Engel des Schicksals II von KimRay (Die Macht des alten Reiches) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Hab es beim letzten Mal nicht gesagt! Beim Verschieben hab ich mich ein wenig angestellt und darum wird Engel des Schicksals I noch mal neu eingestellt! Ich hoffe das lesen macht noch Spaß! Schrabt mir ein paar Kommentare, wenn ihr Zeit habt!Gibt bald was Neues! Ich hoffe ihr seid nicht allzu überrascht! Dankr für's lesen! Kapitel 9 "Momoko, komm doch endlich zum Abendessen! Was trödelst du denn herum?" Sakuras Stimme klang genervt, doch Momoko war mindestens genauso genervt. Die Schule machte sie rundum fertig, von Hinagikus obligatorischen Spitzen in Bezug auf den Ring, den sie am Finger trug hatte sie genug und an die Tatsache, daß sie sich wieder dem Tagesablauf ihrer Eltern unterordnen mußte, hatte sie sich auch noch nicht wieder gewöhnt. Yousuke fehlte ihr. Sie rief nach unten, "Ich hab keinen Hunger! Eßt allein! Tut mir leid!" Sie klappte ihr Englischlehrbuch zu, packte es in ihre Tasche und stand vom Bett auf, um sich zu strecken. Draußen stand die Sonne schon tief. Die Tage wurden kürzer. Der Sommer war vorbei. Sie fragte sich, was Yousuke wohl gerade machte und trauerte der Zeit nach, die sie zusammen hatten verbringen dürfen. Die Sonne spiegelte sich in dem Verlobungsring, den ihre Eltern stillschweigend zur Kenntnis genommen hatten. Momoko spreizte die Finger und sah gegen die Sonne. Der schmale Ring strahlte warmes goldenes Licht aus. Es hatte sie komplett überrascht, als er ihr plötzlich diesen Ring an den Finger gesteckt hatte und ihr war bewußt geworden, daß sie wirklich zusammengehörten. Es war nicht nur die Vergangenheit, die sie zusammenschweißte, es war jeder gemeinsame Tag, jede kleine Streiterei, gemeinsame Gefühle, das Gefühl einander zu verstehen und auch schwierige Situationen gemeinsam zu klären. Der Gedanke, daß sie daran beinahe gescheitert wären, weil sie es nicht geschafft hatte über ihre Ängste zu reden und er mit ihr daraufhin auf Konfrontationskurs gegangen war, schien ihr heute geradezu abwegig, doch Momoko wußte, daß auch diese Krise dazu beigetragen hatte, daß sie einander besser verstanden. Sie ließ sich wieder aufs Bett Fallen und umarmte ihr Kopfkissen, bevor sie leise flüsterte, "Ich wünschte du wärst bei mir!" Sie schloß die Augen und war wenige Minuten später eingeschlafen. Yousuke, in seinem Appartement, lag bäuchlings auf dem Sofa und schlief ebenfalls tief und fest. Momokos Alptraum kam, kaum, daß sie tief genug schlief. Die vertraute Kälte drang in ihren Körper und sie hetzte blind durch die Finsternis, panisch und voller Angst. Es kam ihr vor, als hetze sie immer länger durch die Kälte und diese schien immer tiefer in sie einzudringen. Verzweifelt reif sie nach Yousuke, in sich das Bewußtsein, daß ihre Kraft bald nicht mehr reichen würde. Nach einer scheinbaren Ewigkeit trugen sie ihr Beine nicht mehr und die Kälte ließ sie langsam erstarren. Sie fiel zu Boden und zog die Knie zur Brust, die Hände verschlungen, eng an ihrem Körper >Hilf mir Yousuke, hilf mir! Ich schaffe es nicht mehr allein! Hilf mir! Ich brauche dich! Youuuussuuukee!< Yousuke fuhr aus dem Schlaf, tief in sich das Gefühl eisiger Kälte, Momoko fuhr ebenfalls vom Bett hoch, vor Kälte zitternd und zum ersten Mal einen Hauch des nackten Grauens im Bewußtsein, daß dieser Traum ihr brachte. Sie zerrte mit bebenden Händen ihre Bettdecke um die Schultern. Jetzt wußte sie, was Yousuke meinte, doch warum war sie diesmal aufgewacht? Unten klingelte das Telefon und nur einen Moment später rief ihr Mutter nach ihr. Momoko lief in die Decke gewickelt die Treppe hinunter. Ihr sechster Sinn sagte ihr, daß es Yousuke war, der anrief. Sakura betrachtete sie irritiert, als sie das Telefon schnappte und wieder nach oben ging. Momoko hatte Mühe nicht zu schwanken, in ihrem Zimmer rollte sie sich wieder zitternd auf dem Bett zusammen, den Telefonhörer mit in der Decke, "Yousuke!" "Du bist wach?", seine Stimme klang besorgt, "Jetzt wieder...ja!" "Soll das heißen, du bist aufgewacht?" "Ja!...Mir ist so kalt, Yousuke! Ich habe das Gefühl, als hätte ich stundenlang auf Eis gelegen!" "Das wird eine Weile dauern! Wie geht es dir sonst? Kannst du dich an irgendwas erinnern?" "Nur ein Gefühl! Angst! Panische Angst!" "Es tut mir leid Momoko! Ich habe geschlafen! Ich hätte nicht gedacht, daß du so zeitig schlafen gehst! Das ist sonst gar nicht deine Art!" Momoko runzelte irritiert die Stirn. Yousukes Müdigkeit und die völlig neue Angewohnheit am Tag zu schlafen, wurde ihr überdeutlich bewußt. "Was soll das heißen?" Yousuke wurde klar, daß er sich verplappert hatte, "Nichts besonderes!" "Hör auf mir was vorzumachen! Du schläfst nachts nicht, weil ich dann nicht träume, richtig!", schweigen am anderen Ende, "Yousuke, ist das wahr?" Er schwieg weiterhin. "Yousuke, wenn du nicht willst, daß ich in zehn Minuten vor deiner Tür stehe, sagst du jetzt sofort die Wahrheit! Habe ich recht?" "Ja!" "Warum sagst du mir das nicht?" "Weil du mir nicht geglaubt hättest und wir uns nur wieder gestritten hätten!" "Und darum sorgst du dafür, daß ich ruhig schlafen kann und bleibst Nacht für Nacht wach und setzt deine Gesundheit aufs Spiel, riskierst Ärger am College, weil du nicht schlafen konntest und erwartest jetzt von mir, daß ich ruhig bleibe?" Yousukes verfluchte sein noch immer gelegentlich loses Mundwerk. Es war voraus zu sehen gewesen, daß Momoko ausflippen würde, wenn sie es herausfand. "Es tut mir leid, Momoko!" "Es tut dir leid? Das möchte aber auch sein!" Tränen rannen ihr aus den Augen, "Yousuke, warum tust du das? Ich mag bockig sein, aber ich bin doch kein Dummkopf! Glaubst du denn wirklich, ich weiß nicht, warum Scarlett wieder in Japan geblieben ist und Yuri und Hinagiku die meiste Zeit nichts besseres zu tun haben, als mich irgendwo hin zu begleiten? Für wie dumm hältst du mich eigentlich?" "Momoko, wein doch nicht! Bitte! Ich wollte dich nicht verletzen! Das einzige, was ich will, ist, daß es dir gut geht!" "Aber doch nicht auf deine Kosten, Yousuke! Glaubst du, es tut mir gut, wenn es dir schlecht geht?" "Nein, Engelchen!" "Hör auf, Süßholz zu raspeln! Ich bin sauer!" "Ich weiß!" "Du wirst dich jetzt in dein Bett legen und diese Nacht durchschlafen, ist das klar!" "Momoko, du..." "Keine Widerrede! Ich bin ausgeruht! Und Außerdem habe ich mich viel zu wenig auf den Englischtest morgen vorbereitet! Das hält mich garantiert die ganze Nacht wach! Hast du mich verstanden? Du wirst schlafen! Ist das klar? "Es ist klar!" "Das will ich hoffen!" "Ach übrigens, noch etwas! Ich vermisse dich schrecklich!" "Das machst es auch nicht besser! Ich will nicht, daß du einfach über meinen Kopf hinweg entscheidest, was richtig ist! Hast du ich verstanden?" "Das habe ich! Offensichtlich vermißt du mich überhaupt nicht!" "Yousuke, lenk nicht vom Thema ab!" "Wie geht es dir jetzt?" "Mir ist wieder warm!" "Das ist gut!....Also dann...Ciao! Gute Nacht kann ich ja schlecht sagen!" "Mach dich in dein Bett und schlaf!", er lachte leise, "Zu Befehl!" "Ach übrigens....du fehlst mir auch!" "Zum Glück, jetzt kann ich wenigstens beruhigt schlafen! Gute Nacht!" "Träum was schönes! Gute Nacht!" Yousuke legte auf. Momoko strampelte die Bettdecke weg. Ihr war wirklich wieder warm. Dieser Sturkopf schlief einfach nächtelang nicht. Momoko wurde hibbelig und sprang vom Bett. Das konnte einen wirklich aufregen. Sie schaffte das Telefon wieder nach unten, sagte ihren Eltern gute Nacht und warf sich dann mit ihrem Englischbuch aufs Bett. Yousuke würde diese Nacht schlafen. Nach dem eisigen Grauen, daß sie vor kurzen nur andeutungsweise verspürt hatte, würde sie sich hüten einzuschlafen. Warum das so war, würde sie morgen mit ihm klären. Der konnte was erleben! Als er am nächsten Nachmittag vom College nach Hause kam, lag sie zusammengerollt auf der Couch und schlief. Er hatte nichts anderes erwartet, warf seine Sachen auf den Sessel und ging neben ihr auf die Knie. Sie schlief zufrieden, wie ein kleines Kind und er überlegte, ob er sie überhaupt wecken sollte, doch wenn er sich richtig erinnerte hatte sie heute schon gegen zwei Uhr Schluß gehabt und schlief vermutlich schon seit fast drei Stunden. Er streichelte ihr Wange und begann ihr Gesicht mit kleinen Küssen zu bedecken. Es dauerte nicht lange, bis sie sich rührte, lächelte und ihm die Arme um den Nacken schlang: "Du brauchst gar nicht vom Thema abzulenken!", sie funkelte ihn unter noch immer halb gesenkten Lidern heraus an. Yousuke senkte resigniert den Kopf, "Ich bereue ja schon!" Momoko nahm sein Gesicht in die Hände und zwang ihn sie anzusehen, "Eins sag ich dir, mein Lieber! Wenn du glaubst, daß du einfach so über meinen Kopf hinweg irgendwelche Entscheidungen treffen kannst, werden wir ganz heftig an einander geraten, vor allem, wenn es dabei um mich geht! Da war der Zoff im Strandhaus harmlos, das verspreche ich dir!" "Mir wäre lieber, wenn sich das vermeiden ließe!" Momoko setzte sich auf und sah ihn an, "Ich kann verstehen, daß du dir Sorgen machst! Ich weiß auch, daß meine Reaktion damals vielleicht nicht ganz richtig war, doch ich habe mich einfach noch immer gegen den Gedanken gewehrt, daß es schon wieder losgehen sollte, was auch immer es ist! Yousuke...ich will nicht über alles Bescheid wissen, was du so treibst, doch wenn es so wichtig ist und dazu auch noch mich betrifft, wäre es mir doch ganz recht, wenn du mit mir darüber reden würdest, auch auf die Gefahr hin, daß ich nicht immer gleich einsichtig bin!" Yousuke stand auf und starrte aus dem Fenster, "Das heißt also, du glaubst mir endlich!" Momoko stellte sich hinter ihn und lehnte die Stirn gegen seinen Rücken: "Nach gestern Abend bleibt mir nichts anderes mehr übrig!" Er zog ihre Hände um seine Taille und verschränkte seine Finger mit ihren, "Dann bleibt eigentlich nur die Frage, worum es geht und warum ich allein damit, daß ich wach bleibe, die Möglichkeit habe, dich vor diesem Alptraum schützen zu, ganz egal, wie weit wir von einander entfernt sind! Das verstehe ich nicht, Momoko, wenn du bei mir bist, geht es mir ja noch irgendwie ein, doch es ist ja sogar dann so, wenn du bei deinen Eltern bist und ich hier bin!" "Ich hab keine Ahnung, Yousuke! Nicht die geringste! Ich weiß nicht einmal, worum es in diesem Traum geht! Ich weiß nichts, Yousuke! Gar nichts!" Er wandte sich zu ihr um und sah sie an, "Ich weiß, Engelchen! Wir müssen einfach Geduld haben! Irgendwann wird auch dieser Feind die Geduld verlieren und sich zeigen! Du mußt nur vorsichtig sein!...Versprich mir das, Momoko!" Sie nickte nur und schmiegte sich an ihn. Yousuke sollte recht behalten. Momoko war auf dem Heimweg von Midori und Miyako. Miyako hatte sie gebettelt, sie endlich wieder einmal zu besuchen und Momoko hatte keine Problem gehabt, ihrer Bitte nachzukommen. Es war schon fast neun, als sie sich auf den Heimweg machte. Es war schon Mitte Oktober und dunkel, doch Momoko machte sich darum keine Gedanken. Von Midoris Haus zu ihrem Elternhaus war es nicht allzu weit. Sie war am Spielplatz, als plötzlich vor ihr ein Mann, wie aus dem nichts erschien. Momoko blieb alarmiert stehen und ärgerte sich über ihren Leichtsinn. Der Mann starrte sie an. Er war sehr groß, hatte hellblondes Haar, helle Haut und kalte blaue Augen, Momoko schaffte es nicht, seinem Blick auszuweichen. Sie hatte das sichere Gefühl, daß das nicht gut war. Er starrte sie noch immer schweigend an. Momoko brachte kein Wort heraus. Sie war wie erstarrt und hatte das Gefühl, daß das Absicht war. "Nun, PeachGoddess, so trifft man sich doch noch persönlich! Etwas, daß ich eigentlich hatte vermeiden wollen!" Momoko versuchte ihrer Stimme Nachdruck zu verleihen, schaffte es jedoch nicht und so war das Zittern nicht zu überhöre, als sie fragte, "Wer seid ihr und was wollt ihr?" Ein kaltes, überhebliches Lächeln schlich sich in das Gesicht des Mannes, "Du enttäuschst mich, PeachGoddess! Die dumme Aphrodite hat dir wirklich völlig zu unrecht ihre Macht übergeben!" Leise Wut blitzte in Momokos Augen, was ihr gegenüber sofort süffisant kommentierte, "Oh...zeigst du doch ein wenig Kampfgeist? Schade, daß dir das gar nichts mehr nützt! Es ist wirklich traurig, daß du all eure Macht so sinnlos fortgeworfen hast, auch, wenn sie dir gegen mich gar nichts genützt hätte. Ihr aus dem Reich der Liebe seid nichts als Würmer gegen einen richtigen Engel, wie mich! Nicht einmal du, die du einer Familie mit göttlichen Blut entstammst, hättest auch nur den Hauch einer Chance gegen mich!....Wenn du nicht einen mächtigen Beschützer hättest, wärst du schon längst vernichtet, so, wie es eigentlich geplant war!" Jetzt war Momoko wirklich wütend und ihre Stimme fest, "Niemand kann sich mit der Macht der Liebe messen!" Er lachte spöttisch, "Liebe....?....Glaubst du wirklich, das es die Macht der Liebe ist, die dein Leben so oft beschützt hat? Es macht mich traurig, dich so sehr enttäuschen zu müssen! Es muß jemanden mit sehr viel mehr Macht geben der dich beschützt, doch jetzt bist du allein! Nicht wahr!" "Wenn ich so schwach und unbedeutend bin, was willst du dann von mir?" Momokos Angst war verblaßt und ihr Ärger über die Arroganz dieses Mannes begann zu überwiegen. Ihr deutlicher Mangel an Respekt zeigte das, "Sicher bist du im Spiel um die wahre Macht bedeutungslos!....Doch du hast mich verärgert!...Sehr verärgert! Darum habe ich beschlossen, dich zu bestrafen!....Und deine Strafe wird der Tod sein!" "Traurig, das ein so niederes Wesen, wie ich deinen Ärger erregen kann! Du tust mir leid, daß du so kleinherzig bist!" Spott und Amüsement waren aus dem Gesicht des Mannes verschwunden, doch seine kalte Arroganz war geblieben, "Kleinherzig? Ich besitze kein Herz! Ich bin ein Engel, ein gefallener Engel! Und du hast meine Strafe verdient, denn du hast mir die Rache an den Welten genommen und mir damit den Weg ins Alte Reich verwehrt, PeachGoddess!....Du hast mir die Chance genommen, allen zu zeigen, wer der mächtigste Engel ist!....Ich....Ariel, der Erzengel von Seiten des Herrn, werde dich....PeachGoddess mit dem Tod bestrafen....und es gibt niemanden hier, der dich vor meiner Wut und meinem Haß beschützen kann!...Niemanden!" Momoko fragte sich, was er vor hatte. Er rührte keinen Finger und starrte sie noch immer nur an, doch dann spürte, wie die Temperatur merklich absank. Es wurde innerhalb von Sekunden eisig kalt. Momoko schlang die Arme um die Schultern, was sie größte Anstrengung kostete. Sie konnte sich kaum noch bewegen, so kalt war es plötzlich. Mit erschreckender Deutlichkeit begannen die Bilder ihres Traums vor ihren Augen ab zu laufen. Die selbe Panik und das selbe Grauen, daß sie im Traum empfunden hatte, ergriffen von ihr Besitz. Verzweifelt klammerten sich ihre Gedanken an Yousuke. Immer und immer wieder wiederholte sie seinen Namen in Gedanken, nur um die Panik abzuwehren, doch das half nicht gegen die Kälte, die in ihren Körper eindrang und jeden ihrer Alpträume übertraf. Sie begann das Gefühl in Armen und Beinen zu verlieren und begriff, daß sie schon einmal so empfunden hatte. Damals war sie gestorben. Ihr Blick traf Ariels, der kalt lächelnd zurück starrte, bevor sie die Augen schloß und begann Yousuke zu rufen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)