Black Crow von Hinatara (Akatsuki Tribute) ================================================================================ Kapitel 12: This is my Ninja way! --------------------------------- Schon drei Wochen lief ihre Mission… Deidara sah den Spinnenartigen Bomben, die er auf den Boden streute, hinterher, während der Tonvogel heftig mit den Flügeln schlug, um aus der Schussbahn zu kommen. „KATSU!“ Die Welle der Explosion trieb ihn noch etwas höher, von wo aus er einen guten Überblick über sein Kunstwerk hatte. Zufrieden setzte er sich im Schneidersitz nieder und zog sich den Basthut etwas tiefer ins Gesicht. Wie es Haruka wohl ging? Immerhin war sie jetzt ganz auf sich alleine gestellt… Und er konnte noch nicht einmal Kontakt zu ihr aufnehmen, wie zu den anderen Akatsukimitgliedern. Der Blonde wurde aus den Gedanken gerüttelt, als der Vogel etwas unsanft landete und die Flügel anlegte. Er hüpft auf den Boden und sah sich nach seinem Partner um, der unter einigen Bäumen gewartet hatte. „Ich bin fertig, Sasori no Danna“, teilte er ihm, wie immer mit höflichem Unterton, mit. Allerdings erntete er nur einen wütenden Blick. „Was…was ist los? Was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht, un?“ „Du warst mit deinen Gedanken abwesend, keine Ausrede. Bei dem Mädchen, nicht wahr? Diese Haruka?“ Deidara blinzelte erstaunt. Woher wusste er das? Die Puppe, in der sich Sasori versteckte, richtete ihren Blick wieder auf den rauchenden Rest Deidaras Schaffen. „Oder aber ich liege falsch, und dein neues Hobby ist das zusammenflicken der durch deine Kunst verkohlten Leichen, da wir ja ohne Leiche kein Kopfgeld einstreichen können… wie du hoffentlich weißt…“ „Un…“ Deidara biss sich auf die Lippen, schüttelte das Schuldbewusstsein dann ab und Grinste. „Verzeihung. Ich hab’s übertrieben, Danna, un.“ „Spar dir die Entschuldigung!“, knurrte der Ältere. „Warum hat man mich auch mit dem Kind in ein Team gesteckt…?“ „Das ist jetzt nicht fair, un! Ich bin Attentäter, Danna, kein Kopfgeldjäger!“ „Ja, deine Kunst reicht nur fürs spurenvernichtende Töten.“ Getroffen senkte der Blonde den Kopf und der Hut fiel ihm wieder übers Sichtfeld. „Vergiss es, wenn was gelingen soll, muss ich es selbst machen.“ Ich kann das auch… Aber Deidara sprach den Gedanken nicht aus. Es brachte nichts, mit Sasori zu diskutieren, das hatte er bereits gelernt, da würde sein Gegenüber nur aggressiv werden. Lieber Mund halten, auch, wenn es schwer fiel, und es das nächste Mal von sich aus besser machen. Er strich über die Lehmfedern des Vogels. Dabei hatte Sasori diesmal sogar Recht… er dachte wirklich zu viel an dieses Mädchen… ************************************************* „Hmmm. Nein, tut mir Leid, den Kerl habe ich noch nie gesehen.“ „Danke trotzdem“, lächelte Haruka den Mann an und verließ das Gasthaus wieder. Noch ein Fehlschlag… Niemand hier schien diesen Hidan zu kennen. Und das, obwohl sie schon wochenlang herumfragte, in einem Dorf nach dem anderen… Ob Hidan hier gar nicht vorbeigekommen war und Pains Informationen nicht stimmten? Ganz konnte sie sich das ja nicht vorstellen. Seufzend entfernte sie sich von den Häusern. Das kleine 50-Seelen-Dorf lag direkt an einem kleinen Fluss, umgeben von einigen Wiesen und in der Nähe von Bergen. Eine Klippe ragte über das Dorf hinaus und bot einer hügeligen Wiese bis zu den Häusern Schatten. Das schwarzhaarige Mädchen steuerte die Felswand an und lehnte sich dagegen, Konans Karte aus ihren neu erworbenen Taschen holend. Wenn sie weiter so alle Dörfer abklappern würde, und sie seine Route richtig einschätzte, könnte es sein, dass der Mann, den sie suchte, bereits bis zum Land des Tons oder noch weiter gekommen war. Dann müsste sie sich jetzt nordöstlich halten, um ihn zu finden. Das wiederum setzt voraus, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lag und die Suche nicht weiter so erfolglos verlaufen würde. Ein prüfender Griff in die Tasche – ihr Geld würde noch etwas reichen. Es war eine gute Idee gewesen, ein paar Gelegenheitsjobs in den letzten Dörfern anzunehmen. So würde sie erst einmal keine Probleme kriegen. Haruka studierte die Karte weiter. Bis zum nächsten Tag war es eine Reise von ein paar Tagen. Dann sollte sie sich vorher hier etwas ausruhen. Genauso könnte sie die Zeit aber auch für Training nutzen, Shuriken vielleicht, oder die Fingerzeichen… Fingerzeichen, entschloss sie sich, da das am wenigsten Kraft forderte. Sie rollte eine der Schriftrollen auf und sah nach, wo sie stehen geblieben war. Kurz vor der Kunst des Tausches. Vermutlich noch so eine Kunst, die sie nie beherrschen würde, aber es war ja nur erforderlich, dass sie sich die Fingerzeichen einprägte. „Hahn, Affe…“, begann sie, langsam zu murmeln und legte die Hände zusammen. Hahn, Affe… Ja, das war richtig so. Wenn sie zurück kam, wollte sie zeigen, dass sie lernen konnte. Also musste sie sich anstrengen und – Irgendetwas oben auf der Klippe zerbrach, klang nach Holz. Irgendwer schrie. Verwirrt sah Haruka nach oben, die Sonne blendete ihre Sicht, aber sie war sich ziemlich sicher, irgendwen fallen zu sehen. Gerade, als sie das realisiert hatte, kam dieser jemand allerdings auch schon unsanft wenige Meter neben ihr auf, hob leicht benommen den Kopf und wurde dann von einem hinterher fallenden, abgebrochenen Ast endgültig in die Ohnmacht geschlagen. Vorsichtig kroch Haruka zu dem Jungen. Er war jünger als sie, hatte strohblondes Haar und ein Stirnband, das bezeugt, dass er ein Shinobi aus diesem Reich sein musste. Sein orangene Rollkragenjacke und eine ebenso gefärbte Hose stachen sich mit dem dunklem Grün des Grases, das der Wind um das störende Objekt auf der Wiese wippen ließ. Sie schloss ihr das Fingerzeichen ihres Kekkei-Genkais und legte dem Jungen eine Hand auf die Brust, die Augen konzentriert auf seinem Atem fixiert, während ihr Chakra seinen Körper durchströmte. Er schien nicht ernsthaft verletzt, erstaunlich, da er von so weit oben heruntergefallen war. Langsam zog Haruka ihr Chakra zurück, ohne den Jungen verletzt zu haben, im Stillen ihrer Mutter dafür dankend, dass sie ihr beigebracht hatte, mit ihrem Kekkei-Genkai fremde Körper mit einer Berührung zu untersuchen. Aufmerksam sah sie sich den Jungen noch einmal an. Bald dürfte er wieder zu sich kommen. Wenn er ein Shinobi von hier war, konnte er ihr ja vielleicht weiterhelfen. Auch, wenn er noch ein Kind war. Shinobi kannten sich immer gut im eigenen Land aus. Erstaunt blinzelnd betrachtete sie sein Gesicht. Waren das…Schnurrbarthaare auf seinen Wangen? Die blauen Seelenspiegel schlugen ruckartig auf und der blonde Junge fuhr zusammen, nach der Beule auf seinem Kopf tastend. „Ouch…!“ „Alles in Ordnung?“ Erstaunt registrierte er das Schwarzhaarige Mädchen, das vor einer aufgerollten Schrift saß und langsam Fingerzeichen formte. „Das sah eben ja gar nicht gesund aus.“ „Ja, ich hab einen harten Schädel!“, grinste er sofort und ließ sie Hand sinken, um sich aufzurichten und nach oben zu sehen. „Ich hab da oben trainiert und nur einen Moment nicht aufgepasst, und-“ Er brach ab und sah die Hände des Mädchens wieder an. „Hey, bist du eine Kunoichi?“ Sie lächelte leicht, und ließ verlegen ihre Übung sein. „Nein, noch nicht…“ „Echt? Du willst Kunoichi werden, Nee-san?“ So etwas wie Begeisterung lag auf seinen Zügen. „Ja…Nein… also, ich bin nicht wirklich gut…“ Wie redete sie sich da jetzt bloß wieder raus? „Soll ich dir beim Training helfen?“ „Helfen?“, wiederholte die Schwarzhaarige verwirrt. „Ja, ich bin nämlich Ninja, weißt du?“, erklärte er stolz und zuppelte an seinem Stirnband herum. „Und später werde ich der stärkste Shinobi meines Dorfes werden!“ Das Zeichen auf seinem Stirnband erinnerte sie an das von Itachi. Nur, dass Itachis zerkratzt war. „Momentan reise ich mit dem perversen Eremiten herum, um noch stärker zu werden“, erzählte der Junge fleißig weiter. „Und wenn ich zurück in mein Dorf komm, bin ich bestimmt viel stärker als zuvor. Wenn du willst kann ich dir also beim Training helfen!“ Haruka ließ sich das Angebot durch den Kopf gehen. Sie kannte den Jungen zwar nicht, aber anscheinend wollte er ihr ja wirklich helfen. Und wenn er ein Shinobi war, dann könnte das noch nicht mal eine schlechte Idee sein… „Ich würde mich freuen“, nickte sie schließlich. Der blonde Junge ließ einen Schrei der Begeisterung von sich hören. Ein fast elektronisches Geräusch hallte durch den stockdusteren Versammlungsraum, als Kakuzus Silhouette neben Pains und Konans auftauchte. „Es läuft gut. 18 Aufträge sind bereits erledigt“, teilte der Maskierte ungefragt mit, da er wusste, welche Frage Pain stellen wollte. „Konan-san!“, tönte es, noch bevor Deidara und Sasori im Raum zu sehen waren. „Weißt du was von Haruka? Irgendwas?“ Sasori rollte genervt mit den Augen, während Konan zu einer Antwort ansetzen wollte, allerdings fast von Kisame überrannt wurde, der gerade mit Itachi eitnrat. „Konan! Hast du irgendwelche Nachrichten von Haru-chan!?“ „…N-Nein, tut mir Leid“, murmelte Konan entschuldigend. Deprimiert senkten alle drei den Kopf, während die anderen sie nur mit hochgezogenen Augenbrauen beobachteten. „Schlimm, nicht? So geht das schon die ganze Zeit…“, zischte Sasori Pain zu, Kakuzu schüttelte nur den Kopf. „Hab ich was verpasst?“, summte Zetsu, der neben ihnen erschien und die Szene, die er vorfand, nicht ganz zuordnen konnte. „Den Untergang Akatsukis wegen eines Mädchens“, knurrte Sasori ironisch und trat dann ein paar Schritte vor. „Wir haben uns nicht versammelt, um uns von Kleinigkeiten stören zu lassen, also lasst uns anfangen. Ich habe keine Lust, noch länger zu warten!“ Der Aufruf brachte wieder etwas Leben in die Versammlung und zufrieden sah der Marionettenspieler mit an, wie man seinem Wunsch folgte. Kerzenlicht erleuchtete den Raum, draußen war es schon dunkel, aber dem weißhaarigen Mann reichte das spärliche Licht vor ihm. Er schrieb, und hatte offensichtlich sowieso die Zeit vergessen. „Ich bin wieder da, perverser Eremit!“ „Ist gut“, rief er auf Narutos Zuruf zurück, ohne aufzusehen. Haruka, die von Naruto mitgezogen worden war, sah sich in dem kleinen Gästezimmer um und versuchte um die Ecke zu linsen, von wo aus die männliche Stimme kam, die Naruto mit ‚perverser Eremit’ anredete. „Ich habe jemanden mitgebracht!“ Fast augenblicklich wurde die Tür zum Nebenzimmer ganz aufgeschoben und ein ziemlich großer Mann mit zerzaustem, weißem Haar und unordentlich übergezogenem Yukata kam fluchend zum Vorschein. „Naruto, wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst nicht immer irgendwelche dahergelaufenen-“ Er brach ab und musterte das Schwarzhaarige Mädchen. Haruka hatte den Eindruck, dass er ziemlich ungeniert auf ihre Brust starrte. „Oho.“ „Schau mal, schau mal, perverser Eremit“, grinste Naruto freudig bei seiner Reaktion. „Das ist Haruka!“ Der Weißhaarige beugte sich zu dem Jüngeren und zischte ihm „Wo hast du die Kleine denn aufgegabelt“ zu. Haruka fühlte sich etwas fehl am Platz, betrachtete den Älteren aber weiter freundlich. Ihr fiel auf, dass seine Haare in einem ziemlich langen, unordentlichen Zopf endeten. Unter den Augen bis zum Kinn hatte er sich grade rote Striche gezogen. „Aufgegabelt?“, wiederholte Naruto verwirrt so laut, dass auch Haruka es hören konnte, was ihr nicht grade half, das mulmige Gefühl abzuschütteln, dass sie hatte, seit der Blonde sie ungefragt mitgezogen hatte. „Also, das war so: ich habe das Rasengan trainiert und nicht aufgepasst und bin die Klippe runter gefallen. Als ich wieder zu mir kam war Haruka-nee-san da, und dann habe ich sie mit drei meiner Kagebunshin trainieren lassen und vorgeschlagen, sie auf Ramen einzuladen, weil sie so nett war.“ „Du bist…von einer…Klippe gefallen…?“ Diesmal wiederholte der Alte Naruto und schüttelte den Kopf. „Wenn einmal Kakashi nicht zum Babysitten da ist…“ Naruto schien ihn zu ignorieren. „Ramen?“ „Also gut“, brummte der Weißhaarige schließlich. „Ich lad euch beide zu Ramen ein, in Ordnung.“ „Im Ernst, du bezahlst?“, hüpfte der Blondschopf erfreut. Haruka verbeugte sich höflich. Zwar behagte ihr die Gesellschaft der beiden noch nicht vollkommen, aber wenn sie so etwas von ihrem Geld sparen konnte, war es ihr Recht. „Vielen Dank, Oji-san.“ „Jiraiya“, korrigierte der Ältere und teilte ihr nun auch endlich seinen Namen mit. Genießend nahm Haruka den Geruch der Nudelsuppe war. Die letzten Tage hatte sie sich aus Sparsamkeit nicht so etwas Gutes gegönnt. Der blonde Naruto neben ihr verzog den Mund wieder zu einem Grinsen, als er das sah. „Itadakimasu!“ Es schmeckte so gut, wie es roch. Haruka sah sich unauffällig im Raum um. Viele Tische waren besetzt, dazwischen lag aber der breite Gang für die Kellner und nach hinten schirmten sie die hohen Lehnen etwas von den anderen Gästen ab. Rechts von ihr war eine nicht sehr hohe Mauer eingelassen, auf der Blumenkästen standen, in denen sich weiße und rote Blüten präsentierten. „Kommst du von hier?“ Aufmerksam wand sie den Blick wieder dem weißhaarigen Jiraiya, inzwischen umgezogen in ein traditionelles Oberteil, unter dem ein Netzhemd hervorlugte, und einer weiten, gemütlich aussehenden Hose. „Nein, ich komme ursprünglich aus Ame“, erklärte Haruka. Sie wusste, dass sie Fremden nicht zu viel erzählen durfte, aber das dürfte als Information vermutlich nicht zu schlimm sein… „Das Reich des Regens?“, fragte er interessiert. Naruto schlürfte laut. „Habe ja schon lange nichts Neues mehr von dort gehört! Sag, weißt du, ob Hanzou, der Salamander, dort noch an der Macht ist? Wie ist die Lage? Wütet der Bürgerkrieg noch stark?“ Die Schwarzhaarige tat so, als hätte sie den Mund zu voll zum antworten, und schwieg nachdenklich. Der Mann schien viel über ihre Heimat zu wissen. Sie selbst wusste ja kaum etwas über Hanzou und vom Bürgerkrieg hatte sie auch erst nach dem Tod ihrer Eltern erfahren… „Von Hanzou, dem Salamander, habe ich bisher immer nur Gerüchte gehört“, gab sie zu. „Da ich nicht in der Nähe von Amegakure gelebt habe, habe ich allgemein von dort nicht so viel mitbekommen.“ Ihr Gegenüber schien enttäuscht, zumindest stocherte er kurz schweigend in seinen Nudeln herum. „Darf man fragen, was du hier, im Reich des Feuers, machst?“ „Ich suche jemanden.“ Ob das schon zu viel der Informationen war? Ach was, das würde schon gehen. Immerhin war das hier kein Verhör, oder? „Himm im Moff?“, nuschelte Naruto, die Stäbchen im Mund. Haruka vermutete, dass er ‚Hier im Dorf?’ fragen wollte. „Nein, vermutlich muss ich weiter nördlich suchen.“ Naruto schien zufrieden, also hatte sie seine Frage wohl richtig gedeutet. „Nördlich?“ Jiraiya fuchtelte mit seinen Stäbchen in der Hand aufgeregt herum. Ob Naruto das von ihm oder er das von Naruto hatte? „So ein Zufall, dorthin sind wir auch unterwegs. Vielleicht können wir ja ein Stück zusammen reisen?“ „Oh ja, bitte-bitte!“, rief der Blondschopf augenblicklich so laut, dass der Nachbartisch die lauten Störenfriede kritisch ansah. Unentschlossen verharrte Haruka. Sie kannte die beiden gar nicht, aber Naruto war ihr irgendwie sympathisch. Und Jiraiya – gut, er war etwas komisch, auch, als er sie jetzt auf die vielen heißen Quellen, die auf ihrem Weg liegen würden, aufmerksam machte, wurde sein Blick wieder so seltsam abwesend. Aber vielleicht konnten sie ihr ja wirklich beim Training helfen – die Kämpfe gegen Narutos Kagebunshin heute hatten ihr wirklich Spaß gemacht, besonders, da Naruto nicht ganz so gnadenlos angriff wie Itachi. Sie senkte den Blick. Itachi. Kisame. Deidara. Für sie machte sie das. Für einen neuen Platz, ein neues Zuhause, zu dem sie gehörte. Wenn sie Hilfe bekommen konnte, sollte sie diese auch annehmen. „Ja, gerne“, nickte sie also lächelnd und Naruto jauchzte auf – sofern das möglich war, denn er verlor dabei fast die Nudeln, die er grade gegessen hatte. ******************************************************* Müde rieb Haruka sich den Sand aus den Augen, bevor sie selbige aufschlug und sich streckte. Sie hatte von Chiaki geträumt, und Tora, und ihren Eltern. Was genau wusste sie nicht mehr, aber es war etwas mit ihnen gewesen. Überrascht stellte sie fest, dass sie noch nicht einmal Tränen in den Augen hatte. War das ein gutes Zeichen? Noch etwas schlaftrunken sah sie sich in dem Zimmer um, das sie sich gestern Abend hier noch genommen hatte. „Haruka, bist du fertig?“, klopfte es an der Tür. Stimmt ja, Naruto. Sie wollte mit den beiden weiterreisen. „Sofort“, rief sie hastig und zog sich an. Nichts vergessen? Nichts vergessen. Jiraiya und Naruto warteten schon Reisefertig auf der sandigen Straße. „Verzeihung“, murmelte Haruka entschuldigend und ein wenig außer Atem. „Macht nichts“, lächelte Jiraiya und sah die Häuser entlang. „Sag, hast du einen speziellen Wunsch, wo in den Norden es hingehen soll?“ „Nein, ich kenne mich sowieso kaum hier aus.“ Es war eigentlich schon gut, etwas Gesellschaft zu haben, die sich hier anscheinend auskannte… „Dann würde ich vorschlagen, dass wir uns zuerst an der Grenze halten und erst nach einigen Tagesmärschen ganz nach Norden wenden.“ Prüfend sah er sie an. „Das könnte aber einige Wochen bis Monate dauern, wenn wir trödeln und viel trainieren wollen.“ „Kein Problem“, nickte sie einverstanden. Ein Problem war die Zeit ja wirklich nicht. Sie hatte ja nur zu schauen, dass ihr genug Zeit zum Rückweg blieb, das war das einzige Problem. „Dann los, Haru-nee-chan!“, rief Naruto erfreut und zog sie mit. „Da lang!“ Jiraiya setzte sich nachdenklicher in Bewegung, während er den beiden lachenden jüngeren nachsah. Das Mädchen schien sich gut mit Naruto zu verstehen – kein Wunder bei Narutos aufgeschlossenen Charakterzügen. Aber sie hatte auch etwas an sich, was Jiraiya nicht ganz gefiel. Vielleicht war es der Gedanke, dass sie aus dem Reich des Regens kam, wie Naruto ihm erzählt hatte kein Ninja war, allerdings Ninjapraktiken übte. Die Frage blieb, wer sie war. Ein junges Mädchen aus dem Regenreich reiste nicht einfach so ins Feuerreich. Dann stellte er sich wieder die Frage, warum er überhaupt eingewilligt hatte, dass sie mit ihnen reiste? Er wusste es genau, er erhoffte sich Informationen über Ame. Vielleicht wäre es doch gar nicht so schlecht, sich erst einmal an das Mädchen zu halten…? „Warst du schon mal in Konohagakure, Haruka-nee-san?“, wollte Naruto gesprächig wissen. „Konoha?“, wiederholte Haruka verwirrt, machte sich aber dann selbst darauf aufmerksam, dass Konohagakure das größte Dorf in Hi no kuni sein musste, so wie Amegakure in Ame no kuni. „Du warst noch nie da!? Das gibt es doch nicht“, brummte der Blondschopf schmollend. „Du musst unbedingt mal nach Konoha! Das ist das schönste Dorf, das es gibt! Besonders der Ichiraku-Ramenimbiss, oder die Dojos, und die Felsenportraits! Die hab ich früher ja immer voll geschmiert und musste sie dann wieder säubern. Das war lustig.“ Das Mädchen bemerkte selbst kaum, dass sie dem Jungen nur noch mit halbem Ohr zuhörte. Sie kamen gerade an einem See vorbei, der halb von Nadelbäumen verdeckt wurde, und in der Morgensonne glitzerte wie ein Kristall. …Was wohl die anderen grade machten? Darüber still sinnierend versuchte sie mit dem kleinen Energiebündel Schritt zu halten. Kisame war fast ganz im Wasser der heißen Quelle versunken und ließ blubbernd Blasen vor sich aufsteigen. Samehada hatte er neben sich gestellt, wo es ruhig blieb und im warmen Dampf fast verschwand. Itachi, einen Tee in der Hand, lehnte sich an die Holzwand zurück und beobachtete stumm die Krähen, die sich in ihrer Nähe auf den Holzplatten niedergelassen hatten und einige Brotkrumen aufpickten. Die schwere der Luft war fast fühlbar und der Schwarzhaarige wusste genau, worüber sein Partner gerade nachdachte. „Ihr geht es schon gut…“ Der Blauhäutige tauchte langsam wieder etwas weiter auf und folgte Itachis Blick. „Raben sind Unglücksboten, das weiß jedes Kind.“ Er lehnte sich zurück und stierte traurig vor sich hin. „Vielleicht wurde sie ja schon entführt, ermordet und ihre Einzelteile irgendwo im Wald verscharrt. Oder schlimmer. Es ist einfach grausam, nicht zu wissen, was mit Haru-chan gerade passiert – wir hätten sie nicht alleine gehen lassen sollen!“ Itachi unterdrückte es still, ihn darauf aufmerksam zu machen, dass es Krähen, und keine Raben waren, aber das war wohl unangepasst… „Es stimmt, Raben sind Unglücksboten. Sie bringen Unglück, wenn sie ausbleiben.“ Kisame blinzelte kurz erstaunt, dann zeigte er lächelnd seine Zähne. „Tja, wenn das so ist, dürfte es Haru-chan ja sehr gut gehen, solange wir beide hier unterwegs sind…“ Konzentriert ballte der Blonde Deidara die Hand zur Faust. Sie machten gerade Rast und Sasori, der aus seiner Marionette Hiroku geklettert war und dessen Arm reparierte, präsentierte seine wahre, kindliche Gestalt mit dem zausen roten Haar, während er konzentriert Kleinstteile zusammenschraubte. Deidara, an einen Baum gelehnt, ignorierte ihn. Er kannte diese Gestalt schon, und für ihn war es nicht besonders spannend, ihm beim Basteln zuzusehen. Lieber betrachtete er die Baumwipfel des Waldes, fuhr mit der Hand gedankenverloren über Grashalme und dachte nach. Er war gegen Nahkämpfer gut geeignet, und auch gegen Fernkämpfer kam er an. Genjutsu – so hieß das Problem. Es musste doch möglich sein, Genjutsu zu vermeiden, ohne es selbst anwenden zu können wie dieser Uchiha. Jede Waffe hatte eine Schwachstelle, keine Kunst außer seine eigene war vollkommen, schon gar nicht diese verfluchten roten Augen. Deidara lehnte den Kopf zurück an das harte Holz. Er musste beweisen, dass seine Kunst die bessere war. Aber um gegen den Uchiha zu gewinnen, musste er erst das Sharingan übertrumpfen, das war ihm klar. „Danna, ich geh trainieren“, teilte er Sasori mit, als er aufstand. „Ist gut. Jag nichts Wichtiges in die Luft.“ Als ob er mit einem Kleinkind spräche… aber diesmal ging Deidara nicht auf die Provokation ein. Diesmal hatte er Wichtigeres zu tun… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)