Tales of Zero von abgemeldet (Tue alles, um alles zu verlieren...) ================================================================================ Kapitel 8: Bardocks finsteres Erbe ---------------------------------- Hi Freunde X3 Boah das ein Krampf das Kapitel überhaupt online zu bekommen, erst säuft mein PC ab und kaum ist meiner wieder heile, muckt der von meiner allerliebsten Beta-sama rum -.-* Aber jetzt ist so halbwegs wieder alles in Ordnung. PC peift zwar aus dem letzten Loch und kriecht auf dem Zahnfleisch, aber so lange ich tippen kann XD Ihr habt Recht, Kaka wird tatsächlich reichlich übermütig. Und Broly? Hoffentlich merkt er nicht zu spät was da mit Kakarott passiert ;) nachher bricht noch das Chaos aus. Hmmmm, ich muss immer höllisch aufpassen, das der kleine mir nicht zu böse gerät XD weil so abgehen wie in meiner letzten DB FF soll es ja nicht sein ^.^ Nun aber genung Smalltalk Viel Spaß (Kekse hinstell) ________________________________________________________________________________ Kapitel 8: Bardocks finsteres Erbe Stolz sah Kakarott zu Broly auf und erwartete ein Lächeln, doch der Legendäre lächelte nicht. Er sah nicht einmal annähernd so aus, als würde er sich über den Sieg freuen. Eine Mischung aus Unglauben und Erkenntnis, die Kakarott nicht verstand, war einzig in Brolys Augen zu lesen. „W-was sollte das, Kaka?“, fragte Broly als er seine Stimme wieder fand und sein Blick wanderte auf den geschundenen Tales. „Du wolltest ihn den Schwanz abreißen?!“ Kakarott folgte dem Blick seines Freundes, rümpfte die Nase und verschränkte die Arme. „Wieso nicht? Er hat es nicht anders verdient!“ Broly schüttelte perplex den Kopf und kniete sich zu Tales hinunter. „Du wolltest ihn das antun, worunter du so lange Zeit gelitten hast, deinem eigenen Bruder?“ Langsam fuhr er über die Wange des Zwillings, worauf diesem nur ein kraftloses Stöhnen über die Lippen glitt. Mit immer schmaler werdenden Augen betrachtete Kakarott diese Berührung und irgendwie gefiel es ihm gar nicht, wie Broly mit seinem Bruder umging. „Du vergisst, dass er es war, der mir das angetan hat. Dadurch hat er mir erst Recht bewusst werden lassen, wie schwach ich war und nun? Sieh ihn an und sieh mich an! Nun haben wir die Rollen getauscht und er ist der ehrlose Wurm. Nur eines fehlt noch…“ In einer fließenden Bewegung stieß Kakarott, Broly weg und packte wieder Tales‘ Schweif. Kurz blinzelte Broly benommen und schnell wurde er sich der Situation bewusst. Energisch packte er Kakarotts Handgelenk und nahm es in einen kräftigen Griff, so fest, dass der kleinere aufknurrte. „Rollen getauscht?! Kaka! Es gibt nichts Ehrloseres als jemandem seines Saiyajinschwanzes zu berauben!“, fauchte der Größere wütend, doch seine Wut wich sofort wieder. Erschrocken starrte er Kakarott in die Augen, die kalt und verhärtet in seine blickten. „Du wirst es nie verstehen, oder? Hier geht es um das Recht des Stärkeren. Das hat Bardock mir und Tales schon von klein auf eingebläut, aber ich kann es wohl nicht von dir erwarten, da du nie die Welt außerhalb des Exils kennen gelernt hast… Du bist stärker als ein Highclass Krieger, aber du kennst die Regeln der Elite nicht… wie auch, als ein Sohn, eines verweichlichten Adeligen.“ Die Kraft in Brolys Griff erstarb und der Schmerz stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Kaka… Wie…Wie kannst du nur so etwas zu mir sagen?“ Langsam zog Kakarott seine Hand weg und schaute ungerührt zur Seite, dann wandte er sich um. Er hoffte gar nicht erst auf Verständnis von Broly, wie denn auch? „Schade, dass mein Vater nicht der Legendäre ist… Denn er besitzt noch den wahren Kampfgeist, der so vielen unseres Volkes abhanden gekommen ist…“ Kakarott sagte bewusst “mein Vater“, denn er hielt es für richtig, das er Bardock nun wieder so nennen konnte… Nappa und Broly konnten Kakarott nur nachschauen, wie dieser sich wortlos vom Boden abstieß und verschwand. Der Legendäre schüttelte nur den Kopf und beugte sich schweigend über Tales um ihn auf tiefere Wunden zu untersuchen. „Wie kann Kakarott nur so ein Monster anhimmeln…“, sagte er schließlich, als eine Weile vergangen war und Nappa sah ihn nur verwirrt an. „Was?“ „Ich meine diesen Bardock…“ Für einen Moment weiteten sich Nappas Augen, doch dann schmunzelte er leicht und schüttelte den kahlen Kopf. „Sag so etwas nicht, in Kakarotts Worten liegt Wahrheit. Bardock war berühmt für seine Qualitäten als Krieger. Jeder junge Saiyajin nahm seinen Namen nur mit Ehrfurcht in den Mund und wollte genau so werden wie er. Bardocks einziges Ziel war es immer stärker zu werden, um Ruhm und Ehre zu erlangen. Man könnte sagen: Er ist Krieger aus Leidenschaft. Und glaub mir es ist nicht leicht der Sohn des Bardock zu sein, schon gar nicht, wenn man Kakarotts Schicksal auf den Schultern trägt.“ Die Worte gingen Broly durch den Kopf und er schaute nachdenklich in die Richtung, in der Kakarott verschwunden war. Krieger aus Leidenschaft… Sein Geliebter war genau so… ♥~♦~♣~♠ Wut schwoll in Kakarott, während er im zügigen Tempo über die kleine Stadt flog. Wie konnte Broly ihn nur aufhalten? Er hatte doch jahrelang miterlebt wie er gelitten hatte! Kakarott presste seine Lippen zusammen und seine Augen schmälerten sich. Hatte er sich wohlmöglich in seinem besten Freund und Geliebten getäuscht? So musste es wohl sein… Knurrend ließ er sich auf einem dicken Ast niedersinken um seiner Gedanken Herr zu werden, denn er wusste noch nicht Mal, wo er eigentlich hin fliegen wollte. In seiner Wut war er einfach abgehauen ohne darüber nachzudenken. Sollte er nach Hause fliegen? Nein, Broly würde ihn dort sicher schon bald aufsuchen. Und das wollte Kakarott auf keinen Fall. Der Legendäre würde alles seiner Mutter erzählen und er müsste sich am Ende rechtfertigen. Beranky mochte es nicht, wenn er und Tales sich stritten, das wusste er nur zu gut und sie würde bestimmt nicht begeistert von dem gesamten Vorfall sein… Ärgerlich rammte Kakarott seine Faust in den wuchtigen Stamm, die sich tief in das splitternde Holz grub. Verwundert zog er sie zurück. Er hatte doch gar nicht so kräftig zugeschlagen… oder doch? Grimmig richtete Kakarott seinen Blick in die Weite. Durch die Kämpfe hatte er sich erhofft mehr über seine Fortschritte heraus zu finden. Wie stark war er wirklich und wo waren seine Grenzen? Wie weit hatte er sich gesteigert? Frustriert ließ sich der junge Saiyajin niedersinken und setzte sich. Alle gegen die er angetreten war, gehörten soweit er wusste der Midclass an, hieße das, dass er auf einem höheren Niveau war? Nein, das konnte nicht sein. Das wären zu schnelle gewesen. Nicht einmal sein Vater hätte es in der kurzen Zeit geschafft… Knurrend raufte Kakarott sich die Haare. Musste er denn erst gegen Broly antreten, um zu erfahren, wie stark er geworden war!? Aber das wollte er nicht… noch nicht! Der junge Saiyajin ließ mit einem strapazierten Seufzen all seine Bedenken fallen und starrte ratlos über die unzähligen Baumwipfel. Es mochte vielleicht arrogant klingen, doch anscheinend schien er zu einem der stärksten Krieger in der Stadt der Verbannten geworden zu sein. Schnaubend sah Kakarott auf. Wenn dem so war, gäbe es hier keine ebenbürtigen Krieger. Bei diesem Gedanken schlich sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Eigentlich konnte man hier nicht wirklich irgendjemanden als Krieger bezeichnen. Sie waren eine Auslese von feigen Schwächlingen, die sich in den Kämpfen außerhalb des Exils nicht behaupten konnten… Plötzlich weiteten sich Kakarotts Augen vor Erkenntnis. Das war es! Auslese! Die namenlose Stadt, in der er lebte, war nur ein Sammelbecken von Schwächlingen! Langsam erhob sich Kakarott und er blickte nach Norden… In Richtung Hauptstadt. Die Kämpfe der Klassen währten schon viele Jahre. Jeder kämpfte gegen jeden um seinen Rang zu behaupten und bangte vor dem Tag an dem er ihn verlieren würde. Diese Angst vor dem Versagen musste die Saiyajins außerhalb der bewaldeten Täler stark gemacht haben. Dieser Umstand musste den Kampf zu deren einzigen Lebensinhalt gemacht haben, so dachte Kakarott. Seine Augen leuchteten förmlich bei diesen Gedanken und er erhob sich wieder. Langsam führte er seine Hand zum Herzen und spürte wie es wie verrückt gegen seine Rippen schlug. Vielleicht war auch sein Vater dort draußen und kämpfte um seinen Rang? Wenn dem so war, dann wusste Kakarott was er zu tun hatte. Er ballte beide Fäuste und grinste kämpferisch. Sein Entschluss stand fest, er würde in die Hauptstadt zurückkehren um zu sehen wie stark er geworden war… ♥~♦~♣~♠ Ein Seufzen entwich Broly, als er auf Tales, der in seinem Arm lag nieder sah. „Es hilft alles nichts, Nappa. Ich werde den Kleinen jetzt nach Hause bringen und Kakarott mal ins Gewissen reden. Aber vielleicht tut Beranky das schon. Soweit ich weiß hat sie heute frei.“ Langsam erhob er sich und Nappa nickte nur. „So ist es wohl besser. Ich kann mich um den Jungen nicht kümmern, das Training der Kadetten ist noch lange nicht vorbei.“ Ohne weitere Worte zu verlieren, hievte Broly Tales so, das er ihn besser halten konnte und stieß sich vom Boden ab. Er hoffte inständig, das Beranky, Kakarott zur Brust nahm, denn wenn er es täte, käme nichts Gutes heraus. Kakarott hörte einfach nicht auf ihn. „Warum hast du ihn aufgehalten?“, fragte Tales mit leiser Stimme und blickte Broly nachdenklich an. Der Größere verzog verwirrt über diese Frage die Augenbrauen. „Weil es nicht richtig ist…“, antwortete er schließlich knapp. „Kakarott weiß am Besten, wie schlimm es ist ohne das Symbol der Saiyajins zu leben. Er hat sehr darunter gelitten, das du ihm damals den Schweif abgerissen hast…“ Tales schwieg nur und blickte weiterhin nachdenklich ins Leere. Kakarott hatte tatsächlich so sehr darunter gelitten? Ihm war klar gewesen, das sein Zwilling ihn für seine Tat verachtete aber… Ein leises Lachen entwich ihm, denn er erwischte sich wieder einmal dabei wie er seinen Bruder bemitleidete. „Kaki ist ziemlich sauer, das du ihm um sein Recht gebracht hast. Hätte ich ihn nicht so provoziert, wäre es vielleicht anders ausgegangen.“ Broly runzelte die Stirn. War das eben ein Schuldeingeständnis… und das von Tales? „Du hast etwas zu viel auf den Kopf bekommen, oder? Erst beleidigst du Kakarott und dann…“ Der Kleinere schaute erstaunt, dann lachte er leicht auf. „Ich weiß es klingt nicht gerade plausibel, aber ich habe Kaki nur provoziert, damit er ernst macht. Ich wollte seine gesamte Kraft sehen. Naja, das habe ich dann auch… Ich konnte ja nicht ahnen das er gleich so abgeht.“ „Hättest du ihm nicht den Schwanz abgerissen, wäre er vielleicht besser auf dich zu sprechen gewesen…“, schnaubte Broly nur. Tales‘ Grinsen verschwand und er schaute abwesend zur Seite. „Ich… Ich habe es nicht mit Absicht getan. Es war Notwehr, sonst hätte Kakarott mich umgebracht…“, sagte er schließlich und er spürte Brolys fragenden Blick förmlich auf sich liegen. „Es war an unserer ersten Mondhelle… Wir waren gegen den Willen unserer Eltern ausgebüxt und…“ Wie Tales so erzählte, stellte er verwundert fest, das er seinem Bruder gegenüber Reue empfand. „So war das also…“ Broly wusste nicht was er darauf antworten sollte. In seinem Kopf ratterte es. „Kakarott erinnerte sich nie wirklich daran, wie es passiert war. Aber ich denke das war nur das I-Tüpfelchen. Alles was du ihm immer an dem Kopf geworfen hast…“ Nachdem er endete, verfiel er wieder ins Schweigen. Auch Tales schwieg. Brolys Worte hatten ihn nachdenklich werden lassen. Natürlich war ihm bewusst gewesen, das er Kakarott mit seinen Beleidigungen ordentlich eins reingewürgt hatte… was unter anderem auch beabsichtigt war, doch hatte er nie geahnt, wie sein Bruder es wirklich aufnahm. Seit er das erste Mal von Kakarott besiegt wurde, war der Respekt immer mehr in ihm gewachsen. Sein Zwilling war für ihn das geworden, was er sich immer gewünscht hatte. Ein Kampfpartner, der ihn richtig forderte. Selbst die Abneigung, die er noch vor wenigen Jahren empfunden hatte, schien wie durch Zauberhand verpufft. Seltsam… Lag es wirklich nur daran, das Kakarott ihn besiegt hatte? Als sie bei Berankys Haus ankamen, setzte Broly Tales auf dem Sofa ab und ließ suchend seinem Blick durch das Wohnzimmer gleiten. Es schien so, als wäre Kakarott nicht da. Auch spürte er die Energie seines Geliebten nicht! „Béky?!“, rief er kurz und bekam ein lautes „Moment!“, als Antwort. Schon wenige Minuten später kam Beranky die Treppe hinunter und sah verwirrt zwischen den Beiden Saiyajins hin und her. „Broly, Tales? Ist das Training schon beendet? Wo ist Kakarott?“ Damit hatte sich die Frage nach Kakarotts Anwesenheit erledigt. „Ich habe gehofft, er wäre hier…“, seufzte der große Saiyajin und blickte dann zu Tales hinunter. „Hast du etwas Verbandszeug da? Tales hat einiges abbekommen, es ist aber nicht so schlimm wie es aussieht. Nur ein paar Prellungen und eine Überdehnung der Schwanzmuskulatur…“ „Ja kein Problem. Einen kleinen Mo-“ Beranky stockte mitten in der Bewegung. „Wer hat Tales so zu gerichtet?“, fragte sie, aber sie ahnte schon wer daran schuld war. Broly bestätigte sofort ihre Vermutung. Sie schwieg, als sie die Verbände holte und dachte nach. Nachdem sie Tales verarztet hatte, schickte Beranky ihn ins Bett, damit er sich ausruhen konnte, denn ihr Sohn wirkte noch immer etwas wackelig auf den Beinen. „So und nun zu dir, Broly. Setz dich.“, sagte sie resolut und verschwand einen kurzen Moment in der Küche. Paar Minuten später kam sie mit zwei Gläsern wieder und setzte sich. „Also, was ist nun schon wieder kaputt?“, seufzte Beranky und nippte leicht an ihrem Saft. Broly wollte gerade nach seinem Glas greifen, als er stutzend inne hielt. „Was meinst-“ „Tales‘ Visage erstrahlt in allen Farben, du scheinst alles andere als gut gelaunt zu sein und Kakarott hat sich noch kein einziges Mal blicken lassen. Da muss man doch nachdenklich werden.“ Broly lächelte nervös. Er hatte Berankys scharfe Beobachtungsgabe schon fast vergessen. Doch was sollte er ihr sagen? Er wollte Kakarott nicht anschwärzen, denn er vermutete das Beranky nicht vom Handeln ihres Sohnes begeistert sein würde. Andererseits konnte sie Broly vielleicht helfen, seinem Freund wieder zur Vernunft zu bringen. „Mein Training hat Kaka gut getan… etwas zu gut.“ Broly erzählte alles, was im vergangenen Jahr geschehen war und mit Beunruhigung bemerkte er wie Berankys Augen immer größer und leuchtender wurden. „Endlich! Ich habe doch gewusst, dass in Kakarott eine richtige Kampfmaschiene steckt.“, unterbrach sie Broly und stand auf. Träumend ging sie zu einer Kommode und nahm mit stolzem Lächeln ein gerahmtes Foto in die Hand, das Broly nicht erkennen konnte. „Wenn Bardock doch nur hier wäre…“ Der Legendäre vermutete, dass es sich bei der Person auf dem Foto um Kakarotts Vater handelte. „…dann, würde er stolz auf seinen Sohn sein?“, beendete Broly zögernd den Satz, doch Beranky schüttelte nur mit einem finsteren Grinsen den Kopf. „Wohl erst, wenn Kaka ihm in den Hintern getreten hat. Wenn Bardock hier wäre, könnte ich ihm vorhalten, dass ich Mal wieder Recht hatte.“ Brolys Finger hatten sich fest um das Glas geschlossen und seine Finger zitterten leicht. „Ich versteh es nicht! Es will einfach nicht in meinen Kopf rein!“, platzte es aus ihm heraus. „Dein Mann hat deine Kinder gegeneinander aufgestachelt, er hat Kakarott immer schlecht behandelt und dich hat er verlassen. Wie kannst du noch immer so liebevoll von ihm reden!? Warum himmelt Kakarott Bardock so an!?“ Beranky sah ihren Gast unverwandt an, dann lächelte sie sanft und stellte das Foto so auf den Tisch, das Broly ihren Mann gut erkennen konnte. Lächelnd beobachtete sie, wie Erstaunen sich im Blick ihres Gegenübers sammelte. Broly hätte nie geahnt, wie Ähnlich die Zwillinge ihrem Vater sahen… wie Ähnlich Kakarott seinem Vater sah. Genau der gleiche harte entschlossene Blick. „Denkst du so? Mein Geliebter ist sehr stark, aber nicht besonders helle, darum macht er sehr viele Fehler über die er erst hinter her nachdenkt. Aber alles was er bisher getan hat, tat er weil er meinte es wäre gut für seine Familie. Weißt du, Bardock hat einzigartige das Talent über das Ziel hinaus zu schießen.“ Broly senkte nur den Blick. Auch wenn er Beranky gut verstehen konnte, würde er an ihrer stelle Bardock nie verzeihen. „Wenn Bardock mir jemals über den Weg läuft, nehme ich ihn auseinander…“, knurrte er leise, doch Beranky lachte nur auf. „Tue das nicht. Das wird Kakarott dir sehr übel nehmen.“ Unter finsterem Blick neigte Broly sein Haupt. „Kakarott nimmt es mir schon Übel, das ich mit den Methoden und Ansichten seines Vaters nicht einverstanden bin.“ Schweigend schaute Beranky den Größeren an, sie spürte, dass ihn anscheinend etwas bedrückte... Broly hatte wirklich mit sich gerungen, ob er ihr von dem Vorfall beim Training der Kadetten berichten sollte. Sie würde es ohnehin bald erfahren… So schilderte Broly jede Einzelheit und Beranky zog die Stirn kraus. Was sie da hörte gefiel in der Tat ihr gar nicht. ♥~♦~♣~♠ Keuchend stampfte ein Saiyajin weit ab der Zivilisation einen bekannten Berg hinauf. Sein Rucksack, der voll mit Proviant war lastete schwer. Zweifelsohne hätte er auch fliegen können, doch wäre dies nicht der Sinn der Sache gewesen. Seit langem befand er sich in einem Mehrjährigen Training. Verkniffen hob er seinen Blick in den Himmel und bedeckte seine Augen mit der flachen Hand, damit die stechende Sonne ihn nicht blendete. Es schien gegen Mittag zu sein… Kurz gönnte er sich eine Pause und griff nach seinem Wasserschlauch um schnell einige Schlucke zu nehmen, dann ging er weiter. Die Zeit seines Trainings würde bald ein Ende haben, wann genau konnte er nicht sagen, doch das Ende nahte, das spürte er. Noch einmal warf der Saiyajin einen Blick zum Gipfel der ein ausgeprägtes Plateau bildete. Dort thronte die schwarze Silhouette eines mächtigen Tempels. Gerade, als sich der Wanderer weiterbewegen wollte, stutzte er, denn eine Gestalt die vom Tempel kam, näherte sich ihm mit schnellen Schritten. Schon bald konnte er den vermeintlichen Fremden erkennen und sein Gesicht erhellte sich und sein Herz tat einen freudigen Schlag als sein Name gerufen wurde. „Toma! Endlich!“, schrie Seripa den steilen Weg hinab und kam nach Minuten schlitternd vor Toma zum stehen. „Dieses Mal hast du wirklich lange gebraucht. Panbukin und Totapo sind schon seid zwei Tagen zurück. Was hat dich aufgehalten?“ Der Saiyajin genoss den Schwall aus Worten, denn seit einer Woche war er unterwegs gewesen, ohne einer Seele zu begegnen. „Unten im Tal ist die Brücke weggespült worden, ich musste den Umweg über den Pass nehmen. Wie ist die Lage im Tempel?“, fragte er lächelnd und beobachtete wie Seripa sich mit den Finger an ihr Kinn tippte. Nachdenklich blickte sie nach oben. „Also Totapo und Panbukin haben heute wieder mit ihren Einheiten angefangen und Bardock… naja…“ Toma runzelte die Stirn und ahnte weshalb Seripa rumdruckste. „Er ist wieder im Arrest?“, seufzte er schwer und hievte seinen Rucksack zu Recht um weiter zu gehen. Seripa folgte ihm mit einem verschmitzten Lächeln. „Ja, er hat sich schon wieder übernommen, obwohl der Abt sagte, dass er sich schonen soll…“ Ein weiches Lächeln zog sich über Tomas Gesicht und er blickte voraus. „So kennen wir Bardock, da kann auch Dram nichts mehr dran ändern. Die beiden sind ständig am streiten, aber sobald ein guter Reiswein ins Spiel kommt sind sie die dicksten Freunde.“ Schmunzelnd erinnerte sich Toma an das mittelschwere Gelage einen Tag vor seiner Abreise. Der alte Abt namens Dram war Bardock in mancherlei Hinsicht ähnlich so auch was das Saufen anbelangte. Seit Toma und seine Freunde im Tempel aufgenommen wurden, fochten sein bester Freund und der Geistliche einen kleinen inoffiziellen Wettkampf aus, wer der beste in diversen (hirnverbrannten und nahezu bekloppten) Dingen war. In diesem Fall, wer wen unter den Tisch trank. Oftmals endete es sodass beide grunzend am Boden schnarchten. „Ich glaube heute ist Bardocks letzter Tag im Arrest.“, sinnierte Seripa und zuckte dann mit den Schultern. „Wie ich ihn kenne, hat er wieder eine fürchterliche Laune… Wir sollten ihn erst ein Mal in Ruhe lassen.“ Schon bald trafen die beiden Saiyajins im Tempel ein und meldeten sich bei dem Abt, der sie freudig begrüßte. Dram war selbst gerade beim Krafttraining und zog sich einen leichten weißen Mantel über seine schweißnasse Haut. Nebenbei wies er einen der Novizen an, Erfrischungen zu besorgen. „Es freut mich dich wieder zu sehen, Toma. Hast du die Vorräte für den Tempel besorgen können?“ Lächelnd tat Toma eine Verbeugung und nahm sich den Rucksack von den Schultern. Panbukin, Totapo und er hatten die Aufgabe erhalten, Nahrung für den Tempel zu besorgen und das auf herkömmliche Weise. Und dies war wahrlich keine leichte Aufgabe wenn man nur zu Fuß seinen Weg beschreiten durfte. Der Tempel des Enki lag in einem heiligen Gebirge, fern von den Ballungsgebieten der Städte. Nur vereinzelte traditionelle Dörfer im tiefen Tal waren die Nachbarn und versorgten das Heiligtum mit dem Nötigsten. Es war Bardocks Idee gewesen hier her zu kommen und das Training zu absolvieren, denn der Tempel des Enki war unabhängig von der Monarchie. Hier vor Enki waren alle Krieger gleich, die stärker werden wollten. Ob Adeliger oder Schwanzloser… Überlegend lag Tomas Blick auf Dram, der lächelnd den Inhalt des Rucksacks untersuchte. Keiner wusste genau wie alt der Abt war. Nur die vereinzelten grauen und weißen Strähnen ließen das hohe Alter erahnen, denn dass ein Saiyajin so alt wurde, dass er graue Haare bekam, kam nur selten vor. Und Saiyajins leben seeeehr lange. Toma war sich ehrlich gesagt noch nicht mal sicher ob überhaupt schon einmal einen ergrauten Artgenossen gesehen hatte. In etwa sah der Abt aus wie ein Mann Anfang der Vierzig und war auch so fit wie einer. Mit einem kläglichen Jaulen riss Dram, Toma aus den Gedanken. Die Augen waren verzweifelt und füllten sich mit Tränen. „Du…. Du hast den Birnenschnaps vergessen. Nein! Und gestern ist die letzte Flasche leer geworden.“ Mit verärgerter Miene gab Seripa den Abt einen Klaps. „Ihr sollt ohnehin nicht so viel Saufen, Meister. Ihr kommt dann immer nur auf dumme Gedanken.“ Toma wunderte sich nicht darüber, dass Seripa so unbefangen mit Dram umging. Im Tempel tat es jeder so, denn wie schon gesagt, hier waren alle gleich. Das dauerte nur eine kurze Zeit bis der Novize mit frisch gebrühten Tee zurückkam. Dram und die beiden anderen Saiyajin setzten sich auf den Boden. Toma wollte gerade zu seiner Tasse greifen, als sich die Atmosphäre sich um sie herum merklich veränderte. Unsicher schaute sich der Krieger um, doch die Ursache blieb ihm verborgen. Er spürte eine starke, geradezu wütende Energie, die sich immer mehr aufputschte. Kurz darauf ertönte ein lautes Tosen und Krachen, worauf ein leichtes Beben folgte… Auch Seripa schien das nicht entgangen zu sein und sprang auf, doch Dram hielt sie am Handgelenk und zog sie gelassen zurück auf den Boden. „Vorsicht meine Liebe, du stößt noch deine Tasse um.“ Verwundert schaute Toma den Abt an der nur seelenruhig da saß und Tee trank. „Was ist dort los, Meister?“, fragte er zögernd. Dram verzögerte absichtlich seine Antwort und nahm lächelnd noch einen Schluck aus seiner Tasse. „Bardock hat wohl etwas Energiestau nach seiner Zwangspause.“ Seripa und Toma schauten sich perplex an, dann galt ihr Blick dem Abt. „B-bardock?“, fragte Seripa zögernd und bekam ein knappes Nicken zur Antwort. „So wie er geackert hat, wundert es mich nicht, dass er so stark geworden ist. Ehrlich gesagt, habe ich es vorausgeahnt. Bardock hat etwas an sich. Wie es scheint ist Enki ihm wohlgesonnen, auch wenn er keinen Schwanz mehr hat. Es wäre durchaus interessant, wenn er seinen Schwanz wiedererlangt… das würde seine Kraft wahrscheinlich noch erheblich steigern…“ Den letzten Satz hatte Dram ganz in Gedanken hinzugefügt und lächelte abwesend. ♥~♦~♣~♠ Der Schweiß stand Bardock auf der Stirn und er beobachtete mit tiefster Genugtuung seine Fäuste. Sie waren wund und geschunden, doch das war für ihn nebensächlich. Er spürte den Erfolg seines Trainings und das liebte er. Laut lachend ließ er sich rücklings ins Gras fallen und gönnte sich eine Pause. Obwohl… seine Zwangspause hatte ihn schon gereicht. Knurrend erinnerte er sich daran. Natürlich hätte er sich mühelos gegen Dram wehren können, mittlerweile war er ja in der Lage dazu, aber sein Versprechen, dem Abt zu gehorchen fesselte ihn. Dies war die Voraussetzung um in Enkis Tempel trainieren zu dürfen. Für die Zeit des Trainings unterstellte man sich dem Gehorsam des Abtes. Nachdenklich drehte Bardock seinen Kopf zur Seite und betrachtete den großen Krater, der durch sein Verschulden eine Bergwiese in einen Abhang verwandelt hatte. Damals als sie im Tempel des Enki eintrafen hatten sie noch immer den Glauben in sich getragen, das sie eine Eliteeinheit gewesen waren, auch wenn Vegeta sie so schändlich besiegt hatte. Dram hatte sie eines besseren belehrt in dem er gegen Bardock antrat. Es war eine Art Aufnahmeprüfung gewesen. Er hatte haushoch verloren und durch seine Verbissenheit endete er schlussendlich in einem Meditank, weil er nicht aufgeben wollte… weil er eine weitere Niederlage nicht ertragen konnte… Heute kam es Bardock geradezu lächerlich vor. Hier hatte er so viel gelernt. Nicht nur das seine vermeintliche Stärke Einbildung war, sondern auch, die Fehler die er in seiner Vergangenheit begangen hatte auch als diese anzusehen. Sein wandelnder Blick blieb an einer kleinen zarten Blume hängen und sein Herz tat einen kräftigen Schlag. Diese Blüte war eine die Beranky so sehr liebte… In seinen Gedanken heftete sich das Bild seiner Geliebten und er seufzte leise. Es war nicht das erste Mal, das er an sie dachte… All die Jahre, all diese einsamen Jahre, in denen er nicht ihre Nähe spüren konnte taten schrecklich weh. Oftmals hatte er schwer mit sich zu kämpfen, nicht einfach alles abzubrechen und zu Beranky zurück zu kehren. Wenn die Zeit seiner Glut kam, schrie er oft vor Schmerz ihren Namen. Als gebundener Saiyajin konnte er die Glut nur mit seiner Partnerin bestehen. Diese Gewissheit tat ihm weh, denn auch Beranky litt in ihrer Glut die gleichen Qualen. Ein tiefes Grollen entwich seiner Kehle und er richtete sich auf. Entschlossen ballte er seine Fäuste. Er hatte geschworen zurückzukehren, wenn er stark genug war um seine Familie zu beschützen. Er spürte tief in seinem Innern, dass es soweit war. Seripa, Panbukin, Totapo und Toma hatte er schon lange überholt und auch Dram konnte ihn nichts mehr beibringen. Den Abt schickte er mittlerweile mühelos auf die Matte. Ja die Zeit war gekommen… Er würde Beranky um Verzeihung bitten und seinen Söhnen endlich der Vater sein, den sie brauchten. Und auch Kakarott würde er akzeptieren… Der Kleine war zwar immer schwach gewesen, aber besaß das Herz eines Kriegers, dass hatte Bardock immer übersehen. Mit Schwung sprang der Saiyajin auf die Beine und reckte sich. Am Besten sollte er seinen Entschluss sofort offiziell machen, aber vorerst wollte er es Dram mitteilen. ♥~♦~♣~♠ Der Abend war bereits angebrochen, als Bardock in den Tempel zurückkehrte. Insgeheim verfluchte er das Flugverbot, dennoch setzte er sich nicht weiter damit auseinander. Der Tempel wirkte fast wie ausgestorben, nur vereinzelt huschten einige Novizen durch die Gegend, doch das war auch schon alles. Leise trat Bardock an die Tür zu Drams Gemächern und überlegte, ob er klopfen sollte, doch dann entschied er sich es zu lassen. Der Abt war wahrscheinlich wieder am Meditieren und würde ihn nicht hören. Die Holzdielen knarzten leicht, als Bardock in das Zimmer trat, aber anstatt den Vorstand des Tempels in ehrwürdiger Haltung vorzufinden, kam ihn eine leere Flasche entgegen geflogen, der er gerade noch ausweichen konnte. „Kannst du Grünschnabel nicht anklopfen! Die Jungend von heute… Komm setz dich Bardock und Becher mit mir einen!“, lallte der Abt und zeigte auf die andere Seite des niedrigen Tisches an dem er saß. Lächelnd kam Bardock der Aufforderung nach und setzte sich zu Dram. Flink packte der alte Saiyajin ein zweites kleines Glas auf den Tisch und goss etwas ein. „Hast du schon vergessen, dass du nicht soviel trinken sollst. In den umliegenden Dörfern bist du schon als König der Schnapsleichen bekannt.“ Ein überlautes Glucksen kam von Dram und erhob sein Glas um Bardock zuzuprosten. „Ich bin ein Saiyajin, Bürschchen! Alkohol kann mir nichts anhaben, egal wie viel ich trinke! Und nun kipp das Zeug runter bevor es Essig wird!“ Bardock nahm es mit einem Lächeln hin. Er wusste, dass Alkohol für viele andere Humanoiden im Universum Nervengift war und sie bei zu hohem Konsum töten konnte. Bei den Saiyajins war es zum Glück nicht der Fall. Sie wurden zwar auch Betrunken, aber irgendwann wirkte Alkohol wie ein Schlafmittel… dazu musste man aber wirklich viel davon konsumieren. Mit einem Zug leerte Bardock sein Gläschen und kaum das es wieder auf der Tischplatte stand war es wieder gefüllt. Mit gerunzelter Stirn sah er zu Dram der ihn aufmunternd die Flasche hinhielt. „Trink ruhig. Hab noch nen älteren Vorrat gefunden. Dein Freund hat versäumt was Frisches mitzubringen und das Zeug muss weg.“ So tranken sie beide und Bardock spürte schon bald die wohlige Wärme in seinem Innern aufsteigen. „Dram, ich bin nicht zu dir gekommen, um mir den Kopf zu zuknallen. Ich glaube es ist an der Zeit, den Tempel zu verlassen…“ Der Abt schaute nur eine Weile in sein Glas und sagte nichts. Langsam bildete sich ein Lächeln unter seiner geröteten Nase und er nahm einen weiteren langen Schluck. „Du willst zu deiner Familie zurück, habe ich Recht?“ Bardock nickte mit gesengtem Blick. „So ist es, ich muss das wieder gut machen, was ich damals alles verbockt habe…“ Die Augen Drams hoben sich über sein Glas und er blickte in imaginäre Ferne. „Was ist, wenn es dazu längst zu spät ist?“ Der Alte spürte wie der Blick seines Schülers starrend auf ihn lag. „Was willst du damit sagen?“, fragte der Jüngere zögernd. „So wie ich es gesagt habe. Du musst nicht immer so dumm tun… Du warst fast zehn Jahre fort, es wird sich viel geändert haben, darum solltest du nicht versuchen alte Fehler ungeschehen zu machen. So was ist reine Zeitverschwendung. Konzentriere dich lieber auf das was sein wird…“ Bardocks Kopf ratterte. Auch wenn Dram ein versoffener Zausel war, wohnte in seinem Geist eine enorme Weisheit, die sich leider nur selten zeigte. „Ich weiß noch, als du das erste Mal vor mir standest. Ein aufgeblasener Knirps warst du und das hatte sich selbst nach Jahren nicht geändert. Selbst dein Vater hat sich an dir die Zähne ausgebissen, wenn es da nicht die kleine Beranky gegeben hätte. Ich hätte nie Gedacht, dass die kleine ausgerechnet mit dir einen Bund eingehen würde…“, sinnierte der alte Saiyajin. „Nun werde bitte nicht schon wieder senil. Ich bin inzwischen auch nicht mehr der Jüngste… Aber lassen wir das. Du weißt, das meine Familie nicht der einzige Grund meiner Rückkehr ist.“ Von Dram kam ein trockenes Auflachen, das stark einem Wiehern glich. Energisch schob er sein leeres Glas bei Seite und packte sich eine ganze Flasche. „Wie könnt ich das vergessen! Deine Racheaktion und dein Heldenwahn. Du bist zweifelsohne sehr stark. Mittlerweile dürftest du einer der Stärksten auf diesen verdammten Planeten sein, aber dein Vorhaben will mir einfach nicht gefallen.“ Mit einem Satz verschwand die Öffnung der Flasche im Mund des Abtes und man hörte laut sein Schlucken. „Ich glaube fest an die Minuslegende und das ich ein Teil von ihr bin.“, knurrte Bardock entschlossen. Dram antwortete nicht darauf, sondern trank weiter, bis er die Flasche mit einem leisen hicksen absetzte. Bardock fragte sich, wie sein Lehrmeister bei diesen rauen Mengen an Alkohol noch immer klar sprechen konnte. „Ja, du bist ohne Zweifel ein Teil von ihr…“, kam es leise vom Abt. „Aber vielleicht anders als du denkst… Ich dürfte es dir eigentlich nicht sagen, da ich als Abt und Priester an die Befehle meines Gottes gebunden bin, aber dein Vater war ein sehr enger Freund von mir und ich habe bei ihm noch eine Rechnung offen. Du hast dir immer einen starken Erben gewünscht, der deinen Weg fortführt….“ Bardock runzelte die Stirn und plötzlich erschrak er, als er in die Augen seines Mentors blickte. Sie waren dumpf und leer geworden. Die Hand, die die Flasche hielt sank und Dram erhob seine Stimme, die hohl und gespenstisch verzerrt klang. „Wie du es dir gewünscht hast. Dir wurde ein Erbe geboren, der den Geist der Uralten in sich trägt, wie es ihn nur dreierlei gibt. Er wird all das sein was du wolltest. Kalt, mächtig und gnadenlos. Es ist nur eine Frage der Zeit bis jeder seinen Namen kennen und fürchten wird. Viele Krieger werden sich ihm entgegenstellen, doch sie alle werden fallen…. Tief fallen. Und ihm wird es gleich sein wer, denn er kennt weder Freund noch Feind.“ Das Blut in Bardocks Adern gefror zu Eis und seine Nackenhaare stellten sich auf. „Welcher!? Welcher meiner Söhne!?“, fragte er und packte den Priester schaudernd an den Schultern. War mit dieser Prophezeiung Radditz gemeint? Oder einer der Zwillinge? Wenn letzteres zutraf, standen die Dinge sehr schwarz… Er hatte schon seinen ältesten Sohn verloren… Beranky würde dies sicher kein zweites Mal verkraften. Drams Blick klärte sich wieder und er lächelte trocken. „Bleib ruhig, mein Freund. Diese verflixten Götter machen gerne auf dramatisch. Kann dir leider nicht sagen, wer sich da eben bei mir eingeloggt hat. Sonst passiert das nur, wenn ich richtig einen in der Krone habe.“ „Trotzdem… Wer immer gerade von dir Besitz ergriffen hat wollte mich vielleicht warnen.“ Bardock saß nicht mehr lange bei Dram und verschwand schon bald in dem Raum wo auch seine Freunde schliefen. Gedankenverloren saß er auf seinem Bett und konnte nicht schlafen. Zu sehr echoten die Worte Drams in seinem Kopf… „Was bist du so unruhig?“ Kam es plötzlich von Toma geflüstert, der träge die Augen öffnete. „Ich denke… wir sollten bald abreisen… Nein, nicht bald. Am besten Morgen.“ „Was ist passiert Bardock?“ Der ehemalige General wusste zunächst nicht was er antworten sollte, doch dann wiederholte er die Worte seines Meisters und mit jeder Silbe die er sprach wurde Toma wacher. „Was glaubst du, wer es sein könnte?“ Schnaubend ließ sich Bardock in die Kissen sinken und verschränkte die Arme im Nacken. „Ehrlich, ich habe nicht den blassesten Schimmer. Aber mein Gefühl sagt mir, das es wirklich an der Zeit ist zurück zu kehren…“ Toma schwieg eine Weile und beobachtete seinen Freund. „Mir geht es nicht anders. Es ist wohl wirklich besser, wenn wir schon Morgen aufbrechen… Aber… wir wissen gar nicht, wo Béky sich aufhält.“ „Meintest du nicht Mal, dass Paragas eine Stadt für Flüchtlinge gegründet hat. Vielleicht sollten wir dort zuerst suchen. Jedenfalls sagt mir mein Gefühl, das wir dort als erstes hin sollten…“, überlegte Bardock laut und schaute zu seinen Freund. Dieser nickte überlegend. „Uff, das ist ziemlich weit. Selbst wenn wir fliegen sind wir erst in vier Wochen dort. Die Stadt liegt fast auf der anderen Seite des Planeten. Du weißt selbst wie riesig Vegeta-sei ist.“ „Hör auf zu jammern, du Memme! Vergiss nicht du warst einmal ein Elitekrieger.“, knurrte Bardock, aber grinste dann belustigt. Es war in der Tat ein weiter Weg, aber vielleicht, wenn sie sich beeilten… Düstere Gedanken hielten noch spät in der Nacht Einzug in Bardocks Geist, so dass er selbst nach vielen vergangenen Stunden keinen Schlaf fand. Vielleicht war es noch nicht zu spät seinen Erben aufzuhalten… ♥~♦~♣~♠ Unsanft warf Kakarott einen kleinwüchsigen Saiyajin zu Boden und schaute mit glühendem Blick auf diesen herab. Er konnte nicht sagen, wie viele Tage er sich schon in der Hauptstadt befand, doch momentan war es ihm auch egal. Er hatte genau das gefunden was er so sehnsüchtig gesucht hatte. Gegner, die ihn forderten. Triumphierend blickte er auf seine Fäuste. Was immer Broly mit ihm angestellt hatte, war unglaublich. Noch kein einziges Mal war er an seine Grenzen gestoßen! Später würde er sich dafür erkenntlich zeigen. In all seinen bisherigen Kämpfen war er ungeschlagen. Grinsend ging er auf den Kleineren zu, denn seine Kampfeslust war bei weitem noch nicht gestillt. Er wusste nicht, woher diese Begeisterung kam, aber sie befriedigte ihn ungemein. Doch sein Gegner, der keuchend am Boden lag, grinste plötzlich. „Glückwunsch, Fremder. Du hast mich gerade zu einem Midclass degradiert und somit bist du aufgestiegen.“ Kakarott blinzelte verwundert. Bis jetzt hatte es keiner so locker genommen, von ihm besiegt zu werden. Im Gegenteil. Viele jammerten kläglich über ihren verlorenen Rang. „Willst du mich nicht zur Meldestelle schleifen?“, fragte der Kleinere und setzte sich mit Mühe aufrecht. Kakarott beobachtete seinen Gegner nur eine Weile, dann drehte er sich einfach um und ging davon. „Kein Interesse. Mir geht es allein ums Kämpfen… vorerst.“ Der Kleinere sah dem Fremden verwundert nach, doch dann sprang er auf und lief ihm grinsend hinter her. „Du bist nicht von hier, oder? Woher kommst du? So stark wie du bist, bist du bestimmt ein Sohn von einem Krieger aus dem Palast. Ich bin übrigens Juice!“ Kakarott hielt in seinen Schritten inne und starrte mit verzogenen Augenbrauen hinunter in Juice‘ Gesicht. „Laberst du jedem einen Knopf an die Backe, der dich zusammen schlägt?“ Juice lachte belustigt auf. „Du bist der Erste in achtzehn Jahren, der das geschafft hat.“ Perplex kratzte Kakarott sich an der Wange. „Du… Du bist älter als ich?“ Juice verschluckte sich heftig und klopfte sich energisch gegen die Brust, während er hustete. „Was wie? Ich bin Zweiundzwanzig… und du?“ „Siebzehn…“, gab der Größere trocken zur Antwort und beobachtete wie Juice‘ Augen auf Kürbisgröße anschwollen. „Ganz ehrlich, du willst mich verarschen, oder? So jung und schon so stark?“ Plötzlich stutzte der Kleinere und sein Blick wandte sich abwesend ab. Ein leichter Schweißfilm bildete sich auf der Stirn und er ging einige Schritte zurück um Kakarott besser betrachten zu können. „D-Du bist doch nicht etwa jener Krieger?!“ Genervt rollte Kakarott den Augen ging und wollte sich davon machen. Für so einen Scheiß hatte er nun wirklich keine Zeit. „H-Hey warte!! Sag bist du der Krieger, von dem alle reden?!“, rief Juice und folgte dem Größeren. Er würde sich bestimmt nicht so einfach abwimmeln lassen. „Lass mich in Ruhe. Ich hab jetzt keinen Nerv auf unterentwickelte Zwerge. Ich will noch vor dem Abend zwei Kämpfe bestreiten.“ Juice blieb geschockt stehen und senkte den Blick. Kakarott seufzte genervt, als seltsame Laute von dem Kleineren ertönten und wandte sich diesem zu. „Nun heul doch nicht gleich. So war das nicht-“ „DU BIST ES!!!“, schrie Juice plötzlich auf und strahlte den entgeisterten Kakarott mit leuchtendem Blick und euphorisch geballten Fäusten an. „Du bist der Kämpfer, der seit einer Woche in Vegeta City sein Unwesen treibt. Der ranglose Krieger, deren einziger Wunsch es ist sich mit anderen zu messen?!“ Die Verwunderung wich langsam aus Kakarotts Miene und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Dass sich das in dieser großen Stadt so schnell rumspricht, hätte ich nicht gedacht.“ Juice trat langsam näher und ließ den großen Unbekannten nicht aus den Augen. „Aber es ist so! Ein geheimnisvoller mächtiger Krieger, der aus dem Nichts erschienen ist, um uns von dem Tyrannen zu befreien!“, sagte er und seine Fröhlichkeit machte einem melancholischen Ton platz. Er schaute zum Palast hoch den man in der Ferne erkennen konnte. „Das ist es wovon sie alle erzählen.“ Auch Kakarott folgte dem Blick, doch sagte er vorerst nichts, zu dem zweifelhaften Mythos, den sich das Volk zusammen spann. „Tyrann…? Mir wurde gesagt, dass ihr euch alle über die ständigen Kämpfe freut.“ Juice schüttelte nur den Kopf und gab ein langes Seufzen von sich. „Mag sein, dass es am Anfang so gewesen war, aber… Die Stadt hat durch das gesamte Chaos all ihren Glanz verloren. Sieh dich nur um…“ Mit ausgestrecktem Arm wies Juice auf eine Reihe von Gebäuden, an denen Kakarott jedoch nichts Besonderes feststellen konnte. „Sie sind alle unbewohnt…“, kam es leise von dem Kleinen und Kakarott viel es wie Schuppen von den Augen. In seinem Kampfrausch, hatte er seine Umgebung kaum wahrgenommen. Viele Häuser standen leer, waren teils sogar am Zerfallen. Die zerstörten Fenster monumentaler Skyscraper wirkten wie tote schwarze Augen, durch die heulend der Wind seine Bahnen zog. Schwebende Plattformen, auf denen ehemalige Läden standen waren verschmutzt und bröselten an einigen Stellen aus einander. „Das Volk der Saiyajins bricht auseinander… Als die neuen Gesetze aufkamen flüchtete das normale Bürgertum vor den kampfwütigen Kriegern. Aber nicht nur sie… All jene die sich nicht behaupten konnten und sich weigerten unter der Servantpflicht zu dienen, flüchteten auf das Land. Aber auch dort sind sie nicht sicher… Die Häscher von Lord Radditz sind überall.“ Kakarott stockte bei dem Namen und ein stechender Schmerz zog sich durch seinen Kopf. Keuchend ging er zu Boden und fuhr sich mit den Händen an die Schläfen. „Hey! I-ist alles in Ordnung mit dir?“, fuhr Juice aufgeregt auf und ließ sich neben Kakarott sinken. Dieser starrte nur verwirrt vor sich hin. Was war das gewesen? Dieser Name… Woher kannte er diesen Namen? Kakarott versuchte sich zu erinnern, doch stieß er auf eine Beiere, die ihn unerbittlich zurück stieß. Irgendetwas wollte das die Erinnerungen im Verborgenen blieben. „Hey Mr. Unbekannt! Mach jetzt keinen Scheiß! Wo ich dich doch endlich gefunden habe!“ Kakarott blinzelte einige Male zusammennehmend und drückte Juice energisch von sich weg. „Mach nicht so ein Theater.“ Stöhnend erhob er sich und fuhr sich mit geschlossenen Augen durchs Haar. „Hör Mal, Kleiner. Es tut mir ja aufrichtig Leid was Vegeta City passiert ist, aber ich bin nur aus einem einzigen Grund hier…“ Zögernd sah Juice auf und sein Atem stockte, als der Unbekannte die Augen aufschlug. Die Pupillen des Kriegers waren klein und es schien kurz so, als würde die Iris blau aufleuchten. „Ich will meine Grenzen finden und sprengen! Mein Interesse gilt einzig dem Kämpfen und stärker werden und euer König ist mir dabei herzlich egal. Er ist euer Problem.“ Mit diesen Worten wandte sich Kakarott einfach ab und ging davon. Er wollte ehrlich nichts davon hören… Den König zu stürzen war nicht sein Job, sondern Brolys. „Nein! Halt! Bist du wahnsinnig!“, rief Juice und umklammerte einfach Kakarotts Bein. Dieser konnte gar nicht so schnell reagieren und flog mit seiner unfreiwilligen Klette zu Boden. „Sag Mal, hast du einen Knall! Ich sagte doch-“ „Ja, aber du wärst fast in Hundescheiße getreten!“ Kakarott verstummte und blickte neben sich. Dann sah er knurrend auf Juice und schüttelte ihn einfach ab. „Weißt du, dass du mir tierisch auf den Keks gehst?“ Der Kleinere saß einfach nur da und schaute stumm zu Boden, doch dann blickte er auf und seine Augen füllten sich mit Verzweiflung. „Bitte sag so etwas nicht… Durch dich erblühen die Hoffnungen der schwächeren Saiyajins, die noch hier Leben…“ Kakarotts Augen schmälerten sich und er blickte mit gemischten Gefühlen auf Juice herab. Was sollte er dazu sagen? Brummend hob er sein Gesicht zum Himmel. „Du sollst ein Elitekrieger sein? Mitleid mit Schwächeren zu haben, ist völlig sinnlos. Es ist ein natürliches Gesetz, das die Stärkeren überleben. So ist es nun Mal und so wird es auch immer sein. Die Mächtigen überleben, indem sie die Schwachen fressen. Kapier das endlich und wach aus deiner kleinen Traumwelt auf… Kaum zu glauben, das du älter sein willst.“ Als er seinen Blick wieder senkte erschrak er, denn Juice‘ Augen waren völlig dumpf und leer geworden. Zitternd presste der kleine Saiyajin seine Hände auf den staubigen Asphalt und sein Kiefer bebte. Er wollte etwas sagen, doch konnte er es nicht. Die Worte des Fremden fühlten sich so vernichtend und endgültig an. Er hörte ein entnervtes, aber weiches Seufzen und plötzlich spürte er eine Hand, die ihm langsam über den Kopf strich. Benommen schaute er auf und blickte in das Gesicht des Kriegers, das ihn mürrisch anlächelte. „Hör auf, sonst bekomm ich noch einen Zuckerschock. Hör Mal, nur weil ich dem König nicht den Hintern versohlen will, seid ihr alle doch nicht verloren. Ein Anderer ist für diese Aufgabe bestimmt. Er wird Vegeta und Freezer platt machen und dann ist endlich Schicht im Schach. Vertrau mir, diese Person ist geeigneter als ich.“ Die Miene von Juice erhellte sich wieder und er schluckte leicht. „Kann diese Person… Ist dieser Jemand dazu fähig, den legendären Super Saiyajin zu besiegen. Denn nur dann kann der König und seine herrische Echse besiegt werden.“ Als Juice bemerkte, dass er nur verständnislos angestarrt wurde fügte er hinzu: „König Vegeta ist der legendäre goldene Krieger… Er hat sein Volk verraten…“ Der Größere wich verwirrt zurück und schüttelte leicht den Kopf. „D-Das kann nicht sein, ich-“ „Ich weiß, es klingt unglaublich, aber ich habe es als kleines Kind selbst gesehen. Der König hat damals gegen den legendären Bardock gekämpft und ihn haushoch geschlagen.“ Ein eiskalter Blitz zog sich durch Kakarotts Körper und er wusste nicht, was ihn mehr erschaudern ließ. Die Tatsache, das Vegeta ein Super Saiyajin war oder das dieser seinen Vater besiegt hatte. „U-unmöglich.“ „Wenn ich es dir doch sage! Ich habe Bardock zwar nie kennen gelernt, aber der König hat es noch am nächsten Tag als Mahnung ausposaunen lassen.“ Kakarott brauchte eine Weile um sich wieder zu fangen und er spürte die Ansätze der Wut in sich aufsteigen, doch war da tief in seinem Innern noch etwas anderes… Er hob seinen Blick wieder zum entfernten Palast und er fühlte sein Herz in seinem ganzen Körper pulsieren. Der König hatte es geschafft seinen Vater zu besiegen, einem der mächtigsten Krieger auf Vegeta-sei… Auf Kakarotts Lippen schlich sich ein hungriges Lächeln. „Vielleicht… überlege ich mir die ganze Sache noch einmal und statte dem Echsenliebling mal einen Besuch ab.“ Er blinzelte einige Male und wandte sich lächelnd in die entgegengesetzte Richtung, in die er eigentlich gehen wollte. „Wo willst du jetzt hin?“, fragte Juice und sah dem Größeren verwundert nach. „Es wird langsam dunkel und ich werde Müde… Ich gehe nach Hause…“ Eine kurze Zeit starrte der junge Highclass dem Fremden nach, doch dann sprang er auf und lief ihm zügig nach. Kakarott blickte verwundert über seine Schulter, als er ein leichtes Zupfen an seiner Weste bemerkte. „W-würdest du mich vielleicht mitnehmen?“ Kakarott wollte etwas erwidern, doch dann zuckte er nur mit den Schultern. „Meinetwegen… Dich Klette werde ich heute sowie so nicht mehr los.“ Juice jubelte derart laut auf, das der Größere mit verkniffenen Augen zusammen fuhr. Er konnte immer noch nicht glauben, dass der Zwerg älter war als er. ♥~♦~♣~♠ Ehrfürchtig schaute sich Juice in dem großen Haus um, in das ihn der Krieger (von dem er immer noch nicht den Namen wusste) gebracht hatte. Alles war staubig und die meisten Fenster waren vernagelt… Anscheinend hatte dieses kleine Anwesen sehr lange Zeit still gestanden. Die Familie, die hier einst wohnte, musste es überstürzt verlassen haben. Im oberen Stockwerk fand er ein Kinderzimmer mit zwei Betten. Eines von ihnen war gemacht, das andere zerwühlt… Dieser Anblick stimmte ihn irgendwie traurig. „Was wohl mit der Familie geschehen ist, die hier wohnte? Früher war das hier eine noble Gegend. Vielleicht waren es Leute vom alten ehemaligen Kriegsadel…“ Kakarott, der im Türrahmen gelehnt stand beobachtet den Älteren nachdenklich… „Es war die Familie eines angesehen Highclass Kriegers der kein Glück in seinem Leben hatte… Er war ein stolzer Krieger mit einer schönen Frau, doch wurden ihm zwei Söhne geboren und einer von den beiden brachte nichts als Schande und zerstörte somit die Familie“, murmelte er leise. Warum er das erzählte, wusste er nicht. „Woher weißt du das?“, wollte Juice erstaunt wissen, doch Kakarott wandte sich nur um, ging die Treppe hinunter. In ihm wirbelten tausende von Gefühlen und Erinnerungen. Es war ihm schwer gefallen in das Haus seiner Kindheit zurück zu kehren und ihm viel erstmals auf, wie sehr sich sein Leben verändert hatte… wie sehr er sich verändert hatte. Sein Geist wurde schwer, als er an die alte gläserne Hintertür gelangte, die zum Garten führte. Früher war durch sie helles Licht gefallen, doch jetzt, war die Scheibe zerstört und mit Brettern vernagelt. Zwischen den großen Ritzen konnte Kakarott in den verwilderten Garten sehen und es stimmte ihn traurig ihn so zu sehen… Früher hatte er hier oft mit seiner Mutter trainiert. Damals war alles noch spaßig gewesen, auch wenn sein Vater schon damals über seine Schwäche hergezogen war. Er lächelte als er sein Training mit dem von heute verglich… Kein Wunder das sein Vater ihn immer so verachtet hatte. Es waren nur reine Spielereien gewesen. „Hey du…“, hörte Kakarott Juice‘ Stimme plötzlich flüstern. Fragend drehte er sich um. Zögernd hielt der Kleinere einen Zettel in der Hand und schaute groß auf. „Diese Familie… war das deine?“, fragte er vorsichtig und hob den Zettel etwas, der sich als altes Familienfoto heraus stellte. Kakarott trat näher und nahm das Foto mit undefinierbarem Blick in beide Hände. „Du und dein Bruder sehen deinem Vater verblüffend ähnlich… Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen er stünde gerade direkt vor mir.“ Kakarott lächelte bitter und gab das Bild wieder in Juice‘ Hände. „Mo… Moment!“, kam es plötzlich stutzend von diesem. „Du und dein Bruder! D-diese Ähnlichkeit… Kann es sein, d-das ihr Zwillinge seit!“, fragte Juice atemlos und starrte Kakarott ungläubig an. Der Größere nickte nur zögernd und Juice gab ein schrilles Keuchen von sich. „E-Es gab nur einem Mann dem innerhalb der letzten Zwanzig Jahre Zwillinge geboren wurden. Du… Du bist doch nicht etwa der Sohn des Bardock!?“ „Ich.. weiß es nicht. Er hat mich nie als Sohn gesehen, denke ich.“ Juice wollte den Worten von diesem verwunderlichen Saiyajin keinem Glauben schenken und er schüttelte widerwillig den Kopf. „Wieso sollte er dich nicht akzeptieren!? Du bist furchterregend stark!“ Kakarotts Grinsen wurde breiter und er lachte auf. „Ja… Vielleicht, wenn ich das nächste Mal auf ihn treffe wird er es auch so sehen wie du.“ „Nun, Bardocks Sohn, wie soll ich dich nennen?“, fragte Juice fröhlich. Kakarott überlegte kurz. „Nenn mich Kaa…“ „Kaa? Das ist ein seltsamer Name.“ Kakarott hielt es für besser vorerst nicht seinen vollen Namen preis zu geben. Sicher war sicher…. ♥~♦~♣~♠ Kakarotts Ruf sollte schon bald bis in den Palast vordringen und die Rolle die ihm das Volk zu dichtete gefiel einen gewissen König überhaupt nicht. Vegeta saß in seinem Thron. Sein Blick war steinhart und kühl, dass es selbst Radditz eiskalt den Rücken runter lief. Doch ließ er es sich nicht anmerken. Mitleidig sah er auf die armen Schweine, die Vegetas schlechte Laune zu spüren bekamen. „Schon wieder dieser ranglose Krieger?“, fragte der junge König nochmals und lehnte seine Wange gegen seine Hand. „S-so ist es Gebieter. Wir konnten ihn noch immer nicht fassen, a-aber er bewegt sich täglich näher auf das Stadtzentrum zu!“ Radditz rieb sich das Kinn. „Seltsam, was bezweckt der Kerl damit.“ „Wer hat dich gefragt!“, giftete Vegeta und wandte sich knurrend wieder seinen Untergebenen zu. Er wusste selbst nicht, warum ihn solch ein namenloser Wicht derart aus der Fassung brachte. Vielleicht lag es daran, das er einfach nicht gewohnt war, dass man seine Befehle verweigerte. Sein Wort war Gesetz und wer das anders sah, dem würde er einen Einlauf verpassen. Zögernd trat einer der Lakaien vor und holte tief Luft. „M-Majestät… I- Ich habe diesen Krieger gesehen. A-aber ich hätte nichts gegen ihn ausrichten können! Er hat mit vier Highclass Kriegern gleichzeitig gekämpft!“ Vegetas Augen blitzten gefährlich auf, doch seine Stimme war viel ruhiger. „Erzähl mir mehr.“ Hastig verbeugte sich der Saiyajin und fuhr fort. „Ihr hättet es mit eigenen Augen sehen müssen, Majestät! Dieser Kerl kämpft wie eine reißende Bestie. Dieser glühende Blick. Bei den Saiyajins, die den Auslesekämpfen kritisch gegenüber stehen scheint dieser Krieger äußerst beliebt zu sein. Wie nannten sie ihn doch gleich… Kaa, ja genau so nannten sie ihn. Und wie es mir scheint, war er noch recht jung.“ Radditz bemerkte, wie sein Geliebter einen seltsamen abwesenden Blick bekam und dies gefiel ihm gar nicht. „Kaa…“, wiederholte Vegeta leise, dann richtete er seinen Blick auf den Untergebenen. „Ich höre Angst in deinen Worten, ganz so, als hättest du ihn nicht nur gesehen, sondern auch seine Fäuste selbst zu spüren bekommen.“ Der Saiyajin schluckte und nickte dann zaudernd. „J-ja, Majestät… Allerdings habe ich ihm nicht lange standgehalten…“ Kaum das er endete erschien auf Vegetas Lippen ein gefährliches Grinsen. „So… du hast also verloren? Nun, was bist du vom Rang?“ „L-Lowlevel, Herr…“ Vegeta hob leicht Hand und betrachtete gelangweilt seine Finger. „Falsch.“ Kaum das jemand reagieren konnte, hatte der König seinen Zeigefinger ausgestreckt und einen Ki-blast auf den Lakai abgefeuert. Ein schwarzer rußiger Fleck war alles was verblieb. „Nach meinem Gesetz hätte er sich als Servant melden müssen. Merkt euch das, was mit jenem geschieht, die sich nicht einschreiben lassen. Und nun verschwindet.“ Der Thronsaal leerte sich, doch Vegeta verblieb an seinem Platz und seine Miene war von Nachdenklichkeit durchzogen. „Was geht in dir vor?“, hauchte Radditz leise und beugte sich etwas über die Lehne zu seinem Geliebten. „Dieser Kaa… Er ist vielleicht ein ernst zu nehmender Krieger…“, sagte er leise in einer Tonlage, die der Langhaarige nicht kannte. „Hast du Angst, Vegeta?“ Knurrend wandte der König sein Gesicht. „Was fällt dir ein, dieses Wort mit meinem Namen in einem Satz auszusprechen! Ich kenne keine Angst, würde ich denn sonst so mit dem Feuer spielen?“ Radditz lächelte nur. „Entschuldige. Aber was geht dann in deinem Kopf vor?“ „Wenn dieser Kaa wirklich so stark ist, dann… hätte ich vielleicht wieder eine Herausforderung. Vielleicht ist es dieser Emporkömmling von den Rebellen, der sich selbst als legendärer Krieger ausgibt.“, sagte Vegeta und seine Augen verzogen sich. Dieser angebliche legendäre Krieger machte ihn wütend… Denn er selbst war es! Er war der goldene Krieger aus den Legenden! Radditz beugte sich nun noch etwas tiefer zu seinem Geliebten und schlang vorsichtig seine Arme um dessen Schultern. „Das glaube ich nicht. Wenn die Rebellen angreifen wollten, würden sie ihren Trumpf nicht alleine herschicken. Lass dich von dem dummen Gerede eines Lowlevels nicht verwirren. Du bist der stärkste aller Saiyajins…“ Radditz liebkoste den Kleineren, doch plötzlich wurde er an seinem Haar gepackt und sanft, aber unnachgiebig nach unten gezogen. „Hältst du mich für so naiv? Rede nicht immer so dummes Zeug… Ach was soll’s. Es ist spät und ich bin müde.“ Mit diesen Worten ließ Vegeta den Langhaarigen los und erhob sich, doch sein Freund hielt ihn am Arm fest. Seufzend wandte er sich um. Er wusste genau was jetzt kam, doch Lust darauf hatte er nicht wirklich. „Vegeta… Wir haben schon lange nicht mehr…“, sagte Radditz leise und lächelte verschmitzt. Die beiden Saiyajins schauten sich lange Zeit an und das Herz des Älteren klopfte laut, doch dann entzog sich Vegeta ihm. „Vegeta, was-“ „Hör auf ständig so zu betteln, das nervt! Zudem kann ich nicht ständig mit dir schlafen!“ Radditz starrte ungläubig auf. „Aber… Ich dachte, dir macht es Spaß!“ Der König starrte seinen Freund eine Weile an, doch dann zog sich ein dunkles Lächeln über seine Lippen. „Oh ja und wie es das tut. Allerdings nicht immer nur mit einer Person.“ „Ve… geta…“, kam es heiser von Radditz. Er konnte nicht glauben, was er da eben gehört hatte. Plötzlich erbebte sein Körper und er wusste nicht was er tat. Er packte Vegeta mit beiden Händen an den Schultern. „Nein! Sag, dass ich mich eben verhört habe! Sag-“ „ Radditz… Lass mich los.“, wisperte der König bedrohlich und schloss die Augen, doch sein bester Freund dachte nicht daran. „Vegeta, ist dir klar, wie weh du mir damit tust!“ „Radditz…“ „Du kannst doch nicht einfach so-“ „ICH SAGTE DU SOLLST MICH LOS LASSEN!!!“ Die Aura des Königs explodierte förmlich und der Langhaarige wurde die Stufen des Thrones hin unter geschleudert. Benommen sammelte er sich und sah verzweifelt zu Vegeta hoch, der langsam auf ihn zukam. „Was denkst du Wurm dir eigentlich…? Dir kann es doch egal sein mit wie vielen ich es treibe!“ Radditz war den Tränen nahe, doch würde er es nicht wagen sich diese Blöße zu geben… „Mit… wem?“ Ärgerlich verzog Vegeta das Gesicht. Er verstand nicht was mit Radditz plötzlich los war. „Was weiß ich!? Ich merk mir doch nicht die Namen.“, sagte er laut, als sein Freund erstarrte, tat es ihm fast schon wieder leid. Theatralisch seufzend begab Vegeta sich zu Radditz und strich ihm übern den Kopf. „Nun beruhig dich doch. Ich bin dir ja dankbar für alles, was du mir beigebracht hast. Komm. Wenn du solche Not hast, dann machen wir es halt. Ich gebe ja zu, dass du mich noch am meisten befriedigst.“ Der Langhaarige zuckte nur zusammen und sah perplex auf. Dachte sein geliebter König, dass er nur aus Geilheit mit ihm ins Bett stieg?! Zitternd erhob sich Radditz und wandte Vegeta den Rücken zu. „Nein… Ist schon gut. I-Ich habe noch etwas Arbeit vor mir…Ein paar Abtrünnige- du weißt schon. Nachts kommen die Maden aus ihren Löchern gekrochen.“, stammelte der Größere und wollte sich davon machen, doch Vegeta hielt ihm stumm am Schulternpanzer zurück. Der König drückte den Langhaarigen zu sich runter und küsste ihn sanft, doch im nächsten Moment teilte er die Lippen und umspielte begierig dessen Zunge. Radditz sackte keuchend zusammen und starrte seinen Geliebten an. „Radditz… du bist mir ein äußerst nützlicher Diener und mehr noch ein teurer Freund. Vergiss das nicht.“, sagte der König leise und verließ ohne weitere Worte den Thronsaal. Der Langhaarige sah Vegeta nach und in seiner Brust brannte es quälend… „Vegeta… Befriedigt es dich, immer wieder mein Herz brechen zu hören?“ ♥~♦~♣~♠ Die mondlose Nacht bedeckte die Hauptstadt mit ihren dunklen Stunden und so mancher fand trotz der Finsternis keinen Schlaf. König Vegeta gehörte zu eben jenen. Zu viele Gedanken tanzten in seinen Gehirnwindungen und plagten ihn. Warum führte sich Radditz nur so auf? Ausbrüche solcher Art häuften sich mittlerweile, das war nicht gut. Ob sein Freund krank war? Vegeta schüttelte den Kopf, denn es gab noch einen Gedanken, der den an Radditz stark überlagerte. Der ranglose Krieger Kaa… Die Berichte um diesen jungen Mann mehrten sich, obwohl sein erstes Auftauchen ca. zwei Wochen her ist. Vegeta drehte sich zu Seite und stierte Gedankenverloren aus dem großen offenen Fenster in die sternklare Nacht. Wie stark dieser Saiyajin wohl war? Was bezweckte dieser mit seinem Verhalten? Vegeta dachte angestrengt nach, was diesen Krieger veranlasste gegen ihn zu agieren. Er verstand eigentlich überhaupt nicht, dass sich so viele über seine Regentschaft aufregten. Im Prinzip wollte er seinem Volk doch nur die Freiheit schenken. Das ging aber nur, wenn alles Schwache ausgemerzt war… Er seufzte. „Sie werden es noch einsehen…“, sagte Vegeta zu sich selbst, da würde auch so ein dahergelaufener Streuner nichts dran ändern… Obwohl wenn er wirklich so stark war, wäre es schade um dessen Kraft! Mit einem Ruck setzte Vegeta sich auf und starrte vor sich hin. Er hatte eine Idee! Eine ziemlich kranke und verantwortungslose, wie er fand. Sollte er es Radditz erledigen lassen? Nein, der war momentan zu sehr neben der Spur. Mit einem zwielichtigen Lächeln erhob er sich von seinem Bett und ging zum Fenster. Langsam fuhr er mit den Fingern den kühlen rahmen nach und sein Saiyajinschwanz tanzte auf. Vegeta wollte sich unter das Volk mischen und an den Kämpfen teilnehmen, dann dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis er auf Kaa treffen würde. Vegeta lehnte seine Wange gegen den Fensterrahmen und lachte leise auf. „Du wirst mir gehören, kleiner Streuner…“ -tbc- ________________________________________________________________________________ So langsam spitzt sich die Lage zu und schon im nächsten Kapitel treffen Kaka und Vegeta aufeinander. Allerdings wird das wohl ein sehr spezielles Treffen, da Kakarott sich ja weder an unseren Prinzen, noch an Radditz erinnert O.o Und Bardock ist auch im Anmarsch, um das Chaos zu verhindern. Ob er das wohl schafft? Kakarott himmelt sein Vater und dessen Prinzipien an, doch dieser hat seine Ansichten ja so ziemlich überarbeitet. Das wird wohl ein Aufeinandertreffen der besonderen Art ^.^ Ich hoffe wie immer, das Kapitel hat euch gefallen. Bis zum nächsten Mal! Eure Succu ^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)