Engel des Schicksals II von KimRay (Die Macht des alten Reiches) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Engel des Schicksals II/4 Hi, ich bins wieder! Sorry, dass ich den letzten Teil zweimal hochgeladen habe. Mein Fehler. Ich hoffe das war der Grund, dass ich keine comments kriege! Oder gefällt die Story wirklich keinem? Wenn ja dann doch bitte konstruktive Kritik! Ich schätze es ist noch ein bisschen unklar, worum es geht! Aber das ist ja der Sinn. Schließlich soll es spannend bleiben, wenn möglich bis zum Schluss. Also, viel Spaß beim lesen! KimRay Teil 4 Momoko erwachte im Morgengrauen. Yousuke beobachtete sie. Er hielt sie noch immer fest im Arm. Sie sah ihn verwundert an, "Du schaust so besorgt! Was ist los?", Yousukes Blick schien sie zu durchdringen, "Weißt du es nicht mehr?...Du hattest einen fürchterlichen Alptraum!" "Einen Alptraum?", sie sah vollkommen verwundert aus, denn sie konnte sich an nichts mehr erinnern. Yousuke zog das Tuch, das er im Lauf der Nacht immer wieder auf das Brandmal gelegt hatte weg. Sie machte nicht den Eindruck, als täte ihr das weh, "Heh, was wird das?", doch Yousuke starrte nur auf das Mal. Es war verheilt, jedoch nicht verschwunden. Momoko folgte seinem Blick. Ihre Lippen öffnete sich tonlos und einen Moment später sprang sie aus dem Bett und rannte ins Bad, um sich im Spiegel anzusehen. Yousuke folgte ihr langsam und stellte sich hinter sie. Momokos Blick hing noch immer fassungslos an ihrem Spiegelbild, bevor er zu Yousukes Hals wanderte und ihre Fassungslosigkeit noch eine Spur größer wurde. Über ihrer linken Brust war, ähnlich einem Tattoo, unter dem Brandmal die Narbe des Symbols der Raphaels, verschmolzen mit Alt wie die Welt erschienen, während an Yousukes Hals die Kette mit dem Medaillon erschienen war. Er schob die Hand unter die Kette und riß mit aller Kraft daran, doch so fein sie war, er konnte sie nicht zerreißen. Momokos Blick traf seinen im Spiegel und sah die selbe Ratlosigkeit, die sie empfand. Yousuke drehte sie zu sich herum und nahm sie in die Arme. Was ging hier nur vor? Sein Instinkt sagte ihm, daß es nichts gutes zu bedeuten hatte. Eine halbe Stunde später saßen sie gemeinsam am Frühstückstisch, Momoko noch immer in eine Decke gewickelt, denn die Kälte war zurückgekommen. Yousuke hatte seine Kaffeetasse in der Hand, starrte jedoch in die Ferne. Momoko beobachtete ihn. Ihr Blick blieb immer wieder an der Kette hängen. Wie konnte das sein? Wo kam diese Kette her? Sie war im Reich der Engel zurückgeblieben, bevor sie und Viento die Existenz der Welten beendet hatten. "Woran denkst du?", Yousuke hatte sie beobachtet, "Ich verstehe es nicht!...Ich kann es einfach nicht verstehen! Diese Kette dürfte nicht hier sein!" Sie hatten sich nie darüber unterhalten. Von Anfang an hatten sie in stillschweigendem Einverständnis, das Geschehene begraben. Das Problem war, daß sie das jetzt nicht mehr konnten. Yousuke rieb sich mit den Händen übers Gesicht. Momoko ahnte, was ihm durch den Kopf ging. Sie stand auf, ging zu ihm und nahm ihn in den Arm. Yousuke umklammerte ihr Taille, "Verdammt...verdammt, verdammt, verdammt! Ich hatte so gehofft nie mehr darüber nachdenken zu müssen!" "Ich weiß!", Yousuke zog sie auf seinen Schoß und nahm sie in die Arme. "Warum bist du mit mir gekommen? Warum Momoko! Du wußtest doch, was geschehen würde! Jamapi hat es mir gesagt!" Er preßte sein Gesicht gegen Momokos Brust, unfähig sie anzusehen. "Weil mir deine Freiheit wichtiger als alles andere war! Vielleicht wäre das anders gewesen, wenn ich geahnt hätte, was geschehen würde! Vielleicht hätte ich dann mit der Tatsache leben können, daß deine Existenz vollkommen von mir abhängig war und jede zukünftige Generation mit der Angst leben muß als Dämon zu erwachen, wenn es kein Siegel gibt! Vielleicht!" Yousuke wußte, daß sie niemals mit dieser Tatsache leben können hätte, ganz gleich, was sie sich einzureden versuchte, "Hör auf dich selbst zu belügen! Irgendwann hätte ich entweder dich, oder deine Liebe verloren und der Effekt wäre der selbe gewesen!...Das weißt du ganz genau!!" "Woran erinnerst du dich, Yousuke?" "An alles! Beide Identitäten sind in mir, sie sind verschmolzen! Ich kenne Vientos Erinnerungen genauso, wie meine eigenen! Ich selbst verlor mein Bewußtsein mit deinem Tod, doch durch Viento weiß ich, wie es weiter ging!" "Hast du irgendeine Erinnerung, wie die Kette zu ihrer Macht kommt? Alt wie die Welt ist erloschen, gemeinsam mit WeddingPeach, doch die Macht dieses Symbols muß enorm sein, wenn es die Vernichtung der Welten überstanden hat!" "Alt wie die Welt ist erloschen, als du starbst! Ich habe es gesehen! Es wurde zu Stein! Danach verlor ich daß Bewußtsein und erwachte kurz darauf als Viento. Von Anfang an hat mich die Kette verbrannt, so wie dich letzte Nacht, nur daß ich keine Narben habe!" "Warum hast du mich zurück geholt?" "Ich habe dich nicht zurück geholt! Als Yousuke habe ich absolut keine Erinnerung an diese Zeit. Es sind einzig Vientos Erinnerungen, die ich in dieser Zeit habe!" "Aber warum hat Viento mich zurück geholt?" "Das ist...", Yousukes Blick ging ins Leere, "Das ist etwas, was ich mir bis heute nicht erklären kann, denn auch als Viento kann ich mich nicht erinnern, bei dir gewesen zu sein! Viento hätte dich niemals freiwillig zurück geholt, das steht fest! Er hat dich abgrundtief gehaßt zu diesem Zeitpunkt!" "Aber Jamapi hat mir gesagt, daß Viento sich selbständig gemacht hat! Wie kann das sein, wenn dein Bewußtsein ausgeschaltet war?" "Ich weiß es nicht; Momoko! Das frag ich mich schon eine Ewigkeit, denn ich weiß, daß Viento das niemals getan hätte, bevor er die zweite Hälfte seines Bewußtseins zurück bekam?" "Wann ist das geschehen??" "In dem Moment, als mir klar wurde, daß ich dich verlieren würde, wenn ich dich allein ließ! Vientos Wesen war so verwirrt, daß ich wieder denken konnte. Mir war sofort klar, was mein Vater mit dem richtigen Weg gemeint hatte, denn Gardock hatte Viento gesagt, das du die Macht hättest die Welten zu vernichten und ich ahnte, daß es dir nur um meine Freiheit ging. Als ich sah, was du tatest wußte ich, daß das der einzige Weg war mich wirklich zu befreien und du nie zögern würdest, es zu tun, ganz gleich, ob es dein Leben kosten würde. Das konnte ich nicht zulassen, denn ohne dich wäre diese Freiheit wertlos gewesen!" "Das erklärt noch immer nicht die Rolle dieser Kette! Als ich mich zum letzten Mal in einen Engel verwandelte, war ich kein Engel der Liebe mehr! Aphrodite hat mich als Engel Raphaels bezeichnet, doch die Raphaels waren Dämonen und eine Verbindung zwischen den Raphaels und Alt wie die Welt gab es nicht, trotzdem trug ich dieses Wappen und es hat mich beschützt, bis ich die Kette gelöst habe! Aber das kann ich jetzt nicht mehr, obwohl sich das Wappen in meine Seele gebrannt hat." Yousuke schob die Decke, in die sie gewickelt war ein wenig bei Seite. Dafür, daß es eine Brandwunde gewesen war, war es erschreckend schnell verheilt. Vermutlich hatte Momoko recht, wenn sie sagte, daß sich dieses Wappen in ihre Seele gebrannt hatte, auch wenn das noch immer nicht seine Macht erklärte, "Als Viento hat mich diese Wappen verbrannt und dich beschützt, es besitzt zweifellos Macht aus dem Reich der Engel. Storm sagte, das wir Dämonen nur von mächtigen Wellen der Liebe verbrannt werden können. Ich kann mir zwar vorstellen, daß die Macht des Wappens von unserer Liebe geschaffen wurde, doch es erklärt trotzdem nicht, warum es jetzt hier ist!" "Ich kann mir nicht vorstellen, daß wir beide in der Lage sein sollen eine Kraft zu schaffen, die stärker als alle zauberhaften vier ist. Immerhin hatte ich die ja auch, doch beschützt hat mich nur dieses Wappen!" "Während des Kampfes kam mir der verrückte Gedanke, daß ich dich beschützte, obwohl ich gegen dich kämpfte, so unsinnig das auch klingt!" Momoko sah nachdenklich auf die Kette. Im Augenblick war sie harmlos und tat weder ihr noch Yousuke weh. Was, wenn da noch etwas war? Was, wenn es noch eine weitere Kraft gab, die zwischen ihnen beiden eine Rolle spielte, ohne das sie es wußten? Momoko war sich sicher, daß sie keinerlei Macht mehr besaß, doch offensichtlich besaß das Wappen aus der Maske der Raphaels und Alt wie die Welt noch Macht, wo auch immer sie herkam. Es schien, als gäbe es noch eine weitere Kraft, die in Yousuke lebte, denn weder er noch Viento hatte sie zurückgeholt und im Kampf hatte Yousuke sie nicht beschützen können, solange Viento es nicht gewollt hatte, doch was sollte das für eine Kraft sein. Was gab es für eine Macht, die weder die Kraft des Engelsreiches noch die des Dämonenreiches benötigte? Was war es für eine Macht, die in der Lage war ihr Leben zu erhalten, obwohl sie es mit der Vernichtung der Welten verwirkt hatte? Daß das so war, bezweifelte sie nicht mehr. Ohne Yousuke wäre sie nicht mehr am Leben, egal, ob er ihr einmal oder zweimal das Leben gerettet hatte. Doch was lebte in Yousuke, daß diese Macht besaß? Wer besaß diese Macht? Sie hatte ihre göttliche Macht mit dem Ende der Welten verloren, doch er besaß noch immer eine Kraft, die in der Lage war ihr Leben zu schützen. Daß genau das in ihrem unbekannten Alptraum geschehen war, sagte ihr der Zustand ihres Körpers. Dieser Alptraum peinigte sie von da an jede Nacht, ohne jedoch in ihr Bewußtsein zu dringen. Anfänglich ging es ihr nur unmerklich schlechter. Sie bekam dunkle Schatten unter den Augen und war oft blaß, jedoch nicht so, daß es jemandem sofort aufgefallen wäre. Der Alptraum raubte ihr die Kraft und es war absehbar, daß das irgendwann deutlich werden würde. Im Moment schob sie es einfach darauf, daß sie schlecht schlief. Die Sommerferien rückten näher. Yousuke hatte seine Sorge, daß etwas geschehen würde verdrängt, obwohl Miyako ziemlich geschockt gewesen war, als sie die Kette entdeckt hatte. Die Tatsache, daß Momoko wieder öfter bei ihm war und der Umstand, daß Yousuke Shiori offensichtlich mied, hatte ihr Verhältnis wieder normalisiert, auch wenn es Miyako ein wenig mulmig war, wenn sie daran dachte, daß sie mit Midori ausziehen würde. Midori hatte noch am selben Wochenende mit ihr darüber gesprochen. Einerseits konnte Miyako Midoris Gründe für diese Entscheidung verstehen, andererseits hatte sie Angst ihren Bruder zu verlieren, doch Yousuke war erwachsen. Es war völlig klar, daß er sich nicht immer nur mit ihr auseinandersetzen konnte, das konnte er nicht einmal jetzt, wo sie noch zusammen wohnten, doch die Tatsache, daß sie ihn nicht mehr jeden Tag sehen konnte, ängstigte sie trotzdem. Kurz nach Beginn der Sommerferien war es dann so weit. Midori hatte recht schnell eine gemütliches, kleines Haus in dem Viertel, in dem auch Momoko lebte gefunden und sofort begonnen es einzurichten. Am besten an der ganzen Sache gefiel es Miyako, endlich wirklich ein eigenes Zimmer zu bekommen. Midori nahm sie mit zum Möbel kaufen, fragte sie, welche Farben sie für die Tapeten bevorzugen würde und hörte sich auch ihre Meinung zu den Gardinen an. Das machte es ihr sichtlich leichter. Yousuke hatte Mühe, sich nicht über seine Mutter zu amüsieren. Entsprechend häufig zog er sie damit auf, daß er es niemals so gut gehabt hatte. Momoko war von der Tatsache, daß Midori und Miyako ausziehen würden komplett überrumpelt worden. An dem Wochenende, als sie bei ihm geschlafen hatte, hatte er es nach all dem, was geschehen war vollkommen vergessen, ihr zu sagen. Als die Sache sich dann herumgesprochen hatte und auch ihre Eltern davon wußten, verfiel ihr Vater auffällig oft ins Grübeln und sie konnte spüren, wie der Blick ihrer Mutter oft nachdenklich auf ihr ruhte. An Hinagikus Geläster und Yuris wenig hilfreiche Ratschläge wollte sie gar nicht denken. Letztendlich ging das ganze ziemlich schnell über die Bühne, denn Midori hatte nicht allzu viel mehr als ihre und Miyakos Kleidung und ein paar persönliche Dinge zusammen zu packen. Alles andere war in der Wohnung gewesen und würde auch dort bleiben. Als sie dann wirklich fort waren mußte Yousuke sich selbst eingestehen, daß es kein schönes Gefühl war, wieder allein zu sein. Fluchtartig verließ er die leere Wohnung und rief vom Handy aus Momoko an, "Hi, Süße! Hast du heut schon etwas vor?", Momoko ließ sich mit dem Telefon aufs Sofa fallen. Sie fühlte sich vollkommen erschlagen, "Bist du einsam?", Yousuke schwieg. "Komm her! Meine Eltern sind unterwegs! Mama begleitet Papa heute zu seinem Termin!" Yousuke runzelte die Stirn, "Sonst begleitest du doch deinen Vater!" "Ich hab schlecht geschlafen!" "Ich bin gleich bei dir!" Er beendete das Gespräch und machte sich auf den Weg zu Momoko. Als er beim Haus er Hanasakis ankam war die Tür nicht abgeschlossen und Momoko hörte nicht, als er nach ihr rief. Irritiert suchte er im Haus, schreckte Jamapi aus dem Schlaf und entdeckte sie letztendlich auf dem Sofa schlafend. Das Telefon stand neben ihr am Boden und der Hörer war ihr aus der Hand gefallen. Zum ersten Mal fielen ihm die dunklen Schatten unter ihren Augen wirklich auf und irgendwie schien es ihm auch, daß sie schmaler geworden war. Jamapi setzte sich auf die Sofalehne, "Momoko, Momoko, was ist nur mit dir los?", Yousuke legte den Telefonhörer auf und stellte das Telefon an seinen Platz, bevor er sich zu ihr aufs Sofa setzte und sie in seine Arme zog. Sie wurde nicht wach, "Jamapi, wie meinst du das?" "Merkst du das nicht?" "Sie ist oft blaß, hat Schatten unter den Augen und scheint abgenommen zu haben, aber mir ist der Grund nicht klar!" Jamapi ließ die Arme hängen, "Da sind wir schon zwei! Ich bin nicht mehr so oft hier wie früher, Momoko braucht mich nicht mehr, aber als ich gestern kam und sie sah, bin ich erschrocken. Sie sieht schlecht aus!" "Aber warum nur?" Jamapi sah ihn aufmerksam an, "Du hast das Mal aber schon gesehen, oder?" Yousuke nickte und zog die Kette aus dem T-Shirt, "Herrjemine! Das ist aber gar nicht gut!" "Was glaubst du hat das zu bedeuten?" "Keine Ahnung! Dieses Wappen gehört euch ganz allein! Es ist mir unbekannt und ich glaube auch nicht, daß es jemand anderem bekannt ist! Obwohl...Aphrodite nannte Peach Engel Raphaels auch wenn ich nicht weiß, was sie gemeint hat!" "Engel Raphaels ? Was kann sie damit gemeint haben? Doch nicht, daß Peach ein Engel der Dämonen war, nur weil ich ein Krieger Raphaels bin! Auch wenn sie wirklich nicht mehr mit der WeddingPeach zu vergleichen gewesen war, die sie zuvor gewesen war, aber dennoch ein wahrhaftiger Engel!" "Ein gefallener Engel!" "Nur, weil sie Haß auf Trinera empfunden hat, die sie getötet hatte?" Jamapi sah nachdenklich aus, "Das glaube ich nicht! Eher weil sie ein Wappen trug, daß zur Hälfte dem Dämonenreich angehörte! Anders kann ich es mir nicht vorstellen!" "Aber daß erklärt trotzdem nicht, woher das Wappen seine Macht hat! Es sieht noch genauso aus wie an dem Abend, als es mir geschenkt hat und doch kann ich die Kette wieder nicht zerreißen und es hat sogar Momoko seinen Stempel aufgedrückt!" "Immerhin warst du der stärkste Krieger der Sippe Raphaels und Momoko trug Alt wie die Welt! Warum sollten sich diese Kräfte nicht vereinen um euch beide zu schützen?" "Jamapi! Beide Symbole erhielten ihr Macht aus den Welten! Die Welten existieren aber nicht mehr und außerdem habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie Alt wie die Welt verlosch, als Peach starb! Es gibt keine uns bekannte Erklärung dafür, daß dieses Wappen noch immer Macht hat und erst recht unverständlich ist, warum es sich Momoko eingebrannt hat!" "Das ist für mich gar nicht so unverständlich! Du willst Momoko immer beschützen, mit aller Kraft! Vermutlich hat es sich darum übertragen!" "Um sie zu schützen?", Yousuke sah zweifelnd aus, doch er mußte daran denken, wie er im letzten Kampf mit Peach den Eindruck bekommen hatte, daß er selbst als Viento noch immer bestrebt gewesen war sie zu schützen, obwohl er doch geglaubt hatte sie zu hassen. Erst als sie die Kette gelöst hatte und auch ihr Wappen verschwunden war, hatte er sie verletzen können. Vielleicht hatte Jamapi wirklich recht? "Verwirrend ist für mich nur die Tatsache, daß die Kraft des Wappens vollständig von dir ausgehen muß, wenn es Momoko erst übertragen bekommen hat!" Yousuke sah Jamapi ungläubig an, "Das ist unmöglich! Woher sollte ich eine solche Kraft haben! Ich bin nichts weiter als ein ehemals mächtiger Exdämon, Jamapi! Ich habe keinerlei Kraft mehr!" "Falsch! Du liebst Momoko mit aller Kraft deines Herzens und sie dich ebenso!", Yousuke wurde rot, als er Jamapi das so unverblümt sagen hörte, "Eure Liebe hat Dinge vollbracht, die zuvor niemand für möglich gehalten hat! Ich für meinen Teil kann mir vorstellen, daß eine Liebe, die den tiefsten Haß der Dämonen überwunden und die eigenhändige Vernichtung der Welten überlebt hat auch noch zu ganz anderen Dingen fähig ist!" "Selbst wenn du mit all dem Recht haben solltest, Jamapi, bleibt noch immer die Frage, warum die Macht dieses Wappens wieder erwacht ist!" Jamapi sah ihn grimmig an, "Schau dir Momoko an, dann weißt du es! Was auch immer vorgeht, Momoko ist diejenige, die in Gefahr ist! Trotz des Wappens!" Yousukes Blick fiel auf Momokos blasses Gesicht. Vielleicht sah Jamapi die Dinge ein wenig kritischer als er. Momoko hatte zwar immer wieder von Schlafproblemen gesprochen, die ihre Blässe und die Augenschatten erklärte, doch jetzt nahm sie auch noch ab und schlief am hellen Tag fest wie ein Murmeltier. Er fragte sich, ob sie ihm etwas verschwieg, konnte es sich aber nicht vorstellen, denn auch nach der ersten Nacht hatte sie sich nicht an den Traum erinnern können. Wie aber sollte er herausbekommen, ob Momoko träumte, "Jamapi, schläft du noch immer in Momokos Zimmer?", Jamapi sah verwundert aus, "Wenn ich hier bin!" "Hattest du je den Eindruck, daß sie schlecht träumt?" "Eigentlich nicht!" Yousuke war nicht sicher, ob er Jamapi trauen konnte, denn immerhin hatte er einen ungewöhnlich festen Schlaf, doch er ließ es darauf beruhen, "Meinst du, daß Momoko in ihren Träumen bedroht wird?" "Keine Ahnung, als sie bei mir geschlafen hat, ist sie schreiend aufgewacht!" "Davon habe ich nichts mitbekommen, doch ich bin nicht allzu oft hier!" Momoko bewegte sich in Yousukes Armen. Sie schmiegte sich fester an ihn und lächelte im Schlaf. "Fest steht wohl, daß sie bei dir besonders gut schläft!", bemerkte Jamapi süffisant, doch Yousuke hörte die Bemerkung gar nicht. Er hatte einen Entschluß gefaßt. Irgendwie mußten sie es schaffen, daß Momoko in den Sommerferien bei ihm bleiben durfte, auch wenn er keinen Schimmer hatte, wie sie das anstellen sollten. "Momoko!", Sakura war zu Tür hereingekommen. "Hallo, Sakura! Momoko schläft!" Yousuke saß auf dem Sofa und sah sich ein Fußballspiel im Fernsehen an. Momoko lag noch immer in seinen Armen und ihre Hände hatten sich in sein T-Shirt gekrallt. Er vermied es Sakura anzusehen. Sakura betrachtete die Szene auf dem Sofa jedoch nur ausdruckslos. Suichiro rannte in sie hinein. Im Gegensatz zu Sakura wirkte er fassungslos. Sakura hatte gewußt, daß es Momoko nicht gut ging. Sie war zu müde, zu blaß und sie hatte abgenommen. Als sie sie jetzt jedoch in Yousukes Armen auf dem Sofa schlafen sah, wußte sie, daß sie allen Grund hatte sich Sorgen zu machen. Sie sah aus dem Augenwinkel, wie Suichiro den Mund öffnete und kickte ihn gegen das Schienbein, woraufhin er den Mund wieder zu machte und sie irritiert ansah. Yousuke war offensichtlich schon verlegen genug. "Hallo, Yousuke? Hat Momoko nichts besseres zu tun, als zu schlafen?" "Sie schlief schon, als ich kam! Und ich habe nicht den Eindruck, als würde sie heute noch einmal aufwachen." "Was hältst du davon, wenn du sie nach oben ins Bett bringst und mit uns zu Abend ißt? Midori ist doch heute umgezogen? Oder?" "Stimmt!" Yousuke stand mit Momoko auf den Armen auf und ging zur Treppe. Suichiro wollte erneut etwas sagen, doch ein Blick Sakuras ließ ihn den Mund halten. Er folgte ihr in die Küche, wo sie begann das Abendessen vorzubereiten, "Was soll denn das? Seit wann trampelst du auf mir herum und verbietest mir den Mund?", er sah leicht grimmig aus, was Sakura jedoch ignorierte, "Ich dachte, du hättest dich daran gewöhnt?" "Eigentlich schon, aber als ich die beiden auf unserem Sofa gesehen habe, war ich völlig geschockt, und du schickst ihn auch noch mit ihr nach oben!" Sakura lächelte, "Glaubst du wirklich, daß er sie zu ersten Mal ins Bett bringt?" "Nein, aber es muß mir ja nicht gefallen!", Suichiro ging zum Kühlschrank und nahm sich ein Bier, "Wir müssen uns daran gewöhnen, daß die beiden zusammen sind!" "Das muß ja nicht heißen, daß mir das leicht fällt, oder?!" "Du warst in der glücklichen Lage eine Frau zu finden, die keine Familie hatte!" Auf diese Bemerkung schwieg Suichiro, auch wenn er im Grunde wußte, was sie meinte. Yousuke und Momoko hatten sich füreinander entschieden. Daran würde auch er nichts mehr ändern. "Momoko geht es schlecht!", Sakuras Blick ging in die Ferne und sie hatte in ihrer Arbeit innegehalten, "Sie ist blaß, viel zu müde und hat abgenommen! Yousukes Anwesenheit tut ihr gut, Suichiro!", jetzt sah Suichiro wirklich besorgt aus, "Wie meinst du das?" "Das kann ich dir nicht sagen! Ich weiß nur, daß es ihr schlecht geht. Ich weiß auch nicht warum!", sie wandte sich ihm zu und streichelte seine Wange, "Sie lieben einander! Auch, wenn es uns nicht gefällt, daß unser kleines Mädchen anfängt ihre eigenen Wege zu gehen!" Suichiro sah sie resigniert an. Sie würde ihn bis ans Ende ihres Lebens in der Hand behalten, so wie Momoko vermutlich Yousuke. "Yousuke, wo bleibst du?", der einzige, der auf Sakuras Ruf reagierte, war Jamapi. Er kam in die Küche getrudelt, "Jama,Jama...was soll der Lärm?" "Oh...Jamapi, sieht man dich auch mal wieder?...Wie wäre es, wenn du in Momokos Zimmer gehst und Yousuke holst? Suichiro kann ich im Moment nicht schicken!" "Aber natürlich!", Jamapi schwirrte die Treppe hinauf und Suichiro sah Sakura säuerlich an, "Wie war das jetzt wieder gemeint?", Sakura lächelte ich liebevoll an, "Ich glaube, Yousuke war schon verlegen genug!" Yousuke hatte Momoko zu Bett gebracht und in ihre Decke gehüllt. Jetzt stand er neben ihrem Bett und betrachtete sie, als Jamapi herein kam, "Heh, Yousuke, sie warten auf dich!" "Jamapi, kannst du mir einen Gefallen tun?" "Was gibt es denn?" "Ob du es wohl schaffst mal eine ganze Nacht wach zu bleiben?" "Du beleidigst mich!" Yousuke grinste, "Nein, aber ich kenne dich! Jamapi, ich muß wissen, ob Momoko träumt!" "Du kannst dich auf mich verlassen! Aber was bringt das?" "Jamapi, wenn sie dieser Traum wirklich im Griff hat, dann ist sie in Gefahr! Dann ist sie wirklich in Gefahr!" "Du kannst dich auf mich verlassen!...Aber jetzt komm! Sakura hat gerufen...und...was ich noch sagen wollte!...Wegen Suichiro brauchst du dir keine Gedanken zu machen!...Er schluckt zwar manchmal schwer, doch er weiß ganz genau, daß ihr zwei zusammengehört!" "Ich weiß, Jamapi!" Es war kurz vor Mitternacht, als Yousuke sich verabschiedete. Sakura begleitete ihn vor die Tür und griff draußen seinen Arm, "Yousuke, was ist los mit Momoko?", Yousuke senkte den Blick, "Ich weiß es nicht Sakura! Ich habe nicht die geringste Ahnung! Vielleicht schläft sie wirklich nur schlecht!" "Ich habe Momokos Mal gesehen! Was hat das zu bedeuten?" "Ich sagte doch schon! Ich habe keine Ahnung! Wenn ich es wüßte, würde ich es dir sagen! Das weißt du!" Sakuras Augen füllten sich mit Tränen, "Du wirst auf sie aufpassen, ja? Versprich es mir!" Yousuke drückte stumm ihre Hand, wandte sich um und ging. Sakura blieb auf der Treppe stehen, bis Suichiro kam, um nach ihr zu sehen, "Was ist los ,Schatz? Du weinst ja? Was ist, Sakura?" Suichiro legte ihr den Arm um die Schultern uns zog sie ins Haus. Sakura lehnte ihren Kopf gegen sein Schulter, "Wenn ich es doch nur wüßte, Suichiro! Wenn ich es nur wüßte! Das einzige, was ich weiß, ist, daß ich furchtbare Angst um Momoko habe! Diese Angst hat sich in mir festgesetzt, wie ein Geschwür!" Suichiro führte sie aufs Sofa, zwang sie sich zu setzen und drückte ihr eine Tasse Tee in die Hand, die er gerade frisch gebrüht hatte, "Was sagt Yousuke?" "Er weiß zwar, daß etwas nicht stimmt, doch ich glaube im Moment ist er genauso ratlos, wie ich!" "Er wird auf sie aufpassen, daß weißt du! Er hat sie immer beschützt!" "Ich weiß! Aber wie soll er sie beschützen? Er hat keine Macht mehr, Suichiro, genauso wenig, wie die Liebesengel, Kiiro und ich! Keiner hat noch irgendwelche Kräfte, die etwas ausrichten könnten!" "Natürlich habt ihr alle noch immer eine starke Kraft! Ihr liebt, Sakura! Yousuke liebt Momoko, du liebst sie, ich und gewiß irgendwie auch die anderen, davon bin ich überzeugt!" Sakura lächelte, trotz der Tränen, die ihre über die Wangen liefen, "Ich bewundere dich für deinen Mut, Suichiro!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)