Chaos bei den Bladebreakers von abgemeldet (Kleinkindalarm bei Ray und Co.) ================================================================================ Kapitel 18: Ein Zeitungsartikel mit Folgen ------------------------------------------ Sehr früh wurden sie von Mrs. Dickenson geweckt. Sie wollte die Jungen nicht ohne ein vernünftiges Frühstück wieder fahren lassen. Trotz der zwei schönen Tage, waren alle froh wieder zu Hause zu sein. Ray konnte es nicht fassen, dass sie etwas mit Kai unternommen hatten, ohne das er gleich alles ins absolute Chaos gestürzt hatte, was ihm in die Quere kam. Gut, er hatte für ziemliches Durcheinander gesorgt, aber es war im Rahmen geblieben. Anscheinend war es doch nicht so schwer, Kai verdeckt zu halten. Am nächsten Tag kam aber die sofortige Ernüchterung. Während Ray mit Tyson trainierte, Kai im Schatten eines Baumes eingerollt schlief und Kenny die Daten sammelte, rannte Max wie ein Irrer in den Garten. „Leute, wir haben ein riesiges Problem.“ Brüllte er, als er schlitternd vor den Anderen stoppte. Er fuchtelte mit einer Zeitung vor ihrer Nase herum. „Die hat mein Chef mir gerade gegeben. Sie ist zwei Tage alt, aber er meinte sie würde uns interessieren und hat sie deshalb aufgehoben.“ Ray nahm sie ihm, mit einem unguten Gefühl im Bauch, aus der Hand und musste sie nicht einmal aufschlagen, um zu sehen, was ihren ewigen Strahlemann so aus der Fassung brachte. Auf dem Cover war ein Bild von ihnen, wie sie geradewegs auf das BBA- Labor zugingen. Ray sah sich selbst hinter den Anderen, mit Kai an der Hand. Die Überschrift lautete „Neuer Zuwachs im Team der Bladebreaker?“ Das Schlimmste war aber der Artikel. Er ging über zwei Seiten, zeigte noch mehr Fotos, auch vom inneren des Gebäudes und auch Kai als Nahaufnahme. Der Artikel war der reinste Quatsch. Die Vermutungen, die dort angestellt wurden, waren meist absurd. „Kai Hiwataris kleiner Bruder?“ oder „Vielleicht mit vierzehn schon Vater?“. Solche und noch viel mehr Vermutungen zogen sich durch die zwei Seiten. Besonders das mit der Vaterschaft müsste doch für jeden, mit Verstand, unsinnig sein, denn immerhin sah man, dass der Kleine nicht viel jünger als drei Jahre sein kann. Da hätte Kai ja schon mit elf Vater werden müssen. Die Vermutung aber, die der Wahrheit am nächsten war, wurde scherzhaft gestellt. „Kai Hiwatari, geschrumpft?“ Ray sackten die Beine weg. Jetzt würde eine Menge Ärger auf sie zukommen. Kaum hatte jeder von ihnen den Artikel gelesen, klingelte das Telefon. Mr. Dickenson hatte den Artikel im selben Moment gelesen wie sie. Er war aufgebracht. „Wie sind diese Leute an die Fotos innerhalb des Gebäudes gekommen?“ Er wusste, dass er keine Antwort erwarten konnte, war aber anscheinend mehr als erbost. Sie hörten, durch den Lautsprecher, wie er tief Luft holte um sich zu beruhigen. „Tut mir Leid, Jungs, aber jetzt bleibt uns nichts mehr anderes übrig, als Kai woanders unter zu bringen. Dieser Artikel wird Wellen schlagen und bald werden Reporter und Fans bei euch auflaufen. Es war ein glücklicher Zufall, dass ihr zwei danach Urlaub gemacht habt. Es grenz an ein Wunder, dass ihr gestern in Ruhe gelassen worden seid, aber wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.“ Ray wurde nun ebenfalls wütend. Er hätte wahrscheinlich Dinge gesagt, die nicht sehr freundlich gewesen wären. Tyson verhinderte dies. „Können wir denn nicht mit? Ich meine, so wie noch einmal in den Urlaub fahren. Dann muss Kai uns nicht verlassen und er wäre trotzdem sicher.“ Es war eine zeitlang ruhig am anderen Ende der Leitung, bis ein tiefes Seufzen die Stille durchbrach. „Ich bin einverstanden. Ich werde alles in die Wege leiten und ihr werdet schon einmal eure Sachen packen. Redet nur mit euren Familien darüber. Es soll nicht durchscheinen, dass ihr verschwindet. Nicht einmal als Trainingsreise. Wir werden solange euer Haus unter Beobachtung stellen. Vielleicht haben wir Glück und der Artikel wird nicht bis zu Voltaire und Boris durchdringen.“ Tyson bedankte sich und hängte ein, als er das typische Knacken in der Leitung hörte. Ray ging in den Garten um Kai zu holen. Der schlief aber keinesfalls mehr, sondern blickte ruhig zu ihm rüber. Der junge Chinese hatte das ungute Gefühl, dass Kai alles gehört hatte. Er bekam prompt eine Antwort, als er den kleinen Jungen auf den Arm nahm. „Wir gehen weg, oder?“ fragte er schüchtern. Als Ray nickte, sah es fast so aus, als würde der kleine Russe gleich in Tränen ausbrechen wollen. „Und es ist meine Schuld, nicht? Wegen Boris und meinem Großvater!“ Der schwarzhaarige Blader sah Kai in die Augen und musste nicht mehr antworten. Er tat es trotzdem. „Hör zu Kai. Es ist nicht deine Schuld. Wir waren uns der Gefahr bewusst und wollten dich bei uns behalten. Wir werden dich auch nicht alleine gehen lassen. Es ist kein Problem. Wir nehmen uns nur noch einmal ein bisschen Urlaub, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Ich möchte nicht mehr hören, dass du dir die Schuld gibst. Du kannst am wenigsten dafür, okay?“ Er lächelte aufmunternd, während sie in ihr gemeinsames Zimmer gingen. Kai lächelte zurück und nickte. Nachdem sie das Nötigste in ihren Reisetaschen verstaut hatten, warteten sie auf eine Reaktion seitens Mr. Dickenson. Niemand wusste, wie lange es dauern würde und sie gingen ihrem Alltag nach. Sie trainierten noch ein wenig, aßen zusammen zu Mittag und versuchten ihren jüngsten Mitbewohner zu bändigen, denn dieser hatte wieder zu seiner normalen Kondition zurückgefunden, sobald er aufgehört hatte sich die Schuld zu geben. Kurz vor acht Uhr klingelte das Telefon. „Mr. Dickenson hier.“ Kam es genervt von der anderen Seit der Leitung. Ray zuckte zusammen. So gestresst hatte er ihren Sponsor noch nie erlebt. „Ihr werdet morgen früh um vier Uhr von zwei Autos abgeholt. Sie werden euch zum Flughafen bringen. Der Flieger geht um sieben Uhr. Seit also dann fertig.“ Das Team schaute sich verwirrt an. „Äh, Mr. Dickenson, hier ist Kenny. Wohin wird es denn gehen? Und wie sieht das mit den Papieren für Kai aus?“ „Oh, Entschuldigung.“ Mr. Dickenson war schon wieder ruhiger. Er war also nicht sauer auf sie. „Ihr werdet nach Deutschland fliegen. Direkt nach Berlin. In der Menge fallt ihr weniger auf. Ihr werdet in einer kleinen Wohnung, mitten in der Stadt wohnen. In einem Hotel hätten wir eure Namen angeben müssen. Das mit den Papieren ist kein Problem. Ihr werdet mit einem Privatjet der BBA fliegen. Das bedeutet, dass euch keiner sehen wird. Nicht einmal der Pilot weiß, wer seine Passagiere sein werden.“ Tyson und Max waren begeistert. Urlaub in Deutschland. „Wir haben bei euren Arbeitsstellen angerufen. Sie waren zwar nicht begeistert, aber sie werden euch den Job wiedergeben, wenn ihr wieder kommt. In der Schule wurde eurer Ferienverlängerung stattgegeben. Das ist zwar alles schon ein wenig auffällig, aber ich hoffe darauf, dass sie erst alles in Verbindung bringen könne, wenn ihr schon weg seid. Immerhin sind noch zwei Wochen Ferien.“ Ray schwirrte der Kopf. Jetzt wusste er auch, warum Mr. Dickenson so gereizt klang. Was alles an Vorbereitung gemacht werden musste. Und das auch noch alles an einem Tag. Mr. Dickenson hatte ihren Respekt redlich verdient. „So Jungs, dann wünsche ich euch einen schönen und vor allem ruhigen Aufenthalt dort.“ Sie bedankten sich und der BBA- Leiter legte auf. Jetzt kam wieder Leben in das Haus. Ray leerte den Kühlschrank, zauberte noch etwas Leckeres zu Essen und weckte sogar Kai noch einmal. Der junge Chinese musste so gut wie nichts wegwerfen. Nachdem alles Verderbliche vernichtet war, legte er noch ein paar Dinge für das Frühstück raus und löschte dann überall das Licht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)