Chaos bei den Bladebreakers von abgemeldet (Kleinkindalarm bei Ray und Co.) ================================================================================ Kapitel 11: Überraschender Arztbesuch ------------------------------------- Sie kamen an einem großen, jedoch sehr unscheinbaren Gebäude an. Es war grau gehalten und hob sich nicht sehr von den anliegenden Bürogebäuden ab. Ray sah immer wieder besorgt zu Kai, der an seiner Hand neben ihm herging. Ihr Mini- Leader war während der Fahrt immer ruhiger geworden, bis er gar nichts mehr sagte. Auch war seine Hautfarbe noch ein paar Nuancen heller geworden. So locker er am Anfang noch war, umso angespannter wurde der Kleine jetzt. Ray machte sich Sorgen. Er hatte schon gewusst, dass Kais Misstrauen zu Ärzten aus der Abtei kam. Der junge Chinese wusste aber erst seit kurzem, dass es wegen unnormaler Methoden gewesen war. Die Glastür schob sich geräuschlos und automatisch auf, sobald sie näher kamen. Das Gebäude war von innen zwar heller gestrichen aber es war trotzdem recht trist. Als sie vor der Anmeldung standen und Mr. Dickenson mit der Dame redete, merkte Ray, dass Kai jetzt zitterte. Der junge Russe hatte die Augen aufgerissen und die Lippen aufeinander gepresst, gab jedoch keinen Laut von sich. Nachdem der schwarzhaarige Blader spürte, dass Kai sich auch nicht beruhigte, wenn er dessen Hand drückte, nahm er ihn einfach auf den Arm. Der kleine Junge drückte sich zitternd an Ray und vergrub sein Gesicht wieder in dessen Halsbeuge. Trotzdem kam kein Laut über Kais Lippen. Er würde alles tapfer über sich ergehen lassen. „So, uns holt gleich Jemand ab. Du brauchst keine Angst zu haben, Kai.“ Sagte Mr. Dickenson und betrachtete mitleidig das zitternde Bündel auf Rays Armen. Keiner konnte auch nur ahnen, dass gerade die schlimmsten Erinnerungen an dem inneren Auge des Kleinen vorbei zogen. Er sah wieder die Leute mit den Masken, die ihn untersuchten und ihn mit Tabletten und Spritzen zupumpten. Er erinnerte sich, wie er immer wieder Ohnmächtig wurde und Boris ihn dann brutal zurück holte. Er blieb trotzdem ruhig. Er hatte zwar Angst aber er glaubte daran, dass die Bladebreakers anders waren. Sie würden nicht zulassen, dass ihm unnötig weh getan werden würde. Fünf Minuten später kam ein junger Mann, in einem weißen Kittel und mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht. „Hallo, ich bin Samuel Davis. Ich werde sie zu unserem Arzt bringen. Folgen Sie mir bitte.“ Sie wurden an vielen weißen Türen vorbei gebracht, ohne auch nur einem anderen Menschen zu begegnen. Die letzte Tür auf dem Gang war offen und sie konnten sehen, dass es wie bei jedem normalen Hausarzt eingerichtet war. Kai schaute in der ganzen Zeit nicht einmal auf und krallte sich sogar einen Moment noch fester an Ray fest, als dieser ihn auf die Liege setzen wollte. Der junge Blader versuchte erst gar nicht, den kleinen Russen zu überreden, sondern setzte sich einfach selber auf die Liege und nahm Kai auf den Schoß. Jetzt schaute dieser zum ersten Mal auf und als er sah, dass es hier so ganz anders als in der Abtei aussah, beruhigte er sich ein bisschen, ließ Ray jedoch nicht los. Davis verabschiedete sich mit den Worten, dass der Arzt gleich kommen würde. Max wandte sich an Mr. Dickenson, sobald die Tür geschlossen wurde. „Hier arbeiten auch Amerikaner?“ Mr. Dickenson nickte. „Ja, natürlich. Wir sind hier der Meinung, dass es nicht nur in einem Land helle Köpfe gibt. Sie sind auf der ganzen Welt zerstreut und deswegen vereinen sich die verschiedensten Nationalitäten.“ Danach sagte keiner mehr etwas, bis die Tür erneut geöffnet wurde. Der Mann, der eintrat war groß und muskulös. Er sah eher aus, als wäre er ein Fitnesstrainer, als ein Arzt. Er war vielleicht Mitte fünfzig und hatte schon ein paar graue Strähnen in seinem schwarzen Haar. Kai sah immer noch nicht auf, aber als der Mann anfing zu reden, kam Leben in den kleinen Körper. „Hallo, ich bin Ilja Medwedew. Набережная, почему ты боишься? (Kai, warum hast du Angst?)“ Der kleine Junge richtete sich erschrocken auf und sah den Mann vor sich erschrocken an. „Они прибывают из России? (Sie kommen aus Russland?)“ Der Mann lachte und nickte. Dann richtete er seinen Blick auf die restlichen Mitglieder dieser Runde. „Tut mir Leid. Ich dachte nur, dass es den Jungen vielleicht ein wenig beruhigt, wenn ich mit ihm russisch rede. Ich hoffe es macht Ihnen nichts aus? Ich habe mir ja die Akte angesehen und weiß daher, das er nicht ganz unbeschadet ist, was Ärzte angeht.“ Das Team und ihr Sponsor sahen auf den kleinen Jungen hinunter, der endlich seinen krampfhaften Griff gelöst hatte und den Arzt vor sich musterte. Sie schüttelten den Kopf. Anscheinend half es Kai. „Теперь я приму у тебя небольшое количество крови мой мальчик. Однако, это не болит! (Ich werde dir jetzt ein bisschen Blut abnehmen, mein Junge. Das tut aber nicht weh!)“ Kai schaute den Mann weiterhin misstrauisch an, als dieser mit einer Spritze auf ihn zukam. „Все же, они хотят помещать мне вещь не в руку, или? (Sie wollen mir doch das Ding nicht in den Arm stecken, oder?)“ Der Mann lächelte und redete weiter auf Kai ein. Er machte ihn auf die unmöglichsten Dinge aufmerksam und ehe Kai es sich versah, hatte der Arzt schon das gewünschte Blut. Der kleine Junge schaute irritiert auf. „Это было все? (Das war alles?)“ Mr. Medwedew lachte und nickte. „Так, как это было, если мы говорим теперь снова на языке, который твои друзья также понимают? (So, wie wäre es, wenn wir jetzt wieder in einer Sprache reden, die deine Freunde auch verstehen?)“ Kai nickte. „Да, был бы пожалуй лучше. (Ja, wäre wohl besser.)“ „Ich habe dem Jungen jetzt ein wenig Blut abgenommen und werde es gleich weiter geben. Wir werden Ihnen dann die Ergebnisse weiterreichen, sobald wir die Unterlagen haben.“ Die Anderen nickten nur. Sie waren ein wenig erstaunt, wie leicht es der Arzt mit Kai hatte. Dieser lächelte sogar ansatzweise. Der Arzt wuschelte Kai noch einmal durch die Haare. „Machs gut, Kleiner. Pass auf dich auf.“ Sagte er und ging hinaus. Kai schaffte es, die Anderen zu überreden, noch an einer Eisdiele zu halten, bevor sie nach Hause fuhren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)