Chaos bei den Bladebreakers von abgemeldet (Kleinkindalarm bei Ray und Co.) ================================================================================ Kapitel 28: Wieder wie früher ----------------------------- So Leute, dass war es dann. Ich danke jedem einzelnen Leser und besonders denen, die auch noch einen Kommentar hinterlassen haben. Die "Fortsetzung" indem es dann aber um Tala geht ist schon zwei Kapitel lang und wird hochgeladen, wenn es so weit ist. Hoffe ihr schaut doch da auch mal vorbei.^^ Die Bladebreakers kamen genau in dem Moment ins Krankenhaus an, als Kai schnell in den Untersuchungsraum gebracht wurde. Er war immer noch nicht aufgewacht und das machte seinen Freunden Angst. Sie hatten wieder das Bild vor Augen, wie sie ihn gefunden hatten. Vollkommen erschöpft, voller Wunden und blauer Flecke, abgemagert und an die Wand gekettet wie ein Tier. Es ging ihnen einfach nicht in den Sinn, wie grausam Jemand sein konnte. Sie setzten sich geschlossen auf die Plastikstühle in einem Warteraum und hingen ihren Gedanken nach. Nach einer halben Stunde wurde die Tür geöffnet und ein Polizeibeamter kam in Begleitung einer jungen Japanerin in den Raum. Der Polizist sprach sie auf Deutsch an und nachdem die Japanerin das Gesagte wiederholt hatte, wussten sie, dass dies die Dolmetscherin sein musste. „Entschuldigt, dass ich euch stören muss. Ich weiß, ihr habt wahrscheinlich große Angst um euren Freund, aber ich muss euch ein paar Fragen stellen.“ Ray nickte und machte sich wohl mit dieser Geste zum Sprecher der Gruppe. Während er die Erlebnisse der letzten Wochen wiedergab, ergänzten Max, Tyson und Kenny nur ab und zu etwas. Nach einer Stunde hatten sie die Geschichte erzählt und der Polizeibeamte hatte sich Alles notiert. „Wir haben jeden, der sich in diesem Haus aufgehalten hat, festgenommen aber ich denke, dass sie nach Russland überführt werden müssen. Aber ein gewisser Voltaire Hiwatari war nicht dabei.“ Das löste ein beklemmendes Gefühl in Ray aus. Voltaire war also noch frei. Der Polizeibeamte kratzte sich kurz am Kopf und fing dann wieder langsam an zu sprechen. „Keine Sorge, ich denke nicht, dass sie ihn mit den ganzen Beweisen, die gegen ihn sprechen, frei gesprochen werden können, sobald er gefunden wird. Dieser Boris Balkov wird lebenslänglich bekommen. Immerhin ist er ein gesuchter Verbrecher und wird noch einmal wegen Entführung, Freiheitsberaubung und Kindesmisshandlung angeklagt.“ Der Polizist wusste, dass er solche Informationen nicht einfach weiter geben durfte, aber er konnte die niedergeschlagenen Gesichter der Kinder nicht ertragen. Er konnte sehen, wie sie sich fast sofort wieder ein wenig beruhigten. Er bedankte sich bei ihnen und ging, zusammen mit der Japanerin, aus dem Zimmer. Gegen ihrer sonstigen Eigenschaft, alles sofort zu besprechen, schwiegen sie wieder. Diesmal dauerte es aber nicht lange, bevor die Tür ein weiteres Mal geöffnet wurde. Eine schlanke Frau Mitte Dreißig kam lächelnd auf sie zu. Max las auf ihrem Namensschild, das sie Dr. Susanne Meier hieß. Kais behandelnde Ärztin. Das Team wurde aufgeregt. Dr. Meier redete mit ihnen Englisch, was die Blader verstanden. „Also, eigentlich dürfte ich euch ja nichts erzählen, da ihr keine Familienmitglieder seid, aber da Herr Hiwatari anscheinend keine Familienmitglieder hat und er es auch ausdrücklich erlaubt hat, machen wir mal eine Ausnahme.“ Das Team sah sich verwundert an. Kai hatte dieser Frau wirklich erlaubt, mit ihnen über seine Gesundheit zu sprechen? Seit wann war ihr Leader denn so aufgeschlossen, dass er ihnen so vertraute und gewissermaßen Schwächen offenbarte? Ray hatte eigentlich damit gerechnet das, sobald ihr Leader wieder wach war, er aus dem Zimmer stürmen würde, um Jedem zu sagen, dass es ihm gut ging. „Moment mal!“ rief Kenny dazwischen. „Das bedeutet, dass Kai wieder wach ist?“ Die Ärztin blickte in vier hoffnungsvolle Gesichter, bevor sie lächelnd nickte. Sie musste warten bis sich die Teenager beruhigten, dann redete sie weiter. „Ihm geht es soweit ganz gut. Er hatte mehr oder weniger schlimme Verletzungen und sehr viele Hämatome. Zwei seiner Rippen sind leicht angebrochen und sein Knöchel ist verstaucht. Ich muss euch leider sagen, dass die Misshandlungen Narben hinterlassen werden. Physische aber auch psychische. Er will es nicht zeigen, aber er ist verschreckt. Er zuckt unheimlich schnell zusammen, wenn man zu schnell auf ihn zukommt oder ihn unvermittelt berührt. Es wird eure Aufgabe sein, ihn wieder in die rechte Bahn zu rücken, wenn ich das mal so sagen darf. Sie lächelte trotz ihrer Worte warm. Ray konnte es kaum glauben. Sie hatten ihren Leader wieder. Aber Angst hatte er schon. Immerhin, war Kai schon vorher unheimlich verschlossen gewesen. Wie würde er jetzt wohl sein, nachdem er seine Vergangenheit noch einmal durchleben musste? Ob es wohl gut oder schlecht war, dass er ihnen so vertraute, dass er der Ärztin erlaubt hatte, alles zu offenbaren? Max hingegen hatte ganz andere Sorgen. „Dürfen wir denn zu ihm?“ Ray horchte auf. So würde er ja auch Antworten auf seine Fragen bekommen. „Ich werde erst noch einmal nachsehen, ob er bereit dafür ist. Immerhin ist er geschwächt und wir haben ihm ein Beruhigungsmittel gespritzt. Es besteht die Möglichkeit, dass er schläft.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ den Raum. Das Team ging ihr bis auf den Flur hinterher und wartete gespannt. Kurz darauf kam Dr. Meier wieder hinaus und lächelte. „Ihr könnt reingehen aber ihr müsst mir versprechen, dass ihr ihn nicht aufregt und das ihr nicht so lange bleibt.“ Die Teenager nickten wild und gingen leise in das Krankenzimmer. Es war alles weiß gehalten und auch nicht wirklich groß, da es ein Einzelzimmer war, aber es war, wegen der großen Fenster, sehr hell. Auf der rechten Seite stand das Bett und sie sahen Kai, der in dem Bett fast unterging. Er hatte die Augen geschlossen und atmete ruhig. Sein Gesicht schillerte immer noch in den verschiedensten Farben, aber anscheinend war das Fieber gesunken. Die vier Freunde sahen sich an. Schlief Kai? Sollten sie lieber wieder gehen? Ray wollte diese Fragen gerade an seine Freunde richten, als sie ein Rascheln vom Bett hörten. Kai hatte die Augen geöffnet und sich ein wenig aufgerichtet. Er sah direkt in ihre Richtung und Ray konnte es nicht glauben. Der junge Russe lächelte. Es war ein ehrliches, aufrichtiges und gleichzeitig erleichtertes Lächeln. „Habt ihr etwa geglaubt, dass ich euch nicht höre oder, dass ich einschlafe, wenn die Ärztin mich vorher fragt, ob ihr reinkommen könnt?“ Seine Stimme war rau, so als ob er schon länger nicht mehr geredet hätte. Ray lächelte und kam langsam näher. „Wäre dumm zu fragen, wie es dir geht, oder?“ Der junge Russe schaute zu Ray hoch. „Naja, irgendwie muss ich sagen, dass es mir ganz gut geht. Den Umständen entsprechend. Tyson, mach den Mund zu, es zieht.“ Der junge Japaner schreckte auf. Er war schockiert. Sein Leader redete normal mit ihnen. Keine Beleidigungen, kein verstocktes Schweigen und ehrliche Antworten zu seiner Person. Vielleicht hatte er doch noch hohes Fieber. Ray lachte und wandte sich wieder an den Verletzten. „Was hat Dr. Meier eigentlich gesagt, wann du wieder gehen kannst?“ Kais Blick wurde schlagartig dunkler. „Wenn es nach mir ginge, sofort. Leider geht es nicht nach mir. Jedenfalls waren das die Worte dieser Verrückten. Sie will, dass ich mindestens noch zwei Wochen hier bleibe. Wenn ich aber nett bin und mich schone, drückt sie vielleicht ein Auge zu und entlässt mich in acht bis zehn Tagen. Mit den Prellungen darf ich im Moment noch nicht in ein Flugzeug steigen.“ Ray lachte. Es war einfach nur zu gut, sich vor zu stellen, dass die Ärztin Kai so im Griff hatte. Tyson hatte natürlich etwas Anderes im Kopf. „Aber was ist mit den Meisterschaften? Du wirst doch bestimmt bis dahin nicht fit sein, oder?“ Kai schaute nachdenklich. „Keine Angst, ich habe die letzten Tage ja ein Intensivtraining hinter mir und um dich herum zu scheuchen Tyson, bin ich immer fit genug.“ Die Gruppe lachte und bei Kais Worten konnte keiner der Anwesenden glauben, was die Ärztin über Kais Gemütszustand gesagt hatte. Die Bestätigung erhielten sie aber, als ein junger Pfleger ruckartig ins Zimmer stürmte ohne zu klopfen. Kai wäre vor Schreck beinahe aus dem Bett gefallen und ein panischer Ausdruck machte sich in seinem Gesicht breit. Aber nicht für lange. Nach ein paar Sekunden hatte er sich wieder gefangen und man konnte nichts aus seiner verschlossenen Miene lesen. Ray lächelte. Kai würde es schaffen. Er war stark und außerdem würden sie, seine Freunde, ihm helfen. „Herr Hiwatari, ich soll sie fragen, ob sie Erinnerungen an die letzten Wochen haben.“ Fragte der Pfleger, ohne sich zu entschuldigen, schon fast unhöflich. Kai sah sich plötzlich fünf neugierigen Gesichtern gegenüber. Dann tat er etwas, was die Anderen auch noch nie bei ihm gesehen hatten. Er wurde rot! Ray ahnte Böses und wurde bestätigt, als Kai nickte. Der Pfleger ging ohne ein weiteres Wort raus und es war schlagartig still im Zimmer, bis Kai wieder aufblickte und nun schon fast hinterhältig lächelte. „Max, Tyson könnt ihr mal eben helfen?“ Ray ging ein paar Schritte zurück. Er hatte Kais Gesichtsausdruck gesehen. Dazu die Tatsache, dass er ausgerechnet Tyson und Max um Hilfe bat, obwohl Ray und Kenny näher bei ihm standen, sagten dem jungen Chinesen, dass sie vorsichtig sein sollten. Auch in dem geschwächten Zustand sollte man Kai nicht unterschätzen. Leider dachten Tyson und Max anscheinend nicht so. Kai verpasste Beiden blitzschnell je eine Kopfnuss. „Das ist für diesen peinlichen Pulli in den ihr mich gezwängt habt, dafür, dass ihr mich als „Giftzwerg“ bezeichnet habt und das ihr versucht habt, mich in einem Eis zu ertränken!“ Ray und Kenny brachen in schallendes Gelächter aus. Kai stimmte mit ein, als er den verwirrten Gesichtsausdruck der beiden Chaoten gesehen hatte. Es würde nie mehr so sein wie vorher. Es würde besser sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)