Deidaras Kunst von astala7 (Fortsetzung zu "Sasoris Kunst") ================================================================================ Epilog: END III: Schreibtisch Vs Akten -------------------------------------- Hey, ich hab END III ja noch gar nicht hochgeladen... 'Tschuldigung! Wer mich beim letzten Kap gelobt hat, dass ich bei der Story bleibe, der schaut jetzt bitte weg... Das hier ist, genau wie die vorangegangenen Kapitel, nur altanativXD Und vor Allem ist es endgültig. Hiernach kommt nix mehr. Danke an alle, die mir so fleißig Kommis geschrieben haben! XxX Akten. Gaara hasste Akten! Haufenweise Anträge. Tonnen von Formularen. Berge von Schriftrollen. Arbeit. Papierkram! Das ging ihm wirklich auf den Geist! Meist war es ja nicht so schlimm. Kankurou und Temari nahmen ihm hin und wieder etwas Arbeit ab. Außerdem konnte er auch nachts eine Menge erledigen, da er für gewöhnlich nicht zu schlafen pflegte. Aber seine Geschwister waren schon seit ein paar Tagen auf einer Mission. Und gestern hatte er sich zum ersten Mal seit Jahren schlafen gelegt. Einfach, um es mal auszuprobieren. Schließlich gab es jetzt keinen Sandgeist mehr, der ihn davon abhielt. Geklappt hatte es nicht wirklich. Scheinbar war sein Körper die Ruhe einfach nicht mehr gewohnt und so hatte er die ganze Nacht wach gelegen, ohne irgendwelche Arbeiten zu erledigen. Nun fiel das alles auf ihn zurück und die Akten häuften sich auf seinem Schreibtisch, der bereits bedenklich ächzte, und schienen ihm den Krieg erklärt zu haben. Aber es war ja nicht nur der Tisch... Auch überall sonst im Zimmer waren Papierblätter verteilt, da Gaara dummerweise das Fenster aufgelassen hatte, als er für ein paar Momente auf die Toilette verschwunden war. Und als er wiederkam, sah sein Büro aus, als hätte ein Sandstrum darin gewütet. Das Meiste hatte er aufgesammelt, dann aber festgestellt, dass sein dünner Holztisch wohl auseinander brechen würde, wenn er ihn auch noch mit dem kürzlich hinzugekommenen Berg an Ordnern belasten würde. Sie stapelten sich ohnehin schon so hoch, dass seine Gestalt vollständig dahinter verschwand, wenn er dahinter saß. Natürlich hätte er Baki um Hilfe fragen können... Aber der war gerade mit der Verbesserung der Festigungsanlagen des Dorfes beschäftigt. Dass Akatsuki damals so leicht eindringen konnte, hatte ihn gewurmt und jetzt, kurz vor der Fertigstellung der Bauarbeiten, wollte Gaara ihn nicht ablenken. Obwohl er eigentlich keinen Sinn in dem Projekt sah... Hatte es doch trotz der geschärften Vorsichtsmaßnahmen des Dorfes schon wieder ein Akatsuki ins Innere geschafft. Korrektur: Ex-Akatsuki. Eben dieser Ex-Akatsuki hätte auch noch auf der Liste an Leuten gestanden, die Gaara um Beistand im Kampf mit den Akten gebeten hätte. Seit er herausgefunden hatte, was es mit dem Akasuna wirklich auf sich hatte, fiel es ihm leichter, dem Nuke-nin zu vertrauen. Korrektur: Ex-Nuke-nin. Das war eigentlich ziemlich paradox... Schließlich war ausgerechnet die Person, die Sasori über das Wohl Sunagakures stellte, durchaus noch ein vollwertiger Akatsuki. Aber es war so erleichternd, endlich zu wissen, woran er an ihm war, keine Geheimnisse voreinander zu haben, dass er keine andere Wahl zu haben glaubte, als auf ihn zu zählen. Zumindest kleine Arbeiten wie das Einteilen von Missionen in die Kategorien A, B, C und D hätte er ihm abnehmen können. Aber Sasori hatte ihm schon lange keinen Besuch mehr abgestattet. Seine Schüler erledigten ihre D-Missionen ohne seine Aufsicht und ihr Training mit ihm dazwischen, so hatte er gehört, war so hart, dass sie kaum mehr die Kraft oder den Willen hatten, Fragen zu stellen, wenn er sie früher als gewöhnlich entließ. Das Ganze hatte seinen Anfang vor ungefähr zwei Wochen genommen, als das Team von einer Auswärts-Mission zurück gekehrt war. Seitdem hatte sich der Akasuna abgekapselt und war selbst seinen üblichen Verpflichtungen nicht mehr nachgekommen. Gaara hatte sich merklich Sorgen um ihn gemacht. Nicht nur, weil ihm jedes Mal, wenn er sich außerhalb der Wüste begab, etwas Ungewöhnliches zu passieren schien. Etwas, das vielleicht wieder mit Deidara zu tun hatte und den Marionettenspieler ganz eindeutig unglücklich machte. Möglichst, um diesen Verdacht zu widerlegen, war er dann auch irgendwann zu Sasori nach Hause – beziehungsweise dem ehemaligen Haus von Tetsuna Yagoto – gegangen, um ihn zur Rede zu stellen. Dort war er erst einmal von einer vollautomatischen Alarmanlage überrascht worden und nur seine guten Reflexe hatten ihn davor bewahrt, von einem Schwarm vergifteter Senbon durchlöchert zu werden. Der ganze Gang hinunter war mit Fallen gespickt gewesen. Scheinbar hatte der Akasuna wirklich nichts dem Zufall überlassen. Als er sich endlich bis in Sasoris Zimmer vorgekämpft hatte, wurde er von dem Bild eines scheinbar friedlich schlafenden Rotschopfes überrascht. Dieser hatte jedoch jegliche Weckversuche mit Nichtachtung gestraft, bis Gaara schließlich gerade heraus gefragt hatte, ob er sich mit seinem Lover Deidara gestritten habe. Daraufhin hatte ihn ein geradezu tödlicher Blick aus den braunen Augen des Suna-nin getroffen, die, das hatte er ebenfalls bemerkt, sonst merkwürdig leer und stumpf wirkten. „Verschwinde!“, hatte der Marionettenspieler ihn angezischt und in diesem einen Wort lag eine deutliche Drohung inne. „Warum? Weil du allein sein willst?“, hatte Gaara gekontert und sich, ohne sich um den dolchartigen Blick zu kümmern, auf den Bettrand gesetzt, als würde er einen Krankenbesuch tätigen. „Du kamst hier her, um eben nicht mehr allein zu sein. Und jetzt meidest du jede Gesellschaft? Deine Schüler beschweren sich über deine Abwesenheit und mein Schreibtisch ist drauf und dran unter der Last der Akten zu zerbrechen, die ich nicht abarbeiten kann, weil ich mir Sorgen um dich mache. Also, was ist passiert?“ Sasori hatte sich mit verschlossener Miene aus dem Bett geschwungen und war an das einzige Fenster im Raum getreten. Gaara hatte nichts weiter als seine Rückansicht gesehen und war merklich enttäuscht von seinem Freund gewesen. „Du hast gesagt, du würdest mich lieben“, hatte er dann geflüstert. „Und du würdest Sunagakure lieben. Du hast gesagt, ich wäre Familie für dich und du würdest mir vertrauen.“ Langsam war er bei diesen Worten an den Marionettenspieler herangetreten. „Ich hätte dir das vielleicht gleich sagen sollen... Das hat mir viel bedeutet und ich empfinde genauso. Es ist nichts im Vergleich zu... du weißt schon. Aber es ist das erste Mal, dass ich dem Wort 'Liebe' ein Gefühl zuordnen kann. Zu wissen, dass ich dir trotz allem so viel bedeute... Sag mir, war das alles eine Lüge?“ „Nein. Das hat nichts mit dir zu tun“, hatte Sasori kühl und ohne sich umzudrehen erwidert. „Dann rede doch mit mir!“, hatte Gaara ihn aufgefordert und endlich hatte sich der Rothaarige, ganz langsam, ihm zugewandt. „Deidara ist tot.“ Das war ein Schlag gewesen. Damit hatte er nicht gerechnet. „Das... tut mir Leid...“ „Nein, tut es nicht. Du freust dich doch, dass er endlich krepiert ist“, beschuldigte der Andere ihn emotionslos. „Das ist nicht wahr. Es tut mir nicht für ihn... sondern für dich Leid.“ Sasori hatte daraufhin nur leise geschnaubt und sich wieder abgewandt. „Hör zu, das ist... Nein, ich weiß nicht, wie das ist. Aber du kannst dich nicht ewig hier verkriechen. Trauer mag ja schön und gut sein, aber du solltest es nicht übertreiben. Hier gibt es auch Leute, die dich brauchen... denen du etwas bedeutest.“ Sasori hatte den Kopf geschüttelt. „Geh“, hatte er leise gesagt, „nur dieses eine Mal... Bitte, geh.“ Und Gaara war gegangen. Es tat ihm weh, seinen besten Freund in dieser Situation allein zu lassen, aber gerade bei diesem Thema konnte er nun wirklich nicht helfen. Zumal er wirklich nicht in der Lage war, besonders traurig über Deidaras Tod zu sein. Immer wieder war er seit dem in Gedanken bei Sasori gewesen und seine Arbeit als Kazekage litt sehr darunter. In den folgenden Tagen hatte sich nicht wirklich eine Besserung eingestellt. Im Gegenteil. Der Skorpion war zwar nach einer Weile tatsächlich wieder aus seinem Loch gekrochen und hatte auch das Training der Ge-nin mit aller Härte wieder aufgenommen, doch er war verschlossener, kälter und irgendwo auch grausamer als zuvor. Vor Kurzem hatte er sein Heim in Tetsuna Yagotos altem Haus geräumt und war in sein Elternhaus zurückgezogen. Da im Akasuna-Viertel niemand mehr gelebt hatte, hatten die Suna-nin, jetzt, wo Chiyo nicht mehr dagegen demonstrierte, es abreißen wollen. Sasori hatte dies mit seiner Aktion boykottiert und sich dafür eingesetzt, die Zentrale der Marionettenspieler, die ohnehin mehr Gebäude brauchten, dorthin auszuweiten. Umfangreiche Gewächshäuser, Werkstätten und Trainingshallen wurden nun dort eingerichtet. Gaara hätte ja überhaupt nichts Schlimmes daran gefunden, wenn Sasori sich in seiner Trauer in die Arbeit stürzte. Aber der ehemalige Abtrünnige hielt sich von dem Kazekagen fern, wechselte die Straßenseite, wann immer er auftauchte und öffnete nicht, wenn er ihn besuchte. So häuften sich mit der Zeit immer mehr Anträge und Formulare auf dem Tisch des Dorfoberhauptes. Den Höhepunkt der ganzen Geschichte hatte Sasoris neuster Rückfall gestern Abend gebildet. Gaara hatte vorgehabt, den Marionettenspieler abzufangen, wenn der von seiner Arbeit mit den Giften, der er täglich eine Stunde am Abend nachging, in seine Schlafräume ging. Das hatte er aber nicht getan – stattdessen war ihm der Kage visuell mithilfe seines dritten Auges in einen Geheimgang gefolgt. Dort hatte er eine schockierende Entdeckung gemacht. Vor einer halben Woche hatte ein ANBU-Team die Leiche eines sehr starken Nuke-nins mitgebracht, welche im Krematorium untersucht und dann begraben worden war. Scheinbar hatte Sasori den Sarg im Nachhinein jedoch wieder ausgehoben, denn die Puppe, die da vor ihm auf der Werkbank gelegen hatte, war eindeutig mal ein Mensch gewesen. Gaara hatte seinen Freund auf diese – höchst illegale – Sache noch nicht angesprochen und es war eine Sorge mehr, die nun auf seinen Schulter lastete. Er machte sich – inzwischen berechtigte – Sorgen, dass Sasori immer mehr wieder zu der Person wurde, die damals vor etlichen Jahren sein Dorf verraten und den dritten Kazekagen getötet hatte. Diese Entwicklung bereitete ihm einiges Kopfzerbrechen. Sasoris Kunst war das Einzige, in das er sich flüchten konnte, jetzt wo ihm sein Gegenstück genommen worden war. Aber es war nichts, was er zulassen konnte. Der Rothaarige stützte seinen Kopf schwer auf den Tisch und seufzte leise. Sofort gab der Schreibtisch ein warnendes Knarren von sich und einer der großen Aktenstapel neben ihm erzitterte, sodass Gaara sich schnell wieder gerade hinsetzte. Er musste etwas wegen Sasori unternehmen... Aber bis ihm ein Geistesblitz kam, sollte er sich lieber mal um seine Arbeit kümmern. Mit schwerem Herzen und deutlichem Widerwillen griff er nach dem nächstbesten Blatt. Es handelte sich um eine Information an ihn, dass die ANBU bald ein neues Mitglied aufnehmen würde. Es war eine Beschreibung des Ninja angeheftet. Sollte er Einwände oder Fragen haben, sollte er sich melden bis zu - Warte mal, der Termin war doch schon seit drei Tagen fällig!? Verdammt! Natürlich musste er als Kage sämtliche neuen Mitglieder der ANBU persönlich überprüfen, schließlich war das der innere Kreis seiner Krieger! Das hatte er jetzt davon, dass er sich nur um seine persönlichen Angelegenheiten gekümmert hatte... Gaara las aufmerksam die Beschreibung des Shinobi, aber er konnte sich nicht konzentrieren. Was war das... Relativ jung, benutzte Ninjutsu und war immun gegen eine Vielzahl von Genjutsu... Verdammt vage, aber normalerweise holte er sich seine Informationen in dieser Sache ja auch selber ab. Nun fing der Rothaarige an, in dem Stapel Papieren nach einem weiteren Zettel zu suchen, der von der ANBU kam. Wenn das Mitglied... Wie war noch gleich der Name? Zatuso Teki? Egal, man würde seine alte Identität ohnehin streichen. Wenn der Typ schon eingestellt war, gab es immer einen zweiten Termin, bei dem er dem Kagen nochmals vorgestellt wurde. Eigentlich legte er beides immer auf ein Datum, um die Sache hinter sich zu bringen, aber das hatte er nun einmal verpasst. Wo war dieses verdammt Ding... Ein Klopfen unterbrach ihn. „Herein“, rief er zerstreut und tauchte unter den Massen von Blättern wieder auf. Sein Schreibtisch ächzte protestierend. Es waren keine Schritte zu hören. Gaara stand auf, um über die Berge der Akten hinweg sehen zu könne und entdeckte so den Anführer seiner ANBU-Truppen mitten im Raum. Damit hatte sich die Frage nach dem Datum wohl erledigt. „Nummer Zwölf. Ich habe mich bereits gefragt, wann du kommen würdest“, begrüßte er den Shinobi. Nummer Zwölf trug die typische, nichtssagende Maske seiner Einheit und deren Uniform. Wie alle ANBU wurde er nicht bei seinem Namen, sondern seiner Nummer genannt. Alle Mitglieder dieser Spezialeinheit unterstellten ihre gesamte Existenz direkt dem Kagen. Persönlichkeit, Charakter und Vergangenheit spielten keine Rolle für sie mehr, wenn sie sich daran machten, ihre Mission zu erfüllen. „Ihr habt meine Nachricht also erhalten, Kazekage-sama.“ „Das habe ich. Ich nehme an, du willst mir nun Sunas neusten Gewinn vorstellen?“ Nummer Zwölf nickte und wandte den Blick zu Seite hin. Gaara spürte eine minimale Chakraveränderung in den Sandsteinwänden, dann trat, direkt aus der Mauer, ein weiterer Shinobi heraus. „Das ist Nummer Vierzehn. Er hat Euch und dem Dorf die Treue geschworen und ich halte ihn für sehr zuverlässig. Auch wenn er ein ausgeprägtes Temperament besitzt...“ Gaara betrachtete Nummer Vierzehn eingehend. Er war groß, doch durch die Maske ließ sich sein Alter unmöglich schätzen. Er trug bereits die gewohnte ANBU-Kleidung aus Suna: hellbraune Schutzpanzer, die seinen Bewegungen nicht behinderten, eine weiße Maske mit blauen, geschwungenen Verzierungen an der linken Seite, schwarze Hosen, enge Lederhandschuhe, Beinschützter. Sonst war nicht viel von ihm zu erkennen. Der Ninja hatte ungewöhnlich langes, blondes Haar, das er offen trug und hatte keinerlei Waffen, wie zum Beispiel ein Kurzschwert, bei sich, außer natürlich der Standartausrüstung, Kunai- und Shurikentasche. Lederhandschuhe... Shurikentasche... Maske... Die perfekte Verkleidung. „Nummer Vierzehn, nimm deine Maske ab“, befahl er. Nummer Vierzehn zuckte kaum merklich zusammen. Gaara glaubte zu sehen, wie er den Blick schweifen ließ, doch da dieser durch die Maske gut verhüllt war, konnte er sich das genauso gut eingebildet haben. Eigentlich war es einem ANBU strengstens verboten, sein Gesicht zu enthüllen. Aber einem Befehl des Kazekagen gehorchte man natürlich. Er hatte ihn in die Ecke gedrängt. Ganz langsam, fast in Zeitlupe, hob Nummer Vierzehn die Hand zu seiner Maske und nahm sie fort. Fast sofort fielen dem Ninja seine langen, blonden Haare durch seinen Seitenscheitel so ins Gesicht, das man davon nur die rechte Hälfte erkennen konnte. Dort öffnete sich nun langsam ein strahlend blaues Auge. Gaara wich kaum merklich zurück und lehnte sich gegen die Wand hinter sich. Für einen Moment überkam ihn so etwas Ähnliches wie Angst... Nicht, dass dieser Ninja besonders bedrohlich gewirkt hätte. Im Gegenteil, er sah eher ein wenig verunsichert aus, vorsichtig, angespannt, wie eine Raubkatze, bereit zum Sprung. Was wollte er hier? Nein, anders: Wie war es möglich, dass er überhaupt hier war? Hier, am Leben? War er wirklich nur hier, um Sasori zu sehen? Oder war das alles doch irgendein perfider Plan Akatsukis, um möglichst viele Mitglieder in seine Reihen zu schmuggeln? Immerhin, wenn herauskam, dass er sowohl Sasori als auch Deidara Zuflucht gewährte, würde er nur allzu schnell in den Verdacht geraten, Akatsuki zu unterstützen. Das wiederum konnte leicht zu einem Kriegsgrund werden. Aber wenn dem nicht so war... Egal wie, es lief darauf hinaus: Vertraute er Sasori, oder tat er es nicht? Vertraute er auf sein Urteil, darauf, dass er diesen Shinobi würde bändigen können? Die Variante wäre, die Identität von Nummer Vierzehn aufzudecken und somit Sasori als seinen Freund für immer zu verlieren, ihn vermutlich auch noch rachsüchtig gegen sich aufzubringen. Gaara war mit der Situation überhaupt nicht zufrieden. Er fühlte sich selbst vor die Wahl gestellt: Sasori oder das Dorf? „Kazekega-sama“, rief ihn Nummer Zwölf da aus seinen Gedanken, „wünschen Sie weitere Informationen über Nummer Vierzehn?“ „Nein“, sagte er schließlich „Nein... Hast du dich schon bei den Abteilungsleitern gemeldet?“, fragte er den blonden Ninja, welcher die Maske bereits wieder aufgesetzt hatte. Dennoch glaubte er für einen Moment, bevor sie seine Augen verdeckte, eine gewisse Ungläubigkeit in seinem Blick zu erkennen. ANBU mussten für den Fall, dass das Dorf angegriffen wurde, mit den verschiedenen Abteilungsleitern des Dorfes bekannt sein. Es gab einen für Bildung und Evakuierung, für Verteidigung und Festigung und für Wiederaufbau und Versorgung. „Das habe ich bereits getan... Kazekage-sama.“ Bildete er es sich ein, oder kamen Deidara die letzten Worte nur schwer über die Lippen? „Nun, dann gibt es wohl noch jemanden, bei dem du dich vorstellen solltest“, fuhr er fort und griff nach einem Zettel. Aus den Augenwinkeln warf er Nummer Zwölf einen Blick zu, bevor er sagte: „Wie du sicher weißt, erlebt der Zweig der Marionettenkunst in Suna gerade eine neue Blütezeit. Da sie in fast allen Bereichen vertreten sind, solltest du auch ihren stellvertretenden Anführer, Tetsuna Yagoto, kennen lernen. Meinen Bruder Kankurou, den Leiter der Truppe, wirst du als Führer des Wiederaufbaus bereits kennen.“ Er ist vor Kurzem umgezogen. Du findest ihn hier.“ Rasch schrieb er Sasoris neue Adresse auf und reichte sie dem (Ex-?)Akatsuki. „Bei den Akasuna ist jemand eingezogen...?“ Klang da eine Spur von Entrüstung mit? „Ja. Ich denke, du solltest dir für den Besuch Zeit nehmen.“ Gaara wandte sich an Nummer Zwölf: „Beurlauben sie Nummer Vierzehn für zwei Tage, dann kann er immer noch mit dem Training anfangen.“ „Ich werde keine zwei Tage dafür brauchen!“, begehrte der Ninja auf, doch Gaara brachte ihn mit einem tödlichen und, seiner Meinung nach, vielsagenden Blick zum Schweigen. „Das denke ich schon“, sagte er betont „und ich meine, du solltest dich beeilen. Der Skorpion ist es bestimmt schon leid, auf dich zu warten.“ Nummer Zwölf wandte verwirrt den Blick von seinem neuen Teamkameraden zum Kagen und wieder zurück. Gaara jedoch wünschte sich, er könnte hinter die Maske blicken und Deidaras geweitete Augen sehen, als ihn die Erkenntnis traf. Zu schade, dass er sich dieses Bild entgehen lassen musste! „Jawohl... Kazekage-sama“, erwiderte Deidara leise und verbeugte sich leicht. Dann drehte er sich um und schritt, mühsam beherrscht, durch die Tür. Kaum war diese geschlossen, glaubte Gaara zu hören, wie er deutlich an Tempo zulegte. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Dafür war ihm Sasori aber mächtig was schuldig! Nummer Zwölf sah noch immer leicht verwirrt aus und kratzte sich am Kopf. „Der Junge ist ein wenig seltsam...“, murmelte er. Gaara seufzte nur. Wie Deidara aussah, wussten zwar alle, aber niemand hatte sein Gesicht wirklich von nahem gesehen, außer ihm und seinem Bruder Kankurou. Vielleicht noch ein paar andere, aber offenbar keiner der ANBU. Und durch das ständige Tragen der Maske und, dass er keinen auffälligen Zopf mehr trug, würde niemand ihn erkennen. „Weißt du was... gib mir doch die Informationen über ihn. Ich werde sie bei Gelegenheit durcharbeiten...“ Missmutig sah er auf das kleine Gebirge an Papieren auf seinem Schreibtisch. Ob auch Deidara einen Bewohner Sunas getötet hatte, um seinen Platz einzunehmen? Er hoffte es nicht. Der Deckname jedenfalls sagte ihm nichts. Sehr wohl, Kazekage-sama“, sagte Nummer Zwölf und holte eine Schriftrolle hervor. Kurz konzentrierte der Ninja sein Chakra und hielt einen Moment später eine dicke Mappe in der Hand, mit der Aufschrift 'Top Secret'. Noch mehr Akten... Nummer Zwölf schickte sich an, sie zu den anderen zu legen. „Warte!“, rief Gaara auf, aber es war schon zu spät. Schon dieses geringe Gewicht schubste den Schreibtisch über seine Grenze und mit einem ohrenbetäubenden Krachen ging das Möbelstück zu Bruch. Tausende von Blättern, Mappen und Ordnern krachten zu Boden oder flogen in einem weißen Wirbel durch die Luft. Gaara stöhnte auf, als all die Formulare, Anträge und Weiß-der-Geier-was durcheinander wirbelten. Die zu sortieren würde ihm mindestens zwei Nächte lang in Atem halten. Ganz zu schweigen von der Mühe, einen neuen Tisch heran zu schaffen. Als sich die Flut an Akten langsam senke und in hübschem Chaos am Boden zu liegen kam, war Nummer Zwölf nirgendwo mehr zu sehen. „Von wegen die ANBU – dein Freund und Helfer! Pah!“, stieß er missmutig hervor und trat gegen den letzten Aktenstapel, der noch nicht umgefallen war. Wieso zum Teufel war eigentlich er Kazekage, wenn er nicht einmal seinen Schreibtisch im Kampf gegen die Akten unterstützen konnte? Und wieder blieb alles an ihm hängen. Denn auf Sasoris Hilfe konnte er in den nächsten zwei Tagen bestimmt nicht hoffen. Der war sicher viel zu... beschäftigt mit Deidara. Korrektur: Nummer Vierzehn! END III Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)