Dust in the Wind von Phoenix_Frost (Alles ist vergänglich) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- „Ich bring ihn um! Darauf lauert ehrlich die Todesstrafe, mich mit so einem Zeug zu vergiften!“ Fluchend klammerte Kurogane sich an sein Wasserglas. Er sah nicht so aus, als wenn er es jemals wieder loslassen wollte, geschweige denn den Inhalt zu vergeuden. Er kniff die Augen zusammen und schüttelte sich zum aber wievielten Mal. Fay hatte sich den Scherz erlaubt, einen alten Whiskey aus dem Regal zu ziehen und ihm auf zu tragen, er sollte testen, ob dieser noch trinkbar sei. Gutmenschglauben hatte Kurogane dies schließlich getan – und hatte das Gefühl, altes Öl geschluckt zu haben. Er hatte nichts gegen Whiskey ein zu wenden, doch auch dieser konnte nach geraumer Zeit schlecht werden – das hatte er heute gelernt. Syaorans mitleidiger Blick lag auf ihm. Der Junge musste sich ein amüsiertes Lächeln verkneifen, so, wie sie sich gegenüber an einem Tisch saßen und ihre Pause mehr oder minder genossen. Fay war abgezogen, um die Hinterräume des Erdgeschosses zu erkunden und da Mokona sich bereit erklärt hatte, auf die Prinzessin acht zu geben, herrschte somit Ruhe in diesem Raum, welche Kurogane sicherlich genossen hätte, wenn da nicht dieser ekelhafte Nachgeschmack gewesen wäre. Er hätte den Plan des hinterlistigen Magiers sicherlich sofort aufdecken können, wenn da nicht die trockene Kehle und der böse Durst gewesen wären. Sein Blick glitt auf die Tischplatte und er beobachtete eine Weile stumm, wie Syaorans Hände, welche die Lederhandschuhe abgelegt hatten, mit einer Wasserflasche spielten. Sie schoben sie hin und her, ließen sie auf der Kante stehen, kleine Pirouetten vollführen und wenn sie mal umkippte, rollte sie über die Tischplatte, bis die Hände sie wieder abfingen. „Hey Jungs, schaut mal, was ich gefunden habe!“ » Now, don't hang on « Fays Kopf schaute mit einem lebhaften Lächeln hinter einer Tür hervor. „Hm?“ Der Magier wartete, bis die anderen beiden ihm ihre Aufmerksamkeit schenkten und sprang schließlich hinter der Tür hervor. Er hatte seine Kleindung gegen die hiesige eingetauscht: Seine Füße steckten in schweren braunen Stiefeln, deren Sporen an den Hacken bei jedem Schritt leise klimperten. Eine enge schwarze Hose schmiegte sich an seine Beine und sein Oberkörper versteckte sich in einem weißen Hemd, dessen Kragen und Ärmel schon leichte Vergilbungen zeigten. Darüber trug er eine schwarze Weste, die er ordentlich geschlossen hatte und eine schwarze Schleife zierte seinen Hemdkragen. Auf seinem Kopf thronte ein lederner Hut, unter dem sein breites grinsen hervor schaute. „Das erinnert mich ein kleines Bisschen an Outo-Country!“ platzte Syaoran heraus. Der Wasserflasche hatte er seine Aufmerksamkeit schon längst entzogen, während er Fays Outfit betrachtet hatte, „Ja, nicht? Aber die Frauenkleider, die in dem Hinterraum hängen, sehen eher aus, wie die aus Jade.“ „Ehrlich?“ „Jepp! Und dort liegen auch Waffen und die… haben mich eher an Piffle erinnert.“ Fay hob eine Hand, um sich am Hinterkopf zu kratzen, wobei er den Cowboyhut etwas vorschob. Kurogane hob zweifelnd die Augenbrauen, „Das ist aber in der Tat eine wirklich… interessante Mischung.“ » Nothing lasts forever but the earth and sky « „Das stimmt wohl!“ Fay lachte wieder. Syaoran sprang von seinem Stuhl, fegte um den Tisch herum und begann, Fay, welcher sich in Pose gestellt hatte, interessiert zu beschauen. Die Klamotten waren hier und da noch etwas staubig, doch das Meiste war aus verschiedenen Lederarten und sah zwar cool aus, schien aber nicht allzu komfortabel zu sein. Erst jetzt entdeckte er den breiten Gürtel, der sich um die Hüften des Magiers spannte und seltsam geformte Taschen, die an diesem Gürtel hingen. Er zupfte an ihnen, „Was ist das?“ „Wenn ich es wüsste, würde ich es dir sagen!” der Magier lachte, machte ein paar Schritte und stellte einen der schweren Stiefel auf die Tischkante, wobei er absichtlich knapp Kuroganes Hand verfehlte. Er verschränkte die Arme, „Na, was sagst du, Schwarzer?“ Der Angesprochene segnete ihn mit einem Knurren und betrachtete die Klamotten, „Die Menschen, die hier gelebt haben, scheinen wirklich eine seltsame Art gehabt zu haben, was Kombinationsgeschmack betrifft…“ Der Blonde begann wieder, zu lachen, stieß das Bein vom Tisch ab, vollzog eine elegante Drehung und lehnte sich gegen den Tisch. „Was, wenn das hier ein Treffpunkt für Dimensionswanderer war?“ Fragende Blicke trafen hin, was er als Aufforderung sah, fort zu fahren, „Naja, ich meine… nicht überall, wo wir hin kommen, muss es nach demselben Prinzip sein! Vielleicht gibt es an diesem Ort keine Einheimischen und es gibt sicherlich noch mehr neben uns, die Dimensionen durchwandern auf der Suche nach irgendetwas – und seien es nur Antworten auf simple Fragen.“ » It slips away! « „Du meinst, es gibt noch andere, wie uns?” Syaorans Augen weiteten sich überrascht und er trat näher an die anderen beiden heran, um die Unterhaltungsrunde zu schließen. „Warum nicht?“ „Das ist doch Humbug!“ Kurogane verschränkte die Arme und zeigte mit argwöhnischem Gesichtsausdruck sein Unglauben, doch Fay belächelte dies, wie er es mit vielen seiner Verhaltensarten zu tun pflegte, „Warum sollte das Unsinn sein?“ „Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass die Hexe noch ein paar solcher blöder Reisegruppen, wie unsere, betreut oder so ne Viecher, wie den Manjuu-Kloß, züchtet?“ Syaoran hob zweifelnd die Augenbrauen und Fays amüsiertes Lachen verzögerte die Antwort, „Du siehst das alles viel zu schmal, Kuro-sama! Wenn man über so was nachdenkt, muss man schon mindestens zweigleisig fahren! Es gibt noch andere Möglichkeiten neben Mokona, durch die Dimensionen zu reisen und es gibt sicherlich auch einige, die das aus irgendwelchen Gründen aus eigener Kraft können und den Kontakt zu Yuuko-san dafür gar nicht brauchen!“ Damit hatte er seinem Kontrahenten genügend Grübelstoff gegeben. Fay wusste, dass Kurogane, genauso, wie er selbst, weitaus nicht so beschränkt war, wie er tat. Dieser Mann hatte wahrhaftig ganz schön Köpfchen, nur setzte er es ausschließlich dann ein, wenn er dazu gezwungen war oder wenn er die Gelegenheit hatte, mit Fay ein Gespräch unter vier Augen zu führen, das kannte er schon. Schade, dass ein so intelligenter Mensch so kopffaul war. » And all your money won't another minute buy « “Du meinst also, dass es noch mehr wie Seishiro-san gibt?” Syaoran hatte dieses Gesprächsthema sofort wieder in große Besorgnis gestürzt. Wenn es noch mehr von ihnen gab, vielleicht sogar auch in Gruppen… würden sie vielleicht an derselben Sache arbeiten? Oder gab es etwa noch mehr so kniffelige Situationen zu lösen, wovon sie einfach nichts wussten? Es war ein Rätsel für ihn – und genug Denkstoff für die nächsten schlaflosen Nächte. „Ich finde…“ Fay ergriff wieder das Wort und gleichzeitig Kuroganes Handgelenk, „…wir schauen uns die Sachen da mal genauer an – vielleicht stimmt meine Theorie ja?“ „Das hättest du wohl gerne…“ „Lass uns wetten! Wenn es nicht stimmt, muss ich den Rest durchprobieren, bis ich eine genau so schlechte Flasche finde, wie die von eben!“ Der Blonde grinste. Er wusste, dass er den anderen locken konnte, wenn er den versteckten Vorschlag machte, sich selbst bloß zu stellen – wie er herausgefunden hatte, war so etwas ein kleiner Egoschub, ein Trost für Kurogane, welcher sich weniger daraus machte, anderen Fallen zu stellen und auf Ehrlichkeiten bestand. Ehrlichkeit musste belohnt werden. Fay hatte schon vermutet, dass sein Interesse sich sicher auf die Waffen legen würde, die diese Dimension hier bot. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)