Love and Ice von -HyukJae- (YunJae) ================================================================================ Kapitel 17: Gespräche --------------------- Gegen Mittag des nächsten Tages klopft es an meine Tür. Ich bitte den Klopfenden herein, blicke von meinem Papier auf. Junsu steht an meiner Seite und sieht über meine Schulter. „Immer noch deine Lyrics von gestern?“ Ich nicke. Er sieht mich an, dreht sich dann weg und lässt sich aufs Bett fallen, kommt dort auf dem Rücken zum liegen, seufzt. Ich weiß warum er hier ist. Schweigend sehe ich zu ihm hinüber. Er regt sich nicht. „Junsu…“, sage ich leicht auffordernd. Er richtet sich auf. Eine Hand im Nacken, den Blick gen Boden gerichtet. „Schon klar, ich will dich nicht weiter auf die Folter spannen“, erwiedert er. Nervös rutsche ich auf meinem Stuhl hin und her. Ich bin aufgeregt. Aufgeregt weil ich nun von einem allgemeinen Gespräch erfahren würde. Allgemein? Nein, denn im Grunde geht es um mich. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Unruhig knete ich meine Hände. Die Hand noch immer im Nacken blickt Junsu mich an. Sein Schweigen macht mich verrückt. Erneut ein Seufzer seinerseits. „Also… heute Morgen saß ich mit ihm am Frühstückstisch. Yoochun war schon beim Friseur, Minnie in der Stadt einkaufen und du Wäsche waschen.“ Ich erinnere mich. „Ich hatte die Zeitung vor mir und da kam mir die Idee“, er zuckt mit den Schultern, „ich habe ihm vorgemacht ich hätte einen Artikel über die Homo-Ehe gelesen und ihn dann gefragt, was er davon hielt.“ Junsu sieht mich an, prüfend. Ich schaue zurück. Kann nichts sagen. Bin angespannt. Gespannt. Kann kaum still sitzen so nervös bin ich. Was hast du gesagt? Wie stehst du zu diesem Thema? Was denkst du darüber? „Er sah mich etwas überrascht an, seine Tasse schwebte gefährlich in der Luft. Als er sich wieder gefangen hatte, setzte er die Tasse an und meinte, dass er es ok fand, dass das jetzt möglich sei. Dass auch homosexuelle Paare offen ihre Beziehung und Zuneigung durch eine Heirat zeigen können.“ Ich spüre das wilde Schlagen in meiner Brust, das wilde Schlagen meines Herzens, das vor Freude herauszuspringen droht. Ich spüre das glückliche Lächeln in meinem Gesicht. Ich spüre die Erleichterung durch meinen Körper fluten. Es macht dir nichts aus. Du verabscheust es nicht. Vielleicht besteht doch ein kleiner Schimmer Hoffnung. „Ich habe ihn dann weiter gefragt“, fährt Junsu fort, „was er tun würde, wenn ihm ein Mann seine Liebegestehen würde. Ich habe ihn gefragt ob er damit umgehen könnte, ob er gar selbst so empfinden könnte. Er schwieg darauf lange. So lange, dass ich schon dachte er würde mir nicht antworten. Ich habe ihn währenddessen beobachtet. Sein Gesichtsausdruck wurde immer ernster, finsterer.“ Junsu schielt zu mir hoch. Es scheint als wolle er nachsehen, wie ICH nun reagiere. Ich bleibe ruhig sitzen. Spüre jedoch wieder diese Anspannung. Kommt jetzt das große Aber? Ich hoffe es nicht. „plötzlich starrte mich Yunho aus diesen ernsten und finsteren Augen an. Ich hatte wirklich Angst. Dann meinte er »Niemals! Niemals könnte ich Liebe für einen Mann empfinden. Ich würde ihn zurückweisen, an ihm zweifeln ob er noch bei Sinnen ist. Ich könnte das niemals. Vermutlich wäre ich hinterher nicht einmal mehr in der Lage ihm in die Augen zu sehen. Immer würde ich daran denken müssen. Daran was er mit mir machen wollte. Nein.«“ Ich sitze erstarrt auf meinem Stuhl. Mein Herz aus der Brust in tausend Stücke gerissen und blutend liegen gelassen. Mein Körper leblos und kalt. Die Augen ausdruckslos auf einen Punkt im Nirgendwo gerichtet. Tot. Soeben bin ich innerlich gestorben. Ich schlucke hart. Versuche das Gehört zu verarbeiten. Meine Hände beginnen zu zittern. Ich versuche es verzweifelt zu unterdrücken, halte sie fest. Erfolglos. Dann spüre ich große warme Hände auf den meinen. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, sehe ich langsam auf um dem besorgten Blick Junsus zu begegnen. Ich schaue sofort weg. Aus Angst er könnte die aufsteigenden Tränen sehen. „Jaejoong, es tut mir Leid… ich wünschte ich hätte dir bessere Nachrichten erzählen können. Logisch hätte ich es dir gar nicht erst sagen müssen, doch… ich wollte, dass du es weißt. Ich wollte dich nicht anlügen.“ Schweigen. Verzweifelt versuche ich die Tränen zu unterdrücken, die unaufhaltsam in meine Augen drängen. „Jae…“ Junsu richtet sich auf und schließt mich in seine Arme. Drückt mich an sich. Ich kann meine Gefühle nicht länger unterdrücken. Weine. Weine hemmungslos. Weine hemmungslos, während Junsu mich vorsichtig hält. Verloren…alles ist verloren und hoffnungslos. Ich bin hoffnungslos. Hoffnungslos verliebt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)