Wenn Engel Vampire lieben von Anibunny (Zerbricht das Glück?) ================================================================================ Kapitel 4: Das Morden fängt an ------------------------------ Das Gesicht von Elisabeth war leichenblass und ich hatte Angst, sie würde jeden Moment umkippen. Ich stand schnell auf, um zu ihr zu gehen. Snow, die noch auf meinem Bett gesessen hatte, passte das gar nicht. Sie sprang runter und mauzte mich beleidigt an. Das bekam ich aber alles gar nicht so mit. Für mich zählte in diesem Moment nur meine Freundin. Ich schloss sie in meine Arme und spürte wie sie etwas zitterte. Es musste wirklich schlimm gewesen sein, was sie gesehen hatte. „Ganz ruhig Lis“, versuchte ich sie etwas zu beruhigen, doch das gelang mir nicht. Sie zitterte weiter. „Was genau ist denn passiert?“, hörte ich Marcel fragen. Ich fand es jetzt sehr unpassend Elisabeth zu fragen, was passiert war und wollte gerade etwas sagen, doch das blonde Mädchen kam mir zu vor. „Ich bin nochmal zurück zur Schule gegangen, weil ich etwas vergessen hatte. Ich ging über den Schulhof und dann sah...sah...“ Weiter sprach sie nicht, sondern fing an zu weinen. Der Schock musste wirklich tief sitzen. Elisabeth tat mir Leid, dass sie so was mit ansehen musste. Aus dem Augenwinkeln sah ich, wie Marcel etwas zu Arthur sagte und dieser dann das Zimmer verliess. Wo wollte er denn jetzt hin? Wussten er und Marcel etwa wer für den Toten verantwortlich war? „Sophia. Kannst du dich bitte um Lis kümmern?“, fragte ich und sie nickte. Sie nahm Elisabeth in den Arm und ich folgte Arthur. Zum Glück war er noch nicht weit gekommen, sodass ich ihn noch erwischte. Ich hielt ihm an seinem Ärmel fest. „Arthur wo gehst du hin?“, wollte ich wissen. Mein Freund drehte sich zu mir um und sah mich mit seinen eisblauen Augen an. „Lauf mir nicht nach Maria. Du solltest lieber bei Lis bleiben“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Ich möchte aber mit dir gehen“, entgegnete ich ihm und sah ihn an. „Du musst dich noch etwas ausruhen. Du wurdest immerhin an der Schulter verletzt.“ „Meine Verletzung ist schon längst verheilt. Ich möchte dich nicht gerne alleine gehen lassen. Ich habe Angst, dass dir auch was passiert.“ Einen Momentlang sah mich Arthur an, dann lächelte er leicht. „Es wird mir schon nichts passieren. Ich kann auf mich aufpassen. Du bleibst jetzt bitte hier und wartest auf mich. Ich bin bald wieder da“, meinte er. Er kam zu mir, küsste mich kurz auf die Stirn und war dann verschwunden. Ich würde aber sicher nicht einfach zu Hause rum sitzen und auf ihn warten. Ich hatte so eine Ahnung, wo er hingehen würde. Er wollte sich sicher die Leiche ansehen, die man auf dem Schulhof gefunden hatte. Nur verstand ich nicht warum? Auch ich machte mich jetzt auf den Weg zur Schule. Ich wollte meinen Freund einfach nicht alleine lassen. An der Schule angekommen, standen schon viele Menschen dort und schienen sich das ganze anzusehen. Schaulustige waren diese Menschen. Immer ganz nah dabei, wenn etwas schlimmes passierte. Ich versuchte mich nach vorne durchzukämpfen, um wenigsten ein bisschen was zu sehen, doch ich schaffte es nicht. Aufeinmal packte mich jemand an der Schulter und zog mich zurück. Als ich zu der Person sah, sah ich in zwei hellblaue Augen. Es war Aaron. Etwas verwundert schaute ich ihn an. Sollte er nicht lieber seine Verletzung auskurieren? Es war zwar nur ein Streifschuss gewesen, doch es musste ihn trotzdem ziemlich weh tun. Er war schließlich nur ein Mensch. Ohne ein Wort zu sagen, zog er mich hinter sich her. Wo wollte er nur mit mir hin? Ich ließ mich mitziehen, weil ich schon etwas neugierig war. Wenig später standen wir beide auf dem Schuldach und Aaron zog mich zum Rand. Von hier oben konnte man genau auf den Schulhof blicken. „Das wolltest du doch sehen“, sagte der Vampirjäger plötzlich zu mir. Ich nickte nur leicht und beugte mich noch etwa vor, um besser zu sehen. Aaron packte mich am Arm. „Du solltest aufpassen. Da geht es tief runter.“ Hörte ich da etwa etwas Sorge aus seiner Stimme heraus? „Ich pass schon auf mich auf. So schnell falle ich nicht“, entgegnete ich ihm mit einem Lächeln. Schnell ließ er mich wieder los und setzte sich hin. „Warum hilfst du mir eigentlich?“, wollte ich wissen. Ich konnte es mir nicht erklären. Ich stand schließlich auf Arthurs Seite und war so auch nichts anderes als eine Verräterin in seinen Augen. „Ich will einfach nicht noch in deiner Schuld stehen“, kam es murmelnd von ihm. Ich glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Er wollte sich so für meine Hilfe bedanken. Ein sanftes Lächeln erschien auf meinen Lippen. „Aber das musst du doch nicht tun, nur um deine Schuld zu begleichen. Du musst nicht in meiner Schuld stehen“, meinte ich. „Tu ich aber. Wenn du nicht vor mir gestanden hättest, dann...“, er sprach nicht weiter und senke seinen Blick. „Ich bin ein schlechter Vampirjäger. Wenn meine Vorfahren mich so sehen würden, dann würden sie sich für mich schämen.“ Ich ging zu ihm und setzte mich neben ihn. „Es ist doch sicher schwer für dich, die Erwartungen deiner Familie zu erfüllen“, meinte ich. Aaron hob seinen Blick wieder und sah mich ein. Schwach lächelte er. „Vielleicht bist du doch nicht so schlimm wie ich dachte“, entgegnete er. Leicht frech streckte ich ihm die Zunge raus und lachte dann. Auch der Vampirjäger lachte etwas. Zum ersten mal hörte ich ihn lachen. Es war wirklich nicht besonders leicht für ihn und irgendwie Tat er mir etwas Leid. Abrupt hörte Aaron auf zu Lachen. „Für so was ist gar keine Zeit. Du weißt doch sicher etwas darüber“, sagte er und deutete in Richtung Dachrand. „Nein, ich weiß nicht wirklich etwas. Arthur scheint aber etwas zu wissen. Ich wollte mir das Ganze eigentlich nur mal ansehen, doch sie haben die Leiche schon weggebracht“, antwortete ich. „Ich hab sie gesehen. Das Opfer war ein Mädchen und war wohl in unserem Jahrgang. Ihr war die Kehle durchgeschnitten. Wahrscheinlich mit einem Messer oder einem...“ „Einem Dolch“, unterbrach ich ihn. Konnte es sein, dass dies das Werk von Stephanie und Pierre war? Stephanie hatte schließlich schon einmal Menschen getötet. Es konnte einfach kein Zufall sein, dass jetzt eine Leiche gefunden wurde, nach dem sie hier aufgetaucht war. Wollte Arthur sie jetzt etwa jagen? Wenn das so war, dann wollte ich an seiner Seite sein. Ich wollte gerade aufstehen, doch Aaron hielt mich zurück. „Was ist dir durch den Kopf gegangen? Weißt du doch mehr als ich?“, fragte er. „Ich hab nur so eine Vermutung wer es sein könnte. Vielleicht war es Stephanie“, meinte ich. „Stephanie?“ „Die blonde Frau, die du heute gesehen hast.“ „Es ist also das Werk eines Vampires. Aber warum hat sie das Blut des Mädchen nicht getrunken?“ „Sie verträgt es nicht. Sie hat das Mädchen nur getötet, um sich an den Menschen zu rächen.“ Leicht verwundert sah mich der Vampirjäger an. „Maria“, hörte ich Arthurs Stimme von oben und sah dort hin. Nur wenige Meter über uns schwebte mein Freund in der Luft. Schnell stand ich auf und Arthur landete. „Warum gibst du dich immernoch mit dem da ab?“, fragte er mich und nickte mit dem Kopf leicht ihn Aarons Richtung. „Er ist kein schlechter Kerl“, sagte ich leise. „Er wollte und töten.“ „Aber er hat es nicht getan. Er hat davon abgelassen. Außerdem haben wir jetzt ein ganz anderes Problem. Wir müssen Stephanie finden, bevor sie noch jemanden tötet.“ Einen Momentlang sah mich Arthur an, dann runzelte er leicht seine Stirn. „Woher weißt du, dass sie es war?“, wollte er wissen. „Marcel hat mir erzählt, dass sie schon einmal Menschen getötet hat. Dem Mädchen wurde die Kehle durchgeschnitten. Wäre es dann nicht logisch, dass Stephanie es war“, sagte ich. Aaron, der ganz ruhig sitzen geblieben war, stand jetzt auf und kam zu uns. „Dann stimmt es also, was Maria gesagt hat. Was willst du jetzt tun Vampir?“, sagte er. Kurz war ich etwas verwundert, warum er sich darin einmischte. Dann aber wurde mir klar, dass er eigentlich nur seine Aufgabe erfüllen wollte. „Das geht dich nichts an Jäger. Halt dich da einfach raus“, knurrte der Vampir ihn an. „Aber Arthur, er will doch nur helfen“, versuchte ich zu erklären. „Und du hältst dich auch daraus Maria. Das geht euch beide nichts an. Geht wieder nach Hause.“ Dann erhob er sich wieder in die Luft und verschwand. „Dieser blöde eingebildete Kerl. Glaubt er, dass er es alleine schafft“, knurrte Aaron leise. „Ich denke nicht, dass es das ist. Ich glaube viel mehr, dass er nicht mehr Leute damit rein ziehen will, als nötig ist“, meinte ich. „Wie kommst du darauf?“ „Na ja. Er sagte doch, dass es uns nichts angeht und eigentlich hat er ja auch recht. Wir beiden hatten noch nicht viel mit Stephanie zu tun. Er will einfach nicht, dass uns etwas passiert. Aber wenn er denkt, dass ich nur rum sitze und warte, dann hat er sich geschnitten. Wenn er mich nicht mitnehmen will, dann handle ich eben alleine. Ich möchte einfach nicht, dass noch mehr Menschen ihr Leben lassen müssen. Hilfst du mir?“ Ich wandte mich leicht Aaron zu und sah ihn an. Dieser zögerte kurz, doch dann nickte er. „Na gut ich helfe dir. Dann kann ich so meine Schuld bei dir begleichen und auch noch diesen Blutsauger töten. Das wären zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen“, antwortete er. Zufrieden lächelte ich. Jetzt mussten wir nur noch raus finden, wo sich Stephanie aufhielt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)