Black Crow von Hinatara (Akatsuki Tribute) ================================================================================ Kapitel 3: Akatsuki ------------------- Vielen Dank erst mal an alle, die bis hierhin gelesen haben :3 und gleich darauf eine kleine Vorwarnung: Konan wird bei ihrem Auftritt gesprächiger sein, als man sie normalerweise kennt. Ich habe einfach mal geschätzt, dass sie sich einem Mädchen gegenüber vermutlich anderst benimmt, als bei Pein, den anderen Akatsuki, Akatsukis Feinden etc. Darüber also bitte nicht wundern :3 *************************************************** Zwei Tage waren sie nur gelaufen. Haruka war oft nahezu am Ende ihrer Kräfte – sie war noch nie so viel herumgereist. Sie waren im Regenreich, Ame-no-kuni, an der Grenze zu dem Windreich Kaze-no-kuni entlanggelaufen, glücklicherweise alle Dörfer meidend. Dann ging es einmal quer durch Kawa-no-kuni, das Reich der Flüsse, entlang an Schluchten und reißenden Strömen. Endlich waren sie an einem hohen Berg angekommen. Oben, wo der Gipfel zu sein schien, wuchsen riesige Bäume, wie auch um den Berg herum, ansonsten war die Felswand kahl. Man konnte einen Fluss rauschen hören, Haruka sah ihn allerdings nicht. Ein riesiger Fels schien einen Durchgang zu versperren. Itachi und Kisame warteten davor, bis Haruka zu ihnen aufgeholt hatte. „Wir sind verdammt spät“, schimpfte Kisame. „Ich wette, wir sind die Letzten!“ „Das“, erklärte Itachi ihr, ohne sich irritieren zu lassen, „ist neben drei kleineren unser Hauptstützpunkt in diesem Reich.“ Erstaunt, wie man einen so gigantischen Felsen bloß bewegen könnte, starrte Haruka den Stein hinauf. Er hatte eine fast rötliche Farbe, eingetaucht von dem Licht der untergehenden Sonne, dass seine ganze Farbenpracht auf diesen einen Berg zu konzentrieren schien. „Da seid ihr ja endlich.“ „Wen habt ihr denn da mitgebracht?“ Erschrocken fuhr sie herum. Nur wenige Meter hinter ihr stand plötzlich ein Mann, in dem gleichen Mantel wie Kisame und Itachi. Riesige Blätter, wie das Maul einer fleischfressenden Pflanze rahmten seinen Kopf ein, welcher auf der rechten Seite schwarz, auf der linken weiß war. Seine durchdringenden Augen starrten gelb unter den dunkelgrünen kurzen Haaren hervor. „Hübsches, junges Mädchen.“ Nur seine schwarze Gesichtshälfte schien zu sprechen. „Sagt bloß, ihr habt etwas Interessantes gefunden?“ „Ansonsten würden sie wohl kaum hier mit ihr aufkreuzen“, antwortete seine weiße Hälfte, kaum, dass die Schwarze geendet hatte. „Ein neuer Mitgliedvorschlag, hm?“ Entsetzt wich Haruka einige Schritte zurück, als er auf sie zukam. „Sie hat Angst vor dir“, stellte die weiße Hälfte fest. „Vor dir doch genauso“, lachte die Schwarze. „Zetsu“, ermahnte Kisame. „Lass den Quatsch. Wir haben Haru-chan nicht hierher geschleppt, damit du sie zu Tode erschreckst.“ „Verzeiht uns“, meinte wieder die weiße Hälfte. „Für die Angst eines anderen braucht man sich doch nun wirklich nicht zu entschuldigen“, erwiderte die schwarze Hälfte. „Ach sei still.“ „Haben wir schon erwähnt, dass die anderen auf euch warten?“ „Wir waren gerade dabei, einzutreten“, brummte Kisame und wand sich dem Felsen zu. Nach kurzer Stille erzitterte er und erhob sich, während er Staubwolken trockenen Erdbodens unter sich freigab. Kisame und Itachi liefen darunter hindurch, bevor er ganz oben angekommen war. Haruka haderte mit sich. Die Dunkelheit, die sie dahinter erwartete, gefiel ihr nicht. Dunkelheit war immer ein schlechtes Zeichen… „Willst du Wurzeln schlagen?“, fragte Zetsu neckend. „Oder sollen wir dich ziehen?“, meinte die schwarze Hälfte. Gruselnd vor diesem seltsamen Wesen lief Haruka von selbst weiter, Zetsu dicht hinter ihr. Der Fels sank wieder, sobald alle die Höhle betreten hatten. Es schien keine einzige Lichtquelle in der Höhle zu geben, außer einige Fackeln an den Wänden, die so weit entfernt zu sein schienen, dass kaum ein Lichtfunke einen mehr erreichte. Erst nach einigen Sekunden konnte Haruka die anderen Personen in der Höhle ausmachen. Zetsu, Kisame und Itachi kannte sie ja schon. Vor einer der Fackeln stand noch ein Mann, und einer, der einen unglaublich kleinen, gebuckelten Körper zu haben schien. An einer anderen Wand noch drei Personen. Alle in diesen schwarzen Mänteln mit den roten Wolken. Also waren es insgesamt acht Menschen. Haruka verkrampfte sich. „Kisame. Itachi. Wen habt ihr da mitgebracht?“ Einer aus der Dreiergruppe lief mit einigen großen Schritten auf sie zu. Sobald er näher kam, konnte Haruka auch sein Gesicht erkennen. Er hatte orangenes Haar, das unordentlich zu allen Seiten über seinem zerkratzten Stirnband ragte. Seine Augen hatten eine ganz seltsame Musterung. Statt einer Pupille sah man nur ganz viele Ovale in ihnen, eines in einem anderen. Er hatte ein hübsches, schlankes Gesicht, unglaublich viele Ohrringe, auf jeder Seite der Nase drei Piercings und noch einmal einen, der aussah wie Raubtierzähne, unter den Lippen. „Wir haben sie in Reich des Windes getroffen“, erklärte Kisame. „Sie hat ein äußerst interessantes Kekkei-Genkai, also haben wir wir sie einfach mal mitgenommen.“ „Interessantes Kekkei-Genkai?“ Der Mann stand nun direkt vor ihr und sah zu ihr hinab. Er war allerdings nicht viel größer als sie. „Welche Art?“ „Sie kann anscheinend mit ihrem Chakra das Chakra derjenigen, die sie berührt, kontrollieren“, meinte Itachi. „Außerdem braucht sie nur eine Berührung, um jenen, den sie berührt, zu töten.“ „Mit einer Berührung?“, fragte einer, dessen Stimme Haruka nicht zuordnen konnte. „Ist das euer Ernst?“ Sie fühlte sich irgendwie fehl am Platz, als der Mann mit den Piercings anfing, ein Lächeln anzudeuten. Das Lächeln gefiel ihr nicht. „Amayaka-Clan, was?“ Sie zuckte zusammen. „Was… woher…?“ „Ich komme auch aus Ame-no-kuni“, sagte er ruhig. Um sie herum war es wieder still geworden. „Ich habe deinen Clan umgebracht, als sie versuchten, mich zu töten.“ Harukas Augen weiteten sich. Dann stolperte sie einen Schritt zurück. „Das ist unmöglich… Ihr ward das?“ „Narren, die in ihren eigenen Tod rennen“, meinte er, immer noch ohne irgendeine Regung in der Stimme. „Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass jemand überlebt hat.“ „…Ich…habe nicht in Amegakure gewohnt.“ Haruka atmete tief ein, um sich zu beruhigen. Da stand sie also dem Mann gegenüber, der den gesamten Amayaka-Clan in einer einzigen Schlacht ausgelöscht hatte. Wenn er gegen so viele, die ihn mit einer Berührung in den Tod gezogen hätten, ankam… respektvoll senkte sie den Kopf. „Verspürst du…Hass?“, fragte er. „…Nein... Mein Clan war gierig und zu stolz. Meine Eltern waren die einzigen gewesen, die ich mochte. Und an ihrem Tod seid Ihr nicht Schuld.“ Er schloss die Augen, als ob er nachdenken würde, und senkte den Kopf. „Itachi, deine Analyse?“ „Sie hat nicht sehr viel Chakra und keine gute oder gar keine Ausbildung genossen. Aber sie beherrscht ihr Kekkei-Genkai einwandfrei.“ „Dein Name, Mädchen?“ „Haruka…“ „Willst du Akatsuki beitreten?“, fragte er, immer noch den Kopf nicht hebend. Einen Moment überlegte sie. „Ich… kann nirgends anders hin…“ „Hmh. Gut.“ Er sah sie wieder direkt an. „Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen. Vorerst wirst du die Grundlegende Ausbildung eingehämmert bekommen, dann werde ich dir einen Auftrag geben – wenn du ihn gut erfüllst, habe ich nichts gegen deine Aufnahme. Wenn nicht wird der Amayaka-Clan endgültig aussterben.“ Haruka nickte unsicher. Worauf hatte sie sich da bloß eingelassen? „Nenne mich Pain. Konan!“ Eine Person, die zuvor bei ihm gestanden hatte, kam jetzt zu ihm. Es war eine junge Frau, mit hochgesteckten, kurzen blauen Haaren, die eine weiße Papierblüte schmückte. Ihre Augen waren rubinrot, an ihrer Unterlippe glänzte ein kleine silberne Perle. Sie war ziemlich hübsch. „Konan wird sich erst einmal um dich kümmern. Und der Rest:“ Pain drehte sich zu den übrigen Mitgliedern. „Ruht euch aus. Wir werden morgen die Missionen verteilen.“ ************************************* „…Konan-san?“ Konan blickte sich zu ihrer stummen Begleiterin um. Sie war ihr, ohne den Kopf zu heben, durch einen der Felsgänge gefolgt, welcher langsam zu einem mit Holz ausgebautem unterirdischen Gang wurde, an dem rechts und links einige Zimmer abführten. Wenn sie alle sich gemeinsam trafen wohnten die Akatsuki-Mitglieder hier für einige Tage, manchmal auch Wochen. „Was ist?“, fragte Konan zurück. „Ziehen sich…diese Gänge durch den ganzen Berg?“ „Nicht ganz, aber ziemlich weit. Das Netz ist anfangs noch etwas verwirrend, aber du wirst dich schon zurecht finden.“ Sie sah beeindruckt den Gang zurück, durch den sie gekommen waren. Die leeren Zimmer lagen ziemlich weit hinten. Konan würde ihr das geben, das direkt neben ihrem eigenen lag. „Weißt du…“, fing Konan nun an, als ihr die Stille des Mädchens zu unheimlich wurde. Ihr Blick war die ganze Zeit abwesend, vielleicht nachdenklich, vielleicht sogar ängstlich. Konan mochte diesen Blick nicht. „Ich komme wie Pain aus Amegakure. Ich habe deinen Clan recht gut gekannt.“ Haruka schwieg weiter. Es sah fast so aus, als würde sie nur dem Hall der eigenen Schritte lauschen. „Wenn du den Angriff damals überlebt hast, bist du nicht aus der Umgebung von Amegakure, oder?“ „Nein, meine Eltern waren in ein kleineres Dorf gezogen, an der Grenze zu Kaze-no-kuni….“ Konan nickte leicht. Wenn sie, wie sie eben erwähnt hatte, keinen Platz hatte, an den sie konnte, dann waren ihre Eltern vermutlich auch irgendwann während der Vorfälle mit ihrem Clan gestorben. Also auch eine Waise… Wehmütig zurückdenkend seufzte Konan. „Ich weiß, es tut weh, jemanden zu verlieren, der einem viel bedeutet.“ Es erfüllte sie fast mit etwas Freude, als sie sah, dass ihre Worte das Mädchen aufhorchen ließen. „Der Schmerz wird immerfort bestehen, egal, was man tut. Aber…“ Sie sah sie an. „Aber lass dich niemals von so etwas unterkriegen. Kämpfe.“ Erstaunt blinzelnd war Haruka stehen geblieben. „Konan-san…“ „Ich habe auch jemanden verloren, der mir viel bedeutet hat.“ Konan kam zu ihr und sah ihr tief in die Augen, in denen sie die gleiche Traurigkeit erkannte, die auch in ihren lag. „Ich werde niemals aufhören können, zurück zu schauen. Aber genauso wenig wird mich jemals jemand davon abbringen können, weiterzulaufen. Ich werde Pain zur Seite stehen, egal, was passiert.“ Bevor ihr Blick ganz mit Bewunderung gefüllt werden konnte, wand Haruka sich ab. „Bist du die einzige Frau in dieser Organisation, Konan-san?“, wechselte sie das Thema. „Bislang war ich es“, erwiderte Konan. „Aber vielleicht wird sich das ja bald ändern...“ Sie zeigte den Gang hinauf. „Dort hinten, die dritte Tür. Das Zimmer kannst du nehmen.“ Haruka nickte und ging darauf zu. Konan sah ihr nachdenklich nach. Dieses Mädchen war irgendwie…fast wie sie selbst… *********************************** Klein und dunkel. Das war alles, was man über das Zimmer sagen konnte. Es gab lediglich einen flachen Tisch, an dem man sich auf den Boden setzen musste, und eine Matte mit einer dünnen Decke, die zum Schlafen ausgelegt worden waren. Geschlafen hatte Haruka nicht wirklich. Sie hatte auf die Geräusche ihrer Umgebung gehorcht, immer erwartend, dass doch noch jemand dieser seltsamen Organisation kommen würde, um sie still und leise zu beseitigen. So war es doch immer. Sie gähnte und rollte sich auf die andere Seite. Am Besten sollte sie heute irgendein Lebewesen in der Umgebung ausfindig machen, oder irgendeinen Baum, und ihre Energie aufstocken. Mit dieser Müdigkeit käme sie nicht weit. Sie hörte leise Schritte draußen und richtete sich auf. Ob es schon Morgen war? Bei der Dunkelheit des fensterlosen Raumes konnte man es schlecht sagen… Jemand klopfte und Konan schaute durch die Tür. „Oh, gut, du bist wach.“ Sie hockte sich vor Haruka und hielt ihr ein Päckchen entgegen. Ein weiteres trug sie unter ihrem Arm. „Ich habe dir etwas zu Essen gebracht. Du musst ziemlich hungrig sein.“ Zögernd nahm Haruka es entgegen. Es waren zwei Onigiri. „Iss nur“, munterte Konan sie auf. „Die anderen gehen in eins der Dörfer, um etwas zu essen. Du nimmst also niemandem etwas weg.“ Schweigend kam Haruka Konans Bitte nach. „Außerdem habe ich noch das hier für dich“, meinte sie und legte das zweite Päckchen vor sie. „Neue Klamotten. Ich hoffe, sie passen dir.“ „…Danke, Konan-san.“ Konan nickte leicht. „Wenn du raus gehst, entferne dich nicht zu weit. Und versuche bitte nicht, wegzulaufen. Das hätte unschöne Folgen…“ Haruka senkte den Kopf als Zeichen des Verständnisses und Konan erhob sich. „Es werden heute nicht alle hier sein. Pain ist mit einigen aufgebrochen und sie kommen erst in ein paar Tagen zurück. ...Das wäre alles.“ Sie schloss die Tür wieder hinter sich. Erst dann warf Haruka einen Blick auf die Sachen, die sie mitgebracht hatte. Es waren eine neue, schwarze Hose, aus einem besseren Stoff, als ihre Kleidung, ein Paar schwarzer Sandalen, ein einfaches Oberteil in einem tiefen Lilaton und ein Stirnband in der gleichen Farbe, wie das Band, was sie um ihren Zopf gewickelt hatte. Ob es alte Sachen von Konan war, oder ob sie sie ganz neu geholt hatte? Es tat Haruka Leid, dass Konan sich so viel Mühe machte… sie war es doch gar nicht wert, dass man sich einen solchen Kopf um sie machte. Aber vielleicht tat Konan es ja auch nur, weil Pain es befohlen hatte... Haruka seufzte und zog sich um. Ohne Hunger und in neuer Kleidung fühlte sie sich so gut wie schon lange nicht mehr. Nach langem Überlegen verließ sie schließlich ihr Zimmer und lief den Weg, den sie gestern gekommen war, zurück zu der großen Höhle. Sie war leer. Dort, wo der Fels den Eingang verschlossen hatte, war ein kleiner Spalt geöffnet worden, durch den das Sonnenlicht fiel, so blendend, dass Haruka die Augen schließen und kurz warten musste, bevor sie nach draußen treten konnte. Die Luft fühlte sich wunderbar an. Sie war nicht so vom Regen getränkt, wie damals in ihrer Heimat. Aber sie war auch nicht so trocken, wie die in der Wüste. Sie fühlte sich…lebendig an. Der Wind tanzte in den Bäumen und rauschte über den steinigen Pfad, den sie gestern mit Itachi und Kisame gekommen war. Haruka sah in die Richtung, aus der Zetsu an dem Tag aufgetaucht war. Er schien zu einer Wiese zu führen, die hinter dem Hang des Berges lag. Zumindest wurde das Gras dort, nicht mehr eingeschränkt durch den Schatten der Bäume, üppiger. Sie folgte dem Pfad. Der Fluss führte mitten durch die große Lichtung, plätscherte sanft die Böschung hinter der Wiese hinab und floss dann in den Wald. Mitten im Gras erhoben sich einzelne Felsen, die das Bild der Wiese zu prägen schienen. Haruka ließ sich Zeit damit, ihre Umgebung zu betrachten. Eine so schöne Landschaft hatte sie noch nie gesehen. „Hey, pass auf!“ Sie zuckte unfreiwillig zusammen. Ein Junge in kurzer, schwarzer Kleidung und langen, blonden Haaren lief auf sie zu. Zwar hatte er keinen Akatsukimantel an, doch Haruka schätzte, dass er trotzdem zu ihnen gehörte. Zumindest trug er die gleichen Schuhe wie Itachi und Kisame. „Du stehst viel zu nah an meiner Kunst! Un.“ Verwirrt schaute sie auf den Felsen neben sich, auf den er deutete und entdeckte einen kleinen niedlichen Vogel aus Lehm. „Sag mal, bist du verrückt?“ Der Junge war inzwischen bei ihr angekommen. Er war jünger als sie, was sie schnell an seinem kindlichen Gesicht sah, aber genauso groß. Seine schwarz umrandeten Augen sahen ungewöhnlich hübsch aus, sein linkes verdeckte allerdings sein langer Pony, den er über seine gesamte linke Gesichtshälfte hängen ließ. „Wenn ich jetzt Katsu gesagt hätte, wärst du tot. Un.“ „Entschuldige…das wusste ich nicht.“ „Jetzt weißt du es. Ich versuche hier meine Kunst zu verbessern. Also halt dich am Besten fern.“ Haruka wollte gehen, als ihr Blick wieder auf den Lehmvogel fiel. „Gehört… gehört das auch zu deiner Kunst?“ „Ja.“ Der Junge hob kritisch die Augenbrauen, als sie sich wieder zu ihm drehte. „Was machst du denn damit?“ Er lächelte, anscheinend froh darüber, dass sie Interesse zeigte. „Schau zu. Un.“ Mit einer einzigen, fließenden Bewegung hob er den Vogel auf und warf ihn weit vor sich in die Luft. Sofort hob er eine Hand vor sein Gesicht, streckte den Zeige und Mittelfinger. „Katsu!“ Mit einem gewaltigem Donnern zerbarst der Vogel in eine riesige Rauchwolke, in die sich ein kecker Rotton mischte, der sofort einem hellerem Weiß Platz machte. Das Farbspiel war nach einem Wimpernschlag schon wieder vorbei. Erstaunt blinzelte Haruka. „Das war ja…wunderschön...“ Der Junge sah sie ungläubig an, dann Grinste er fröhlich. „Findest du?“ „Ja.“ Sie sah den verzogenen Rauchschwaden nach. „Ich meine… wie aus so einer kleinen Figur so etwas Großes werden kann… und die Farben waren hübsch.“ „An den Farben experimentier ich gerade.“ Er lächelte und stemmte die Arme gegen die Hüfte. „Dafür brauche ich diesen Platz, un.“ „Ja, tut mir Leid…“ Sie seufzte. „Kann ich… kann ich dir vielleicht zusehen?“ Er grinste. „Klar. Haruka war dein Name, nicht wahr?“, fragte er. „Ich bin Deidara.“ „Deidara“, wiederholte sie, um sich den Namen zu merken. „Wo kann ich denn bleiben, ohne dass ich dir im Weg stehe?“ „Am Besten da, wo ich bin“, erklärte er und griff in eine der Taschen, die er sich um die Hüfte geschnallt hatte und holte Lehm heraus. „Magst du Schmetterlinge?“ Haruka nickte und sah erstaunt, wie sich an seiner Handfläche ein Mund auftat und den Lehm verschluckte und anfing zu kauen. Deidara beobachtete ihre Mine. „Das brauche ich für meine Kunst, un. Meine Figuren werden nur zu Bomben wenn ich sie vorher zerkaue. Die hier helfen mir dabei.“ Er hielt auch seine andere Hand hoch und ein weiterer Mund daran streckte ihr die Zunge heraus. „So was habe ich noch nie gesehen…“ Es sah irgendwie… gruselig aus… wie dieser Zetsu. Oder Kisames seltsame Hautfarbe. Ob hier alle so waren? „Du kannst mit einer Berührung töten, ich erstelle mit meinem Chakra Bomben. Jeder hat seine Fähigkeit und seine Wege, sich diese möglichst einfach zu machen. Un.“ Der kauende Mund spuckte den Lehmklumpen wieder aus und Deidara knetete ihn kurz. Als er die Hand wieder öffnete hatte der Lehm die Gestalt eines Schmetterlings. Er schlug mit den neu bekommenen Flügeln und umkreiste Haruka und flog dann hinaus auf die Wiese. Deidara hob wieder die Hand. „Kunst ist eine Explosion...Katsu!“ Der Schmetterling explodierte in eine wesentlich kleinere Wolke in die sich ein länger anhaltendes Blau mischte, das sich wie ein Feuerwerkskörper in langen Funken auf den Boden ergoss. Als er Harukas begeistertes Gesicht sah grinste Deidara wieder. Und auch Haruka musste lächeln, als sie sein glückliches Lachen sah. **************************************** „Dass Kakuzu immer nur nörgeln muss…“ Kisame bewegte den Kopf und man hörte seine Knochen knacken. „Zu wenig Geld hier, zu wenig Geld da. Und die Kopfgelder sind ja auch nicht mehr das, was sie einmal waren.“ Er sah zu Itachi, der schweigsam mit ihm den Pfad zurück zur Höhle schritt. „Wir werden vermutlich einige Wochen hier bleiben müssen, nicht wahr? Während Kakuzu, Sasori und unser Anführer die neuen Informationen über die Personen im Bingobuch sammeln dürfen wir hier Staub ansetzen.“ „Wir werden danach viel zu tun bekommen.“ „Jaaa, danach…“, seufzte Kisame. „Aber bis dahin dürfen wir mit Konan Babysitten und aufpassen, dass Deidara unser Versteck nicht in die Luft sprengt.“ „Hm“, meinte Itachi und Kisame war sich nicht sicher, ob das der vage Anfang eines Lachen sein sollte. Kisame sah hinauf zu dem hellen Himmel. Es war kein Wölkchen zu sehen. Wahrscheinlich würde es die ganzen nächsten Tage nicht regnen. „Ach ja, und Haru-chan natürlich. Was meinst du, was sie gerade macht?“ „Wahrscheinlich ist Konan bei ihr…“ „Vermutlich. Konan scheint sie ja jetzt schon zu mögen.“ „Wir werden wohl anfangen müssen, sie zu trainieren, wenn wir jetzt so viel Zeit haben.“ „Wir?“, wiederholte er fragend. „Würdest du an Konans Stelle Zetsu oder Deidara auf sie loslassen?“ „Heheh“, grinste Kisame. „Nein, du hast Recht, Itachi-san. Das wäre wohl etwas ungesund für sie.“ Sie bogen auf den nächsten Pfad ein, der nahe des Flusses entlang direkt bis zum Berg führte. Einige Vögel flogen erschrocken auf, als man den Knall einer großen Explosion vom Berg her hörte. „Heh, Deidara mal wieder. Er hat mich heute Morgen auch geweckt mit seinem Training.“ Itachi schwieg, als Kisame zu ihm sah. „Mit einem solchen Sturkopf wirst du noch deine Probleme kriegen, Itachi-san. Ich wette, er kann es gar nicht mehr abwarten, dich erneut herauszufordern.“ Er erwiderte immer noch nichts. „Andererseits ist es unmöglich für ihn gegen deine Gen-Jutsu mit simplen Bomben anzukommen.“ Der Wald lichtete sich und sie kamen am Rand einer Wiese entlang, die sich bis zum Berg hin erstreckte. Während Itachi seinen Gedanken nachhing, reckte Kisame plötzlich den Kopf und blieb stehen. „Sieh einer an... Deidara und Haru-chan.“ In der Bewegung verharrend folgte Itachi seinem Blick die Wiese hinauf bis zu den Beiden. Deidara schien Haruka eine seiner Figuren zu zeigen, beide schienen glücklich zu sein. Sogar Haruka lachte. Kisame grinste amüsiert über die Szene. „Hätte nie gedacht, dass unser Monsterchen lächeln kann… Man lernt wohl nie aus, was?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)