Ich wollte nur wissen, wie der Himmel auf Erden aussieht von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- baloney sagt (16:09): Gott, Andreas, denkst du wirklich ich bin ein Psycho? Ich mag dich, das schon seit Jahren, warum hast du nun Bedenken? Wir gehen da morgen hin und ich sage ich bin deine Schwester und gut ist, die werden wohl schon keine Fragen stellen weiter und wenn, sag ich, dass ich aus einen Seitensprung bin xD sodexo sagt (17:38): Sorry…mein Internet war abgestürzt. Ich weiß nicht…ich ... damals haben wir darüber Scherze gemacht, und morgen tun wir vor meiner Klasse wirklich so, als seist du meine Schwester? Was ist wenn das jemand herausfindet? baloney sagt (17:38): Warum musstest du auch damit rumprahlen, dass ich eine so nette Schwester bin und dazu noch einigermaßen gut in der Schauspielerei… man…was hattest du dir dabei nur gedacht? sodexo sagt (17:39): Sorry… aber ich finde wirklich das du gut bist. Und du kennst dich in Deutsch aus… außerdem wolltest du doch immer mal bei mir pennen:D baloney sagt (17:53): -____________- Ich komme morgen früh um 4:53 auf deinen Bahnhof an, sei da, sonst köpf ich dich. sodexo sagt (17:54): Ha…wenn du mich köpfen würdest, wärst du wenigstens gleich groß mit mir xDDDDD baloney ist nun offline gegangen Ich stand am Bahnhof, es war mittlerweile um 5 durch und es ging schon gefährlich nahe auf halb Sechs zu, mein Zug war schon lange wieder weg und ich fror mir den Arsch ab, wo blieb dieser Kerl denn nun eigentlich? Ich fuhr über Nacht um ihm zu helfen… Andreas war ein Internetbekannter von mir. Zumindest war es mal nur ein Blablabekannter, sprich Menschen, mit denen man chattete, aber die man nie im Leben wirklich sehen wollte. Aber nach etlichen Telefonaten, Briefen, Webcamübertragungen denke ich mal, dass es nach drei Jahren dann nicht mehr als nur eine Blablabekanntschaft angesehen werden darf. Ich hatte diesen Typen unheimlich gerne und machte alles, nur damit ich ein „lol“ oder was weiß ich von ihm bekam. Andreas war nun in seinem letzten Jahr auf dem Gymnasium und hatte in seiner DS(Darstellendes Spiel) gemeint, dass er jemanden in seiner Familie hat, der schon beim Theater gearbeitet hat, nämlich seine Schwester Marie. Marie Maerker, das bin ich, ein eingeschriebener Schüler an der Theaterhochschule. Problem Numero eins: Ich war nicht seine Schwester. Problem Numero zwei: ich lernte nur beim Theater, so wirklich gut war ich auch noch nicht. Problem Numero drei: Ich wohne mehr als 4 Stunden mit dem Zug entfernt von ihm. Problem Numero vier: Wir hatten uns noch nie gesehen. Da ich ihn nicht hängen lassen wollte, hatte ich mir frei genommen und habe ihm zugesagt, hatte mich in den Zug gesetzt und stand nun auf den Bahnhof, wartend auf einen achtzehnjährigen Jungen, mit kurzen braunen Haar und freundlichen Lächeln. Lustig. Und dieser kam zu spät. Ich seufzte nur und setzte mich auf eine Bank, als ich ein Räuspern hörte und ich mich umdrehte, vor mir stand ein großer schlanker junger Mann, mit breiten Schultern, etwas längeren dunklen Haar und fantastischen Augen zum drin verlieren.. „Ich… habe verschlafen…es tut mir leid“ gab er dann nüchtern zu und ich musste feststellen, dass seine Stimme so noch tiefer war, als beim telefonieren. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust, auch wenn meine Finger saukalt waren und in meiner Jackentasche wahrscheinlich besser aufgehoben waren, als in der Kälte, doch den bösen Blick musste ich geben, zog nur eine Schnute und musste dann lächeln. „Schon okay… ich brauch ja meine abgefrorenen Zehen nicht…tsss… wer brauch die schon..die sind immer nur im Weg…“ spinnte ich dann herum und er lachte nur, ein kurzes, raues Lachen, aber es war angenehm. Er breitete seine Arme aus und ich ging zu ihm, legte meine Arme nur herzlich um ihn herum, so eine Einladung nahm man doch gerne an, und schloss meine Augen. Er roch herrlich, irgendwie nach Aftershave, nach Parfüm, nach Rauch…und… „Du hast Brötchen noch geholt?“, fragte ich dann und er sah mich irritiert an. „Manchmal glaub ich wirklich, du kannst in die Zukunft sehen..ja habe ich...sind in meinen Auto…“ gab er dann schmunzelnd zu und ich grinste nur. Er stimmte in mein Grinsen mit ein und ich runzelte die Stirn, doch er nahm meine Hand, und drehte mich einmal um mich selber, bis er mich dann wieder ansah. „Du bist tatsächlich ganz schön klein… ich dachte immer, du übertreibst oder so…“ stellte er feixend fest und ich verdrehte nur die Augen, ließ seine Hand los und drehte mich in Richtung Ausgang des Bahnhofs, als er mir nachrannte und mich am Oberarm packte „hey…das war doch nicht so gemeint..außerdem…andere Richtung,“ sagte er grinsend und ich machte kehrt und ging wieder nur, ohne auf ihn zu achten. Er lachte leise und sah mich die ganze Zeit an, schmunzelte vor sich hin, doch ich zog nur meine Stirn leicht kraus, bis wir vor seinen Auto waren. Es war komisch...ich wusste alles über ihn, selbst seine Bewegungen wie gerade, dass er seine Hände in die Hosentasche gesteckt hatte, kam mir so vertraut vor, weil wir darüber mal gesprochen hatten, was wir wann machen… Ich stellte meine Sachen hinten auf die Rückbank seines Fords und setzte mich neben ihn auf den Beifahrersitz. „Wir ..haben noch Zeit zu frühstücken und dann müssten wir los…“ sagte er dann leise, während er den Wagen startete, wahrscheinlich dachte er darüber nach, ob ich wirklich beleidigt war oder nicht. „Hmmh..also…Ich bin deine Schwester, bin nur schon eine ganze Weile ausgezogen. Und das mit dem Theater revidieren wir noch einmal, dass ich das nur studiere, ist nicht gleich, dass ich mich darin super auskenne“ sagte ich nur und sah zu ihm, doch dann spielte ich mit dem Radio herum, bis ich ein Lied gefunden hatte, was gut klang, nicht in den Charts war oder so. Er jedoch drückte auf die Kassette, und nach einigen Sekunden ertönte unser beider Lieblingssong. Entspannt lehnte ich mich nach hinten..in all den Jahren hatten wir so viele Gemeinsamkeiten herausgefunden, was schon fast wieder unheimlich war. Es gab nur wenige Ausnahmen, die der eine mochte und der andere nicht, zum Beispiel mochte er das Haare färben nicht, ich wechselte die Farbe meiner Haare bald so oft wie meine Unterhose… Im Moment waren sie ebenolzfarbend, was meiner Naturhaarfarbe am ähnlichsten kam. Und ich mochte keine Pilze, er dagegen kein Fleisch und so ging es weiter… Wir kamen an seiner Wohnung an, und Andreas stieg um das Auto herum und nahm meine Tasche, ohne ein Wort zu sagen und hielt mir die Tür auf, und ging dann hoch, schloss auf und wieder das gleiche Spiel, er hielt mir die Tür auf… noch etwas was er mir damals mal gesagt hatte, dass er durch und durch ein Gentleman war. „Andreas… hast du Bedenken wegen nachher?“ fragte ich dann nach und er lächelte nur auf eine komische Art und Weise „Du kannst wirklich nie die Klappe halten… Herr Dettloff hätte die damals doch die Rolle der schweigenden Betty geben sollen, damit du das mal lernst“ sagte er grinsend und schüttelte nur den Kopf, ging in den einen Raum und ich folgte ihn, er hatte seine Eltern gefragt, ob er sich eine Wohnung nehmen könnte, da keiner der beiden ihn wirklich haben wollte…traurig, aber wahr und sie hatten auch noch zugestimmt. Wir kamen in die Küche und ich fing an meine Jacke und meinen Schal auszuziehen, legte beides über den einen Stuhl und stellte mich neben ihn, ich hatte ja immer noch keine Antwort bekommen, doch er lächelte weiterhin nur und bereitete das Frühstück vor, als er jedoch merkte ich ließ nicht los mit meiner Frage, seufzte er und sah mich nur schmunzelnd an. „Nein…ich weiß nur nicht, wie es ist, eine große Schwester auf einmal zu haben“ Was er damit wirklich meinte, wusste ich erst später. „Andreas? Andreas! Hier!“ Ich war gerade aus dem Wagen ausgestiegen, als ich schon hörte wie mein „kleiner Bruder“ gerufen wurde und unweigerlich musste ich mich auch umdrehen. Es war ein Mädchen mit leichten Locken, die ihr keck ins Gesicht fielen. Das musste also Sara sein. „Oh..und seine verschollene Schwester bringt er sogar auch mit“ sagte sie dann mit einen Seitenblick auf mich und ich lächelte nur, schob jedoch dann Andreas weiter, ehe er ein Gespräch mit ihr anfangen konnte, oder besser gesagt musste. „Du hast gesagt sie sei hübsch..also wirklich, ich bin ja ein wenig enttäuscht von deiner Vorstellung von hübsch“ sagte ich grinsend, doch er erwiderte das nur schwach und zuckte mit den Schultern, sagte jedoch dann nichts…was hatte er nur? „Andreas…ist irgendwas?“ fragte ich dann nuschelnd, doch er schüttelte nur den Kopf, befreite sich aus meinen „Griff“ und ging dann vor, wahrscheinlich zur Aula und ich folgte ihm. Kerle…wahrscheinlich war er noch in der Pubertät, aber das kannte ich ja von ihm. Ich hatte ihn oft damit gestichelt, dass er zwei Jahre jünger war als ich, aber nichtsdestotrotz konnte er das immer irgendwie wettmachen. Wir kamen in eine große Halle und ich sah schon das einige von denen davor standen, schon gespannt schauten wer kommen würde und ich verdrehte nur wieder die Augen, es war Blödsinn einfach. Verschwendete Zeit. Aber gut, ich hatte mich ja dazu bereit erklärt, dieses Spektakel mitzumachen. Der Lehrer kam, sah die Schüler an und sein Blick blieb bei mir dann ruhen, doch dann nickte er nur und ging zu einigen Tischen, sagte was wir heute vorhätten und das ich heute dabei sein würde, einige Tipps zu geben. Als ob ich ein Profi wäre…ich lernte eigentlich beim Theater das Kostümschneidern, aber ab und zu stand ich für kleinere Parts auch auf der Bühne, das stimmte wohl, aber das ich gut war, würde ich nicht behaupten… Er fing an zu sagen, dass die Gesichtsemotionen sehr wichtig waren, sowie die ganze Körperhaltung, man konnte noch so sehr erschrocken gucken, wenn man dann nicht zusammengekümmert dastand und ebenso andersrum. Er teilte uns in Gruppen auf, und ich sollte mir meinen „kleinen“ Bruder zusammenspielen, ich grinste ihn breit an und zog nur die Augenbrauen hoch, als es hieß, wir sollten und streiten und laut zanken, zuerst machte keiner was, doch dann stürzte ich auf ihn zu, schubste ihn und schrie ihn an, verzog mein Gesicht zu einer wütenden Miene und musste mir das Lachen verkneifen, als er mich erschrocken anschaute, seine Hände leicht hob, doch ich hörte nicht auf und baute mich so gesagt auf „Nun schau nicht so..du weißt genau was ich meine… warum hast du das gesagt? Von wegen… du bist so ein Heuchler… „ sagte ich wieder und zwinkerte nur, er zog die Augenbrauen nur weiter hoch und nahm dann meine Handgelenke, hielt mich fest und stieg darauf ein. Am Ende unserer Show klatschten die anderen und ich wurde doch ein wenig rot, schaute zu Andreas und musste lächeln. Es war immer einfach, auf jemand anderes zu reagieren, als selbst zu handeln, doch als er mit mir gesprochen hatte, hatte er mich so direkt angeguckt, dass ich schon Angst bekam, er könnte es ernst meinen… Er schmunzelte nur, als der Lehrer sagte das Talent läge wohl in der Familie und ich musste mir das hysterische Lachen verkneifen, doch nickte dann einfach nur. Weiter geschah nichts spannendes, morgen noch einmal, und dann würde ich wieder nach Hause fahren… es sei denn er bat mich, das Wochenende noch zu bleiben. Wir schlenderten zu seinem Auto, er hatte ab und zu immer mal seine Phasen, wo er gar nichts sagte, doch auch die waren verschieden. Er schaute mich ab und zu lächelnd an, da wusste ich, ich sollte nichts sagen, doch wenn er schlecht gelaunt war, half ablenken immer. Und dann sprach er von sich selber, dass ich manchmal nicht einmal dazu kam, irgendwas zu sagen, und sei es nur ein klitzekleiner Kommentar. Doch diesmal war er wieder still, beobachtete mich und ich wurde leicht verlegen dabei immer, ich kam mir dann vor wie ein Tier im Wald oder so… Immer wieder am Tage musste ich feststellen, dass er verdammt hübsch war, nicht so eine Schönheit, die mir sofort in der Fußgängerzone auffallen würde, sondern auf seine Art und Weise, die mich immer wieder verblüffte und insgeheim den Atem raubte, was ich ihm direkt nie sagen würde, höchstens über MSN wieder.. Er lehnte sich ans Auto und sah mich an, doch stieg nicht ein und ich stellte mich neben ihn, holte meine Zigaretten aus und bot ihm auch eine an, doch er lächelte nur wieder so mysteriös und ich seufzte nur „Andreas…entweder du sagst mir jetzt, was los ist, oder nimmst es mit ins Grab und zeigst es nicht mehr..hab ich was im Gesicht oder was?“ fragte ich dann genervt, doch er lachte nur und strich meine Nase dennoch entlang „Nein..nicht direkt. Ich… dachte nur daran wie es wäre, dich nun zu küssen“ sagte er offen und ich zündete mir meine Zigarette an, zog ein zweimal, um mir Zeit zum Denken zu verschaffen. „Würdest du nicht machen. Ich erinner mich noch gut an deine Worte, dass du gesagt hast, du würdest mich ja eh nie küssen…“ sagte ich dann ruhig und dachte dann, dass er gescherzt haben musste, ab und zu schrieben wir nur Blödsinn im Net und machten aus unseren Gesprächen und schon einige Fantasiegeschichten sind dadurch zu Stande gekommen, doch… Ich sah ihn wieder an und pustete aus und Andreas verdrehte nur die Augen „Das hältst du mir in zehn Jahren noch vor, richtig?“ fragte er mich nach und ich nickte intensiv und grinste nur leicht, doch er kam einen Schritt näher, ich zog nur die Augenbrauen hoch. „Ich frage mich, ob du mich wegstoßen würdest…“ sagte er dann leicht fragend, leicht mit sich selber sprechend und ich ging einen Schritt zurück, aber da war sein Wagen schon direkt hinter mir. „Hm… du hast selber mal gesagt, ich wäre dein Traummann…“ sagte er grinsend und ich verdrehte nur die Augen, klar, indirekt wäre er das immer noch, aber als ich das gesagt hatte, war ich ja noch selber in der Schule und habe meine Stunden abgesessen,… „Ja, oder nicht?“ fragte er dann und legte links von meinen Kopf seine Hand links von meinen Kopf hin, kam mit seinen immer näher an meinen, mit diesen Funkeln in den Augen… Ich ließ mich einfach dann an seinem Auto runterrutschen, als er noch näher kam und mein Herz klopfte verdammt schnell, doch er lachte nur und half mir hoch und aschte für mich dann meine Zigarette ab, und sah wieder normal aus. „Es war doch nur ein Scherz…“ versicherte er mir, und ich streckte ihm die Zunge heraus. „Witzig, wirklich witzig..ich lach mich tot“ sagte ich dann trocken, für solche Scherze hatte ich absolut keinen Humor, dazu war mein Herz schon zu sehr in Stücke gerissen worden, als das ich darüber lachen könnte. Am ganzen Abend zeigte er nicht wieder so einen dummen Scherz, wahrscheinlich waren meine fünf Minuten ziemlich zickig sein zu viel gewesen für ihn. Doch als wir beide draußen standen auf dem Balkon, und ich anfing zu zittern, nahm er mich freundlich in die Arme um mich zu wärmen, doch mein Herz fing wieder an zu spinnen, was ist denn nun los? Ich biss mir auf die Lippe und sagte einfach nichts, doch er schien das dennoch zu bemerken und fragte mich was los ist, doch wie in all den Jahren, sagte ich nichts, es sei nur eine Phase die mal kommt und mal ginge und in fünf Minuten sei ich wieder die Alte, er solle sich keine Sorgen machen… Ich weiß noch als er damals eine Freundin zwischenzeitig hatte, wie sauer ich gewesen bin, obwohl ich meilenweit weg war und ihn theoretisch nicht kannte. Theoretisch. Ich hatte keinen Anspruch auf ihn, nicht mal ansatzweise, ob mir damals klar gewesen ist? Dennoch tat mir damals mein Herz weh, wenn er off ging, weil wir uns mal wieder gestritten haben, oder wenn er mir von seiner Liebsten erzählt hatte… Ich sah ihn die ganze Nacht an, die Laternen schienen in sein Zimmer herein und ich konnte ihn genau ansehen, er hatte mich vor zwei Tagen gefragt, ob es okay wäre, bei ihm mit im Bett zu schlafen, oder ob ich auf die Couch wollte, doch ich fand das Bett persönlich viel besser, als das dumme Sofa… Ich seufzte nur, ich hatte mich wahrscheinlich verliebt, in einen Typen, den ich niemals haben könnte. Der meilenweit weg wohnte, der sein eigenes Leben hatte, dem ich meist nur nachts dazugehören durfte, wenn er nicht schlafen konnte, oder wenn ihm was aufregte… ich biss mir leicht auf die Lippen und stand dann auf, ging in die Stube und setzte mich auf das Sofa, starrte die Wand an, bis ich merkte, dass Tropfen auf meinen Arm fielen, mein Shirt schon leicht feucht war und das ich weinte, und versteckte mein Gesicht in meine Hände, krümmte mich zusammen.. ich war wirklich erbärmlich. Und zu allen Unglück musste ich ihn noch geweckt haben, denn er setzte sich neben mich und zog mich zu sich rüber und ich kuschelte mich an ihn… ihn wollte ihn spüren, aber irgendwie sehnte ich mich nicht danach, von ihm geküsst zu werden, sondern einfach nur von ihm in den Arm genommen zu werden. Er sagte nichts und strich mir über den Rücken, und wartete einfach ab, dass ich mich beruhigte, ehe er mich darauf ansprach. Doch ich konnte es ihm ja schlecht sagen, was ich empfinde… Hey, kleiner Scheinbruder, ich habe mich in dich verliebt, muhahaha…. Nein das ging nun wirklich nicht. Drum schüttelte ich wirklich nur den Kopf und seufzte, als er mich zudeckte und wieder ins Bett trug, ohne irgendwas noch zu sagen, außer „Sturkopf“. Auch am nächsten Morgen sprachen wir nicht weiter über meinen kleinen „Ausbruch emotionaler Unwichtigkeiten“ oder wie man das auch immer ausdrücken sollte und wir machten uns wieder zu seiner Schule auf, wo ja immer noch diese Projekttage waren wegen DS. Heute war ein ganz anderes Thema dran, Liebe, genau das, was ich nicht spielen mochte. Wieder wurden einzelne Gruppen gebildet und mein kleiner Bruder und ich waren wieder in einer, zusammen mit einen weiteren Jungen und diesen Mädchen mit den sanft fallenden Locken. „So..ihr kriegt einen Text, am Ende sollt ihr das denn vorspielen“ sagte der Lehrer vergnügt und ich seufzte nur, doch meine Augen wurden leicht größer, als ich auf das Ende sah, wo die beiden Protagonisten sich küssen sollten. Ich wollte gerade diese Rollen jemand anderes zuschieben, als sich Andreas schon äußerte. „Das spiel ich nicht. Ich küss doch nicht meine Schwester!“ sagte er böse und sah den Lehrer verächtlich an, doch ehe dieser noch irgendwas sagen konnte, legte Andreas weiter, bis ich ihm die Hand auf den Arm legte, um ihn zu beruhigen, doch der schaute mich nur merkwürdig an, ging dann einfach raus und ich folgte ihm, nachdem ich kurz „Entschuldigen Sie uns..“ genuschelt hatte. Eigentlich müsste ich wieder sauer sein, weil es sich genau befürwortet hatte, was er mir einmal gesagt hatte und ich seufzte, Dinge die man nie einer Frau sagen durfte, auf Nummer zwei war „Ich will dich nicht küssen“ und Nummer eins war „Nein, so fett siehst du im Kleid gar nicht aus“. Ich fand ihn letztendlich draußen bei seinen Auto stehen, er ging hin und her und war immer noch sehr wütend. „Andreas..was ist denn los? Ich meine… wir hätten das durchgezogen und gut ist..was regst du dich denn darüber so auf?“ fragte ich ihn, doch er starrte mich nur an, nahm mich am Arm und zerrte mich zu der Beifahrertür. „Steig ein..du fährst nun nach Hause. Sofort“ sagte er kühl und ich sah ihn nur an, was hatte er denn? „Andreas..habe ich irgendwas falsch gemacht…?“ fragte ich ängstlich, seinen Wutausbruch konnte ich einfach nicht verstehen. Doch er schüttelte nur den Kopf, schnallte sich an und fuhr zu seiner Wohnung, wie gut das ich alle meine Sachen mitgenommen habe… Was hatte ich denn getan? Außer mich in ihn verliebt, aber das konnte er doch nicht wissen… In seiner Wohnung kramte er meine Sachen zusammen, die ja eh schon fertig waren soweit und fuhr mich dann zum Bahnhof, bezahlte meine Karte und stellte mich auf das Bahngleis ab, er schien immer noch wütend zu sein, die ganze Zeit hatte ich versucht ihn zum Reden zu bekommen, aber nichts. Nur ein Kopfschütteln, mehr aber nicht. Nun standen wir uns gegenüber, keiner sagte was, keiner traute sich den anderen anzuschauen, geschweige denn, irgendwas zu machen. Der Zug rollte ein und die ersten Passagiere stiegen ein, doch ich sah ihn dann an, in meinem Gesicht spiegelten sich Unmengen von Fragen wieder, doch nichts. „Ich..“ fing ich an, doch seufzte nur, wollte schon reingehen, doch umarmte ihn und roch noch einmal seinen verführerischen Duft ein, bis ich merkte, dass da nichts zurückkam, dann stieg ich rein und traute mich nicht ihn anzuschauen, ich hatte viel zu viel Angst, dass er schon weg war. Ich hatte mein Handy die ganze Zeit an, wartete vor dem PC die Tage, dass er on kam, auf den Seiten, wo wir beide angemeldet waren, doch nichts. An sein Handy ging er nicht, es kamen keine Antworten zurück und ich blieb ratlos da sitzen, warum er mich denn nun nach Hause geschickt hatte. Ich begann ihn einen Brief zu schreiben, doch so wirklich fiel mir nichts ein..nach gut vier Stunden, indem ich nur über diesen dummen Brief gestanden hatte, hatte ich dann folgendes auf dem Blatt stehen: Ich werde dich nie darauf ansprechen. Ich werde es hinnehmen, als wäre nie was gewesen. Ich werde weiterleben, als ob nie was geschehen ist. Ich werde lachen, auch wenn ich traurig bin. Ich werde kämpfen, auch wenn mein Geist erledigt ist. Ich werde alles tun, was du willst, selbst wenn du sagst ich solle mich von dir fern halten. Nur eines, darum bitte ich dich: Rede noch ein einziges Mal mit mir. Ich ging weiter zum Theater, machte meine Sachen, doch irgendwie war mir nicht zu lachen zu Mute, ich wollte wenigstens EINEN Grund wissen, warum er das getan hatte. Einen. Und dann wäre es okay, ich würde ihm aus dem Weg gehen…wer weiß, vielleicht war ich zu aufdringlich, oder zu anstrengend, vielleicht war ich ihm peinlich, das konnte es doch auch sein…nur sollte er sagen was! Und dann, es war Montagabend, ich war wieder online, als er dann auch kam. Sodexo hat sich gerade angemeldet. Ich tippelte auf meiner Maus herum, ohne dass ich wirklich was tat und seufzte nur, anschreiben, oder nicht, anschreiben, oder nicht? Das war hier die Frage… Doch er schrieb mich schon an. Sodexo sagt (21:59): Ich muss mit dir reden. Brief ist angekommen. Lass mich ausreden. Baloney sagt (22:00): ´kay. Sodexo sagt (21:08): Ich…es tut mir leid, dass ich so ausgeflippt bin, doch… es gibt da einiges, was du nicht weißt, und ich müsste es dir wohl erklären. Ich bereu es schon, dich in den Zug gesetzt zu haben, ohne wenigstens ein Wort zu sagen, aber ich konnte nicht. Ich hatte vor, dich einfach zu vergessen, mehr nicht…aber wir haben wohl mehr oder weniger ein Problem, besser gesagt, ich habe eine Problem. Baloney sagt (22:08): Was für ein Problem? Sodexo sagt (22:09): War ich schon zu Ende? Nein-____- Labertante! Baloney sagt (22:09): pardonnez moi. Mach weiter. Ich bin still. Sodexo schreibt…. Sodexo sagt (22:21): Also…womit fang ich an`? Ich weiß es nicht genau, darum unterbrech mich einfach nicht und sag vorerst nichts dazu, denn…oh man…ich bin etwas ratlos. Wir haben uns doch damals bei Mexx kennengelernt, besser gesagt war das kein Zufall. Ich habe nach dir gesucht…. Und ich war wirklich froh, dass du ein offener Mensch bist und wir uns anfreunden konnte, ich habe dich wirklich immer geschätzt, immer noch, und dein Brief… ich entschuldige mich abermals dass ich dir vorher nichts gesagt habe und es jetzt über das Internet mache, aber für mich ist es einfacher. Also…ich… ich …. Habe mich in dich verliebt. Nun ist es raus. Aber… ich.. es darf einfach nicht sein, darum… ich war froh das wir bisher sehr gute Freunde sein konnten, du bist so lieb (aber auch anstrengend, halleluja xD) aber es geht nicht. Danke dass du immer für mich da warst, wie… wie… Baloney sagt (22:21): Eine große Schwester? Sodexo sagt (22:22): Jap. Baloney sagt (22:22): Du bist in mich verliebt? Sodexo sagt (22:23): Jap. Baloney sagt (22:23): Schade… du wohnst so weit weg…. Sodexo sagt (22:23):? Baloney sagt (22:23): Ich … bin in dich verliebt. Das war der Grund weshalb ich geweint hatte..weil es niemals mit uns klappen würde, schon allein wegen der Entfernung nicht. Sodexo sagt (22:24): Ich wünschte, du würdest darüber anders denken… Baloney sagt (22:25): Warum`? Sodexo sagt (22:25): Wunderst du dich nicht, warum ich nach dir gesucht habe? Baloney sagt (22:26): Weil ich eben eine Berühmtheit bin? X) Sodexo sagt (22: 26): Marie. Es ist gerade verdammt ernst. Baloney sagt (22:26): Tschuldige. Also…warum nun? Sodexo sagt (22:27): Ich habe meine Geburtsurkunde gefunden…und der Name meines Vaters war darauf nicht eingetragen. Baloney sagt (22:28): Sondern… will ich das wirklich wissen? Du machst mir Angst. Sodexo sagt (22:29): Ich habe mit ihm Kontakt aufgenommen, doch er meinte, er habe nur ein Kind, seine Frau wisse von dem Seitensprung, aber er wollte es seiner Tochter Marie Maerker nicht antun, dass sie von den Seitensprung erfuhr, den er vor 19 Jahren begangen hatte… Sodexo sagt (22:58): Marie? Baloney sagt (23:00): Ja. Sodexo sagt (23:00): Warum sagst du nichts dazu? Verdammt, ich will deine Meinung dazu hören… wir sind Geschwister, verdammt! Baloney sagt (23:01): Ja. Sodexo sagt (23:02): MARIE! Baloney ist offline gegangen. Ich sagte nichts zu meinen Vater, nichts zu meiner Mum, ich ging nicht einmal mehr an den PC ran, doch er rief mich immer wieder an, doch ich antwortete nicht. Es war wieder Wochenende, dass ich ihn (den Typen in den ich mich verliebt hatte!) als Bruder hatte… Ich dachte immer noch darüber nach, als ich auf einmal krach und Streit hörte, ich hörte hin und mein Vater schrie jemanden an, er solle das Haus verlassen, sonst würde er die Polizei rufen, er habe hier nichts zu suchen, er hätte das mit seiner Mutter klären sollen. „Bitte…Es ist eh zu spät, ich habe ihr davon erzählt“ diese wunderbare Stimme… ich stand auf und machte die Tür auf, sah wie mein Vater Andreas an die Gurgel nahm und ihn rausschmeißen wollte, doch ich rannte die Treppe runter und flehte meinen Vater an, er solle ihn runter lassen. Ich nahm meine Schuhe in die Hand, als er ihn runterließ und drückte Andreas aus dem Haus zu seinen Auto, ging um sein Auto herum und sah ihn an. „Schlüssel?“ fragte ich nur und er gab sie mir, mein Vater schrie mich an, ich sollte zurückkommen, doch das tat ich nicht. Ich stieg in den Wagen, wartete bis er sich gesetzt hatte und fuhr dann los, er schwieg, wie beim letzten Male auch, und ich hielt erst nach einer halben Stunde wieder an, seufzte nur, stellte den Wagen dann aus, als wir an einen Waldrand kamen. „Du bist hier“ sagte ich leise, stellte es mehr fest, als das ich wirklich damit was sagen wollte. Ich spürte seinen Blick und drehte mich zu ihm um „Ja…wir müssen darüber reden..du beantwortest mit ja keine SMS´en, Mails, oder sonst was“ sagte er mit einen anklagenden Ton, doch er sollte das ja nicht wagen, wer hatte mir denn nicht geantwortet? Wer hatte mich denn in den Zug gesetzt und mir das über INTERNET gesagt, dass er mich a) liebt, und b) auch noch mein Bruder war. „Es tut mir wieder leid…das ich das so lang geheim gehalten hatte… ich wollte anfangs wirklich dich fertig machen, aber mir hat es so gefallen, wie du geschrieben hast, wie du dich um mich gekümmert hast… und… und..“ fing er an, doch ich legte meine Stirn auf das Lenkrad, ich wollte ihn nicht ansehen. „Sprich weiter, ich höre dir zu.“ Sagte ich dann leise und er seufzte nur. „Ich habe das erfahren, als ich gerade vor meinen 15. Geburtstag stand. Ich hatte deinen Namen einfach bei google eingeben und fand tatsächlich einige Seiten von dir, ich kann wohl von Glück sprechen, dass du die meisten davon freigeschalten hattest für andere Personen und so versuchte ich mehr über dich herauszufinden, wie du bist und so weiter…um dich fertig zu machen. DU hattest mir meinen Vater geklaut und…deswegen“ sagte er leise, doch sprach dann weiter. „Ich lernte dich als Freundin zu lieben..ich war richtig vernarrt, doch ich wollte nicht, dass du zu sehr mich magst, ich wollte dich eigentlich gar nicht treffen..aber das mit meinen Projekttagen hatte zu gut gepasst, und ich wusste du würdest mich nicht im Stich lassen. Doch als ich dich da sah…“ wieder stoppte er und mein Herz schlug schneller. Was war als er mich da sah? Ich sah ihn dann an und schaute ein wenig traurig, als er gerade blickte, in Gedanken ganz woanders. „Ich wusste schon so, dass du sehr hübsch bist… aber als ich dich da stehen sah, habe ich mich verliebt. Ich dachte es sei Schwachsinn, du bist meine Schwester, das geht nicht, und ich brauchte eine Weile, ehe ich mich zu dir traute...ich hatte doch nicht verschlafen...“ sagte er leicht verächtlich und schaute wieder zu mir. „Ich wusste nicht, ob es nur am Telefon so gut mit uns klappte, oder beim schreiben, aber mit dir erzählen war wirklich einfach und… ich redete mir ein, dass ich einfach dumm war, es war schließlich morgens, ich war doch nicht in dich verliebt, und drum wollte ich einfach testen, ob es passieren könnte… ich wollte schauen ob du es zulässt, oder nicht, ich wollte einfach schauen, ob ich es zulassen würde…und ich hätte es zugelassen“ sagte er traurig. „Ich bin tatsächlich in meine Schwester verliebt…wenn wir nicht in der Schule das Image, du wärst meine Schwester, aufrecht gehalten hätten, dann hätte ich dich wohl geküsst..aber als ich dann diesen Text las, wo sie sich küssen sollten… in der Nacht als du geweint hast, hast du vorher die ganze Zeit gemurmelt, wie dumm du seist, dass du mich niemals haben könntest, du hattest es ja selber nicht einmal mitbekommen, dass du geweint hast..ich hatte mir solche Gedanken nachdem du eingeschlafen bist. Es wäre noch gut ausgegangen, aber als wir uns dann, auch wenn es nur auf der Bühne gewesen wäre, geküsst hätten… ich wollte, konnte aber nicht-…. Ich bin ausgerastet und hatte die ganze Zeit nur eins im Kopf -->Schwester…Vollidiot, sie ist deine Schwester“ ich sah ihn an und dann schnallte ich mich ab, wollte ich wirklich mehr hören? Ich glaubte nicht. Ich ging raus und ließ den Schlüssel stecken, ging dann in den Wald, mir war kalt, ich hatte ja nur ein Shirt an, und eine dünne Jogginghose, und das bei nahe beim Nullpunkt… Er hörte wie er meinen Namen immer wieder rief, doch ich ging weiter, bis er mich dann am Arm herumriss zu sich selber, und mir tief in die Augen schaute. „Marie… ich liebe dich… du bist eine wundervolle Frau…ich liebe dich“ wiederholte er nur wieder doch ich brach in Tränen aus, ich konnte nicht mehr, er war mein Bruder! Wie…konnte er…nur… doch er nahm mein Gesicht in seine Hände, sah mir wieder in meine Augen, die voll mit Tränen waren, und fragte sanft „Darf ich dich küssen?“ und ich nickte nur leicht, ehe dann seine Lippen auf meine trafen… Es war der wundervollste, und nasseste Kuss gewesen, den ich je in meinen Leben hatte. Ich sah ihn danach an, er hatte mich in seine starken Arme und ich schniefte immer noch und sah ihn traurig an. „Es geht nicht…das weißt du..ja?“ fragte ich dann leise nach und er nickte nur. „Ich wollte nur wissen, wie der Himmel auf Erden aussieht…“ sagte er leise. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)