würde ihn nicht wundern. Immerhin bezeichnete der Blonde sich selbst als Künstler und Kunst musste nicht logisch sein. Stunden später seufzte Deidara unwillig und rieb sich über die Arme. Er saß inzwischen wieder auf seinem Bett… und ihm war wohl kalt. Aber kalt war es wirklich im Zimmer. Ihr Anwesen war zwar eines der seltenen mit den westlichen Heizungen [21], aber irgendwas stimmte damit anscheinend nicht. „Mir ist kalt, hm“, lamentierte Deidara auch schon. Er hatte heute Morgen in der Hast einfach in den Schrank gegriffen… das hatte er nun davon, wenn er den Wecker mit Absicht überhörte und dann in das Fach für die T-Shirts langte, statt nach einem Pulli zu angeln. Itachi stemmte sich halb aus seinem Schreibtischstuhl und griff in den Korb neben seinem Tisch. Er zog eine beigefarbene Tagesdecke hervor und reichte sie Deidara. „Danke.“ Der Blonde legte sich die Decke um die Schultern und zog die Schultern hoch, damit es nicht so kalt am Hals war. Die Decke war zwar dünn, aber schön flauschig. Unauffällig schnupperte er daran. Und sie roch nach dem Schwarzhaarigen, warum auch immer ihm das jetzt wichtig war. „Funktioniert eure Heizung nicht, hm?“ „Sieht so aus“, meinte Itachi seufzend. „Können wir weitermachen?“ „Hab keine Lust mehr, hm“, brummelte der Blonde und ließ sich zur Seite fallen. Für ein paar Augenblicke schloss er die Augen. Allmählich nervte ihn diese ewige Lernerei. Schweigend betrachtete Itachi den Liegenden. Seit einem guten halben Jahr war er nicht mehr mit ihm allein gewesen. Und in der Schule oder bei irgendwelchen Cliquentreffen war selten die Möglichkeit gewesen, ihn zu Streicheleinheiten aufzufordern. Er war geduldig, keine Frage, aber er würde ihn schon gern mal wieder anfassen… er würde gern noch so viel mehr mit ihm machen. Aber ob Deidara das wollte. Er schien sich ja in seiner Nähe schon recht wohl zu fühlen. Ob er daran denken konnte, ein wenig deutlicher zu werden? Ein Versuch wäre es wert. Immerhin war sein Ziel eine Beziehung mit dem Blonden. Und da Sasori tot war – so gefühllos das auch klingen mochte – hatte er eine Chance bei ihm, weil Deidara nicht mehr blind dem kleinen Rotschopf nachrennen konnte. Dass dieser sein Bild immer noch mit sich herumschleppte, störte ihn dabei wenig. Es war nur ein altes, vom damaligen Wasserbad gewelltes Foto. „Ach man“, brummelte der Blonde und richtete sich wieder auf, zog die Decke enger um sich. Itachi empfand es ebenfalls als kalt, aber er hatte einen dicken Pulli an. Deidara nur ein T-Shirt. „Soll ich dich wärmen?“ Ein verständnisloser Blick traf den Schwarzhaarigen. „Du hast doch kein Fell, hm.“ Deidara dachte anscheinend wieder laut. Itachi schmunzelte innerlich. „Das nicht, aber mein Körper ist auch warm.“ Ein wenig frustrierend war es schon, dass Deidara ihn schon in die Dimension eines echten Haustieres steckte. Dann war ihm wohl diese leise Anspielung entgangen. Das würde er ausnutzen. Mit dem Zettel in der Hand krabbelte er zu dem Blonden aufs Bett, nahm ihm die Decke wieder weg, was sofort Proteste zur Folge hatte. „Moment“, sagte er nur und setzte sich hinter Deidara, rückte nah an ihn ran und schlang sich nun die Decke um die Schultern, gab die Enden nach vorn. Deidara schaute ihn über die Schulter hinweg zweifelnd an und zog an den Enden. „Zu kurz, hm.“ „Musst du näher kommen“, erwiderte er ruhig. Deidara warf Itachi noch einen skeptischen Blick zu, dann rutschte er zurück, sodass sein Rücken nun an dessen Brust lehnte. Sie hatten ja eh schon in einem Bett gepennt. Aber schön warm war er wirklich. Und jetzt reichte die Decke auch noch, um sie vor seinem Oberkörper ganz zu schließen. Wie ein zahmer Tiger, dachte sich der Blonde und war versucht, sich an ihn zu schmiegen, ließ es dann aber doch bleiben. Unerwartet spürte er zwei Arme an seiner Taille. Die Hände dazu rutschten unter dem unteren Rand der Decke hervor und richteten den Zettel. Er entspannte sich wieder und wandte halb den Kopf nach hinten. „Ich mag aber nicht mehr, hm.“ „Willst du deine Prüfungen schaffen oder nicht?“ Allein schon, wie Deidara seinen Kopf gegen seine Schulter lehnte – auch wenn das nur dadurch kam, dass er zu ihm nach hinten schaute – und ihn so anschaute… in der Schule und vor anderen konnte er sich gut zusammenreißen, aber jetzt sollte er wirklich aufpassen. Wie nah Deidara ihm war. Dessen Körper an seinem fühlte sich so gut an. Er würde lieber die Arme um ihn schlingen, anstatt diesen Zettel mit den Formelübungen in der Hand zu halten. „Ja, hm“, grummelte der Blonde nur und wandte sich besagtem Blatt wieder zu. Itachi legte seinen Kopf leicht zur Seite, damit er auch noch auf den Zettel schauen konnte und sog dabei unauffällig den Geruch von Deidaras Haaren ein. Sie rochen nach Winterwetter, gepaart mit seinem unverfälschten Eigengeruch. Gewaltsam musste er sich von weiteren gedanklichen Ausschweifungen losreißen. Wo waren sie stehen geblieben? Ach ja… diese doofe Formel. Nach einer weiteren Stunde Verzweifeln seitens Itachi hatte Deidara endlich verstanden. Der Schwarzhaarige hatte ihm schließlich ein Beispiel mit Tonfiguren gegeben… merkwürdigerweise hatte der Blonde genau das begriffen, obwohl der Sinn derselbe gewesen war wie bei sämtlichen anderen Beispielen. Mit einem erleichterten Seufzen ließ er sich zurücksinken und somit gegen Itachi. Er war ja sein Pet, da durfte er das. „Das nächste Mal kriegst du gleich ein Beispiel mit Tonfiguren“, meinte der Schwarzhaarige. Bildete er sich das ein oder hörte er ein Schmunzeln in dessen Stimme. Prüfend linste Deidara über seine Schultern, aber da schaute Itachi wie immer aus, nur ein seltsamer Glanz verschwand gerade aus seinen Augen. Zu schnell hatte dieser sich zurückgezogen, um ihn noch zu deuten. Schade. Das hätte ihn interessiert. Deidaras Blick fiel auf die Wanduhr. „Ich muss langsam nach Hause, hm“, meinte er und löste sich von Itachi, nahm seinen Zettel an sich und steckte ihn zurück in den Hefter. Die kalte Luft ließ ihn frösteln. Seine Jacke hing aber an der Garderobe, also musste er bis dahin frieren. Itachi fand es schade, dass Deidara schon ging. Seinetwegen hätte er auch gleich noch hier schlafen können. So kalt wie es im Raum war, hätte er sicher schön nah an ihm gelegen… Aber vermutlich war es besser für ihn, dass Deidara noch immer dachte, er handle wie ein Haustier. Nur wie fand er raus, ob Deidara sein Interesse erwidern würde, ohne dass er sich zum größten Deppen der Welt machte? Immerhin hatte er seinen Stolz. _____________________________________________________________________________________ 20 –Anrede für ältere Schüler, Studenten, Kollegen (habe ich vorher vergessen zu erwähnen) 21 – Heizungen, wie wir sie kennen, sind eher selten vertreten in Japan(soweit ich das gehört habe) @izanagi: das wäre zu viel gewesen, aber ich widme dir das vorherige kapitel, das hatte ich vergessen zu erwähnen, weil du mich drauf gebracht hast^.^ @fukuyama:tja, warum er das bild mitschleppt, das erklär ich noch, wenn ich es für wichtig halte^.^ aber freut mich, dass dir die idee mit dem horrorfilm-erklären gefällt, das kam mir ganz spontan^^ @silbermondie:jop, das bild hat überlebtXD ...hidan is halt das tolle opfer für "everybodies arschloch" nach sasugayXD @ryoko-chan: ja ne, ita kann sich ziemlich schnell ausziehen^.^... das wollte ich iwie reinbauen^.^ und hidan bietet sich dafür super anXD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)