Deidaras Kunst von astala7 (Fortsetzung zu "Sasoris Kunst") ================================================================================ Kapitel 10: Ge-nin-Mission -------------------------- „Unsere erste Mission als Ninja. Schon krass.“ Kayano fuhr sich mit der Hand durch sein kurzes, schwarzes Haar. „Es wäre aufregender, wenn es dabei nicht nur darum gehen würde, die Wüste nach einer Vermissten abzusuchen“, meinte Hanasuki. „Ob aufregend oder nicht, ich erwarte, dass ihr euch anstrengt.“ Sasori sah seine Schüler streng an. Er wusste um das Temperament der Drei und wollte nicht, dass sie ihm durchgingen. Atsuchi schien ihn nicht besonders ernst zu nehmen: „Wir sind Suna-nin, oder? Wir kennen die Wüste besser als jeder andere. Das wird ein Kinderspiel.“ „Das passt ja hervorragend, schließlich seid ihr tatsächlich noch Kinder. Und jetzt bewegt euch endlich.“ Die vier Ninja hatten vor den Toren des Dorf gestanden, den Blick zur Wüste gerichtet. Sie hatten genug Gepäck und Nahrung für vier Tage dabei, auch wenn sie wahrscheinlich nicht so lange fort bleiben würden. Ihre Mission würde sie zu einer Oase führen, die zwei Tagesmärsche entfernt lag. Jedenfalls für die Menschen des Nomadenvolkes, das dort ihre Bleibe für den Herbst aufgeschlagen hatte. Als Ninja würden sie nur die Hälfte der Zeit benötigen. Die Ge-nin hatten in ihrer Naivität darauf gehofft, es vielleicht mit einer Entführung zu tun zu haben oder einer Bande Räuber. Sasori vermutete eher, dass sich das achtjährige Mädchen, dass von dem Stamm vermisst wurde, schlichtweg verlaufen hatte. Und nun war es ihre Aufgabe, sie zurück zu holen. Die Reise zu der Oase verlief ohne Zwischenfälle. Sasori hetzte die Schüler zu einem Tempo auf, wie es Jou-nin für gewöhnlich benutzten. Außerdem baute er eine Trainingseinheit ein, bei der die Ge-nin vor ihm fliehen sollten, während er sie mit seinen zahlreichen, scharfen Klingen zu erwischen versuchte – natürlich traf er sie mit Absicht kein einziges Mal, da diese Waffen ja vergiftet waren. Am Ende jeder Stunde gab er ihnen seine Einschätzung, daran gemessen, wie oft er sie verletzt oder getötet hätte. Und, das erkannte er ihnen an, als sie den Nomadenstamm schließlich erreichten, hatte sich seine Trefferquote halbiert. Im Lager angekommen ließen sie sich eine Beschreibung des vermissten Mädchens geben. Lange, braune Haare, grüne Augen, die Kleidung bestand aus abgewetzten, braunen Leinentüchern, die die Nomaden zum Schutz vor dem Wind um ihren Körper wickelten. Darunter trugen sie gewöhnliche Alltagskleidung. Die Eltern des Mädchens, deren Name Lizira war, konnten sich ihr Verschwinden nicht erklären. Die Achtjährige war recht klug für ihr Alter und kannte sehr gut das Verbot, sich zu weit vom Stamm zu entfernen. Laut der Mutter hatte sie in der Wüste Eidechsen fangen wollen, war dann aber nicht wieder zurück gekommen. Sasori hatte sie beruhigen wollen, das Kind wäre dem Tier nur etwas zu weit gefolgt und hätte sich dann verirrt. Doch Lizira bekam, wie alle Kinder, schon früh gelehrt, wie man sich am Sternenhimmel, an der Sonne, oder selbst am Wind und an der Form der Dünen orientieren konnte, wie man sich Essen und Trinken besorgte und sich vor Sandstürmen schützte. Das Mädchen hätte leicht zurück finden sollen. So also waren die Eltern zu der Überzeugung gekommen, ihr Kind wäre von einem giftigen Tier angegriffen worden, wie es im Windland so viele gab. Da sie schon drei Tage vermisst wurde, waren die Ninja ihre letzte Hoffnung. Wenn sie tatsächlich irgendwo bewusstlos in der heißen Wüstensonne lag, war sie vermutlich schon verdurstet. Als Sasori das Gebiet unmittelbar um die Oase, die aus einem großen Flecken grünen Rasens, einigen Palmen und einem tiefen Brunnen bestand, absuchte, griff er schnell eine schwache Spur von zartem Chakra auf, die sich vom Lager entfernte. Er zeigte seinen Schülern, wie sie diese wahrnehmen und verfolgen konnten und machte sich dann mit ihnen, noch mitten in der Nacht, auf die Suche. Nach einer Weile – sie hatten sich bereits ein gutes Stück vom Lager entfernt - wurde die Spur undurchsichtig und überschnitt sich immer wieder. Hier musste das Mädchen öfter lang gekommen und umher geirrt sein. Nun teilten sich die Ninja auf und jeder machte sich in eine andere Richtung auf. Um Mitternacht wollten sie sich wieder dort treffen. Als Sasori allein war, beschwor er einige seiner Puppen herauf und verband sie mit einem speziellen Jutsu mit sich selbst, sodass er durch ihre Augen sehen konnte. Diese Marionetten schickte er aus, nach einer Spur von Leben Ausschau zu halten. Doch alles was sie aufscheuchten, waren ein paar Wühlmäuse und ein einzelner Skorpion, der sich rasch unter einem Stein verkroch. Also kehrte er nach Ablauf der Zeit zum Treffpunkt zurück und war ehrlich überrascht, als er seinen Schüler Kayano erblickte, der scheinbar vollkommen entnervt einem kleinen Mädchen, das haargenau auf die Beschreibung der Nomaden passte, zu erklären versuchte, warum es gefälligst mit ihnen zu kommen hatte. Hanasuki und Atsuchi waren ebenfalls schon da und sahen beide etwas ratlos aus. „Wie ich sehe, habt ihr das Mädchen gefunden.“ Sofort kam Hanasuki auf ihn zugelaufen. „Yagoto no Danna, gut dass sie da sind! Atsuchi hat Lizira vor einer halben Stunde hier her gebracht. Sie ist unverletzt und es geht ihr blendend, aber sie will nicht mit uns kommen!“ Sasori runzelte die Stirn und ging dann auf die Urheberin dieses ganzen Stresses zu. „Du bist Lizira, ja?“, fragte er die Braunhaarige und kniete sich nieder, um mit ihr auf einer Augenhöhe sprechen zu können. Das Mädchen schien tatsächlich ziemlich lebendig zu sein: Für seinen Geschmack etwas zu lebendig. „Ja“, erwiderte die Kleine und schob trotzig ihr Kinn vor. „Du weißt, dass deine Eltern sich eine Menge Sorgen um dich machen, weil du so lange weg warst?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Nun sah das trotzige kleine Etwas doch etwas schuldbewusst aus. „Das wollte ich nicht... Aber mir geht es doch gut! Ihr hättet gar nicht kommen brauchen!“ Der Akasuna seufzte leise. „Wie auch immer, wir haben den Auftrag, dich zu deiner Familie zurück zu bringen, und das werden wir auch tun.“ „Aber das braucht ihr nicht! Wirklich! Sagt ihnen einfach, dass es mir gut geht!“ „Was willst du denn noch hier in der Wüste?!“, wollte Kayano wissen. „Ich... Ich...“ „Bist du etwa von zu Hause ausgerissen?“, vermutete Hanasuki. „Genau!“, rief Lizira aus. „Ich... Es war mir langweilig, und ich wollte mal ein Abenteuer erleben!“ „Eben hast du mir noch gesagt, dass du eine ansteckende Krankheit hättest und deswegen nicht zurück könntest“, sagte Kayano mit offensichtlichem Zweifel. Lizira öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch scheinbar waren ihr die Ausreden ausgegangen und sie schloss ihn wieder. Mutlos sanken ihre Schultern herab. Als die vier Ninja sie zu dem Lager zurück begleiteten, sagte die kleine Lizira nichts mehr. Tatsächlich schien sie sogar richtig zu schmollen und weigerte sich auch auf die Fragen ihrer Eltern noch irgendetwas zu antworten. Nun konnte es Sasori ja eigentlich egal sein, dass die Nomaden nun ein trotziges, schreiendes Etwas in ihrer Mitte hatten. Seine Mission war schließlich erfolgreich beendet. Trotzdem war da noch irgendetwas, was ihn stutzig machte. Liziras Eltern, die ihr Sorgenkind nun endlich wieder hatten, wollten sich bei den vier Ninja unbedingt noch bedanken und sich für das Verhalten ihrer Tochter entschuldigen. Am Tag darauf stand das Palmenfest an, und so lud man sie ein, noch ein wenig länger zu bleiben. Die drei Ge-nin lagen ihrem Danna so lange in den Ohren, bis er schließlich nachgab. Jedoch nahm er selbst nicht an den Festlichkeiten teil, genauso wenig wie Lizira, die man unter 'Hausarrest' in ein leeres Zelt gesteckt hatte, aus dem sie sich weigerte heraus zu kommen. Die Nomaden hatten bunte Girlanden zwischen den Palmen aufgehängt, ein Lagerfeuer entzündet und tanzten – unter reichlich Einfluss von Sake oder Kokosmilch – darum herum. Sasori stand mit einem Becher Sake, den ihm jemand vom Stamm angedreht hatte, etwas abseits und beobachtete seine Schüler, die sich hier prächtig zu amüsieren schienen. Plötzlich vernahm er ein leises Schluchzten, welches ganz eindeutig aus Liziras Zwangsbehausung heraus kam. Der Akasuna sah sich suchend um, doch außer ihm schien es niemand bemerkt zu haben. Was nicht weiter verwunderlich war. Da er gerade ohnehin nichts zu tun hatte und ihn die Sache mit dem Mädchen noch immer beschäftigte, schlüpfte er schließlich in das Zelt hinein. Drinnen fand er ein vollkommen verheultes Mädchen vor, das nicht den Eindruck machte, als sei es traurig, nicht zu dem Fest zu dürfen. „Willst du mir nicht endlich erzählen, was mit dir los ist?“ fragte Sasori leise und das Kind erschrak. Es hatte nicht bemerkt, wie der Ninja herein gekommen war. „Ich... Ich...“, stotterte es zusammenhangslos und starrte ihn nur mit großen Augen an. „Warum wolltest du wirklich in der Wüste bleiben?“ Nun brach es aus der Kleinen heraus, sie weinte noch lauter und warf sich dem recht verdutzen Sasori in die Arme. „Ich m-muss doch zu-zurück!“, schniefte sie, „sss-onst wird e-er doch ster-sterben!“ „Sterben?“, wiederholte der Rothaarige, welcher nun gar nichts mit dem verheulten Biest in seinen Armen anzufangen wusste, „Wer wird sterben?“ „I-Ich d-d-darf es d-doch ni-nicht s-sagen!“ „Nun hör mir mal gut zu“, sagte Sasori und hob das Kinn des Mädchens leicht an, damit sie ihn ansehen musste. „Wenn du mir erzählst, was zum Teufel da draußen passiert ist, kann wem-auch-immer vielleicht noch geholfen werden. Wenn du schweigst, wirst du weiterhin in diesem Zelt und unter unserer Bewachung bleiben, damit du nicht noch einmal ausreißt. Wenn du hier also solche Zicken machst, wird garantiert noch jemand sterben!“ Lizira sah ihn mit große, runden Augen an und vergaß vor Schreck ganz, dass sie eigentlich weinen sollte. Doch dann fing sie wieder an zu schniefen. Sasori, der einen weiteren Heulkrampf wohl nicht ausgehalten hätte, strich dem Mädchen mit einem innerlichen Seufzer über das braune Haar und wischte ihr beruhigend die Tränen aus dem Gesicht. „Also sag schon. Was ist passiert?“ Lizira schien sich ein wenig beruhigt zu haben, denn sie lehnte ihren vom Weinen hochroten Kopf an Sasoris Brust und krallte sich in seine Kleidung, bevor sie zu sprechen anfing. „Er w-wollte nicht, dass ich j-jemandem von ihm erzähle. Er sagte... Er sagte, da w-wären Leute hinter ihm her, die w-wollten ihn töten. Da waren auch... ganz schwere Verletzungen, ganz entzündet. Und er war halb verdurstet!“ Sie schniefte noch einmal leise und Sasori strich ihr weiter beruhigend über das Haar, damit sie weiter sprach. „I-Ich hab ihm zu Essen und zu Trinken gebracht. Glaube nicht, dass er aus der Wüste kam, wusste nämlich n-nicht, woher er das kriegen konnte. E-Erst wollte er es ni-nicht annehmen, aber er war so schwach, dass er schließlich musste. Ich wollte ihn hier her bringen, wollte Hilfe holen, aber er sagte immer wieder, ich dürfte niemandem von ihm erzählen. Ich weiß nicht warum... Aber immer wenn er das gesagt hat, hat er mich so komisch angeguckt, und da hab ich mich nicht getraut.... Doch ich konnte ihn doch nicht einfach da liegen lassen, verstehst du?“ „Ist ja gut“, sagte Sasori etwas unbeholfen, und überging einfach mal, dass sie ihn duzte, „Du hast das Richtige getan.“ Obwohl er sich da nicht so sicher war. „Manchmal hat er mich etwas über mich gefragt. Ich hab gesagt, ich habe schon immer in der Wüste gelebt, zusammen mit meiner Familie. Und dass wir ganz viele sind und sich alle umeinander kümmern, und dass ihm da auch geholfen werden kann! Aber er hat immer wieder abgelehnt...“ Lizira zog die Nase hoch und sah ihn wehleidig an. „Was soll denn jetzt aus ihm werden, wenn ihm niemand mehr etwas zu Trinken bringt!?“ Da das Mädchen schon wieder kurz vor einem Heulkrampf stand und Sasori selbst nicht ganz wusste, was er von der Geschichte halten sollte, fragte er einfach weiter nach: „Kannst du mir denn sagen, wie er aussah? War es ein Junge, oder war er schon älter? Glaubst du, es könnte ein Ninja gewesen sein, oder einfach jemand, der sich verlaufen hat?“ Lizira runzelte die Stirn, im Bestreben, sich zu erinnern: „Er ist... groß. Ziemlich groß.“ Was auch immer das in den Augen eines Kindes bedeuten mochte. „Und, naja, überall verletzt. Ganz schmutzig. Er ist blond, hat blaue Augen... Erst hab ich ihn für eine Frau gehalten, weil er so lange Haare hatte, aber er hatte nicht diese...“ Sie tippte sich etwas unbeholfen gegen die Brust, „du weißt schon.“ Ja. Er wusste schon. In Sasori machte sich eine gewisse Anspannung breit. Konnte Lizira tatsächlich die Person meinen, die ihm in den Sinn gekommen war? Es würde einiges erklären. Warum jemand so schwer verletztes dennoch jede Hilfe ablehnte, sich selbst kein bisschen in der Wüste aus kannte... „Wo genau hast du ihn gefunden?“, fragte er Lizira und konnte den leicht drohenden Unterton nicht ganz aus seiner Stimme verbannen. „Es war... Nicht weit von da, wo mich der eine Junge gefunden hat. Ich habe gerade Wasser gesucht.“ Sasori drückte das Mädchen ein wenig von sich weg. „Hör zu, ich habe eine gewisse Ahnung, wer er sein könnte. Wenn es stimmt, dann wird er den Teufel tun hier her zu kommen und um Hilfe zu bitten. Dann wird er garantiert da draußen verrecken.“ Bei diesen Worten erschrak Lizira, doch er ließ sie nicht zu Wort kommen. „Ich werde mich selbst auf den Weg machen und nach ihm sehen. Vielleicht kann ich ihn noch retten. Aber du musst mir versprechen, dass du niemandem sonst von ihm erzählst! Hörst du!?“ Das Mädchen nickte eilig, ob vor Angst oder weil nun endlich jemand bereit war, dem Wüstenopfer zu helfen, konnte er nicht sagen. „Du darfst niemandem sagen, dass ich zu ihm gegangen bin. Auch den anderen Ninja und deinen Eltern nicht. Am besten sagst du auch niemandem, dass ich hier mit dir geredet habe.“ In Gedanken hatte Sasori bereits einen Plan ausgearbeitet. Wenn sich seine Ahnung bestätigte... Wenn es tatsächlich Deidara war, der da allein, hilflos, verletzt, irgendwo in der Wüste lag, unfähig sich zu verteidigen... Verdammter Idiot! Deidara war stark, wie hatte sowas passieren können!? Der Akasuna würde seinen Schülern eine Nachricht hinterlassen. Irgendetwas Unauffälliges. Dass er ihren Rückweg mit ein paar Fallen präparieren wollte, um ihr Training voran zu treiben oder so. Ganz egal. Hauptsache, sie kamen ihm nicht nach. Er hatte keine Sorge, dass er den Ort nicht finden würde, an dem der Verletzte lag – vorausgesetzt, Lizira hatte nicht gelogen. Aber dafür war die Beschreibung zu präzise gewesen. Nicht eine Sekunde lang dachte er daran, ihren Wink zu ignorieren. Scheiß auf Loyalität, scheiß auf seine Heimat, scheiß auf mögliche Fallen! Er verschwendete nicht einen einzigen Gedanken daran. Für ihn war es selbstverständlich, der Sache nachzugehen. Denn wenn es stimmte... wenn es wirklich stimmte... Dann hatte er hier die Chance, Deidara endlich noch einmal wieder zu sehen! Doch seine Freude über diese Möglichkeit wurde überschattet von der viel größeren Sorge, Deidara könnte ernsthaft in Schwierigkeiten sein. Und mit einem mal wusste er nicht mehr, ob es ihm nicht doch lieber wäre, Lizira hätte tatsächlich gelogen. * Müde öffnete Deidara die Augen. Erwachte aus einer Art Dämmerschlaf. Um ihn herum war es still. Wo bin ich?, fragte er sich wie betäubt. Langsam glitt sein Blick nach rechts, wo ihm eine gelbbraune Mauer die Sicht versperrte, und dann nach links. Sand. Überall Sand. Bis zum Horizont erstreckten sich die weitläufigen Dünen. In der Ferne war noch eine Fetzen Nachthimmel zu erkennen. Doch der Iwa-nin konnte dieses Bild nicht sehr lange anschauen. Winzige Sandkörner gerieten ihm ins Auge und brachten es zum tränen. Was war passiert? Deidara wollte sich aufrichten, überlegte es sich aber im letzten Moment anders. Selbst ohne übermäßige Bewegung spürte er seine Wunden nur allzu deutlich. Das war Madara Uchiha... Oder Tobi, wie er sich meist nannte. Er hatte ihn gejagt, gehetzt und fast umgebracht. Verfluchtes Sharingan. Warum war er jetzt hier? Mitten in der Wüste? Ach ja... Er hatte doch zu Sasori gehen wollen. Er war vermutlich der Einzige auf dieser gottverdammten Welt, der überhaupt bereit gewesen wäre, ihm zu helfen. Helfen... Wobei? Hätte er diese Wunden nicht auch allein versorgen können? Schön, er war nie besonders gut darin gewesen, aber irgendwie wäre es gegangen. Doch er war einfach aufgebrochen. Ohne irgendwelche Vorbereitungen. Ohne einen Plan. Ganz impulsiv. Wie er es immer tat. Sasori. Er hatte ihn doch einfach nur wiedersehen wollen. Einfach nur mit ihm sprechen. Sein Lächeln sehen. Vielleicht hatte er gewollt, dass er sich Sorgen um ihn machte. Nur ein ganz klein wenig. Nur, um sicher zu gehen. Sicher zu gehen, dass der Rothaarige ihn noch liebte. Der Marionettenspieler hatte nie groß über seine Gefühle zu ihm geredet. Ein einziges Mal nur... Ein einziges Mal hatte er ihn geküsst. Von sich aus. Das war ihm Gewissheit genug gewesen. Aber jetzt... Jetzt war er sich nicht mehr sicher. Sasori war gegangen. Deidara war gegangen. In verschiedene Richtungen. Sie hatten sich getrennt. Es war nur eine räumliche Trennung, hatte er sich gedacht. Sie würden sich schon noch sehen. Ab und zu. Aber da war nichts gewesen. Keine Nachricht von Sasori. Der Akasuna könnte inzwischen tot sein und er hätte es nicht einmal mitbekommen. Und er selbst hatte ebenfalls nie die Zeit gefunden, ihn zu kontaktieren. Wie auch? Er hatte ja keine Ahnung, wo der Andere steckte. Auch sein Entschluss, ihn in Sunagakure zu suchen, war nur aus einer reinen Vermutung heraus entstanden. Nein... Ausreden. Alles Ausreden. Er hätte es gekonnt. Irgendwie, keine Ahnung, irgendwie hätte er es hin gekriegt. Aber er hatte es nicht einmal versucht. Warum nicht? Weiß nicht... Flucht. Flucht vor der Realität. Vor dem schrecklichen Verdacht, Sasori würde seine Liebe nicht erwidern. Er hatte doch lange in der Gewissheit gelebt. Hätte sich nie vorzustellen gewagt, dass von dem Akasuna mehr kommen würde. Das war okay gewesen. Er hatte eben gekämpft. Darin war er ja gut. Erfahren. Er war schließlich ein Ninja, oder? Aber dann war mehr gekommen. Nur ganz wenig. Nur ganz kurz. Aber immer wieder. Und er hatte sich gefreut. Klar hatte er sich gefreut. Dann hatten sie sich getrennt. Deidara war sich auf einmal überhaupt nicht mehr sicher gewesen, ob da jemals etwas gewesen war. Etwas das... mehr war. Mehr als normal. Am Anfang war da die Gewissheit gewesen, dass Sasori ihn nicht liebte. Okay. Dann kam die Gewissheit, dass das nicht stimmte. Okay. Aber nun herrschte Unklarheit. Er war sich in überhaupt nichts mehr sicher. Deidara hielt das nicht mehr aus. Es war zu viel für sein Herz, das stetig hin und her gerissen worden war. Er wollte endlich Gewissheit. Eine Antwort! Also war er losgegangen. Einfach so. Ohne sich um seinen körperlichen Zustand zu kümmern. Was hatte er sich dabei gedacht? In Suna würde man ihn niemals hinein lassen. Er hatte schließlich ihren Kagen entführt! Der Blonde lachte leise und humorlos, doch es würde schnell ein würgendes Husten daraus, als Blut seinen Mund füllte. Er hatte doch tatsächlich darauf gehofft, Sasori würde ihm da wieder raus helfen! Würde ihn befreien, versorgen und würde sein Dorf erneut verraten, um ihm zu helfen. Was bin ich doch für ein Scheusal, dachte er sich trübselig. Wie konnte er auch nur in Erwägung ziehen, seinem Danna so etwas anzutun? Er wusste doch um den Schmerz, den er in seinem Leben durchgemacht hatte. Wenn er sich wirklich dazu durchgerungen hatte, noch einmal im Dorf versteckt unter dem Sand einen neuen Anfang zu wagen, dann war es absolut egoistisch, widerlich und verabscheuungswürdig, ihm das kaputt machen zu wollen. Im Endeffekt war es wohl gut, so, wie es jetzt war. Hier lag er nun, krank und verletzt, zu kaum einer Regung mehr fähig. Der Felsvorsprung, unter dem er sich in seinem Fieberwahn gerettet hatte, schützte ihn nur noch so lange vor den immer wiederkehrenden Sandstürmen, bis der Wind sich drehte. Das kleine Mädchen, das ihm immer etwas zu Trinken gebracht hatte, war seit einer ganzen Weile nicht wiedergekehrt. Warum sie ihn versorgt hatte, wusste er nicht so recht. Wahrscheinlich hatte sie einfach Mitleid gehabt. Kinder waren so naiv. Sie verschwendeten keinen Gedanken daran, dass der Verletzte seine Wunden vielleicht durchaus verdient hatte. Möglicherweise war es für sie auch einfach nur aufregend gewesen. Ein Abenteuer. Ein Geheimnis, mit dem sie vor ihren Freunden angeben konnte. Ein Fremder, schwer verletzt, der seinen Namen nicht nannte und keine Hilfe von Erwachsenen annehmen wollte, dessen Existenz geheim bleiben sollte. Keine Ahnung, was in ihrem Kopf vorgegangen war. Jedenfalls hatte sie ihm gehorcht. Hatte niemandem von ihm erzählt. War immer allein gekommen. Wahrscheinlich stammte sie aus Suna. Dem Iwa-nin war von keinem anderen Dorf bekannt, das es in der Wüste gab und er war immer in diese Richtung gegangen, nach seiner Karte. Die Karte, die er irgendwann verloren hatte. Doch kein Ninja war gekommen. Niemand um ihn festzunehmen oder zu töten. Niemand um ihm zu helfen. Und nun war sogar das kleine Mädchen weg. Ohne sie und das Wasser, das sie ihm immer mitgebracht hatte, würde er bald sterben. Vielleicht war es besser so. Klar, irgendwie war es schon eine Schande. So hatte er nie sterben wollen. Er hatte doch seinen Tod schon vor Ewigkeiten geplant. Hatte selbst zu einem ganz wunderbaren Kunstwerk werden wollen. Pustekuchen. Deidara konnte eine Menge Schmerzen aushalten. Er war verdammt zäh. Jeder andere Ninja hätte vermutlich schon aufgegeben. Aber Deidara war immer noch am Leben. Einfach nur aus Prinzip. Sollte es tatsächlich eine gottverdammte Wüste sein, die ihm den Tod brachte!? Das konnte doch nicht wahr sein! Er hätte Madara töten sollen. Mit seinem neuen Jutsu. Das wäre perfekt gewesen. Aber nein. Er hatte ja so am Leben gehangen. Hatte Sasori unbedingt noch einmal wiedersehen wollen. Wie egoistisch! Das war nun seine Strafe. Es war die einzige Erklärung, die ihm einfiel. Ein Tod ohne jede Ehre. Ohne eine Spur von Einzigartigkeit. * Sasori hob ruckartig den Kopf. Eine seiner Marionetten hatte eine Spur gefunden. Ein Hauch von Chakra, ein Hauch von Leben. Er wusste es, allein durch die Verbindung seiner Finger durch die Fäden mit seinen Puppen. Da war etwas, etwas Lebendiges. Hoffentlich war es nicht wieder nur eine Eidechse. Das war ihm jetzt schon oft genug passiert. Aber er konnte es sich nicht leisten, solche Spuren auszulassen. Ein verletzter, schwacher Mensch sendete nicht viel mehr Chakra aus als ein kleines Tier. Der Akasuna warf einen Blick über seine Schulter zurück. Die glatten Dünen der Sandwüste füllten sein Blickfeld aus. Dort irgendwo lag die Oase der Nomaden. Ob seine Schüler schon den Rückweg angetreten hatten? Sasori hatte einen Sanddoppelgänger ausgeschickt, der ihren Weg mit Fallen spickte. So hatte er sich ein Alibi verschaffen. Der Suna-nin wandte sich ab und ging weiter in die Richtung, in die die schwache Spur ihn führte. Er unternahm gar nicht erst den Versuch, sich auf seine Augen zu verlassen. Der Wind, den er im Rücken hatte, trug Sand mit sich, der das Bild verwischte. Außerdem war es heiß, so heiß wie jeden Tag in der Wüste. Er wollte keiner Luftspiegelung auf den Leim gehen. Doch als er den kahlen Felsen sah, von Wind und Wetter zurecht geschliffen wie ein schiefer Pilz, da wusste er, dass dies keine Luftspiegelung war. Der Sand wurde ganz typisch um das Hindernis herum geweht und zog wellenartige Muster über dem Boden. Weit und breit gab es nirgendwo auch nur einen Ansatz von einem anderen Versteck und das schwache Chakra kam eindeutig von dort. Sasori hatte sich sehr beeilt, um diesen Ort zu finden. Doch nun, wo er hier war, trat er ganz langsam auf den Felsen zu. Zögernd. Von plötzlichen Zweifeln erfüllt. Was erwartete ihn dort? Vielleicht war es gar nicht Deidara? Und wenn doch... vielleicht kam er schon zu spät? Der Akasuna umrundete den Fels. Und da lag er. Kaum noch am Leben. Aber wunderschön. Seine blonden Haare lagen ausgebreitet am Boden. Unter ihnen schimmerte immer wieder roter Sand hervor. Sand, den sein Blut gefärbt hatte. Die strahlend blauen Augen waren geschlossen. Die Gesichtszüge sahen merkwürdig entspannt aus. Seine Kleidung war von zahlreichen Schnitten gezeichnet. Teilweise war sie vollkommen zerfetzt und hatte grässliche Wunden, mit Blut verkrustet, freigegeben. Er trug nicht seinen Akatsukimantel und das war auch gut so. Wenigstens hatte er die Geistesgegenwart besessen, sich dieses Erkennungsmerkmals zu entledigen. Deidara war bewusstlos. Und Sasori stand da und wusste nicht, was er fühlen sollte. Da war Wut in ihm... Hass auf denjenigen, der seinem Partner das angetan hatte und Zorn auf ihn selbst, weil er nicht da gewesen war. Da war Mitleid... Schreckliches Leid und Schmerz. Der Blonde war wirklich in einem miserablen Zustand. Und Unverständnis. Warum war der Iwa-nin hier her gekommen? Hier her, in die Wüste, wo ein Überleben so viel schwerer war als überall sonst? Aber er fühlte auch Freude, ihn endlich einmal wiedersehen zu können. Vertrauen und Glück, dass er zu ihm gekommen war. Ihn gesucht hatte. Denn das hatte er zweifellos. Und Schuld. Weil das nötig gewesen war. Weil alles so gekommen war. Sasori wusste nicht, was mit all den Gefühlen anzufangen war. So intensiv hatte er lange nicht mehr gefühlt. Er war sich nicht sicher, ob das wirklich gut sein sollte – denn im Moment fühlte er sich ziemlich schlecht. Also kniete er sich zögernd neben den Verletzten. Ganz sacht zeichneten seine Finger unsichtbare Spuren über Deidaras Gesicht. Vorsichtig glitten sie durch sein blondes Haar. Er war so... so schön. Wie ein Engel. Für einen Moment verlor sich der Akasuna in diesem Anblick. Irgendwann wurde ihm bewusst... Dieses wunderbare Wesen gehörte ihm. Deidara hatte sich ihm ganz hingegeben. War bereit, alles für ihn zu tun. Absolut alles. Er war tatsächlich wie etwas, das er besaß. Es war Deidaras Herz. Ein Herz, dass er ihm geschenkt hatte. Das nun sein war. Das freute ihn... irgendwie. Aber es brachte auch eine große Verantwortung mit sich. Denn Sasori... Sasori hatte dasselbe getan. Irgendwie. Irgendwann. Ohne es zu beabsichtigen. Ohne es zu wollen. Doch sein Herz gehörte auch Suna. Zu einem gewissen Teil. Doch dieser Teil war klein. Denn ein Suna-nin hätte Deidara getötet. „Was hast du mit mir gemacht…“, flüsterte der Rothaarige. Ganz vorsichtig beugte er sich vor und hauchte Deidara einen scheuen Kuss auf die Stirn. „Ich erkenne mich nicht wieder...“ Ein leises Seufzen entglitt ihm. Er würde das wieder hinkriegen... Er würde Deidara heilen können. Das war nicht das Problem. Aber er befürchtete, dass da noch eine andere Sache war. Eine Sache, die sehr viel tiefer unter der Haut lag. Und er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Dann fasste er einen Entschluss und stand auf. Wenn er Deidaras Leben retten wollte, musste er ihn sofort von hier wegschaffen. Mitten in der Wüste, wo überall dieser Sand herum schwebte und die Hitze seinen Leib ausdörrte, konnte er ihn nicht behandeln. Ihn nach Suna zu bringen stand natürlich auch außer Frage. Die einzige Lösung, die hier infrage kam, war das Lager der Nomaden. Er konnte nur hoffen, dass Lizira ihm noch einmal helfen würde. * Deidara erwachte von einer plötzlichen Kälte. Irgendetwas Nasses lag auf seiner Stirn. Der Iwa-nin brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Dann blinzelte er und öffnete mühsam die Augen. Nur einen kleinen Spalt breit. Da war ein Gesicht... Er kannte es. Irgendwo her. Lange, braune Haare hingen an der kleinen Gestalt herunter. Grüne Augen waren auf ihn fixiert. Eine zarte Hand fuhr einmal kurz über seine Wangen, als sie den feuchten Lappen auf seiner Stirn richtete. „Li... Lizira…“, brachte der Blonde mühsam heraus. Er wollte die Augen ganz öffnen, doch das gelang ihm nur bei dem einen. „Du bist wach!“, rief das Mädchen überrascht aus. „Oh, endlich! Ich dachte schon, du würdest... würdest...“ Lizira. Sie war zurückgekommen. Er hatte schon nicht mehr daran geglaubt. Ganz vorsichtig drehte der Verletzte den Kopf und sah sich um. Dann erstarrte er. Wo war die Wüste? Wo war der ganze Sand? Wo war der Himmel!? „Wo... Wo bin ich, un?“, fragte er leise, geradezu geschockt. „Du bist in Sicherheit! Jetzt wird alles gut!“, versicherte ihm Lizira. Er wünschte, er könnte ihr glauben. Deidara musterte die Umgebung. Offenbar lag er in einer Art Zelt... Ein ziemlich großes, aus groben Leinen gefertigt. Unter sich spürte er weiche Kissen. Außer ihnen beiden war niemand sonst hier. „Es tut mir Leid, dass ich so lange nicht gekommen bin“, sagte Lizira gerade. „Meine Eltern dachten, hätte mich verlaufen und sie haben Ninja angefordert, die mich zurück gebracht haben.“ Deidara lief ein eisiger Schauer über den Rücken. „Und jetzt... bin ich in Sunagakure!?“ Das Mädchen stutzte, dann lächelte es wieder. „Aber nein! Ich gehöre zu einem Nomadenstamm. Das hier ist eine Oase, wo wir unser Lager aufgeschlagen haben. Yagoto-san, das ist der Ninja, der das Team angeführt hat, hat dich hier her gebracht.“ Verflucht. Deidara zuckte zusammen und stöhnte gleich darauf vor Schmerz auf. Ein Suna-Ninja. Das war das Schlimmste, was ihm hätte passieren können. Ein Shinobi aus Sunagakure. Jemand, der ihn erkannte, auch wenn er nicht den typischen Mantel trug. Den hatte er entsorgt, er war ohnehin so gut wie zerfetzt gewesen. Aber in diesem Ninjadorf war er bekannt wie ein bunter Hund. Und in seinem jetzigen Zustand konnte er nicht kämpfen. Zweifellos hatte man ihn gefangen genommen, um ihm Informationen über Akatsuki zu entlocken. „Es tut mir leid, ich musste Yagoto-san von dir erzählen. Ich konnte doch nicht zulassen, dass du ganz alleine da draußen bleibst!“ „Du hast keine Ahnung, was du getan hast, un!“, zischte Deidara bösartig. Das Mädchen zuckte zurück. Fast sofort tat dem Iwa-nin sein Ausbruch wieder leid. Aber immerhin hatte dieses Kind gerade sein Schicksal besiegelt! Wenn auch vollkommen unwissend. „Aber... Yagoto-san hat dich geheilt! Er hatte Medizin bei sich. Ich bin sicher, er hat dir das Leben gerettet!“ Das Mädchen unterdrückte ein Schluchzten und rieb sich die Augen. „Ist ja... Ist ja gut, un...“, murmelte er etwas unbeholfen. Die sollte jetzt nicht auch noch anfangen zu heulen! Aber Deidara war sich sicher, dass man ihn nur so weit aufgepäppelt hatte, damit er am Leben blieb und reden konnte. Hah! Die würden kein Wort aus ihm heraus bekommen! „Wo ist denn dieser Yagoto jetzt?“ Lizira hörte auf zu schluchzen und brachte sogar ein kleines Lächeln zustande. „Er ist bei meinen Eltern. Mein Vater ist der Anführer der Nomaden, weißt du? Yagoto-san hat sein Team schon wieder zurück in sein Dorf geschickt. Ich glaube, er verhandelt jetzt mit meinen Eltern. Dass du erst mal hier bleiben darfst, glaube ich.“ Deidara wandte den Blick ab. Nur zu gerne hätte er dem Mädchen erzählt, was es damit wirklich auf sich hatte. Was dieser Ninja vor hatte. Sie dazu überredet, ihm zur Flucht zu verhelfen. Aber das war nicht möglich. Er war einfach noch zu schwach, um überhaupt an Flucht zu denken. Auf einmal hörte Deidara ein leises Rascheln, irgendwo im hinteren Teil des Zeltes. Jemand war eingetreten. Lizira erhob sich und sah in die Richtung des Besuchers. Der Iwa-nin wollte sich aufrichten, um zu sehen, wer es war. Doch kaum hatte er sich ein wenig bewegt, da fuhr ihm ein grässlicher Schmerz den Rücken hinauf und er ließ es bleiben. „Yagoto-san!“, rief da Lizira und ging zu dem Neuankömmling hin. Dieser schien ihr irgendetwas zu zuflüstern, doch Deidara konnte nicht verstehen, was es war. Dann jedoch verließ das Mädchen das Zelt und ihm wurde auf einmal kalt. Er war allein mit dem Ninja aus Sunagakure. Schritte waren zu hören. Ganz leise. Irgendwann spürte der Shinobi die Anwesenheit des anderen Ninja neben seiner Bettstatt, doch er zögerte es heraus, ihn anzusehen. „Deidara.“ Der Angesprochene erstarrte. Diese Stimme... Dieser Ton... Diese Art, seinen Namen auszusprechen. Auf einmal wusste er genau, wer da neben ihm stand. Er wusste es schon, bevor er wie in Zeitlupe den Kopf beiseite drehte und in die rotbraunen Augen seines einstigen Kameraden blickte. „Sasori!“, keuchte er erschrocken und richtete sich nun doch ruckartig auf, bevor er sich in einem neuerlichen Hustenanfall erging. Der Rothaarige drückte ihn mit sanfter Gewalt in die Kissen zurück. „Für dich immer noch Sasori no Danna“, antwortete er und lächelte leicht. Das war es. Wegen diesem Lächeln war Deidara hierhergekommen. Und, bei Gott, es hatte sich gelohnt! XxX Neue Charakterbeschreibungen hochgeladen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)