Ladylike von Itachigirl (Eine Wette mit Folgen...[Ergebnis der Umfrage steht fest!]) ================================================================================ Kapitel 3: Testicles and other Problems... ------------------------------------------ Ladylike - Testicles and other Problems Das, was mir im Moment widerfuhr, war nun wirklich nicht mehr als 'Pech' zu bezeichnen. Das war vielmehr ein Fluch. Gab es denn kein Gesetz, das vorschrieb, wie viel Unglück einem passieren durfte, bis die Grenze erreicht war? Es erwischte immer mich... Vielleicht wurde ich auch einfach nur paranoid... Erschrocken blickte ich Itachi Uchiha entgegen. Ein schwaches, charmantes Lächeln umspielte seine Lippen. Ich verfiel mal wieder ins Schwärmen. Ernsthaft, ich sollte überlegen, die Schule zu wechseln. Hier gab es drei Uchihas, außerdem noch mehrere andere Akatsukis. Was machte jemand wie ich an einem solchen Ort? Erst jetzt registrierte ich, dass neben dem Schwarzhaarigen auch ein Blonder stand. Möglicherweise auch eine Blondine, ehrlich gesagt fiel es mir schwer, das Geschlecht dieser Person zu deuten. Jetzt war ich also wirklich hinüber... "Meine Güte, ich wusste ja gar nicht, dass Hidan eine Schwester hat!", schnaubte der Blonde mit einem Hauch von Entsetzen. An der Stimme konnte ich nun erkennen, dass Itachis Begleitung tatsächlich ein Typ war. Jetzt erinnerte ich mich auch an seinen Namen. Er hieß Deidara und war Mitglied der Akatsuki. Warum auch immer... Verstehen konnte ich es jedenfalls nicht, denn er war der einzige der Akatsuki Gang, den ich nicht sehr sexy fand. Aber es konnte ja auch genauso gut an mir liegen... "Hat er auch nicht.", äußerste sich Itachi knapp. Er zog nun eine Augenbraue hoch, wodurch er leicht arrogant wirkte. Aber die Uchiha Gestik kannte ich bereits, da musste er schon mit was anderem kommen. Es ehrte mich jedoch, dass Deidara fälschlicherweise dachte, ich sei mit Hidan verwandt. Einem Akatsuki. Deidara war der Bruder von Ino. Das erklärte einfach alles. Bei dieser Familie handelte es sich um allesamt blonde, blauäugige Zicken. Ich musterte den Blonden stumm, aber er schien es bemerkt zu haben, schließlich starrte er mich genauso blöd an, wie ich ihn ansah. Das war wohl Liebe auf den ersten Blick... "Was guckst du so, hm?", fragte er unfreundlich. Die gleiche Frage hätte ich ihm stellen können... Obwohl ich ihn nicht kannte, konnte ich ihn schon nicht leiden. Entweder passte der erste Eindruck, oder eben nicht. Hier passte er ungefähr so gut wie bei David und Goliath. Ich antwortete ihm nichts. Peinlicher sollte es wirklich nicht werden... Shizune kam nun herbeigeeilt. "Ah, Itachi, Deidara. Braucht ihr was?", wollte sie fürsorglich wissen. Jetzt bemerkte ich erst, dass die beiden überhaupt keinen Grund dafür hatten, hier zu sein. Beide schienen nicht verletzt. Itachi Uchiha würde sich sowieso niemals verletzen... und Deidara, bei dem war ohnehin nichts mehr zu retten. "Nun, wir bräuchten etwas Eis. Hidan hat beim Sport etwas überreagiert. Leider war Mr. Maito zur falschen Zeit am falschen Ort.", erklärte Itachi. Was sagte er da? Mr. Maito? Einerseits war da ein Teil in mir, der gerne gesehen hätte, was Hidan mit Mr. Maito angestellt hatte. Der andere Teil - und das war der Vernünftige - fühlte sich dafür verantwortlich. Meine Güte, ich hatte Hidan auf Mr. Maito losgelassen! Wegen mir war der Strahlemann in diese Sporthalle gegangen und hatte Hidan um den Schulsport gebracht, bei dem er seine Aggressionen abbauen konnte, die er nicht vollständig durch eine spezielle Aussprache bewältigte... Atmung, Sakura! "Was ist mit Mr. Maito?", fragte ich vorsichtig. In der ganzen Aufregung hatte ich völlig vergessen, dass es sowas tolles wie Lungen tatsächlich gab. Ich war ja kein Fan von dem Mann in Grün, aber ehrlich gesagt wollte ich nicht Schuld daran sein, dass er jetzt halb tot war. Bei einem Hidan, der schlecht drauf war, konnte man alles erwarten. Deidara sah mich skeptisch an. "Was interessiert dich das denn, hm?", fragte er zickig. Das war doch wohl nicht wahr! Was wollte der Kerl eigentlich von mir?! Wie man vielleicht erkennen konnte, war ich mit einem schmerzenden Bein gesegnet und nicht gerade in bester Verfassung. Schon hatte dieser verdammte Yamanaka es geschafft, mich innerhalb einer Minute seiner Anwesenheit auf 180 zu bringen. "Hör mal zu, Blondie: Dein zickiges Yamanaka Gehabe kannst du dir sparen, das musste ich bei deiner dämlichen Schwester auch schon ertragen, okay? Und dieses ständige 'Hm' kannst du auch unterlassen! Übrigens interessiert mich die Sache mit Mr. Maito brennend, denn schließlich war es meine Schuld, dass dieser unglückliche Zufall zwischen eurem Gruppenarsch und Mr. Maito zustande gekommen ist!", tobte ich wütend. Meine beiden Gegenüber sahen mich überrascht an und Shizune hielt sich verwirrt die Hand vor den Mund. Ich wäre am liebsten im Boden versunken. Ich hatte einen Akatsuki beleidigt... Nein, falsch, es waren zwei... Wenn Hidan erfahren würde, dass ich ihn als 'Gruppenarsch' bezeichnet hatte, dann würde ich innerhalb von Sekunden so aussehen, wie Gai im Moment vermutlich aussehen musste. Was hatte ich nur getan... Konnte ich nicht einmal die Klappe halten? Deidara biss sich zornig auf die Lippe. "Was fällt dir ein, hm?!", rief er und wollte auf mich mit erhobener Faust losgehen. Ich wollte gerade um Hilfe schreien, aber das war nicht mehr nötig. Itachi hielt den Blonden mit einer Hand zurück und Letzterer bremste sofort ab. Shizune war immer noch fassungslos und ich atmete erleichtert aus. Irgendwann würde mich mein vorlautes Mundwerk noch mal umbringen... "Danke.", murmelte ich. Itachi nicke mir zu und Deidara grummelte vor sich hin, ehe er sich wieder zu Wort meldete. "Wie kann man sich als Mädchen so benehmen, hm? Jemand sollte dir mal Anstand beibringen!", schimpfte er. Ich starrte ihn missbilligend an. "Warum machst du es nicht selbst, wenn es dir so wichtig ist, hm?!", wandte ich mich an ihn, mit Betonung auf der letzten Silbe. Sein Sprachfehler nervte gewaltig. Falls er je die Absicht haben sollte, mich zu einem Benimmcoach zu schicken, würde ich ihm vorher einen Besuch beim Sprachtrainer empfehlen. Aber was dachte ich da? Dazu würde es, wenn es nach mir ging, niemals kommen, schließlich war er mein wahr gewordener Alptraum... von was auch immer. Er sah mich abwertend an. "Schön, warum nicht?! Mir reicht's schon, dass Hidan ständig so ausrastet.", meinte er. Ich sah ihn an, als wäre er gerade mit einem Ufo vor meiner Nase gelandet. Hätte er jetzt noch diesen unheimlich sexy Anzug von Gai angehabt, hätte es keinen Zweifel daran gegeben, dass Deidara ein Alien war. "Na was sind wir doch alle froh, dass wir uns nicht näher kennen, hm?", äußerste ich mich höchst provokativ. Momentan konnte man Deidara mit einem sehr aktiven Vulkan vergleichen, in dem die Lava brodelte und der jeden Moment auszubrechen drohte. "Jetzt hör' mal zu Kleine, ist mir total egal, ob wir uns kennen oder nicht und ehrlich gesagt will ich dich auch nicht kennen lernen, aber ich wette mir dir, dass ich aus dir schneller eine Lady machen könnte, als Bruce Darnell persönlich!", sagte er erbost. Ich erkannte gerade keinen Unterschied zwischen ihm und Bruce... Der war mir tatsächlich ein Begriff und ich fand es ganz witzig, ihn mit Deidara zu vergleichen. Aber wie zum Teufel kam er darauf, dass er aus mir eine Lady machen könnte? Das verlangte ja gar keiner... Da wäre ich die Letzte. Itachi zog nun interessiert eine Augenbraue hoch. Hatte das Verb 'wetten' tatsächlich die Aufmerksamkeit eines Uchihas geweckt? Nicht, dass ich daran interessiert war, eine dieser mit Schminke zugekleisterten Tussis zu werden, aber Deidara zu verärgern, reizte mich irgendwie. "Ich wette dagegen.", meinte ich knapp und klang dabei sehr selbstsicher. Eine Augenbraue des Blonden zuckte gefährlich und Itachi schien die ganze Situation wirklich amüsant zu finden. Ich fand das nicht witzig... Ich kam mir vor, wie bei 'Das Model und der Freak'. Ich war hundertprozentig der Freak, das musste ich mir eingestehen. Aber ob Deidara das Model war, konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen, denn 'Freak' traf genauso auf ihn zu. "Die Wette hast du verloren, Pinky!", grinste er triumphierend. Ich ballte meine Faust hinter dem Rücken. Was dachte sich dieser eingebildete Yamanaka Schnösel eigentlich dabei? Was verdammt noch mal war an dieser bescheuerten Wette so reizvoll? Noch eines dieser Tiger-Tanga Girlies auf der Schule? Was bezweckte der Typ eigentlich damit? Ich war fest davon ausgegangen, es handle sich um einen üblen Scherz... Und wie hatte der mich gerade genannt?! "Nenn' mich gefälligst nicht Pinky, du Vollpfosten! Außerdem: Streng mal dein Hirn an. Wir sind nicht mal in der selben Clique, Spatzenhirn! Wie willst du das überhaupt hinkriegen?! Mir nach der Schule auflauern und gewaltsam deinen Willen aufzwingen oder was?", schnaubte ich gereizt. Wäre ich Deidara oder Itachi gewesen, ich hätte kopfschüttelnd die Flucht ergriffen. Aber danach sah es im Moment ja leider nicht aus. Ich wäre echt dankbar gewesen, wenn Deidara die Mücke gemacht hätte. Doch je heikler der Blonde und ich diese Diskussion ausfechten zu versuchten, desto belustigter wirkte Itachi. Wie gesagt... Scheisse noch mal, das war nicht lustig!! "Zum Beispiel.", meinte Deidara unbeeindruckt. Ich hätte ihm eine reinhauen können... Was bezweckte er eigentlich damit?! Bekam der Geld dafür, dass er diese Wette gewann? Na von mir sicher nicht! Sollte er es schaffen, mich in eine dieser Tiffys zu verwandeln, - Oh, das würde er ganz bestimmt nicht - würde er auf keinen Fall Geld dafür bekommen. Schon allein der Anblick seiner geisteskranken Schwester war purer Horror. Liebte er seine Schwester so sehr, dass er mich in einen Klon von ihr verwandeln wollte? So viel Liebe war echt nicht nötig... Shizune hatte sich komplett aus der Diskussion raus gehalten und war an ihren Schreibtisch zurückgekehrt. Sie tat zwar beschäftigt, aber ich wusste, dass sie ganz genau zuhörte. "Jetzt rück' schon raus, du Idiot, was kriegst du dafür, wenn du die Wette gewinnst?! Mal ehrlich, wer zum Henker hat dir diese bescheuerte Idee aufgeschwatzt?! Mich in eine Lady verwandeln... ich glaub dein Hirn hat sich verflüssigt! Moment... Hirn? Sagte ich Hirn? Ich hab' ja ganz vergessen, dass das im Hause Yamanaka nur im Duden zu finden ist. Müssen interessant sein, diese Mythen über Gehirn im menschlichen Schädel.", provozierte ich. Das war jetzt aber eindeutig zu viel des Guten. Diese Schlammschlacht war verdammt schmutzig geworden und ich hatte in diesem Moment das Gefühl, dass ich eine Auspeitschung von Domina Deidara verdient hatte. Während Deidara wie ein Wasserkocher vor sich hin brodelte, versuchte Itachi, ein Lachen zu unterdrücken. Für ihn musste das doch so was wie Kino sein. Das Genre konnte ich nicht zuordnen... Für Shizune schien es ein Drama zu sein, für Itachi eine Komödie und für mich... Horror!! “Jetzt spitz’ mal die Ohren, Pinky! Erstens: Ich nenne dich so, wie ich es will, denn der Name passt zu einer vorlauten Göre wie dir. Zweitens: Mein Hirn wird wohl dafür ausreichen, aus einer unterentwickelten Spezies wie dir eine halbwegs gut erzogene Lady zu machen. Bei der Wette geht es nicht um Geld, es geht um Ehre, hm! Das mit dem Geld wird sich allerdings noch aushandeln lassen, du scheinst ja ein ziemlich heikler Fall zu sein, hm!”, gab er bissig zurück. Dieser Gestörte ließ wohl nicht locker... Ich funkelte ihn verärgert an. Dann musste ich grinsen. "Wetten, dass du es nicht schaffst, mich in eine Lady umzufunktionieren?", richtete ich das Wort an ihn. Deidara sah mich herausfordernd an. "Wetten, dass doch?" Itachi verfolgte das Geschehen aufmerksam. Die ganze Situation schien ihm Spaß zu bereiten. Ich streckte meine Hand nach dem Blonden aus, der diese ergriff. "Top, die Wette gilt.", beschlossen wir gemeinsam. Auf was hatte ich mich da bloß eingelassen... Gerade wollte ich seine Hand wieder loslassen, als er mich ruckartig von der Pritsche zog. Dabei kam ich unsanft auf dem Boden auf, was absolut höllisch wehtat. "Ahhh!! Du verdammter Penner, was sollte das?! Bist du denn jetzt völlig bescheuert?! Hast du nur noch einen Hoden oder was?! Weißt du, wie weh das getan hat???", schrie ich unter Schmerzen, die mein Bein verursachte. Deidara ließ jetzt meine Hand los und starrte mich wütend an. "Mach mal halblang, Pinky! Ich wollte nur mal testen, wie schlimm es wirklich um dich steht!", meinte er laut. Ich allerdings hätte ihm eine wischen können - und zwar so richtig. "Du wolltest also testen, ja?! Bist du blind, oder was? Guck' dir doch mal mein Bein an, das ist doch wohl offensichtlich wie schlimm es um mich steht!", tobte ich wütend. Der Blonde sah mich unbeeindruckt an. "Und ich kann es hören, Pinky.", erklärte er mir. Ich funkelte ihn mit dem fiesesten Blick an, den ich zu bieten hatte. "Wenn du sowas nochmal machst, dann trete ich dir in deine viel zu kleinen Hoden!", drohte ich lauthals. Augenblicklich stand Shizune von ihrem Stuhl auf. Ich hatte sie nicht gesehen, aber es hörte sich doch sehr energisch an. Schließlich hatte ich im Moment nur Augen für Deidara, was man jetzt so oder so verstehen konnte. Sie baute sich vor uns auf und funkelte uns böse an. "So, das reicht jetzt! Ihr beiden geht jetzt sofort zur Rektorin und überlegt euch, was das überhaupt für ein Verhalten ist!", wies sie uns an. Wie bitte?! Zur Rektorin? Was hatte die denn heute Morgen gefrühstückt? So konsequent war sie ja noch nie. Viel mehr war sie immer nett zu mir gewesen... Zugegeben, heute hatte ich etwas übertrieben. Aber das war alles nur DER Schuld - Deidara. "Was kann ich denn dafür, wenn sie mich am laufenden Band beschimpft, hm?", protestierte Deidara. Wieder hätte ich ihn schlagen können. Jetzt war es also MEINE Schuld?! Es war alles okay gewesen, bis er auf die glorreiche Idee kommen musste, mich zu testen! "Sofort!", verlangte Shizune mit Nachdruck. Itachi wirkte an allem recht unbeteiligt. ............ Also mussten Deidara und ich uns auf den Weg zum Büro der Rektorin machen - Zu der Rektorin. Zu Tsunade. Der Seniorenbarbie, das war mein Ausdruck für sie. Eine aufgetakelte, alte Person. Das war Tsunade. Tonnenweise Botox im Gesicht und trotzdem alt wie ein Stein. Ich hatte es noch nie geschafft, zu ihr geschickt zu werden. In all den Jahren nicht. Das hatte eindeutig seine Vorteile. Aber jetzt, nach dieser ganzen Zeit, musste dieser geisteskranke Blonde, der nicht mehr ganz gescheit in der Birne war, mit seiner dämlichen Wette kommen! Was hatte ich mir eigentlich dabei gedacht?! Nie hatte ich ein Wort mit ihm gewechselt, obwohl ich mich immer danach gesehnt hatte, mit einem Akatsuki zu reden - gut, nicht mit ihm, aber er war ja einer von ihnen. Jetzt wurde mir erst bewusst, dass ich es besser sein gelassen hätte. Leider war es dafür jetzt zu spät. Wir waren wortlos durch den Korridor geschritten - ich humpelte dabei - bis hin zur Tür von Tsunades Büro. Gott, ich wollte da nicht rein... Aber Gott, als mein nicht gerade bester Freund, würde mir wohl auch nicht helfen können. "Na los, klopf endlich, Pinky!", wies mich der Blonde an. "Wieso soll ich klopfen?!", beschwerte ich mich mies gelaunt. Meine Stimmung lag im Moment unter dem Keller begraben... "Weil wir das nur deinen hinreißenden Ausdrücken zu verdanken haben!", erklärte er gereizt. Meinen Ausdrücken?! Wer hatte mich denn zu dieser hirnrissigen Wette gezwungen?! Wer hatte mich denn von der Pritsche gezogen, nur um mich zu testen und wohl wissend, dass ein Verband mein Bein schmückte?! Aber ich wollte nicht widersprechen. Langsam schaltete sich mein Hirn wieder ein, um mir zu sagen, dass ich alles nur schlimmer machen würde. Meine Güte, der Herr ließ Hirn regnen! - Nur leider zu spät! "Arsch...", murmelte ich wütend, bevor ich laut anklopfte. "Herein.", ertönte die sehr genervte Stimme der Rektorin. Irgendwie war das gerade eine lustige Situation gewesen... aber darüber konnte ich mich angesichts dem Bevorstehenden nicht kaputt lachen... Ich öffnete die Tür und trat ein, Deidara folgte mir stumm. Tsunade saß an ihrem großen Schreibtisch. Mies gelaunt und dennoch verwundert, mich zu sehen, ebenso wie Deidara. Der Ärger stand ihr im Gesicht geschrieben. Das hatte auch allen Grund: Hidan saß auf einem der beiden Stühle vor ihr und drehte sich jetzt zu den Neuankömmlingen um. Er ergriff das Wort, bevor Tsunade überhaupt dazu kommen konnte. "Hey, Blondie! Was machst du denn hier? Wen hast du denn da mitgebracht?!", fragte Hidan gut gelaunt - Seltsamerweise. Ich konnte nicht sagen, ob er sich überhaupt der Lage bewusst war, in der er sich befand. Im Büro der Rektorin. In Tsunades Büro; und jeder kannte Tsunade. Allerdings wollte man sie nicht noch näher kennen lernen, als es unbedingt notwendig war... "Das wüsste ich auch gerne.", meinte Tsunade in scharfem Unterton, während sie Hidan mahnend anblickte. Wenn Blicke töten könnten... Diese Frau wäre in der Lage gewesen, die Menschheit auszurotten. "Eins nach dem anderen, Frau Rektorin. Was machst du hier, Hidan, hm?", fragte Deidara. Schon jetzt hätte er leblos auf dem Boden liegen müssen, so wie Tsunade ihn anfunkelte. Noch bevor Tsunade explodieren konnte, grinste Hidan unschuldig. "Ach, ich hab Maito eins übergebraten.", meinte er schulterzuckend. Meine Augen wurden groß wie Tennisbälle. Argh! Mr. Maito hatte ich ja total vergessen! Er hatte ihm eins übergehauen... wie konnte er nur?! Ich meine, ein Gai-Anhänger war ich ja auch nicht gerade, aber sowas wie Mitleid gab es bei mir trotzdem noch. "Hidan!", zischte die Rektorin mahnend. Der Angesprochene verdrehte leicht die Augen. "Ich hab doch gesagt, es war ein Versehen!", entschuldigte er sich halbherzig. Tsunade sah ihn immer noch streng an. "Wie geht es ihm denn?", erkundigte ich mich vorsichtig. "Er hat überlebt.", sagte Hidan gleichgültig. Davon war auszugehen. Als ob etwas Gai umbringen könnte. Hallo?! Über den könnten zehn Lastwagen rollen und das Dauergrinsen auf seinem Gesicht würde dennoch anhalten. Okay, der Vergleich war echt weit hergeholt, aber es ging ja ums Prinzip. “Dank der jugendliche Energie, die durch meine Adern fließt!", ertönte eine viel zu gut gelaunte Stimme hinter mir. Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass die Tür geöffnet wurde, und ehrlich gesagt, war ich mir nicht einmal mehr sicher, ob Deidara sie überhaupt geschlossen hatte. Aber das war jetzt nebensächlich. Diese Stimme hinter mir war unverwechselbar - unverwechselbar schrecklich. Es war Gai... Hilfe! Eigentlich war ich der Überzeugung, er wäre mindestens unfähig zu sprechen, geschweige denn sich zu bewegen... Jedenfalls musste man das annehmen, wenn Hidan von ‘eins übergehauen’ sprach. Aber gegen Maito Gai war ja bekanntlich kein Kraut gewachsen. Er war fähig, allem zu widerstehen, jedes Unheil von sich abzuwenden und jedem Schmerz zu trotzen. Hach, hatte ich mir wirklich Sorgen gemacht? Dieser Mann war rein theoretisch in der Lage, allein mit seinem bescheuerten Strahlemanngrinsen das Meer zu teilen. Kein Scherz, daran glaubte ich wirklich! Er war wie ein Fels in der Brandung... Nun, für diesen... Idioten... fand man einfach keine Worte. Jetzt drehte ich mich zunächst um, damit ich Gai begutachten konnte. Mein ehemaliger Sportlehrer war nun stolzer Besitzer zweier Krücken. Ja, die trug er sicherlich mit Würde. Ich blickte etwas skeptisch zu Hidan. “Hast du nicht gesagt, du hast ihm eine rein gehauen?”, flüsterte ich verwirrt. “Hab ich.”, meinte er knapp. Ich sah ihn ungläubig an. “Wie kommt es dann, dass er auf Krücken geht?”, wollte ich von ihm wissen. Das blaue Auge fehlte ihm übrigens aus. Sah so das Opfer eines Schlägers aus? Wenn ich es nicht besser wusste, hätte ich in Hidan echt einen Schläger gesehen... Der Akatsuki hob die Schultern. “Was weiß ich... Ich wollte ihm eine reinhauen, er wollte ausweichen, ist hingeflogen... das war’s eigentlich.”, erklärte er wenig begeistert. “Was machst du dann hier, wenn du ihn nicht mal getroffen hast?!”, fragte ich mit einem Unterton in der Stimme, der sagen sollte, ob er denn verrückt wäre. Itachi und Deidara waren doch für ein Kühlakku zu Shizune gekommen. Warum brauchten sie also eins, wenn Gai gar nicht getroffen wurde? Nun, andererseits hatte Gai ja da gelegen, wodurch anzunehmen war, dass Hidan ihn nicht gänzlich verfehlt hatte. Einleuchtend... irgendwie. “Heutzutage werden die Leute doch auch wegen versuchtem Mord verklagt.”, sagte er. “Was hat das denn damit zu tun?!”, äußerte ich mich lautstark. “Allein der Versuch ist strafbar!”, schaltete sich nun Tsunade ein. “Womit immer noch nicht geklärt wäre, warum Mr. Maito jetzt am Stock spaziert.”, machte ich die anderen auf ihn aufmerksam. Alle sahen nun den Mann in Grün an. Oh ja, der Kerl trug immer noch dieses bekloppte Outfit. Als wäre er drin geboren worden... Ekelhafte Vorstellung. Gai kratzte sich verlegen am Hinterkopf. “Tja, mein Steiß ist wohl etwas überempfindlich.”, erläuterte er nur kurz. Er sagte auch nicht mehr dazu und mehr wollte ich auch nicht wissen. "Aha.", presste ich nun minder interessiert zwischen meinen Lippen hervor. "Wozu braucht man bei einem kaputten Steiß Krücken, hm?", wollte Deidara wissen. Ja, Gai hatte so seine Eigenarten... Das wusste ich, dass wusste Deidara und das wusste der ganze Rest in Tsunades Büro. “Jetzt, wo wir alle gesehen haben, dass es ihm gut geht: Kann ich jetzt gehen?”, fragte Hidan ungeduldig, das Wort an Tsunade gerichtet. Diese sah ihn nur befremdet an. “...bitte?”, fügte der Akatsuki mit Betonung hinzu. Als wäre das Zauberwort gefallen, wies Tsunades Hand nun zur Tür. Seltsam, wo ‘Friss’ oder Stirb’ doch sonst ihr Motto war... Vielleicht hatte sie aber auch einfach eingesehen, dass diese Nummer noch nie gezogen hat. Obwohl... Nein, es musste der Alkohol sein. Hatte bei ihr wohl eine befreiende Wirkung. Jeder wusste ja, dass die werte Frau Rektorin besonders dem Sake nicht ganz abgeneigt war, um es einmal vorsichtig zu formulieren. Augenblicklich sprang Hidan auf. Komisch, er hatte Deidara noch gar nicht ausgelacht... Naja, würde nicht lange auf sich warten lassen, wenn er die Sache mit der Wette erst einmal erfahren würde. Das wäre ja genauso gut, wenn Deidara ihn selbst zur Lady machen wollte - viel schwerer war das nicht. Lediglich gewisse maskuline Zonen seines Körpers würden eine geringe Herausforderung darstellen. Wie groß diese Zonen waren, ich wollte es ehrlich gesagt nicht wissen. “Noch eine Sache, Hidan.”, setzte Tsunade an. Hidan, der schon halb in der Tür stand, rollte genervt die Augen. “Was denn noch?”, meinte er unhöflich. Die Rektorin zeigte auf Gai. “Nimm’ Gai bitte mit. Gai, ich gebe ihnen frei, damit sie zum Arzt fahren können. Wir wollen ja, dass sie uns erhalten bleiben.”, sagte sie und lächelte. Wahrhaftig! Ich konnte eine Regung bei ihren Mundwinkeln erkennen! Da sollte noch mal einer sagen, sowas sei mit Botox nicht möglich... Dazu, dass Gai uns erhalten bleiben sollte, konnte ich nur sagen: Freude über seine Abwesenheit wäre die Untertreibung des Jahres. Hätte Tsunade nicht gelächelt, dann hätte ich mich über den Boden gerollt vor Lachen - und das sollte was heißen! Nein, aber mal so am Rande: Jeder wusste, sollte die Rektorin einmal lächeln, dann war es ihr verdammt ernst. Hidan nickte nur murrend, während er sich geschlagen gab. Obwohl der Silberhaarige nicht der Typ war, der aufgab, wollte auch er nicht das Unheil in Person heraufbeschwören. Vermutlich hatte er bereits öfters das Vergnügen gehabt, Tsunade gegenüber zu sitzen. Also verließ er den Raum mit Gai, der Mühe hatte, sich vorwärts zu bewegen. Jetzt waren nur noch Deidara und ich im Raum. Tsunade blickte uns forschend an. "Nun, warum wart ihr noch mal hier?", fragte sie. Ehrlich gesagt schien sie eher gestresst als schlecht gelaunt zu sein. Wie schaffte sie es bloß, diesen Job zu halten? Ständig war sie mies gelaunt - und dabei noch Hobby-Trinkerin. Irgendwo hier bunkerte sie ihren Sake, da war ich mir sicher. "Ähm...", ich versuchte, Worte für den Grund unserer Anwesenheit zu finden. "Äh...", stammelte Deidara nun auch. Ehrfurcht... eine schreckliche Sache. Oder war es Respekt? Respekt vor dem Bösen... Vor Tsunade. Wohlmöglich übertrieb ich ein kleines bisschen... "Nehmt Platz.", forderte uns die Rektorin nur kühl auf. Wir gehorchten. "Also?", fragte sie mit Nachdruck. Wenn ich jetzt damit rausrückte, was ich alles im Krankenzimmer gesagt hatte, landete ich auf direktem Wege in der Besserungsanstalt. Nun, dieser Bildungsschuppen hier war meine Besserungsanstalt, aber... gebracht hatte es bisher nicht so viel. Was sollte ich also tun? Deidara für mir sprechen lassen? Ausgeschlossen! Der würde sowieso wieder alles auf mich schieben, damit er fein raus aus der Geschichte war. "Eine Diskussion zwischen uns ist... naja... etwas aus den Fugen geraten...", murmelte ich kleinlaut. "Etwas, hm? Du hast meine Hoden beleidigt.", flüsterte der Blonde neben mir. Meine Güte, der stellte sich an! "Inwiefern?", hakte Tsunade nach. "Naja, es sind ein paar... Wörter gefallen, die sich vielleicht nicht so gehören...", sagte ich, noch immer recht leise. "Es waren mehr als ein paar Wörter.", machte mich Deidara nun laut auf den Fehler aufmerksam. Dieses behinderte Spatzenhirn! Ich versuchte gerade, uns, die Betonung lag auf uns, aus der Sache zu retten, und was machte er?! Verdammt noch mal, ich war dabei, seinen beschissenen Arsch zu retten! "Gut, das ist man ja von Sakura gewöhnt, wie ich des Öfteren hörte. Worum ging es in der Diskussion?", wollte die Rektorin wissen. Wow... Keine Strafe? Keine Erkundigung nach den Namen meiner Schimpfwörter? Gott, was war los? Okay... wann kam die Szene, in der mein Wecker klingelte, damit mir klar wurde, dass alles nur ein Traum war? Verdammt, wann war ich heute eingeschlafen?! Vielleicht hatte Tsunade auch Drogen genommen... Ja, ganz bestimmt hatte sie! Davon konnte man bei ihr doch ausgehen. Sicher stellte sich jetzt die Frage, warum ich nicht einfach wahrhaben wollte, dass Tsunade einmal nett war. Ganz einfach: Weil das nicht passte. Sie war diese jähzornige Furie, die durch die Lautsprecher der Schule brüllte und deren Rede zu Beginn des Schuljahres keine Begrüßung, sondern eine Drohung war. Oder vielmehr: Solche Dinge passierten mir einfach nicht. Ich hatte kein Glück. Hatte ich nie gehabt und mich irgendwann damit abgefunden. Ich glaubte auch nicht an eine höhere Gewalt namens Gott. "Wir haben gewettet, dass ich es nicht schaffe, Sakura in eine echte Lady zu verwandeln.", erklärte Deidara. Ja... wusste ich doch, dass keine höhere Gewalt existierte. Schließlich hat mein ständiger Sarkasmus einen Grund! "Klingt sehr viel versprechend.", meinte Tsunade, höchst interessiert. Sie fand das doch nicht etwa gut?! Oh doch, sie tat es... Scheisse, sie war wirklich von der Idee beigeistert... Aber anders gesehen... Brachte Deidara auch nix, wenn sie die Idee gut fand. Nur ein weiterer Ansporn für mich, die Wette zu gewinnen. "Brauchst du Unterstützung?" Wie bitte?! *~*~*~*To be counted...*~*~*~* Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat! Ich musste ziemlich oft umdenken, wie ich diese Wette zustande kriege. Sicher habt ihr gemerkt, dass Sakura jetzt viel mehr flucht, als in den letzten beiden Kapiteln. Ich hoffe, das gefällt euch besser ;) Bei Gelegenheit überarbeite ich auch Kapitel 1 & 2, indem ich Sakura noch mehr fluchen lasse :) Hoffentlich hat euch das Kapitel gut gefallen und ihr gebt mir eine Kritik. Würde mich sehr freuen :) lG Itachigirl Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)