Love and Ice von -HyukJae- (YunJae) ================================================================================ Kapitel 15: Junsu ----------------- Ich blinzle. Noch immer steht Dong Min vor mir in der Eingangstür. Sieht mich verwirrt an. Alles nur ein Traum. Eine Illusion. Ich seufze erleichtert. Noch ist nichts passiert. Noch ist nichts verloren. Noch weiß keiner was es mit Dong Min auf sich hat. Noch besteht die Möglichkeit, dass es auch weiterhin geheim bleibt. Ich hebe ruckartig meinen Blick. Dong Min runzelt die Stirn. Dann richte ich das Wort an ihn. „Es tut mir leid, aber kennen wir uns?“ Vollkommen entgeistert starrt er mich an. „Jaejoong, ich…“ Er wird durch Junsu unterbrochen. „Wer ist es denn?“, fragt er mich während er neben mir zum Stehen kommt. Ich drehe den Kopf in seine Richtung. „Ich weiß es nicht, ich kenne ihn nicht.“ Ich spüre Dong Mins wachsende Verwirrung, erneut versucht er sich zu erklären, doch ich verhindere es. „Bitte gehen Sie, ich wünsche einen guten Tag.“ Ich schließe die Tür, vernehme erleichtert das Klacken, schließe die Augen und spüre den schweren Stein von meinem Herzen fallen. Ich werde morgen in die Stadt gehen und ihn suchen um ihm klar zu machen, dass er nicht mehr versuchen soll Kontakt mit mir aufzunehmen. Junsu sieht mich an als ich meine Augen wieder öffne. „Jaejoong…wer war das?“ „Ich weiß es nicht.“ Ich sehe zu Boden, kann ihm nicht direkt ins Gesicht lügen. „Du lügst.“ Ich hebe überrascht meinen Blick. „Was? … Nein, ich kenne ihn nicht.“ Junsu kommt auf mich zu, bleibt nur wenige Zentimeter vor mir stehen. „Jaejoong, wir kennen uns schon so lange, ich spüre sofort wenn du mir nicht die Wahrheit sagst.“ Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich kann ihm unmöglich die Wahrheit über Dong Min erzählen. Und selbst wenn, würde er mich nicht verstehen. Er hat keine Ahnung was das alles für mich bedeutet. Plötzlich höre ich Schritte. Mein Blick wandert hinter Junsu. Yoochun. „Was ist denn hier los?“, möchte er wissen. Junsu tritt seufzend einen Schritt zurück, steckt die Hände in die Hosentaschen und sieht zu Yoochun. Gerettet. Zurück in der Küche nehme ich mein Frühstück schweigend zu mir. Um mich herum wird jedoch angeregt geredet und gelacht. Minnie ärgert Junsu indem er ihm in die Seite piekst während Yoochun darüber lacht, und du unterhältst dich mit Sang Hae. Nur ich sitze allein und starre auf das Brötchen vor mir. Nachdem alle fertig sind, beginne ich damit den Tisch abzuräumen. Allein. Natürlich. Und das Geschirr zu spülen. Als ich fertig bin, finde ich Junsu, Yoochun und Minnie im Wohnzimmer vor dem Fernseher wieder. Ich lächle. Die drei zusammen auf der Couch geben einen lustigen Anblick ab. Doch wo bist du? Suchend lasse ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Dann höre ich dass jemand die Haustür öffnet und schon im nächsten Moment rufst du uns entgegen „Ich bringe eben schnell Sang Hae nach Hause.“ Und weg bist du. Ohne eine Antwort abzuwarten. Ich seufze. Lasse meinen Kopf hängen. Gehe nach oben um zu duschen. In aller Ruhe ziehe ich mich aus, blicke in den Spiegel. Sehe mir in die Augen. Frage mich was ich eigentlich sehe, wen ich sehe. Doch bevor ich versuche diese Fragen zu beantworten, wende ich den Blick ab, steige unter die Dusche. Spüre die wohltuende Wärme auf meiner Haut. Schließe die Augen und genieße das Gefühl des Wassers wie es über meinen Körper rinnt. Dann nehme ich die Shampoo-Flasche und drücke mir ein wenig auf die Hand, verteile es in meinem Haar und schäume es auf. Nachdem ich meine Haare gewaschen habe, wiederhole ich das Ganze auf meiner Haut. Langsam lasse ich meine Hände über meinen Körper gleiten. Verteile behutsam das Duschgel. Wie sehr ich mir wünsche deine Hände dort zu spüren wo sich die meinen befinden. Wie sehr ich mir wünsche dich so berühren zu können. Für einen kurzen Augenblickschließe ich die Augen und gebe mich dieser Illusion hin. Wandere mit meinen Gedanken in diese Traumwelt. Eine Welt in der ich haben kann, was ich am meisten begehre, was ich am meisten brauche, dich. Ich öffne meine Augen, kehre in die Realität zurück. Noch immer fließt das warme Wasser über meinen Körper. Ich schalte es aus. Bleibe einen Moment reglos stehen. Ich brauche dich. Warum siehst du das nicht? Später in meinem Zimmer sitze ich über einem Song Text, den ich schreibe, als es an meine Tür klopft. Abwesend bitte ich den Klopfenden herein. Sehe allerdings nicht von meinen Zeilen auf. „Was schreibst du?“, Junsu sieht über meine Schulter auf das Blatt vor mir herab. Ich schaue auf. Junsu? „Ich schreibe an einem Song. Einer Ballade.“ Meine Art das alles zu verarbeiten. Meine Art zu sagen was ich fühle. Eine Art auf die es nie eine Antwort geben wird. Junsu sieht mich an. „Was möchtest du?“, frage ich ihn, „sicher bist du nicht gekommen um zu sehen was ich tue.“ Nein, das würde nicht zu Junsu passen. Er schiebt seine Hände in die Hosentaschen und schaut kurz zur Decke auf. Überlegt er was er sagen soll? Es kommt mir so vor. Junsu sieht mich an. Ich sehe genau, dass es hinter seiner Stirn arbeitet. Was ist los? Langsam werde ich unruhig. Er seufzt. Zieht eine Hand aus der Hosentasche und kratzt sich am Hinterkopf. Er ist nervös. Jetzt bin ich wirklich beunruhigt. „Junsu, was ist los? Was gibt es?, verlange ich zu wissen. Er lässt seine Hand im Nacken liegen und sieht mich fest an. „Dieser Junge vor hin…Dong Min? Du kennst ihn, nicht wahr? Wer ist er?“ Ich sehe ihn an. In meinem Gesicht bewegt sich kein Muskel. Was jetzt? Was soll ich ihm sagen? Die Wahrheit? Nein, niemals. Soll ich ihm eine Lüge auftischen? Er würde es merken. Und er würde solange fragen bis ich ihm alles erzählt habe. Doch ich kann ihm nicht sagen was mit Dong Min ist. Nein, das kann ich nicht. Ich sehe an ihm vorbei und starre auf die Wand hinter ihm. „Ich habe also recht, du kennst ihn.“ Ich schließe die Augen und nicke. Es hat keinen Zweck zu leugnen was er so oder so schon weiß. Und das obwohl ich nicht ein Wort gesagt habe. Kann man so gut meine Gedanken in meinem Gesicht lesen? Warum muss er aber auch in dieser Wunde stochern? Weshalb muss er Salz hinein geben? Es tut so schon genug weh. „Ich habe ihn vorher noch nie hier gesehen. Woher kennst du ihn?“ Ich drehe mich von Junsu weg. Ich möchte nicht darüber reden. Doch ich spüre seine stechenden Blicke in meinem Rücken, weiß genau, dass er so schnell nicht nachgeben wird. „Warum willst du ihn verheimlichen? Warum leugnest du, dass du ihn kennst? Ist es wegen Yunho? Ist es weil du Yunho liebst?“ Ich reiße den Kopf herum und starre Junsu aus aufgerissenen Augen an. 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