Chaos bei den Bladebreakers von abgemeldet (Kleinkindalarm bei Ray und Co.) ================================================================================ Kapitel 4: Der Umschwung ------------------------ Kai wachte schweißgebadet auf. Was war das für ein Traum gewesen? Er hatte Ray gesehen. Kenny stand neben drei Jungen, die er nicht kannte, obwohl einer von ihnen ihm sehr geähnelt hatte. Nur eben in Rays Alter. Ob das dieser Tyson und dieser Max waren? Kai fing an zu zittern. Was war hier nur los? Er war froh, nicht mehr in der Abtei zu leben und Ray schien auch nett zu sein aber was sollte er jetzt davon halten? Wie sich verhalten? Immerhin war er nicht nur bei Leuten die er nicht kannte, sondern auch in einem völlig fremden Land. Er wusste zwar, dass seine Mutter aus Japan kam und dass er deswegen auch zweisprachig aufgewachsen war aber er war noch nie hier gewesen. Er war in Russland geboren. Er hörte die Stimmen von unten und fühlte sich plötzlich einsam, deshalb stand er auf und wäre beinahe über seine zu große Kleidung gefallen. Warum hatte er so etwas an? Der Stil gefiel ihm zwar, aber für sie war er bestimmt knapp einen Meter zu klein. Er stolperte auf den Schrank zu, der seinem Bett am nächsten stand. Er zog eine Schublade beinahe schon zielstrebig auf und zog eine kurze Hose heraus. Wer hatte die Sachen wohl getragen? Wieder schossen die Bilder aus dem Traum durch seine Gedanken. Er sah sich Selbst in diesen Klamotten, nur war er da mindestens 14 oder 15 Jahre alt. Klein Kai schüttelte den Kopf und sah an sich herunter. Er trug jetzt eine schwarze Hose und ein weißes Shirt. Da die Hose für einen Teenager kurz gewesen war, brauchte Kai sie nur einmal umschlagen. Auch das T- shirt war wohl älter. Es ging ihm nur bis zu den Knien und sah bei ihm eher aus wie ein Pullover. Kai fühlte sich gleich wohler. Immerhin ertrank er jetzt nicht mehr in den Sachen. Er überlegte aber kurz, ob er sie auch wirklich tragen sollte. Wer weiß, was der Besitzer davon hält? Ach was soll’s. Immerhin war er ja auch in fremder Kleidung aufgewacht. Der kleine Leader ging aus dem Zimmer und schaute sich wieder um. Die Wohnung schien nicht riesig zu sein aber sie war gemütlich eingerichtet und lud ein, sich hier wohl zu fühlen. Er hörte erboste Stimmen aus der Küche und erschrak. Waren diese Leute vielleicht nicht doch so wie Boris? Kai legte seine kleinen Hände an seine Schläfen und schüttelte den Kopf, als ihm die Umarmung von Ray in den Sinn kam. Er wusste zwar nicht, wie die anderen Zwei waren, von denen der Chinese erzählt hatte aber Ray war anscheinend wirklich nett. „Das ist doch gar nicht Sinn der Sache, Tyson.“ Rief ein sehr aufgebrachter Ray. „Bevor wir etwas gegen seinen Zustand unternehmen können, müssen wir erst einmal herausfinden wieso er so ist. Wie ist es passiert? Warum ist es passiert? Wer ist daran schuld?“ Ray war wütend. Es hatte einfach keinen Sinn mit diesem Jungen zu diskutieren. Kenny hatte den rettenden Einfall. „Wie wäre es, wenn wir Mr. Dickenson anrufen? Vielleicht kann er uns ja helfen. Wenigstens mit den Nachforschungen. Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe das Gefühl, dass Boris dahinter steckt.“ Ray wollte gerade antworten, als er kleine Hände an seinen Knien spürte und ein zögerliches „Ray?“ von unten ertönte. Er hörte, wie Tyson und Max erschrocken die Luft anhielten. Immerhin hatten sie ihren Mini- Leader ja noch nicht gesehen. Selbst, wenn sie es für einen schlechten Scherz gehalten hatten, wurden sie jetzt vom Gegenteil überzeugt. Der Chinese konzentrierte sich wieder auf den kleinen Jungen, der es sich jetzt auf Rays Schoß bequem machte. Kai sah mit großen Augen zu Ray auf. Dieser konnte sich fast denken, warum der Dreijährige aufgewacht war. „Lass mich raten, du hast Hunger?“ fragte er und lächelte verschmitzt. Sie kannten Kai zwar nur als Jemanden, der nur etwas aß, wenn er musste aber immerhin war er jetzt ein Kleinkind und die hatten bekanntlich immer Hunger. Ray lachte auf, als der Kleine wild nickte und einen so ernsten Gesichtsausdruck machte, als würde es hier um Leben und Tod gehen. Auch Kenny musste lachen. Er hätte es sich niemals träumen lassen, ihren mürrischen Leader so zu sehen. Noch herzerwärmender wurde es, als Kai es Ray nachmachte und lächelte. Er war zwar noch scheu aber immerhin lächelte er. Max und Tyson sahen aus, als wüssten sie nicht ob sie lachen oder weinen sollten. Tyson konnte sich nicht damit abfinden, dass das ihr Kai sein sollte. Vielleicht erlaubte sich nur Jemand einen schlechten Scherz mit ihnen. „Hey Kai.“ Rief er deshalb quer über den Tisch. Der Angesprochene drehte sich, erschrocken wegen dem ruppigen Ton, zu ihm um. „Entschuldige, aber ich würde gerne wissen, ob du bladest?“ Plötzlich leuchteten Kais Augen fröhlich auf und er nickte wieder heftig. Er schien auch nicht wahr zu nehmen, dass Ray ihn kurz hochhob, um aufstehen zu können. Er stellte den Kleinen auf den Stuhl, ohne das Kai auch nur einmal seinen Blick von Tyson genommen hätte. „Hast du auch einen Blade?“ fragte dieser weiter und wurde mit einem noch heftigeren Nicken belohnt. Max dachte schon, dass Kai gleich kopfüber vom Stuhl fallen müsste, wenn er so weiter machte. „Ja, habe ich. Und Dranzer ist das stärkste BitBeast in der Abtei.“ Jetzt fing er auch noch an, mit den Armen zu fuchteln, um seine Wort zu unterstreichen. Max klappte der Mund auf. Er sah es zwar, aber er konnte einfach nicht glauben, dass dieses aufgeweckte Kleinkind ihr ruhiger und zurückhaltender Leader sein sollte. Aber den Beweis erbrachte Kai von selbst, indem er sein Blade aus der Hosentasche zog und sie den goldenen, stolzen Feuervogel auf dem Bitchip sehen konnten. Kenny schien nur auf so einen Beweis gewartet zu haben, denn er stand ruckartig auf. „Ich werde mal bei der BBA anrufen.“ Kai schaute ihm verwirrt nach, wurde aber sofort von dem Duft nach Essen abgelenkt. Er sprang vom Stuhl und lief zu Ray. Dieser stand am Herd und schien, nach dem Geruch zu urteilen, etwas unglaublich leckeres zu kochen. Auch Tyson ging hinüber um zu sehen, was es denn zum Mittag geben sollte. Plötzlich hörte er ein Knurren, dass von unten kam und das er nur zu gut kannte. Er sah auf Kai hinunter, der Ray noch nicht einmal bis zur Hüfte reichte. Er hatte das Knurren ausgestoßen und Tyson erkannte auch warum. Der kleine Junge konnte nicht auf die Theke schauen. Der junge Japaner lachte auf und hob Kai hoch. Im ersten Moment spannte sich dieser erschrocken an, lockerte seine Muskeln aber so schnell wieder, dass Tyson sich nicht sicher sein konnte. Kai schien aber schon angefangen zu haben, ihnen zu vertrauen. Erstaunlich, wenn er an den misstrauischen Teenager dachte, der gestern noch hier gewesen war. Tyson konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, wenn er sich vorstellte, wie er dem großen Kai erzählen würde, dass er diesen auf dem Arm gehalten hatte. Das leichte Bündel auf seinem Arm fing ungeduldig an zu zappeln, als er sich zu Ray hinüber beugte. „Ray, ist das lecker? Dauert es noch lange?“ Ray schmunzelte. Schlimmer als Tyson aber wie zur Bestätigung, fingen die Mägen der Beiden synchron an zu knurren. ´Hoffentlich wird das keine zu anstrengende Zeit.´ seufzte Ray in Gedanken, als Kai jetzt auch noch anfing, ungeduldig an seinem Ärmel zu zerren und Tyson ebenfalls ein Gesicht zog, als würde er auch gleich anfangen zu quengeln. Max lachte über diesen Anblick. ´Armer Ray. Obwohl wir uns wahrscheinlich Alle warm anziehen dürfen.´ Obwohl der blonde Amerikaner genauso wenig Gedanken lesen konnte wie der schwarzhaarige Chinese, dachten trotzdem Beide das Gleiche. ´Tyson und Kai werden diesmal bestimmt die besten Freunde sein.´ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)