Black Crow von Hinatara (Akatsuki Tribute) ================================================================================ Kapitel 10: Sein Name ist Sasuke -------------------------------- Sein Bruder wurde an dem Tag geboren, an dem er sich noch bis in die Abendstunden mit dem Shuriken-Training beschäftigt hatte. Sein Vater, der früher von seiner Arbeit bei der Polizei Konohas gekommen war, verkündigte ihm die Nachricht. Aber er durfte sie noch nicht sehen. Die Abschlussprüfungen hatten für seinen Vater Vorrang. Dennoch: wirklich darauf konzentrieren konnte er sich nun nicht mehr. Zu gerne wollte er seinen Bruder sehen. Sasuke. Das war sein Name. Sasuke. Uchiha Sasuke. Ein großer Name für einen hoffentlich großen Shinobi, so war es gedacht. Und er kannte noch nicht mal sein Gesicht. Shisui verstand ihn. Er verstand seine Gefühle vermutlich immer etwas besser als sein eigener Vater. Weil sein Vater in ihm nur den talentierten Shinobi sah, Shisui aber den zerbrechlichen Kern. Und er versuchte, diesen Kern zu schützen, ihn irgendwie zusammen zu halten, solange es ging. Nur so überstand er die Woche, bis seine Mutter wieder zu Hause war. Und bis er Sasuke sah. Er sah so klein und unbeholfen aus, wie ein aus dem Nest gefallener Vogel. Einen Schlag auf seine Stirn. So hatte Sasuke ihn damals das erste Mal begrüßt. Einen Schlag auf die Stirn und unverständlich gebrabbelte Worte. „Ich habe versprochen, Sasuke zu beschützen. Schon bevor er auf der Welt war, hatte ich mir das geschworen… Aber… ich konnte es nicht halten. Als ich vor fünf Jahren unseren Clan vernichtete, habe ich auch Sasukes ganzes bisheriges Leben vernichtet. Und das ist nichts, was einem verziehen werden kann.“ Ihr Blick war zu dem geworden, was Itachi hatte vermeiden wollen. Mitleid. „…Genug der Geschichten für heute“, meinte er und stand auf. Es war kühler geworden. Der Tag neigte sich dem Ende. „Itachi… lass uns noch eine Runde trainieren…“ Sie wirkte selbstsicher. Anscheinend hatte sie ihre Sorgen wirklich wieder in die dunkelste Ecke ihres Herzens geschoben. Er seufzte ergeben und rief sein Sharingan. Ein siegessicheres Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und Itachi ließ es zu, dass sie den ersten Schritt machte. Es war nicht schwer für ihn, mit ihr zu trainieren. Zwar war sie ein wenig besser geworden, aber er konnte hier so langsam reagieren, wie es ihm in normalen Kämpfen nicht gestattet war. Sie konnte ihn nicht erwischen. Und er vermutete, dass sie das auch wusste. Sie wusste es schon, bevor er sich halbherzig unter ihrem Tritt hinwegduckte. Aber warum dann das Lächeln? Weshalb so siegessicher, wenn sie wusste, dass sie keine Chancen hatte? Vermutlich wusste sie, dass sie sich gesteigert hatte. Ja, das musste es sein. Und vermutlich wusste sie, dass auch alle anderen das sahen. Aber reichte das für Akatsuki? Itachi trat langsam nach ihren Beinen, um ihr eine Chance zum Ausweichen zu lassen. Nein, für Akatsuki würde das niemals reichen. Ein Schaudern lief ihm über den Rücken, als er sich an seine Aufnahmeprüfung damals erinnerte. Haruka würde das nicht schaffen. Nicht jetzt, nicht irgendwann. Andererseits war ihr Kekkei-Genkai auch nicht zu verachten. …Was hatte Pain bloß vor? Eine angetäuschte Finte, ein schneller Schlag in die Magengegend. Itachi verharrte am Boden und beobachtete, wie sie sich verkrampft aufsetzte. Das war es für heute, nach so einem Schlag würde sie nicht mehr kämpfen wollen. „Ein klein wenig bist du besser geworden“, gab Itachi zu. „Aber es reicht noch lange nicht.“ Sie senkte einsichtig den Kopf und er wand sich zum gehen. „Ich werde weiter trainieren!“, rief sie ihm hinterher. „So lange, bis ich die Menschen, die mir wichtig sind, beschützen kann!“ „Hm“, lächelte Itachi. Er wusste selbst nicht, ob er sie nur belächelte, oder wusste, dass diese Worte sie so selbstsicher wie er sie noch nicht gesehen hatte zeigten. „…Das wirst du sicherlich schaffen.“ Sie nickte glücklich, obwohl er, der ihr schon wieder den Rücken zugedreht hatte, nicht mehr sehen konnte. Konan und Kisame warteten kurz vor dem Eingang des Versteckes. „Gut gemacht“, lächelte Konan, als sie Itachi zu ihnen kommen sah. „Danke, Itachi. War es so schwer?“ Ohne ein Wort zu sagen lief Itachi an ihr vorbei und Kisame folgte ihm wie ein Schatten in das Versteck hinein. Wissend lächelnd sah Konan ihnen nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)