Chaos bei den Bladebreakers von abgemeldet (Kleinkindalarm bei Ray und Co.) ================================================================================ Kapitel 1: Rätselhafter Morgen ------------------------------ Kai drehte sich genervt auf die andere Seite. Warum musste Tyson so früh am Morgen so einen Aufstand veranstalten? Moment! Ruckartig setzte sich der junge Blader auf. Tyson war vor ihm wach? Das konnte doch gar nicht sein. Verwirrt starrte der Junge auf seinen Wecker. Es war wahr. Tyson war vor dem Leader wach. Aber nicht, weil der Chaoten- Blader plötzlich ein Frühaufsteher war, sondern, weil Kai einfach verschlafen hatte. Es war mittlerweile halb Zehn. Dies bedeutete, Kai war ganze drei Stunden über seiner normalen Zeit, auch, wenn Ferien waren. Er sah hinüber zu dem Bett von Ray. Es war leer. Der junge Chinese musste ihn schlafen gelassen haben. Dies verwirrte Kai noch mehr. Doch dann verdunkelten sich die rot- braunen Augen. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er seinem Team gestern noch versprochen hatte, dass das heutige Training kein Zuckerschlecken werden würde. Deswegen hatten sie ihn schlafen lassen. Sie hatten keine Lust auf ihren morgendlichen Lauf. Kai stand schnell auf. Anscheinend aber zu schnell, denn ihm wurde so schwindelig, dass er sich an seinem Schreibtischstuhl festhalten musste. ´Was war denn das?´, dachte er, während er sich Sachen heraussuchte und ins Bad ging. In Windeseile stieg er die Treppe hinab. Nach der kalten Dusche waren seine Lebensgeister erwacht. Aber seine Wut hatte sie nicht mindern können. Er hörte gedämpfte Stimmen aus der Küche, woraufhin er vor der Tür stehen blieb und die Stirn runzelte. Hieße das, dass sein Team auch noch nicht länger auf war? Er ging hinein und mit einem Mal war es still. Alle hatten sich zu ihrem Leader umgedreht und schienen mehr als erstaunt zu sein, ihn zu sehen. Ray stand auf. „Kai, was machst du denn hier unten?“ fragte er und zog missbilligend die Augenbrauen zusammen. Kai sah ihn fragend an. Bei Ray hieß diese Geste, dass ihm irgendwas nicht passte. „Vielleicht das, was man in einer Küche normalerweise macht, Ray?“ kam es von Kai trotzig zurück und setze sich. „Ich habe dir doch gesagt, du sollst im Bett bleiben. Du bist krank, schon vergessen? Gestern bist du doch auch liegen geblieben!“ fauchte der sonst so ruhige Chinese. Kai schaute auf und hätte beinahe die Tasse Kaffee fallen gelassen, die er sich gerade eingeschüttet hatte. „Ich habe gestern nicht im Bett gelegen.“ Entgegnete der Russe kühl und sah Ray an, als hätte dieser den Verstand verloren. Ray wollte etwas erwidern, stockte aber. „Äh, Kai?“ fragte nun Max zögernd und wartete, dass sich der Angesprochene sich zu ihm wandte. „Du hattest gestern den ganzen Tag Fieber. Wir hatten sogar schon Sorge, dass es schlimmer wird. Du warst gestern gar nicht in der Lage aufzustehen.“ Kai schaute, als hätten sie ihm gerade eröffnet, dass Tyson freiwillig nach Training gefragt hatte. Er war krank gewesen? Er hatte also den gestrigen Tag vollkommen verschlafen? Deswegen war ihm auch schwindelig gewesen, als er gerade aufgestanden war. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Ray mit der Hand vor seinem Gesicht wedelte. „Kai? Noch da?“ Er zog die Hand schnell zurück, als sein Leader ihm einen vernichtenden Blick zuwarf. „Ich war also gestern krank? Na und? Das heißt aber nicht, dass heute das Training noch einmal ausfällt.“ Fauchte der junge Russe und lies sich seine Verwirrung nicht anmerken. Er konnte immer noch nicht glauben, dass er keine Erinnerungen an den vorigen Tag hatte. Die restlichen Bladebreakers rissen erstaunt die Augen auf. Wieder war es Ray, der Kai ansprach. „Du kannst heute noch nicht trainieren!“ sagte er bestimmt und erntete wieder einen dunklen Blick. Diesmal ließ sich der Schwarzhaarige aber nicht einschüchtern. „Nein, Kai. Versuch es erst gar nicht. Kenny wird unser Training heute koordinieren und du legst dich wieder hin. Das du heute wieder aufstehen kannst, grenz schon an ein Wunder. Willst du morgen wieder im Bett liegen, nur, weil du dich nicht auskuriert hast?“ Es war wieder Totenstill in der Küche. Keiner der Anwesenden, Ray eingeschlossenen, hatte jemals gehört, dass Jemand so mit Kai gesprochen hatte. Außer vielleicht einer der anderen russischen Blader. Aber die konnte man nicht mitzählen, da einer von ihnen Tala war, Kais bester Freund. Zur Verwunderung Aller, nickte Kai zögerlich. Er zeigte es nicht, aber er war genauso erstaunt über den Ausbruch von Ray, wie Tyson, Max und Kenny. Als Ray ihm dann aber noch seinen Kaffee wegnehmen wollte, begann eine Rangelei unter den beiden Älteren. „Lass los, Ray!“ fauchte Kai und zog an der halbvollen Tasse. „Nein. Koffein ist nicht gut, wenn man krank ist.“ Fauchte Ray nicht weniger gereizt zurück. Sie sahen nicht, wie sich die restlichen Drei gegenseitig unter dem Tisch kniffen. Aber sie träumten nicht. Kai Hiwatari kabbelte sich mit Ray um eine halbvolle Tasse Kaffee. Was ging hier nur vor? Hatte Kai irgendwas Falsches gegessen? Schon als er reingekommen war, hatten sie vergeblich nach der typischen Kälte in den Augen ihres Leaders gesucht. Wurde er weich? Während sich die Jüngsten fragten, ob sie es vielleicht auch waren, die den Verstand verloren hatten, fetzten sich Kai und Ray immer noch. Kenny rollte mit den Augen. Wenn Ray Kai gelassen hätte, wäre die Tasse schon leer und ihr Besitzer wieder im Bett. Sie benahmen sich wie Kleinkinder, aber gerade bei Kai hatte es etwas exotisch- Abstraktes. Der Russe war immer derjenige, der sich nicht wie ein vierzehnjähriger Teenager benahm, sondern eher wie ein Erwachsener. Aber das war vielleicht bei allen Russen so. Jedenfalls bei denen die von Boris Balkov erzogen worden waren. Dann passierte genau das, was Alle schon erwartetet hatten. Beide Blader rutschten mit ihren Händen von dem Porzellan ab. Kai fiel rücklings von seinem Stuhl und Ray stolperte rückwärts durch die Tür. Während Max und Kenny zu Ray gingen und ihm auf die Beine halfen, ging Tyson zu ihrem Leader. Er hielt diesem seine Hand hin. Er war sich sicher, dass Kai seine Hand mit einem dummen Spruch weg schlagen würde. Deshalb war der blauhaarige Japaner umso erstaunter, als Kais Gewicht plötzlich an seinem Arm zog. Tyson half seinem Leader auf die Beine und schaute ihn dann an, als ob er eines der sieben Weltwunder wäre. Richtig schlimm für die Bladebreakers war es aber, als Kai sich auch noch bei Tyson bedankte. Zwar abwesend, da er den verschütteten Kaffee aufwischte, aber ohne jegliche Häme oder gar Ironie. Was war nur mit ihrem Leader passiert? Das fragten sich die jungen Blader, als sie Kai nachschauten, der ohne jeglichen Kommentar nach oben ging. Er hatte keine Widerworte gegeben, sich nicht trotzig noch einen Kaffe eingeschüttet, er hatte noch nicht einmal ein Wort über den heutigen Trainingsplan verloren. Er wünschte ihnen sogar noch viel Spaß. Wer war dieser Junge und was hatte er mit Kai gemacht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)